Auslastung Ladesäulen, Stromrekord, THG-Crash, VW-Krise, Zulassungszahlen, BYD
Zulassungszahlen August 2024
Im August 2024 wurden in Deutschland 197.322 Pkw neu zugelassen, was einem Rückgang von 28 % gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Besonders betroffen sind Elektroautos, deren Zulassungen von über 86.000 im August 2023 auf nur noch 27.024 fielen. Dieser Rückgang hängt mit dem Ende des Umweltbonus für gewerbliche Halter zusammen. Benziner machten 36 % der Zulassungen aus, Diesel lag bei 15 %, und Plug-in-Hybride bei 7 %. Der Marktanteil der E-Autos bleibt stabil bei 14 %.
VW in der Krise
Volkswagen steckt in einer Krise, insbesondere die Kernmarke ist betroffen. Der Vorstand hat angekündigt, die fast 30-jährige Jobgarantie aufzukündigen, was potenzielle Werksschließungen und Entlassungen bedeuten könnte. Grund für die Schwierigkeiten ist der Einbruch im Fahrzeugabsatz um etwa 500.000 Fahrzeuge. Besonders unklar ist die Zukunft der Batteriezellproduktion, die für VW von strategischer Bedeutung ist. Hohe Investitionen in eigene Zellwerke könnten angesichts eines möglichen Preisverfalls auf dem Batteriemarkt jedoch zum Nachteil werden.
Neue E-Auto-Förderung
Die Bundesregierung plant keine neue Förderung für Elektroautos, sondern erweitert lediglich bestehende Steuererleichterungen. Dazu gehört die 0,25 %-Regelung für E-Autos bis zu einem Listenpreis von 95.000 € und eine Sonderabschreibung von 40 % im Anschaffungsjahr, rückwirkend ab Juli 2023. Diese Maßnahmen, die bis Ende 2028 gelten, zielen vor allem auf Premiumfahrzeuge ab. Für Privatkunden gibt es hingegen keine neuen Subventionen, was den Zugang zu günstigen E-Autos erschwert.
Wechsel bei BYD
BYD, der größte chinesische Elektroautohersteller, übernimmt den Deutschland-Vertrieb von der Hedin Mobility Group. Die bestehende Partnerschaft mit deutschen Händlern bleibt bestehen. Zwei Pionier-Stores in Stuttgart und Frankfurt werden direkt von BYD übernommen, während Hedin weiterhin einige Verkaufsstellen in Deutschland betreibt. Der Abschluss der Transaktion wird im vierten Quartal 2024 erwartet, nachdem die Aufsichtsbehörden zugestimmt haben.
Neuer Stromrekord
Deutschland hat im ersten Halbjahr 2024 einen neuen Rekord bei der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien aufgestellt. 65 % des Stroms stammen aus Windkraft, Solaranlagen, Wasserkraft und Biomasse. Windkraft machte dabei 34 % aus, Photovoltaik 15 %, und Wasserkraft wuchs um 26 %. Gleichzeitig sank die Stromproduktion aus Kohle um etwa 40 %. Der Stromverbrauch blieb insgesamt stabil, wobei ein Importüberschuss von etwa 4 % des Bedarfs gedeckt wurde.
Lademonitor Deutschland
Elvah hat einen umfangreichen Lademarkt-Report für Deutschland vorgestellt. EnBW dominiert den Markt beim Schnellladen mit 31 % Marktanteil, gefolgt von Aral Pulse und IONITY. Im Bereich des AC-Ladens sind lokale Anbieter wie die Hamburger Energiewerke führend. Insgesamt gab es im ersten Halbjahr 2024 etwa 21 Millionen Ladevorgänge in Deutschland, wobei die Auslastung der Ladepunkte stark variiert. Besonders hoch ist sie an Standorten wie der Autobahn A8, wo eine zeitliche Auslastung von 31 % erreicht wurde.
THG-Quoten-Crash
Die Prämien aus der Treibhausgasminderungsquote (THG) sind deutlich gesunken. Während Autofahrer 2023 noch bis zu 400 € für die Vermarktung ihrer CO₂-Ersparnis erhalten konnten, liegen die Beträge nun teils nur noch bei 50 €. Ein Grund für den Preisverfall ist der mutmaßliche Betrug mit Biokraftstoffen aus China. Zahlreiche Anbieter, die auf hohe Prämien spekuliert hatten, sind inzwischen insolvent oder mussten ihr Geschäftsmodell anpassen. Deine THG-Quote kannst du direkt hier über nextmove vermartken.
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eCannonball Rally 2024: Die Elektroauto-Rallye kommt nach Sachsen!
Die beliebte eCannonball Rally steht vor der siebten Ausgabe und dieses Jahr zieht sie erstmals durch das wunderschöne Sachsen. Vom 14. bis 15. September 2024 erwarten uns spannende Tage voller elektrisierender Rennen, innovativer Fahrzeugtechnik und mitreißender Unterhaltung.
Stefan Moeller wird auch vor Ort sein und einen Teil der Berichterstattung auf YouTube moderieren. Am 14. September wird er von 15 bis 18 Uhr auf dem Altmarkt in Dresden und am 15. September von 9 bis 17 Uhr in der Arena E Mülsen bei Zwickau anzutreffen sein.
Über 70 Teams kämpfen um den Sieg
Am 14. und 15. September nehmen mehr als 70 Teams an der eCannonball Rally teil. Die Teilnehmer mussten sich vorab bewerben oder qualifizieren, um an diesem prestigeträchtigen Event teilzunehmen. Das Spektrum der Teams ist beeindruckend vielfältig: Von privaten Enthusiasten, die ihre Trabbi-Elektroumbauten präsentieren, bis hin zu renommierten Automobilherstellern wie Brabus mit ihrem EQS-Modell ist alles dabei. Diese Mischung aus Leidenschaft und professionellem Know-how macht die Rally zu einem einzigartigen Erlebnis.
Strecken- und Zeitplan
Das Veranstalter-Team um Arnie und Ove Kröger hat in dieser Woche den offiziellen Zeit- und Streckenplan veröffentlicht. Die detaillierte Strecke der eCannonball Rally 2024 führt von Dresden aus durch das malerische Erzgebirge. Für eine spannende Action ist insbesondere die Arena E in Mülsen bei Zwickau vorgesehen, wo sowohl Teams als auch Zuschauer geballte Unterhaltung erwartet.
Weitere Informationen zur Strecke und dem Zeitplan finden Sie auf den offiziellen Webseiten:
Ein Video zur Strecke können Sie sich hier ansehen.
Erleben Sie die Rally live oder online
Für alle, die das Spektakel live miterleben möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können die eCannonball Rally im Livestream verfolgen – ich werde selbst als Moderator dabei sein und für spannende Einblicke sorgen. Alternativ haben Sie die Möglichkeit, direkt vor Ort zu sein und die Action hautnah zu erleben.
Treffpunkte und Zeitplan
Am Samstag, den 14. September:
- 13:00 – 15:00 Uhr: Treffen im Parc fermé auf dem Gelände des Mighty Twice Hotels in Dresden
- 15:30 – 18:00 Uhr: Treffen am Dresdner Altmarkt
Am Sonntag, den 15. September:
- Start & Ziel in Dresden oder
- Zwischenprüfungen in der Arena E in Mülsen von 09:00 – 17:00 Uhr
Weitere Informationen und Anmeldung
Besuchen Sie die offizielle Webseite www.e-cannonball.de, um mehr über die Strecke, den Zeitplan und die teilnehmenden Teams zu erfahren. Bewerben Sie sich jetzt für die nächste Ausgabe oder verfolgen Sie das Event live im Internet.
Wir freuen uns auf zwei spannende Tage voller elektrisierender Rennen und unvergesslicher Erlebnisse. Seien Sie dabei und unterstützen Sie Ihre Favoriten bei der eCannonball Rally 2024 in Sachsen!
5. September 2024
29ct-Ladetarif, Serien-Tesla bidirektional, neue BYD-Strategie, neue ID.Buzz-Versionen
Strategiewechsel bei BYD: Was steckt dahinter?
BYD gehört zusammen mit Tesla zu den führenden Herstellern von Elektroautos weltweit. In Europa, insbesondere in Deutschland, kämpft die chinesische Marke jedoch mit Schwierigkeiten. Trotz des teuren Sponsorings der Fußball-Europameisterschaft 2024 – bei dem BYD offizieller E-Mobilitätspartner war – blieben die Verkaufserfolge aus. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland lediglich 4.139 BYD-Fahrzeuge zugelassen. Von Januar bis Juli 2024 waren es sogar nur 1.432, was einem durchschnittlichen Monatsabsatz von rund 200 Fahrzeugen entspricht. BYD plant jedoch ehrgeizig: Bis 2026 sollen monatlich 10.000 Autos in Deutschland verkauft werden. Das bisherige Vertriebskonzept über die Hedin-Gruppe scheint allerdings gescheitert zu sein. Laut dem Manager Magazin plant BYD, die Zusammenarbeit zu beenden und den Vertrieb in Eigenregie sowie über neue Händler und Online-Plattformen zu organisieren. Diese Anpassungen zeigen, wie wichtig der europäische Markt für chinesische Hersteller ist – auch wenn bisher keine chinesische Marke hier signifikante Marktanteile erobern konnte.
Software-Update für Smart-Modelle: Bessere Leistung bei Kälte?
Smart-Fahrer von Modellen mit Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) hatten in der Vergangenheit über Leistungseinbrüche bei niedrigen Temperaturen und geringen Ladeständen geklagt. Besonders ärgerlich: Diese Probleme traten bereits oberhalb der Frostgrenze auf und wurden durch fehlende Warnhinweise verstärkt. Jetzt hat Smart ein Software-Update (smartOS 1.4.1) veröffentlicht, das diese Mängel adressieren soll. Laut den Release Notes wurde die Berechnung des Batteriezustands präzisiert und die Leistung bei kaltem Wetter verbessert. Auch die Effizienz des Klimasystems bei niedrigen Temperaturen soll erhöht worden sein. Nutzer berichten nun gespannt auf das Feedback während der kommenden Wintermonate. LFP-Batterien sind aufgrund ihrer Robustheit und Langlebigkeit zwar beliebt, doch ihre Empfindlichkeit bei niedrigen Temperaturen stellt Hersteller weiterhin vor Herausforderungen.
VW ID.Buzz: Neue Varianten erweitern das Angebot
Volkswagen baut die Modellpalette seines ID.Buzz weiter aus und setzt dabei die MEB-Plattform umfassend ein. Ab September wird eine Version mit kleinerer Batterie (59 kWh) angeboten, die eine Reichweite von etwa 330 Kilometern ermöglicht. Preislich startet das Modell Freestyle bei 49.998 Euro und ist somit nur rund 10.000 Euro teurer als ein ID.3 mit derselben Batteriegröße. Für Offroad-Fans gibt es die GTX-4-Motion-Variante mit 250 kW Leistung und Allradantrieb. Diese Version bietet bis zu 1,8 Tonnen Anhängelast und ist in der Langversion mit einem größeren Akku ausgestattet, der bis zu 475 Kilometer Reichweite bietet. Auch bei den Sitzkonfigurationen gibt es Neues: Der kurze Radstand kann nun mit einer dritten Sitzreihe bestellt werden, während die Langversion als Fünf- oder Siebensitzer verfügbar ist. Insgesamt bietet VW damit zahlreiche neue Varianten, die unterschiedliche Bedürfnisse abdecken.
Bidirektionales Laden: Ambibox zeigt, was schon heute möglich ist
Das deutsche Unternehmen Ambibox hat bewiesen, dass viele Elektroautos bereits heute als Stromspeicher genutzt werden könnten – inklusive gängiger Modelle wie dem Tesla Model Y oder Volvo EX30. Möglich wird dies durch eine DC-Wallbox, die direkt über den CCS-Anschluss mit der Fahrzeugbatterie verbunden ist. Diese Technik erlaubt nicht nur das Laden, sondern auch die Entladung der Batterie ins Stromnetz. Besonders spannend: Viele Hersteller wissen möglicherweise nicht einmal, dass ihre Autos diese Funktion unterstützen, da die Ladeelektronik oft von externen Zulieferern stammt. Ambibox testet derzeit bidirektionales Laden mit verschiedenen Modellen und zeigt, dass diese Technologie schon heute praxistauglich ist. Allerdings gibt es in Deutschland noch regulatorische Hürden: Die Einspeisung ins Stromnetz wird durch bürokratische Vorgaben erschwert und doppelt besteuert. Die Bundesregierung arbeitet jedoch bereits an neuen Regelungen, um das bidirektionale Laden attraktiver zu machen.
Neuer Ladetarif: Günstig laden bei Nacht in Bayern
Der Anbieter Energie Südbayern (ESB) hat seine Ladetarife überarbeitet und bietet ab Oktober einen besonders günstigen Tarif für das Laden in den Nachtstunden von 20 bis 7 Uhr an. An Normalladepunkten kostet die Kilowattstunde dann nur 29 Cent, an Schnellladepunkten 45 Cent. Die Blockiergebühr entfällt während dieser Zeiten. Der Tarif gilt an rund 1.000 Ladepunkten in Ober- und Niederbayern, und die Grundgebühr beträgt moderate 5,90 Euro pro Monat. Besonders für E-Autofahrer ohne eigene Lademöglichkeit ist dieses Angebot attraktiv. Ein kleiner Haken: Der Tarif ist nur für Kunden in Ober- und Niederbayern buchbar. Trotzdem zeigt dieser Vorstoß, dass es Potenzial für kundenfreundliche und zugleich kostengünstige Ladeoptionen gibt. Es bleibt abzuwarten, ob andere regionale Anbieter diesem Beispiel folgen werden.
Führerschein-Frage zur Rekuperation: Technisch korrekt?
Eine Frage in der theoretischen Führerscheinprüfung sorgt für Diskussionen: „Welchen Vorteil bietet die Rekuperation an einem Elektrofahrzeug?“ Gefragt wird nach den Vorteilen, und alle drei vorgegebenen Antworten – „schont die Betriebsbremsanlage“, „ermöglicht Energierückgewinnung“ und „erhöht die Reichweite“ – gelten als richtig. Doch ist die letzte Antwort wirklich korrekt? Kritiker bemängeln, dass Rekuperation zwar Energie zurückgewinnt, diese jedoch erst durch das Abbremsen erzeugt wird. Vorausschauendes Fahren und freies Rollen sind deutlich effizienter und sparen mehr Energie. Streng genommen führt häufiges Rekuperieren zu einem höheren Energieverbrauch, was die Reichweite sogar verringern könnte. Die Führerscheinfrage könnte also irreführend sein, da sie technisch nicht die ganze Wahrheit wiedergibt.
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nextnews: Tesla-Rabatte, VW ID2 schon 2024, Hyundai Inster, Strafzölle, Cupra Tavascan, Laden teurer
Zulassungszahlen
E-Autos schaffen es aktuell nur auf rund 30.000 Neuzulassungen im Monat, das entspricht zwölf bis 13 Prozent des Marktanteils. Bei den Modellzahlen ist Bewegung im Spiel. Im Februar gab es eine Leasingaktion für den ID.3. Diese scheint sich jetzt bemerkbar zu machen. Ziel war es, die Produktionsplätze bis zum Modellwechsel auf die neue Technikgeneration zu füllen. Also die alten Modelle abzuverkaufen. Das scheint funktioniert zu haben. Der ID.3 liegt mit 2.383 Einheiten auf Platz eins. Auch auf Platz zwei liegt wegen einer günstigen Leasingaktion der MG4 mit über 2.000 Stück. Danach kommen drei MEB-Modelle mit Skoda Enyaq, VW ID.4/5 und Cupra Born. Wie auch schon im April landet das Model Y auf Platz sechs mit 1.169 Autos. Wie bereits in den Vormonaten sind erneut die deutschen Konzerne stark in den Top-20 vertreten. Mercedes schafft es mit drei Modellen in die Top 20, BMW sogar mit vier Modellen. Insgesamt finden sich 13 deutsche Modelle in den Top 20.
Auffällig ist, dass der Fiat 500 das einzige Modell des Stellantis-Konzerns in den Top 20 ist. Renault und Dacia haben es nicht in die Top 20 geschafft. Aus chinesischer Produktion stammt der Smart #1 auf Platz sieben und der Volvo EX30 auf Platz elf. Selten in den Top 20 sind der VW ID.7 und Kia EV6.
Abverkauf bei Tesla
Die Zulassungszahlen bei Tesla lassen nach. Medienberichte über eine Haldenproduktion häufen sich. Basis dafür ist unter anderem ein Video von einer Model Y Halde östlich von Berlin auf einem ehemaligen DDR-Militärflugplatz in Neuhardenberg. Google Earth hat Bildmaterial vom März bereitgestellt. Erkennbar ist eine riesige Photovoltaikanlage und die Autos stehen eigentlich nur auf schmalen Randstreifen. Im März gab es noch große Lücken und einige freie Flächen. Überschlagen kommt man auf 6.000 bis 8.000 mögliche Stellplätze. Das ist weniger als zwei Wochen Produktionsvolumen aus Grünheide.
Knapp 1.200 Model Y Zulassungen im Mai sind vermutlich für Tesla nicht zufriedenstellend. Das baut Grünheide in weniger als drei Tagen, vorausgesetzt die Produktion läuft. Tesla hat in dieser Woche der Belegschaft mitgeteilt, dass man „im Juni erneut an fünf Tagen kurze Boxenstopps einlegen wird, um Prozesse in der Fabrik zu optimieren“ und um sie auf „zukünftige Herausforderungen vorzubereiten“. Die Gigafactory dürfte langsam ausoptimiert sein. Bereits im Januar gab es zwei Wochen Pause, im März eine Woche und im Mai vier Tage. Wir vermuten, dass die Drosselung der Produktion vor allem auf mangelnde Nachfrage zurückzuführen ist. Bereits letzte Woche haben wir eine preisliche Reaktion seitens Tesla in Aussicht gestellt.
Am Samstag wurde dann die Startseite der deutschen Tesla-Homepage umgestellt. „Ab sofort mit 6.000 Euro Tesla Umweltprämie erhältlich“ heißt es dort. Einige Tage später wurde dann auch potenzielle Kunden per Mail informiert. „Das Angebot gilt für Bestellungen ab sofort und bei Lieferungen bis zum 30. Juni 2024“. Weiter heißt es: „Sie können online bestellen und ein Inzahlungnahmeangebot für Ihr aktuelles Fahrzeug erhalten, ohne das Haus verlassen zu müssen“. Allerdings gilt die Tesla Umweltprämie nur unter bestimmten Voraussetzungen. Es gilt nur für das Model Y und nur für vorkonfigurierte Fahrzeuge. Die Preise im Konfigurator wurden nicht angepasst. Teilweise sind auch Fahrzeuge aus dem Tesla-Lager ausgeschrieben, die keine Laufleistung haben und als Vorführwagen gelten. Bei diesen ist der Rabatt noch höher. Weiter gilt die Umweltprämie nur gegen Barzahlung und ausdrücklich nicht in Kombination mit Leasing oder Finanzierung. Bisher hat man diese Schritte vermieden, um nicht die Restwerte unter Druck zu setzen. Daher hatte man zuletzt vielmehr mit rabattierten Zinssätzen im Leasing und der Finanzierung gearbeitet. Betrachtet man die Summe der Maßnahmen, die Tesla durchgeführt hat, hat das Model Y im Juni wieder gute Chancen auf den ersten Platz zu kommen.
Auch zum Facelift des Model Y gibt es Neuigkeiten. Elon Musk schreibt auf X, dass es kein „Refresh“ dieses Jahr geben wird. Man muss auch festhalten, dass Facelifts bei Tesla bisher nicht die Nachfrage angekurbelt haben. Das „Highland“-Model 3 hatte in China, Europa und den USA nur einen geringen, kurzfristigen Einfluss auf die Nachfrage. Auch die Modellpflege des Model S und Model X konnte den Absatz nicht ankurbeln.
Neuer Hyundai Kleinwagen kommt
Diese Woche veröffentlichte Hyundai erste Details zum kommenden Kleinwagen. Bisher wurde das Fahrzeug bei Erlkönig-Sichtungen in Anlehnung an Hyundais Verbrenner-Kleinwagen Casper betitelt. Jetzt haben sie den eigentlichen Namen bekanntgegeben: Hyundai Inster. Im Zuge dessen haben sie auch erste Teaser-Bilder veröffentlicht. Ende Juni feiert der Inster Weltpremiere. Bereits bekannt sind die angestrebten 355 Kilometer Reichweite. In verschiedenen Medienberichten geht man davon aus, dass es zwei Varianten geben wird. Hyundai selbst sagt zum Fahrzeug: „Die Bilder zeigen ein robustes und dennoch kompaktes SUV-Design mit charakteristischen LED-Tagfahrlichtern. Die Pixel als bekanntes Designelement der Hyundai Modelle finden sich in den Blinkern und Rückleuchten des Inster“. Die Markteinführung des Inster in 2024 ist kein Zufall. Ab 2025 gelten für die Hersteller für Verkäufe in der EU 15 Prozent geringere CO2-Flottenziele. Um diese Ziele zu erfüllen, müssen mehr E-Autos verkauft werden. Um das zu schaffen, müssen auch preiswertere Modelle her.
VW ID.2 noch dieses Jahr?
Viele Hersteller präsentieren aktuell ihre neuen Kleinwagen. Beispielsweise das Dacia Spring Facelift, der Citroën ë-C3, der Renault R5 oder auch den erwarteten Fiat Panda. Bei einigen Modellen war bereits bekannt, dass die Fahrzeuge erst 2025 zum Kunden kommen werden – eben auch wegen der genannten CO2-Flottenziele. Bezüglich des VW ID.2 ist man bisher davon ausgegangen, dass das Modell erst 2025 vorgestellt wird und 2026 erst zu den Kunden kommt. Scheinbar gibt es aufgrund des Wettbewerbsumfelds so viel Druck, dass der Zeitplan von VW geändert werden musste. Medien berichten davon, dass man den ID.2 noch in diesem Jahr vorstellen will, um im Quotenjahr 2025 auch Fahrzeuge ausliefern zu können. Fraglich ist, ob man 2025 auch die Basisversion an den Start bringen kann. Um ein möglichst billiges Modell auf den Markt zu bringen, soll eine LFP-Batterie aus VW-eigener Produktion verwendet werden. Die Batterie soll aus einer Zellfabrik in Spanien stammen. Allerdings war erst vor zwei Monaten Baubeginn der Fabrik. Auch die Produktion von Batteriesystemen in Spanien ist erst für 2026 angekündigt. Daher ist es unwahrscheinlich, dass bereits 2025 das 25.000-Euro-Modell von VW kommt. Vermutlich kommt 2025 erstmal die 30.000 Euro Version des ID.2. Sollte doch die Basisversion angeboten werden, wird in dieser wahrscheinlich noch keine LFP-Batterie von VW verbaut.
Strafzölle für China-Importe
Es drohen bis zu 38 Prozent Aufschlag auf chinesische E-Autos. Die Frage war nicht mehr, ob Strafzölle eingeführt werden, sondern wie hoch diese ausfallen. Die Umsetzung war allerdings überraschend. Die EU versuchte eine Art Kooperationsmodell umzusetzen. Aktuell ist noch nicht vollständig sicher, ob die Strafzölle tatsächlich kommen. Bis zum 04. Juli 2024 will man der chinesischen Seite noch Zeit geben, eine andere Lösung zu finden. Für diesen Stichtag ist die Einführung der Strafzölle geplant. Zum derzeitigen Kenntnisstand sollen diese nicht rückwirkend eingeführt werden, obwohl dies vorbereitet und möglich gewesen wäre.
Der normale Zollsatz für Importe liegt aktuell bei zehn Prozent. Zusätzlich würden am 04. Juli die Strafzölle dazukommen. Mit der Einführungsankündigung stuft man auch die Subventionen durch den chinesischen Staat als illegal ein. „Die Wertschöpfungskette für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV) in China profitiert von einer unfairen Subventionierung“, heißt es. Auch bei der Höhe der Sätze hat die EU auf Kooperation gesetzt. Im ersten Schritt wurden drei Hersteller für eine stichprobenweise Prüfung herangezogen. Dadurch entstanden folgende Sätze: BYD mit einem Aufschlag von 17,4 Prozent, bei Geely sind es 20 Prozent und bei SAIC 38,1 Prozent. Zu anderen Herstellern heißt es: „Für Hersteller in China, die bei der Untersuchung kooperiert haben, aber nicht in die Stichprobe einbezogen wurden, würde der gewogene durchschnittliche Ausgleichszoll von 21 Prozent gelten“. Für unkooperative Hersteller gilt ein Höchstsatz von 38,1 Prozent. Damit scheint auch der SAIC-Konzern unkooperativ gewesen zu sein. Der SAIC-Konzern ist mit hohen Zulassungszahlen in Deutschland vertreten. Zum Konzern gehört unter anderem die Marke MG, die letztes Jahr in Deutschland über 21.000 verkaufte Autos hatte, wovon rund 87 Prozent elektrisch waren. Der Marktanteil in Deutschland bei E-Autos lag immerhin bei 3,5 Prozent – mehr als die E-Autos der Marke Kia. Eine weitere bekannte Marke des Konzerns ist Maxus, deren Marktrelevanz vor allem im Bereich der Transporter liegt.
In der Meldung der EU heißt es weiter: „Auf begründeten Antrag kann ein BEV-Hersteller in China – Tesla – im Rahmen der endgültigen Sachaufklärung einen individuell berechneten Zollsatz erhalten. Jedes andere, nicht in die endgültige Stichprobe einbezogene Unternehmen, das seine besondere Lage untersuchen lassen möchte, kann eine beschleunigte Überprüfung im Einklang mit der Antisubventionierungsgrundverordnung beantragen, und zwar unmittelbar nach der Einführung endgültiger Maßnahmen. Die Frist für den Abschluss einer solchen Überprüfung beträgt neun Monate“. Tesla profitiert davon, dass man der einzige Hersteller ist, der keinen chinesischen Joint-Venture-Partner hat. Trotzdem nutzt Tesla die Chance und setzt die neuesten Nachrichten verkaufsfördernd ein. Im Konfigurator des Model 3 findet sich ein Hinweis auf eine mögliche anstehende Preiserhöhung zum 01. Juli. Ob es wirklich so kommt, wird sich zeigen. Spannend wird es, ob auch Unternehmen mit europäischer Beteiligung ebenfalls Ausnahmeregelungen bekommen.
Es gibt trotzdem noch einige Unsicherheiten. Im Juli gibt es höchstwahrscheinlich klärende Antworten. Was die Modellvielfalt betrifft, ist die Relevanz der Strafzölle gravierend. Jedes dritte in Europa angebotene Elektroauto stammt aus chinesischer Produktion. Darunter auch von vielen westlichen Marken. Wir vermuten trotzdem, dass es keine großen Erhöhungen der Listenpreise geben wird – auch bei Tesla nicht. Es kann aber bei Rabatten und Leasingraten Bewegung geben.
Verkaufsstart Cupra Tavascan
Die Marke Cupra gehört zu Seat und ist somit spanisch. Allerdings stammen die ersten beiden E-Autos der Marke aus Sachsen und China. Der Born wird in Zwickau produziert und der Tavascan in Anhui. Für den Tavascan war diese Woche Bestellstart. Wie auch die Schwestermodelle der Plattform bietet der Heckantrieb 210 kW und der Allradantrieb 250 kW. Beide Versionen kommen mit einer 77 kWh großen Batterie. Die Preise starten bei knapp über 56.000 beziehungsweise 60.000 Euro. Es lohnt sich allerdings bei Interesse ein Händlerangebot einzuholen. Bei dem Konfigurator gibt es nicht viel Spielraum und die wesentlichen Zusatzausstattungen sind in wenigen Paketen gebündelt. Der Travel Assist ist bereits in der Serienausstattung dabei.
Dynamische Preise bei EnBW mobility+
Bereits vor einigen Wochen kündigte EnBW eine Umstellung der Preismodelle in der App an und kündigte im gleichen Zug die Partnerschaft mit dem ADAC. In der Ankündigung war allerdings noch nicht klar, was das Laden im speziellen Fall kosten würde. Angekündigt war lediglich ein dynamisches Preisfenster von 59 bis 89 Cent für Stationen anderer Anbieter. Die Erfüllung der Preisangabenverordnung erfolgt ausschließlich über die App. Daher sollte man auch die Kosten vor jedem Ladevorgang überprüfen, wenn einem die Kosten nicht egal sind. Über eine monatliche Grundgebühr können Kunden von günstigeren Preisen an EnBW-Stationen profitieren. Wahlweise gibt es 39, 49 oder 59 Cent pro kWh. Das Monatsabo hat aber nur Einfluss auf die EnBW-eigenen Stationen. Die Fremdstationen bleiben im Abo preislich unverändert. Zuvor war das anders. Damals waren die Preise an Fremdstationen gestaffelt bei 50, 57 oder 65 Cent pro kWh.
Daher stellt sich die Frage, was das Laden bei Fremdanbietern kostet. Allego in Deutschland kostet 79 Cent pro kWh, bei Aral Pulse und EON sind es ebenfalls 79 Cent. Bei EWE kostet die kWh 69 Cent und bei IONITY 74 Cent. Ebenfalls kostet es bei Fastned 74 Cent pro kWh. Bei den Pfalzwerken kostet es 84 Cent pro kWh und bei Porsche 89 Cent. Zu den günstigen Partnern an der Untergrenze mit 59 Cent gehören beispielsweise die Audi Charging Hubs, Enercity, Kaufland, Lidl und das Stromnetz Hamburg. Allgemein kann man sagen, dass die Preise deutlich teurer geworden sind.
Ausbau der Ladeinfrastruktur muss dem aktuellen Ladebedarf vorausgehen: Studie gibt Ausblick auf 2030
Im letzten Jahr wurde von etlichen Medien getitelt, es gäbe ein Überangebot an Ladesäulen. Laut BDEW stand eine Gesamtleistung von 4,5 Gigawatt zur Verfügung. Die durchschnittliche Belegung der Ladesäulen betrug nie über 20 Prozent. Daher kamen sie zu dem Schluss, dass der aktuelle Ladesäulenbestand sogar den tatsächlichen Bedarf überschreite. Wie hoch der Ladebedarf in den kommenden Jahren sein wird, hat auch die Studie „Ladeinfrastruktur nach 2025/2030: Szenarien für den Markthochlauf“ untersucht. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr in Auftrag gegeben und wurde erstmalig 2020 veröffentlicht. Durch neue Daten und Erkenntnisse wurde sie 2024 neu aufgelegt. Die Studie geht davon aus, dass die benötigte Ladeinfrastruktur für die steigende Anzahl der E-Autos bereits im Vorfeld entstehen muss. Das bietet auch potenziellen Käufern mehr Sicherheit bei der Frage, ob es genügend Ladesäulen gibt. Das bedeutet auch, dass es im Optimalfall ein Überangebot geben muss. Laut BDEW ist das gemessen an der Gesamtleistung der Fall. Regional gibt es noch immer Lücken bei den Ladepunkten, es bedarf aber einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur.
In der Studie wird davon ausgegangen, dass es 2030 13,4 Millionen BEVs und 3,2 Millionen PHEVs gibt. In die Berechnungen gehen sowohl öffentliche als auch nicht-öffentliche Ladepunkte ein. Zu den nicht-öffentlichen zählen Eigenheime, Mehrparteienhäuser und Unternehmen. Zu den öffentlichen gehören Kundenparkplätze, Straßenraum, Lade-Hubs und Lade-Hub-Achsen. Insgesamt wurden fünf Szenarien unterschieden. Als Referenzszenario gilt eine moderate Verfügbarkeit von nicht-öffentlichen Ladepunkten und kein besonderer Fokus auf HPC-Ladeinfrastruktur bis 2030. In einem anderen Szenario geht man von einer geringen Verfügbarkeit von nicht-öffentlicher Ladeinfrastruktur aus. Das bedeutet zehn Prozent weniger Ladeinfrastruktur zuhause und sechs Prozent weniger Ladeinfrastruktur im Unternehmen gegenüber dem Referenzszenario. Ein weiteres Szenario geht von einer hohen Anzahl nicht-öffentlicher Ladepunkte aus. Hier sind es zehn Prozent mehr zuhause und sechs Prozent mehr im Unternehmen verglichen mit dem Referenzszenario. Die Studie berücksichtigt außerdem ein Szenario der Digitalen Optimierung, welche sich auf die Standzeiten an Ladepunkten bezieht. Konkret sinkt die Abdeckung des 15-Minuten-Zeitfensters in 0,5-Prozent-Schritten von dem 99-Prozent-Quantil im Jahr 2025 auf das 96,5-Prozent-Quantil im Jahr 2030. Zuletzt wird auch ein HPC-Fokus berücksichtigt. In dem Szenario geht man davon aus, dass die Attraktivität am Lade-Hub um 50 Prozent steigt und die des Ladens im Straßenraum um 50 Prozent sinkt. Gleichzeitig erhöht sich die Anzahl der HPC-Ladepunkte auf Kundenparkplätzen um 30 Prozent.
Die Studie ermittelt einen Bedarf in absoluten Zahlen von 380.000 bis 680.000 öffentlichen Ladepunkten im Jahr 2030 – abhängig vom Szenario. Im Szenario mit wenig nicht-öffentlicher Ladeinfrastruktur ergibt sich der meiste Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur mit 681.000 Ladepunkten. Das sind 31 Prozent mehr verglichen mit dem Referenzszenario. Setzt man in Zukunft vermehrt auf HPC, benötigt man nur 384.000 öffentliche Ladepunkte. Verglichen mit dem Referenzszenario sind das 26 Prozent weniger Ladepunkte. Autor der Studie Johannes Pallasch über LinkedIn: „Das HPC-Szenario reduziert die Gesamtzahl an benötigten öffentlich zugänglichen Ladepunkten bei wachsender Anzahl von HPC-Ladepunkten, wobei die installierte Ladeleistung gegenüber dem Referenzszenario konstant bleibt“.
Neben den verschiedenen Szenarien haben auch Batteriekapazität und Stromverbrauch der E-Autos selbst einen erheblichen Einfluss auf die Ergebnisse. Haben die E-Autos beispielsweise 20 Prozent weniger Batteriekapazität als aktuell, steigt der Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur um zwölf Prozent. Der Bedarf an HPC-Ladepunkten steigt sogar um 42 Prozent. Erhöht sich die Batteriekapazität allerdings um 20 Prozent, sinkt der Bedarf an öffentlichen Ladepunkten um neun Prozent, der Bedarf an HPC-Ladepunkten sogar um 26 Prozent. Ähnlich verhält es sich mit dem Stromverbrauch. Steigt der Stromverbrauch um 20 Prozent, steigt auch der Bedarf an öffentlichen Lademöglichkeiten um 16 Prozent. Sinkt er hingegen um 20 Prozent, sinkt der Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur um womöglich 15 Prozent und der Bedarf an HPC-Ladepunkten um 42 Prozent.
Im Referenzszenario haben 87 Prozent aller öffentlichen Ladepunkte eine Ladeleistung bis 50 kW und befinden sich am Straßenrand oder auf Kundenparkplätzen. HPC-Punkte machen zwar nur 13 Prozent aller Ladepunkte aus, sorgen aber für 61 Prozent der Gesamtladeleistung. Beim HPC-Fokus steigt der Anteil auf 24 Prozent, was 76 Prozent der Ladeleistung entspricht. Der Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur bis 50 kW ist somit bis zu 35 Prozent geringer. Abhängig von dem Szenario liegt die benötigte installierte Ladeleistung der Punkte zwischen 23,3 Gigawatt und 32,4 Gigawatt. Aktuell liegt die installierte Ladeleistung bei ungefähr 5,2 Gigawatt, Stand März 2024. Die aktuell installierte Leistung von Deutschen Erzeugungsanlagen liegt bei 330,8 Gigawatt. Demnach wird 2030 der Bedarf der installierten Ladeleistung 8,3 Prozent davon ausmachen. Das bedeutet es benötigt neben dem Ausbau an Ladeinfrastruktur auch einen Ausbau des Stromnetzes, und zwar an den Stellen, an denen es auch künftig Bedarf an Ladeinfrastruktur gibt. Vor allem also an HPC-Ladepunkten. Pro Ladepunkt werden voraussichtlich durchschnittlich 84 kWh pro Tag verladen. Die Studie geht davon aus, dass die in die Pkws verladene Menge insgesamt 37,8 TWh beträgt. Je nach Szenario wird die öffentliche Ladeinfrastruktur davon 36 Prozent bis 50 Prozent der Energie bereitstellen. Die E-Mobilität wird 2030 voraussichtlich sechs Prozent des Bruttostromverbrauchs ausmachen.
Die Studie geht sogar weiter als 2030 und nennt erste Prognosen für 2035. Man geht von 28 Millionen BEVs und PHEVs aus, wobei rein elektrische 90 Prozent davon ausmachen. Der Bedarf an öffentlichen Ladepunkten steigt je nach Szenario auf 580.000 bis 1,1 Millionen an. Im Referenzszenario steigt somit der Bedarf gegenüber 2030 um 59 Prozent an.
Was bedeuten die Ergebnisse der Studie konkret für die Zukunft? Laut der AFIR müssen die Staaten ab 2025 eine Ladeleistung von mindestens 1,3 kW für jeden BEV und für jeden PHEV 0,8 kW bereitstellen. Außerdem muss es alle 60 Kilometer eine Schnellladestation entlang der europäischen Hauptverkehrswege geben. „Der Bedarf an Ladeinfrastruktur liegt höher als die AFIR-Anforderungen. Die AFIR-Anforderungen sind der kleinste gemeinsame Nenner aller EU-Mitgliedsstaaten. (…) Eine politische Zahl, die nicht aus Nutzersicht ermittelt wurde“, so Johannes Pallasch. Bei den AFIR-Anforderungen handelt es sich demnach um Mindestziele. Laut Studie müsse vielmehr von 1,5 kW bis 2 kW Ladeleistung pro BEV und 0,8 kW bis 1,6 kW pro PHEV ausgegangen werden.
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Renault R5 Bestellstart
25.000 Euro sind der fest zugesagte Zielpreis der Basisversion des Renault R5. Heute ist Bestellstart, aber das Modell wird zunächst etwas teurer angeboten und startet bei 32.900 Euro. Dafür bekommt man die große 52-kWh-Batterie, die für eine Reichweite von 410 Kilometern sorgt und den stärksten der drei Antriebe mit 110 kW. Außerdem gibt es für diesen Preis die mittlere Ausstattungsvariante. Zum Bestellstart fehlt jedoch die Rückspeisefähigkeit ins Haus oder Stromnetz. Renault setzt hier auf ein Wechselstrombasiertes System in Partnerschaft mit The Mobility House und die Kombination mit einem entsprechenden Stromtarif. Wann die Funktionen V2H und V2G in Deutschland verfügbar sind, ist bisher nicht bekannt. Bisher ist nur V2L möglich. Das funktioniert über einen optionalen Adapter mit bis zu 3,7 kW.
Personen, die zur frühen Bestellung den R-Pass gekauft haben, können die ersten Fahrzeuge ab Januar erwarten. Die regulären Bestellungen werden dann ab März ausgeliefert. Bis zum Jahresende wird es dann noch drei weitere Varianten mit der kleinen Batterie bestellbar sein. Ab dem ersten Quartal 2025 kommt dann auch die 24.900 Euro Version. Probefahrten beim Händler werden erst ab November diesen Jahres möglich sein.
Neue ID.3-Varianten bestellbar
Diese Woche war Bestellstart für weitere Varianten der technisch verbesserten Generation des VW ID.3. Für den ID.3 GTX mit 210 kW Leistung und der 79-kWh-Batterie starten die Listenpreise bei 50.795 Euro. Die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent ist mit 26 Minuten angegeben. Die Reichweite liegt bei 604 Kilometern. Die GTX-Performance-Variante mit 240 kW kommt allerdings erst später. Der Verkaufsstart soll Ende des Jahres anlaufen. Das reguläre ID.3-Modell hat nun eine 59-kWh-Batterie und die Reichweite steigt auf 434 Kilometer. Die bisherige Leistung von 150 kW bleibt, soll aber nachträglich gegen einen Aufpreis auf 170 kW aufgestockt werden können.
Es gibt aber auch eine Erweiterung nach unten. Der ID.Pure kommt zurück. Auch hier gab es ein Upgrade auf einen 52-kWh-Akku. Das ermöglicht eine Reichweite von 388 Kilometern. Der Heckantrieb leistet 125 kW und die maximale Ladeleistung liegt bei 145 kW. Aktuell gewährt VW noch die eigene Umweltprämie von 3.570 Euro. Nach Abzug von diesem startet der ID.Pure bei 33.330 Euro. Zudem können Privatkunden zu einem Aktionszins von 2,99 Prozent finanzieren. Die beworbene Leasingrate liegt bei 295 Euro bei einer Laufzeit von vier Jahren mit je 10.000 Kilometern. Alle neuen Varianten bekommen VWs neueste Software- und Infotainmentgeneration mit dem großen 12,9-Zoll-Display.
Great Wall Motors schließt Europazentrale
Great Wall Motors zählt zu den größten chinesischen Autoherstellern und hat im letzten Jahr mehr als 1,2 Millionen Autos verkauft. Der Hochlauf in Europa läuft anscheinend nicht wie geplant. Am Dienstag haben rund 100 Mitarbeiter der Münchner Europazentrale die Kündigung erhalten. Der Standort soll bis Ende August aufgelöst werden. Dementsprechend wurden auch keine Abfindungen angeboten. Intern spricht man von großen Verlusten – hinzu kommen noch die drohenden Strafzölle. Auch deutsche Mitarbeiter hatten es im Unternehmen nicht einfach. Es wurde von rüden Umgangsformen und überzogenen Kontrollen durch das Management berichtet.
Auf der Produktseite war man in Deutschland mit dem Ora Funky Cat gestartet. Später versuchte man es mit einer Umbenennung in GWM Ora 03. Für 2023 wurde intern das Ziel von 6.000 Fahrzeugen für Deutschland angestrebt. Ende des Jahres waren es nur 4.600. Auffällig war allerdings ein extremes Zulassungspeak im August, dem letzten Monat als in Deutschland der Umweltbonus durch Gewerbetreibende beantragt werden konnte. Fast die Hälfte aller Neuzulassungen des Ora Funky Cat erfolgte im August. In der ersten vier Monaten des Jahres 2024 kam die Marke dann nur noch auf zusammen 810 Neuzulassungen. Trotz dessen war die Standortschließung ein überraschender Schritt. Man ging eigentlich davon aus, dass die chinesischen Hersteller einen langfristigen Ansatz für Europa verfolgen – zumindest, solange das Geld nicht ausgeht.
CDU stoppt Kampagne
Die Union hat am letzten Freitag unter dem Titel „Ja zum Auto“ eine Kampagne für den Verbrennungsmotor gestartet. Das erklärte Ziel ist es, das für 2035 geplante „Verbrenner-Aus“ zu kippen. „Deutschland muss Automobilland bleiben“, heißt es. Sie stehen für „Innovation und Technologieoffenheit statt Verbote“. Das E-Auto hat besonders in Deutschland aktuell ein „Stammtischproblem“. Eine deutliche Mehrheit sieht Elektromobilität kritisch, das zeigen zumindest jüngste Umfragen. Kein Wunder, dass die CDU/CSU diese Mehrheit für sich gewinnen will und das Thema in den Wahlkampf integriert. Um diese potenziellen Wähler abzuholen, startete man eine Umfrage auf der Partei-Homepage der CDU. Per Mausklick konnte man abstimmen, wie man zum Verbrenner-Aus steht.
