nextnews: Preiskampf E-Autos, Akku-Degradation, Tschüß Diesel & H2, Lade-Rekord, Audi Q4 e-tron

Preiskampf bei E-Autos

Große Schlagzeilen diese Woche. Citroën senkt die Preise um bis zu 6.000 Euro. Die großen Preissenkungen gab es allerdings bei den Verbrenner-Modellen. Bei den elektrischen C4 und C4X ging es lediglich um 1.500 bis 2.000 Euro nach unten. Im selben Zuge wurden auch die Ausstattungsvarianten überarbeitet. Dadurch müssen sich ausstattungsbereinigt nicht zwangsläufig Senkungen in dieser Höhe ergeben. Immerhin liegt jetzt der Einstiegspreis für die beiden E-Autos bei unter 36.000 Euro.

Deutlich mehr hat Nissan die Preise angepasst. Da waren es für den ARIYA 4.000 bis 7.000 Euro weniger. Und das nicht mit versteckten Rabatten über Händlerrabatte oder Leasing-Sonderaktionen, sondern eine Senkung der Listenpreise. Damit startet die Basisversion jetzt bei 43.490 Euro.

Screenshot vom ARIYA-Konfigurator

Neuer Laderekord?

Foto von Zuschauer Alex

In wenigen Monaten wird vermutlich ein Fahrzeug beim Kunden landen und einen neuen Laderekord bei der Ladeleistung für Serienfahrzeuge aufstellen. Und das Made in Germany. Die Rede ist vom Porsche Taycan des anstehenden Facelifts. Geladen hat das Testfahrzeug bei IONITY Nahetal.

Der gesichtete Spitzenwert lag kurzzeitig bei 320 kW. Auf dem Foto zu sehen sind immerhin 316 kW. Oberhalb der 50-Prozent-Marke ging es dann leicht abwärts. Der Porsche Taycan lädt also bis 50 Prozent mit über 300 kW Leistung. Insgesamt wurden in 18:40 Minuten rund 70 kW geladen, wobei das Fahrzeug vermutlich im Bereich von rund 20 Prozent Ladestand angesteckt wurde. Die Werksangabe für den aktuellen Taycan lag für die große Batterie bei 22,5 Minuten für das Laden von 5 auf 80 Prozent.

Foto von Zuschauer Alex

Auf Basis der vorliegenden Daten gehen wir davon aus, dass sich der Wert für die Ladezeit nur geringfügig reduziert, aber in dieser Zeit mehr kWh geladen werden. Eine genaue Hochrechnung der Batteriekapazität ist nicht möglich, wenn man die Daten jedoch grob überschlägt kommt man auf einen Akku mit über 100 kWh in Kombination mit einer gesteigerten Leistung der Batteriekühlung.

Bisheriger Rekordhalter ist der Rimac Nevera. Bestätigt sind 311 kW, wobei auch bis zu 500 kW möglich sein sollen. Bei Preisen ab 2 Millionen Euro pro Fahrzeug und Spitzengeschwindigkeiten über 400 km/h ist die Bezeichnung Serienfahrzeug allerdings fraglich.

Was den Wert, der in den ersten 10 Minuten des Ladevorgangs nachgeladenen real-Kilometer angeht, gehen wir davon aus, dass der Taycan mit der neuen Ladeleistung den bisherigen Spitzenreiter Hyundai IONIQ 6 überholt. Bei dem Ranking vom ADAC konnte der IONIQ 6 immerhin 226 km in 10 Minuten nachladen. Beim aktuellen Taycan sind es noch 205 km.

Facelift vom Audi Q4 e-tron

Foto von Audi: Q4 e-tron

Nach dem Skoda Enyaq und den VW Modellen ID.4 und 5 bekommt das nächste MEB-Fahrzeug neue Technik: der Audi Q4 e-tron. Angeboten wird nur noch der große Akku mit 77 kWh. Es soll ein neu abgestimmtes Fahrwerk geben, gesteigerte Effizienz, charakteristischen Sound und eine erweiterte Serienausstattung. Die Ladeleistung der Allradvariante steigt auf 175 kW, beim Heckantrieb sind es 135 kW. Der neue Antrieb leistet wie auch die VW-Modelle im Heckantrieb 210 kW und bei Allrad 250 kW. Die reichweitenstärkste Variante, der Audi Q4 Sportback 45 e-tron, also Heckantrieb Coupé, bringt es auf maximal 562 km Reichweite. Verkaufsstart wird dann der 26. September sein. Die Preise beginnen bei 52.950 Euro. Zusätzlich zur Herstellung in Zwickau, sollen sie jetzt auch in Brüssel produziert werden. Damit steigt auch die Produktionskapazität und sie reagieren auf die hohe Nachfrage.

Akku-Degradation durch Hitze und Schnellladen

Es gibt viele Mythen und Halbwahrheiten über die Degradation der Akkus. Fakt ist, dass die Kapazität der Batterie und damit auch die Reichweite über die Jahre abnimmt und es einige Faktoren gibt, die darauf Einfluss haben. Kälteres Wasser wirkt sich negativ auf die Reichweite von E-Autos aus. Einer neuen Studie zufolge kann es aber positive Folgen für die Langlebigkeit der Akkus haben.

Recurrent hat einen Software-Service-Zugang zu den Daten von 12.500 Teslas in den USA. Auf Grundlage dieser Daten haben sie interessante neue Erkenntnisse über Tesla-Batterien veröffentlicht. Die Studie beschäftigt sich damit, welchen Einfluss unterschiedliche Klimazonen in den USA auf die Langlebigkeit der Akkus haben. Recurrent weist jeder Batterie einen „Reichweiten-Score“ zu, der im Wesentlichen den Prozentsatz der verbliebenen Kapazität angibt. Teslas in kälteren und küstennahen Klimazonen haben im Durchschnitt einen besseren Reichweiten-Score als Tesla-Fahrer in heißeren Klimazonen. Die Umgebungswärme trägt zusätzliche Energie zu den elektrochemischen Reaktionen in der Batterie bei, was unerwünschte chemische Reaktionen beschleunigen kann. Das kann zu einer vorzeitigen Alterung der Batterie führen. Der allgemein anerkannte Schwellenwert für eine beschleunigte Degradation der Batterie liegt bei etwa 30 Grad Celsius.

Neben der Temperatur steht auch das Schnellladen in Verdacht, die Alterung des Akkus zu beschleunigen. Auch Tesla hatte früher davor gewarnt. Jedoch konnte das der Analyse von Recurrent nicht bestätigt werden. Ihrer Studie nach gab es kaum einen Unterschied in der Batterieabnutzung zwischen häufigen und seltenen Schnellladen. Es konnte kein statistisch signifikanter Unterschied in der Reichweitenverminderung festgestellt werden zwischen Teslas, die mehr als 90 Prozent der Zeit schnell laden und Teslas, die weniger als 10 Prozent der Zeit schnell laden.