Klar ist, dass sich solche Online-Umfragen leicht beeinflussen lassen. Die Frage ist welche Seite besser ihre Anhänger mobilisiert. Die Union schrieb ihre Mitglieder an und warb um ihre Stimme. Auch auch E-Auto-Fahrer haben sofort von der Umfrage mitbekommen. Schon kurz nach Kampagnenbeginn zeichnete sich massiver Gegenwind ab. Am Samstagmittag waren es bereits über 185.000 Stimmen. Rund 86 Prozent davon stimmten für das Verbrenner-Aus. Daraufhin beendete die Union die Umfrage und sprach von Wahlmanipulation. Zehntausende Stimmen sollen automatisiert abgegeben worden sein. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann dazu: Es sei „traurig, wie hier mit krimineller Energie manipuliert wird“. Manipulationen von Abstimmungen seien in einem Wahlkampf „nicht akzeptabel“ und fügte hinzu: „es ist schlimm, wie weit es mittlerweile in diesem Land gekommen ist“. Experten für Online-Umfragen sind sich einig, dass die Umfrage schlecht gemacht war und es keine kriminelle Energie brauche, um die Umfrage zu beeinflussen.Auch T-Online und die Bild haben am Wochenende eine ähnliche Umfrage gestartet. Auch hier entwickelte sich das Ergebnis nicht in die erwartete Richtung. In beiden Umfragen sprach sich die Mehrheit gegen einen Verbrenner aus.
Die Kampagne der CU wirft neben der schlechten technischen Umsetzung eine weitere grundsätzliche Frage auf. Das Gesetz, das die Union kippen will, geht auf Ursula von der Leyen zurück – EU-Kommissionspräsidentin und CDU-Spitzenkandidatin für die Europawahl am 09. Juni. Zum anderen gibt es überhaupt kein Verbrenner-Verbot ab 2035. Technologieoffenheit ist genau das, was die EU bereits beschlossen hat. Wer es schafft einen klimaneutralen bezahlbaren Kraftstoff auf den Markt zu bringen, kann auch nach 2035 einen „Verbrenner“ kaufen. Ein Verbrenner-Verbot für Gebrauchtwagen gibt es ebenfalls nicht, auch kein Ablaufdatum. Es wird also kein Verbrenner verboten, das sagt auch von der Leyen auf gemeinsamen Wahlkampfveranstaltungen mit Friedrich Merz. Trotzdem ging die Union diese Woche einen Schritt weiter und möchte Autoherstellern mögliche Strafzahlungen erlassen, wenn diese die Flottengrenzwerte nicht einhalten. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Unternehmen keine Strafe zahlen müssen, wenn sie bei den Emissionen die europäische Flottengrenzwerte angesichts der Absatzprobleme nicht einhalten können“, sagte stellvertretender CDU-Vorsitzende Michael Kretschmer dem Handelsblatt.
Verbrenner-Aus bereits umgesetzt
Während die CDU das Verbrenner-Aus für Neuzulassungen ab 2035 wieder aufheben will, sind andere Länder schon jetzt vollständig vom Verbrenner weg. In Äthiopien gilt seit Februar ein Importverbot für Verbrenner. Nur noch E-Autos dürfen importiert werden – egal ob neu oder gebraucht. Da es im Land keine heimische Autoindustrie gibt, bedeutet das gleichzeitig auch ein Verbot für Neuzulassungen von Verbrennern. In der Hauptstadt ist dieses Verbot sogar noch verschärft. Auch Motorräder dürfen nur noch elektrisch betrieben werden. Das gilt auch für Bestandsfahrzeuge. Es gibt Fristen, innerhalb derer die Motorräder auf Elektro umgerüstet werden müssen. Damit will man die Luftqualität verbessern und die Abhängigkeit von teuren Treibstoffimporten reduzieren. Äthiopien gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. 2023 wurden sechs Milliarden US-Dollar für den Import von Treibstoffen ausgegeben. Dem Land fehlen die Devisen, um den immer stärker steigenden Bedarf nach Benzin und Diesel importieren zu können. Das Land verfügt gleichzeitig durch seine Lage am Nil über viel Wasserkraft. 96 Prozent des Stroms werden dadurch erzeugt. Die leichte Versorgung mit billigem Strom nennt die Regierung daher als Hauptgrund für die radikale Umstellung.
Die Verkehrswende verläuft allerdings nicht ganz ohne Herausforderungen. Zum einen gibt es in Äthiopien regelmäßig Stromausfälle. Zum anderen ist die Infrastruktur für öffentliche Ladestationen noch unterentwickelt. Das zwingt viele Menschen dazu, ihre Fahrzeuge zuhause zu laden. Mehr als 2.000 Ladestationen sollen nun möglichst schnell im Land errichtet werden. Die Hälfte davon in der Hauptstadt. In Äthiopien stellt ein Auto ein absolutes Luxusgut dar. Auf 126 Millionen Menschen kommen gerade einmal 1,2 Millionen Autos. Davon fahren aktuell 150.000 rein elektrisch. Das entspricht 13 Prozent am Gesamtmarkt. Bis Ende 2030 sollen es dann 500.000 sein. Die meisten E-Autos kommen aus China. Aber auch deutsche Modelle werden verkauft. Dieses Beispiel veranschaulicht, dass der Wandel vom Verbrenner zum E-Auto geschieht. Auch wenn der Automobilmarkt Äthiopiens weltweit keine Rolle spielt.
Urlauber aufgepasst
In Griechenland tritt eine neue Verordnung für Schifffahrt und Inselpolitik in Kraft. Dies betrifft das Transportieren von E-Autos mit Fähren. Demnach dürfen E-Autos nur mit einem Ladestand von maximal 40 Prozent transportiert werden. Mehrere große Redereien weisen inzwischen auch auf ihren Buchungsseiten darauf hin. Beim Check In finden entsprechende Kontrollen statt.
Begründet wurde diese Verordnung mit der Brandgefahr. Die 40-Prozent-Grenze wurde vermutlich gewählt, weil man davon ausgeht, dass das Fahrzeug nicht so lange und heftig brennen kann, wenn weniger Strom im Akku ist. Jedoch wurde bereits der Öfteren belegt, dass E-Autos seltener brennen als Fahrzeuge, die explosive Flüssigkeiten transportieren. Es stellt sich die Frage, ob die Regelung bei den richtigen Fahrzeugen greift. Das Löschen eines brennenden E-Autos ist allerdings schwieriger und aufwendiger. Eine sinnvollere Regelung wäre demnach Elektrofahrzeuge im Rahmen eines Brandschutzkonzeptes des jeweiligen Schiffs bestimmte Zonen zuzuweisen. Im Falle eines Brandes könnten sie weniger Schaden anrichten und wären besser zugänglich für Löscharbeiten.
In anderen Teilen Europas schätzt man die Gefahrenlage offenbar realistischer ein. Für E-Autos wurden sogar neue Geschäftsmodelle entwickelt. Es handelt sich um kein Gefahrenzuschlag, sondern das Angebot das E-Auto während der Fahrt zu laden. Beispielsweise die Greenships bei TT-Line. Es gibt 32 Ladestationen an Board – wahlweise mit 11 kW AC oder 40 kW DC. Das Angebot kann vorab für 29 Euro gebucht werden. Über eine bereitgestellte Kennzeichnung am Auto wird man dann beim Beladen der Fähre vom Personal zum reservierten Stellplatz eingewiesen. Das einzige Problem hierbei ist, das nicht mit Ökostrom geladen werden kann.
VW-Kooperation gescheitert
Lange wurde über eine mögliche Kooperation von VW und Renault bei der Entwicklung des 20.000-Euro-Elektroautos spekuliert. Zuletzt wurden sogar Gespräche offiziell bestätigt. VW selbst hatte im Frühjahr von vier Szenarien gesprochen, die für die Produktion des Kleinwagens geprüft werden. Die Zusammenarbeit mit einem anderen Hersteller haben sie nicht ausgeschlossen. Allerdings wurde auch kein konkreter Name genannt. Letzte Woche kam das offizielle Aus der Verhandlungen, verkündet von Renault. Möglicherweise war der Produktionsstandort ausschlaggebend, bei dem man keine Einigung erzielen konnte.
Seitens VW gab es diese Woche eine Konzern-Pressemeldung zum geplanten Kleinwagen: „Aus Europa, für Europa: Volkswagen Group bringt Projekt für vollelektrische Einstiegsmobilität auf den Weg“. 2027 will man das 20.000-Euro-Elektroauto vorstellen. In der Pressemitteilung heißt es, man würde bei diesem Projekt auf einen hohen europäischen Lokalisierungsgrad setzen. Bis es soweit ist, will man bis Ende nächsten Jahres vier Konzernmodelle an der 25.000-Euro-Marke präsentieren. „Geplant sind hier zwei neue Kompaktwagen, einer von VW und einer von CUPRA, sowie zwei kleine SUVs, je einer von Škoda und einer von VW. Alle vier Fahrzeuge werden in Spanien gebaut“.
Ladesäulen an Tankstellen
Um den Ausbau der Ladeinfrastruktur voranzutreiben, hat das Bundeskabinett eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht. Die Bundesregierung will große Tankstellenbetreiber zum Ausbau von Schnellladesäulen verpflichten. Das betrifft Unternehmen mit mindestens 200 Tankstellen. Es soll pro Tankstelle eine Schnellladesäule mit mindestens 150 kW erbaut werden. Die Vorgaben müssen bis zum 01. Januar 2028 umgesetzt werden. Jedoch erlaubt die Bundesregierung auch eine flexible Umsetzung. Die Unternehmen dürfen bei maximal der Hälfte ihrer Tankstellen von den Vorgaben abweichen. Beispielsweise kann der Schnellladepunkt auch in einem Umkreis von einem Kilometer der Tankstelle entstehen oder es wird ein zusätzlicher Ladepunkt an einer anderen Tankstelle installiert. Zudem gibt es bestimmte Härtefallregelungen, bei denen das Unternehmen nicht zum Ausbau verpflichtet ist. Das ist der Fall, wenn der Ausbau als wirtschaftlich unzumutbar eingestuft wird. Durch die Maßnahmen rechnet die Bundesregierung mit rund 8.000 neuen Schnellladesäulen. Man erhofft sich durch das Gesetz eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur.
Die Reaktionen auf das neue Gesetz sind eher gemischt. André Berghegger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Stäte- und Gemeindebundes, begrüßt das Gesetz. Auch in ländlichen Gebieten muss ein „Mindestmaß an Ladeinfrastruktur zugänglich sein“, auch wenn es dort weniger lukrativ ist. Von der Tankstellenbranche kommt vielmehr Kritik. Aral selbst baut bereits ein Ladenetz aus, unter anderem an den eigenen Tankstellen. Vorstandschef Achim Bothe kritisiert allerdings eine Versorgungsauflage. „Wir sollten uns auf Standorte konzentrieren, an denen wir das größte Potenzial für Nachfrage und Nutzen sehen. (…) nicht jede Tankstelle braucht eine Ladesäule“.
Unserer Einschätzung nach kommt das Gesetz einige Jahre zu spät und wird nicht viel bringen. Ein Ladepunkt an einem Standort wirkt für einen Kunden unattraktiv. Denn die Chance ist hoch, dass jemand anderes kurz vor dem Kunden sein Auto lädt. Außerdem wird die angestrebte Flächenpräsenz schon durch die großzügige Ausnahmeregelung bereits im Gesetz unterwandert. Wirtschaftlich agierende Unternehmen können bevorzugte Standorte doppelt versorgen und schlechtere Standorte außen vorlassen. Grundsätzlich sind Tankstellen schon attraktive Standorte für Ladeinfrastruktur und die Betreiber machen sich bereits Gedanken, wie sie es schaffen, dass die bisherigen Geschäftsmodelle nicht Auslaufen.
IONITY senkt europaweit die Preise (jetzt ab 26 ct/kWh): Der große Preisvergleich bei nextmove
Einer der größten Ladestationen-Betreiber Europas senkt seine Preise deutlich. Pünktlich vor den Sommerferien und zum Beginn der Urlaubssaison passt IONITY die Preise an und führt ein zweigeteiltes Tarifmodell ein. In Deutschland liegt IONITY auf Platz acht gemessen an den CCS-Ladepunkten und auf Platz fünf gemessen an den Ladestandorten. International weisen sie 3.800 Ladepunkte an 630 Standorten vor und sind in 24 Ländern vertreten. Damit sind sie ungefähr auf Augenhöhe mit EnBW. Maximal kann an den Schnellladestationen mit 350 kW geladen werden.
Vor rund einem Jahr liefen die alten Billigverträge für Partner aus. Das wirft die Frage auf, ob IONITY die Preise aufgrund sinkender Auslastung reduziert. In zwölf Ländern sinkt der AdHoc-Preis. In Deutschland bleibt beispielsweise der AdHoc-Preis unverändert bei 69 Cent pro kWh. Neben den IONITY DIRECT-Preisen wurde auch der PASSPORT-Tarif angepasst. Dieser ist nun zweigeteilt in PASSPORT MOTION und PASSPORT POWER. Diese sollen besser auf die individuellen Ladebedürfnisse zugeschnitten sein. Abhängig vom jeweiligen Land und der Tarifoption ist schnellladen bereits ab 26 Cent die kWh möglich. Das gilt für Norwegen und den PASSPORT POWER Tarif.
Für den PASSPORT MOTION fallen Länderunabhängig monatlich 5,99 Euro an. Bei PASSPORT POWER sind es 11,99 Euro. Durch einen Aktionspreis im ersten Monat versucht man die Einstiegshürde abzuflachen. Der Preis für MOTION liegt im ersten Monat bei 3,99 Euro und bei POWER bei 7,99 Euro. Dies gilt aber nur für den erstmaligen Abschluss einer der beiden Tarife. Allerdings lohnt sich die Grundgebühr bereits ab der ersten Ladung. Je nach Land liegt der Preis pro kWh beim IONITY PASSPORT MOTION Tarif zwischen 33 und 62 Cent. Bei IONITY PASSPORT POWER liegt der Preis zwischen 26 und 51 Cent pro kWh. Die vollständige Preisübersicht findet ihr hier als PDF-Format. Laut IONITY ist das Angebot MOTION geeignet für Personen, die im Monat 150 Kilometer fahren und einmal bei IONITY laden. Das POWER-Angebot ist für diejenigen geeignet, die im Monat mehr als 300 Kilometer fahren und etwa dreimal bei IONITY laden.
Die Kündigungsfrist beträgt einen Monat. Wer also nur den Aktionsmonat buchen möchte, muss direkt wieder kündigen. Gleiches gilt, wer vom POWER-Tarif in den MOTION-Tarif wechseln möchte. Ein Upgrade ist jedoch jederzeit möglich. Die Grundgebühr wird dann anteilig verrechnet. Die Einführung des neuen Preismodells ist eine deutliche Kampfansage an IONITYs Wettbewerber. Aber auch IONITY hat seine Schwächen. Beispielsweise haben sie bisher nur eine App und keine Ladekarte. Auch Plug and Charge ist nicht möglich. Es gibt zudem keine Schnittstelle zum App-Auto.
Schaut man die Preise im Marktvergleich an, hat Ewe Go ein attraktives Angebot für wenig-Lader oder als Ergänzung zu einem ABO-Tarif. Schnellladen ist inzwischen kaum teurer als zuhause zu laden. Grundgebühren werden als psychologischer Effekt eingesetzt, um das eigene Netzwerk zu nutzen. Man bietet gute Preise für eine gute Auslastung an. Der Markttrend deutet darauf hin, dass es attraktive Preise nur im Direktvertrieb der Anbieter in Kombination mit einem ABO gibt – zumindest gilt das für Vielfahrer. Es stellt sich die Frage, ob ARAL und ADAC jetzt unter Zugzwang stehen, Preise ab 39 Cent ohne Grundgebühr für ARAL-Stationen anzubieten. Aktuell verhindern hohe AdHoc-Preise flächendeckend günstige Angebote. Die AdHoc-Preise werden mutmaßlich als Wettbewerbsinstrument missbraucht, was entgegen den EU-Vorgaben ist. IONITY ist diesbezüglich allerdings nicht zu beanstanden.
nextnews: ADAC Pannenstatistik, China Strafzölle, Tesla-Standard, Laden günstiger, Kia EV6 Facelift
Zulassungszahlen
Im April wurden 243.000 Pkw neu zugelassen. Damit lag der Monat deutlich über dem Niveau der beiden Vorjahre. Darunter waren knapp 30.000 E-Autos. Mit einem Marktanteil von zwölf Prozent liegt der Elektroantrieb zwar prozentual auf dem Niveau der Vorjahresmonate, jedoch liegt der Anteil noch immer unter den 18 Prozent der Neuzulassungen des Jahres 2023. Es wird zwar häufig von einem Absatzabsturz gesprochen, aber die ersten vier Monate des Jahres zeigen noch immer, dass die Elektromobilität konstante Zahlen vorweisen kann. Inzwischen kann auch nicht mehr der Wegfall des Umweltbonus für die schwächelnden Zahlen verantwortlich gemacht werden. Denn das allgemeine Preisniveau liegt bei vielen Herstellern inzwischen unterhalb dessen, was Kunden im letzten Jahr nach Abzug der Förderung gezahlt hätten. Das aktuelle Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland zeigt zwar anhaltenden Optimismus bei Konsumenten und der Index ist auf dem höchsten Stand seit Ende 2021, aber viele Verbraucher zeigen sich noch immer eingeschränkt in ihrer Planungssicherheit und setzen daher weiterhin auf finanzielles Sparen.
Auch im April setzen sich weiterhin deutsche Hersteller in den Top 20 Modellen durch. Vier MEB-Modelle belegen die ersten Plätze. Insgesamt besetzen die E-Autos von Audi, Mercedes, BMW und VW – inklusive Skoda und Cupra – zwölf der ersten 20 Plätze. Die Zulassungszahlen des Tesla Model Y sind die geringsten seit Juli 2022. Es liegt somit nur auf dem sechsten Platz. Auf das laufende Jahr betrachtet, ist es aber weiterhin an der Spitze. Das Model 3 hat es mit Platz 21 sogar gar nicht in die Top 20 geschafft. Im laufenden Jahr liegt es auf Platz 15. Damit kann das neue Highland nicht an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen. Mit dem siebten Platz konnte auch der Volvo EX30 einen guten Platz erlangen. Auffällig ist, dass der Stellantis-Konzern aktuell keine Rolle in Deutschland spielt. Der Fiat 500e ist das einzige Modell in den Top 20 des Konzerns mit Platz 18. Opel, Peugeot und Citroën schaffen es nicht in die Top 20. Auch Renault, Dacia und Kia sind nicht mehr in den Top 20 vertreten.
Neuer Ladepartner für den ADAC… gesucht & gefunden!
Nachdem bekannt wurde, dass der ADAC und EnBW zukünftig getrennte Wege gehen und der ADAC daher einen neuen Partner sucht, haben auch wir spekuliert, wer EnBWs Stelle einnehmen könnte. Unser Tipp: Aral Pulse. Damit sollten wir Recht behalten. Die Partnerschaft wurde am Sonntag offiziell verkündet. Der ADAC schrieb seinen Mitgliedern: „Es freut uns daher sehr, Ihnen heute schon bekanntgeben zu können, dass wir ab dem 01.08.2024 mit Aral Pulse als neuem Kooperationspartner zum ADAC e-Charge Tarif zusammenarbeiten werden“. In Aussicht wird gestellt, an allen Aral Pulse Ladesäulen in Deutschland zum ADAC-Vorteilstarif laden zu können. „Auch weiterhin bieten wir Ihnen an fremden Ladesäulen einen Einheitstarif – natürlich ebenfalls mit ADAC-Preisvorteil“. Außerdem soll man außerhalb von Deutschland an bp pulse Ladesäulen zum Vorteilstarif laden können und Zugriff auf tausende Lademöglichkeiten von Fremdanbietern im europäischen Ausland haben.
Neue Peugeot-Garantie
Viele Kunden sind noch immer unsicher gegenüber der E-Mobilität. Eine Möglichkeit mehr Sicherheit zu bieten ist die Herstellergarantie. Kia und Hyundai sind bereits im Markt bekannt für ihre langen Garantiedauern. Auch einige neue Marken setzen auf diese Garantie. Beispielsweise MG mit sieben Jahren oder 150.000 Kilometern. Oder BYD mit sechs Jahren oder 150.000 Kilometern. Auch Cupra als europäischer Hersteller hat im Dezember die Einführung einer fünf-Jahres-Garantie verkündet. Damit ist der Cupra Born herstellerseitig besser abgesichert als das Schwestermodell ID.3. Hier zeigte sich bereits ein Trend zur Differenzierung verschiedener Produkte der gleichen Konzernplattform über inkludierte Garantieleistungen. Diesen Schritt geht man jetzt auch bei Stellantis.
Die bisherige zwei-Jahres-Garantie wird für alle E-Modelle der Marke Peugeot ausgeweitet. In der Pressemitteilung heißt es: „PEUGEOT Allure Care: bis zu 8-Jahre-Sorglos-Programm jetzt für die gesamte elektrische Produktpalette“. Weiter heißt es: „die kostenfreie PEUGEOT Allure Care gilt für die wichtigsten Teile ihres Fahrzeugs und wird nach jeder regelmäßigen Wartung des Fahrzeugs aktiviert, die im Garantie- und Serviceheft des Fahrzeugs angegeben ist und bei einem autorisierten PEUGEOT Partner durchgeführt wird“. Es handelt sich also um ein optionales Zusatzangebot zur Herstellergarantie, da an die Einhaltung der Wartungsintervalle und an die Wartung bei PEUGEOT-Partnerwerkstätten gebunden ist. Die Wartungsintervalle werden mit zwei Jahren beziehungsweise 25.000 Kilometern angegeben. Abgesichert sind Baugruppen wie Elektromotor, Ladegerät, Getriebe sowie die wichtigsten elektrischen und mechanischen Komponenten. Eine Mobilitätsgarantie ist nicht enthalten. Das Kilometer-Limit liegt bei 160.000. Ausgeschlossen von der Garantie sind Fahrzeuge zur gewerblichen Personenbeförderung, Fahrschulen oder Händlerfahrzeuge. Ob das Programm auch für Bestandsfahrzeuge gilt, war nicht ganz eindeutig. Es heißt in den Bedingungen ganz allgemein: „gültig für die jeweils neueste Modellgeneration der Fahrzeuge PEUGEOT E-208, E-2008, E-308, E-3008 und E-5008“. Da stellt sich die Frage, woran ein Kunde erkennt, ob er die neueste Modellgeneration hat. Hier geht es zu allen Bedingungen!
Laden wird günstiger – gemeinsam was bewegen!
Vor kurzem haben wir anschaulich über die vermutlich unzulässige preisliche Differenzierung zwischen Endkunden und konkurrierenden Fahrstromanbietern an Ladestationen berichtet. Je nach Anbieter können über 30 Cent gespart werden – einzig allein durch den Download einer App und der Hinterlegung einer Zahlungsmethode. Dabei können Wettbewerber jedoch nicht für ihre eigenen Fahrstromangebote auf diese vergünstigten Preise zugreifen. Daraus folgt ein künstlich erhöhtes allgemeines Preisniveau im Markt und eine Behinderung des Wettbewerbs. Im Zuge unseres Berichts haben wir dazu aufgerufen, die Rechtmäßigkeit der Preisgestaltung zu prüfen. Diesem Aufruf folgte auch mindestens ein Europaabgeordneter – Daniel Freund. Er hat einen Brief an die Wettbewerbskommissarin Vestager und die Verkehrskommissarin Vălean der EU geschrieben. Im Schreiben schildert er die aktuelle Marktlage für öffentliches Laden in Deutschland und beendet sein Schreiben mit den Worten: „Könnte die Kommission umgehend diese Preisgestaltung anhand der Verordnung über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe und des EU-Wettbewerbsrechts prüfen und einen fairen Wettbewerb wieder herstellen, soweit es die EU-Gesetze ermöglichen?“. Hier findet ihr den vollständigen Brief von Daniel Freund.
100 % Strafzoll für chinesische E-Autos
Die USA werfen China vor, einheimische Unternehmen stark zu subventionieren, sodass die wirtschaftliche Entwicklung in den USA ausgebremst wird. Daher werden die Einfuhrzölle auf ausgewählte chinesische Produkte in strategisch wichtigen Bereichen drastisch erhöht. Bei Batteriespeichern werden die Zölle von 7,5 Prozent auf 25 Prozent angehoben. Bei Solarzellen und Halbleitern steigen die Zölle von 25 Prozent auf 50 Prozent und bei Elektroautos sind es statt 25 Prozent nun 100 Prozent. Elon Musk sagte Anfang des Jahres: „wenn es keine Handelsschranken gibt, werden die Chinesen die meisten anderen Autofirmen in der Welt so ziemlich zerstören“. Stellantis Chef Tavares sprach sogar von einem drohenden Blutbad.
Auch die Europäische Kommission prüft seit einigen Monaten die Einführung von Schutzzöllen auf chinesische E-Autos. Da die USA nun überraschend einen deutlichen Schritt gemacht hat, steigt auch der Handlungsdruck der EU an. Chinesische Unternehmen werden vermutlich Teile ihres bisherigen US-Geschäfts nach Europa und andere Märkte verlegen. Europäische Hersteller sind geteilter Meinung, ob auch in Europa Schutzzölle eingeführt werden sollten. Renault und Stellantis samt der Marken Opel, Peugeot, Citroën und Fiat sprechen sich dafür aus. Hierbei handelt es sich um Unternehmen, die eher auf kleinere Fahrzeuge mit vergleichsweise günstigem Kaufpreis setzen. Hier besteht die Gefahr, dass preissensible Käufer eher zu billigen chinesischen Modellen greifen.
Premium Hersteller wie BMW, Mercedes, Audi und Porsche sind gegen mögliche Strafzölle. Sie setzen auf ihr Image und die Markentreue ihrer Kunden. Gleichzeitig sind der chinesische Absatzmarkt und die bestehenden Verflechtungen für die Unternehmen hoch relevant. Sie befürchten Gegenmaßnahmen seitens China. Mercedes-Chef Ola Källenius fordert sogar die Senkung der Zölle auf chinesische E-Autos. „Eine stärkere Konkurrenz aus China würde den europäischen Autobauern langfristig helfen, bessere Autos zu produzieren“. Diese Aussage hängt vermutlich aber auch damit zusammen, dass der chinesische Hersteller Geely und der staatlich kontrollierte Konzern SAIC die größten Aktionäre von Mercedes-Benz sind und rund ein Fünftel der Anteile halten.
Auch auf politischer Ebene setzt sich die Debatte fort: Frankreich spricht sich für Strafzölle aus, Deutschland dagegen. Über eine mögliche Reaktion der EU schreibt Christoph Schwarzer auf electrive. Nach seiner Recherche ist eine Reaktion der EU bereits im Juni zu erwarten. Er vermutet eine Erhöhung der Zölle von zehn Prozent auf 25 oder 30 Prozent. Die Höhe des Zolls würde das ausgleichen, was chinesische Hersteller durch unfaire Praktiken an Wettbewerbsvorteilen hätten. Von einer Erhöhung der Zölle wären nicht nur chinesische Hersteller betroffen, sondern auch diejenigen, die in China produzieren. Das betrifft den Dacia Spring, das Tesla Model 3 oder den Volvo EX30. Viele Importeure hätten sich aber bereits darauf eingestellt. Nach unserer Einschätzung ist bei Marken wie BYD keine Erhöhung der Listenpreise zu erwarten. Beim Model 3 kann das allerdings nicht sicher ausgeschlossen werden.
Kia EV6 Facelift
Als Erlkönig wurde der neue Kia EV6 schon öfter in Deutschland gesehen. Nun gibt es erste offizielle Informationen zum Facelift. Das Frontdesign und dass Felgendesign wurden überarbeitet. Das GT-Modell kommt mit einem durchgehenden Leuchtband an der Front. Der Akku ist nun 84 kWh groß und sorgt somit für mehr Reichweite, wobei die Ladezeit weiterhin bei 18 Minuten bleibt. Auch die Karosserie, Federung und der Fahrkomfort wurde überarbeitet. Es wurden zusätzliche Seitenairbags für die zweite Sitzreihe hinzugefügt. Möglich sind jetzt auch Over-The-Air-Updates für verschiedene Steuergeräte, die es bisher nur für das Navi gab. Android Auto und Apple Carplay sind nun serienmäßig enthalten. Es gibt außerdem ein neues Head-Up-Display und ein Fingerabdruck-Authentifizierungssystem. Die Lenkrad-Präsenzerkennung erfolgt über kapazitive Sensoren. Das überarbeitete Modell wird zuerst in Korea auf den Markt kommen. Dort wurde auch eine spezielle Verkaufsförderung unter dem Namen „Triple Zero“ gestartet. Darin enthalten sind auch Restwertgarantien beim Rückkauf gebrauchter EV6.
„Tesla-Standard“ verliert vor Gericht
Diese Woche hat Rechtsanwalt Christoph Lindner ein aktuelles Gerichtsurteil auf seinem Blog geteilt. Bekannt ist er, weil er häufig Kunden gegen Tesla vertritt. Er selbst bezeichnet das Gerichtsurteil als wegweisend. Denn es stärkt die Rechte von Neuwagen-Käufern und könnte auch für Kunden anderer Marken relevant sein. Tesla wurde vor dem Landgericht Regensburg verklagt, ein mangelhaftes Model X Plaid zurückzunehmen und einen Neuwagen zu liefern. Damit muss sich der Kunde nicht mehr mit mittelmäßigen Nachbesserungsversuchen zufriedengeben. Laut Gericht erfülle das 127.000-Euro-Auto „nicht einmal die Anforderungen, die an ein Durchschnittsfahrzeug gestellt werden dürfen“. Laut Anwalt Lindner ist das Urteil noch in einem weiteren Punkt von Bedeutung: „bei offensichtlichen Qualitätsmängeln wird Tesla in Zukunft nur noch schwerlich behaupten können, diese seien ganz normal und gehörten zum ‚Tesla-Standard‘“. Damit werden mutmaßlich serienmäßige Defizite nicht als Stand der Technik akzeptiert und trotz mehrfacher Nachbesserungsversuche mit Werkstattaufenthalte von zweieinhalb Monaten sprach das Gericht dem Kunden das Recht auf Ersatzlieferung zu. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Wir gehen davon aus, dass Tesla in Revision geht.
ADAC Pannenstatistik
Der ADAC hat seine Pannenstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht, in der auch E-Autos berücksichtigt werden. Insgesamt ist der ADAC 30.009-mal zu einem liegengebliebenen E-Auto ausgerückt. Antriebsunabhängig waren es über 3,5 Millionen Pannenhilfen. Sowohl für Verbrenner als auch E-Autos war die Starterbatterie die häufigste Ursache mit 44,1 Prozent der Fälle. Auf Platz zwei der Ursachen sind mit 22,8 Prozent der Fälle Motorprobleme. Zum zweiten Mal überhaupt ist der ADAC auch in der Lage, die Pannenstatistik von Verbrennern und E-Autos zu vergleichen. Insgesamt wurden 2023 156 Modelle von 20 Marken berücksichtigt, die ein Fahrzeugalter von mindestens drei bis maximal zehn Jahren hatten. Außerdem müssen die Modelle zur Berücksichtigung in der Statistik mindestens 7.000 Zulassungen in zwei Jahren vorweisen.
Zu den besonders zuverlässigen Modellen 2023 der unteren Mittelklasse zählt der VW ID.3 mit 0,9 Pannen pro 1.000 Fahrzeugen. In der Mittelklasse haben Skoda Enyaq, Tesla Model 3 und VW ID.4 besonders selten Pannen. Unter den Kleinwagen kommt es beim BMW i3 nur zu 0,4 Pannen pro 1.000 Fahrzeuge. Beim Renault Zoe sind es 2,4 Pannen aller 1.000 Autos. Auffallend ist, dass kein einziges E-Modell mit einer durchschnittlichen oder hohen Pannenhäufigkeit bewertet wird. Im direkten Vergleich zwischen Verbrennern und E-Autos zeigt sich auch, dass junge E-Autos seltener Pannen haben als Verbrenner. Da E-Autos im Schnitt jünger sind als Verbrenner im gesamten Referenzzeitraum, hat der ADAC zum direkten Vergleich nur einzelne Jahrgänge herangezogen. Bei einer Erstzulassung 2020 kamen 7,6 Pannen auf 1.000 E-Autos. Bei Verbrennern des selben Jahrgangs waren es 9,5 Pannen. Dieser Vorsprung wird bei den 2021 erstzugelassenen Modellen sogar noch weiter ausgebaut. Da sind es 2,8 Pannen pro 1.000 E-Autos und 6,4 Pannen pro 1.000 Verbrenner.
Der steinige Weg zur (Haus-)Gemeinschafts-Ladesäule
Die meisten Ladevorgänge werden zuhause durchgeführt. Das ist aber in der Praxis nicht Allen möglich, obwohl die rechtlichen Grundlagen oftmals vorliegen. Insbesondere bei Mehrparteienhäusern und wenn man sich dafür entscheidet, diese auch für Andere öffentlich zugänglich machen zu wollen. Diese Erfahrung musste auch Frank aus Holzgerlingen machen. An dieser Stelle präsentieren wir einen Gastbeitrag von ihm, in dem er seine Erfahrungen schildert.
Warum ich denke, dass meine Erfahrung relevant ist? Weil sie beispielhaft zeigt, wie es Bürgern, Mir, durch Regeln und Gesetze unmöglich gemacht wird, an der Verkehrswende sinnvoll teilzunehmen und wie dadurch die Akzeptanz für Elektromobilität sinkt. Der Klimawandel allein ist kein ausreichender Pull-Faktor. Für den Bürger ergibt sich ohne Sondereffekte – zum Beispiel geringere Dienstwagenbesteuerung - kein wirtschaftlicher Vorteil aus der E-Mobilität.
Aktualisiert am 18.07.2024: Es gibt eine Petition zum Thema beim deutschen Bundestag, Verlinkung: https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2024/_05/_27/Petition_168168.html
Mein Vorhaben: Errichtung einer 20-kWp-PV-Anlage auf unserem Mehrfamilienhaus und Verwendung eines Teils der Energie, um an einer öffentlichen Ladesäule Fahrzeuge laden zu können. Die Anlage ist fertig und mit 24-kW-Speicher und einer eichrechtskonformen, OCPP-fähigen Wallbox ausgestattet. Jedoch darf der 11-kWp-Ladepunkt nicht in Betrieb gehen und ich darf mein Dienstfahrzeug nicht an der Ladestation laden. Daher ist die Investition derzeit vergeblich und eine Fehlinvestition. Wie kann das sein? Hier die Story:
Nach Errichtung der PV-Mieterstrom-Anlage wurde mir bewusst, dass ich mit meiner Mieterstrom GbR mittels öffentlicher Ladesäule keinen Strom an Kunden außerhalb des Hauses abgeben darf. Ich habe daher in meiner Gemeinde Holzgerlingen eine Gewerbeanmeldung zu Betrieb einer öffentlichen Ladesäule an unserem Mehrfamilienhaus gestellt. Dieser Antrag wurde abgelehnt und in Kürze zusammengefasst, begründet die Gemeinde die Ablehnung mit der Existenz einer Stellplatzsatzung von 1996, die einen Stellplatzschlüssel von 1.5 Stellplätzen pro Wohneinheit vorsieht. Die Gemeinde schrieb „der Umwidmung eines dem privaten Wohneigentum zugeordneten Stellplatzes zu gewerblichen Zwecken kann nicht genehmigt werden“.
In einem Gespräch sagte mir der Bürgermeister, er werde die Stellplatzsatzung kompromisslos durchsetzen und es werde in unserer Stadt keine Anrechnung von Ladeinfrastruktur auf den Stellplatzschlüssel oder eine finanzielle Kompensation (Ablasshandel) geben, auch wenn die Landesbauordnung dies erlaubt. Das Resultat ist, dass es in unserem Ort keine Ladeinfrastruktur in Wohngebieten gibt, außer wenigen Ladesäulen eines Car Sharing Unternehmens. Diese Plätze sind aber praktisch durchgehend von den Car Sharing Fahrzeugen belegt. Für meine Überlegungen zum Laden meines Elektrofahrzeuges spielen diese Ladesäulen keine Rolle. Lediglich in der Ortsmitte unterhalten einige Gewerbetreibende Ladesäulen auf Kundenparkplätzen und verdienen sich an hohen Ladestromgebühren ein lukratives Zubrot. Die Fahrer von BEVs werden dadurch zur Stoßzeit in HPC-Ladeparks an den Hauptverkehrsstraßen und in Gewerbegebiete oder an Supermärkte gezwungen. Dies belastet die Netze stark. Die Ladestromkosten sind dabei nur erträglich, wenn der Arbeitgeber die 79 Cent bezahlt.
Warum nun eine öffentliche Ladesäule an unserem Haus und nicht einfach eine hausinterne Abrechnung? Nun ist es so, dass sich Verwaltungen oder Privatpersonen, die eine nicht-öffentliche-Ladeeinrichtung anbieten wollen, mit der Administration – also der Erfassung von Nutzern und Ausgabe von Ladekarten - und der Abrechnung der Kosten des Ladestromes schwertun. Sei es für Kunden aus der Wohneigentümergemeinschaft, die als nicht-öffentlich gelten, oder auch für Nachbarn in fußläufiger Entfernung und allgemein Besucher, Handwerker, Pflegedienste, die einen Bedarf an Ladestrom haben. Dies kann eigentlich nur durch einen spezialisierten Dienstleister, der die Abrechnung erstellt und die Beträge einzieht, erfolgen. Damit wird die Ladesäule öffentlich und der Betrieb erfordert eine Gewerbeanmeldung. Dies betrifft auch sogenanntes „Wallbox Roaming“ wie es zum Beispiel von der Firme ChargeIQ angeboten wird.
Die monatlichen Kosten des Ladepunktes sind signifikant. Oft um die 100 Euro pro Monat ohne Abschreibung. Denn das Zugangsmanagement mit RFID-Karten zu administrieren ist aufwändig und kann nicht durch die geringen Umsätze finanziert werden, die sich aus einigen wenigen Fahrzeugen innerhalb des Quartiers ergeben. Zudem sind die Kosten für die Installation einer eichrechtskonformen und OCPP-fähigen Wallbox, wie sie für eine Abrechnung erforderlich ist, sehr hoch. Rund 6.000 Euro fallen pro Stellplatz an. Diese Investition betriebswirtschaftlich zu rechtfertigen, ist für kleinere Eigentümergemeinschaften praktisch unmöglich. Deswegen lehnen viele Eigentümergemeinschaften diese Investitionen ab und Verwalter verweigern die Abrechnung. Kommerzielle Anbieter wie Shell, Aral, Ionity oder EnBW konzentrieren sich beim Ausbau der Ladeinfrastruktur auch auf HPC-Lader in Industriegebieten und an den großen Verkehrswegen. Wenn mit über 100 kW geladen wird, ist die abgegebene Energiemenge am Tage hoch. Durch den Zeitvorteil beim Laden sind Nutzer, besonders die, die den Strom nicht selbst bezahlen müssen und beispielsweise eine Ladekarte des Arbeitgebers haben, gerne bereit, diese HPC-Säulen zu nutzen. Daher entsteht in den Wohnquartieren keine fußläufige Ladeinfrastruktur, insbesondere, wenn die Gemeinden wie in meinem Fall jede Initiative aus der Bürgerschaft unterbinden.
Dies führt dazu, dass große Teile der Bevölkerung von Elektromobilität ausgeschlossen werden. Denn eine dichte Ladeinfrastruktur ist die Voraussetzung von Elektromobilität im Massenmarkt. Es ist auch leicht zu zeigen, dass weite Bevölkerungsgruppen, die über keinen oder nur geringen finanziellen Spielraum verfügen, keinen ökonomischen Vorteil aus der Elektromobilität ziehen, aufgrund von teuren Fahrzeugen, hoher Wertverlust und teureren Ladestrom als Diesel. Diese Form der Mobilität bleibt Dienstwagenfahrern, durch eine geringere Besteuerung des Listenpreises und Ladekarten des Arbeitgebers, und Eigenheimbesitzern mit PV-Anlage, wegen geringer Ladestrompreis, vorbehalten. Da diese Bevölkerungsgruppen aber nur eine geringe einstellige Prozentzahl umfassen, kann davon ausgegangen werde, dass Elektromobilität ein Nischenmarkt bleibt. Die Investitionen, die derzeit im Bereich des Deutschlandweiten DC-High-Power-Ladenetzwerkes erfolgen, werden aber mit den wenigen BEV-Fahrzeugen nicht profitabel zu betreiben sein, denn der Zubau orientiert sich an dem Ziel von 15 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2030. Ich bezweifle, dass diese Zahl auch nur annäherungsweise erreicht wird. Warum werden die Entscheidungen nun so gefällt? Wenn mir der Bürgermeister Holzgerlingens erzählt, dass er einen Hybrid fährt, zu Hause lädt und daher weiß, dass sieben Ladesäulen für 14.000 Einwohner absolut ausreichend sind, dann wundert mich seine Entscheidungen nicht.
Auch in unserer Firma wurde die Erlaubnis, die einzige Ladesäule von 760 Mitarbeitern nutzen zu können, von der neuen Geschäftsleitung zum Jahresende zurückgenommen. Von den fünf Geschäftsführern fahren zwei Hybrid und drei Diesel oder Benziner. Ein Ausbau von Ladeinfrastruktur durch meinen Arbeitgeber ist da nicht zu erwarten. Die Firma schreibt weiter vor, dass ich nicht privat Ladestrom abrechnen darf und eine öffentliche Ladestation eines Roamingverbundes wie Shell, Aral oder DKV nutzen muss. Damit darf ich nicht an der Ladestation an unserem Mehrfamilienhaus laden und netzdienlich PV-Strom laden. Beziehungsweise bekomme ich den Strom nicht erstattet. Damit würde ich meine Dienstfahrten privat bezahlen. Wenn ich das nicht will, muss ich zweimal wöchentlich den HPC am lokalen Supermarkt nutzen. Dieses Laden erfolgt dann im Anschluss an meinen Arbeitstag in der Zeit zwischen 17 und 19 Uhr.
Schlussfolgerung: In unserem Haus mit sechs Parteien und etwa 14.000 kWh jährlichem Stromverbrauch versorgt die PV-Anlage die Wohnungen zu rund 60 Prozent mit Energie und durch den Pufferspeicher oft bis nach Mitternacht mit Strom. Es werden keine Wärmepumpen, sondern Pellets verwendet. Mich selbst in meiner Mobilität netzdienlicher verhalten zu können, erfordert, dass Dienstwagenfahrer das Recht bekommen gegenüber ihrem Arbeitgeber die Privatabrechnung von Ladestrom durchzusetzen. Andererseits erfordert die Verkehrswende wohnortnahes Laden, das intelligent in den Nachtstunden oder in anderen "off Peak" Stunden erfolgen kann. Beziehungsweise wenn die Sonne scheint und PV-Energie in Fülle zur Verfügung steht. Auch das öffentliche Abrechnungen ermöglicht werden, gegebenenfalls mit dem Verzicht auf Standzeitbegrenzungen. Solange eine öffentliche 11-kW-AC-Ladesäule ein Gewerbe erfordert und Gemeinden Ladeinfrastruktur nicht auf den in Stellplatzsatzungen geforderten Schlüssel anrechnen, wird dies nicht passieren.
ADAC-Studie zeigt: der Wegfall der Umweltprämie hat die Nachfrage nach E-Autos nicht verringert
Seit dem Wegfall des Umweltbonus Ende Dezember 2023 stockt der E-Auto-Absatz. Der Januar fällt bekanntlich immer schwach aus, da dieser immer mit der Reduzierung des Umweltbonus und zuletzt auch mit dem Wegfall des Umweltbonus in Verbinddung stand. Im laufenden Jahr sind die Neuzulassungen zwar in absoluten Zahlen gestiegen, aber der prozentuale Anteil bleibt weiterhin gering. Bedeutet das nun, dass die Nachfrage nach E-Autos durch den Wegfall des Umweltbonus geringer geworden ist? Dieser Frage hat sich auch die aktuelle Studie von ADAC SE gewidmet. Sie haben im Februar und März 3.000 Personen zum Besitz, der Beschaffung und Finanzierung von privaten Elektroautos befragt.