Update zum Tesla-Umweltbonus-Problem und Dacia Spring Klong

Zum Tesla-Umweltbonus-Problem für Leasingkunden beim Model Y gibt es leider keinen neuen Sachstand. Diese Woche berichtete auch Teslamag und electrive.net. Ablehnungsbescheide gab es auch für Kunden, die über Santander geleast haben. Allerdings ist die Problemlage dort eine andere. Es gibt zwar keine förderschädlichen Dokumente, aber die Unterlagen fehlen oder sind unvollständig. Aber auch hier ist die Abhilfe für Kunden nur sehr schwer. Hersteller und Leasinggesellschaft weisen sich gegenseitig die Verantwortung zu.

Im Tesla-Forum schildern Betroffene, dass sie bei telefonischer Nachfrage erfuhren, dass das Bafa vor Absendung der Ablehnungsbescheide vergeblich versuchten, Tesla beziehungsweise Tesla Financial Services zu kontaktieren. Erst nach gescheiterter Kontaktaufnahme seien die Ablehnungsbescheide rausgegangen. Scheinbar hat die mediale Berichterstattung Früchte getragen, denn heute gab es Neuigkeiten. Tesla Financial Services GmbH schrieb einem Betroffenen eine E-Mail zurück. Sie schrieben, dass sie bereits mit dem Rafa in Kontakt stehen, um eine Lösung für das Problem zu finden. Sie bitten allerdings auch noch um etwas mehr Zeit, um das Problem zu beheben.

Dacia Spring mit "Klong" beim E-Cannonball

Neues gibt es auch zu dem Klong beim Dacia Spring. Ein Zuschauer aus Ungarn meldete sich und berichtete ebenfalls von einer hohen Zahl Betroffener. Unsere Zuschauerin Betty war inzwischen mit ihrem Spring beim Gutachter. In einer mündlichen vorab-Einschätzung bestätigte er das Vorliegen eines Mangels und das Recht auf Abhilfe. Seiner Vermutung nach kann ein zu großes Zahnflankenspiel im Getriebe die Ursache sein. Was konkret im Getriebe kaputt ist, kann erst durch eine eingehende Analyse geklärt werden. Ein konstruktiver Mangel ist aus seiner Sicht wahrscheinlich, vermutet wird eine Überforderung des Getriebes durch den Motor.Zu ähnlichen Fällen gab es bereits Gerichtsurteile, so auch am OLG Frankfurt: “Anormale, auffällige Getriebegeräusche, die mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer nicht kraftschlüssigen Verbindung der Zahnräder herrühren, sind schon dann und allein deshalb ein erheblicher, zum Rücktritt vom Kaufvertrag berechtigender Mangel, wenn und weil sie bei den Insassen des betroffenen Fahrzeugs ein berechtigtes Gefühl der Unsicherheit hervorrufen.” In jeden Fall empfehlen wir einen Termin beim Händler zu vereinbaren und das Problem zu beschreiben. Damit man dann einen schriftlichen Werkstattauftrag bekommt. Auch wenn der Händler momentan keine Abhilfe schaffen kann, sollte das dokumentiert werden. Verweigert der Händler eine Nachbesserung, wäre grundsätzlich auch ein Rücktritt möglich.

Streetscooter Hersteller B-On insolvent

Foto von DHL: Streetscooter Produktion, Düren

Damals wollte die Deutsche Post als einer der ersten Dienstleister aus der Branche Pakete und Briefe elektrisch ausliefern. Dafür mussten sie allerdings elektrische Lieferautos selber bauen. Das war für viele damals das Sinnbild für eine ablehnende Haltung der Autoindustrie gegenüber der neuen Technologie. Die Entwicklung der Streetscooter startete 2010 an der RTWH Aachen. 2014 kaufte dann die Deutsche Post das Unternehmen und 2016 startete die Serienproduktion in Düren. Später wurden die Fahrzeuge in verschiedenen Varianten auch frei vermarktet. Die Produktionskapazität stieg auf bis zu 20.000 Fahrzeuge pro Jahr. Profitprobleme gab es allerdings immer. 2018 wurden 70 Millionen Euro Verlust gemacht. 2019 waren es dann sogar schon 100 Millionen Euro. 2020 sollte dann die Einstellung der Produktion erfolgen, da allerdings weiterer Bedarf bestand, ging es dann doch weiter. Im Januar 2022 verkaufte schließlich die Deutsche Post, blieb aber noch mit 10 Prozent beteiligt. Vertreib und Produktion erfolgten unter Marke B-On.

Jetzt hat das noch junge Unternehmen Insolvenz angemeldet. Grund seien Lieferengpässe bei Bauteilen, die zu einem Produktionsrückgang und in Folge zu Zahlungsschwierigkeiten geführt haben sollen. Die Produktion soll erstmal weiterlaufen und man sei bereits mit Kunden und Lieferanten im Gespräch, wie es weitergehen soll.


Neue Förderung: BMDV fördert Aufbau von DC-Ladepunkten in Unternehmen

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat beschlossen, den Aufbau von Schnellladepunkten in Unternehmen zu unterstützen. Für das Förderprogramm wurden 400 Millionen Euro eingeplant. Erst neulich wurde ein Förderprogramm für „Eigenerzeugung und Nutzung von Solarstrom für Elektrofahrzeuge an Wohngebäuden“ angekündigt. Dafür steht ein Budget von 500 Millionen Euro zur Verfügung.

Bisher dominieren AC-Anschlüsse privat und in Unternehmen, denn DC-Ladepunkte sind wesentlich teurer. Daher möchte das BMDV einen Anreiz setzen, mehr DC-Punkte zu installieren. Die Anträge können bereits seit dem 18. September bei dem Projektleiter Jülich eingereicht werden. Pro Ladepunkt kann man bis zu 30.000 Euro bekommen.

Die maximale Fördersumme richtet sich nach Größe des Unternehmens und Ladeleistung je Punkt. Kleinere und mittlere Unternehmen können damit rechnen bis zu 40 Prozent der Kosten über die Förderung abzurechnen. Bei großen Unternehmen sind es maximal 20 Prozent. Wie genau die Größe eines Unternehmens definiert ist, wurde nicht genannt. Die Mindestleistung des Ladepunktes muss bei 50 kW liegen. Für Säulen mit einer Leistung von 50 bis 149 kW bekommen kleine und mittlere Unternehmen 14.000 Euro, große Firmen bekommen 7.000 Euro. Bei Ladepunkten ab 150 kW bekommt man sogar schon mehr als das Doppelte. Da sind für kleine und mittlere Unternehmen 30.000 Euro drin und für große Unternehmen 15.000 Euro.