Trotz dessen, dass häufig von einem Absatzrückgang gesprochen wird, hatte der Wegfall des Umweltbonus laut der Studie keinen Einfluss auf die E-Auto-Nachfrage. 22 Prozent der Befragten, die in den kommenden drei Jahren ein Auto beschaffen wollen, wollen sich für einen vollelektrischen Antrieb entscheiden. Dieser Wert liegt auf dem Vorjahresniveau. Auffällig ist auch die Bindung, die Elektroauto-Besitzer zur E-Mobilität haben. E-Auto-Besitzer, die in den nächsten drei Jahren die Anschaffung eines neuen Autos planen, wollen zu 79 Prozent beim vollelektrischen Antrieb bleiben. Nur jeweils zehn Prozent wollen entweder zum Hybrid oder Verbrenner wechseln. Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch die Studie des ICCT. Über 80 Prozent wollten beim Elektroantrieb bleiben. Damit war die Bindung zum E-Auto höher als beim Verbrenner. Denn nur 60 Prozent der Benziner-Fahrer hätten beim nächsten Autokauf wieder einen Benziner gewählt und bei den Diesel-Fahrern lag der Wert sogar nur bei 28 Prozent.
Weiter hat sich die ADAC-Studie mit den Lademöglichkeiten von Elektroauto-Besitzern beschäftigt. Da die meisten E-Auto-Fahrer ihr Fahrzeug zuhause laden, überrascht es nicht, dass 80 Prozent der Elektroauto-Besitzer eine Wallbox besitzen. Weitere acht Prozent haben auch die Installationsmöglichkeiten für eine Wallbox. 70 Prozent derjenigen, die noch keine Wallbox haben, planen die Installation in den nächsten drei Jahren. Außerdem zeigt sich, dass Elektroauto und Photovoltaikanlage eine beliebte Kombination sind. 42 Prozent der E-Auto-Besitzer haben auch eine PV-Anlage. Von denen, die in den nächsten drei Jahren eine E-Auto-Anschaffung planen, haben 24 Prozent bereits eine PV-Anlage.
Die Studie beschäftigt sich auch mit den Finanzierungsmöglichkeiten der Fahrzeuge. Sowohl für E-Autos als auch Verbrenner ist die Barzahlung noch immer die beliebteste Finanzierung. Bei E-Autos ist aber auch die Leasing-Option beliebt. 19 Prozent derjenigen, die die Beschaffung eines E-Autos planen, wollen dieses übers Leasing finanzieren. Das verdeutlicht die Bedeutung vom Leasing und zeigt, weshalb nicht nur der Listenpreis, sondern auch die Leasingraten betrachtet werden müssen. Leasing eines Fahrzeugs ist sogar bei E-Autos beliebter als bei Verbrennern. Da wollen nämlich nur elf Prozent einen Verbrenner übers Leasing finanzieren. In einigen anderen Studien wird sogar davon ausgegangen, dass das Interesse des Leasings bereits das des Barkaufs überstiegen hätte.
Weshalb Leasing für E-Autos so relevant ist
Erst das jüngste Beispiel des MG4 zeigt, dass durch günstige Leasingkonditionen und der anschließende Kauf des Fahrzeugs, die Anschaffungskosten ungefähr halbiert werden können verglichen mit dem Listenpreis. Auch das Model Y ist ein gutes Beispiel für das Interesse am Leasing. Das Basismodell des Model Y ist um 4.000 Euro teurer als das Basismodell des Model 3. Im Leasing zahlt man jedoch für das Model Y durch günstige Leasingkonditionen monatlich 69 Euro weniger. Selbst die Hinterradversion mit maximaler Reichweite und das Allradmodell haben eine geringere Leasingrate als die Basis des Model 3. Somit ist das Model Y für viele interessanter als das Model 3. Leasing ist für viele Kunden deshalb relevant, weil sie kein Restwertrisiko tragen und nach einer bestimmten Vertragslaufzeit auf ein neues Fahrzeug wechseln können, welches vielleicht sogar eine verbesserte Technologie hat. Viele Menschen haben auch Angst davor, dass die Batterie ausgetaucht werden muss. Auch dieses Risiko entfällt aufgrund der zeitlich begrenzten Laufzeit.
Wer sich für Leasing entscheidet, sollte jedoch berücksichtigen, dass vertraglich Serviceintervalle festgeschrieben sind. Diese müssen auch unbedingt eingehalten werden. Wer einmal in einem Leasingvertrag ist, kann diesen auch nur schwer wieder kündigen. Kommt hinzu, dass die jährlich gefahrenen Kilometer vor Vertragsschluss bestimmt werden. An diese ist man dann auch gebunden. Man sollte auch bedenken, dass das Fahrzeug stets Eigentum der Leasinggesellschaft ist. Wenn man das Auto abgibt, könnten dann nochmal Nachzahlungen auf einen zukommen, falls die Gebrauchsspuren nicht der Norm entsprechen.
nextnews: Ladepreis-Abzocke, Tesla-Krise, China-Welle rollt, Preiskampf eskaliert
Flutet China Europa mit E-Autos?
Laut einem aktuellen Artikel des Magazins InsideEVs flutet China Europa mit Elektroautos. Es soll sich um eine verstärkte Expansion nach Europa und Südamerika handeln, weil die Nachfrage auf dem Heimatmarkt zurückgeht, die Produktionskapazitäten aber gleichzeitig wachsen. Hierbei handelt es sich um eine industrielle Überkapazität. In den USA hat man bereits deutlich gemacht, dass man Störungen der China-Importe für die heimischen Autobauer verhindern wolle. In Europa ist man sich noch nicht ganz schlüssig. Bereits seit Monaten prüft die EU, ob man zusätzliche Strafzölle auf chinesische Autoimporte verhängen solle.
Bisher spielen chinesische Autos für Europa und insbesondere auf dem größten Einzelmarkt eine untergeordnete Rolle. Die zehn beliebtesten Modelle sind vollständig deutsch dominiert. Das Model Y – das einzige Modell in den Top zehn, welches nicht aus einem deutschen Konzern stammt – ist zwar amerikanisch, wird aber in Deutschland hergestellt.
Chinesische Hersteller nutzen momentan europäische Häfen, um ihre Überbestände zwischenzulagern. Namentlich genannt sind die Häfen Brügge in Belgien und Bremerhaven. Grund dafür sind offenbar mehrere Faktoren, die hier zusammenkommen. Zum einen ist auch hier die Nachfrage nach E-Autos und dass Konsumverhalten zurückgegangen. Zum anderen gibt es auch Logistikprobleme. Es gibt einen Mangel an Lkw-Kapazitäten, um die Fahrzeuge vom Hafen in den Handel zu transportieren. Fraglich ist noch, wann der massive Preiskampf aus China auf Europa übergeht. Bei Weltmarktführer BYD gab es bisher keine großen Rabatte. BYD Europa-Chef Michael Shu äußerte sich erst kürzlich gegenüber der Automobilwoche dazu: „Bisher haben wir nicht teilgenommen. Bisher haben wir gesehen, dass einige traditionelle europäische Premiumanbieter und eine bekannte nicht-europäische Marke hohe Rabatte angeboten haben. Wir sind klein und setzen unsere eigenen Preise fest, halten sie so lange wie möglich stabil und nehmen nur kleinere Anpassungen vor, wenn nötig, da wir es für unfair halten, die Preise zu fot nach oben und unten anzupassen. Was wir in letzter in Europa in Bezug auf die Preisgestaltung von Elektroautos gesehen haben, ist zu viel Überreaktion“. Die beiden weitgehend wirkungslosen BYD-Preissenkungen waren demnach noch kein Preiskampf.
BYD plant in Europa einen Marktanteil von fünf Prozent zu erlangen, bevor die Produktion im eigenen Werk in Ungarn beginnt. Im ersten Quartal hat BYD in Deutschland 393 E-Autos abgesetzt. Damit steht man bei einem Marktanteil von 0,5 Prozent. Demnach will BYD die Absatzzahlen verzehnfachen und das in einem aktuellen schwierigen Marktumfeld. Um das zu schaffen, muss die Marke mehr Bekanntheit erlangen und dafür wird ein millionenschweres Marketingbudget investiert. Im Januar verkündete man die Partnerschaft als E-Mobilitätspartner mit der UEFA-Europameisterschaft 2024. Damit verdrängt BYD den größten Autokonzern, Volkswagen, aus dieser Rolle. Bisher findet bei BYD preislich noch kein Kampf statt, aber aus Marketingsicht hat eine Kampfansage begonnen.
Preiskampf bei MG
Für E-Autos sind insbesondere die Leasingraten bedeutend. Elektroautos werden überwiegend über Leasing beschafft. Daher sind Listenpreise nicht so relevant wie Leasingraten. Auch wenn der Leasinggeber meist nicht der Fahrzeughersteller ist, kann man davon ausgehen, dass es intern umfangreiche Vereinbarungen gibt, um bestimmte Konditionen darzustellen.
Die Marke MG gehört zum SAIC-Konzern. In Deutschland startete man 2021 in den Verkauf. Topseller ist aktuell der vollelektrische MG4, den es in vier verschiedenen Antriebsvarianten gibt. Diese Woche hat MG die Leasingraten nochmal gesenkt. Für die Luxury-Variante mit der 64-kWH-batterie sind es aktuell 229 Euro monatlich. Die Basisversion gibt es ab 159 Euro. Hinzu kommen marktübliche 999 Euro Überführungskosten. Es kommen sonst keine Sonderzahlungen hinzu und die Leasingrate gilt für eine Laufzeit von vier Jahren und jährlich 10.000 Kilometern. Auf die Gesamtlaufzeit ergibt das eine Summe von 7.632 Euro. Auf dem Papier liegt der Listenpreis für dieses Modell bei 34.999 Euro.
Nehmen wir an, dass nach der Zeit das Modell gekauft wird. Hierfür benötigen wir den Restwert, den wir schätzen müssen. Aktuell wird der MG4 mit 1,5 Jahren ab rund 20.000 Euro angeboten. Für vier Jahre könnte der Wert bei 13.000 Euro liegen. Wenn man jetzt die 159 Euro Monatsrate bei einem marktüblichen Zinssatz von sechs Prozent berücksichtigt, ergibt das einen Kreditbetrag von 17.000 Euro. Damit würde der eigentliche inoffizielle Kaufpreis der Hälfte des Listenpreises entsprechen.
Ein Wettbewerber ist der neue Citroën ëC3. Die Basisversion startet bei 23.300 Euro und liegt damit mehr al 10.000 Euro unterhalb der Basisversion des MG4. Im Leasing sieht es allerdings anders aus. Die Monatsrate liegt bei 219 Euro und zusätzlich wird eine Anzahlung von 3.500 Euro fällig. In Addition ergibt sich eine umme an Leasingzahlungen von 14.012 Euro. Das entspricht fast dem Doppelten von dem, was für den MG fällig wird. Das veranschaulicht, wie offensiv MG vorgeht und veranschaulicht was passieren kann, wenn die Preisgestaltung neue Spielregeln bekommt.
Tesla geht All-in
Auch Tesla tut sich aktuell schwer. Im ersten Quartal setzte Tesla neun Prozent weniger Autos ab als im ersten Quartal 2023. Gleichzeitig stiegen aber auch die Produktionskapazitäten. Tesla hat massive Überkapazitäten. Wegen dem Rückgang am E-Auto-Markt und schwacher Verkäufe weltweit, wollen sie nun mehr als jede zehnte Stelle im Unternehmen streichen. Das betrifft rund 14.000 Mitarbeiter. Grünheide könnte es besonders hart treffen. Das Handelsblatt berichtete von bis zu 3.000 Stellen. Das entspricht einem Viertel der 12.000 Angestellten. Tesla sagt zu dem Stellenabbau: „Diese Maßnahme prüfen wir und werden sie für die Gigafactory Berlin-Brandenburg vor dem Hintergrund aller arbeitsrechtlichen und mitbestimmungspflichtigen Erfordernisse unter Einbeziehung des Betriebsrates verfolgen. Die in Medienberichte genannte Zahl von 3.000 betroffenen Stellen entbehrt dabei jeder Grundlage“. Fakt ist, dass die Gigafactory viel mehr Model Y produzieren kann, als Europa überhaupt aufnehmen kann. In den letzten sechs Quartalen konnte Tesla kein Absatzwachstum erreichen. Das erste Quartal 2024 war sogar das schwächste seit Ende 2022.
Erst im März hatte Elon Musk seine Pläne bekräftigt das Werk weiter auszubauen. An der Börse schwindet allerdings das Vertrauen in die Wachstumschancen des Unternehmens. Am 05. April kam es auch zu einem Reuters-Bericht, in dem es heißt, dass Tesla das Model 2 abgesagt habe. Musk dementierte das auf der Plattform X. Kurz darauf kündigte er die Präsentation des Robotaxis an. Auch „Electrek“ berichtet mit Verweis auf die Mitarbeiter, dass Elon Musk den Start des Model 2 zugunsten des Robotaxis eingestellt oder zumindest verschoben haben soll. Viele Mitarbeiter, die an der Entwicklung des Model 2 beteiligt waren, wurden im Zuge er angekündigten Entlassungsrunde entlassen. Alle Ressourcen sollen sich jetzt auf die Entwicklung des Robotaxis konzentrieren. Tesla setzt also alles auf autonomes Fahren und künstliche Intelligenz. Wenn das Robotaxi allerdings nicht funktioniert und nicht zur Marktreife geführt wird, dann kann Tesla in den kommenden Jahren kein Absatz-Wachstum verzeichnen. Das Model 2 wird sich stark verzögern und Tesla wird sein Ziel von 50 Prozent Wachstum pro Jahr definitiv verfehlen. Das Model 2 war für viele Investoren die Garantie für starkes Wachstum und weltweiten Erfolg.
Im Tagesgeschäft wurden erneut die Zinse für das Model Y angepasst. Für beide Allradmodelle wird wieder ein Zinssatz von 0,00 Prozent angeboten. Eine deutliche Anpassung gab es auch für die neu eingeführte Variante mit großer Batterie und Heckantrieb. Letzte Woche war der Zinssatz noch so hoch, dass sogar die Performance-Variante des Model Y im Leasing billiger war als die neue Variante. Am Donnerstag folgte dann eine Zinssenkung auf 1,99 Prozent beziehungsweise 2,99 Prozent. Somit ist die neu eingeführte Variante auch im Leasing billiger als die Allrad-Versionen.
Globus gibt Strom
Inzwischen gibt es an vielen großen Einzelhandelsketten auch Ladestationen. Aldi, Lidl und Kaufland sind sogar selbst Betreiber der Stationen. Viele andere Betreiber setzen auf Kooperationen mit Handelsketten. Beispielsweise die Pfalzwerke mit Hornbach, REWE, XXXLutz und Decathlon. Auch EnBW hat bereits viele Einzelhandelskooperationen. Bisher ist die Größe der Ladeparks oft überschaubar. Selten sind es mehr als sechs Ladepunkte pro Standort.
Daher sorgte die Eröffnung eines Ladeparks bei Globus in Limburg für Aufsehen. Insgesamt wurden 25 Schnellladepunkte in Betrieb genommen. Globus verkündete zudem eine Doppel-Kooperation mit Tesla und EnBW. Also die Nummer ein und zwei für schnelles Laden in Deutschland. Das Modell soll deutschlandweit ausgerollt werden und noch dieses Jahr sollen über 800 Ladepunkte an 50 Standorten entstehen. Für EnBW sind solche Kooperationen mit Einzelhandelsketten nichts Neues. Bei Tesla sieht das anders aus. Ob am Ende jeder Partner davon profitieren wird, wird sich zeigen. Aber für die Kunden bietet die hohe Anzahl an Ladepunkten einen gesicherten Zugang. Und zeitgleich sorgt die Doppelstrategie für Wettbewerb.
Die Stärke des eigenen Ladenetzes ausspielen
Anfang dieser Woche gab es eine Nachricht zu den umfassenden Tarifänderungen für das Ladeangebot mobility+ von EnBW. EnBW ist der drittgrößte Energieversorger Deutschlands. Trotz des Umsatzrückgangs stieg EnBWs Ergebnis im vergangenen Jahr vor Steuerabzug um 60 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro an. Seit einigen Jahren investieren sie in den Ausbau eines eigenen Schnellladenetzes. 2021 startete das Vorhaben. Zwischenzeitlich verdoppelte man sogar die jährlichen Investitionen auf 200 Milliarden Euro pro Jahr. Besonders wichtig war ein schneller Markthochlauf und eine langfristige Sicherung attraktiver Standorte. Interessant ist, dass EnBW auf Fördermittel verzichtet. Damit will man schneller als andere Anbieter sein und die Nummer eins werden. Viele neu eröffnete Ladeparks sin sogar deutlich größer gebaut als der aktuelle Bedarf.
Zusätzlich zur Position als Betreiber eigener Ladepunkte, bietet EnBW über den aktuellen Ladedienst mobility+ auch ein Fahrstromangebot mit aktuell 600.000 angebundenen Ladepunkten in Europa an. Zu Beginn wollte man möglichst viele Kunden anlocken. Daher waren günstige Preise und ein einfaches Preismodell essentiell. Hilfreich dafür war auch eine Kooperation mit dem ADAC. Mitglieder bekamen einen Sondertarif mit günstigeren Preisen.
Bei der Preisgestaltung ist es offenbar am besten, wenn man zwei Möglichkeiten anbietet. Zum einen gibt es Adhoc-Preise, bei denen man ohne Vertragsbindung bei Direktzahlung an der Ladestation zahlt. Bei EnBW liegt der Adhoc-Preis aktuell bei rund 90 Cent pro kWh. Unter den Top-Betreibern ist das das teuerste Angebot. Da diesen Preis niemand bezahlen möchte, werden häufig noch Tarife angeboten. Einzig und allein durch einen Download der App zahlt man bereits ohne Grundgebühren rund ein Drittel weniger.
Es kann aber auch passieren, dass ein Wettbewerber seine Kunden mit seiner Ladekarte an einen Fremdanbieter schickt. Als Betreiber hat man Interesse daran, dass bei gewissen Investitionen auch wieder Umsätze generiert werden. Dafür ist der sogenannte B2B-Preis maßgeblich. Das ist der interne Preis zwischen Betreibern. Also in diesem Fall EnBW und dem Tarifanbieter des Kunden. Dieser Preis ist oft recht hoch und orientiert sich meist am Adhoc-Preis. Bei EnBW sollte dieser Preis also im Bereich von 90 Cent pro kWh liegen. Man könnte auch bilateral mit bestimmten Betreibern von Ladestationen bessere Preise verhandeln. Wenn man aber der größte Ladeanbieter ist, gibt es vermutlich wenig Grund dazu. Vermutlich hat EnBW keine B2B-Deals im Markt abgeschlossen – zumindest nicht im Verkauf. Die Folge ist, dass andere Anbieter mit eigenen Fahrstromtarifen entweder ein einheitliches Preismodell dem Kunden anbieten können. Meist liegt das zwischen 60 Cent und 70 Cent. Aber jedes Mal, wenn der Kunde zu EnBW fährt, zahlt der Anbieter drauf, weil der Einkaufspreis bei ungefähr 90 Cent pro kWh liegt. Oder sie berücksichtigen die hohen Preise in den eigenen Tarifen. Die Folge dessen sind Ladepreise von bis zu einem Euro pro kWh.
Bei EnBWs mobility+ sind 600.000 Ladepunkte angeschlossen. Als Unternehmeen ist man dazu bemüht, günstige B2B-Konditionen zu verhandeln. Weil das 2021 bei IONITY nicht gelungen ist, haben sie als Reaktion die Ladestationen aus der App geworfen. Inzwischen hat man IONITY’s Ladepunkte wieder aufgenommen – dafür aber in der App einen "Teuer-Stempel" verpasst. Neben IONITY wurde hier auch EWEGo hinzugefügt. Durch preisliche Differenzierungen versucht man die Kunden dann an die eigenen Stationen zu lenken. Durch monatliche Grundgebühren sinken die kWh-Preise – allerdings nur für die eigenen Stationen. Jetzt kommt es bei EnBW zum 05. Juni zu einer umfassenden Tarifänderung. Die preisliche Differenzierung wird weiter ausgebaut. Festpreise gibt es nur noch für die eigenen EnBW-Stationen. Im Tarif S ohne Grundgebühr geht es sogar um zwei Cent nach unten. Bei allen anderen Anbietern gelten dann variable Preise von 59 Cent bis 89 Cent pro kWh. Offenbar ist das eigene Netz inzwischen so groß, dass man die Festpreise für Fremdstationen aufgeben kann, ohne dass das eigene Angebot unattraktiv wird. Weiter wurden neue Filter eingeführt. Dadurch kann der Kunde auch seine Preisobergrenze eingeben. Alle Stationen darüber werden nicht mehr angezeigt.
Auch von dem Partnertarif mit ADAC verabschiedet man sich. In der Pressemitteilung heißt es: „Ab dem 01. August 2024 steht der ADAC e-Charge Tarif nicht mehr zur Verfügung“. Es stellt sich die Frage, wem von EnBW und dem ADAC nun die Kunden gehören. Da ist man sich anscheinend noch nicht ganz sicher. EnBW bietet den Kunden einen vergünstigten Preis von 51 Cent pro kWh statt 59 Cent pro kWh an, wenn sie bei EnBW bleiben. Das Angebot gilt dann vom 01. August bis zum 30. September.
Aber auch der ADAC möchte die Kunden behalten. Auf deren Homepage hieß es zum Ende der Kooperation: „Wir arbeiten bereits daran, Ihnen spätestens ab dem 01.08.2024 ein attraktives, faires und transparentes ADAC e-Charge Angebot mit einem neuen Kooperationspartner anzubieten“. Im Umkehrschluss heißt diese Aussage, dass die normalen EnBW-Preise ohne ADAC-Preisvorteil unattraktiv, unfair und intransparent sind???
Um zu klären, ob die Preise fair sind, ist auch das Thema Wettbewerbsrecht und die neue AFIR relevant. Es ist zu klären, ob EnBW eine marktbeherrschende Stellung ausnutzt. Die ist typischerweise gegeben, wenn ein Unternehmen einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent hat. Aber auch ein Marktanteil von 15 Prozent kann als marktbeherrschend angesehen werden, wenn das Unternehmen der größte Anbieter in einem fragmentierten Markt ist. Ob das bei EnBW der Fall ist, können wir nicht beurteilen. Ihr Anteil an CCS-Ladepunkten liegt aber bei ca. 18 Prozent. In der AFIR ist das Thema Preisgestaltung im B2B-Bereich geregelt. Es heißt: „Die von den Betreibern öffentlich zugänglicher Ladepunkte berechneten Preise müssen angemessen, einfach und eindeutig vergleichbar, transparent und nichtdiskriminierend sein“. Weiter dürfen die Preise „nicht zwischen Endnutzern und Mobilitätsdienstleistern oder zwischen verschiedenen Mobilitätsdienstleistern diskriminieren“.
Aktuell kommt der Verdacht auf, da die führenden Betreiber der Ladeinfrastruktur hohe Adhoc-Preise für den Markt platziert haben, um im B2B-Geschäft viel Geld rauszuholen. Das macht auch nicht nur EnBW so, sondern beispielsweise auch EWEGo. Der Adhoc-Preis liegt bei 79 Cent pro kWh. Über die eigene App ist der kWh-Preis dann gleich mal 20 Cent billiger. Bei EnBW beträgt der Adhoc-Preis wie bereits erwähnt bei rund 90 Cent pro kWh. Nur durch Download der App liegt er bei 59 Cent pro kWh. Es handelt sich also um einen Preisaufschlag von 50 Prozent für den Adhoc-Preis. Laut AFIR ist eine Differenzierung des Preisniveaus zulässig, „wenn die Differenzierung verhältnismäßig und objektiv gerechtfertigt ist“. Die meisten würden 50 Prozent Aufschlag vermutlich nicht als verhältnismäßig werten. All diese Fragen müssten erstmal vor Gericht geprüft werden. Nur dafür müsste erstmal jemand klagen.
Die schnellste Reaktion kam von Tesla. Am Donnerstag wurde die Grundgebühr für das Monatsabo auf 9,99 Euro gesenkt und eine zusätzliche Möglichkeit eines Jahresabos für 100 Euro eingeführt.
E-Cannonball
2024 führt die inzwischen etablierte E-Mobility-Rallye am 14. Und 15. September durch Sachsen. Start und Ziel ist in Dresden. Mitmachen können vollelektrische Motorräder, Pkw und Kleintransporter. Das Bewerbungsfenster dafür öffnet sich am 24. April um zwölf Uhr. Die ersten zehn vollständig eingehenden Bewerbungen bekommenen eine Startplatzgarantie zugesichert. Alle Infos findet man auf der Homepage des Events.
Ladepunkte für Mietswohnungen? Rechtliche Grundlagen und zukünftiger Bedarf der Ladeinfrastruktur
Aktuell sind die Anteile von E-Autos an den Neuzulassungen relativ schwach. Das Ziel der Bundesregierung ist aber klar: 15 Millionen Elektroautos sollen bis 2030 auf den deutschen Straßen fahren. Allerdings müssen all diese Fahrzeuge auch geladen werden und dafür reicht nicht nur der Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur. Aktuellen Schätzungen zufolge finden 50 Prozent bis 80 Prozent der Ladevorgänge zuhause statt. Mehr als die Hälfte aller Wohnungen entfällt auf Mehrparteienhäuser. Großes Potenzial für den Ausbau von Ladepunkten bieten auch Nichtwohngebäude, wie beispielsweise Bürogebäude. Denn auch auf Arbeit finden viele Ladevorgänge statt.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur an Mehrparteienhäusern und Nichtwohngebäuden ist jedoch mit zusätzlichen Herausforderungen verbunden. Der Ausbau benötigt Investoren. In der Regel sind aber potenzielle Investoren nicht diejenigen, die von dem Ausbau profitieren können. Daher bestehen nur wenige Anreize der Investition. Hinzu kommt, dass es bei einigen Bestandsgebäuden auch technische Einschränkungen gibt. Beispielsweise veraltete Hauselektrik oder begrenzte Netzanschlüsse. Die Folge ist eine komplexere Installation von Ladepunkten. Im Auftrag von Transport und Environment Deutschland wurde eine Studie durchgeführt, die analysiert wie hoch der Bedarf von Ladeinfrastruktur an Mehrparteiengebäuden und Nichtwohngebäuden im Jahr 2030 ist.
Die Studie wurde von dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI durchgeführt. Es wird davon ausgegangen, dass das Ziel von 15 Millionen BEV bis 2030 erreicht wird. Die Studie kommt zu den Ergebnissen, dass es ausreichen würde, wenn für 20 Prozent der E-Autos eines Mehrparteiengebäudes ein Ladepunkt eingeplant wird. Das setzt aber voraus, dass die Ladeinfrastruktur allen E-Autos zur Verfügung steht, die Ladepunkte nach Beendigung des Ladevorgangs wieder freigegeben werden und E-Autos über alle Gebäude gleichmäßig verteilt sind. Diese Annahmen sind jedoch recht unwahrscheinlich. Daher sollten die 20 Prozent vielmehr als Untergrenze angesehen werden. Es bedarf eigentlich mehr Ladeinfrastruktur.
Bei Nichtwohngebäuden sollten für zehn Prozent der E-Autos ein Ladepunkt vorgesehen werden. Auch in diesem Fall ist es an die Voraussetzungen geknüpft, dass die Fahrzeuge nach Beendigung des Ladevorgangs den Ladepunkt wieder freigeben und die E-Autos gleichmäßig auf alle Nichtwohngebäude verteilt sind. Hinzu kommt die Voraussetzung, dass genügend Lademöglichkeiten an anderen Orten zur Verfügung stehen und nur 30 Prozent aller Ladevorgänge bei der Arbeit stattfinden. Auch das ist sehr unrealistisch. Wie auch bei den Mehrparteienhäusern stellen die zehn Prozent eine Untergrenze dar. Der Bedarf an Ladeinfrastruktur an Mehrparteienhäusern kann zwar reduziert werden, aber dafür musss eine Verlagerung der Ladevorgänge hin zu den Nichtwohngebäuden stattfinden. Das würde aber gleichzeitig auch bedeuten, dass an Nichtwohngebäuden mehr Ladeinfrastruktur benötigt wird.
Rechtliche Grundlagen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur an Mehrparteienhäusern und Nichtwohngebäuden ist auch an einige Gesetze gebunden. Diese sollen sicherstellen, dass auch in diesem Bereich der Ausbau von Ladepunkten voran geht. Seit März 2021 gilt beispielsweise das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz – kurz GEIG. Das GEIG regelt wie viele Stellplätze mit Leitungs- und Ladepunkten auszustatten sind. Das gilt für neue Gebäude und Bestandsgebäude die umfassend renoviert werden. Neue Wohngebäude, die mindestens fünf Stellplätze haben, müssen für jeden Stellplatz eine Leitungsinfrastruktur aufweisen. Unter Leitungsinfrastruktur wird „die Gesamtheit aller Leitungsführungen zur Aufnahme von elektro- und datentechnischen Leitungen in Gebäuden oder im räumlichen Zusammenhang von Gebäuden vom Stellplatz über den Zählpunkt eines Anschlussnutzers bis zu den Schutzelementen“ verstanden. Bei Bestandsgebäuden, die umfassen renoviert werden, müssen erst ab zehn Stellplätzen alle Stellplätze über eine Leitungsinfrastruktur verfügen. Für Nichtwohngebäude mit mehr als sechs Stellplätzen gilt, dass jeder dritte Stellplatz eine Leitungsinfrastruktur hat und ein Ladepunkt errichtet wird. Wenn Nichtwohngebäude renoviert werden, muss jeder fünfte Stellplatz eine Leitungsinfrastruktur haben und es muss ein Ladepunkt errichtet werden. Außerdem müssen alle bestehenden Nichtwohngebäude, die mehr als 20 Stellplätze haben, einen Ladepunkt pro Gebäude vorweisen. Stichtag dafür ist der 01. Januar 2025.
Weiter gilt das Wohnungseigentumsgesetz. Demnach haben prinzipiell alle Mieter und Eigentümer erstmal ein Recht auf eine heimische Lademöglichkeit. Sofern der Vermieter nicht selbst eine Lademöglichkeit errichtet, steht dem Mieter laut BGB ein Erlaubnis- und Duldungsanspruch gegen den Vermieter zu, um bauliche Veränderungen zum Laden von BEVs zu verlangen. Allerdings muss dies auf eigene Kosten geschehen und das ist wegen der hohen Kosten und den umfangreichen Bauarbeiten in der Praxis schwierig. Es gibt zwar Regelungen, die den Bau von Ladeinfrastruktur begünstigen oder sogar vorschreiben, aber diese sind in der Praxis schwierig umzusetzen und es gibt Ausnahmeregelungen, um die Vorschriften zu umgehen.
nextnews: neues Tesla-Modell, Fisker Ausverkauf, Alfa Romeo, TOGG, Neuzulassungen, Umfrage
Zulassungszahlen
Im März lag der Anteil an E-Autos an den Neuzulassungen bei zwölf Prozent. So haben die einzelnen Modelle abgeschnitten: Auf Platz ein ist wieder das Tesla Model Y. Damit war in Deutschland jedes zehnte neuzugelassene E-Auto ein Model Y. Aber auch im März waren die Modelle der deutschen Konzerne sehr beliebt. Auf Platz zwei bis zehn gehen liegen BMW, Mercedes und VW-MEB-Modelle. Fahrzeuge der MEB-Plattform liegen auf Platz zwei, drei, fünf, sechs und sieben. Bei Mercedes sind der EQA und EQE in den Top zehn. Bei BMW ist es der iX1 und i4.
Unter den koreanischen Modellen schafft es nur der Hyundai KONA in die Top 20 der Neuzulassungen. Chinesische Autos haben es zwar in die Top 20 geschafft, allerdings nicht von chinesischen Marken. Der Dacia Spring landet durch den Abverkauf auf Platz 14, der Smart #1 auf Platz 15, der Volvo EX30 auf der 16 und das Tesla Model 3 auf dem 19. Platz. Auch der Smart Fortwo schafft es in die Top 20. Hierbei handelt es sich um eine der letzten Zulassungen. Die Produktion in Frankreich wurde zu Ostern eingestellt. Die letzten Neuzulassungen wird es wohl im Juni oder Juli geben. Auch ehemalige Topseller wie der Fiat 500 und Opel Corsa schaffen es noch in die Top 20.
Auch bei den sonstigen Fahrzeugen ohne Modellnennung war im März die Marke Ford auffällig. Hier waren es 211 Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Weiter auffällig war im März der MG4. Im März gab es 256 Neuzulassungen. Im Vormonat waren es noch über 1.500. Solche Schwankungen zeigen, dass wieder taktische Tageszulassungen eingesetzt werden, die seit dem Wegfall des Umweltbonus wieder möglich sind.
Im Folgenden wird das erste Quartal auf Markenebene betrachtet. Dank Rabatten auf den bZ4X ist Toyota noch ganz gut dabei. In der ersten drei Monaten kam man auf 682 Fahrzeuge. Bei Polestar sind es nur 631 Autos. Bei allen Fahrzeugen handelt es sich um den Polestar 2 und das obwohl auch schon der Verkaufsstart für weitere Modelle erfolgte. Für alle anderen Marken dahinter wird es dünn. BYD kommt auf 393 E-Autos im ersten Quartal. Knapp dahinter liegt Great Wall Motors mit 360 Fahrzeugen des Ora 03. Auch Nissan liegt mit 352 Stromern auf diesem Niveau. In diesem Fall wurden sogar mehr Leaf als Ariya zugelassen. Auch Nio kommt auf nicht viele Zulassungen. Bisher sind es nur 102 Zulassungen. Bei Lucid sind es sogar nur elf Zulassungen im ersten Quartal. Lotus kommt auf 44 zugelassene E-Autos. Das entspricht zweidrittel alles diesjährigen Zulassungen in Deutschland. Bei Rolls Royce sind es 30 Stromer, das entspricht einem Drittel der Elektro-Quote. Mazda kommt auf 33 E-Autos im ersten Quartal. Finvast hat bisher 20 Zulassungen un Fisker 80. Jaguar verzeichnete dieses Jahr bisher 42 I-Pace.
Neues Tesla-Modell bestellbar
Tesla hat im deutschen Konfigurator ein neues Modell zum Verkauf hinzugefügt. Es handelt sich um ein Model Y mit großer Batterie und Heckantrieb. Die WLTP-Reichweite ist mit 600 Kilometern angegeben und hat damit über zehn Prozent mehr Reichweite als die Allradversion. Das bedeutet im Alltag umgekehrt auch zehn Prozent weniger Stromkosten. Die neue Variante startet bei 48.990 Euro und liegt somit 4.000 Euro über der Basisversion und 6.000 Euro unter dem Allradmodell. Die Lieferzeit wird mit zwei bis vier Wochen angegeben, das bedeutet, dass die Produktion bereits läuft.
Entscheidend ist aber nicht nur der Listenpreis, sondern auch die Leasingraten. Für die neueste Variante des Model Y gibt es aktuell die schlechtesten Leasingkonditionen. Zielgruppe zum Start sind vermutlich eher Barkäufer. Folgende Leasingraten gelten für Null Euro Anzahlung, vier Jahre Laufzeit und jährlich 10.000 Kilometern. Bei der Basis gilt ein Zinssatz von 3,99 Prozent und somit sind es 620 Euro monatlich. Die neue Version hat einen Zinssatz von 7,19 Prozent und liegt in der monatlichen Leasingrate bei 772 Euro. Damit ist das neue Modell im Leasing sogar teurer als die Allrad-Versionen. Beim Allrad-Modell mit maximaler Reichweite sind es monatlich 684 Euro. Das Performance-Modell liegt bei 744 Euro. Das verdeutlicht noch einmal, dass Tesla über den Zinssatz eine variable Preiskomponente gefunden hat, die man wöchentlich anpassen kann. Die Rabatte sind damit außerdem über längere Laufzeiten gestreckt, weshalb sie sich deutlich weniger auf die Restwerte auswirken.
Wie groß die Rabatte sein können, zeigt nochmals ein anderes Beispiel. Konfiguriert man die neue Version „Maximale Reichweite Hinterradantrieb“ durch drei Extras auf ein preisgleiches Allrad-Basismodell, mit drei-Wege-Finanzierung, ohne Anzahlung mit einer Laufzeit von vier Jahren á 20.000 Kilometer, liegt die Monatsrate bei 1.037 Euro. Nimmt man dieselben Konditionen für das Allrad-Basismodell, also mit dem gleichen Listenpreis, liegt die Monatsrate 200 Euro darunter. Das heißt die Differenz der Monatsraten liegt hochgerechnet auf vier Jahre bei 9.600 Euro. Und das obwohl laut Listenpreis das Allradmodell 6.000 Euro teurer ist.
Alfa Romeos erstes E-Auto
Alfa Romeo hat am Mittwoch sein erstes vollelektrisches Modell präsentiert. Zumindest gibt es das Modell wahlweise mit einem 100 Prozent elektrischem Antrieb. Es handelt sich um ein SUV namens Alfa Romeo Milano. Für die elektrischen Versionen gibt es zusätzlich die Modellbezeichnung „Elettrica“. Das Modell ist 4,17 Meter lang, 1,78 Meter breit und 1,5 Meter hoch. Das Fahrzeug kommt mit einer 54 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie. Damit soll eine Reichweite von 410 Kilometern möglich sein. Es gibt zwei Motorisierungen: wahlweise einen 115 kW oder 176 kW starken Motor. Die DC-Ladeleistung liegt bei 100 kW. Damit soll das Fahrzeug in weniger als einer halben stunde von zehn Prozent auf 80 Prozent geladen sein. Das Kofferraumvolumen liegt bei 400 Litern. Zusätzlich gibt es noch einen Frunk.
Für den Milano gibt es Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer, Fahrassistenzsysteme für autonomes Fahren nach Level 2, 360-Grad-Parksenssoren, eine Heckkamera und erstmalig in einem Alfa Romeo einen Sprachassistenten sowie ChatGPT Integration. Was im Serienumfang enthalten ist, wurde nicht genannt. Optional kommen die Vordersitze auch als Sportsitze. Zum Marktstart wird es auch eine Sonderedition geben mit der Ausstattungslinie „SPECIALE“. Serienmäßig gibt es für die Marke typisch einen „Scudetto“-Kühlergrill, mattschwarze Details, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine Massagefunktion für den Fahrersitz, Ambientebeleuchtung in acht Farben, einen elf kW On Board Charger und eine Wärmepumpe. Preise für das Modell wurden bisher nicht bekannt gegeben.
TOGG kommt nach Deutschland
Bei dem ersten Elektroauto des türkischen Herstellers TOGG – dem SUV T10X – dreht es sich vor allem um die digitalen Fähigkeiten des Fahrzeugs. Damit will man die Kunden überzeugen, so auch in Deutschland. Das Handelsblatt berichtet unter Verweis auf TOGG-Chef Gürcan Karakas, dass man bereits ab Herbst in Deutschland die Autos verkaufen möchte. Erste Testwagen auf deutschen Straßen wurden auch bereits gesichtet. Einzelheiten zum Vertriebsmodell oder Preise für Deutschland sind noch nicht bekannt.
Ausverkauf bei Fisker
In den letzten Wochen gab es immer wieder schlechte Schlagzeilen zum Autohersteller Fisker. Jetzt haben sich die Aussichten auf den Fortbestand des Unternehmens verschlechtert. Die Gespräche mit einem großen Hersteller über eine Beteiligung oder Kooperation wurden Ende März als gescheitert gemeldet. Ende der letzten Woche gab es dann eine E-Mail seitens Fisker. Auch deutschen Kunden gewährt man massive Rabatte für den aktuellen Bestand an Neuwagen. Die E-Mail wirkt, als hätte bereits ein Insolvenzberater seine Finger im Spiel und wolle die letzten Fahrzeuge als Sammelstücke verkaufen.
Die verschiedenen Varianten wurden jetzt um 14.000 Euro beziehungsweise 20.000 Euro reduziert. Der Basispreis sinkt somit auf 29.900 Euro. Außerdem heißt es im Angebot: „Einige Ocean sind zudem mit kostenlosen Optionen im Wert von bis zu 9.075 € ausgestattet, z.B. Sonder-Lackierungen, 22 Zoll-Räder oder Sonder-Interieur. Diese sind bereits im reduzierten Preis enthalten“. Für diejenigen Interessenten, die bisher noch nichts von der wirtschaftlichen Lage Fiskers wissen, legt das Unternehmen offensichtlich die Karten auf den Tisch. Konkret heißt es von Fisker: „Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation des Herstellers … besteht das Risiko von eingeschränktem Support und eingeschränkten Services für die Fahrzeuge. Käufer müssen mit einem dauerhaften Verlust der Durchsetzbarkeit von Sachmängelhaftung- und Gewährleistungsansprüchen rechnen. Mit dem Abschluss eines Fahrzeugkaufvertrages nach dem 5. April 2024 erklärt der Käufer eines Fisker Ocean, dass er entsprechend informiert wurde und angesichts des beschriebenen Risikos dennoch einen Fisker Ocean erwerben möchte“.
nextnews: 30% Rabatt bei Tesla, neue Preistrends, Dacia Spring, Dienstwagen-Steuer, Ford Explorer
Zulassungszahlen
Für die E-Mobilität waren die Monate Januar und Februar Zulassungsschwach. Es stellt sich die Frage, ob die Rabatte nun ihre Wirkung zeigen. Insgesamt wurden 263.844 Pkw neu zugelassen. Bei Elektroautos sind die Zahlen weiterhin unter dem Vorjahres-Schnitt von 18 Prozent.
Im März kommen E-Autos auf einen Anteil von zwölf Prozent. Die absolute Zahl liegt bei rund 31.400 Fahrzeugen. Das ist zwar im Jahresverlauf ein leichter Aufwärtstrend, aber verglichen mit dem Vorjahresmonat ist es ein Minus von 29 Prozent. Benziner kommen auf einen Anteil von 38 Prozent. Hybride ohne Stecker liegen bei 25 Prozent, bei Plug-in-Hybriden sind es sechs Prozent. Dieselbetriebene Pkw kommen auf 18 Prozent. Tesla kommt auf 3.878 neuzugelassene Pkw. Das ist ein relativ niedriger Betrag für ein Quartalsende. Das baut Grünheide normalerweise in drei Tagen. Möglicherweise hatte aber auch die Produktionsunterbrechung einen Einfluss darauf.
Rabattschlacht schon vorbei?
Nach dem Wegfall des Umweltbonus und der schlechten Kauflaune hatten fast alle Hersteller Anreize im Verkauf gegeben, um das Geschäft wiederzubeleben. Es kam zu Rabatten, Prämien und Aktionen. Die meisten waren allerdings bis Ende März befristet. Daher ist jetzt die Frage, ob und wie es jetzt weitergeht. Einige haben einfach das Auslaufdatum nach hinten verschoben. Bei manchen hat sich auch noch nichts geändert. Hyundais Frühlingswochen mit bis zu 7.000 Euro Rabatt wurden auf den 30. Juni verlängert. Dieselbe Frist gilt auch bei Polestar und Kia.
Bei Tesla liegt die Frist für die Zinsaktionen des Model Y bei dem 09. April. Bei GWM, BYD und MG wird weiterhin auf den 31. März verwiesen. Bei MG wir innerhalb Sozialer Medien aber bereits eine Verlängerung bis zum 30. April beworben. Bei Volkswagen gibt es zwar weiterhin Rabatte, aber die Prämien im Konfigurator wurden deutlich reduziert. 3.570 Euro Volkswagen Umweltprämie werden aktuell für die Modelle ID.3 bis ID.7 angeboten. Auch hier heißt es, dass der Preis in der Rate gemacht wird. Vorstellbar ist, dass die Leasingraten trotz Kürzung des Rabatts weitgehend unverändert sind.