Maximal kann ein Unternehmen fünf Millionen Euro bekommen. Bei verbundenen Unternehmen liegt der Betrag bei 30 Millionen Euro. Jedes Unternehmen darf allerdings nur einen Antrag stellen. Bei verbundenen Unternehmen dürfen die Tochterunternehmen mit eigenen Rechtscharakter einen eigenständigen Antrag stellen. Förderfähig sind auch die Kosten für den Netzanschluss, technische Ausrüstung wie beispielsweise elektrische Stromspeicher und auch Tiefbauarbeiten.

Diese Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um die Förderung zu bekommen

Für die Förderung kommen „Unternehmen mit gewerblicher Wirtschaft und Unternehmen mit öffentlicher Beteiligung“ in Frage, so das BMDV. Die Ladepunkte müssen innerhalb von Deutschland installiert werden und mindestens zwei Jahre im Besitz des Unternehmens bleiben. Außerdem bekommt man die Förderung nur, wenn die Ladestation mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird.

Nicht förderfähig sind Leasingraten oder Mietausgaben für eine Ladeinfrastruktur. Erst bei Bewilligung des Antrages darf der Auftrag zum Bau einer Schnellladestation vergeben werden. Die Beschaffung und Installation muss dann innerhalb von 18 Monaten nach Bewilligung erfolgen. Eine Verlängerung ist allerdings in begründeten Ausnahmefällen möglich.


nextnews: Umweltbonus für Tesla-Kunden in Gefahr, Serienfehler beim Dacia Spring?, VW-Krise breitet sich aus, Peogeot E-3008, Tschüss Lucid?

Neue Weltrekorde von E-Autos

In der E-Mobilität wurden diese Woche direkt zwei neue Weltrekorde aufgestellt. Zwei E-Autos, beide von Studenten zweier Universitäten entwickelt, konnten zum einen mit der Reichweite und zum anderen mit der Beschleunigung überzeugen.

Foto von der TUM: "muc022"

Die Technische Universität München konnte den Weltrekord auf der Langstrecke mit ihrem „muc022“ knacken.- Mit einer Akkuladung wurden 2.573 Kilometer zurückgelegt. Das sind rund 1.000 Kilometer mehr, als der bisherige Rekordhalter geschafft hat. Im Schnitt ist das Fahrzeug 26 km/h gefahren. 99 Stunden ist der „muc022“ gefahren, um den Rekord aufzustellen. Neun Fahrer haben sich regelmäßig abgewechselt und sogar auf Feldbetten in einem Hanger am Flughafen München geschlafen. Dort fand nämlich auch der Versuch statt.

Den Rekord schaffte man mit einem 15,5-kWh-Akku. Damit hat man nicht mal 0,6 kWh auf 100 Kilometer verbraucht. Angetrieben wurde das Auto mit einem permanent erregten Synchronmotor mit einer Leistung von nur 400 W. Allerdings muss auch nicht viel Kraft aufgewendet werden, um den „muc022“ ins Rollen zu bringen. Der hat nämlich nur ein Gewicht von 170 Kilogramm.

Foto von ETH Zürich

Noch leichter ist das E-Auto „mythen“ mit 140 KILOGRAMM. Das wurde von Studierenden der ETH Zürich und der Hochschule Luzern entwickelt. Mit dem konnten sie den Rekord für die schnellste Beschleunigung von 0 auf 100 km/h aufstellen.

Innerhalb von 0,956 Sekunden wurde die Geschwindigkeit erreicht und das auf einer Strecke von 12,3 Metern. Vier selbstentwickelte Radnabenmotoren und ein spezieller Antriebsstrang haben den Rekord möglich gemacht. Damit kam man auf eine Leistung von 240 kW. Damit das Fahrzeug nicht die Haftung verliert, wurde eine Art Staubsauger verbaut. Der kann auch die Aufstandskraft der Reifen verdoppeln. Anders als beim „muc022“ fand dieser Versuch im Freien auf dem Militärflugplatz Dübendorf statt.

Peugeot E-3008 mit 700 km Reichweite

Foto von Peugeot: E-3008

Peugeot haben den neuen E-3008 vorgestellt. Der tritt im C-Segment an und wird es mit drei verschiedenen Antriebsformen und Akkugrößen geben. Die kleine 73-kWh-Batterie mit Vorderantrieb und 157 kW Leistung. Mit dieser Variante soll eine Reichweite von 525 Kilometern möglich sein. Außerdem wird es auch eine Variante mit einem 98-kWh-Akku geben und Vorderantrieb. Damit kommt man auf eine Leistung von 170 kW und soll sogar Reichweiten von bis zu 700 Kilometern erreichen können. Eine Allrad-Variante wird es auch geben. Die hat eine Leistung von 240 kW und kommt bis zu 525 Kilometer weit.

Das Modell basiert auf der 400 Volt „STLA Medium“ Plattform und die Batterien auf der NMC-Basis. 4,54 Meter ist der SUV lang. Der Radstand beträgt 2,73 Meter und der Wendekreis ist 10,6 Meter groß. Der Kofferraum ist mit 520 Liter Volumen angegeben.

Foto von Peugeot: Maße Peugeot E-3008

Das Auto verfügt über einen 11-kW-Onboardlader, die DC-Ladeleistung wird mit 160 kW angegeben. Von 20 auf 80% soll die Ladung beim kleinen Akku 30 Minuten dauern und beim großen Akku unter 30 Minuten. Das Auto soll Vehicle-2-Load fähig sein und Geräte mit bis zu 3 kW und 16 Ampere versorgen können. Den e-3008 wird es in zwei Ausstattungsvarianten geben: Allure und GT. Ab Februar 2024 soll dann das Auto bestellbar sein.

Tschüss Lucid?

Lucid Motors wurde 2007 gegründet. Mit E-Autos der Superlative, angefangen in der Luxusklasse, möchte man den Markt erobern. Noch vor dem Marktstart kapitalisierte sich das Unternehmen über einen Börsengang. Im Sommer 2021 startete dann die Serienproduktion in Arizona. 2022 wurden 4.400 Fahrzeuge verkauft und das Unternehmen wollte auch in Europa an den Markt. Dieses Jahr möchten sie 10.000-Fahrzeuge-Marke knacken.

Es läuft aber nicht alles rund. Ende März wurde das Personal um 18 Prozent reduziert, aus Kostengründen. Im Juni kam dann die rettende Kapitalspritze von drei Milliarden US-Dollar, überwiegend vom Public Investment Fund Saudi-Arabiens. In Deutschland startete man mit dem Top-Modell Lucid Air Dream. Dieses bietet 800 Kilometer WLTP-Reichweite und mehr Leistung als Teslas Model S Plaid. Allerdings liegt der Preis auch dafür bei 218.000 Euro. Laut KBA wurden im laufenden Jahr in Deutschland 56 dieser Modelle neu zugelassen. Mindestens ein Kunde ist allerdings nicht glücklich.

Screenshot Blogbeitrag von Tesla-Anwalt

Tesla-Anwalt Christoph Lindner schildert in einem Blogbeitrag einen aktuellen Streitfall. Bei dem Preis für das Auto erwartete man nicht nur Vollausstattung, sondern auch die vom Hersteller im Serienumfang beschriebenen Positionen. Darunter zählt auch das Fahrassistenzsystem „DreamDrive Pro“. Genau das hat aber das Auto von Christoph Lindners Mandanten nicht.  Nicht mal einen Spurhalteassistenten hat das Fahrzeug. Das Unternehmen selbst bestätigte zwar das Fehlen des Assistenzsystems, verweigerte aber auch die Nachrüstung. Sie wollen die Funktion bei einem späteren Software-Update nachrüsten. Legen sich aber nicht fest, wann es so weit sein wird. Nach dem heutigen Stand steht im Lucid-Konfigurator immer noch ein „Autobahnassistent mit aktiver Spurzentrierung“ als „enthalten“. Dieses Verhalten von Lucid weist auf eine fehlende Marktreife hin.

Screenshot des Lucid-Konfigurators

VW-Krise weitet sich aus

Vor einigen Wochen berichteten wir bereits über die Drosselung der ID.-Produktion im VW-Werk Emden. Damals wurden fahrzeugbezogen die Betriebsferien verlängert und Schichten gestrichen. Noch auf der IAA gab sich VW zunächst positiv. Markenchef Thomas Schäfer äußerte: „Seit Mai sehen wir wieder einen Aufwärtstrend bei den Auftragseingängen“.

Die aktuelle Lage sei laut ihm ein „Zwischentief“. Aus unserer Sicht betrifft dieses Tief aber nicht nur VW, sondern den Gesamtmarkt. Fürs laufende Jahr zeichnet sich eine Stagnation der Neuzulassungen auf Vorjahresniveau ab. 2022 gab es in Deutschland 17,7 Prozent voll elektrische Neuzulassungen. Im laufenden Jahr liegen wir bei 18,6 Prozent und die hohen Zahlen der Bafa-Rallye im August werden in den nächsten Monaten fehlen.

Bereits am Dienstag sickerten die negativen Nachrichten bei VW durch. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer äußerte sich zu dem VW-Werk in Zwickau: „In den nächsten Tagen, vielleicht Stunden, werden wir bedauerliche Nachrichten hören“. Gemeint war damit, dass Arbeiter des Werks entlassen werden.

Neben VW ID.3, 4 und 5, werden dort auch alle Audi Q4 e-tron und alle Cupra Born produziert. All diese Modelle waren in den Monaten Juli und August nie schlechter als Platz 11 positioniert der meist neuzugelassenen Modelle. Insgesamt hat das Zwickauer Werk 10.700 Beschäftigte und davon haben 2.200 befristete Arbeitsverträge. Am Donnerstag gab es eine Betriebsversammlung, auf der die Mitarbeiter informiert wurden. Zunächst sollen 269 auslaufende Verträge nicht verlängert werden. Auch der Schichtbetrieb müsse voraussichtlich angepasst werden. Als Grund wird „die aktuelle Marktsituation“ genannt, konkret die Kaufzurückhaltung aufgrund hoher Inflation und rückläufiger Förderung. Überspitzte Negativ-Schlagzeilen in den Medien machen die Situation vor Ort auch nicht gerade einfacher.

Dacia Spring Serienfehler?

Der Dacia Spring überzeugt vor allem durch den Preis. Die Preise beginnen in Deutschland schon bei 22.750 Euro. Wer einen CCS-Anschluss haben möchte, muss aber mindestens 25.350 Euro hinlegen. Bei dem Preis darf aber auch nicht die beste Qualität erwartet werden.

Dadurch das der Dacia Spring so kostengünstig ist, ist er sogar auf Platz 13 der meist zugelassenen E-Autos. In die Top 30 schafft es kein weiteres Auto mit einem Listenpreis unter 30.000 Euro.

Screenshot Umfrage im Dacia Spring Forum

Allerdings sind viele Kunden unzufrieden. Beim Beschleunigen oder Lastwechsel ist bei geringerer Geschwindigkeit ein deutlich „Klong“ zu hören. Betroffene Nutzer vernetzen sich im Dacia Spring-Forum. Alleine dort gibt es bereits über 100 Betroffene. In einer Umfrage zeigt sich auch, dass viele Fahrzeuge unter 10.000 Kilometern betroffen sind. Bisher gibt es vom Hersteller kein Wort zur Abhilfe. Daher formiert sich momentan ein Widerstand der Betroffenen. Einige haben sogar inzwischen Deckungszusagen von ihrer Rechtsschutzversicherung, um ihr Ersuchen nach Abhilfe auf dem Rechtsweg durchzusetzen. Der Hersteller zeigt zumindest auch langsam verstärktes Interesse.

Wir haben auch bei einem Dacia-Insider nachgehakt. Ihm sind allerdings bei mehreren Hundert verkauften Spring in seinem Autohaus die geschilderten Probleme bisher nicht bekannt.

Umweltbonus für Tesla-Kunden in Gefahr

Bei einem Umweltbonus-Antrag im Leasing ist der Umfang der nachzuweisenden Dokumente höher als bei Barkauf oder Finanzierung. Momentan gibt es bei diesen Dokumenten für Teslas Model Y – Deutschlands meistverkauftes E-Auto – Unstimmigkeiten, die dann zu Ablehnungen führen. Dabei geht es um 4.500 Euro zu Lasten der Antragsteller. Konkret betroffen sind Kunden des Leasinggebers Tesla Financial Services. Grund der Ablehnung ist, dass die Differenz in der Beispielrechnung zwischen herstellerseitig geförderter und ungeförderter Leasingrate zu gering ist und damit der Herstelleranteil als nicht vollständig erbracht gilt. Ohne Herstelleranteil besteht kein Anspruch auf den staatlichen Anteil am Umweltbonus.

Solche Differenzen gab es bereits in der Vergangenheit aufgrund von multiplizierten Rundungsbeträgen. Da ging es allerdings nur um Centbeträge. In diesen Fällen sind es allerdings oft über 1.000 Euro. Tesla Financial Services ist für telefonische Nachfragen nicht erreichbar. Postalische Anfragen an die im Vertrag aufgeführte Adresse werden als unzustellbar zurückgesendet, dementsprechend steigt natürlich die Frustration der betroffenen Kunden.