Neue Dienstwagenbesteuerung
Die Bundesregierung hat im Zuge des neuen Wachstumschancengesetz eine signifikante Änderung bei der Besteuerung für Elektro-Dienstwagen beschlossen. Die bisherige Preisobergrenze für die Anwendung der vergünstigten 0,25-Prozent-Regelung wurde von 60.000 Euro auf 70.000 Euro angehoben. Ursprünglich sollte die Grenze auf 80.000 Euro angehoben werden. Doch nach mehreren Änderungen im Gesetzgebungsprozesses hat man sich nun auf 70.000 Euro geeinigt. Diese Anpassung gilt rückwirkend zum 01. Januar 2024 und betrifft auf Plug-in-Hybride mit einer Elektro-Reichweite von mindestens 80 Kilometern. Insbesondere deutsche Hersteller sollten davon profitieren, da sie überwiegend teure E-Autos und Plug-in-Hybride im Angebot haben.
Nach dem Auslaufen des Umweltbonus ist die Dienstwagenbesteuerung die wichtigste Förderung für E-Autos in Deutschland. Die Regelung ermöglicht es Angestellten, die einen Elektro-Dienstwagen nutzen, von einer reduzierten Besteuerung des Geldwertes zu profitieren. Im konkreten bedeutet das, dass für jeden Monat, in dem der Dienstwagen privat genutzt wird, nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil versteuert, werden müssen. Bei Verbrennern fallen ein Prozent an. So ist ein Verbrenner viermal so teuer wie ein Auto bei gleichem Listenpreis. Die Anhebung der Preisgrenze ist eine direkte Antwort auf die steigenden Preise im Automobilsektor und soll die Attraktivität der E-Autos als Dienstwagen weiter fördern.
Studie zur Elektromobilität
Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie des Marktforschungsinstituts Dataforce gibt Einblicke in die Nutzung und Wahrnehmung von Elektroautos von gewerblichen und privaten Nutzern. In der Studie wurden 450 Fuhrparkverantwortliche und 700 Privatpersonen, von denen 500 ein eigenes E-Autos besitzen, zu ihrer Einstellung zum Kaufprozess, der alltäglichen Nutzung und weiteren Themen befragt. Die Studie zeigt, dass 44 Prozent der Flottenbetreiber mit der Einführung von Elektroautos ihr Markenportfolio erweitert haben. Besonders profitiert haben davon ausländische Marken. 30 Prozent der Befragten Unternehmen haben Tesla eingeflottet, 16 Prozent Hyundai und neun Prozent Renault.
49 Prozent der privaten BEV-Kunden und 61 Prozent der Flotten mit BEVs im Bestand fehlt es an Elektroautos aus bestimmten Segmenten. Das betrifft besonders große Flotten. Fast dreiviertel der großen Flotten mit 50 oder mehr Pkw bewerten die derzeitige Auswahl an E-Autos als „nicht groß genug“. Privat- und Gewerbekunden sind sich einig, dass es vor allem an Modellen aus Kompakt- beziehungsweise Mittelklasse und Kleinwagen mangelt. Nur den Wenigsten fehlen mehr Modelle aus den Oberklassen oder bei den SUVs.
Ein weiteres kritisches Thema ist die Reichweite. Viele Nutzer sind darüber enttäuscht, dass ihre Fahrzeuge nur 80 Prozent oder weniger der herstellerangaben erreichen. Flottenkunden sind dabei deutlich unzufriedener als Privatpersonen. 65 Prozent der Privatpersonen würden sogar aufgrund der Reichweite beim nächsten Pkw sich kein E-Auto zulegen. Bei Gewerbekunden sind es sogar 74 Prozent. Auch diejenigen, die bereits mit vollelektrischem Antrieb unterwegs sind, sind nicht vollständig zufrieden. Unter den aktuellen BEV-Fahrern sind 41 Prozent nicht zufrieden mit der Reichweite. Bei Gewerbekunden sind es 73 Prozent. Auch hier gibt es Enttäuschung über die Differenz der Herstellerangabe und der tatsächlichen Reichweite. 50 Prozent der Privatkunden und 81 Prozent der Gewerbekunden gaben an, dass Ihre Elektro-Reichweite in der Realität nur 80 Prozent oder sogar weniger der Herstellerangaben entspricht. Die Mehrzahl der Fuhrparkleiter wäre mit einer realen Reichweite von 500 Kilometern pro Batterieladung zufrieden.
Die Studie beleuchtet außerdem die Herausforderungen und Hindernisse bei der Einführung von E-Autos. Relevant ist dabei die Ladeinfrastruktur. Fast 80 Prozent der Elektroauto-Fahrer empfinden eine heimische Lademöglichkeit als Voraussetzung für den Kauf eines E-Autos. Spannend ist außerdem, dass 16 Prozent der Fuhrparks ohne Elektro-Fahrzeuge planen, sich diese innerhalb der nächsten zwei Jahre anzuschaffen. Trotz Herausforderungen besteht also weiterhin das Interesse an der Elektrifizierung der Flotten.
Bestellstart Ford Explorer
Im Jahr 2023 lag der Anteil der Pkw-Elektro-Verkäufe bei Ford in Deutschland nur bei rund 3,3 Prozent. Damit liegt der Anteil deutlich unter dem Marktdurchschnitt von 18 Prozent und ist zugleich auch ziemlich abgeschlagen im Vergleich zu anderen Volumenmarken. Um in Europa einen größeren Markt zu erschließen, ging Ford eine Kooperation mit VW auf der MEB-Plattform ein. Der Start der Kooperation verlief etwas holprig und erfolgte jetzt mit dem Verkaufsstart des Ford Explorer zu Ostern rund ein halbes Jahr verspätet. Damals verwies Ford in einem Statement darauf, dass man eine neue Batterietechnologie einsetzen wolle. Die Leistungsdaten im Antrieb verweisen auf den neuen Antrieb APP550.
Zum Bestellstart gibt es zwei Ausstattungsvarianten. Es gibt die Ausstattungen Explorer und Premium. Beide Varianten gibt es zum Start mit großer Batterie – wahlweise als Heck- oder Allradantrieb. Der Heckantrieb kommt mit einer 77-kWh-Batterie, die für maximal 602 Kilometer sorgt und beginnt bei 49.500 Euro. In der Grundausstattung ist unter anderem bereits Sitz- und Lenkradheizung, Rückfahrkamera, Navigation, adaptiver Tempomat und Memory- und Massagefunktion enthalten. Der Heckantrieb hat einen 210 kW starken Motor und darf Anhänger bis zu 1.000 Kilogramm ziehen.
Der Allradantrieb leistet 250 kW und bekommt eine 79-kWh-Batterie. Bei dieser Variante sind es maximal 1.200 Kilogramm. Die maximalle Reichweite liegt bei 566 Kilometern. Trotz des größeren Akkus ist die Ladezeit um zwei Minuten kürzer und liegt damit bei 26 Minuten. Das Allradmodell ist 4.000 Euro teuer als das Heckantriebsmodell. Zum Modellstart stehen sechs verschiedene Farben, zwei Sitzoptionen, ein Fahrassistenz-Paket, das Panoramadach, die Wärmepumpe und eine schwenkbare Anhängerkupplung zur Auswahl. Allwetterreifen gibt es für 200 Euro Aufschlag. Voraussetzung ist, dass man nicht die optionalen 21-Zoll-Räder wählt. Die Geschwindigkeit wird bei 180 km/h abgeregelt. Im Konfigurator wird aktuell ein „empfohlener Aktionsnachlass“ angeboten, der je nach Variante bei circa 1.000 Euro liegt. Die momentane Lieferzeit wird mit 24 Wochen angegeben. Demnach würde die Auslieferung ab Oktober starten. Eine preisgünstigere Basisversion mit einer kleineren Batterie und vermutlich auch etwas weniger Ausstattung soll ab Ende des Jahres bestellbar sein. Der Preis ist bereits bekannt und soll 42.500 Euro betragen.
30 Prozent Rabatt bei Tesla
Normalerweise waren es immer Tesla-Fahrer, die an den Superchargern am günstigsten laden konnten. Das hat sich jetzt geändert, denn mit einem Polestar und dem passenden Ladetarif kommt man jetzt billiger. Diese Woche startete Polestar mit seinem neuen Ladeangebot Polestar Charge. Die Möglichkeiten und Tarifangebote sind dabei durchaus branchenrelevant. In der Pressemitteilung heißt es: „Polestar ist der erste Elektrohersteller in Europa, der das Tesla Supercharger-Netzwerk in seine eigene Ladeapp integriert und seinen Kundinnen und Kunden Zugang zum Ladenetzwerk von Tesla bietet“. Das Besondere hierbei ist, dass es eine direkte Kooperation ist und es programmierte Schnittstellen gibt. Der branchenrelevante Dienstleister Hubject, der normalerweise für die Interaktion, das Freischalten und die B2B-Preisfindung genutzt wird, wird damit umgangen. Das macht den Prozess auf den ersten Blick etwas komplexer, so auch für den Kunden.
Zuerst muss die Polestar App heruntergeladen und anschließend ein Account angelegt werden. Das geht nur mit einer Polestar-VIN. Dann muss die Verknüpfung zu Tesla erstellt werden. Dafür generiert die Polestar Charge App einen Code. Mit diesem Code gelangt man dann in die Tesla-App. Im Menü Laden kann die Zahlungsmethode Ladekarte und dann Polestar gewählt werden. Dann wird der in der Polestar-App generierte Code eingegeben und es zahlt sozusagen der Vertragspartner bei Tesla. Die nutzbaren Tesla-Ladestationen sind alle in der Polestar Charge App gelistet. Zur Freischaltung des Ladevorgangs ist aber jedes Mal der Absprung in die Tesla-App notwendig. Dort muss erneut der passende Standort gewählt werden. In der Tesla App erfolgt dann keine Preisanzeige mehr, sondern es wird allgemein auf den hinterlegten Ladekartenanbieter verwiesen. Denn die Preisauszeichnung erfolgt in der Polestar Charge App und die Preise sind nicht identisch zu den Tesla-Preisen im Direktvertrieb, sondern etwas höher. Beispielsweise liegt der Preis für die Supercharger Grünheide bei 52 Cent pro kWh ohne Mitgliedschaft. Für Tesla-Fahrer oder Fremdmarkenfahrer mit einer Mitgliedschaft liegt der Preis bei 41 Cent. Der angezeigte Preis in der Polestar-App liegt bei 53,55 Cent pro kWh.
Aber auch bei Polestar gibt es ein Abo. Gegen eine monatliche Grundgebühr von 13,99 Euro zahlt man bei Partnernetzwerken wie Fastned, Allego oder IONITY pauschal 55 Cent statt 79 Cent. Für Tesla-Supercharger bietet das Abo 30 Prozent Nachlass auf den Normalpreis in der Polestar Charge App. Für das Beispiel in Grünheide zahlt man dann nur noch 37,5 Cent und somit 3,5 Cent pro kWh weniger als Tesla-Fahrer. Damit geht auch Tesla den nächsten Schritt in der Öffnung seines Supercharger-Netzwerkes. 2021 wurden in den Niederlanden erste Stationen für Fremdmarken geöffnet. In Deutschland folgten die ersten offenen Stationen im Juni 2022. Heute sind in Deutschland fast alle Supercharger offen für Fremdmarken. Neben den bereits hinterlegten Bezahlmethoden DKV Mobility und Travel Card ist Polestar der erste Autohersteller mit einer Tarif-Kooperation mit Tesla.
Faktencheck zum Model 3 Highland
Vor einigen Wochen hatten wir über unerwünschte Vibrationen beim Model 3 Highland berichtet. Betroffene Nutzer berichteten über deutlich spürbare Vibrationen am Lenkrad oberhalb von 100 km/h. In einigen Fällen führten Spureinstellung, Räderwuchten oder Reifentausch zum Erfolg, aber nicht bei allen Fällen. Tesla soll vermehrt versucht haben Abhilfe zu schaffen, allerdings ohne Erfolg. Es ist daher wahrscheinlich, dass unterschiedliche Ursachen ein vergleichbares Fehlverhalten erzeugen können.
Ein Nutzer zitiert im TFF-Forum eine Mitteilung des Tesla-Service: „bei ihrem Fahrzeug ist uns aufgefallen, dass ein Reifen sowie eine Felge einen sehr starken Höhenschlag haben. Somit müsste diese eine Felge ersetzt werden und außerdem beide Reifen der Achse“. Der entsprechende Kostenvoranschlag beläuft sich auf knapp 700 Euro. Beschädigungen an Reifen oder Felgen werden seitens Tesla nur bei Mitteilung innerhalb der ersten 24 Stunden nach Auslieferung kostenlos behoben. Eine Streitfrage wäre hier, ob äußere Einflüsse einen Höhenschlag in einer Felge verursachen können, ohne dass eine sichtbare Beschädigung entsteht.
Zweites Leben für Renaults E-Autos
2022 wurde die Renault-Tochter The Future is Neutral gegründet. Damals wollte man sich der Kreislaufwirtschaft widmen. Jetzt teil Renault konkrete Pläne mit. Es soll zukünftig um Re-trofit, Re-energy, Re-cycle und Re-start bei E-Autos gehen. Gemeint ist damit unter anderem, die Laufzeiten für Fahrzeuge zu verlängern. Beispielsweise durch die Überholung von Gebrauchtwagen. Außerdem sollen Teile und Materialien wieder aufbereitet, Batteriediagnosen und -reparaturen sowie Personalschulungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft durchgeführt werden. Damit will Renault bis 2030 einen Materialanteil aus der Kreislaufwirtschaft bei Neuwagen von 33 Prozent erreichen. Ressourcenverbrauch und ausgestoßene CO2-Emmissionen sollen somit verringert werden.
The Future is Neutral hat bereits mit der Wiederaufbereitung von Komponenten in dem französischen Werk Flins begonnen. In diesem Jahr sollen über 3.000 Bauteile aufbereitet werden. Konkret handelt es ich bei den Komponenten um Elektromotoren für die Zoe, Twingo E-Tech, Kangoo E-Tech und Master E-Tech, Leistungselektronik für die Zoe und Kangoo sowie Traktionsbatterien für Zoe, Twingo und Megane. Der Kunde kann dann bei einem After-Sales-Angebot entscheiden, ob er lieber neue Originalteile hätte oder die wiederaufbereiteten. Die Wahl für die aufbereiteten Bauteile soll dann bis zu 30 Prozent billiger sein.
Preisknaller Dacia Spring
Zuletzt wurden die Restbestände des alten Dacia Springs mit 10.000 Euro Rabatt abverkauft. Der Listenpreis lag laut der letzten Preisliste bei 22.750 Euro. Fraglich war, wie das Facelift eingepreist werden würde. Heute hat Dacia den Startpreis verkündet. Auf der Homepage steht ein Einstiegspreis von 16.900 Euro. Das sind fast 6.000 Euro weniger als der alte Listenpreis. Im Kleingedruckten steht, dass der Preis zunächst nur bis zum 30. Juni gilt. Was es konkret für den Preis gibt, hat Dacia offiziell noch nicht bekanntgegeben. Uns liegen aber interne Informationen vor. Enthalten sind unter anderem ein Tempopilot mit Geschwindigkeitsbegrenzer, Einparkhilfe hinten und elektrische Fensterheber. Nicht enthalten und in der Basis auch nicht bestellbar ist ein CCS-Anschluss und manuelle Klimaanlage.
Die weiteren darüberliegenden Varianten sind in 1.000 Euro Schritten gestaffelt. In der Top-Ausstattung Extreme ist dann auch die V2L-Funktion enthalten. Für lokale Verbraucher können über einen Adapter bis zu drei kW Leistung bereitgestellt werden. Auch der Aufpreis für CCS wurde auf 600 Euro gesenkt. Voraussichtlich ab dem 16. April sollen Bestellungen möglich sein. Während andere Hersteller noch hart daran arbeiten, ein Auto unterhalb der 20.000 Euro Marke zu schaffen, zeigt schon heute Dacia, wie es billiger geht.
nextnews: Reku-King, VW ID.Buzz GTX, Dacia Spring, Vibrationen Tesla Model 3, Fisker, gratis laden
Neuer ID. Buzz GTX
VW hat die GTX-Version des ID. Buzz präsentiert. Der ID. Buzz GTX kommt als Allrader und wird von zwei Motoren mit 250 kW Leistung angetrieben. Den Sprint auf 100 km/h schafft das Fahrzeug somit in 6,5 Sekunden. Zur Auswahl stehen zwei Varianten. Neu ist eine Version mit einem langen Radstand. Diese Version kommt mit einer 86-kWh-Batterie, wie sie kürzlich auch im ID.7 GTX präsentiert wurde. Die Version mit normalem Radstand bekommt im GTX auch etwas mehr Akku. Die Batterie ist 79 kWh groß. Auch die Anhängelast wurde gesteigert. Statt 1.000 Kilogramm sind jetzt maximal 1.800 Kilogramm mit der kurzen Version möglich. Die Langversion darf maximal 1.600 Kilogramm ziehen. Die Werte gelten für gebremste Anhänger bei maximal acht Prozent Steigung.
Die Version mit dem normalen Radstand gibt es wahlweise mit fünf oder sechs Sitzen. Der Sechssitzer kommt mit drei Reihen á zwei Sitzen. Die Langversion gibt es als Fünf-, Sechs- oder Siebensitzer. Das maximale Ladevolumen liegt bei der Langversion bei 2,5 Kubikmetern. Hinter der dritten Sitzreihe gibt es dann noch 306 Liter Kofferraum. Das entspricht eher Kleinwagengrößen. Für die GTX-Varianten wird ein neues Rot eingeführt, das optional auch als Zweifarbenlackierung in Kombination mit Silber bestellbar sein wird. Die Markteinführung erfolgt im zweiten Halbjahr des Jahres. Der Vorverkauf startet bereits im Sommer.
Neuer Maxus Transporter
Die Marke Maxus gehört zum SAIC-Konzern, einem der Top zehn Autobauer weltweit. Seit rund sieben Jahren sind sie auch am deutschen Markt tätig – aktuell mit circa 120 Partnern für Vertrieb und Service. Bei Pkws hat die Marke Maxus noch keinen Kundenzugang gefunden. Anders sieht es bei ihren elektrischen Transportern aus. Maxus ist in Deutschland bereits 2017 mit dem EV80 in den Markt gestartet und zwar mit einem Gesamtpaket, das damals nahezu keine Konkurrenz hatte. Zwei komplett neue Modelle kamen dann 2022 auf den Markt mit dem eDeliver3 und dem eDeliver9. Inzwischen sind diese Fahrzeuge tausendfach in Europa verkauft worden.
Jetzt kommt der Maxus eDeliver7. Auf den ersten Blick ähnelt er dem Hyundai Staria. Der wird aber bisher nur als Diesel angeboten und ist etwas kleiner. Der Maxus eDeliver7 kommt als Dreisitzer und wird in verschiedenen Längenvarianten angeboten mit 5,9 Kubikmetern beziehungsweise 6,7 Kubikmetern Ladevolumen. Die Nutzlast liegt konfigurationsabhängig zwischen 945 Kilogramm und 1.125 Kilogramm. Die maximale Anhängelast liegt bei 1.500 Kilogramm, wobei das Zuggesamtgewicht 4.520 Kilogramm nicht überschreiten darf. Da heißt bei voller Ausnutzung der Gesamtmasse des Zugfahrzeuges, darf ein Anhänger noch 750 Kilogramm wiegen.
Beide Längen-Varianten sind mit wahlweise einem 77- oder 88-kWh-LFP-Akku verfügbar. Das sorgt für Reichweiten zwischen 310 Kilometern und 370 Kilometern. Auf den Akku gibt der Hersteller acht Jahre beziehungsweise 250.000 zurückgelegte Kilometer Garantie. Für das Fahrzeug selbst gibt es fünf Jahre beziehungsweise 100.000 Kilometer. Der Onboard-Lader ist dreiphasig und schnelles Laden erfolgt über den seitlichen CCS-Anschluss mit maximal 80 kW. In rund 43 Minuten ist das Fahrzeug auf 80 Prozent geladen. Im Angebot sind vier Außenfarben und die Preise liegen im Bereich von 46.000 Euro bis knapp 50.000 Euro netto. Serienmäßig gibt es auch eine sogenannte e-PTO Schnittstelle zum Anschluss externer Verbraucher. Zur konkreten technischen Umsetzung gibt es allerdings noch keine Informationen. Die Leistungsabgabe von fünf kW Entnahmemöglichkeit lässt entweder zwei Steckdosen oder einen Starkstromschluss vermuten.
Probleme bei Fisker
Sich als Neugründung im Automarkt zu etablieren ist sicherlich keine leichte Aufgabe. Immer wieder kommt es zu Insolvenzen oder eingestellten Projekten, wie beispielsweise das Apple Car, Xbus, Unity One oder Faraday Future. Aber es gibt auch Beispiele, wo es neue Unternehmen schaffen. Sie bringen ein wettbewerbsfähiges Auto auf den Markt, so wie auch Fisker mit dem Ocean.
Den langfristigen Erfolg garantiert das aber allein noch nicht. In den letzten zwei Wochen kam es immer wieder zu Meldungen, die den langfristigen Erfolg in Frage stellen. So kam es vor einigen Wochen zu einer Mitteilung in den USA zu einem bestehenden Insolvenzrisiko. Dabei handelt es sich allerdings um eine Pflichtmeldung nach Börsenrecht, da die Liquidität knapp ist. Es kam auch zu Schlagzeilen, dass sie eine Anwaltskanzlei beauftragt haben, um den eigenen Insolvenzantrag vorzubereiten. Die schlechten Neuigkeiten gehen weiter. Denn diese Woche wurde nun ein sechswöchiger Produktionsstopp verhängt. Laut offizieller Begründung erfolgte das, „… um die Lagerbestände anzugleichen und strategische und Finanzierungsinitiativen voranzutreiben“. Mit anderen Worten: neue Autos verkaufen sich aktuell nicht gut und das Geld wird knapp. Medien berichten über einen Bestand von 4.700 Fahrzeugen. Gespräche über den möglichen Einstieg eines großen OEM wurden bereits bestätigt. Vermutlich ist man mit Nissan in weit fortgeschrittenen Verhandlungen. Um den Verkauf zu beleben, startete man im März in Deutschland eine befristete Rabattaktion mit 5.355 Euro Umweltbonus. Außerdem bietet man Neukunden ein Jahr kostenfreies Laden an den Stationen von Allego an.
Faktencheck Vibrationen Model 3 Highland
Letzte Woche berichteten wir über bisher ungeklärte Vibrationen beim neuen Tesla Model 3 Highland. Die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge liegt vermutlich nur im einstelligen Prozentbereich, aber Tesla kann bisher keine Abhilfe schaffen. Der Umgang im Service mit den Fahrzeugen scheint auf Basis der Schilderungen sehr unterschiedlich. Eine konkrete interne Serviceanweisung scheint es also bisher noch nicht zu geben. So wurde einem Betroffenen nach fünf Serviceterminen ohne Abhilfe von Tesla sinngemäß mitgeteilt, dass es „mit diesem Reifenfabrikat nicht besser wird, da alle Reifen von diesem Modell von diesem Problem betroffen sind“. Einige Nutzer berichteten über eine Besserung nach Reifentausch. Bei den meisten war diese Maßnahme allerdings erfolglos.
Laut Meldungen im Forum und persönlichen Mitteilungen sind übrigens auch Tesla-Vorführwagen und Pressefahrzeuge betroffen. Einige Nutzer im Forum beschreiben zudem eine mögliche Abhängigkeit von Temperauren oder dem Straßenbelag. Im TFF-Forum wird auch über den Besuch eines betroffenen Kunden in einem Servicecenter in Dänemark berichtet. Dort scheint man sich schon etwas tiefgründiger auf Fehlersuche begeben zuhaben. „Der Ingenieur sagt, dass es ein Konstruktionsproblem im neuen Aufhängungssystem gibt, welches Straßenvibrationen auf die Komponenten der Aufhängung und das Lenkrad überträgt“. Weiter heißt es: „Tesla ist sich des Problems bewusst und legt großen Wert darauf, eine Lösung zu finden. Es konnte kein realistischer Zeitrahmen oder eine Lösung angegeben werden“. Denkbar ist aber auch, dass sich die Ursache des Problems überhaupt nicht im Bereich Räder oder Antrieb befindet, sondern beispielsweise in Teilen der Außenhülle des Fahrzeugs – also im Radkasten oder am Unterboden. Das Thema Vibrationen kann für Hersteller ein undankbares Problem darstellen, da die Ursachen vielfältig sind und manchmal bestimmte Faktoren kombiniert werden müssen, um Vibrationen zu erzeugen.
Update für den Dacia Spring
Auch viele Dacia Spring Besitzer hatten Beschwerden. Es wurde ein „Klonk-Geräusch“ beim Lastwechsel in einem relativ breiten Geschwindigkeitsbereich. Als Ursache wurde von den beteiligten Gutachtern eine Überforderung des Getriebes durch den Motor vermutet. In Folge kam es zu einem zu großen Zahnflankenspiel im Getriebe. Das Schlagen und die Vibrationen im Getriebe übertragen sich auf das Fahrzeug und werden als Körperschall in die Fahrgastzelle weitergeleitet. Jetzt bietet Dacia eine Lösung an.
Konkret handelt es sich um ein Software-Update. In der Motorsteuerung wurde die Drehmomentregelung so verbessert, dass das vorhandene Spiel im Differenzial nicht schlagartig beim Wiederbeschleunigen angesprochen wird. Und tatsächlich berichten erste Betroffene davon, dass das Update weitgehende Abhilfe schafft. Für Fahrzeuge ohne das Problem beziehungsweise mit sehr geringer Ausprägung, scheint diese Lösung sich gut zu eignen. Es stellt sich aber die Frage, wie stark vorgeschädigte Fahrzeuge sich in den nächsten Jahren verhalten werden. Eine mögliche Abhilfe wäre hier eine Garantieverlängerung. Diese könnte selektiv für betroffene Fahrzeuge erfolgen und für den Antrieb und der Laufleistung erweitert werden. Zum Beispiel mit den Eckdaten der Batteriegarantie gleichstellen. Beim Dacia Spring sind das aktuell acht Jahre beziehungsweise 120.000 zurückgelegte Kilometer.
Wer rekuperiert am besten?
Rekuperation ist die Fähigkeit von Elektroautos Bewegungsenergie beim Verzögern zurückzugewinnen. Der Motor wird zum Generator und mit dem entstehenden Strom kann die Batterie wieder geladen werden. Der ADAC hat einen aktuellen Test durchgeführt zur Fähigkeit der Energierückgewinnung verschiedener Elektro-Modelle.
Betrachtet wurden zwei Szenarien. Im Szenario eins wurden drei Modelle bei einer Bergfahrt getestet. Also bei einer Bergauf- und -abfahrt. Um äußere Einflüsse wie Wetter und Verkehr auszuschließen, hat der ADAC ein reales Streckenprofil einer 5,5 Kilometer langen Strecke aufgezeichnet und die Verbrauchsmessungen der Testfahrzeuge dann auf dem Prüfstand durchgeführt. Dabei unterschieden sich die Testfahrzeuge sehr. Der Dacia Spring hat unter 1.200 Kilogramm Testgewicht, das Tesla Model Y hat knapp 2.200 Kilogramm und der BMW i7 liegt bei 2.800 Kilogramm. Dementsprechend erwartbar waren auch die hohen Differenzen im Verbrauch bergauf. Der Spring lag bei 26,35 kWh/ 100 km, das Model Y bei 48,74 kWh/ 100 km und der BMW bei knapp 60 kWh/ 100 km.
Aber bergab schiebt die hohe Masse mehr und der Verbrauchswert des BMW lag bei 26,27 kWh/ 100 km rückgewonnener Energie. Der Dacia hatte nur 7,05 kWh/ 100 km zurückgewonnene Energie. Vergleicht man die Werte, hat der BMW prozentual die beste Rekuperation und hat immerhin 50 Prozent zurückgewonnen. Beim Dacia sind es nur 35 Prozent. Addiert man die Verbrauchswerte bergauf und bergab, zeigt sich, dass der kleine Dacia Spring trotz schlechter Rekuperation im Gesamtverbrauch das effizienteste Fahrzeug im Test ist. Der Verbrauch liegt bei 9,65 kWh/ 100 km. Beim Model Y sind es 15,57 kWh/ 100 km und beim BMW i7 16,54 kWh/ 100 km.
Das Szenario zwei untersucht ein wesentlich realistischeres Alltagsprofil. Der ADAC hat dafür die Daten von 19 E-Autos von Green NCAP ausgewertet. Die Basis ist ein WLTP-Fahrprofil. Die Frage war, wie viel Prozent der Energie, die zuvor zum Beschleunigen und Fahren aufgewendet wurde, beim Verzögern zurückgewonnen werden kann. Durchschnittlich sind es 22 Prozent. Am schlechtesten schnitten der Dacia Spring mit neun Prozent zurückgewonnener Energie und der Cupra Born mit 16 Prozent ab. Die Ursache beim Spring ist vermutlich die geringe Rekuperationsleistung und somit häufiges mechanisches Bremsen. Überraschend ist die hohe Differenz zwischen den Plattformbrüdern Cupra Born und VW ID.5 mit 26 Prozent. Auch Tesla liegt zweifach im Mittelfeld. Das Model 3 liegt bei 23 Prozent zurückgewonnener Energie und das Model S bei 24 Prozent. Somit liegen die Modelle nur knapp über dem Durchschnittswert. An der Spitze stehen der Hyundai Ioniq 6 mit 29 Prozent und der Nio ET7 mit 31 Prozent.
Außerdem wurde noch der Rekuperationsanteil auf verschiedenen Fahrprofilen ermittelt – also Stadt-, Landstraßen- und Autobahnverkehr. Am höchsten fällt dieser logischerweise in der Stadt aus, da hier am häufigsten verzögert wird. In der Spitze lag der Wert bei 41 Prozent. Auf der Autobahn verliert die Rekuperation an Bedeutung. Der Luftwiderstand treibt den Verbrauch nach oben und es wird seltener rekuperiert. Die Werte liegen bei vier Prozent bis 20 Prozent anteiliger Rückgewinnung. Grundsätzlich gilt aber, dass Rekuperation nur die zweiteffizienteste Möglichkeit ist. Geschwindigkeit abzubauen. Das Effizienteste ist das freie Rollen, sofern es denn Verkehr und Streckenprofil zulassen.
nextnews: Gratis Laden, Akkutausch Tesla, Probleme Model 3, VW ID.3 Performance, Preiskampf BYD
Ladesäulen-Offensive bei IKEA
IKEA bietet ihren Kunden in Deutschland noch immer kostenfreies Laden an ihren Standorten an. Aber an mindestens einem Standort wurde eine kuriose mechanische Ladesperre installiert, sodass nur noch ausgewählte Personen ihre Fahrzeuge Laden könnten. Außerdem wurde uns von zahlreichen Zuschauern berichtet, dass es dauerhaft defekte Ladestationen an zahlreichen Standorten gebe. Das zeigt, dass das von IKEA angebotene Ladeangebot aktuell eher unbrauchbar ist. Das scheint das Möbelunternehmen ähnlich zu sehen. Diese Woche berichtete zuerst die „BILD am Sonntag“ über die anstehende Überarbeitung des Ladeangebots.
In den nächsten vier Jahren will man in Deutschland mehr als 1.000 Ladepunkte errichten. Im Statement heißt es: „Wir wollen helfen, dass sich die Elektromobilität noch schneller und stärker in Deutschland durchsetzt“. Die ersten Ladesäulen sollen nächstes Jahr an den Standorten Bielefeld, Bremen, Chemnitz, Freiburg, Kaarst und Mannheim errichtet werden. Die geplanten Schnelllader sollen dann Leistungen zwischen 50 kW und 400 kW ermöglichen. Auch die Nutzung außerhalb der Öffnungszeiten sollen ermöglicht werden. Mit dem Bau der neuen Ladesäulen entfällt aber auch das kostenfreie Laden.
Gratis Laden mit Ansage
Die Pfalzwerke sind einer der aufstrebenden Anbieter für schnelles Laden in Deutschland. Sie investieren deutschlandweit in den Aufbau von Ladeinfrastruktur. Gemessen an der Anzahl der Schnellladeparks sind die Pfalzwerke auf Platz sieben in Deutschland. Gemessen an den CCS-Anschlüssen sind die sogar auf Platz sechs in Deutschland und damit noch vor IONITY. Die Pfalzwerke gehen verschiedene Kooperationen mit Einzelhandelsketten wie beispielsweise Hornbach, Globus oder REWE ein. Damit sind die Standorte auch für Kunden interessant, die keinen Zugriff auf eine private Ladeinfrastruktur haben und somit das Laden im Alltag integrieren können.
Nun gehen sie strategisch den nächsten Schritt und verkündeten diese Woche die Übernahme von 23 Prozent der Anteile an der EnerCharge GmbH. EnerCharge sitzt in Österreich und entwickelt und produziert Schnellladetechnik für Pkw, Lkw und Busse. An den insgesamt 16 Standorten für schnelles Laden in Österreich setzen die Pfalzwerke schon heute auf Stationen von EnerCharge.
Wer zu den Top-Betreibern gehören will, der sollte sich auch bei potentiellen Kunden ins Gespräch bringen. Bereits vor einigen Wochen gab es zum 111-jährigen Bestand der Pfalzwerke eine Gratis-Ladeaktion. Jetzt kommt es zu einer Neuauflage – diesmal allerdings mit einer längeren Vorlaufszeit. Die Osteraktion findet am 23. März an 123 Standorten Statt. Aber nicht an allen Standorten ist das Laden kostenlos. Die Übersichtskarte zeigt, dass die Standorte über ganz Deutschland verteilt sind. Diesmal ist auch Österreich mit zehn Standorten dabei. Unter den 123 Stationen werden 23 „Ostereier“ versteckt – daher der Name Osteraktion. An diesen 23 Ladeparks, an deinen ein „Osterei“ versteckt ist, ist das Laden kostenlos. An den anderen 100 Standorten kostet es zu Laden. Aber auch hier lohnt es sich, denn es werden nur 23 Cent pro kWh berechnet. Die Aktion läuft am 23. März von zehn Uhr bis 19 Uhr. Maßgeblich für den Preis ist der Startzeitpunkt des Ladevorgangs innerhalb des Aktionszeitfensters. Ob die Ladung gratis ist, sieht man beim Start des Ladevorgangs. Das Ganze funktioniert allerdings nur über einen Adhoc-Zugang. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: entweder über einen QR-Code oder über die „Pfalzwerke Charge“-App. Bei der App ist es nicht erforderlich einen Nutzer-Account anzulegen. Es müssen lediglich die Kreditkartendaten hinterlegt werden. In beiden Fällen ist die Zahlung ausschließlich über eine Kredit- oder Debit-Karte möglich. Für den Start des Ladevorgangs werden systemseitig immer 35 Euro auf der Karte reserviert. Berechnet werden aber nur die anfallenden Kosten. Der nicht verbrauchte Kautionsbetrag wird zeitnah storniert.
Hier kommt ihr zur Aktionsseite!
Neuer Super-Porsche
Vor einigen Wochen wurde der neue Porsche Taycan vorgestellt. Das Modell wurde umfangreich verbessert. Die Effizienz wurde gesteigert und das Facelift bietet bis zu 35 Prozent mehr Reichweite bei zugleich kürzeren Ladezeiten. Jetzt kommen noch zwei weitere Varianten des Taycan: Der Taycan Turbo GT und dass gleiche Auto mit dem sogenannten Weissach-Paket. Mit Letzterem holte sich Porsche auch den Rundenrekord für Serien-Elektrofahrzeuge auf der Nordschleife. Mit sieben Minuten und knapp acht Sekunden überbot man den vorherigen Rekord des Modell S Plaid um 18 Sekunden.
Beide Taycan-Varianten bieten 580 kW Leistung. Bei launch Control sind bis zu 760 kW Overboost-Leistung möglich. Für zwei Sekunden sind auch 815 kW möglich. Die Beschleunigung auf 100 km/h ist mit 2,2 Sekunden beziehungsweise 2,3 Sekunden angegeben. Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 305 km/h. Der Turbo GT ist 75 Kilogramm leichter als der Turbo S. Mit Weissach-Paket sind es als Zweisitzer nochmals 70 Kilogramm weniger. Der Preis beginnt bei 240.000 Euro. Die Auslieferungen sollen im Frühjahr starten.
ID.3 GTX Performance
Der Elektroantrieb ermöglicht auch hohe Beschleunigungen in der Kompaktklasse im Bereich von unter vier Sekunden für den Sprint auf 100 km/h. Die meisten Modelle kommen aus China, wie beispielsweise der MG4 XPower oder Fahrzeuge auf der Geely-Plattform wie Smart Brabus-Varianten oder der Volvo EX30. Alle Modelle werden mit Alllrad angetrieben. Auch der Zusatz GTX stand bei VW bisher bei den MEB-Modellen für einen sportlichen Allrader. Der neue ID.3 GTX kommt aber mit einem Heckantrieb und leistet 210 kW. Außerdem gibt es noch eine Performance-Variante mit 240 kW Leistung. Das ist der bisher stärkste Einzelmotor in einem E-Auto bei Volkswagen. Es ist auch VWs schnellstes E-Auto mit maximal 200 km/h. Auch hier kommt der neue APP550 Motor zum Einsatz. Der Sprint auf 100 km/h gelingt in 5,6 Sekunden – eine halbe Sekunde schneller als Teslas Model 3 mit Hinterradantrieb.
Die Reichweite wird durch eine neue 79-kWh-Batterie auf 600 Kilometer gesteigert. Hierbei handelt es sich allerdings vorerst um einen Prognosewert. Trotz der größeren Batterie verkürzt sich die Ladezeit. Innerhalb von 26 Minuten ist das Modell von zehn Prozent auf 80 Prozent geladen. Gekennzeichnet sich die GTX-Modelle durch ein individualisiertes Ex- und Interieur sowie eine erweiterte Serienausstattung. In der VW-Meldung heißt es weiter: „Zudem startet die Baureihe parallel zum GTX-Debüt mit einer komplett neu entwickelten Infotainmentgeneration durch“. Das klingt so, als würde es sich um eine Weiterentwicklung gegenüber dem ID.7 handeln. Erwartet wird eine Software-Generation 5. Beide Varianten sollen dieses Jahr auf den Markt kommen. Die Serienproduktion startet im Sommer.
Verkaufsstart ID.7 Tourer
Vor einer Woche öffnete VW den Konfigurator für den ID.7 Tourer – die Kombi-Variante des ID.7. Aktuell wird der Tourer im Konfigurator sogar etwas günstiger als die Limousine angeboten. Das liegt daran, dass im Preiss des Kombi weniger Serienausstattung enthalten ist. Zum Verkaufsstart gibt es auch noch VWs Aktionsprämie von 4.760 Euro. Die gibt es allerdings nur noch bis Monatsende. Daher startet der ID.7 Tourer ab rund 50.000 Euro. Bei gleicher Konfiguration wie die Basis der Limousine ergibt sich ein Kombi-Zuschlag von 1.000 Euro.
Neben dem ID.3 bekommt auch der ID.7 Tourer eine GTX-Version. Beim Antrieb gibt es die bereits bekannten Plattform-Daten des neuen MEB-Antriebs. Das bedeutet der ID.7 GTX Tourer bietet 250 kW Leistung. Damit ist er immerhin der stärkste aller jemals gebauten Volkswagen Kombis. Für ausreichend Reichwiete sorgt eine neue 86-kWh-Batterie. Die Batterie ist aktuell noch nicht für die Heckantriebsvariante im Konfigurator verfügbar. Eine Reichweitenangabe gibt es allerdings noch nicht.
Gebrauchtwagenpreise im freien Fall
Bereits etliche Studienergebnisse zeigen, dass die Elektromobilität aktuell in Deutschland mit hoher Skepsis begegnet wird. Und dass trotz vieler Ergebnisse, die die Vorteile von E-Autos hervorheben. Bei so wenig Vertrauen in E-Autos entscheiden sich die meisten Kunden zum einen für einen Neuwagen und zum anderen eher für Leasing. Selbst Kunden, die grundsätzlich eher gebrauchte Autos kaufen, würden bei einem E-Auto eher zu einem Neuwagen greifen. Diese Effekte kommen jetzt immer stärker im Gebrauchtwagenmarkt an. Die Unternehmensberatung Berylls hat dazu eine Marktanalyse veröffentlicht und empfiehlt ein radikales Umdenken.
Den hohen Abfluss von jungen Gebrauchten in das Ausland bezeichnet Berylls sogar eher als Segen für den deutschen Gebrauchtwagenmarkt. Rechnerisch sind 25 Prozent der Neuzulassungen nicht im deutschen Fahrzeugbestand geblieben. Einem dreijährigen Gebrauchtwagen bescheinigt man mit 60.000 zurückgelegten Kilometern einen Restwert von 43 Prozent. Für die 524.000 Neuzulassungen des Jahres 2023 bescheinigt die Analyse für die nächsten drei Jahre einen Wertverlust von drei Milliarden Euro. Pro Auto sind das 6.000 Euro. Vermutlich bezieht sich diese Zahl auf die Restwertdifferenz zur ursprünglichen Erwartungshaltung. Die Studie empfiehlt auch eine Lösung: „Hersteller oder Leasingfirmen müssen bestrebt sein, die Fahrzeuge auch in zweiter oder dritter Hand selbst auszulasten“. Die schlechten Restwerte führen dazu, dass es immer schwieriger wird, attraktive Leasingraten darzustellen. Ein hohes Zinsniveau kommt erschwerend hinzu. Hier schließt sich der Neuwagen-Vermarktung.
Preiskampf bei BYD
In China tobt bereits ein Preiskampf bei E-Autos. Marktführer BYD hat nun die nächste Runde eingeläutet. Im neuen Modelljahr gibt es für den Kleinwagen Seagull eine preisreduzierte Glory Edition für umgerechnet unter 9.000 Euro. Laut Medienberichten soll bereits in der kleinen Batterie ein Natrium-Ionen-Akku zum Einsatz kommen. Die Reichweite wird mit 305 Kilometern angegeben. Das Modell soll auch auf andere Märkte kommen. Zunächst allerdings nur auf den mexikanischen und brasilianischen Markt unter der Bezeichnung Dolphin Mini. In Deutschland hat BYD bisher noch keine nennenswerten Stückzahlen verkauft. Zu Jahresbeginn gab es in kurzer Zeit zwei Preissenkungen. Das Ergebnis waren 94 Neuzulassungen im Februar über alle Modelle hinweg. Das sind sogar noch weniger Neuzulassungen als im Januar. Um hohe Stückzahlen unters Volk zu bringen, müssen aktuell bei Kleinen oder kompakten eine Leasingrate von 199 Euro angeboten werden – ohne Anzahlung und mit 10.000 Kilometern pro Jahr.
Auch BYD bietet auf der Seite des deutschen Importeurs aktuell eine Rate von 199 Euro an für den Dolphin Comfort. Die Rate entsteht durch einen rabattierten Zinssatz von 2,99 Prozent. Es wird aber noch eine Anzahlung von 4.670 Euro fällig und es handelt sich nicht um ein Leasingangebot, sondern eine Finanzierung. Damit trägt der Kunde das Restwertrisiko. Die 3.000 Euro Wechselprämie aus der zweiten Rabattrunde vom Januar wurde nun auf 4.320 Euro aufgestockt. Bei vier Jahren Laufzeit mit jährlich 5.000 Kilometer wird als Schlussrate ein Restwert von 17.105 Euro angenommen. Das entspricht nach vier Jahren noch rund 60 Prozent des rabattierten Kaufpreises.
In diesem Beispiel sind es 7.000 Euro Rabatt in Stufen. Zusätzlich gibt es einen internen Zinsrabatt, der den Herstellern vermutlich 3.000 Euro kostet. Hinzu kommen 4.670 Euro Anzahlung, die der Kunde eigentlich nicht zahlen möchte. Eine Rate ohne Anzahlung wäre also nur mit zusätzlichen 4.670 Euro Rabatt möglich. Der Restwert ist zudem so hoch, sodass die Santander Bank lieber eine Finanzierung anbietet. So liegt das Restwertrisiko nicht bei der Leasinggesellschaft oder dem Hersteller.