Ein Nutzer bekam per E-Mail folgende Antwort: “Wir können Ihnen bestätigen, dass die Berechnung im Vertrag richtig ist. Der Umweltbonus wird nicht voll amortisiert und daher ergibt die Differenz aus Leasingrate ohne Umweltbonus und Leasingrate mit Umweltbonus mal Leasingdauer nicht 100% des Umweltbonuses. Am Ende der Leasingdauer ist weiterhin ein anteiliger Wert des Umweltbonuses im Restwert des Fahrzeugs gebunden.” Bedeutet also, dass der Umweltbonus nicht zu 100 Prozent an den Antragsteller ausgezahlt wurde und der Antrag somit nicht förderfähig ist. Auf telefonische Nachfrage beim Bafa schildern Nutzer die Auskunft, dass die Verträge nur stichprobenartig geprüft werden und sich das Amt vorbehalte, bereits genehmigte Anträge erneut zu prüfen. Daher droht die Gefahr, dass der Kreis der betroffenen noch größer werden könnte.

Sichert euch daher am besten alle Dokumente auf eigenen Endgeräten und macht auch während des Kaufprozesses Screenshots.


Neuzulassungshoch: E-Autos beliebteste Antriebskraft im August

Der August hätte für die Elektromobilität nicht besser laufen können. Insgesamt 273.000 Personenkraftwagen wurden neu zugelassen. Das sind 37 Prozent mehr als im Vergleichsmonat. Und auch der Anteil gewerblicher Zulassungen nahm rund 50 Prozent zu. Damit betrug ihr Gesamtanteil 69 Prozent. Im August waren Elektroautos beliebter als Verbrenner.

Jeder dritte Neuwagen war ein E-Auto. 32 Prozent der Autos waren reine E-Autos. Benziner hatten nur einen Anteil von 28 Prozent. Der Grund dafür ist aber nicht ganz zufällig. Für Unternehmen und Gewerbetreibende war der 31. August der letzte Tag, um einen Antrag für den staatlichen Umweltbonus zu stellen. Alles, was sich an Elektroautos irgendwie in der Logistik-Kette befand und befindet, wurde zugelassen. Vermutlich sind auch viele der Fahrzeuge noch gar nicht zugelassen. Außerdem gab es nicht nur vorgezogene Zulassungen, sondern auch vorgezogene Beschaffung und eine Priorisierung deutscher Gewerbekunden bei der Zuteilung produzierter Neuwagen durch die Hersteller.

Das bescherte ein Elektro-Wachstum von 171 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und weil Benziner und Diesel nur geringfügig gewachsen sind, sank der durchschnittliche CO2-Ausstoß im August um 16 Prozent. In den vergangenen acht Jahren kam es immer wieder zu solchen Ausreißern. Der September wird mit diesen Zahlen nicht mithalten können und wesentlich schwächer ausfallen. Im Dezember wird es dann nochmal einen Anstieg an Neuzulassungen von E-Autos geben, denn ab dem 01. Januar sinkt der Umweltbonus für Privatpersonen von 4.500 Euro auf 3.000 Euro und Autos mit Netto-Listenpreis der Basisvariante oberhalb von 45.000 Euro fallen ganz aus der Förderung raus.

Steigende Absätze bei allen Herstellern

86.649 neu zugelassene E-autos gab es im August insgesamt. Nicht nur einzelne Hersteller und Modelle stechen heraus. Bei allen Herstellern gab es hohe Zahlen. MG4 schafft es mit 1840 Modellen auf Platz 20 der Top zugelassenen E-Autos. Im Januar wäre MG damit noch zahlenmäßig auf Platz 2 gewesen. Auch im August schafft es VWs ID. 4 und 5 auf Platz eins und damit vor Teslas Model Y. Bei VW ist ein gewisser Dienstwagen-Effekt für Mitarbeiter denkbar, da man ja erst im Mai das interne “Elektro-Verbot” aufgehoben hatte. Im Gesamtjahr liegt allerdings das Model Y noch vorne. Auch auf Platz drei schafft es VW mit dem ID. 3, knapp gefolgt vom Cupra Born und Skoda Enyaq. VW verzeichnet einen Marktanteil von 25 Prozent im August. Opel schafft es mit dem Corsa-e und dem Mokka-e erneut in die Top 20. Allein 44 Prozent der zugelassenen Corsas dieses Jahres wurden im August zugelassen.

Auch zwei Chinesische Modelle schaffen es erstmalig in die Top 20. Auf Platz 12 ist der Ora Funky Cat. 73 Prozent der Zulassungen für dieses Modell fallen auf den August. Wir vermuten, dass es hier wohl eine kleine Halde an Neuwagen gab, die man entweder bei einem Auto-ABO-Anbieter platzieren konnte. Denkbar sind auch Eigenzulassungen im Hersteller-Netzwerk, einfach nur um erstmal die 4500€ mitzunehmen. Aber die Haltefrist beträgt ein Jahr. Ohne sinnvolle Verwendung macht das wenig Sinn. Auch sogenannte Tageszulassungen, die von Außenstehenden gerne mal als Mittel zur Zielerreichung unterstellt werden, ergeben bei E-Autos wegen der Förderbedingungen finanziell keinen Sinn. BYD legt bei der August-Quote nochmal einen drauf. Bei dem Atto3 auf Platz 18 kommen sie auf eine Quote von 78 Prozent. Das könnte auch an der 199 Euro Leasing-Aktion gelegen haben.

Auch Hyundai ist zweifach in den Top 20 vertreten, mit dem Kona und dem IONIQ5. Aber auch der IONIQ6 positioniert sich mit 1.411 Stück gut auf dem Platz 25. Überraschend stark war der KIA EV6. KIA liefert die Autos, die vor einem Jahr bestellt wurden aus und kommt auf eine August-Quote von 40 Prozent. Im Vergleich zum August wird der September wesentlich schwächer ausfallen. Vermutlich in Verbindung mit der medialen Berichterstattung, dass die Zahlen der Elektromobilität einbrechen.


nextnews: Bericht von der IAA samt neuer Modelle, Rabatt für Model 3 Highland

Bericht von der IAA in München

Insgesamt muss man sagen, dass die Messe sehr stark von Elektromobilität geprägt war. Auch viele Batteriehersteller waren mit großen Ständen auf dem Messegelände vertreten. Und auch bei den Autos konnte man deutlich sehen: China kommt und zwar mit großen Ständen und vielen Autos. Umso weniger Neuzulassungen bisher, umso größer waren die Stände.

Der Hersteller Leapmotor hatte gleich fünf Modelle ausgestellt. Und auch Seres hatte viele Modelle dabei. Der Stand von BYD hatte in Etwa das Format von Volkswagen, also einer der größten Stände auf der Messe. Und auch in der Innenstadt war BYD breit aufgestellt.

Im Zuge der IAA wurden etliche Neuerungen vorgestellt und Ankündigungen gemacht. Die auf einen kurzen Blick:

Opel Astra Sports Tourer Electric

Foto von Opel: Opel Astra Sports Tourer Electric

Ab sofort kann der Kombi-Ableger auch in Deutschland bestellt werden. Der Listenpreis startet bei 43.490 Euro. Damit ist der Astra-Kombi 1.500 Euro teurer als der Opel Astra Electric, der bereits seit Juni bestellt werden kann. Auch die teurere GS-Ausstattung wird es bei dem Astra-Kombi geben. Die Preise beginnen dann ab 46.560 Euro.

Zeekr Preise

Foto von Zeekr: Zeekr X

Nachdem in den Niederlanden und Schweden der Vorverkauf für den Zeekr 001 und den Zeekr X bereits gestartet ist, ist jetzt auch Deutschland dran. Der Preis für den Zeekr 001 beginnt bei 59.900 Euro. Zeekr X beginnt ab 44.990 Euro. Beide Preise gelten für die Long-Range-Varianten. Wie viel die Allrad-versionen kosten werden, ist noch nicht bekannt. Die Auslieferung der Modelle soll Anfang nächsten Jahres starten, konkret schreiben sie April bis Juni.

Smart #3 vorgestellt

Europa-Premiere auf der IAA

Nach dem Smart #1 kommt jetzt auch der #3. Der feierte diese Woche auf der IAA europäische Premiere. Noch Ende des Jahres soll der Smart #3 in Deutschland angeboten werden und damit ist Deutschland das erste Land, in dem das Modell auf den Markt kommt. Den Smart #3 wird es vier Ausstattungsvarianten geben. Beginnend bei 43.490 Euro. Die teuerste Ausstattungsvariante ist die Brabus-Version ab 50.990 Euro. Auch die Möglichkeit einer Anhängerkupplung ist gegeben. Bis zu 1.600 kg können gezogen werden.

 

Preise BYD Seal

Foto von BYD: BYD Seal

Nach dem Dolphin kommt jetzt auch BYDs Seal nach Deutschland. Es wird ihn in zwei Ausstattungsvarianten geben. Die Variante Design gibt es mit Heckantrieb und 230 kW Leistung. Der Preis startet ab 47.578 Euro. Die Variante Excellence hat Allradantrieb und 390 kW Leistung. Dafür werden Preise ab 53.668 Euro verlangt. Beide Varianten haben einen 82,5 kWh-Akku. 2024 soll dann noch ein SUV-Ableger kommen, der Seal U. Das Auto feierte auf der IAA Europa-Premiere. Die Preise sind aber noch nicht bekannt.

Renault Scenic

Foto von Renault: Renault Scenic E-Tech

Auch den Renault Scenic wird es zukünftig als reines E-Auto geben. Anfang 2024 soll der dann auf den Markt kommen. Den Scenic E-Tech Electric wird es in zwei Leistungs- und Batterievarianten geben. Zum einen mit einer 60 kWh-Batterie und einem 125 kW starken Motor. Zum anderen mit einem 87 kWh-Akku und 160 kW Leistung. Die Reichweiten sollen bei 420 bis 620 km liegen.

KIA EV9 mit Heckantrieb

KIA Deutschland hat eine neue Preisliste online gestellt. Neu ist ein Heckantrieb des EV9 mit der großen 99,8 kWh-Batterie. Ausstattungsbedingt steigt die Reichweite auf 541 km. Der sieben-Sitzer mit 800 V-System beginnt jetzt bei 72.490 Euro.

Neue Mini-Modelle

Mini bringt gleich zwei neue E-Modelle auf den Markt, den Mini Cooper E und den Mini Countryman. Den Mini Cooper E bekommt man ab einem Preis von 32.900 Euro mit 135 kW Leistung und einer 40,7 kWh-Batterie. Der Cooper SE beginnt bei 36.900 Euro. Das Auto hat dann eine Leistung von 160 kW und einen 54,2 kWh-Akku.

Foto von Mini: Mini Countryman

Den Countryman wird es in zwei Versionen geben, gebaut wird der dann in Leipzig. Der Countryman E kommt mit Frontantrieb und 150 kW Leistung für einen Preis ab 43.500 Euro. Der Countryman SE ALL4 kostet dann schon 49.500 Euro, hat aber auch 230 kW Leistung. Beide Versionen sind mit einer 66,5 kWh-Batterie ausgestattet.

BMW iX1 jetzt auch mit Frontantrieb

Für den iX1 kommt jetzt eine Einstiegsversion. Der iX1 eDrive20 kommt mit Frontantrieb und hat 150 kW Leistung und eine 64 kWh-Batterie. Damit sollen WLTP-Reichweiten von 430 bis 475 km geschafft werden. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 170 km/h geregelt. Mit 47.900 Euro inklusive Mehrwertsteuer ist es das einzige aktuelle BMW-Modelle, dass es noch in die Bafa-Liste der förderfähigen Fahrzeuge schafft.

CATL Superbatterie aus Deutschland

Neben China möchte CATL auch in Europa produzieren. In Deutschland und Ungarn soll die Superbatterie hergestellt werden. Wann genau die Produktion beginnt, ist noch nicht bekannt.

Rabatt für Model 3 Highland

Screenshot von Tesla-Webseite

Durch den Wegfall der Förderung für gewerbliche Anträge haben sich die Spielregeln für den Markt geändert. Offen war, wie die Hersteller mit dem Rückgang gewerblicher Anfragen umgehen. Tesla Macht den Anfang und reagierte. Der Flotten-Rabatt ist zwar nicht neu, aber die Homepage wurde pünktlich umgestellt und auch das Tesla Model 3 Highland für Bestellungen vom 1. September bis zum 31. Dezember mit einbezogen. Statt 4.500 Euro staatlicher Prämie gibt es immerhin 2.250 Euro Flottenrabatt. Rabatte für alle gibt es weiterhin auf kurzfristig verfügbare Neuwagen bei Model Y Performance und für Basisversion mit Heckantrieb.


Facelift vom Tesla Model 3: mehr als nur ein paar Veränderungen

Vollkommen unerwartet wurde über Nacht der Tesla-Konfigurator umgestellt. Jetzt konnte man zum ersten mal das neue überarbeitete Model 3 sehen, mit all seinen Veränderungen. Und die sind umfangreicher als erwartet.

Äußerlich wirkt das Model 3 jetzt moderner, sportlicher und effizienter. Schmalere Scheinwerfer und veränderte Heckleuchten sind eine Veränderung. Die beiden Lufteinlässe an den Seiten gibt es jetzt nicht mehr. Und auch das Felgendesign wurde überarbeitet. Das Model 3 kann man jetzt in zwei neuen Farben konfigurieren lassen: Stealth Grey und Ultra Red jeweils für einen Aufpreis von 2.000 Euro.