Tauschakkus für alte Teslas
Aus unserer Erfahrung sind Garantiefälle von Antriebsbatterien selten. Wenn es doch zu solchen Fällen kommt, erfolgt der Tausch meistens wegen technischer Defekte oder mangelhafter Zellen. Es kommt also eher zu Störungen wegen Produktionsfehlern. Die Unterschreitung der Mindestkapazität ist oftmals nicht der Grund. Die Ersatzteileverfügbarkeit bei Pkw ist seit 2019 EU-weit geregelt. Man hatte sich damals auf einen Zeitraum von sieben Jahren festgelegt. Deutsche Hersteller garantieren ihren Kunden eine Verfügbarkeit von zehn Jahren. Das entspricht dem deutschen Durchschnittsalter eines Pkw. Besonders bei auslaufenden Modellen oder Batterie-Varianten ist es für die Hersteller teuer und aufwändig passende Akkus über mehrere Jahre vorzuhalten. Man weiß auch nicht im Vorfeld, wie viele Ersatzbatterien gebraucht werden. Daher wäre es theoretisch einfacher, wenn man im Garantiefall in ältere Fahrzeuge einen Akku der neuesten Generation einbauen könnte.
Das hat Tesla jetzt offenbar einem Kunden in den USA angeboten. Aus den vorliegenden Informationen geht nicht hervor, ob es sich um einen Garantiefall handelt. Das spielt aber für den Sachverhalt keine Rolle. Die Fahrzeuge der ersten Generation ab Baujahr 2017 waren mit NCA-Zellen – also Nickel-Cobalt-Aluminium im Format 2170 – ausgestattet. Zum Beispiel aus der Produktion von Panasonic oder LG. Als Ersatz wurde dem Kunden aber eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP) aus der aktuellen Produktion angeboten. Für den Kunden bringt das sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Er profitiert von einem neuen Akku, statt eines aufgearbeiteten. Außerdem hat der neue Akku mehr Batteriekapazität und dementsprechend erhöht sich die Reichweite. LFP-Batterien haben eine deutlich höhere Lebenserwartung der Zellchemie. Durch diese ist es auch im Alltag möglich die Batterie regelmäßig auf 100 Prozent laden zu können. Zusätzlich sind Lithium-Eisenphosphat-Batterien billiger, wobei im Falle einer Garantie der Hersteller vom Kostenvorteil profitiert. Jedoch sind LFP-Akkus deutlich schwerer und das Gewicht würde sich um rund 100 Kilogramm erhöhen. Damit geht auch eine deutlich verminderte Zuladung einher. Auch die Beschleunigung auf 100 km/h wir um circa eine halbe Sekunde erhöht.
Tesla hat dem Kunden eine entsprechende Erklärung zur Unterschrift vorgelegt, in der die relevanten Positionen kurz und übersichtlich beschrieben sind. Um das höhere Gewicht und den Fahrkomfort zu halten, werden auch andere Federn und Dämpfer eingebaut. Außerdem soll eine Achsvermessung durchgeführt werden. Zwischen beiden Akkus liegen rund sechs Jahre Bauzeit des Modells. Tesla zeigt sich in diesem Fall erneut hoch flexibel. Seit Jahren nutzen sie schon LFP-Batterien, während viele deutsche Hersteller diese Zellchemie bis heute noch nicht in neuen Modellen anbieten.
Probleme beim Tesla Model 3 Highland
Immer wieder bekommen wir Kummer-Nachrichten, wenn Beschwerden zum Fahrzeug vorliegen. Wir greifen dieses Thema erst auf, wenn es sich um ein serienrelevantes Problem handelt und mehrere Fahrzeuge betroffen sind. Im Falle des Model 3 Highland scheint es tatsächlich einige Fahrzeuge zu betreffen. Es geht um unerwünschte Vibrationen bei höheren Geschwindigkeiten und bisher kann Tesla den betroffenen Kunden im Service keine Abhilfe anbieten. Im Tesla-Forum berichten Dutzende Betroffene über entsprechende Probleme. In einer Model 3 Facebook-Gruppe bestätigen 19 Prozent der Highland-Besitzer von dem Problem betroffen zu sein.
Das Problem ist reproduzierbar ab 80 km/h. Deutlich spürbar wird es ab 120 km/h. Sicherheitskritische Fälle sind bisher nicht bekannt, aber die Besitzer begleitet stets ein Gefühl von Unsicherheit. Ein Nutzer schrieb im Forum: „Heute habe ich eine Strecke von 200 Kilometern mit 120 Stundenkilometern zurückgelegt. Meine Handgelenke schmerzten von den Vibrationen. Ich habe den Eindruck, dass die Vibrationen zunehmen. Mein ganzes Auto vibriert, Sitze, Pedale und Lenkrad“. Das ist sicherlich ein Extremfall, aber auch andere Besitzer bestätigten, dass die Vibrationen nicht nur am Lenkrad spürbar sind. Das Problem tritt in allen Varianten auf.
Ein Zuschauer beschrieb uns seine Versuche, das Problem zu beheben. Er besitzt seit Oktober das Fahrzeug. Das ist sein drittes Model 3, weshalb er sich auch sehr gut mit dem Fahrzeug auskennt. Er war bisher dreimal beim Service. Am 26. Oktober 2023 wurden die Räder ausgewuchtet. Die Vibrationen waren unverändert vorhanden. Am 21. November 2023 wurden alle Räder erneut ausgewuchtet. Auch hier bleib die Vibration unverändert. Am 11. Dezember wurde erneut versucht die Räder auszuwuchten. Die Vibrationen waren danach noch immer vorhanden. Anschließend wurden die Räder mit einem Tesla-Vorführwagen getauscht. Auch das hat nicht geholfen. Die Räder wurden danach wieder zurückgetauscht und anschließend fand eine Achsvermessung und Spureinstellung statt. Das hat auch keine Abhilfe geschaffen. Er schrieb: „bei Autobahnfahrten fühle ich mich nicht mehr sicher“. Er hat den Mangel am 11. Februar 2024 auch dem KBA gemeldet. Aber das wird erst aktiv, wenn sicherheitsrelevante Mängel festgestellt werden.
Die Kunden suchen teilweise auch Abhilfe auf eigene Kosten. Zum Beispiel eine Achsvermessung in einer freien Werkstatt. Auffallend ist, dass die Autos vermutlich selbst mitbekommen, dass etwas nicht stimmt. Über den Servicemode lassen sich rückwirkend Fehlermeldungen anzeigen. Viele Kunden haben hier den gleichen Fehlercode. Der Fehler bezieht sich auf ein Lenksäulen-Steuermodul. Tesla konnte trotz mehrerer Versuche keine Abhilfe schaffen. Daher besteht grundsätzlich auch ein Recht der Rückabwicklung. Für Privatpersonen besteht immer ein Recht auf Widerruf für zwei Wochen. Wenn man demnächst also das Model 3 Highland ausgeliefert bekommt, sollte man direkt erstmal auf die Autobahn fahren und schauen, ob alles rund läuft.
Neue Modelle für Grünheide
Am Mittwoch war Elon Musk in der Gigafactory Berlin zu Besuch. Er wollte das Wiederanlaufen der Fertigung nach dem Brandanschlag begleiten. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf die Teilnehmer berichtet, sagte er in seiner Rede an die Mitarbeiter: „Ich denke es ergibt Sinn, den Semi-Lastwagen auch in Europa in der Giga Berlin zu produzieren“. Vermutlich wird der Semi-Truck aber nicht mehr allzu viel mit dem 2017 vorgestellten Modell gemeinsam haben. Tesla arbeitet momentan daran, das Design und die Produktion zu optimieren. Denn der Tesla-Lkw soll zu annähernd gleichen Preisen wie ein Diesel-Lkw angeboten werden. Auch ein weiteres Modell soll „definitiv langfristig nach Berlin“ kommen: das Model 2. Beide Ankündigungen sind zwar noch relativ unverbindlich, aber das Unternehmen braucht. Billige Autos, um mehr Marktanteile zu gewinnen.
Alternative Antriebe in der Umweltbilanzanalyse: Elektrofahrzeuge gehen als Sieger hervor
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist noch immer, dass E-Autos eigentlich umweltschädlicher seien als Verbrenner. Außerdem glaubten laut dem Automobilbarometer 2024 von Consors Finanz 51 Prozent der Befragten nicht daran, dass das E-Auto den Verbrenner komplett ersetzen wird. Um herauszufinden, welchen Einfluss verschiedene Antriebsarten wirklich auf die Umwelt haben und dementsprechend welche Antriebsart in Zukunft am relevantesten ist, hat das Umweltbundesamt eine Studie in Auftrag gegeben. Ziel dieser Studie war es die Umweltbilanz von Kraftfahrzeugen mit alternativen Antrieben zu analysieren. Die Studie wurde durch das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg durchgeführt.
Betrachtet wurden Pkw, leichte Nutzfahrzeuge sowie Lkw der Baujahre 2020, 2030 und 2050. In die Analyse ging nicht nur die Fahrzeugherstellung und Nutzung mit ein, sondern auch Fahrzeugwartung und -entsorgung sowie die Bereitstellung von Kraftstoff oder Strom. In der Studie werden zwei Szenarien berücksichtigt: Green Late und Green Supreme. Beide Szenarien nehmen an, dass die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom in 2020 429 Gramm CO2 verursacht hat. Laut dem Klimaschutzgesetz muss Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral werden. Daher geht die Studie ebenfalls in beiden Szenarien im Jahr 2050 von Werten von acht Gramm CO2eq/kWh aus. Beim Szenario Green Supreme wurden der CO2-Ausstoß wesentlich schneller reduziert als bei Green Late. Für 2030 gehen Werte von 113 Gramm CO2eq/kWh in die Berechnung ein. Beim Green Late Szenario sind es 254 Gramm CO2eq/kWh.
So schneiden die einzelnen Antriebe ab!
Das höchste Treibhauspotenzial der Pkw des Baujahres 2020 haben Diesel- und Benziner. Ein Diesel-Kompaktklasse-Pkw kommt auf 239 Gramm Co2eq/km. Beim Benziner ist es ein Gramm weniger. Viele sehen Wasserstoff-Autos als umweltfreundlichere Alternative. So setzt beispielsweise Toyota seit Jahren auf einen Brennstoffzellenantrieb. Auch den Umweltbonus gab es für FCEV-Pkw. Die Studie kommt aber zu dem Ergebnis, dass dieser Antrieb nur geringe Vorteile gegenüber einem Benzin- oder Dieselfahrzeug hat. Hier sind es 199 Gramm CO2eq/km bei einem Kompaktklassse-Pkw. Das liegt daran, dass der Wasserstoff noch aus fossilen Energiequellen wie Erdgas stammt. Diese Bilanz zieht sich bis 2030 fort. Auch in anderen Wirkungskategorien wie Versauerung, aquatische Eutrophierung und der Feinstaubbelastung schneiden FCEV-Fahrzeuge sogar schlechter ab als Verbrenner. Erst in einer treibhausneutralen Welt sind sie mit Benzinern gleich auf. Sogar ein Plug-in-Hybrid hat mit 190 Gramm CO2eq/km einen geringeren CO2-Ausstoß als ein Wasserstoff-Auto. Batterieelektrische Pkw mit einem 55-kWh-Akku haben das geringste Treibhauspotenzial. Pro Kilometer werden hier nur 140 Gramm CO2 verursacht. Damit liegt der CO2-Ausstoß eines BEVs 41 Prozent unter dem eines Benziners.
Bei einer zukünftigen Entwicklung ab 2030 nach dem Green Late Szenario, kann das Elektroauto den Vorsprung noch weiter ausbauen. Auch die Herstellung von BEV wird weniger CO2 verursachen – und dass trotz größer werdenden Batterien. Sofern die Treibhausgasneutralität erreicht worden ist, schneiden BEV in allen Wirkungskategorien besser ab als alle anderen Antriebsarten. Dieser Effekt ist beim Green Supreme Szenario sogar noch größer. Bei Verbrennungsmotoren verursachen die direkten Nutzungsemissionen das größte Treibhauspotenzial. Diese verursachen bei Benzin oder Diesel 147 Gramm CO2eq/km. Die Bereitstellung von Kraftstoff nimmt den zweitgrößten Posten in der CO2-Bilanz ein. Bei alternativen Antrieben ist die Bereitstellung von Strom sogar am CO2-intensivsten. Wartung und Entsorgung hat bei allen Antriebsarten den geringsten Einfluss auf das Treibhauspotenzial.
Ein heutiger Diesel-Sattelzug mit 40 Tonnen zulässigen Gesamtgewicht und einer mittleren Beladung verursacht 1.000 Gramm CO2eq/km. Das meiste geht dabei auf die Kraftstoffverbrennung und -bereitstellung zurück. Auch hier sieht die Prognose für Wasserstoff schlecht aus. „Keine Vorteile gegenüber dem Diesel-Sattelzug hat der Brennstoffzellen-Lkw“. Das geringste Treibhauspotenzial haben O-BEV – also Oberleitungs-Sattelzüge - und normale BEV. Im Green Supreme Szenario sind die Vorteile der batterieelektrischen Lkw noch deutlicher. Wobei ein O-BEV sogar noch ein geringeres Treibhauspotenzial hat als ein BEV. Bei Sattelzügen sind die Herstellungsaufwände weniger relevant. Das liegt daran, dass diese wegen der hohen Fahrleistungen stark abgeschrieben werden. Den größten Einfluss haben die Kraftstoffverbrennung sowie die Bereitstellung von Kraftstoff und Strom. Bei einem Verbrenner macht das 90 Prozent des Treibhauspotenzials aus. Bei einem Elektrischen-Lkw sind es 75 Prozent.
BEV – die beste alternative Antriebsart der Zukunft
Batterieelektrische Fahrzeuge waren in jedem Szenario die umweltfreundlichste Variante. Sogar schon zum heutigen Standpunkt lagen sie vor allen anderen Antriebsvarianten. In der Studie heißt es: „alle batterieelektrischen Fahrzeuge haben das Potenzial die Klimawirkungen gegenüber den heute üblichen verbrennungsmotorischen Fahrzeugen deutlich zu verringern, und zwar sowohl kurz- als auch langfristig“. Elektrofahrzeuge waren in allen Segmenten und Baujahren die überlegene Antriebsart bezüglich der Treibhausgaswirkung und des bereitgestellten Energieaufwands. Daher ist ein vermehrter Einsatz alternativer Antriebe im Verkehrs-Sektor zwingend notwendig. Nur so kann das Ziel - bis 2045 in Deutschland treibhausneutral zu sein – erreicht werden.
Hier geht es zur vollständigen Studie.
nextnews: Absatzkrise, Strafzoll für E-Autos, Dacia Spring, Hyundai IONIQ 5, FIAT E-Ducato
Fahrzeugbestand in Deutschland
Jedes Jahr zum Jahresanfang veröffentlicht das Kraftfahr-Bundesamt Daten zum aktuellen Fahrzeugbestand in Deutschland. Zum 01. Januar waren 49,1 Millionen Pkw zugelassen. Das ist ein Plus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 88,3 Prozent aller Pkw waren auf Privatpersonen zugelassen. Das durchschnittliche Alter der Pkw lag bei 10,3 Jahren. Das im Vorjahresvergleich am stärksten wachsende Segment sind SUVs mit einem Plus von 11,2 Prozent. Im Bestand waren es damit 12,2 Prozent.
Die im Bestand am stärksten wachsende Antriebsart waren reine Elektroautos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es ein Plus von 39,1 Prozent. Der Anteil am deutschen Pkw-Bestand wuchs damit auf rund 1,4 Millionen E-Autos. Das entspricht einem Anteil von 2,9 Prozent. Vergleicht man die Zahl der Neuzulassungen mit dem Bestandszuwachs, sieht man, dass bei weitem nicht alle neu zugelassenen E-Autos die Zahl des Fahrzeugbestandes erhöht haben. Es wurden 524.000 E-Autos neu zugelassen. Der Bestand erhöhte sich allerdings nur um knapp 396.000 Einheiten. Das bedeutet nur drei von vier E-Autos, die 2023 erstmals zugelassen wurden, erhöhen die Bestandszahl. 25 Prozent wandern also statistisch gesehen aus dem Altbestand ab. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 16 Prozent. Eine Fluktuation ist zwar natürlich, aber in diesem Falle ist die Hohe Differenz beachtlich. Denn das Durchschnittsalter der Pkw liegt bei etwas mehr als zehn Jahren und erst seit fünf Jahren werden nennenswerte E-Autos in Deutschland zugelassen. Wenn wir nun unterstellen, dass ein Teil dieser Abwanderung noch Mitnahmeeffekte durch den Umweltbonus sind, dann bedeutet das, dass diese Autos in den Neuzulassungen dieses Jahr fehlen werden. Der Wegfall des Umweltbonus trifft die deutschen Absatzzahlen also doppelt. Zum einen kommt es seitdem zu einem gebremsten privaten Konsumverhalten. Zum anderen entfallen Neuzulassungen, die mit dem Ziel einer möglichst kurzen Haltedauer angeschafft wurden.
Im Monat Juni können besonders hohe Neuzulassungen erwartet werden. Hintergrund ist der Stichtag für die Einführung neuer Pflichtausstattungen für alle neu zugelassenen Fahrzeuge ab dem 07. Juli. Das betrifft beispielsweise die Funktionen Abbiegeassistent, ein intelligenter Geschwindigkeitsassistent, Kollisionswarner, Müdigkeitswarner, Notbremsassistent und Notbremslicht, Notfall-Spurhalteassistent und Rückfahrassistent. Auch eine Blackbox im Auto wird Pflicht und eine Schnittstelle für eine alkoholempfindliche Wahrnehmung. Wenn ein Auto diese Systeme nicht hat, muss es bis zum 07. Juli zugelassen sein, um noch vom Bestandsschutz zu profitieren. Ein halbes Jahr später könnte ein gegenteiliger Effekt beobachtbar sein. Fahrzeuge könnten zurückgehalten werden mit dem Ziel, sie nicht im November oder Dezember zuzulassen, sondern im Januar 2025. Grund sind die CO2-Flottenwerte für Europa.
CO2-Flottenwerte für Europa
Seit 2020 beziehungsweise seit 2021 im vollen Umfang gelten in der EU strengere CO2-Flottengrenzwerte. Es gilt eine Grenze von 120 g CO2/km. Es gibt allerdings noch einen Gewichtsfaktor. Schwere Fahrzeuge dürfen etwas mehr ausstoßen und leichtere Fahrzeuge müssen den Wert unterbieten, um straffrei verkauft zu werden. Die Einführung führte bei vielen Herstellern zur Markteinführung neuer Elektro-Modelle, die mit 0 Gramm CO2-Ausstoß in die Berechnung eingehen. Damit können sie Fahrzeuge mit hohen CO2-Emissionen ausgleichen. Jedes Gramm Überschreitung kostet für ein Fahrzeuge 95 Euro Strafe. Gerade bei Herstellern wie VW oder Stellantis könnte sowas in Millionenhöhe gehen. Die Vorgaben blieben bis einschließlich 2024 zunächst konstant. Die Hersteller mussten die Werte also nicht weiter absenken. Im Detail gab es aber kleinere Verschärfungen. So durften noch 2020 die schmutzigsten fünf Prozent außer Acht gelassen werden. 2023 ist auch die Mehrfachanrechnung von E-Autos entfallen, sodass es nun an mehr E-Autos benötigte, um die Werte auszugleichen.
Wie es den Herstellern 2023 gelang, zeigt das ICCT in einem aktuellen Market Monitor. Im Durchschnitt gelingt es den Herstellern gut ihre Vorgaben einzuhalten. Die Vorgaben 2023 wurden sogar um 12 Prozent unterboten. Die Hersteller im Einzelnen schneiden allerdings sehr unterschiedlich ab. Volvo liegt bei 50 Prozent unter den Vorgaben. Bei BMW inklusive Mini sind es 21 Prozent. Mercedes liegt bei 14 Prozent und Stellantis ungefähr bei zwölf Prozent unterhalb des Limits. Bei den meisten Herstellern beruht die Reduktion der Flottenwerte auf einem steigenden Absatz von Elektroautos.
Im Durchschnitt wurden 15 Prozent E-Autos 2023 neuzugelassen. Eine Sonderrolle nimmt die Allianz aus Subaru, Suzuki und Toyota ein. Sie schaffen es mit zwei Prozent E-Autos die Vorgaben immerhin um neun Prozent zu unterbinden. Im aktuellen Market Monitor kann man auch sehen in welchen Ländern die meisten E-Autos verkauft werden. In Schweden sind es 39 Prozent, in den Niederlanden 31 Prozent. Dann folgen in ein-Prozent-Schritten Belgien, Österreich, Deutschland und Frankreich. Für die Zielerreichung ist es allerdings egal, in welchem Land welches Auto verkauft wird.
Das könnte für den Verbraucher auch mit einem gewissen Risiko verbunden sein. Branchenkenner Christoph Schwarzer schreibt in seinem Artikel bei heise Autos: „Der Zwischenerfolg könnte zu weniger Ambitionen beim Verkauf von Elektroautos führen“. Diese Gefahr besteht besonders für das laufende Jahr. 2025 wird der Grenzwert um 15 Prozent abgesenkt. Für die Hersteller, die jetzt schon im Durchschnitt liegen, ist das durchaus machbar. Aber es gibt auch Hersteller, die die Vorgaben nur knapp erfüllen. Ford nur um fünf Prozent und VW um vier Prozent unter dem Durchschnitt. Renault-Nissan-Mitsubishi liegt sogar nur bei zwei Prozent. Hier ist also im nächsten Jahr eine deutliche Steigerung notwendig. Hyundai hat mit dem Casper schon einen Kleinwagen an der Startlinie. Ford kann nur auf die neuen MEB-Fahrzeuge hoffen. Renault hat den R5 und Scenic neu im Programm. VW hat nichts Günstiges für 2025 geplant. Der ID.2 soll erst 2026 kommen. Was das bedeuten könnte, sagte erst kürzlich Markenchef Thomas Schäfer auf einer VW-internen Veranstaltung. VW benötige für 2025 „mehr als eine Verdopplung der E-Autos im Vergleich zu heute“. Die Alternative wäre ein Milliarden-Betrag an Strafe. Hersteller, die schlechter als die 12 Prozent sind, könnten bereits verkaufte Autos zurückhalten. Damit könnten die Fahrzeuge von November und Dezember in die Januar 2025 Zulassung eingehen. Es geht um mehrere Tausend Euro pro Auto und das nur, weil das Fahrzeug ein paar Wochen später zugelassen wird.
Dementsprechend könnte es drei starke Effekte geben, die die Neuzulassungen in Deutschland nach unten beeinflussen – und das unabhängig von der Nachfrageentwicklung. Zum einen der beschriebene „Schiebe-Effekt“ zum Jahresende bei Herstellern mit Flottenproblematik. Hinzu kommt der sinkende Gebrauchtwagenabfluss ins Ausland wegen des Auslaufens des Umweltbonus. Letztlich können Händler und Hersteller seit dem Wegfall des Umweltbonus auch wieder mit taktischen Zulassungen auf den Lagerbestand arbeiten – sogenannte Tageszulassungen. Stand heute gibt es in Deutschland bereits mehrere tausend neue E-Autos, die bereits zugelassen, aber noch nicht verkauft sind. Darunter auch 2023er Erstzulassungen, die die 2023er Zahlen verbessert haben und den Absturz 2024 somit verstärkt haben.
Zulassungszahlen
Wie auch schon im Januar wurden auch im Februar mehr Neuwagen zugelassen als in den jeweiligen Vorjahresmonaten. Insgesamt waren es in Deutschland 217.388 Pkw. Der Elektroanteil lag bei 13 Prozent und damit erneut relativ niedrig. 27.479 E-Autos wurden neu zugelassen. Das sind zwar mehr als im Januar, aber man kann noch nicht von einem Anstieg der Nachfrage reden. Gegenüber dem Vorjahresmonat lag der Rückgang bei 15 Prozent. Aber einzelne Monate zeigen wegen hoher Schwankungen keinen Trend auf. Benziner haben im Februar 2024 einen Anteil von 36 Prozent. Diesel kommt auf 19 Prozent. Hybride ohne Stecker haben einen Anteil von 25 Prozent. Bei Plug-in-Hybride sind es sieben Prozent.
In den Top 20 der Elektro-Modellen im Februar zeigen sich bereits die Preisaktionen der Hersteller. Teslas Model Y ist noch immer auf Platz eins. Die Produktion in Grünheide wird aber zunächst noch bis Ende der nächsten Woche stillstehen. Grund war ein Brandanschlag auf die Gigafactory. Auf dem zweiten Platz ist der MG4. Vermutlich ist auch dieses Modell durch günstige Leasingraten so gut platziert. Der Skoda Enyaq ist auf Platz drei gefolgt von WV ID.4 und 5. Es geht noch weiter mit der MEB-Flotte. Auf Platz fünf ist der Cupra Born. Der Audi Q4 e-tron ist auf Platz sieben. Danach kommt der VW ID.3. Auf den Plätzen dahinter sind mit jeweils zwei Modellen die Marken Hyundai, Mercedes, BMW und Volvo.
Neue Regeln für Führerscheine
Das EU-Parlament hat neue Regelungen für Führerscheine auf den Weg gebracht. Es geht um mehrere Maßnahmen, wie beispielsweise die Befristung von Führerscheinen, den digitalen Führerschein, Probezeiten, begleitetes Fahren ab 17 und auch Gewichtsgrenzen für Fahrzeuge in den Führerscheinklassen. Aktuell liegt das Limit für die Klasse B bei acht Personen und 3.500 Kilogramm zulässigem Gesamtgewicht des Fahrzeugs. Bei Anhängern sind es 750 Kilogramm und auch hier gilt das Zuggesamtgewicht von 3.500 Kilogramm. Von diesen Beschränkungen sind vor allem jüngere Menschen, die ihren Führerschein ab 1999 erworben haben. Diese Gewichtsgrenze möchte das EU-Parlament nun ändern – zumindest für Personen, die die Klasse B bereits seit zwei Jahren besitzen.
Die Gewichtsgrenze der Klasse B soll für Wohnmobile, Krankenwagen und Sonderfahrzeuge wie ein Feuerwehrwagen unabhängig der Antriebsart auf 4.250 Kilogramm anheben. Auch die Gewichtsgrenze aller anderen Fahrzeuge der Klasse B soll auf 4.250 Kilogramm gehoben werden – vorausgesetzt das Fahrzeug wird mit einem alternativen Antrieb betrieben. Das betrifft also vor allem Elektro-Transporter in der „Sprinter-Klasse“. Final beschlossen sind die neuen Regelungen aber noch nicht. Zunächst müssen noch das Parlament, die Kommission und der Ministerrat im sogenannten Trilog auf eine gemeinsame Position eingehen. Das Thema wird erst nach der Europawahl im Juni weiter behandelt. Mit einem Kompromissvorschlag wird im Herbst 2024 gerechnet. Sobald die neue EU-richtlinie beschlossen ist, muss Deutschland sie noch in nationales Recht umsetzen. In Deutschland gibt es bereits die Möglichkeit Elektro-Transporter bis 4,25 Tonnen zu fahren. Dies wurde durch eine gesetzliche Ausnahmeverordnung des Verkehrsministeriums auf den Weg gebracht. Hier waren aber noch „zusätzliche Fahrzeugeinweisungen“ und auch eine Eintragung im Führerschein notwendig.
Zwischenzeitlich fand die Regelung auch Einzug in §6 der Fahrerlaubnisverordnung. Die Bedingungen waren, dass der Führerschein seit zwei Jahren im Besitz sein muss, es nur im Inland gilt, das Fahrzeug ganz oder teilweise einen alternativen Antrieb hat und es für die „Güterbeförderung“ gedacht ist. Auch Anhänger waren nicht gestattet. Von einer Pflicht zur Eintragung ist keine Rede mehr. Es ist aktuell noch nicht klar in welcher Form der Nachweis des Vergleichs zum Verbrenner erfolgen soll. Unter „Güterbeförderung“ versteht man im Allgemeinen einen gewerblichen genehmigungspflichtigen Transport von Waren. Handwerker-Fahrzeuge und auch ein privater Umzug fallen da vermutlich nicht rein.
Verkaufsstart Fiat E-Ducato
Bereits vor einigen Wochen hatte Stellantis erste Daten für die überarbeiteten Transporter-Modelle vorgestellt. In der Klasse des Sprinters gab es jetzt auch den Verkaufsstart für den Fiat E-Ducato. Bereits bekannt war, dass Stellantis bei den großen Kastenwagen nur noch auf eine 110-kWh-Batterie setzt. Damit sollen bis zu 420 Kilometer nach WLTP möglich sein. Man setzt hier auf die klassische Nickel-Mangan-Cobalt-Zellchemie. Diese ist zwar hochpreisiger und performanter, aber dafür auch leichter. Der allgemeine Trend im Nutzfahrzeugsegment geht eigentlich zu Lithium-Eisenphosphat-Batterien. Diese kommt auch im neuen Mercedes eSprinter zum Einsatz. Die verwendete Zellchemie ist auch entscheidend für die mögliche Zuladung. Beim E-Ducato liegen die Werte zwischen 590 Kilogramm und 635 Kilogramm. Diese Werte können aber je nach gewählter Ausstattung bis zu 225 Kilogramm abweichen. Mercedes verzichtet beim eSprinter bei der großen Batterie auf eine 3,5 Tonnen Variante. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 4,25 Tonnen. Das führt zu knapp 1.100 Kilogramm Zuladung.
Der E-Ducato als 4,25 Tonner bietet bis zu 1.385 Kilogramm Zuladung und damit 25 Prozent mehr als der Mercedes eSprinter mit LFP-Batterie. Der eSprinter kostet in der Basis mit großer Batterie ab rund 62.000 Euro netto. Da sind allerdings schon Online-rabatt und Barbonus abgezogen. Fiat platziert sich in den Listenpreisen deutlich günstiger. Aber auch hier ist damit zu rechnen, dass die Händler noch Rabatte gewähren. Der Frontantrieb des E-Ducato leistet 200 kW. Den Sprint auf 100 km/h schafft er in unter zehn Sekunden und er wird erst ab 130 km/h abgeregelt. Die maximale Anhängelast wird mit 2,4 Tonnen angegeben. Das kombinierte Maximalgewicht des Zuges ist aber noch nicht bekannt. AC-Laden ist mit 11 kW möglich. Es soll aber später noch eine 22-kW-Ladeoption geben. DC-Laden ist mit maximal 150 kW möglich. Damit ist der Akku in 55 Minuten wieder auf 80 Prozent. Das Ladevolumen der Varianten liegt zwischen 13 und 17 Kubikmetern.
Facelift Hyundai IONIQ 5
Diese Woche hat Hyundai den überarbeiteten IONIQ 5 präsentiert. Der große Akku wächst auf 84 kWh an. Damit sollen rund 570 Kilometer Normreichweite möglich sein. Für die Batterievorkonditionierung wird ein manueller Start verfügbar sein. Außen wird das Fahrzeug um zwei Centimeter länger. Der Heckspoiler wurde deutlich verlängert und am Heck gibt es jetzt einen Scheibenwischer. Auch das Fahrwerk und die Geräuschdämmung wurden verbessert. Neben Äußerlichkeiten wurde Innenraum und Funktionalität überarbeitet. Es gibt jetzt zusätzliche Tasten in der Mittelkonsole für häufig genutzte Funktionen. Die zweite Sitzreihe kann jetzt auch aus dem Kofferraum aus umgeklappt werden. Apple CarPlay und Android Auto sind jetzt kabellos verfügbar. Auch die Scheinwerfer wurden überarbeitet. Es gibt im Konfigurator ein optionales LED-Paket. Das beinhaltet „Voll-LED-Projektionsscheinwerfer im Pixel-Design“. Das ist allerding kein adaptives Matrix-Licht. Neu eingeführt wird außerdem eine neue Designlinie mit der Bezeichnung „N Line“. Die Einführung des neuen IONIQ 5 startet im Heimatmarkt Südkorea. Der europäische Markt soll im Laufe des Jahres folgen. Informationen zum Preis und den Ausstattungsoptionen sollen in Kürze folgen.
Preise für neuen Dacia Spring
Vor wenigen Wochen hat Dacia das Facelift des Springs vorgestellt. Die Restbestände des Vorgängers werden aktuell noch mit 10.000 Euro Rabatt abverkauft. Der Verkaufsstart des überarbeiteten Springs wird für Anfang April erwartet. Erste vorläufige Preise sind aber jetzt schon bekannt geworden. Für die Top-Variante Extreme 65 wurde den Händlern ein vorläufiger Listenpreis von 22.000 Euro genannt. Als Optionen enthalten, sind bereits ein Farb-Aufpreis, Einparkhilfe vorn, ein CCS-Anschluss und ein Schuko-Ladekabel. Das ist beim Spring schon Vollausstattung. Aktuell liegt der Listenpreis für ein ähnlich ausgestattetes Vorgängermodell bei 26.300 Euro. Wobei die Einparkhilfe und die V2L-Funktion bisher nicht verfügbar waren. Ohne Berücksichtigung dieser Mehrausstattung ergibt sich eine Senkung des Listenpreises von rund 4.500 Euro und damit deutlich mehr als der ehemalige Herstelleranteil am Umweltbonus. Für die Basisversion ist somit ein Listenpreis von 19.000 Euro zu erwarten.
Strafzölle für China-Importe
Seit Oktober 2023 wird untersucht, ob chinesische Hersteller von unerlaubten Subventionen profitiert haben. Dadurch können sie ihre Fahrzeuge besonders günstig auf dem europäischen Markt anbieten und haben dementsprechend einen Wettbewerbsvorteil. Die EU-Kommission teilte mit, dass bereits jetzt ausreichen Hinweise darauf vorliegen. Daher planen sie die Importe durch den Zoll zu erfassen. Dadurch könnten auch zu einem späteren Zeitpunkt rückwirkend Importzölle erhoben werden. Bereits ab Juli könnten Zölle vorläufig eingeführt werden. Im Januar kamen 20 Prozent der E-Autos für Europa aus China. Gut die Hälfte der Fahrzeuge war von westlichen Marken.
nextnews: Apple steigt aus, Tesla Roadster, neue E-Autos, Rabatt bei Opel
Akzeptanz von E-Autos
Der Großteil der Europäer glaubt noch immer, Verbrenner seien umweltfreundlicher als E-Autos. Das geht aus den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung Horváth hervor. Hierfür wurden rund 2.000 kaufwillige Autokäufer aus zwölf europäischen Staaten befragt. Vergleicht man die Akzeptanz für E-Autos in den unterschiedlichen Ländern, schneidet Deutschland recht niedrig ab. Nur 17 Prozent der befragten Deutschen würden sich beim nächsten Autokauf „sehr wahrscheinlich“ oder „eher wahrscheinlich“ für einen Stromer entscheiden. Damit liegt Deutschland auf dem neunten Platz. Das Interesse an E-Autos ist in Österreich (15 Prozent), der Schweiz (14 Prozent) und den Niederlanden (elf Prozent) am geringsten. Am größten ist das Interesse in Dänemark mit 77 Prozent, gefolgt von Norwegen mit 75 Prozent.
89 Prozent der Autofahrer, die bereits elektrisch fahren, würden sich beim nächsten Autokauf wieder in E-Auto holen. Unter den Plug-in-Hybrid-Besitzern sind es 81 Prozent, die sich beim nächsten Autokauf für einen reinen Stromer entscheiden würden. Bei Hybriden sind es 40 Prozent. 38 Prozent der Befragten, die einen Verbrenner fahren, würden sich beim nächsten Autokauf für ein E-Auto entscheiden. Es werden auch Gründe gegen den Kauf eines Elektroautos genannt. Vor allem zu hohe Kosten, ein mangelhaftes Angebot und Reichweitenbedenken wurden genannt. Aber der ADAC hat erst kürzlich gezeigt, dass selbst nach dem Aus des Umweltbonus das Elektroauto beim Vergleich der Gesamtkostenabrechnung gut abschneidet. Denn laut dem ADAC ist man mit einem BMW i4 günstiger unterwegs als mit einem vergleichbaren BMW-Verbrenner. Auch einen VW ID.3 kann man günstiger fahren als einen aktuellen Golf. Diese Ergebnisse gelten für Neuwagen.
Knapp 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie den Verbrenner-Pkw für die nachhaltigste Antriebsart halten, wenn man den gesamten Lebenszyklus betrachtet. Und das obwohl zahlreiche Studien das Gegenteil belegen. Beispielsweise zeigen der ADAC und auch das Umweltbundesamt die Umwelt- und Klimawirkungen von Pkw und Nutzfahrzeugen mit konventionellen und alternativen Antrieben. Der Klimavorteil von Elektroautos beträgt 40 Prozent im Vergleich zu Verbrennern. Aufgrund des starken Ausbaus von Wind- und Solarenergie wird der Vorteil für E-Autos aus dem Jahr 2030 auf 55 Prozent ansteigen.
Probleme in Grünheide
Bereits seit Beginn des Baus der Gigafactory in Grünheide gibt es immer wieder Kritik zum Thema Wasser. Der Wasserverbrauch der Fabrik und die Abwasserentsorgung könnten die regionale Trinkwasserversorgung negativ beeinflussen. Erst kürzlich wurden die Bürger von Grünheide zu einer weiteren Tesla-Erweiterung befragt. Geplant ist ein Güterbahnhof, Lagerhallen und ein betriebskindergarten. Die Beteiligung der Anwohner war mit 70 Prozent relativ hoch. Deutlich war aber auch die Ablehnung. 65 Prozent der Befragten stimmten gegen eine Erweiterung – nicht zuletzt auch wegen der Kritik zum Thema Wasser. Schließlich steht die Gigafactory auch zu Teilen auf einem Wasserschutzgebiet. Die Befragung ist zwar nicht bindend, aber sie zeigt, wie die Stimmung Tesla gegenüber ist. Nun müssen Gemeindevertreter über die Bebauungspläne entscheiden. Auch der Finanzausschuss des Landtages müsste dem Verkauf der Flächen noch zustimmen.
Jetzt steht die Gigafactory erneut in der Kritik. Nach Angaben des Wasserverbandes Straußberg- Erkner (WSE) soll die Fabrik die zulässigen Grenzwerte für wassergefährdende Stoffe um ein sechsfaches überschritten haben und das schon seit zwei Jahren. Das geht aus einem Bericht des Sterns und RTL hervor. Es handelt sich konkret um erhöhte Phosphor- und Stickstoffwerte, die im Abwasser landen. Daraufhin hat das WSE für den Freitag (01. März) eine außerordentliche Sitzung einberufen. Sie fordern Tesla die Abwasserleitungen abzustellen. Das könnte einen erneuten Produktionsstopp bedeuten. Bisher wurden die Messwerte von Tesla nicht dementiert. Eine Sprecherin erklärte allerdings, dass die Gigafactory über eine Kläranlage verfüge. Es würde noch Abwasser der Küchen und Sanitäranlagen in das kommunale Netz eingehen. Es würden sich „keine negativen Auswirkungen“ auf die Kläranlage ergeben. Auch die Berliner Wasserwerke erklärten, dass die erhöhten Phosphor- und Stickstoffwerte „keinen Einfluss auf die Qualität des Berliner Trinkwassers“ hätten. Wasserwissenschaftler Martin Pusch des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei äußert allerdings einige Bedenken. Er ist der Meinung, dass die Werte die Trinkwasserversorgung negativ beeinflussen können. Teile des Abwassers fließen in den Müggelsee. Dessen Uferfiltrat speist eines der größten Wasserwerke Berlins.
Rabatt für Opel Corsa
Neue finanzielle Anreize für E-Autos werden seit Wochen immer wieder adressiert von uns. Eine neue und gleichzeitig kreative Variante für die praktische Umsetzung zeigt diese Woche Opel. Sie haben ein neues Sondermodell namens Corsa Electric Yes auf den Markt gebracht. Normalerweise bieten solche Sondermodelle eine reichhaltige Ausstattung und kosten dementsprechend auch mehr als das Basismodell. Opel macht da aber eine Ausnahme. Die Limited Edition des elektrischen Corsas startet bei einem Preis von 29.990 Euro. Das Sondermodell liegt somit fast 5.000 Euro unter dem Listenpreis der Basisversion bei zugleich mehr Ausstattung. Zum Ausstattungsumfang zählen verschiedene Designelemente inklusive 16-Zoll-Leichtmetallräder in schwarz und Sportsitzen. Verbaut ist ebenfalls das größere 10-Zoll-Display, welches es eigentlich erst in der höheren Ausstattungsvariante gibt. Beim Antrieb wurde der etwas schwächere 100 kW-Motor genutzt. Die WLTP-Reichweite liegt bei 357 Kilometern. Wie hoch der Preisvorteil in Wirklichkeit ist, erfährt man allerdings nur beim Opel Händler. Denn vermutlich ist die Möglichkeit für Rabatte bei den frei konfigurierten Fahrzeugen deutlich höher als beim neuen Sondermodell.
Polestar im Umbruch
Einst wurde Polestar als Rennsportteam gegründet und anschließend zur Tuning-Marke für Volvo-Modelle. Seit 2017 ist Polestar eine eigenständige Marke und fokussiert sich auf die Produktion von E-Autos. Volvo war bisher mit 48 Prozent Polestars größter Anteilseigner. Bereits seit Anfang Februar ist bekannt, dass Volvo sich zurückziehen will. Sie möchten Polestar ab sofort nicht mehr finanziell unterstützen. Ausstehend ist noch ein Wandeldarlehen in Höhe einer Milliarde US-Dollar. Den Kredit hat Volvo allerdings bis 2028 verlängert. Volvo möchte nun Anteile im Wert von 850 Milliarden US-Dollar verkaufen. Der eigene Anteil soll auf 18 Prozent reduziert werden. Die Anteile sollen an Volvos Aktionäre verteilt werden. Vor allem an Geely. Der Aktiensplit soll im Verhältnis 2:1 erfolgen, gefolgt von einem automatischen Aktienrücknahmeprozess. Demnach können die Aktionäre wählen, ob sie als Eigentümer eintreten wollen oder die Rückkaufsaktien veräußern. Der Stichtag wird der 12. April sein. Geely wird damit zum neuen Großaktionär von Polestar und unterstützt das Unternehmen sowohl operativ als auch finanziell. Weitere 39 Prozent der Anteile an Polestar hält das Unternehmen PSD Investment. Das Unternehmen gehört Li Shufu – Vorstandsvorsitzenden von Geely. Volvo wird sich zwar finanziell zurückziehen, will aber weiterhin eng mit Polestar zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit bezieht sich auf Forschung und Entwicklung, Produktion, Kundendienst und Vertrieb.
Apple beendet Auto-Traum
Um ein mögliches Apple-Car haben sich schon immer viele Gerüchte gerungen. Aktuelle Entwicklungsstände zum geplanten Auto wollte Apple allerdings nie geben. 2014 haben sie mit der Entwicklung des Fahrzeuges begonnen. Das Ziel war es ein vollständig autonomes E-Auto schaffen. Apple soll sogar bereits vor Jahren potenziellen Partnern erste Prototypen vorgestellt haben. Laut Medienberichten habe man sich dann allerdings eher auf die Entwicklung einer Software zum autonomen Fahren konzentriert. Ein möglicher Preis hätte bei rund 100.000 US-Dollar gelegen. Bestätigt war zuletzt, dass Apple selbstfahrende Testfahrzeuge auf die Straßen des Silicon Valleys geschickt hat.