Screenshot des Konfigurators
Screenshot des Konfigurators

Aus technischer Sicht gab es ebenfalls eine Verbesserung. Die Reichweite wurde erhöht. Mit dem kleinen Akku kommt man jetzt bis zu 554 km weit. Mit dem großen Akku sogar bis zu 678 km. Diese Werte gibt Tesla für die 18-Zoll-Räder an.

Und auch das Innere hat sich ordentlich verändert. Es gibt jetzt ein neues Lenkrad in Anlehnung an Model S und X. Auf Schalt- und Blinker-Hebel hat man vollkommen verzichtet. Blinken kann man jetzt über das Lenkrad. Ebenfalls ist die Holzoptik verschwunden und die Mittelkonsole wurde neu gestaltet. Es gibt jetzt eine Ambientebeleuchtung und belüftete Sitze.

Eine 360°-Akustikverglasung und weitere Optimierungen sollen im Inneren für mehr Ruhe sorgen. Tesla verspricht eine Reduktion der verschiedenen äußeren Einflüsse wie Wind oder Abrollgeräusche von 20 bis 30 Prozent. Eine verbesserte Federung soll ebenfalls das Fahrgefühl optimieren. Auch das Soundsystem und die Bluetooth-Anbindung wurden verbessert.

Screenshot von Tesla-Video

Neu ist ein Monitor für die Passagiere auf der Rückbank. Dieser ist für Klimasteuerung, Musik, Spiele und Filme. Das Kofferraumvolumen beträgt jetzt 594 Liter, 33 Liter mehr als zuvor.

Die Auslieferungen für Deutschland sollen im Oktober diesen Jahres starten. Der Preis hat sich nur um 1.000 Euro erhöht und das obwohl so viel verändert und verbessert wurde. Auch für Teslas Model X und S gab es über Nacht eine Veränderung. Die Modelle kosten jetzt ungefähr 20.000 Euro weniger, das gilt auch für die Plaid Varianten.


Peugot E-Auto vor Solaranlage

neue Förderung: 10.200 Euro winken, wenn das E-Auto mit Solarstrom geladen wird

Für E-Auto-Besitzer oder diejenigen, die vorhaben sich ein E-Auto anzuschaffen, könnte bald eine weitere Förderung winken. Bis zu 10.200 Euro können bezuschusst werden, vorausgesetzt man möchte das E-Auto mit Solarstrom laden.

An dieser Förderung hängen allerdings einige Voraussetzungen dran. Ladestation, Photovoltaikanlage und Solarstromspeicher müssen fabrikneu angeschafft werden und dürfen zum Zeitpunkt des Antrags noch nicht bestellt sein. Damit fallen schonmal alle Personen raus, die bereits ihr Auto mit klimafreundlichem Strom laden. Bei der Antragstellung muss entweder bereits ein Elektroauto in Besitz oder eins bestellt sein.

Zusätzlich werden nur private Personen gefördert, die ein Wohngebäude besitzen und auch schon in diesem wohnen. Damit fallen auch Neubauten vor Einzugstermin raus.

Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, wird der Kauf einer neuen Ladestation unterstützt, welche mindestens 11 kW Ladeleistung hat. Auch der Kauf einer neuen Photovoltaikanlage mit mindestens 5 kWp Spitzenleistung und eines neuen Solarstromspeichers mit mindestens 5 kWh Speicherkapazität wird gefördert. Der Einbau und der Anschluss der Gesamtanlage und ein Energiemanagement-System gehören ebenfalls zu den geförderten Maßnahmen. In diesem Monat soll auch noch auf der Seite des KfW eine Liste der geförderten Ladestationen veröffentlicht werden.

Ladestation, Photovoltaikanlage und Solarstromspeicher müssen zusammen gekauft werden und werden nicht einzeln gefördert. Der Solarstrom soll dann vorrangig für das Laden des Autos genutzt werden. Auch die Kombination mit anderen Fördermitteln, wie Kredite, Zulagen und Zuschüsse ist nicht möglich. Einige kritisieren die Voraussetzungen für die neue Förderung. Es würden zu viele von der Förderung ausgeschlossen werden und Eigentum sei eine Voraussetzung, um das Angebot in Anspruch nehmen zu können. Dementsprechend könnten die Leute, die für die Förderung in Frage kämen, sich einen solchen Ausbau ohnehin schon leisten.

Das kann ein Antragsteller bekommen

Insgesamt stehen für das Förderprogramm 500 Millionen Euro zur Verfügung, welches aus dem Klima- und Transformationsfonds stammt. Die Anträge können ab dem 26. September eingereicht werden.

Screenshot der KfW-Seite

Maximal 10.200 Euro kann ein Antragsteller bekommen für ein bidirektionales Gesamtsystem. Das bedeutet, dass der Akku des Fahrzeuges auch als Reserve dienen kann und bei Bedarf auch aus diesem wieder Strom in Netz zurückfließt oder für das eigene Haus benutzt wird. Sollte das nicht erlaubt werden, dann liegt der Höchstbetrag bei 9.600 Euro. Für die Ladestation bekommt man 600 Euro pauschal, beziehungsweise bei einem bidirektionalem System 1.200 Euro pauschal. 600 Euro pro kWp sind bei der Photovoltaikanlage drin, maximal werden 6.000 Euro ausgezahlt. Für den Solarstromspeicher bekommt man 250 Euro pro kWh, maximal 3.000 Euro.


nextnews: weltweit größtes E-Containerschiff, Happy Hour bei Tesla, neue Ladeflatrate

Happy Hour bei Tesla

Tesla verkündete diese Woche, dass das Laden für jeden Fahrer für einen Tag gratis wäre. Anlass dafür gab das zehnjährige Jubiläum der europäischen Supercharger. Das stellt natürlich auch einen Belastungstest dar, wenn der Andrang so groß ist. Am vollsten war es dann nach unseren Beobachtungen zwischen 17:00 und 19:00 Uhr.

Screenshot aus der Tesla-App, 17:23

Auch wenn in der App noch freie Plätze angezeigt wurden, konnte man davon ausgehen, dass man nicht laden konnte. Grund dafür waren die kurzen Ladekabel der Supercharger. Die führen dazu, dass wenn Fahrzeuge den Ladeanschluss auf der anderen Seite als Teslas haben, die Ladeparks nicht voll ausgelastet werden. Sowas hat dann auch Missverständnissen und Diskussionen geführt.