Um das Multimilliarden-Dollar Projekt „Titan“ stand es allerdings nie richtig gut. Im Apple-Car-Team gab es wiederholt einen Strategien- und Führungswechsel. Jetzt berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg von einem Auslaufen des Projekts. Sie berufen sich auf Insiderinformationen. Die 2.000 Mitarbeiter, die an dem Projekt arbeiten, seien diese Woche darüber informiert worden. Viele Mitarbeiter sollen in die Abteilung für künstliche Intelligenz versetzt werden. Auch interne Bewerbungen auf Stellen in anderen Apple-Teams sollen möglich sein. Aber es wird auch zu Kündigungen kommen. Es ist noch offen, wie viele Mitarbeiter das betreffen wird. Apple selbst wollte dazu noch keine Stellung nehmen.
Apple ist als Elektronik-Hersteller gescheitert an dem Projekt. Sicherlich auch weil die Margen im Autogeschäft nicht so hoch sind, wie es Apple gewohnt ist. Andere Elektronik-Hersteller versuchen sich aber weiterhin an einem E-Auto. Beispielsweise will Sony zusammen mit Honda 2026 einen Stromer auf den Markt bringen. Im nächsten Jahr soll dieser bereits vorgestellt werden. Xiaomi ist sogar noch weiter. Sie haben erst neulich die Limousine SU7 vorgestellt. Marktstart soll noch dieses Jahr auf dem heimischen chinesischen Markt sein. Sie haben ambitionierte Ziele. Xiaomi will in den nächsten 15 bis 20 Jahren zu den fünf größten Automobilherstellern gehören.
Tesla Roadster Reloaded
Elon Musk ist für seine vollmundigen Versprechen bekannt. Der neue Tesla Roadster wurde ursprünglich während der Enthüllung des Tesla Semi Lkw im Jahr 2017 präsentiert. Der Elektro-Sportwagen sollte Teslas neues Aushängeschild sein, um der Marke mehr Prestige zu verleihen. Angepriesen wurde eine Beschleunigung von Null auf 60 Meilen pro Stunde in 1,9 Sekunden. Eine Höchstgeschwindigkeit von über 400 km/h sollten möglich sein. Die Reichweite wurde mit über 1.000 Kilometern in Aussicht gestellt. Ursprünglich sollte der Roadster bereits 2020 für 200.000 Euro bis 250.000 Euro auf den Markt kommen. Ebenso wie bei dem Semi-Truck wurde der Marktstart immer wieder verschoben. Diese Woche gab Musk auf X bekannt, dass Tesla „die Designziele für den neuen Tesla Roadster“ erhöht hat. Der Roadster soll den Sprint auf 60 Meilen pro Stunde in unter einer Sekunde schaffen. Aktuell hält der Rimac Nevera mit 1.97 Sekunden den Rekord für die Beschleunigung auf 100 km/h für „Serienfahrzeuge“. Studenten der ETH Zürich und der Hochschule Luzern halten mit ihrem Elektro-Rennwagen den Beschleunigungs-Weltrekord für elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Sie brauchten nur 0.956 Sekunden für den Sprint auf einer Strecke von 12.3 Metern Sprintstrecke. Für die notwendige Traktion sorgt eine Art Staubsauger im Unterboden des Autos.
Elon Musk will nun mit einem Serienfahrzeug diese Werte erreichen. Der Schlüssel zu dieser Beschleunigung soll in der Kooperation mit SpaceX liegen. Das Auto wird mutmaßlich mit optionalen Kaltgas-Triebwerken ausgerüstet, die kurze Sprünge ermöglichen sollen. Musk äußert sich dazu: „So ein Auto wird es nie wieder geben, wenn man es überhaupt ein Auto nennen kann“. Diese Beschleunigung wirft allerdings die Frage auf, ob es den Roadster jemals geben wird. Zumindest scheint der Zeitplan fragwürdig. Erst diese Woche wurden die Designziele radikal überarbeitet. Bereits Ende 2024 soll das Auto präsentiert werden und 2025 in Produktion gehen.
nextnews: neue Rabatte, Dacia Spring, VW ID.7 Tourer, Laden für 29 ct/kWh
VW zeigt ID.7 Tourer
VW hat diese Woche seinen ersten elektrischen Kombi präsentiert – den ID.7 Tourer. Die Maße entsprechen denen der Schräghecklimousine ID.7. Aber die hintere Karosserie unterscheidet sich. Der Tourer hat ein längeres Dach und eine steilere Heckklappe, weshalb der Kombi im Vergleich zur Limousine mehr Ladevolumen bietet. Der Kofferraum bietet 605 Liter Ladevolumen. Das sind 73 Liter mehr als die Limousine bietet. Bei umgeklappter Rückbank sind es sogar 1.714 Liter. Der ID.7 hat nur maximal 1.586 Liter. Den Tourer gibt es zunächst in den Versionen „Pro“ und „Pro S“. Beide Versionen sind Heckantriebsvarianten und haben eine Leistung von 210 kW. Die „Pro S“-Version kommt mit einer größeren 86-kWh-Batterie. Diese soll für Reichweiten von 685 Kilometer sorgen. Das sind aber vorerst nur Richtwerte. Diese Batterie wird auch bei dem iD.7 folgen. Die „Pro“-Version kommt mit der bereits bekannten 77-kWh-Batterie. Diese hat eine DC-Ladeleistung von 175 kW. Damit ist das Fahrzeug innerhalb von 28 Minuten von zehn Prozent auf 80 Prozent geladen. Die größere Batterie hat eine maximale Ladeleistung von 200 kW. Auch hier sollen Ladezeiten von unter 30 Minuten für zehn Prozent auf 80 Prozent möglich sein.
Das Sprachassistenzsystem IDA wurde verbessert und kann nun auch auf ChatGPT zugreifen. Für den Tourer gibt es eine schwenkbare Anhängerkupplung. Die Stützlast beträgt 75 Kilogramm. Wie viel der Kombi ziehen darf, wurde nicht genannt. Aber der ID.7 Pro darf beispielsweise maximal 1.470 Kilogramm ziehen. Offen bleibt, ob mit der großen Batterie noch höhere Anhängelasten möglich sind. Der Tourer soll genauso wie der ID.4 und ID.7 im Werk in Emden produziert werden. Wie viel das Modell kosten soll und wann offizieller Marktstart ist, wurde auch nicht genannt.
Neuer Dacia Spring
2021 kam der Dacia Spring auf den Markt und wurde seitdem jedes Jahr überarbeitet- so auch 2024. Bei dem diesjährigen Facelift wurde hauptsächlich Außen- und Innendesign verändert. Technisch hat sich nicht viel getan. Das Kofferraumvolumen ist minimal auf 308 Liter angestiegen. Optional gibt es jetzt auch einen 35 Liter Frunk. Im Spring kommt weiterhin die 26,8-kWh-Batterie zum Einsatz mit wahlweise 33 kW oder 48 kW Leistung. Bisher war es so, dass es das Ausstattungspaket „Essential“ nur mit dem leistungsschwächeren Motor und das Paket „Extreme“ nur mit dem leistungsstärkeren Motor gab. Inzwischen gibt es ein drittes Ausstattungspaket „Expression“. Für dieses isst sowohl der 33 kW-Motor als auch 48-kW-Motor möglich.
Die Reichweite für alle Versionen soll bei über 220 Kilometern liegen. Die Homologation steht allerdings noch aus. Auch die Ladeleistung ist gleichgeblieben. Die AC-Leistung beträgt sieben kW, die DC-Leistung beträgt 30 kW. Damit braucht der Spring 45 Minuten, um von 20 Prozent auf 80 Prozent zu laden. Bessere Werte brauche es aber nicht, meint Dacia. Denn der Durchschnittskunde des Springs fahre 37 Kilometer pro Tag und lade zu 75 Prozent das Fahrzeug zuhause. Eine Neuerung gibt es allerdings. Der Spring ist nun Vehicle to Load (V2L) fähig. Auch das regenerative Bremssystem wurde verbessert.
Im Innenraum gibt es jetzt für alle Versionen ein digitales sieben-Zoll-Display. Die beiden höheren Ausstattungsvarianten haben außerdem ein zehn-Zoll-Multimedia-Display. Das Lenkrad kann jetzt in der Höhe verstellt werden und optional gibt es für den Spring 15-Zoll-Räder. Dacia bewirbt außerdem ihr neues „YouClip“-System. An drei Punkten im Spring können Smartphone-Halterungen oder beispielsweise auch Taschen befestigt werden. Der Preis wurde aktuell noch nicht genannt. Ende März will den Dacia aber verkünden, bevor Anfang April die Bestellbücher geöffnet werden. Im Juni kommen dann die ersten Probewagen zum Händler.
Rabattschlacht geht weiter
Aktuell verkaufen sich E-Autos nicht so gut, wie in den vergangenen beiden Jahren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Unter anderem der Wegfall des Umweltbonus. Das einfachste Mittel die Verkäufe wieder anzukurbeln, sind finanzielle Kaufanreize. Und davon machen viele Hersteller Gebrauch. Die Umsetzung ist dabei vielfältig. Beispielsweise gab es bereits Senkungen der Listenpreise, zeitlich befristete Rabatte, Zinsaktionen beim Leasing oder auch Gratis-Kilometer an der Ladesäule zusätzlich zum Neuwagen.
So bewirbt MG beispielsweise 6.000 Euro Ladeguthaben für umgerechnet 45.000 Kilometer. Die Aktion gilt allerdings nicht bei Leasing oder Finanzierung. Dort gibt es andere Angebote. So ist beispielsweise der MG5 oder MG ZS EV ab 199 Euro verfügbar für eine Laufzeit von 48 Monaten bei 10.000 Kilometern pro Jahr ohne Anzahlung. Auch VW hatte in den vergangenen Tagen eine Leasing-Aktion für den ID.3. Die beworbene Rate lag bei 222 Euro inklusive Wartung und Inspektion. In verschiedenen Online-Portalen waren auch Monatsraten unterhalb von 200 Euro verfügbar. Ein optisches Facelift gab es bereits für den ID.3. Die technische Modellpflege wird für Mitte des Jahres erwartet. Vermutlich gab es hier noch eine Lücke im Vertrieb zu schließen.
Nachgelegt hat dann nochmal Kia. Nachdem sie zum Jahresbeginn mit einem Umweltbonus von 4.785 Euro gestartet sind, legte man jetzt nochmal mit einer Leasingaktion nach. Die beworbenen Leasingraten liegen für den Niro EV bei 299 Euro und beim EV6 bei 359 Euro. Die Rate bezieht sich auf eine Laufzeit von drei Jahren und einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 Kilometern. Und auch Hyundai schließt sich einer Rabattaktion an. Unter dem Namen „Frühlingswochen“ gibt es bis zum 31. März 2024 7.000 Euro „Umweltprämie“ beim Abschluss eines Kauf- oder Leasingvertrags für die Modelle Kona, IONIQ 5 und IONIQ 6. Die Rede ist hierbei von mindestens 7.000 Euro mit dem Hinweis: „Die Hyundai Umweltprämie wird in entsprechender Höhe beim Hyundai Partner von seinem Hauspreis abgezogen“. Es ist also nicht von den Listenpreisen die Rede. Die Aktion gilt nur bei teilnehmenden Händlern.
Auch bei Citroën wird am Preis geschraubt. Erst kürzlich hat Citroën die Bestellbücher für den ë-C3 geöffnet. Ein neues günstiges Modell und damit der Hoffnungsträger im Konzern. Rein rechnerisch sind besonders günstige E-Autos vom Wegfall des Umweltbonus betroffen. Und gerade bei neu eingeführten Modellen tun sich Handel und Hersteller besonders schwer mit Rabatten. Citroën wagt nun den ersten schüchternen Schritt. Kunden, die ein Fahrzeug reserviert haben, aber noch nicht verbindlich bestellt haben, erhielten per E-Mail ein Angebot. Diejenigen, die den ë-C3 vorbestellt haben, bekommen ein Prozent Nachlass auf den UVP des ë-C3 MAX. Dafür muss nur ein Code beim Bestellvorgang eingegeben werden. Die Differenz in der Leasingrate liegt bei sieben Euro und der Aktionscode ist nur auf die Variante MAX anwendbar.
Renault R5
Betrachtet man die Verkäufe von E-Autos bei Renault 2023, kann man von einem Rückgang sprechen. In den Charts der meistzugelassenen E-Autos spielten die Modelle nur noch eine untergeordnete Rolle. Der Twingo ist auf Platz 28, Megane E-tech auf Platz 30 und Renault ZOE nur noch auf Platz 42. Gemessen am Gesamtverkaufsvolumen der Marke gab es beim Anteil von E-Autos einen Einbruch von 35 Prozent auf 23 Prozent. Auch die Tochtermarke Dacia konnte diese Lücke nicht mit dem Spring schließen. Zwar lag der Dacia Spring auf Platz 15 in Deutschland, aber innerhalb der Marke sank der Elektroanteil von 24 Prozent auf 18 Prozent. Auch Renault will mit einer Modelloffensive zurück zu alter Stärke auf den E-Auto-Markt. Bereits vorgestellt wurde der Scenic mit optional über 600 Kilometer und einem familientauglichen Platzangebot. Auch im unteren Preissegment will Renault angreifen. Der R5 soll dafür das passende Modell sein. Dieser wird am Montag offiziell vorgestellt.
Vollbremsung bei Wasserstoff-Förderung
Das Bundesverkehrsministerium hat vorerst alle Fördermittel für Wasserstoff-Projekte gestoppt. Grund dafür ist die Affäre um die fragwürdige Rolle des Abteilungsleiters Klaus Bonhoff bei der Fördermittelvergabe. Das Anti-Korruptions-Netzwerk LobbyControl zeigt das Wasserstoff-Geflecht rund um das Verkehrsministerium.
Bonhoff soll enge persönliche Beziehungen zu Werner Diwald, einem Vertreter des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbands gehabt haben und diesem Fördermittel in Millionenhöhe zugeschrieben haben. Beide kennen sich gut, duzen sich und waren auch schon gemeinsam im Urlaub.Infolge von Medienberichten leitete das Ministerium eine interne Untersuchung ein, deren Ergebnis zunächst keinen Verdacht auf Vetternwirtschaft bestätigte. Jedoch wurde der Abteilungsleiter von seinen Aufgaben entbunden, nachdem durch einen SPIEGEL-Bericht vertrauliche E-Mails zwischen den beiden bekannt wurden. Inzwischen wurde auch ein weiterer Verdachtsfall bekannt. Ein bayerischer Unternehmer und seine Lebensgefährtin sollen ebenfalls in engem Kontakt zu Bonhoff gestanden haben. Auch sie wurden mit 72 Millionen Euro für den Bau einer Wasserstofffabrik bezuschusst. Wasserstoff wird auch weiterhin aufgrund des schlechten Wirkungsgrades keine Rolle bei Autos und Nutzfahrzeugen spielen.
Nutzfahrzeuge als Stromer: Notwendigkeit und Herausforderungen der Elektrifizierung
Der Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen steigt immer weiter an. Zuletzt kamen sie auf einen Anteil von 18,4 Prozent im Jahr 2023. Während der Elektro-Antrieb im Pkw-Bereich inzwischen beliebter ist als Diesel, sieht es im Nutzfahrzeug-Segment anders aus. Der Anteil elektrischer Nutzfahrzeuge an den Neuzulassungen liegt noch im einstelligen Bereich. Die beliebteste Antriebsart hier ist weiterhin Diesel. Aber auch hier gibt es immer mehr Fortschritte und inzwischen können beispielsweise auch Elektro-Transporter genauso vielfältig konfiguriert werden wie ihre Diesel-Ableger.
Bereits 1882 gab es die ersten technischen Errungenschaften zu elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen. Siemens stellte den Elektromote vor. Das war das erste elektrisch betriebene Nutzfahrzeug und das zweite Elektro-Fahrzeug überhaupt. Das Nutzfahrzeug stellt einen Vorläufer des Oberleitungsbusses dar. Im 20. Jahrhundert ging man allerdings nicht weiter auf diese Technologie ein, da Verbrenner-Fahrzeuge billiger waren. Inzwischen forscht man wieder intensiver an Elektro-Fahrzeugen und es gibt bereits unterschiedlichste Modelle auf dem Markt, vom Pkw bis hin zum Schwerlaster. Aktuell sind in der EU Nutzfahrzeuge für 25 Prozent der im Verkehr entstehenden CO2-Emissionen verantwortlich. Damit sorgen sie für fünf Prozent aller Emissionen. Daher stellen Elektro-Nutzfahrzeuge eine Chance dar, die Werte zu senken. Das wird vor allem in Form von Elektrobussen in Städten umgesetzt. Hier stellt China einen Vorreiter dar. Dort fährt fast jeder fünfte Bus elektrisch. 99 Prozent der weltweiten elektrischen Busse sind in China unterwegs. Die Stadt Shenzhen hat sogar die komplette Busflotte elektrifiziert. Damit sollen 1,35 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.
Vorteile elektrischer Nutzfahrzeuge
Der Einsatz von Elektro-Nutzfahrzeugen hat natürlich auch einige Vorteile zu bieten. Am offensichtlichsten ist, dass sie lokal emissionsfrei Fahren und keine Schadstoffe ausstoßen. Das führt dazu, dass die Luftqualität vor allem in Städten verbessert wird. Die Gefahr für Gesundheitsprobleme wie Atemwegserkrankungen wird somit reduziert. Auch der Lärm kann reduziert werden. Davon profitieren Anwohner und die Natur. Aber auch für Unternehmen ergeben sich wirtschaftliche Vorteile. Es kommt immer häufiger vor, dass Städte den Zugang zu ihren Innenstädten begrenzen. Man versucht damit Fahrzeuge mit hohen CO2-Ausstößen fernzuhalten. Durch ein elektrisches Nutzfahrzeug könnte der Zugang zu den Innenstädten weiterhin gesichert werden. Außerdem könnte auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden. Schließlich befürworten immer mehr Städte und Länder die Umstellung auf die E-Mobilität. Das spiegelt sich auch in Steuererleichterungen wider. In manchen Ländern wird der Kauf eines elektrischen Nutzfahrzeuges auch noch gefördert. In Deutschland ist das aber nicht mehr der Fall. Zuletzt wurde vom Verkehrsministerium bestätigt, dass auch das Förderprogramm für klimaschonende Nutzfahrzeuge und für alternative Antriebe von Bussen im Personenverkehr eingestellt wird.
Aktuell sind Elektrische Nutzfahrzeuge noch teurer als Dieselbetriebene, aber es verbergen sich erhebliche Einsparungspotenziale. Strom kostet bei weitem weniger als Kraftstoff. Dadurch reduzieren sich schon allein die Kosten pro 100 Kilometer. Noch dazu besteht ein Elektroantrieb aus weniger Teilen als ein Verbrennungsmotor. Vor allem bewegliche Teile kommen nicht so oft vor. Das führt zu selteneren Kosten und weniger Wartungen. Die Betriebskosten eines elektrischen Fahrzeuges sind dementsprechend wesentlich geringer und könnten im Laufe des Lebens sogar die Preisdifferenz zwischen Elektro und Diesel wett machen.
Ein weiterer Vorteil von batterieelektrischen Nutzfahrzeugen ist, dass sie wesentlich effizienter sind als ihre Verbrenner-Versionen. Das führt auch dazu, dass der Einsatz von beispielsweise Elektro-Lkw den Endenergieverbrauch im Straßenverkehr senken würde. Weil sie eben effizienter fahren, können sie auch schneller beschleunigen. Vor allem schwere Nutzfahrzeuge wären nicht mehr so träge wie bisher. Letztendlich bedeuten Elektronutzfahrzeuge auch mehr Unabhängigkeit. Denn sie können mit erneuerbaren Energien geladen werden, weshalb man nicht mehr auf importierte Rohstoffe angewiesen ist.
Die Elektrifizierung der Nutzfahrzeuge steht noch vor Herausforderungen
In der Theorie mag es einfach klingen. Aber in der Praxis steht man hier noch vor einiges Herausforderungen. Momentan werden elektrische Nutzfahrzeuge eher im Nahverkehr eingesetzt. Beispielsweise setzt nun die Brauerei Heineken fünf schwere E-Lkw ein, um ihr Bier von der Brauerei in Den Bosch zum Zentrallager in Duisburg zu bringen. Das ist eine Strecke von 135 Kilometern. Insgesamt sollen die Lkw täglich 540 Kilometer fahren. Allerdings muss dafür mindestens eine Ladepause eingelegt werden. Denn die meisten elektrischen Nutzfahrzeuge kommen nur 200 bis 300 Kilometer weit mit einer Batterieladung. Denn bisher sind die Akkus noch zu groß und schwer. Es müssen erst noch kompaktere und leichtere Batterien entwickelt werden, welche trotz dessen für ausreichend Reichweite sorgen. Auch die Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge muss weiter ausgebaut werden. Es braucht ausreichend Ladestationen in angemessenen Abständen, die auch eine hohe Leistung bieten. Außerdem müssen die Ladezeiten verkürzt werden. Vor allem Busse, die im Dauerbetrieb sind, können nicht längere Ladepausen einlegen. Aber auch Lkws müssten nach 45 Minuten vollständig aufgeladen sein. Schließlich müssen Lkw-Fahrer nach 4,5-stündiger Fahrt eine 45-minütige Pause einlegen. In der Zeit sollte das Fahrzeug vollgeladen werden. Die Leistungen müssen zwar besser werden, gleichzeitig müssen die Fahrzeuge auch im Anschaffungspreis günstiger werden. Aktuell ist beispielsweise ein elektrischer Sprinter von Mercedes fast preisgleich mit einem vergleichbaren Diesel. Das liegt aber an aktuellen Rabatten und ist noch nicht die Regel im Markt.
Ob ein elektrisches Nutzfahrzeug für den Betrieb in Frage kommt, lässt sich meist erst wirklich in der Praxis sagen. Eine Möglichkeit das zu testen ist die Anmietung eines solchen Fahrzeuges. Wir haben einige Transporter im Angebot in unterschiedlichen Ausführungen. Beispielsweise den Maxus EV80 mit rund 900 Kilogramm Nutzlast und 11,6 m^3 Ladevolumen. Auch kleinere Transporter wie der VW ID.Buzz Cargo sind in unserer Flotte.
Doppelte Preiserhöhung bei Tesla – jetzt wird’s wieder 8.000 € teurer!
Seit dem Wegfall des Umweltbonus wird ein Elektro-Modell nach dem anderen reduziert. Damit erhoffen sich die Hersteller, die Absätze zu erhöhen. Als einer der Ersten war auch Tesla mit dabei. Mitte Januar haben sie unter anderem die Listenpreise reduziert. Für das Model Y ging es in der Basis 1.900 Euro nach unten und für die Allrad-Versionen 5.000 Euro. Damit fiel die Preisanpassung zunächst enttäuschend aus, denn zuvor konnte man mit Umweltbonus und Tesla-Dauerrabatt das Model Y weitaus billiger erwerben. In der Leasingrate hat sich allerdings noch ein Rabatt versteckt. Der Zins wurde auf 0,00 Prozent abgesenkt. Damit lag die monatliche Rate im Januar bei 421 Euro und die Ersparnis bei 195 Euro pro Monat. Kurze Zeit später ist die Leasingrate bereits auf 450 Euro angestiegen. In Kombination aus Listenpreis und Null-Prozent-Aktion erhielt man dadurch teilweise über 10.000 Euro Nachlass.
Der allgemeine Trend liegt aktuell eher bei Preisreduktion und auch Tesla hat sich zunächst darangehalten. Umso überraschender ist die neueste preisliche Anpassung von Tesla. Denn Tesla hat die Preise für alle drei Model Y Varianten wieder erhöht! Zum einen wurden die Listenpreise erneut angepasst. Das Basismodell des Model Y wurde um 2.000 Euro erhöht und ist somit sogar 100 Euro teurer als Anfang Januar vor der ersten Preisreduzierung. Die Preise der beiden Allrader wurden um 2.500 Euro angehoben.
Noch stärker als die Listenpreise wirkt sich allerdings die Null-Prozent-Aktion für Leasing und Finanzierung aus. Und diese Entwicklung halten wir auch seit Jahresbeginn im Blick. Alle Beispielrechnungen beziehen sich auf die Basisversion des Model Y mit 48 Monaten Laufzeit und 10.000 Kilometern pro Jahr bei Null Euro Anzahlung. Mit der Erhöhung der Listenpreise ging auch eine Erhöhung des Zinssatzes einher. Der Zins für das Model Y in der Basisversion wurde auf 2,99 Prozent angehoben. Bei der Long Range und Performance Variante sind es nur 0,99 Prozent. Auch hier gilt weiterhin nur solange der Vorrat reicht und sofern das Fahrzeug bis zum 31. März ausgeliefert wird. Für das Basismodell ergibt sich eine monatliche Rate von 592 Euro. Damit ist das Fahrzeug über die gesamte Laufzeit um 8.208 Euro teurer geworden verglichen mit den Januar-Preisen. Bei teureren Ausstattungen und höheren Kilometerleistungen würden sich vermutlich noch höhere Differenzen ergeben. Noch spannender ist die aktuelle Differenz zum Model Y Long Range. Die monatliche Rate liegt hier bei 621 Euro bei gleichen Daten. Damit ergibt sich für die gesamte Laufzeit von 48 Monaten eine Differenz von 1.392 Euro zum Model Y Basismodell. Wie auch zuvor, gab es keine Änderungen bei den Konfigurator-Preisen des Model 3.
Jetzt ist auch der im Konfigurator gelistete Herstelleranteil zum Umweltbonus von 2.250 Euro entfallen. Dieser hatte zuletzt noch die Bruttolistenpreise einiger Varianten über die 60.000 Euro Marke in der 0,25 Prozent Dienstwagenbesteuerung gehoben. Es gibt noch eine weitere Neuerung im Online-Bestellprozess. Vor Abschluss der Konfiguration des Wunschfahrzeuges werden dem Kunden sofort verfügbare Fahrzeuge angezeigt – jeweils mit Standort und abweichenden Ausstattungsmerkmalen. Damit versucht Tesla die Performance im Vertrieb zu steigern und den Zeitraum zwischen Produktion und Vertrieb zu verkürzen.
nextnews: Tesla Cash-Back, hohe Rabatte eSprinter, Zulassungszahlen, Leistungsdrosselung beim Smart #1
Zulassungszahlen
Immer wieder wird in den Medien von einer rückläufigen Nachfrage gesprochen. Wir sehen es allerdings anders. Es ist vielmehr so, dass die Zulassungszahlen für den Januar typisch waren. Auch für den Gesamtmarkt ist der Januar normalerweise ein eher schlechter Monat. Im Vergleich dazu war der Januar 2024 aber überraschend stark mit 213.553 Neuzulassungen. Das ist ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Januar 2023. E-Autos waren von diesem Aufschwung allerdings nicht betroffen. 22.474 E-Autos wurden im Januar neu zugelassen. Das sind zwar 24 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber mit einem Anteil von 10,5 Prozent am Gesamtmarkt erzielen E-Autos eher ein schwaches Ergebnis. Benziner kommen auf einen Anteil von 38,3 Prozent, Diesel erzielt 19,2 Prozent. Hybride ohne Stecker haben einen Anteil von 24,4 Prozent. Hybride mit Stecker liegen bei 6,7 Prozent.
Dieses schwache Ergebnis kommt aber keineswegs unerwartet. Es gibt schließlich einen Grund, weshalb die ganzen Hersteller mit hohen Rabatten werben. Fraglich ist bisher, ob und wie sich die Rabatte mit Blick auf die einzelnen Modelle bereits im Januar wiederfinden. Die meisten Neuzulassungen bei E-Autos fiel auf das Tesla Model Y. Hier zeigt sicherlich schon die Null-Zins-Aktion ihre Wirkung. Auf Platz zwei liegt der Skoda Enyaq, gefolgt vom Audi Q4 e-tron. Danach wurden die Zahlen bereits dreistellig und das niedrige Niveau sorgte für eine komplette Neuplatzierung. Auffällig ist insgesamt ein starkes Abschneiden der deutschen Premium-Marken. Audi belegt sowohl Platz drei als auch Platz sieben. Mercedes und BMW haben sogar jeweils drei Modelle in den Top 20. Teslas Model 3 ist auf dem zehnten Platz. Neu in den Top 20 ist der Volvo EX30 auf Platz 13. Auffällig schwach war die Marke VW mit insgesamt 1.735 Fahrzeugen. ID. 4/5 liegt nur auf Platz acht, der ID. 3 sogar nur auf Platz zwölf. Der Cupra Born liegt sogar nur auf Platz 35.
Aktuell ist es allerdings schwierig Prognosen für das Gesamtjahr vorauszusagen. Wir erwarten eine Stagnation, plus oder minus zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Etwas genauer hat sich der VDA positioniert. Für 2023 lag die Prognose für E-Autos ziemlich gut. Der VDA rechnet bei den BEVs mit einem Rückgang von 14 Prozent auf 451.000 Einheiten. Das wäre sogar noch unterhalb des Niveaus von 2022.
Cash-Back für Tesla-Fahrer
Wir haben diese Woche einige „Kummerkasten-Zuschriften“ von besorgten Besitzern erhalten. Alle fanden aber ein gutes Ende. Nämlich über 1.000 Euro Cash-Back für Tesla Bestandskunden.
Bereits im September haben wir in den nextnews über abgelehnte Anträge zum Umweltbonus berichtet. Bei der Bearbeitung der eingereichten Anträge war aufgefallen, dass die Leasinggesellschaft Tesla Financial Services den herstellerseitig erforderlichen Umweltbonus nicht in voller Höhe gewährte. Daraus folgten etliche Ablehnungsbescheide des Bafa. Erst nach der medialen Berichterstattung ging man dem nach und realisierte nachträglich die fehlenden Gutschriften. Bereits damals war klar, dass es noch Altfälle gibt, bei denen Kunden bei gleicher Sachlage positive Bescheide bekommen hatten. Grund dafür war eine mangelnde Prüfung. Jetzt wo es in der Sachbearbeitung des Bafa etwas ruhiger zugehen dürfte, rollt man diese Altfälle wieder auf.
Mehrere Betroffene haben uns angeschrieben, es geht um zunächst bewilligte Anträge aus dem Zeitraum April bis Herbst. Das Bafa fordert die Besitzer auf, den Fehlbetrag bei Tesla einzufordern und innerhalb von zwei Wochen einen entsprechenden Nachweis der Nachzahlung beim Bafa einzureichen. Damit wären auch die 4.500 Euro staatlicher Umweltbonus in Gefahr. Da das Problem nicht neu ist, reagiert Tesla diesmal sehr schnell. Bereits zwei Tage nach der entsprechenden Anfrage bei Tesla Financial Services erhielt ein Betroffener diese Antwort: „… um Ihnen eine unkomplizierte Lösung anzubieten, haben wir uns entschlossen – ohne Präjudiz für die Sach- und Rechtslage – die von dem Bafa geforderte Gutschrift anzuweisen. Hiermit möchten wir Ihnen bestätigen, dass die Gutschrift verbucht und zur Rückzahlung, auf das bei uns hinterlegte Bankkonto, angewiesen wurde“.
Tesla News
Der IT-Konzern SAP hat laut dem Handelsblatt Tesla von der Beschaffungsliste für seine Dienstwagenflotte gestrichen. Die Flotte umfasst derzeit rund 29.000 Fahrzeuge. Zur Begründung verweist man wie Sixt und Hertz auf schwankende Listenpreise. Außerdem heißt es, dass Fahrzeuge oft früher als vereinbart geliefert würden, was Schwierigkeiten bei Lagerung und Logistik bereite.
Schlechte Nachrichten gibt es auch aus den USA. Dort berichtete Bloomberg über eine Ausweitung der Untersuchungen der Verkehrssicherheitsbehörde zu den Unregelmäßigkeiten im Bereich Raster-Lenkung. Im Fokus stehen Zahnstangengetriebe bei über 2.000 untersuchten Fällen, in denen Nutzer über ein gestörtes Lenkverhalten berichten. Ein Austausch der Baugruppe behob das Problem. Bisher lässt der Bericht offen, ob auch Fahrzeuge in Deutschland betroffen sind.
Mercedes eSprinter startet mit hohen Rabatten
Im Nutzfahrzeug-Segment gibt es aktuell eine sehr hohe Dynamik. Sowohl was neue Modelle angeht als auch preislich. So hatte auch Stellantis erst kürzlich ein umfangreiches Update seiner Transporter in allen Konzernmarken angekündigt. Auch Renault überarbeitet seine Modelle. Namensgeber und auch Marktführer in der Klasse bis zu 3,5 Tonnen und auch teilweise auch etwas darüber, ist der Mercedes Sprinter.
Inoffizieller Verkaufsstart war bereits schon vor wenigen Wochen, aber da waren noch nicht alle Eckdaten bekannt und es wurde auch nur der Preiss der Basisversion mit kleiner Batterie von 59.990 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer genannt. Inzwischen ist auch der Preis der großen Batterie bekannt. Die Basisversion mit der 113-kWh-Batterie kostet inklusive Mehrwertsteuer rund 104.000 Euro. Für Viele immer noch zu teuer. Und das scheint auch Mercedes bewusst zu sein, denn sie haben im Konfigurator mit gleich zwei Korrekturmaßnahmen eingegriffen. Sie geben einen Pauschalrabatt von 24 Prozent als Barnachlass. Obendrauf gibt es nochmals 5.000 Euro netto Rabatt. Für diesen gilt allerdings eine Einschränkung: „Der Barbonus gilt nur für Barkäufe für private und gewerbliche Einzelkunden mit bis zu acht Fahrzeugen und nicht in Verbindung mit Finanzierung, Leasing oder Dienstleistungsleasing“. Die Rabatte werden aktuell für alle Versionen in gleicher Höhe ausgewiesen. Prozentual ergibt sich für die Basis damit ein Rabatt von in Summe 33 Prozent. Damit ist der neue eSprinter zumindest mit der kleinen Batterie fast preisgleich zu einem vergleichbaren Diesel. Bei etwas geringerer Fahrleistung wird dort ein Preis von etwas über 38.000 Euro netto angezeigt, wobei auch dort beide Rabattpositionen bereits abgezogen wurden.
Eine Problemzone bei allen Elektrotransportern ist der Konflikt zwischen Zuladung und zulässigem Gesamtgewicht. Der eSprinter mit der kleinen Batterie ist nur mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen erhältlich. Die Zuladung liegt in der Basis bei 964 Kilogramm. Der Diesel darf 400 Kilogramm mehr. Wenn dann beim eSprinter die Hochdach-Ausführung ausgewählt wird, sind es nur noch 777 Kilogramm Zuladung. Die Alternative ist mehr Zuladung bei mehr Gesamtgewicht. Beispielsweise in der Kombination 1.541 Kilogramm Zuladung bei 4,1 Tonnen Gesamtgewicht. Dann landet das Fahrzeug allerdings auch in einer anderen Führerscheinklasse. Die Variante mit der 113-kWh-Batterie ist ausschließlich als Hochdach verfügbar. Hier sind es immer 4,25 Tonnen Gesamtgewicht bei rund 1.100 Kilogramm Zuladung. Nach Abzug der Rabatte liegt der Preis bei circa 62.000 Euro netto in der Basis. Fraglich ist, weshalb ein Hersteller zum Marktstart mit derartigen überhöhten Listenpreisen startet, um sie dann ab dem ersten Tag für jeden sichtbar so deutlich zu reduzieren. Ab Juli werden Transporter oberhalb von 3,5 Tonnen in Deutschland der Mautpflicht unterworfen. Ausnahmen gibt es unter anderem für Handwerker, aber auch für Elektrotransporter.
Teure Ladetarife
Häufig schreiben uns Zuschauer zum Thema unerwartet teure Ladefallen. Meistens geht es um Ladevorgänge, die im Bereich von einem Euro pro kWh abgerechnet werden. So auch hier in der Rechnung eines Zuschauers.
Alle Ladevorgänge fanden bei EnBW statt und wurden über die Charge My Hyundai im Flextarif bezahlt. Der Nutzer hatte zuvor einen Sondertarif und dachte offenbar, dass es so viel teurer ja nicht sein könnte, wenn man mal woanders lädt. Das war allerdings nicht der Fall. Die Preisangabenverordnung ist erfüllt und der Anbieter wird vermutlich nur den Einkaufspreis mit einem minimalen Aufschlag an den Kunden durchreichen.
Ein weiteres Beispiel ist Freshmile – ein Anbieter aus Frankreich. Bis vor wenigen Wochen war mit diesem Anbieter das Laben bei beispielsweise IONITY sehr günstig möglich, konkret 25 Cent pro kWh. Hinzu kommen 15 Cent pro Minute. Meist sind solche Angebote aber nicht von Dauer und die Tarife können sehr breit streuen und die Preise können sich jederzeit ändern. Daher sollte man zwingend vor jedem Ladevorgang die Preise prüfen. Andernfalls kann es sehr teuer werden.
Ein weiterer Zuschauer hat uns geschrieben und toppt vermutliche alle Ladepreise. Thomas war in Berlin im Kaufland und hat es geschafft in 17 Minuten 3.688 Euro Umsatz zu machen. Und zwar an einer AC-Ladesäule. Sein Account meldete über 12.000 geladene kWh. Auf telefonische Nachfrage erfuhr er, dass das Problem bereits bekannt sei. Hier liegt also ein klarer Abrechnungsfehler vor.
Gedrosselter Fahrspaß bei Smart?
Auch von Florian haben wir eine Zuschauernachricht bekommen. Er fährt seit wenigen Wochen die Basisversion des Smart #1 mit LFP-Batterie. Also eines der ersten Fahrzeuge in Deutschland und er hat ein Problem mit dem Auto, welches vermutlich mit dieser LFP-Batterie zusammenhängt. Lithium-Eisenphosphat-Batterien sind günstiger und werden vermutlich in den nächsten Jahren bei E-Autos im Preissegment unter 40.000 Euro dominieren – also genau das Segment, indem Elektromobilität in den Massenmarkt geht. Eine Herausforderung bei LFP-Akkus ist das Kälteverhalten. Eine weitere ist das Batteriemanagementsystem (BMS) und die Prognose der Restreichweite beziehungsweise die Anzeige des momentanen Ladestands. Grund dafür ist die flache Spannungskurve. Diese erschwert es dem BMS sich zu orientieren. Auch Tesla setzt seit drei Jahren diese Zellchemie bei Model 3 und Model Y ein. Auch sie hatten damals zum Start massive Probleme bis hin zu sporadischen Abschaltungen bei 20 Prozent Ladestand.
Florian ist auch zuvor schon E-Autos mit LFP-Akku gefahren, aber was er auf der Fahrt mit seinem Smart erlebte, war neu für ihn. Auf seiner täglichen Pendelstrecke war er bei fünf Grad Celsius mit Tempomat 120 km/h unterwegs. Bei 15 Prozent Akkustand erfolgte ein abruptes Abbremsen beziehungsweise Rekuperieren ausgelöst vom Fahrzeug. Bei nur noch 50 km/h erfolgte keine Annahme des Strompedals mehr. Es gab keine Warnmeldungen und auch kein Schildkrötensymbol. Daher konnte er nur die Warnblinkanlage einschalten und langsam weiterfahren. Für ihn also eine unerwartete und gefährliche Situation. Bei zehn Prozent Ladestand war eine Steigung nur noch mit 25 km/h möglich, auch dann folgte kein Warnhinweis im Display. Vor der Fahrt wurde das Fahrzeug regelmäßig auf 100 Prozent geladen, was bei Tesla ein wichtiger Fixpunkt ist, um dem BMS die nötige Orientierung zu erleichtern. Der erste Ansprechpartner in solch einer Situation ist die Vertragswerkstatt des Herstellers. Die Antworten dort waren: „Das ist normal bei niedrigem Akkustand“ oder „Wir haben mit den chinesischen Smarts noch keine Erfahrung“. Noch dazu war auch dem eigens geschulten Mitarbeiter nicht bekannt, dass Unterschiede in der Zellchemie des Basismodells die Ursache für das Problem sein könnten. Florian ließ aber nicht locker, sodass die Werkstatt letztendlich eine Testfahrt machte. Und auch sie waren nur mit 30 km/h bei niedrigem Akkustand bergauf unterwegs. Trotzdem wurde Florian das Fahrzeug zurückgegeben mit dem Hinweis, er müsse niedrige Akkustände vermeiden. Wir reden hier allerdings über 20 Prozent Ladestand und Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt. Daher empfiehlt es sich in so einer Situation an den KBA Mangelmelder zu richten. Das hat Florian auch getan.
Oft weiß auch Moritz Leicht etwas zu Smart-Themen. Er ist Experte für diese Fahrzeuge. Er hat weiter nachgeforscht und es meldeten sich zwei weitere Betroffene in seinem Blog Smart Emotion. Die Dunkelziffer wird wahrscheinlich noch viel größer sein, schließlich wird das Fahrzeug noch nicht lange ausgeliefert. Von diesem Problem könnten auch Schwestermodelle betroffen sein, wie Smart #3, Zeekr X und Volvo EX30. Das Problem könnte unter anderem über das BMS gelöst werden. Eine andere Methode wäre ein entsprechender Hinweis in der Bedienungsanleitung, verbunden mit entsprechenden Warnmeldungen im Fahrzeug und das bestenfalls vor der Leistungsreduzierung. Der einzig versteckte Hinweis bisher ist eine Farbänderung des Batteriesymbols von Grün auf Gelb.
Ähnliche Probleme werden uns vermutlich noch bei anderen Herstellern beschäftigen, vor allem bei chinesischen Modellen. Björn Nyland beschreibt bei niedrigen Ladeständen im BYD Atto 3 eine sehr abrupte Leistungsreduktion. Auch wir haben es schon im Marvel R erlebt. Trotz warmer Batterie gab es bei fünf Prozent Ladestand einen so starken Leistungseinbruch, dass bergauf auf der Autobahn nur noch 20 km/h möglich waren. Die einzige Lösung war das Ausweichen auf den Standstreifen und das Verlassen der Autobahn über einen Wirtschaftsweg. Bei einer späteren Testfahrt in diesem Bereich zeigten sich Spannungswerte, die eigentlich unterhalb der Abschaltgrenze lagen. Es drängt sich hier der Verdacht auf, dass manche Hersteller zu viel nutzbare Kapazität freigeben, um bessere Datenblatt-Reichweiten auszuweisen. Hierbei trifft man auf rechtliches Neuland in der E-Mobilität. Wie stark dürfen die Einschränkungen in diesem Bereich sein und wie müssen solche Drosselungen dem Nutzer kommuniziert werden?
nextnews: Rabattaktion bei GWM und Polestar, DAT-Report 2024, Citroën ë-C3, Polestar 4, Akkuladung für 300 €
Neuer DAT-Report
Seit mehr als 50 Jahren ist der DAT-Report ein viel beachtetes Branchenbarometer. Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH sammelt bei Herstellern, Werkstätten und Versicherungen alle relevanten Fakten zu Autokauf- und Werkstattverhalten aus Sicht der Endverbrauchers. Diese Woche wurde die Ausgabe für 2024 vorgestellt. Dabei ging es auch um E-Autos. Im Zeitraum von März bis Oktober wurden dafür mehrere tausend private Autokäufer und Pkw-Halter in Deutschland befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ.
Die jährliche Fahrleistung sank erneut leicht auf 12.440 Kilometer. Die Unterschiede zwischen den Antriebsarten sind allerdings groß. 84 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen Autofahren Spaß mache. Für 90 Prozent bedeutet das eigene Auto zudem Freiheit und Unabhängigkeit. Wiederum 80 Prozent der Befragten gaben an, sie fahren das eigene Auto länger, um die Entwicklung der E-Mobilität abzuwarten. Daraus könnte man auch ablesen, dass generell Interesse besteht, man aber noch auf das passende E-Auto wartet.
Aber ganz so weit ist Deutschland dann doch noch nicht, denn nur 39 Prozent der Befragten gaben an, sich einen Umstieg überhaupt vorstellen zu können. Von den 39 Prozent gab die Hälfte einen Zeithorizont von fünf Jahren an. Der genannte Zeithorizont ist allerdings nicht allzu erstaunlich, wenn man sich die Haltedauern der sogenannten „Vorbesitzkäufer“ ansieht. Der Gebrauchtwagenkäufer des Jahres 2023 war mit dem Vorgängerfahrzeug immerhin durchschnittlich 80 Monate und mehr als 153.000 Kilometer unterwegs. Bei Neuwagenkäufern lag die Haltedauer durchschnittlich bei 72 Monaten und 92.000 Kilometern.
Allgemein ist die Skepsis gegenüber E-Autos immer noch groß. Dreiviertel der befragten halten die Technologie immer noch nicht für ausgereift. Für 80 Prozent gilt der Akku als Unsicherheitsfaktor. 87 Prozent geben an, E-Autos seien zu teuer. Das wirft die Frage auf, wie viel die deutschen Neuwagenkunden tatsächlich für ihre Autos bezahlt haben. Der Durchschnittspreis eines Neuwagens lag bei 44.630 Euro. E-Autos waren im Schnitt nur rund 5.000 Euro teurer und lagen damit fast gleichauf mit dem, was Kunden für deutsche Marken bezahlt haben. E-Auto-Käufer haben im Schnitt also nur zwölf Prozent mehr gezahlt als der durchschnittliche Neuwagenkunde. Und dennoch sagen 87 Prozent der Befragten E-Autos seien zu teuer. Grund dafür sind häufig Differenzen zwischen der Selbsteinschätzung und der Realität. Es kann aber auch daran liegen, dass die Werte aus unterschiedlichen Gruppen von Befragten kommen.
Der durchschnittliche Gebrauchtwagenpreis war gegenüber dem Vorjahr nur minimal rückläufig. Er wurde mit 18.620 Euro angegeben. Das sind aber nur 42 Prozent dessen, was für Neuwagen ausgegeben wurde. Kunden, die sich zum ersten Mal im Leben für den Kauf eines Gebrauchten entschieden, haben dagegen nur knapp unter 10.000 Euro ausgegeben. Der Elektroauto-Gebrauchtwagenmarkt hat es dementsprechend schwer sich zu etablieren, obwohl das Angebot deutlich wächst. Hier trifft ein begrenztes Budget auf große Skepsis zur Technologie. Nur 13 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer können sich ein gebrauchtes E-Auto vorstellen. 56 Prozent sagen, wenn sie sich ein E-Auto zulegen, sollte das unbedingt neu sein. Batteriezertifikate können aber helfen, die Akzeptanz von elektrischen Gebrauchten zu steigern. Trotzdem geht der Report noch von einer „Restwertproblematik“ aus.
Obwohl nur Autobesitzer befragt wurden, sehen 16 Prozent Carsharing als mögliche Alternative. Die Nutzung eines Auto-ABOS können sich immerhin 21 Prozent der Pkw-Halter vorstellen. Bei den unter 30-Jährigen liegt die Quote sogar bei 30 Prozent.
Polestar 4 Verkaufsstart
Diese Woche hat Polestar den Verkauf für sein nächstes Modell gestartet und den Konfigurator in Europa und Australien online gestellt. Das Fahrzeug ist oberhalb des Polestar 2 platziert und startet wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb. Beide Varianten haben einen 100 kWh großen Akku in der Bauweise Cell to Pack. Es gibt also keine Gruppierung der Zellen in Module. Schnelles Laden erfolgt mit maximal 200 kW in 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent. Normales Laden erfolgt mit elf kW, optional sind aber auch 22 kW möglich. Die Heckantriebsversion fängt bei einem Preis von 61.900 Euro an und hat eine Leistung von 200 kW. Damit ist der Sprint auf 100 km/h in 7,4 Sekunden möglich. Die Reichweite wird mit maximal 610 Kilometern angegeben und optional darf der Anhänger bis zu 1,5 Tonnen ziehen. Bei der Allradversion sind es sogar zwei Tonnen. Außerdem soll es eine vollautomatisch einklappbare Anhängerkupplung geben. Bei der Allradvariante sind es dann schon 400 kW Leistung und der Sprint kann in 3,8 Sekunden geschafft werden. Der Aufpreis liegt bei 8.000 Euro. Die Reichweite wird mit maximal 580 Kilometern angegeben. Beide Varianten werden bei 200 km/h abgeriegelt. Der Kofferraum bietet einschließlich des 15 Liter Frunks 526 Liter Ladevolumen. Bei umgeklappten Sitzen sind es 1.536 Liter.
Durch den drei Meter langen Radstand und einer Gesamtlänge von 4,84 Metern bietet der Polestar 4 ein großzügiges Platzangebot. Das Panoramadach ist Serie und ist optional mit elektrochromen Glas verfügbar. Das bedeutet man kann per Knopfdruck entscheiden, ob das Panoramadach transparent oder blickdicht sein soll. Beim Polestar 4 hat man zudem auf eine Heckscheibe verzichtet. Die Sicherheits- und Assistenzsysteme sind durchaus umfangreich. Das Modell verfügt über zwölf Ultraschallsensoren, vier Nahbereich-Kameras, sieben HD-Kameras sowie eine Kamera im Innenraum zur Überwachung des Fahrers. Im Konfigurator gibt es vier optionale Ausstattungspakete und noch weitere Möglichkeiten zur Individualisierung des Fahrzeugs. Produktionsbeginn soll Mitte des Jahres beginnen und die ersten Fahrzeuge sollen im August beim Kunden ankommen.
Neustart bei GWM
Als Einzelbuchstaben ausgesprochen ist der Name etwas sperrig. Trotzdem hat man hierzulande die Herstellerkürzel von Great Wall Motors mit in die Modellbezeichnung aufgenommen. Aus dem Ora Funky Cat wurde jetzt GWM Ora 03. Am Auto selbst hat sich aber nichts geändert. Es scheint auch so, als hätte man noch einige Autos in den Lagerbeständen, denn für den GWM Ora 03 gibt es jetzt 12.000 Euro Rabatt. Auch hier gilt es wieder nur bei teilnehmenden Händlern und die Aktion ist bis zum 31. März 2024 gültig. Damit ist die Basisvariante bereits ab 26.990 Euro erhältlich. Der Aktionsrabatt wird auch für die restlichen Varianten in gleicher Höhe gewährt.
Überraschungen zum Bestellstart des Citroën ë-C3
Die Forderungen sind eindeutig: Die E-Mobilität muss bezahlbarer werden und es braucht günstigere Modelle. Daher ist der neue ë-C3 ein Hoffnungsträger in diesem Segment. Relevante Konkurrenten in diesem Segment sind der Dacia Spring, der Renault R5 und VW ID. 2. Letztere beiden wurden aber noch nicht einmal offiziell vorgestellt und der Spring erwartet eine deutliche Modellpflege.
Die Frage ist allerdings, ob der Wegfall des Umweltbonus den Verkaufsstart des ë-C3 beeinflusst. Allerdings sind die 23.300 Euro für die Basis keineswegs ein deutscher Preis. In Frankreich und Österreich kostet das Auto das Gleiche. Insofern scheint der Preis eher langfristig platziert. Seit Donnerstag (01. Februar) gibt es nun die Preisliste und das Modell ist bestellbar. Daher gibt es jetzt auch noch ein paar mehr Details, die durchaus überraschen.
Statt 320 Kilometer stehen nur 300 Kilometer im Datenblatt. Grund dafür ist die bisher fehlende Homologation. Man gibt also die Minimalannahme im Prospekt an, um rechtssicher in den Verkauf starten zu können. Überraschend ist, dass der drei-phasige elf-kW-Onboard-Lader für beide Varianten optional bestellbar ist. Der Aufpreis liegt bei 400 Euro. Ein Typ2-Ladekabel ist Serie und wird passend zum jeweils bestellten Onboard-Lader beigelegt. Die größte Überraschung ist aber vermutlich, dass Stellantis offenbar grünes Licht für eine Anhängerkupplung gegeben hat. 550 Kilogramm können gezogen werden. Die Stützlast liegt bei 61 Kilogramm. Das ist zwar nicht viel, aber in diesem Segment durchaus ungewöhnlich, wobei auch der ID. 2 mit Anhängerkupplung kommen soll. Offen bleibt weiterhin, ob der LFP-Akku auch im Winter annähernd an die Werksangabe von 26 Minuten für 20 Prozent auf 80 Prozent herankommt.
Vollladen für 300 Euro
Uns wurden mehrere Bilder eines Erlkönigs geschickt, welches mit einem Ladevorgang mehr Strom zieht, als die meisten nicht in zwei Monaten verfahren. Das Fahrzeug ist ein Mercedes Truck. Zuerst wurde er von Torsten auf dem Autohof Egestorf an der A7 südlich von Hamburg gesichtet. Das gleiche Auto wurde einige 100 Kilometer südlich von Michael erneut gesehen. Diesmal aber nur als Zugmaschine. Das Display der Ladesäule zeigte 349 kW Ladeleistung und das vermutlich über einen längeren Zeitraum. Insofern stellt es einen echten Belastungstest und zugleich jede Menge Umsatz dar. Der Akku des Mercedes Trucks hat ungefähr 600 kWh Kapazität. Eine Vollladung kostet im IONITY Passsport Tarif ungefähr 300 Euro. Und damit hat das Fahrzeug eine reale Reichweite von rund 500 Kilometern. Grob gesagt liegt der Verbrauch bei etwas mehr als einem kWh pro Kilometer.
X-Bus insolvent
Als neuer Automobil-Hersteller in den Markt zu starten, funktioniert eigentlich nur noch mit E-Autos. Aber auch das ist kein Selbstläufer. Nicht alle, die angetreten sind, waren auch erfolgreich. Prominente Beispiele sind Byton und Sonomotors. Eine Insolvenz kann aber auch eine Chance für einen Neustart darstellen. Um den Marktstart einfacher und günstiger zu machen, meiden viele Hersteller die Pkw-Schwelle und suchen den Erfolg mit sogenannten Leichtfahrzeugen der Klasse L7e. Egal ob es für die Personenbeförderung gedacht ist oder als Nutzfahrzeug. Die maximale Motorenleistung ist auf 15 kW begrenzt und die maximale Leermasse liegt bei 450 Kilogramm für Personenbeförderung und 600 kg für Gütertransport. Ein bekanntes Beispiel ist unteranderem der Renault Twizy.
Daher verwundert es auch nicht, dass auch X-Bus auf ein modulares System auf dieser Basis setzte. Auf zwei verschiedenen Basismodulen konnten die Kunden zwischen Varianten wie Bus, Kipper, Box, Transporter, Pickup, Cabrio oder Camper wählen. Der 15 kW Allrad-Antrieb leistet im Peak bis zu 56 kW. Zur Wahl stehen auch verschiedene Battery-Packs von 15 kWh bis 45 kWh. Besonders ist, dass die mögliche Zuladung von 800 Kilogramm bis 1.100 Kilogramm oberhalb des Leergewichtes liegt. Das liegt nämlich maximal bei 800 Kilogramm.
Nach Angaben des Unternehmens haben sie bereits 17.000 Vorbestellungen aus rund 30 Ländern gesammelt. Zur Reservierung ist eine Anzahlung von zehn Prozent notwendig. Die Produktion sollte durch den Auftragsgeber VDL Nedcar in den Niederlanden erfolgen. Doch ob das wirklich so kommt, ist seit dieser Woche unklar. Auf einer Seite der Unternehmensgruppe heißt es: „Die ElectricBrands AG mit Sitz in Eppertshausen hat beim Amtsgericht Darmstadt einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt; die vorläufige Eigenverwaltung wurde am 29.01.2024 vom Gericht antragsgemäß angeordnet. Ziel ist eine vollständige Sanierung der Gesellschaft. Die angeschlossenen Unternehmen ElectricBrands Financial Service GmbH, Evetta GmbH und XBUS GmbH werden in den Restrukturierungsprozess mit einbezogen”. Bisher hatten es Leichtfahrzeuge vor allem in Deutschland schwer, denn sie waren im Sinne des Umweltbonus nicht förderberechtigt. Doch vielleicht könnte der Wegfall des Umweltbonus das ändern.
Lieber E-Auto statt Flieger: Mit dem EQS von Berlin nach Marrakesch
Häufig hört man noch die Vorurteile Elektroautos seien nicht langstreckentauglich. Daher wären gerade längere Fahrten in den Urlaub unpraktisch. Das sieht die fünfköpfige Familie Mentzel vermutlich anders. Sie wollten dem Winter entkommen und wieder wärmere und längere Tage erleben. Daher haben sie sich kurzerhand dazu entschieden sie wollen nach Marrakesch in Marokko. Um dorthin zu kommen, sollte es aber kein Flugzeug werden. Sie haben sich für einen Roadtrip entschieden, und zwar mit ihrem Familienauto Mercedes EQS. Denn sie wollten auch den EQS auf langer Strecke testen, und zwar außerhalb von Europa. Der Ausgang der Reise beweist, dass ein E-Auto nicht nur für solch lange Strecken geeignet ist, sondern auch angenehm und eine weitaus klimafreundlichere Alternative zu Flugzeug oder herkömmlichen Verbrenner.
Am 22. Dezember 2023 ist Eric Mentzel samt Frau und drei Kinder aus Berlin losgefahren. Ohne viel Vorbereitung sollte es in den Süden gehen. Einzig und allein musste eine Ladeapp ein paar Tage vor Abreise freigeschaltet werden. Schließlich wollte Familie Mentzel in Marokko öffentliche Ladepunkte nutzen. Der Anbieter war FastVolt. Von Berlin aus ging es als erstes nach Besançon, Frankreich. Am nächsten Morgen haben sie sich auf nach Barcelona, Spanien, gemacht. Das nächste Ziel war Denia, Spanien. Dort haben sie dann auch Heiligabend gefeiert. Als nächstes haben sie den Badeort Benidorm angesteuert, wo sie auch mehrere Stunden verbracht haben. Schließlich ging es weiter nach Malaga. Am Abend des 25. Dezembers kamen sie an und sie blieben bis zum 27. Dezember. Daher hatte Familie Mentzel auch genügend Zeit um die Festung Alcazaba zu besuchen. Als nächstes wurde Algeciras angesteuert, denn von dort aus überquert die Fähre Balearia die Straße von Gibraltar nach Tanger Med, Marokko. Die Fährfahrt sei mit anderthalb Stunden nicht allzu lang gewesen. Allerdings haben administrative Formalien für die Ausreise aus Europa und Einreise nach Marokko viel Zeit beansprucht. Als sie endlich Tanger Med verlassen konnten, fuhren sie zum 200 Kilometer entfernten Casablanca. Auf ihrer Reise waren sie doch vom Fortschritt des Landes positiv überrascht. Es erinnerte sie an ein „Europa 2.0“ vor 20 Jahren sah es dann doch noch etwas anders aus.
In Casablanca haben sie dann auch das erste Mal in Marokko geladen. Der Ladepunkt war an einer AFRIQUIA Tankstelle. Zur Verfügung stand eine 50 kW Ladesäule mit CCS, AC Typ2 und Chademo-Stecker. Der Ladevorgang wurde einfach per App gestartet. Das Ladesystem ist allerdings etwas anders in Marokko. Der Verkauf von Strom an Ladesäulen ist verboten. Stattdessen kauft man Parkzeit an einer Ladesäule. Für sieben Tage mit bis zu acht Ladevorgängen pro Tag haben sie umgerechnet 28 Euro gezahlt. Haushaltsstrom würde neun Cent pro kWh kosten. Am 28. Dezember ging es nun endlich nach Marrakesch – dem ursprünglichen Ziel der Familie Mentzel. Dort haben sie die nächsten drei Nächte verbracht. Dem Winter entflohen hatten sie 23 Grad Celsius im Schatten und die Sonne ging erst gegen 19 Uhr unter. Ihren EQS konnten sie während ihres Aufenthaltes an einer Schuko-Steckdose auf dem Gästeparkplatz ihres Hotels laden. Alternativ hätte es aber auch einen 100-kW-DC-Lader am Rande der Stadt gegeben.
Am 31. Dezember hat Familie Mentzel einen Ausflug zu der Lehmbaustadt Ait Ben Haddou aus dem elften Jahrhundert gemacht – natürlich wieder mit E-Auto. Auf einer Strecke von 100 Kilometern ging es dann von 400 Meter Höhe auf 2.200 Meter Höhe. Innerhalb von 80 Kilometern ging es dann wieder auf 1.300 Meter Höhe runter. Die Gesamtstrecke betrug rund 400 Kilometer. Der Verbrauch lag bei nur 15,3 kWh pro 100 Kilometer – und das trotz voller Besetzung und Reisegepäck. Das führte natürlich dazu, dass nach der Vollladung eine prognostizierte Reichweite von 770 Kilometern angezeigt wurde. Nur zum Vergleich: die WLTP-Reichweite wird beim EQS 450+ mit 748 Kilometern angegeben. Der kombinierte Verbrauch liegt bei 16,6 kWh pro 100 Kilometer.
Am Neujahrstag ging es dann weiter Richtung Westen. Es sollte in die Medina nach Essaouira gehen an den Atlantik. Am nächsten Tag ging es Kentira, denn dort wir unter anderem der Citroen Ami produziert, der in Deutschland schon ab 15 Jahren gefahren werden darf und auch von den beiden älteren Kindern der Mentzels genutzt wird. Danach ging es für sie weitere nach Asilah – dem letzten Übernachtungsort in Marokko. An einer TOTAL Tankstelle gab es sogar kostenlose Lademöglichkeiten, mit einer 50 kW DC-Ladeleistung. Am 03. Januar ging es dann wieder mit der Fähre zurück nach Spanien. Auch hier war wieder der Ausreiseprozess sehr zeitaufwändig. Angekommen in Spanien ging es dann nach Alicante, wo sie auch noch bis zum 06. Januar geblieben sind. Dann ging es 1.400 Kilometer Richtung Norden. Der Winter wurde wieder spürbarer, denn die Tage wurden wieder deutlich kürzer. Am Abend des 07. Januars sind sie wieder in Berlin angekommen. Schließlich mussten die Kinder wieder am nächsten Morgen in die Schule.
Familie Mentzels Erfahrungen mit dem EQS auf Langstrecke!
Es gab einzig und alleine eine Einschränkung während ihrer Reise. Sie hätten gerne den Rand der Sahara bei Merzouga besucht. Das war allerdings durch mangelnde Ladeinfrastruktur nicht möglich. Sie hätten ihren EQS nur an einem Einphasigen-Stecker an einem Hotel laden können. Ann hätte die Ladezeit aber auch 45 Stunden betragen. Ansonsten hatten sie keine Probleme auch in Marokko Ladesäulen zu finden.
Die gesamte Strecke lag bei 8.500 Kilometern. Er Verbrauch pendelte sich bei 21,5 kWh pro 100 Kilometer ein. Zum Vergleich hätte ein Flugzeug drei bis vier Liter Kerosin pro Person je 100 Kilometer verbraucht. Für Familie Mentzel lässt sich zusammenfassend sagen, dass es eine entspannte Reisemethode war. Fahrten haben sie für Gespräche, Spiele oder auch Reiseplanung genutzt. Eric Mentzel beschreibt die Fahrt als „leise, auf Luft gefedert, nahezu schwebend dahingleitend“.
Bei einer solch langen Fahrt sind aber auch Schwächen beim EQS aufgefallen. Alle fünf Minuten startete auf der Fähre die Alarmanlage des Fahrzeuges, die durch Auf- und Zuschließen immer wieder deaktiviert werden musste. Probleme hat auch Mercedes Infotainment-System MBUX gemacht. In Marokko funktionierte es gar nicht. Es war kein Kartenmaterial verfügbar und auch die Verkehrszeichenerkennung hat nicht funktioniert. Einen online Kartenkauf zur Lösung des Problems hat das Auto nicht vorgeschlagen. Und auch ein Anruf bei Mercedes per Me Button im Fahrzeug war nicht möglich. Wenn eine Ladesäule als Navigationsziel eingegeben wurde, warnte dass MBUX nur bei niedrigem Akkustand anstelle eine Ladesäule aufzusuchen. Auch die hinterlegten Angaben zu den technischen Daten der Ladeinfrastruktur stimmten häufig nicht. Häufig waren an den Säulen weniger Ladeleistung möglich, als im System angegeben.
nextnews: Tesla Zahlen 2023, Cupra Garantie, mehr Rabatte, elektrischer Macan, Preissenkung bei IONITY
BYD-Wechselprämie
Bereits vor zwei Woche hatte BYD in Deutschland die Listenpreise für die Modelle Atto 3 und Dolphin um 7.000 Euro beziehungsweise 3.000 Euro dauerhaft reduziert. Die eigentliche Preissenkung beim Dolphin lag aber eigentlich nur im Bereich von 300 Euro, da zuvor noch der Herstelleranteil zum Umweltbonus gewährt wurde. Insofern überrascht es nicht, dass jetzt der Preis nochmals angepasst wird und es jetzt eine Rabattaktion mit dem Titel „Wechselprämie“ gibt. Diesmal erfolgte die Kommunikation auf der Seite der Importeurgesellschaft – die Hedin Electric Mobility GmbH. Für den Atto 3 und Dolphin geht es nochmals um 3.000 Euro nach unten. Damit startet der Dolphin mit der großen Batterie bei 29.990 Euro.
Die Rabattaktion wurde auch auf die anderen Modelle ausgeweitet. Beim Seal sind es ebenfalls 3.000 Euro weniger. Bei den Premium-Modellen Han und Tang sind es sogar ungefähr 14.000 Euro und 17.000 Euro. Die Aktion gilt für Bestellungen bis Ende März, sofern die Zulassung und Auslieferung bis zum 30. Juni erfolgt. Jedoch gibt es die Wechselprämie nur bei Barkäufen und Finanzierungen. Das bedeutet, dass der Kunde ein gewisses Restwertrisiko trägt.
Toyota Vertrauensgarantie
Bei BYD ist es die Wechselprämie, bei Toyota die Vertrauensgarantie. Und diese soll Toyota-Kunden bei Bestellungen bis zum 31. März 4.500 Euro Umweltbonus sichern. Inzwischen ist aber auch bereits bekannt, dass 4.500 Euro auf die hohen Listenpreise nicht ausreichen, um den Kunden eine attraktive Rate anzubieten. Daher legt Toyota im gleichen Angebot nochmals nach. Insgesamt wird ein Preisvorteil von 12.600 Euro für den Stromer Bz4x beworben. Die beworbene Leasingrate von 329 Euro bezieht sich auf 48 Monate Laufzeit und 10.000 Kilometer pro Jahr.
Nissan Angebotspreis
Die höchsten Rabatte gibt es aktuell für Modelle, die etwas in die Jahre gekommen sind. Beispielsweise 10.000 Euro beim Dacia Spring. Beim Tesla Model Y sind in Kombination von Preissenkung und Null-Prozent-Aktion sogar noch höhere Nachlässe möglich. Etwas in die Jahre gekommen ist auch der Nissan Leaf. Deswegen hat auch hier Nissan preislich reagiert und bewirbt das Auto zum Angebotspreis ab 27.687 Euro. Hierbei sind auch die Überführungskosten mit einberechnet. Gemessen am Listenpreis sind das also 9.000 Euro Nachlass. Im Kleingedruckten heißt es: nur bei teilnehmenden Nissan-Händlern und nur gültig für Kaufverträge und Zulassungen bis zum 14. April 2024. Also geht es auch hier hauptsächlich um den Lagerbestand. Rabattfähig sind aber auch Leasingverträge. Aktuell wird eine Rate von 219 Euro beworben. Hinzu kommen allerdings noch Überführungskosten und eine Leasingsonderzahlung.
Stellantis teilt aus
Bereits im November sagte Stellantis-Chef Carlos Tavares im Spiegel-Interview: E-Autos sind in der Produktion um 40 Prozent teurer als konventionelle Autos mit Verbrennungsmotor. Viele Konsumenten können aber einen entsprechend höheren Preis nicht bezahlen. Also müssen die Autokonzerne reagieren – mit dem härtesten Wettbewerb, den wir in der Geschichte der Industrie erlebt haben”. Er beschreibt das Dilemma der etablierten Hersteller zwischen margenstarken Verbrennern und politischen Vorgaben hin zum E-Auto. „Die EU-Kommission hat sich für eine sehr kostspielige Technologie entschieden: die E-Mobilität, die sich nur einige Kundinnen und Kunden leisten können“. Im Dezember führte er mit Blick auf das Wachstum von E-Autos fort und prophezeite, dass diejenigen, die mit E-Autos kein Geld verdienen würden, bald in Schwierigkeiten geraten werden. Wen genau er damit meint, sagte er nicht. Gegenüber der Financial Times meinte er sogar: „Ich kenne ein Unternehmen, das die Preise brutal gesenkt hat und dessen Rentabilität brutal eingebrochen ist”. Stellantis selbst will sich nicht in den aktuellen Preiskampf hineinziehen lassen. Daher gibt es auch von den meisten Konzernmarken keine Rabattaktion. Stellantis selbst ist nach eigenen Aussagen gut aufgestellt. Die Umsatzrendite sei höher als bei vielen anderen Herstellern.
Neue Garantien bei Cupra
Für viele Kunden, die jetzt auf die E-Mobilität umsteigen wollen, stellt das E-Auto noch eine Unbekannte dar und man möchte das „Technologie-Risiko“ möglichst absichern. Zum einen über eine Beschaffung im Leasing, um nicht selbst das Restwert-Risiko tragen zu müssen. Zum anderen aber auch über lange Garantiedauern. Für den Akku sind lange Garantiezeiten inzwischen marktüblich und auch gesetzlich abgesichert. Immerhin ist damit das teuerste Bauteil eines E-Autos abgesichert, anders als bei Verbrennern, bei dem der Motor das Teuerste ist und in der Regel nur durch kurze Garantiezeiten abgedeckt wird. Beim Rest des Autos gibt es häufig nicht solche langen Garantiezeiten und es kommt immer wieder zu teuren Einzelfällen.
Um mehr Vertrauen zu schaffen und Neukunden zu gewinnen, bieten einige Hersteller langjährige Garantien an. Bei Tesla beträgt die Garantie beispielsweise 4 Jahre oder 80.000 Kilometer, je nachdem, was zuerst eintrifft. Auch BYD hat gestaffelte, aber lange Garantiezeiten. Beim Akku sind es acht Jahre beziehungsweise 200.000 Kilometer. Beim Antrieb sind es 150.000 Kilometer und acht Jahre. Grundlegend sind aber sechs Jahre und 150.000 Kilometer ausgewiesen. Bei vielen anderen Marken ist jedoch nach zwei Jahren Schluss. So auch bei Volkswagen. Hier sind es zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung.
Die VW Marke Cupra startet jetzt allerdings mit deutlich längeren Garantiezeiten. Das gilt nicht nur auf das gesamte Auto. Es gibt auch eine gestaffelte Batteriegarantie. Für drei Jahre oder 60.000 Kilometer sollten mindestens 78 Prozent der ursprünglichen Kapazität verfügbar sein. Bei fünf Jahren beziehungsweise 100.000 Kilometer sind es 74 Prozent. Und letztendlich bei acht Jahren oder 160.000 Kilometern 70 Prozent.
Weiterhin gelten für Vielfahrer unbegrenzte Kilometer bis zwei Jahre. Neu ist, dass es inzwischen eine Garantie von fünf Jahren beziehungsweise 150.000 Kilometern gibt. Per Stichtag werden konkret Werksbestellungen ab dem 21. Dezember 2023 begünstigt. Bestandsfahrzeuge profitieren also nicht von der neuen Garantie.
IONITY senkt die Preise
IONITY ist einer der größten Anbieter für schnelles Laden mit derzeit 595 Ladeparks europaweit. Der Fokus liegt klar auf Standorten an Fernstraßen, meist Autobahnen. Die meisten Baustellen für neue Ladeparks gibt es aktuell in Polen, Schweden, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland mit 21 neuen Standorten in Bau. Bei den Preismodellen hat man 2023 einen Strategiewechsel vollzogen. In der Vergangenheit gab es preislich sehr attraktive ABO-Modelle für Kunden der an IONITY beteiligten Autohersteller. Die meisten dieser ABO-Deals sind allerdings ausgelaufen oder laufen demnächst aus.
Bereits vor wenigen Monaten gab es eine Preissenkung im Ad-hoc-Preis. In Deutschland lag der Preis bei 69 Cent pro kWh. Jetzt legt IONITY nochmals nach. Im Ad-hoc-Preis gab es Senkungen in Dänemark, Norwegen, Österreich und Schweden. Gleichzeitig haben sie aber auch die Grundgebühr im Passport-Tarif halbiert. Bei nur noch 5,99 Euro pro Monat reduziert sich der kWh-Preis um 20 Cent – in Deutschland liegt der Preis also aktuell bei 49 Cent pro kWh. Der Tarif ist monatlich kündbar. Es kann also auch gezielt für längere Reisen gebucht werden.
Bei EnBw zahlt man aktuell 39 Cent pro kWh bei einem monatlichen Beitrag von 17,99 Euro. Bei Tesla liegt der ABO-Preis bei 12,99 Euro monatlich. Dann zahlt man variable Preise, die in Deutschland zwischen 37 Cent und 47 Cent liegen.
Neuer elektrischer Macan
Porsche hat sein zweites Elektroauto präsentiert. Der Macan, der bisher als Verbrenner bekannt war, fährt in der nächsten Generation rein elektrisch vor. Das SUV ist 4,4 Meter lang und basiert als erster Porsche auf der neuen PPE-Plattform. Das Fahrzeug steht auf 22 Zoll großen Rädern und hat einen 540 Liter großen Kofferraum. Zusätzlich gibt es einen 84-Liter-Frunk. Vorerst wird es den Macan in zwei Versionen geben. Beide haben einen zweimotorigen Allradantrieb. Ebenfalls sind beide Versionen mit einer 100 kWh großen Batterie ausgestattet und verfügt über die 800-Volt-Technologie. Maximal 270 kW Ladeleistung sind möglich. In vier Minuten sollen 100 Kilometer nachgeladen werden können.
Die vorübergehende Basisversion hat 408 PS, also 300 kW Leistung. Damit schafft es den Sprint auf 100 km/h in 5,2 Sekunden. Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 220 km/h. Laut WLTP-Reichweite soll das Modell bis zu 613 Kilometer weit kommen. Der Preis startet bei 84.100 Euro. Außerdem ist der Macan noch in einer Turbo-Version erhältlich. Bei dieser steigt die Leistung auf 639 PS beziehungsweise 470 kW. Der Sprint ist dann in 3,3, Sekunden möglich. Die Höchstgeschwindigkeit erhöht sich auf 260 km/h. Die Reichweite ist mit 591 Kilometern etwas geringer. Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch noch eine Heckantriebsvariante folgen.
Tesla Zahlen
Tesla hat seine Jahreszahlen für 2023 veröffentlicht. Das Unternehmen hat 97 Milliarden Dollar Umsatz gemacht. Der Gewinn lag bei 15 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg um 19 Prozent. Tesla lieferte 1,81 Millionen E-Autos aus. Das entspricht einem Wachstum von 38 Prozent. Damit bleibt Tesla jedoch unter dem selbst gestecktem Wachstumsziel von 50 Prozent pro Jahr. Auch für 2024 rechnet das Unternehmen mit einem geringeren Wachstum als 2023. Tesla gibt jedoch keine Prognosen mehr ab – Analysten rechnen jedoch mit 20 Prozent. Der Hersteller nennt als Grund die Einführung der nächsten Fahrzeuggeneration, die signifikante Entwicklungskapazitäten in der Gigafactory Texas bindet. Ende 2025 soll dort die Produktion von Teslas 25.000 Euro Autos anlaufen. Das soll die Art revolutionieren, wie Fahrzeuge gebaut werden.
Das wichtigste Modell im Konzern ist das Model Y. Zwei von drei Teslas waren ein Model Y. Insgesamt wurden davon 1,2 Millionen Autos verkauft. Damit ist es auch das meistverkaufte Auto der Welt über alle Antriebsarten hinweg. Für Tesla ist der Marktanteil wichtiger als die Marge und das ist eine gute Nachricht für Neukäufer. Regelmäßig berichten wir über Rabattaktionen von Tesla. Und diese Strategie schlägt sich auch in den Zahlen nieder. Die operative Marge sank von 17 Prozent im Jahr 2022 auf neun Prozent in 2023.
Dennoch stehen die Zeichen darauf, dass der chinesische Hersteller BYD in diesem Jahr Tesla als Marktführer ablösen könnte. Während einer Analysekonferenz sagte Elon Musk selbst: „Wenn es keine Handelsbarrieren gibt, werden die chinesischen Hersteller die meisten anderen Autohersteller der Welt praktisch zerstören“. In den USA hält ein Importzoll von 25 Prozent chinesische Autohersteller vom Markt. In Europa hat die EU eine Anti-Dumping- und Anti-Subventionsuntersuchung gegen chinesische Elektroauto-Importe erst eingeleitet. Weiterhin hat Tesla verraten, dass das Ramp-Up des Cybertrucks länger dauern soll als bisher angenommen. Die Anzahl an Supercharger-Stationen stieg um 27 Prozent auf 5.952. Diese halten rund 55.000 Ladepunkte bereit. Full Self Driving soll 2024 endgültig Realität werden.
nextnews: Tesla 10.000€ billiger, Preisschlacht, Autovermieter steigen aus, Dienstwagen-Falle
Autovermieter listen E-Autos aus
Bereits vor einigen Wochen gab es Nachrichten zu SIXT. Sie hatten mit der Elektromobilität abgerechnet. Im letzten Quartalsbericht hieß es: „Ferner haben die in den vergangenen Monaten deutlich veränderten Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge das Ergebnis belastet". In einer weiteren Mitteilung an ihre Kunden wurde man noch konkreter: „Wir möchten Sie darüber informieren, dass wir derzeit keine weiteren Tesla-Fahrzeuge anschaffen”. Den bisherigen Bestand wolle man zudem abbauen.
Jetzt zog auch Hertz als weiterer Big Player der Branche nach. Sie trennen sich von 20.000 E-Autos. Bereits im Oktober sagte Firmenchef Scherr bei der Vorlage der Quartalszahlen, dass man den Anteil an Elektroautos langsamer ausbauen werde, als erwartet. Nun kommt es drastischer als angenommen. Schließlich entsprechen 20.000 E-Autos einem Drittel an Hertz‘ Elektroauto-Bestand. Auch hier werden hohe Kosten für Unfallreparaturen und niedrige Restwerte genannt. Man wolle außerdem das Angebot an die Nachfrage anpassen. Der Abverkauf soll sich über rund ein Jahr erstrecken. Dafür nimmt Hertz sogar eine zusätzliche Abschreibung in Höhe von 245 Millionen US-Dollar in Kauf. Sie verweisen aber darauf, dass der operative Gewinn durch den Umstieg auf Verbrenner-Modelle steigen werde.
Tesla Preissenkung – Kaufe jetzt keinen Tesla!
Am Mittwoch war es so weit. Tesla hat für mehrere Varianten die Listenpreise in Deutschland gesenkt. Allerdings fielen die Preissenkungen geringer aus als erwartet. Beim Model 3 ist sogar gar nichts passiert. Dafür aber beim Model Y. Die Basis mit Heckantrieb wurde im Konfigurator-Verkaufspreis um 1.900 Euro reduziert. Bei den Varianten mit Allradantrieb fiel die Reduzierung um 5.000 Euro schon deutlich höher aus. Im November noch konnte man als Privatkunde sowohl das Basismodell als auch die Allradversion mit Tesla-Dauerrabatt und Umweltbonus 6.000 Euro günstiger kaufen als nach der Preissenkung diese Woche. Bei einer Kalkulation für die Leasingrate im Tesla-Konfigurator mit Standarddaten lag die Rate bei 616 Euro pro Monat. Das galt für das Model Y ohne Anzahlung, mit 10.000 Kilometern pro Jahr und einer Laufzeit von 48 Monaten. Scheinbar war man aber noch nicht ganz fertig.
Im Tagesverlauf wurde der Zinssatz im Konfigurator sowohl für Leasing als auch Finanzierung auf 0,00 Prozent gesenkt. Für dieselben Daten eines Model Y, lag die Rate nur noch bei 421 Euro. Die Rate sank um 195 Euro und das für 48 Monate. Damit ergibt sich eine Ersparnis von 9.360 Euro für eine vierjährige Laufzeit. Bereits zuvor hatten wir Preisnachlässe in dieser Höhe für denkbar und notwendig erachtet. Es handelt sich hier also um eine massive Preissenkung in Summe aus Listenpreis und Null-Prozent-Aktion von teilweise über 10.000 Euro. Dementsprechend sollte man momentan kein Tesla kaufen. Stattdessen sollte man das Finanzierungs- oder Leasingangebot von Tesla nutzen.
Durch eine Null-Prozent-Aktion ist man preislich extrem flexibel. Dadurch wirft man auch indirekt einen sehr hohen Rabatt in den Markt, hält sich aber gleichzeitig die Option offen, die Aktion jederzeit wieder einstellen zu können. Im Kleingedruckten heißt es: “Das Finanzierungsangebot ist begrenzt verfügbar und kann nur angewendet werden, solange der Vorrat reicht”. Außerdem hat die Aktion einen Effekt auf die Restwerte der Gebrauchtwagen. Eine Preissenkung um 10.000 Euro würde zu hohen Verlusten führen, sofern nicht anderweitig vorab Restwertvereinbarungen getroffen wurden. Die jetzige Zinsaktion stabilisiert allerdings die Restwerte, weil der Rabatt sich über mehrere Jahre erstreckt.
Preisschlacht oder nicht?
Bisher haben beispielsweise VW, Renault, Dacia und jetzt auch Tesla preislich reagiert. Bisher sind solche Reduzierungen allerdings nicht marktüblich. Nicht alle Hersteller ziehen mit. Aus unserer Sicht müssen die Reduzierungen schließlich auch nicht sofort erfolgen – schließlich ist erst Januar. Trotz dessen haben auch diese Woche einige Hersteller ihre Preise angepasst. Bei Smart hieß es in einer Pressemitteilung: „Bei einer neuen Bestellung von Privatkunden zwischen dem 15.01.2024 und dem 29.02.2024 wird die „Smart Umweltprämie“ von 3.285 Euro inkl. MwSt. von smart übernommen. Privatkunden in Deutschland erhalten bei Kauf eines Smart #1 Neufahrzeugs den Sondernachlass auf den Kaufpreis”. Das Gleiche gilt auch im Leasing. Allerdings nur für Privatkunden und zeitlich befristet.
Mit Fiat hat auch die erste Marke aus dem Stellantis-Konzern eine Reduzierung durchgeführt. „Schnellentschlossene können derzeit bei FIAT ein ganz besonderes Schnäppchen machen: Die teilnehmenden Händler der italienischen Marke und FIAT gewähren noch bis 31. März 2024 einen Nachlass in Höhe von 5.000 Euro beim Kauf eines neuen Fiat 500 Elektro“. Auch hier werden nicht die Listenpreise reduziert. Scheinbar wollen die Hersteller erst einmal die Verkaufszahlen beobachten, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Wir schätzen allerdings: wer in den Zulassungszahlen relevante Größen einbringen möchte, der muss die Preise anpassen. Und das auch absehbar für das gesamte Jahr.
Wie viel E-Autos kosten dürfen haben potenzielle Käufer kürzlich in einer großen Studie beantwortet. Laut der Umfrage liegt die Preisgrenze für 55 Prozent der Befragten für ein Auto bei unter 30.000 Euro. Jeder Vierte nannte einen Kaufpreis zwischen 30.000 Euro und 50.000 Euro. Und der Preis ist meist wichtiger als die Marke. Außerdem wurde gezielt nach dem Kaufinteresse für E-Autos gefragt. 13 Prozent der Befragten gaben an, bei dem nächsten Kauf ein E-Auto zu bevorzugen. Im Vorjahr waren es noch 14 Prozent.
Neue Dienstwagenbesteuerung
Die Kosten für einen Dienstwagen übernimmt im Normalfall der Arbeitgeber beziehungsweise das eigene Unternehmen. Für die Versteuerung des geldwerten Vorteils kann entweder ein Fahrtenbuch geführt werden oder von den meisten bevorzugt die pauschale Versteuerung nach der sogenannten ein-Prozent-Regelung gewählt werden. Das bedeutet das ein Prozent des Bruttolistenpreises aus der Preisliste des Herstellers am Tag der Erstzulassung verteuert werden müssen. Rabatte werden dabei nicht abgezogen und auch nachträglich erworbenes Zubehör bleibt unberücksichtigt. Für E-Autos gibt es einen deutlichen Anreiz, denn es besteht ein Steuerrabatt von 75 Prozent beziehungsweise 50 Prozent. Um in die 0,25-Prozent-Regel zu fallen, war bisher ein Listenpreis von maximal 60.000 Euro erforderlich. Im Zuge des Wachstumschancengesetzes sollte die Grenze bereits ab dem 01. Januar 2024 auf 70.000 Euro steigen. Auf haufe.de heißt es dazu im aktuellen Lexikonbeitrag: „Da das Gesetzgebungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist, kann es im Laufe des Jahres 2024 zu einer Änderung kommen. Bis zur Verabschiedung eines Gesetzes gilt weiterhin die Bruttolistenpreisgrenze von 60.000 Euro”.
Mehr Schnelllade-Parks für Deutschland
Die Pfalzwerke verkündeten eine Standortpartnerschaft mit der Möbelhaus-Kette XXXLutz zum Ausbau des Netzes. Die Pfalzwerke sind deutschlandweit gemessen an der Anzahl der CCS-Ladepunkte auf Platz Sechs und somit noch vor IONITY. Nun sollen an über 70 Standorten insgesamt 500 neue Ladepunkte entstehen. In den meisten Fällen sollen es Schnellladepunkte bis 400 kW Leistung werden. Für dieses Jahr ist immerhin die Inbetriebnahme von 14 Standorten geplant.
Auch Aral möchte weiter wachsen. Gemessen an der Anzahl an CCS-Ladepunkten sind sie deutschlandweit auf Platz zwei, sogar noch vor Tesla. Bis 2030 wollen sie auf 20.000 Ladepunkte kommen und dabei nicht nur das eigene Tankstellennetz nach- beziehungsweise umrüsten. Das bedeutet, dass inzwischen auch oft schon fossile Zapfsäulen abgebaut werden, um sie durch Ladesäulen zu ersetzen. Inzwischen schauen sie ich aber auch nach anderen Standorten um. Allerdings ist die Standortsuche nicht immer leicht. „Teilweise können die örtlichen Netzbetreiber die Leistung, die wir für unsere ultraschnellen Ladesäulen benötigen, nicht bereitstellen. Das erleben wir an allen Ecken und Enden der Republik“, so Achim Bothe, Vorstandsvorsitzender von Aral gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
Neue Spielregeln für Ladestationen
Ab dem 13. April gilt die Regelung der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe der EU, kurz AFIR genannt. Diese ersetzt inhaltlich in weiten Teilen die bisherigen Vorgaben der deutschen Ladesäulenverordnung. Enthalten sich auch grundsätzliche Vorgaben zum Aufbau von Ladeparks an wichtigen Fernstraßen. Im konkreten bedeutet das bis 2026 alle 60 Kilometer für Autos und alle 120 Kilometer für Lkw und Busse.
Die wohl wichtigsten Regeln gelten in Bezug auf das Zugangs- und Abrechnungssystems. Öffentlich zugängliche DC-Lader ab 50 kW Leistung müssen mit einem Kartenleser oder einer kontaktlosen Bezahlmöglichkeit für die Ad-hoc-Bezahlung ausgestattet sein. Bei Ladesäulen mit geringer Leistung reicht ein dynamisch erzeugter QR-Code. Hierfür ist ein entsprechendes Display erforderlich. Einen Bestandsschutz für ältere Ladestationen gibt es nicht. Diese müssen bis 2026 nachgerüstet werden. Falls Auto und Ladesäulen Plug&Charge fähig sind, muss der Betreiber dem Kunden eine Möglichkeit bieten, diese Option abzuwählen, damit der Kunde eine andere Zahlungsmethode wählen kann. Davon besonders betroffen wären Tesla-Fahrzeuge am Supercharger. Allerdings gab es im Passus konkret keine Regelung, wie das umgesetzt werden müsste. Möglicherweise könnte ein Menüpunkt im Fahrzeug ausreichen.
Die Vorgaben gehen aber auch weiter, denn es geht auch ums Geld. „Die von den Betreibern öffentlich zugänglicher Ladepunkte berechneten Preise müssen angemessen, einfach und eindeutig vergleichbar, transparent und nichtdiskriminierend sein“, heißt es. Sollte es mehrere Preisbestandteile geben, müssen diese in einer definierten Reihenfolge aufgelistet werden. Zunächst der Preis pro kWh, dann der Preis pro Minute, der Preis pro Ladevorgang und danach jeder „anderen anwendbaren Preiskomponente“. Es gibt noch weitere Vorgaben, damit große Anbieter ihre Marktposition nicht missbräuchlich ausnutzen. „Die Betreiber öffentlich zugänglicher Ladepunkte dürfen durch die berechneten Preise nicht zwischen Endnutzern und Mobilitätsdienstleistern oder zwischen verschiedenen Mobilitätsdienstleistern diskriminieren”. Und bisher sind unterschiedliche Preise gang und gäbe. Weiter heißt es: „Eine Differenzierung des Preisniveaus darf allerdings stattfinden, jedoch nur, wenn die Differenzierung verhältnismäßig und objektiv gerechtfertigt ist”.
Neuer Elektro-Sprinter
Bereits Anfang des letzten Jahres wurde die nächste Generation des Mercedes eSprinters vorgestellt. Nun soll die Neuauflage des Transporters an den Start gehen. Der neue eSprinter kommt wahlweise in drei Batterie-Varianten: 56 kWh, 81 kWh und 113 kWh. Die mittlere Batterie soll allerdings erst im Laufe des Jahres hinzukommen. Die kleine Batterie kommt auf eine WLTP-Reichweite von 220 Kilometern. Bei der mittleren sind es 310 Kilometer und bei dem großen Akku immerhin 440 Kilometer. Zum Einsatz kommen ausschließlich LFP-Batterien. Die AC-Ladeleistung liegt bei 11 kW für alle Batterie-Varianten. Schnelles Laden erfolgt mit 115 kW im Peak. Damit sind Ladezeiten zwischen 28 und 41 Minuten möglich, um von zehn auf 80 Prozent zu laden. Zuvor konnte die 47-kWh-Batterie der ersten Generation nur mit maximal 20 kW geladen werden. Damit hatte die erste Generation deutlich weniger Reichweite und trotz dessen längere Ladezeiten. Der neue eSprinter hat einen Hinterradantrieb und kommt mit zwei Leistungsstufen. Wahlweise hat der Motor entweder 100 kW oder 150 kW Leistung.
Bisher gab es den eSprinter nur als Kastenwagen. Das soll sich jetzt ändern. Mercedes möchte einen größtmöglichen Gestaltungsfreiraum bei den Aufbauten gewähren – ähnlich wie bei den Verbrenner-Versionen. Als Kastenwagen sind maximal 14 Kubikmeter Ladevolumen möglich. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 4,25 Tonnen. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 120 km/h begrenzt. Neu ist außerdem eine optionale Anhängerkupplung für Anhänger bis zwei Tonnen. Preislich startet der eSprinter als Kastenwagen mit der kleinen Batterie bei 59.990 Euro netto. Wie viel die Version mit der größeren Batterie kosten soll, ist bisher nicht bekannt. Offiziell hieß es in der Pressemitteilung, dass sowohl der Kastenwagen mit der kleinen als auch großen Batterie bereits ab dem 16. Januar bestellt werden kann. Stand heute (19. Januar) ist der Online-Konfigurator aber immer noch nicht verfügbar.
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Zulassungszahlen
Insgesamt gab es 54.654 E-Auto Neuzulassungen im Dezember. Das entspricht einem Anteil von 23 Prozent. Das ist der zweithöchste Wert des Jahres und der dritthöchste Wert aller Zeiten. Auf dem ersten Platz ist wieder der VW ID.4/5, gefolgt von dem BMW i4. Insgesamt ist BMW wieder stark in den Top 20 vertreten mit drei Modellen. Nicht ganz so gut sieht es diesmal bei Tesla aus. Im Dezember waren es nur 4.001 neue Teslas. Das Model 3 Facelift schafft es nur auf Platz 18. Das Model Y landet zwar auf dem sechsten Platz, das reicht allerdings aus, um für das Gesamtjahr 2023 den Sieg zu holen. Auffallend schwach waren im Dezember die koreanischen Hersteller. Nur der Hyundai KONA schafft es im Dezember in die Top 20. Der IONIQ 5 landet auf Platz 22, Kia Niro EV auf Platz 28, EV6 auf Platz 32 und der Hyundai IONIQ 6 ist auf dem 35. Platz.
Gewinner und Verlierer des Gesamtjahres 2023
Das Tesla Model Y ist mit 45.800 Einheiten mit Abstand auf dem ersten Platz. Das macht einen Marktanteil von neun Prozent aus. Der Abstand zum zweitplatzierten VI ID.4/5 ist zwar deutlich, jedoch platzieren sich dahinter fast alle MEB-Fahrzeuge. Mit Ausnahme des ID. Buzz und dem gerade erst gestarteten ID.7. Der Skoda Enyaq schafft es auf den dritten Platz, gefolgt von Deutschlands beliebtesten Elektro-Kleinwagen – dem Fiat 500e. Die nächsten drei Plätze werden von den MEB-Modellen VW ID.3, Audi Q4 e-tron und Cupra Born eingenommen. Erst auf Platz acht folgt das Tesla Model 3. Noch im letzten Jahr war es auf dem zweiten Platz. Auf dem neunten Platz ist der iX1 als erster BMW. Mercedes hat insgesamt drei Modelle in den Top 30. Der EQA ist auf dem zwölften Platz. Der MG4 schafft es auf den 13. Platz. Der Dacia Spring ist auf dem 15. Platz. Der alte Smart fortwo ist sogar noch vor dem #1, der es auf Platz 24 schaffte.
Trotz dessen, dass Teslas Model Y den Gesamtsiegt geholt hat, dürfte Tesla unzufrieden sein. Der Gesamtmarkt stieg zwar um elf Prozent, aber die Zulassungszahlen von Tesla sind um neun Prozent zurückgegangen. 2022 waren es noch fast 70.000 Teslas. Dieses Jahr sind es nur 62.500 gewesen. Auch bei Renault lief es nicht so gut wie erhofft. Der Twingo ist auf Platz 28, Megane E-Tech auf der 30 und die ZOE kommt sogar nur auf Platz 42. Auch Hyundai hat es mit dem IONIQ 6 nur auf Platz 33 geschafft. Der ID. Buzz ist auf Platz 36 mit etwas mehr als 5.000 Zulassungen. Auch Nissan hat nicht gut abgeschnitten. Der Leaf ist auf dem 52. Platz, der Ariya sogar nur auf dem 60. Platz.
Im Gesamtjahr 2023 wurden in Deutschland 524.219 E-Autos neu zugelassen. Das ist eine Steigerung zum Vorjahr von elf Prozent. Allerdings stieg auch der Gesamtmarkt um sieben Prozent an. E-Autos wachsen zwar stärker als der Markt, aber nicht so dynamisch wie in den Vorjahren. Der relative Marktanteil hat mit 18,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 17,7 Prozent leicht zugelegt. Gesunken ist hingegen der Marktanteil von Plug-in-Hybriden. Sie kommen auf sechs Prozent. Das ist weniger als die Hälfte des Wertes des Vorjahres. Das erklärt auch den deutlichen Anstieg der CO2-Emmisisionen im Durchschnitt aller Neuzulassungen um fünf Prozent auf rund 115 g/km. Hybride ohne Stecker liegen bei 23 Prozent Marktanteil. Benziner kommen auf 34 Prozent. Diesel hat nur einen Anteil von 17 Prozent und hat damit erstmalig weniger Zulassungen im Gesamtjahr als reine E-Autos. Erdgas, Flüssiggas oder sogar Wasserstoff spielen keine Rolle mehr und liegen unter einem Prozent. Insgesamt wurden 238 Wasserstoff-Fahrzeuge zugelassen. Davon waren 95 Prozent gewerblich. Die Anzahl der Wasserstoff-Tankstellen sank zuletzt 2023 von 95 auf 92 Stück.
Aber wie hat sich das Jahr in Bezug auf die Hersteller- beziehungsweise Markenebene entwickelt? VW und Tesla tauschen die Plätze und grob auch die Anzahl der Zulassungen. VW steig von 63.000 auf 70.000 Neuzulassungen im Jahr. Bei Tesla ist es genau umgekehrt. Danach kommt BMW mit etwas mehr als 40.000, gefolgt von Mercedes mit knapp 37.000. Auf Platz fünf ist Audi mit 30.000 Zulassungen. Auffällig ist hierbei, dass Tesla der einzige nicht-deutsche Hersteller in den Top fünf ist. Noch im letzten Jahr war VW als einziger deutscher Hersteller in den Top fünf vertreten. Hyundai, Fiat und Opel waren alle vor den deutschen Premium-Herstellern BMW, Mercedes und Audi. Die weitläufige Meinung, dass die deutschen Hersteller in der Elektromobilität hinterherhängen, trifft zumindest nicht für den Heimatmarkt zu. Der VW-Konzern kommt auf einen Marktanteil von 27 Prozent. BMW verdoppelt immerhin seinen Marktanteil von vier auf acht Prozent. Mercedes kommt auf sieben Prozent.
Interessant ist auch der Anteil der Elektroautos am Gesamtverkauf. MG steig von 56 Prozent auf 87 Prozent Elektro-Anteil. Jeep landet als Neueinsteiger bei 32 Prozent. Mini liegt bei 30 Prozent, ebenso wie Fiat. Im vergangenen Jahr hatten sie noch 38 Prozent. Ebenfalls von 31 Prozent auf 28 Prozent gefallen ist der Elektro-Anteil bei Hyundai. Bei Renault ist er sogar von 35 auf 23 Prozent gesunken. Ähnlich sieht es auch bei Peugeot aus. Dort ist es von 34 auf 22 Prozent gefallen. Kia konnte seinen Elektro-Anteil auf 20 Prozent steigern, ebenso wie Volvo, die jetzt bei 19 Prozent sind. Der durchschnittliche Elektro-Anteil liegt ja bei 18,4 Prozent, aber wie sieht es darunter aus? BMW bessert sich deutlich von elf auf 17 Prozent. Und auch Skoda steigt von acht auf 14 Prozent. 7.000 mehr E-Autos bringen VW eine Steigerung von 13 auf 14 Prozent. Auch Mercedes steigt auf 13 Prozent. Audi und Citroën liegen relativ stabil bei zwölf und 13 Prozent. Nissan hingegen hat nur noch einen E-Anteil von neun Prozent. Im Vorjahr waren es noch 17 Prozent.
Aufgrund der politisch aufgeheizten Stimmung ist es schwierig momentan Prognosen aufzustellen, wie es 2024 weitergehen könnte. Klar ist aber, dass die Elektromobilität am Übergang zum Massenmarkt steht. Die Stagnation, die wir 2023 schon fast erlebt haben, wird sich 2024 vermutlich fortsetzen. Auch ein Rückgang der Neuzulassungen ist nicht auszuschließen. Innovationsforscher kennen bereits solche Szenarien. Wir stehen an der Schwelle und die Überwindung er Kluft kann durchaus etwas dauern. Dasselbe Szenario fand auch in Norwegen statt, wo E-Auto schon einen Teil von 90 Prozent der Neuzulassungen ausmachen. Damit der Durchbruch der E-Mobilität in Deutschland gelingt, müssen zum einen E-Autos in der Anschaffung billiger werden. Das kann unter anderem durch Preissenkungen geschehen. Die ersten Hersteller machen bereits den Anfang.
Rabattschlacht geht weiter
Die preislichen Reaktionen auf den Wegfall des Umweltbonus mit denen unter anderem VW und Renault in das neue Jahr gestartet sind, waren durchaus beachtlich. Diese Woche sind einige Hersteller nachgezogen und haben teilweise nochmals einen drauf gesetzt. So auch Dacia. Sie bieten 10.000 Euro Elektrobonus. Voraussetzung ist eine Zulassung vor dem 31. März. Es geht hier dementsprechend weniger um konfigurierte Bestellungen, sondern vielmehr um eine Lagerräumung. Zum anderen wurde der Spring im Zuge des Umweltbonus in Deutschland relativ hoch eingepreist. Zum Marktstart lag der Listenpreis bei gleicher Ausstattung 3.000 Euro über dem in Frankreich geltenden Listenpreis. Im Dacia-Onlineshop sind aktuell rund 1.600 Spring kurzfristig verfügbar. Das günstigste Angebot startet dort aktuell im Bereich von rund 15.000 Euro inklusive Überführung. Der günstigste Preis im Konfigurator mit Elektrobonus würde bei 12.750 Euro liegen. Wer sich für den Spring interessiert, sollte unbedingt eine ausführliche Probefahrt machen. Denn für das Geld bekommt man auch „wenig“ Auto.
Etwas weniger energisch reagiert BYD. Zum Beginn der Woche haben sie auf Social Media gepostet: „Wir setzen ein Zeichen und senken ab sofort die Preise für unsere vollelektrischen Modelle Atto 3, Dolphin sowie Seal“. Beim Atto 3 geht es um 7.000 Euro nach unten. Beim Dolphin sind es hingegen nur 3.000 Euro. Der Einstiegspreis für die Variante mit der großen Batterie liegt nun bei 32.990 Euro. BYD betont auch, dass es sich um eine dauerhafte Preissenkung handle. Die bisherige interne Preisliste weist für dieses Modell noch den alten Herstelleranteil von 2.250 Euro netto aus. Wenn die neuen Preise auf dieser Basis verglichen werden, ergibt sich beim Dolphin in der günstigsten Variante lediglich ein Abschlag von 323 Euro. Tesla lässt weiterhin auf sich warten.
Preise Renault Scenic und neuer Ladetarif
Der neue Scenic E-Tech Electric bietet deutlich mehr Platz als die bisherigen Volumenmodelle bei Renaults Elektroflotte. Die Preise starten ab 41.400 Euro, wobei der Händler vermutlich noch Luft nach unten hat. Angeboten werden zwei Antriebsarten in insgesamt fünf Ausstattungslinien. Der kleine Akku mit 60 kWh bietet 430 Kilometer Reichweite. Der große 87-kWh-Akku bietet 625 Kilometer Reichweite. Der Frontantrieb leistet in Verbindung mit dem kleinen Akku 125 kW, beim großen sind es 160 kW. Beide Varianten können serienmäßig mit 232 kW Wechselstrom geladen werden. Schnelles Laden erfolgt mit maximal 150 kW beziehungsweise 130 kW. Die Ladezeiten von 15 Prozent auf 80 Prozent sind mit 32 und 37 Minuten angegeben. Erfreulich hoch ist die Zuladung von 500 Kilogramm zusätzlich zu dem Gewicht des Fahrers. Beide Varianten dürfen gebremste Anhänger bis 1.100 Kilogramm ziehen. Das Gewicht für ungebremste Anhänger liegt bei 750 Kilogramm. Der Kofferraum bietet 545 Liter Volumen. Umgeklappt sind es bis zu 1.670 Litern. Die Stützlast und Dachlast werden jeweils mit 80 Kilogramm angegeben. Das Wartungsintervall ist jährlich beziehungsweise nach 30.000 Kilometern. Je nachdem, was zuerst eintrifft. Die Top-Variante kostet rund 52.000 Euro. Mit allen Optionen sind es dann 57.000 Euro. Die ersten Vorführwagen werden im April bei den Händlern erwartet.
Neben dem Scenic ist auch die Einführung eines neuen Ladetarifs für Renault-Kunden neu. In dem neuen Tarif Mobilize intense kann man gegen 9,99 Euro monatliche Grundgebühr für 39 Cent/kWh bei IONITY laden. Das Paket ist monatlich buch- beziehungsweise kündbar. Für andere Ladestationen gelten neun Prozent Rabatt, wobei es hier kein einheitliches Preismodell gibt. Die Aktivierung des Charge Pass und die Tarifauswahl erfolgen in der My Renault App.
Konfigurator Mini Cooper
Im Zuge der IAA wurde im September letzten Jahres die neue Generation des Mini Coopers vorgestellt. Anders als bisher, wird es nur noch rein elektrische Vertreter des Coopers geben. Neu ist auch, dass der Mini Cooper E aus einer Kooperation mit dem chinesischen Hersteller Great Wall Motors hervorgeht. Inzwischen wurde der Konfigurator für das Facelift freigeschaltet. Der offizielle Marktstart erfolgt allerdings erst im Mai.
Der Cooper E hat jetzt 135 kW Leistung und eine 40,7-kWh-Batterie. Damit liegt die WLTP-Reichweite nun bei 305 Kilometern. Der Mini Cooper SE hat einen 54,2 kWh großen Akku und kommt auf 160 kW Leistung. Damit soll eine WLTP-Reichweite von 402 Kilometern erreicht werden. Beide Varianten haben eine AC-Ladeleistung von 11 kW. Schnelles Laden erfolgt mit 75 kW beziehungsweise 95 kW für den Cooper SE. Damit sollen die Modelle unter 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen werden können. Beide Versionen verfügen auch über eine Vorkonditionierung, um schnelles Laden auch wetterunabhängig zu ermöglichen. Der Mini Cooper E startet bei 32.900 Euro und hat serienmäßig LED-Scheinwerfer, 16-Zoll-Alufelgen, Zwei-Zonen-Klimaautomatik und einige Fahrassistenzsysteme. Zusätzlich können noch fünf verschiedene Ausstattungspakete zugebucht werden, die zwischen 990 Euro und 8.160 Euro kosten.
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Rekordjahr für erneuerbare Energien
Das Fraunhofer ISE veröffentlichte mit seinen Energy-Charts die Zahlen zur Stromversorgung in Deutschland 2023. Die erneuerbaren Energien erreichten einen Rekordanteil von 60 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung. Ihr Anteil an der Last, dem Strommix, der tatsächlich verbraucht wurde, lag bei 57 Prozent. Im Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 50 Prozent. Grund für den Anstieg ist zum einen der Ausbau erneuerbarer Stromversorgungsquellen. Gleichzeitig ging mit der schwachen Wirtschaft auch der Stromverbrauch zurück und hohe Strompreise und höhere Temperaturen führten zu zusätzlichen Stromeinsparungen. Wind- und Sonnenenergie sind mit 140 Terawattstunden die wichtigste Quelle für öffentliche Stromerzeugung.
Im Frühjahr wurden auch die letzten Atomkraftwerke stillgelegt. Es gab keinerlei Stromausfälle und auch der Börsenstrompreis ist von durchschnittlichen 23 Cent im Jahr 2022 auf neu Cent gesunken. Und auch Braunkohle wird deshalb nicht mehr verbraucht. Die Kohlestromversorgung ist im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent gesunken und viel damit auf das Niveau von 1963. Sogar im Winter lag der Wert rund ein Viertel niedriger als im Vorjahr.
Mehr erneuerbare Energien bedeuten gleichzeitig auch Netzausbau und mehr Speicherkapazitäten. Die installierte Speicherkapazität aus stationären Batterien erhöhte sich im vergangenen Jahr von 6,5 auf 11,2 Gigawattstunden. Besonders relevant für die Elektromobilität ist Photovoltaik. Sie ist die günstigste Form der Stromerzeugung am Ort des Verbrauches.
Über eine Million neue Photovoltaikanlagen wurden errichtet. Sie kommen auf eine Gesamtleistung von 14 Gigawatt. Das ist ein Plus von 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rund die Hälfte wurde auf privaten Eigenheimen errichtet. Die andere Hälfte auf Gewerbe- und Flächenanlagen. Auch 270.000 Balkonsolaranlagen wurden angemeldet. Das ist das Vierfache des Vorjahres. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein. Damit sind jetzt offiziell 3,7 Millionen Solaranlagen in Betrieb. Diese haben in 2023 rund 12 Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt.
Erster Ladepark im Deutschlandnetz
Am 21. Dezember erfolgte die Inbetriebnahme des ersten Standortes im Deutschlandnetz. Der Betreiber ist Fastned. Der Standort befindet sich in Düren an der A4 zwischen Köln und Aachen. Installiert wurden vier Ladepunkte mit maximal 400 kW Leistung. Eine Erweiterung um nochmals acht Ladepunkte wurde gleich mit vorbereitet. Insgesamt sollen in der Ausschreibung des Deutschlandnetzes 9.000 Ladepunkte an 1.000 Orten entstehen. Die entsprechende Vergabe erfolgte bereits im Herbst.
Offen war bisher, welche Preise nun für eine Ad-hoc-Bezahlung an der Ladesäule aufgerufen werden. Zum Start der Ausschreibung ist man mit einem Regelwerk gestartet, welches eine dynamische Preisobergrenze von 44 Cent pro kWh vorsah. Im Fastned-Buchungstool wird für die Ladepunkte in Düren ein Preis von 69 Cent pro kWh angezeigt. Das ist derselbe Preis, der auch an Fastned-Stationen gilt, die ohne Förderung errichtet wurden. Dass es sich hierbei nicht um einen Fehler handelt, bestätigte auch Lind Boll, Deutschland-Managerin von Fastned. Offensichtlich hat man im Zuge der Ausschreibung nochmals deutliche Änderungen am Förderkonstrukt vorgenommen und Vorgaben zur zukünftigen Preisgestaltung gestrichen.
Umweltbonus geht und Rabattschlacht beginnt
Am Samstag, den 16. Dezember, kam die offizielle Ankündigung: der Umweltbonus läuft aus. Der Tag darauf war dann auch schon der letzte Tag, an dem noch Anträge gestellt werden durften. Kurz nach Auslaufen des Umweltbonus sprangen viele Hersteller ein und übernahmen den Umweltbonus. Im Kleingedruckten gab es aber dann je nach Hersteller verschiedene Einschränkungen. In den Pressemitteilungen stand häufig die Einschränkung auf „teilnehmende Händler“. Dahinter verbirgt sich die Information, dass die Kompensation nicht vollständig vom Hersteller getragen wird, sondern verkaufende Händler sich beteiligen.
Mit dem Wegfall des Umweltbonus war bereits im Vorfeld klar, dass die Hersteller ihre Preise anpassen werden. Tesla hat direkt die Chance ergriffen. Sie haben versprochen für neue Bestellungen den Umweltbonus in voller Höhe zu tragen, sofern die Auslieferung bis Silvester erfolgt. Auf der Homepage wurde zudem auf die Auswahl eines vorkonfigurierten und damit sofort verfügbaren Fahrzeuges verwiesen. Bereits zuvor gab es bereits Rabatte bei Tesla. Mit der Übernahme des Umweltbonus fielen die allerdings weg. So kam es, dass die Fahrzeuge rund 3.500 bis 4.000 Euro teurer wurden als zuvor mit Förderung.
Auch andere Hersteller haben schnell reagiert. Verschieden isst dabei die Strategiewahl. Ob man über die Senkung der Listenpreise vorgeht oder über Rabatte. Für Rabatte hat sich beispielsweise Kia entschieden. Für 2024 werden für mehrere Modelle 4.500 Euro Umweltbonus für Bestellungen bis zum 31. März beworben. Mit dabei ist auch der Kia EV6 GT. Für diesen hätte es 2024 eigentlich gar keine Förderung mehr gegeben. Auch VW startet zum Jahresbeginn eine Rabattaktion auf ID. 3, 4, 5 und 7. Zunächst wurde das über das Händlernetzt kommuniziert. Neu ist, dass der Rabatt in gleicher Höhe sowohl bei Leasing als auch Kauf gleichberechtigt anwendbar ist. In Summe ergeben sich für die Endkunden Rabatte zwischen 4.760 Euro und 7.735 Euro. Auch der ID.3 ist in der Basis mit über 7.000 Euro berücksichtigt. Bisher hat VW auf eine entsprechende Pressemitteilung verzichtet und auch im Online-Konfigurator werden die neuen Prämien nicht angezeigt.
Renault entschied sich für eine Preissenkung und hat dementsprechend auch den Konfigurator umgestellt. Alle Antriebs- und Ausstattungsvarianten haben neue Namen bekommen. Die Listenpreise wurden um 6.400 Euro bis 7.200 Euro gesenkt. Da sich aber auch die Ausstattungspakete verändert haben und Winterpaket und bestimmte Fahrassistenzsysteme optional konfigurierbar sind, liegen in Summe die Reduzierungen bei 4.000 Euro bis 6.000 Euro. Das Basismodell startet jetzt bei 35.600 Euro. Eine große Reduzierung bei Tesla wird vermutlich in den kommenden Tagen folgen. Beim Model Y könnte es um 5.000 Euro bis 6.000 Euro nach unten gehen. Auch beim Model 3 sind ähnliche Preissenkungen realistisch.
BYD überholt Tesla
Im letzten Quartal kam es zu einem Wechsel der Führungsposition beim Absatz für E-Autos weltweit. BYD landete erstmals knapp vor Tesla. Im chinesischen Heimatmarkt sind sie bereits führend. BYD verkaufte 526.409 reine Stromer. Dazu kamen nochmal 400.000 Plug-in-Hybride. Damit hat BYD mehr E-Autos verkauft als Tesla und das trotz Auslieferungsrekord von 484.507 E-Autos im Pkw-Bereich. Bezogen auf das Gesamtjahr 2023 hat allerdings noch Tesla die Nase vorn. Das verdeutlicht auch, dass die Wachstumskurve bei BYD steiler als bei Tesla ist. Bei Tesla waren es rund 38 Prozent mehr E-Autos, bei BYD sogar 73 Prozent. Vor allem auf dem deutschen Markt führt BYD noch ein Nischendasein. Trotzdem sollte man davon ausgehen, dass sich BYD auch auf dem europäischen Markt etablieren wird. Die Zeichen stehen klar auf Expansion. Zum einen in der Logistikkette. Hier hat BYD im Dezember den ersten eigenen Autofrachter in Betrieb genommen. Insgesamt sind acht Schiffe mit Kapazitäten von je 7.000 Autos geplant.
Im Dezember verkündete man außerdem den Aufbau einer europäischen Produktion von E-Autos. Mit einem Produktionsstandort in Deutschland könnten wesentliche Preisvorteile entstehen und die Kosten für BYD-Modelle sinken. Damit könnte BYD auch in Europa stärker als Tesla werden. Das BYD-Werk wird in der Stadt Szeged im südlichen Ungarn entstehen. Wie groß die Produktionsstätte werden soll und wann sie in Betrieb genommen werden soll, ist bisher nicht bekannt.
Zulassungszahlen
Im Dezember 2023 wurden 54.654 E-Autos neu zugelassen. Damit kommen Stromer auf einen Anteil von 23 Prozent im Dezember. Im Gesamtjahr wurden 524.219 E-Autos neu zugelassen. Das ist eine Steigerung von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Gesamtmarkt stieg nur um sieben Prozent. Der relative Marktanteil hat mit 18,4 Prozent aber nur leicht gegenüber dem Vorjahr mit 17,7 Prozent zugenommen.
Obwohl anteilig mehr E-Autos zugelassen wurden, steig der durchschnittliche CO2-Aussstoß von Neuzulassungen deutlich an. Von 109,6 g/km 2022 auf 114,9 g/km 2023. Das ist eine Steigerung um fast fünf Prozent. Eine Erklärung bietet der Anteil an Plug-in-Hybriden. Mit nur sechs Prozent haben sie weniger als die Hälfte des Wertes vom Vorjahr. Weitere Hybride kommen auf einen Anteil von 23 Prozent. Benziner haben einen Anteil von 34 Prozent. Diesel liegen bei 17 Prozent. Damit war der Anteil an E-Autos auch erstmalig höher als der von Diesel, bezogen auf das Gesamtjahr.
Neuer Nio ET9
Nio hat sein neues Flaggschiff ET9 vorgestellt. Zielgruppe für die Luxuslimousine sind vermutlich Kunden, die sich lieber fahren lassen, anstatt selbst hinterm Steuer zu sitzen. Der Viersitzer bietet bei 5,33 Meter Länge, 2.02 Meter Breite und 1,62 Meter Höhe reichlich Platz. Das Modell basiert auf einer 900-Volt-Plattform. Auch beim ET9 bietet Nio den Batteriewechsel an. Alternativ können aber auch in fünf Minuten 255 Kilometer nachgeladen werden. Der ET9 hat einen 120-kWh-Akku. Angaben zur Reichweite gibt es bisher keine. Angetrieben wird das Flaggschiff von einem Allradantrieb mit einer Gesamtleistung von 520 kW. NIO-typisch steckt jede Menge Technik an Bord: drei Lidar-Systeme zur Generierung von 3D-Informationen und ein SkyRide Intelligent Chassis System, welches Drive-by-Wire, Hinterradlenkung und eine vollaktive Federung miteinander vereint.
Im Inneren gibt es vier Bildschirme, also auch für Passagiere auf der Rückbank. Außerdem gibt es einen 360-Grad-Klapptisch und einen Mini-Kühlschrank. Der Preis hat es aber in sich. In China kann der ET9 bereits für 800.000 Yuan vorbestellt werden. Das entspricht rund 102.000 Euro. Für Deutschland würde sich ein deutlich höherer Verkaufspreis ergeben. Die Auslieferungen sollen im ersten Quartal 2025 starten.
Diese Hersteller übernehmen den Umweltbonus: Auch VW zieht jetzt nach!
Letzte Woche kam für Viele das überraschende Urteil: Mit Auslaufen des 17. Dezembers ist der Umweltbonus Geschichte. Zuvor hatten wir bereits darüber berichtet, dass uns ein Dokument vorliegt. In diesem war geschrieben, dass die Förderung Ende 2023 auslaufen soll. Am 16. Dezember kam es dann zu einem offiziellen Statement. Anträge können nur noch bis einschließlich dem 17. Dezember eingereicht werden. Das ist natürlich auch auf viel Kritik gestoßen. Personen, die bereits vor dem Urteil ein Fahrzeug bestellt haben und den Umweltbonus mit einkalkuliert haben, drohten leer auszugehen und die Kosten selbst tragen zu müssen. Inzwischen haben bereits einige Hersteller sehr schnell auf den Wegfall des Umweltbonus reagiert und Privatkunden zugesichert, sie werden die Prämie in voller Höhe oder zumindest in Teilen übernehmen. Unklar ist allerdings, ob sie das tun, weil sie durch den Umweltbonus ohnehin schon genug verdient haben oder aus Angst tun, dass ihr Image schaden nehmen könnte. Schließlich wollen sie auch nächstes Jahr E-Autos verkaufen und möchten das Kundenvertrauen nicht verlieren.
Stellantis gibt als Erstes Mitteilung zum Umweltbonus
Der Stellantis-Konzern war der Erste der eine Mitteilung zum Umweltbonus gegeben hat. Der Konzern garantiert, dass Privatkunden, die bereits bestellt haben und noch vor dem 31. Dezember 2023 ihr Fahrzeug zulassen, den Umweltbonus in voller Höhe bekommen. Es sind auch diejenigen eingeschlossen, die vielleicht ihr Fahrzeug bereits zugelassen haben, aber noch keinen Antrag beim BAFA gestellt haben. Auch für diejenigen gibt es Hoffnung, deren E-Auto erst 2024 ausgeliefert wird. Auch hier übernimmt der Stellantis-Konzern den Umweltbonus in voller Höhe, der eigentlich ab dem 01. Januar 2024 ausgezahlt werden sollte. Voraussetzung ist allerdings, dass das Fahrzeug bis zum 29. Februar 2024 zugelassen wird. Auch hier gelten die bisherigen BAFA-Richtlinien. Diese Regelungen gelten für die Marken Abarth, Citroen, DS Automobiles, FIAT, Jeep, Opel und Peugeot.
Fragwürdiges Marketing bei Tesla
Auch Tesla hat verkündet, dass sie den Wegfall des Umweltbonus ausgleichen wollen. Sie bieten für bestehende Bestellungen eines Tesla Model 3 oder Y eine Kompensation an. Sofern diese zwischen dem 18. Dezember und 31. Dezember ausgeliefert wurden. Den Herstelleranteil von 2.250 Euro wollen sie auch zukünftig beibehalten. Trotzdem kann ein Tesla Model Y für Privatkunden jetzt ca. 4000 € teurer sein als zuvor. Denn Tesla hat seine Aktion zum Ausgleich des Umweltbonus auf vorkonfigurierte Fahrzeuge beschränkt. Die Dort seit vielen Wochen konstant angebotenen Dauerrabatte von bis zu 7000€ wurden im Gegenzug deutlich abgeschmolzen.
MG Motor
Auch MG Motor möchte ihre Kunden entlasten. Sie übernehmen für alle Bestellungen bis einschließlich den 17. Dezember den Umweltbonus. Allerdings nur, wenn zuvor keine Zulassung möglich war. Für Zulassungen bis zum 15. Januar 2024 zahlen sie den für 2023 geltenden Umweltbonus in voller Höhe. Auch danach zahlen sie weiterhin den Umweltbonus, der für 2024 geplant war.
Renault Group
Auch die Renault Gruppe veröffentlichte ein Statement. Demnach sollen alle bereits bestellten Fahrzeuge von Renault und Dacia, die noch 2023 ausgeliefert werden, den Umweltbonus in Höhe von 4.500 Euro bekommen. Voraussetzung ist, dass die Zulassung im Zeitraum vom 18. Dezember bis zum Jahresende erfolgt. Auch für die Modelle, die erst 2024 ausgeliefert werden, verspricht die Renault Gruppe den für 2024 geplanten Umweltbonus. Die Zulassung muss dann innerhalb der 01. Januars 2024 und dem 31. März 2024 erfolgen. Das Geld wird in Form einer zusätzlichen VKF-Prämie ausgezahlt.
Nissan
Alle vollelektrischen Nissan-Fahrzeuge, die bis einschließlich dem 17. Dezember bestellt wurden, sollen ebenfalls den Umweltbonus vom Hersteller bekommen. Voraussetzung ist, dass das Fahrzeug erst ab dem 18. Dezember zugelassen wurde. Für Zulassungen bis zum 31. Dezember 2023 gelten die bisherigen Förderrichtlinien in Höhe von 4.500 Euro. Ab dem 01. Januar 2024 zahlen sie die für 2024 geplante Umweltprämie. Der Umweltbonus wird als zusätzlicher Nachlass gezahlt.
Mercedes-Benz und Smart
Auch Mercedes-Benz und Smart möchten ihre Kunden nicht hängen lassen. Smart übernimmt den Umweltbonus von 2023 in voller Höhe, wenn das Fahrzeug bis zum 31. Dezember 2023 zugelassen wurde. Wer bereits bestellt hat oder noch vor hat bis Ende 2023 zu bestellen und demnach sein Fahrzeug 2024 ausgeliefert bekommt, soll den für 2024 geplanten Umweltbonus bekommen. Auch hier wird der Umweltbonus als zusätzlicher Nachlass gewährt.
Mercedes-Benz garantiert für alle Bestellungen, die bis zum 31. Dezember 2023 eingehen den Herstelleranteil am Umweltbonus. Auch der staatliche Anteil soll übernommen werden, wenn die Zulassung zwischen dem 18. Dezember und 31. Dezember erfolgt. Sowohl für bereits eingegangene Bestellungen als auch Neuaufträge ab dem 01. Januar 2024, sichert Mercedes zumindest den Herstelleranteil zu, der für 2024 gelten sollte.
Kia
Bereits Ende November haben sie eine Mitteilung rausgeschickt. Sie garantierten schon damals, dass alle Privatkunden der Modelle Niro EV, EV6, EV6 GT und Kia e-Soul bei einer verbindlichen Bestellung bis zum 31. Dezember 2023 der volle Umweltbonus nach 2023 zugesichert sei. Das gilt auch, wenn das Fahrzeug erst 2024 zugelassen wird.
Hyundai
Schon vor dem Ende des Umweltbonus hat die Schwestermarke von Kia eine ähnliche Garantie ausgesprochen. Jetzt konkretisieren sie es nochmals. Auch sie übernehmen den staatlichen Anteil von bis zu 4.500 Euro für Privatkunden. Das gilt für diejenigen, die ihr Fahrzeug bis zum 16. Dezember bestellt hatten. Eingeschlossen sind hierbei die Modelle KONA Elektro, IONIQ 5 und IONIQ 6. Sofern die Zulassung noch vor dem 31. Dezember erfolgt, übernimmt Hyundai die 4.500 Euro. Wer erst im neuen Jahr zulassen kann, bekommt die für 2024 geltende Umweltprämie. Das gilt allerdings nur für Zulassungen bis zum 31. März 2024. Außerdem muss der Kauf- oder Leasingvertrag eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten haben.
Volkswagen
Einen Tag nachdem die anderen Hersteller mitteilten, dass sie den Umweltbonus übernehmen, zog jetzt auch Volkswagen nach. Sie übernehmen den staatlichen Anteil am Umweltbonus für alle förderfähigen ID.-Modelle, wenn diese bis zum 15. Dezember bestellt wurden. Sofern die Modelle noch in diesem Jahr ausgeliefert werden, wird der für 2023 geltende Umweltbonus gezahlt. Ab dem neuen Jahr soll dann der reduzierte Umweltbonus für 2024 gezahlt werden. Voraussetzung ist, dass das Auto bis zum 31. März 2023 zugelassen wird.
Toyota und Lexus
Alle Toyota und Lexus Kunden, die bereits ein förderfähigen E-Auto bestellt haben, sollen eine Prämie bis zu 6.750 Euro bekommen. Außerdem bieten sie den Umweltbonus all denjenigen an, die bis zum 31. Dezember 2023 ein E-Auto aus dem Bestand kaufen. Wie hoch die Prämie ausfällt, soll vom nettolistenpreis des Fahrzeuges abhängen. Sie soll aber auch gezahlt werden, wenn die Zulassung erst 2024 erfolgt.
Subaru
Auch Subaru möchte für den Wegfall des staatlichen Umweltbonus aufkommen. Alle Kunden, die einen Vertrag bis zum 31. Januar abschließen, bekommen den Umweltbonus in voller Höhe. Vorausgesetzt das Fahrzeug wird bis zum 29. Februar 2024 zugelassen.
BMW
BMW hat sich bisher relativ bedeckt verhalten. Ein Sprecher der BMW Group teilte electrive mit, sie seien im Kontakt mit den Vertriebspartnern, um eine Lösung zu finden. Die Händler seien mit den betroffenen Kunden in Kontakt. Ein Follower von nextmove teilte uns mit, dass sein bestellter iX nächste Woche zugelassen werden sollte. Auch er berichtet davon, dass sein Händler momentan im Austausch mit der BMW Group steht. Der Konzern soll wohl bis zu 3.000 Euro Umweltbonus übernehmen. Ab 2024 wären dann sowieso nur noch iX1 und i4 förderfähig gewesen.
BYD
Auch BYD reagierte zuletzt auf den Wegfall des Umweltbonus. Sie zahlen für alle bereits bestehenden Kaufverträge, die bis zum 31. Januar 2024 ihr Fahrzeug zulassen, den Umweltbonus in Höhe von 4.500 Euro. Voraussetzung ist, dass der Kaufvertrag bis zum 16. Dezember 2023 abgeschlossen wurde. Für alle weiteren Aufträge, die biss zum 31. Dezember 2023 eingehen, garantieren sie den Herstellerzuschuss von 2.677 Euro, sofern das Fahrzeug bis zum 31. März 2024 zugelassen wird.
Volvo
Auch Volvo hat sich gegenüber electrive geäußert. Demnach soll Volvo den Herstelleranteil sowie 1.500 Euro vom staatlichen Umweltbonus übernehmen. Vorausgesetzt das Fahrzeug wird bis zum 31. Dezember 2023 zugelassen. Wie sie es für Zulassungen im Jahr 2024 regeln, ist bisher noch nicht klar. Aber sie sollen wohl auch hier an einer Lösung arbeiten.
Seat/ Cupra
Seat hat veröffentlicht, dass sie sowohl den Herstelleranteil sowie den staatlichen Anteil übernehmen werden. Das gilt für all diejenigen, die bis zum 18. Dezember 2023 einen Cupra Born bestellt haben, „aber noch nicht übernommen und zugelassen haben“. Sofern das Modell noch 2023 ausgeliefert und zugelassen wird, ist die für 2023 geltende Umweltprämie in voller Höhe möglich. Bei Zulassungen vom 01. Januar 2024 bis 31. März 2024 zahlen sie den für 2024 geplanten Umweltbonus.
Skoda
Auch Skoda möchte für den staatlichen Anteil in voller Höhe aufkommen. Sie übernehmen die 4.500 Euro, wenn das Fahrzeug bis zum 15. Dezember 2023 bestellt wurde und ein bestätigtes Lieferdatum bis zum 10. Januar 2024 hat. Es muss allerdings bis zum 31. Dezember 2023 zugelassen werden. Für den Enyaq und Enyaq Coupe gilt weiter, dass bei einem Bestelldatum bis zum 15. Dezember 2023 und einem Lieferdatum ab dem 11. Januar 2024, auch der reduzierte Umweltbonus übernommen wird, der für 2024 vorgesehen war.
Audi
Audi möchte allen bis einschließlich dem 16. Dezember bestellten Fahrzeugen den Umweltbonus gewähren, vorausgesetzt sie sind nach bisherigen geltenden Richtlinien förderfähig. Sie wollen für alle Fahrzeuge, die bis Ende 2024 ausgeliefert werden, den Umweltbonus in voller Höhe übernehmen. Das schließt Herstelleranteil und staatlichen Anteil ein.
Mazda
Alle Kauf- oder Leasingverträge, die bis zum 17. Dezember 2023 abgeschlossen wurden, sollen von Mazda eine Kompensation für den Umweltbonus bekommen. Das gilt für alle Fahrzeuge, die zwischen dem 17. Dezember 2023 und dem 31. März 2024 zugelassen werden. Zulassungen bis zum Jahresende sollen den für 2023 geltenden Umweltbonus bekommen. Ab dem 01. Januar wird dann der für 2024 geplante Umweltbonus ausgezahlt.
Nio
Mit Nio beteiligt sich ein weiterer chinesischer Hersteller an der Kompensation für den Umweltbonus. Sie übernehmen sowohl den Herstelleranteil in Höhe von 1.500 Euro netto und den staatlichen Anteil in Höhe von 3.000 Euro netto. Das gilt für eingehende Bestellungen bis zum 31. Dezember 2023, welche bis zum 31. Januar 2024 ausgeliefert werden. Nio bietet auch immer die Wahl zwischen Batteriemiete und Batteriekauf an. Die Kompensation bekommen nur diejenigen, die sich für die Batteriemiete entscheiden.
Fisker übernimmt nicht den staatlichen Umweltbonus!
Alle Privatkunden, die bis zum 31. Dezember 2023 einen Fisker Ocean bekommen, bekommen auch den Herstelleranteil des Umweltbonus von 2.250 Euro. Allerdings hat sich das Unternehmen dagegen entschieden den staatlichen Teil zu übernehmen.
Polestar bezieht auch Geschäftskunden mit ein
Polestar wird den Herstelleranteil von 1.500 Euro für Bestelllungen bis zum 31. Dezember 2023 weiterhin zahlen. Außerdem führen sie den Polestar Umweltbonus ein für den Polestar 2 des Modelljahres 2024. Privatkunden bekommen dann zusätzlich noch 1.500 Euro. Damit bekommen sie insgesamt 3.000 Euro als Ersatz zum Umweltbonus. Neben Privatkunden beziehen sie auch Geschäftskunden ein. Neben dem Herstelleranteil, der ausgezahlt wird, bekommen sie den Polestar Umweltbonus in Höhe von 3.000 Euro. Auch hier gilt es nur für Bestellungen bis zum 31. Dezember 2023 und nur für den Polestar 2 des Modelljahres 2024. Der Betrag wird beim Kauf des Fahrzeuges vom Kaufpreis abgezogen beziehungsweise beim Leasing in die Rate einberechnet.
Wir bemühen uns, diese Liste zu ergänzen, sollten noch weitere Hersteller folgen.