Längere Kabel wird es dann bei der nächsten Generation V4 geben, wie sie auch an der Gigafactory in Grünheide stehen. Vermutlich wird es bei Tesla auch in den nächsten zwei Jahren in ganz Europa eine Umrüstung geben auf dieses System geben. Und das wahrscheinlich auch für bereits bestehende Standorte. Damit würde nicht nur das Kabelproblem gelöst werden. Es ist zu erwarten, dass die EU für Schnellladestationen ein direct payment über EC- und Kreditkarten beschließt und das ohne Bestandsschutz.

Foto von Tesla: V4 Supercharger

Das Angebot von Tesla hat gezeigt, dass Europas größtes Schnelladenetz der Belastung standgehalten haben und auch die Stromnetze sind nicht zusammengebrochen. Außerdem waren die Wartezeiten meist kurz. Das bedeutet gleichzeitig, dass Europas Stromnetz noch mehr E-Autos problemlos versorgen kann.

Neue Ladeflatrate

2021 starteten mit Jucr und Elvah zwei Startups in den Markt, die beide Flatrateangebote angeboten haben. Ab 49 Euro monatlicher Einmalzahlung wurde europaweites Laden angeboten. Beide Anbieter boten auch eigene Apps an. Dieses Angebot war nicht lange wirtschaftlich sinnvoll, denn für den Aufbau des Kundenstammes und des Unternehmens wurden Millionenbeträge aufgebraucht. Nach Preiserhöhungen und Sonderklauseln in den AGB folgten teilweise Kündigungen von Bestandsverträgen und die Tarife wurden schließlich recht bald eingestellt und durch Angebote mit Paketpreisen für fest definierte Mengen an Ladestrom umgestellt.

Jetzt versucht es ein weiterer Newcomer mit einer Flatrate. Flatcharge verspricht europaweites Laden an 400.000 Stationen für 79 Euro monatlich, ohne Limit, ohne versteckte Kosten und ohne feste Laufzeitbindung.

Das Impressum zeigt eine UG-Haftungsbeschränkung in Köln und aktuell bietet das Unternehmen noch keine App an, sondern ermöglicht die Freischaltung von Ladestationen ausschließlich über eine Ladekarte.

Auch wenn 400.000 Ladepunkte eine hohe Abdeckung aufweist, ist nirgends genannt, welche Ladepunkte das betrifft. Ein Kunde hat das Recht zu erfahren, welche Gegenleistung man genau für das Geld bekommt. Auf die Frage, warum sie so günstig seien, haben sie in ihren FAQ geantwortet, dass sie mit geheimer KI auf ungenutzte Kontingente verschiedener Anbieter zurückgreifen.

Screenshot der FAQ von Flatcharge

Diese Antwort wurde bereits geändert, sie wollen auf sich Aufmerksam machen und richten sich ausschließlich an Privatkunden. Auch das „ohne Limit“ wurde innerhalb weniger Tage auf Privatkunden und eine rechtlich nicht definierte Begrenzung geändert.

Screenshot der FAQ von Flatcharge

Die AGB sind zudem sehr schlank gehalten und regeln nur ein Minimum zu Online-Vertragsabschlüssen, enthalten aber keinerlei einschlägige Regelungen zur Elektromobilität, wie sie marktüblich sind. Auch eine Klausel zur Möglichkeit der Preisanpassung für laufende Verträge ist aktuell nicht geregelt. Dadurch sind Streitfälle wahrscheinlich. Dafür gibt die Zahlungsmethode der Lastschrift dem Kunden eine gewisse Sicherheit.

Die Ladekarte kostet einmalig 9,90 Euro, wobei der Betrag über einen Gutschein bei der ersten ABO-Aktivierung angerechnet wird. Eine Kündigungsfrist ist nicht genau definiert. Es wird lediglich gesagt „zum Ende des jeweiligen Abrechnungszeitraums“.

Ob das Angebot wahrgenommen werden sollte oder nicht, soll jeder selbst entscheiden. Wir denken allerdings, dass so ein Wirtschaftsmodell nicht lange gut gehen kann. Bisher ist der Bestellbutton ohnehin inaktiv, momentan läuft erst eine Testphase.

Weltgrößtest Elektro-Containerschiff sticht in See

Auch auf dem Wasser erfolgt die Umstellung auf Elektroantrieb, wenn auch langsamer. Elektrische Kleinboote gibt es schon länger. Letztes Jahr wurde dann das weltweit erste elektrische Containerschiff in Norwegen zu Wasser gelassen. Das war erst der Anfang, denn jetzt wurde der weltweit größte Elektrofrachter in Betrieb genommen. Das Containerschiff N997 stammt aus einer Werft von Cosco Shipping.

Foto von Cosco Shipping

Das Schiff ist knapp 120 Meter lang und fast 24 Meter breit. Damit kann der 10.000 Tonnen schwere Frachter 700 20-Fuß-Container transportieren. Das Schiff ist zwar wesentlich größer als das Containerschiff aus Norwegen, aber immer noch deutlich kleiner als die Ozeanriesen.

Zwei Motoren mit je 900 kW Leistung treiben das Schiff an. Die Batterien dafür werden in 36 Containern gelagert und können somit bei einem Zwischenstopp ausgetauscht und an Land geladen werden. Der Akku hat eine Gesamtakkukapazität von 50.000 kWh. Damit ist es auch der größte Akku, der jemals in einem Schiff verbaut wurde.

Durch seinen Tiefgang von 5.5 Metern ist der Frachter nur für küstennahe Transporte und Fahrten auf dem Fluss geeignet. Das Containerschiff N997 soll zunächst auf einer 1.000 km langen Strecke getestet werden.

Allein dieses einzige Schiff spart pro Tag 32 Tonnen CO2 ein. Mit 6.000 Containerschiffen, die täglich unterwegs sind, macht das nur einen Bruchteil der Emissionen aus. Problematisch an herkömmlichen Schiffen ist das Schweröl, mit dem sie betrieben werden. Schweröl hat einen deutlich höheren Anteil an Schwefel und anderen Schadstoffen und ist demnach auch gesundheitsgefährdender für Umwelt, Tier und Mensch. Es wird so oft verwendet, weil es billig ist. Elektroantriebe galten lange Zeit als zu aufwendig und teuer. Jetzt findet langsam ein Wandel statt.


Deutschlandtrend Elektromobilität

Dies Woche veröffentlichte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW), Daten und Analysen zum Stand und Markthochlauf der Elektromobilität in Deutschland. Dabei werden verschiedene Aspekte betrachtet und die Zahlen geben sehr gute Einblicke in die aktuellen Markttrends - sowohl bei den Fahrzeugen, als auch bei Ladeinfrastruktur.

Grafik von BDEW-Elektromobilitätsmonitor, August 2023

In der Grafik zu dem Fahrzeugbestand und Neuzulassungen wird deutlich, dass Neuzulassungen von E-Autos von Jahr zu Jahr zunehmen. Das Peak zum Ende des Jahres 2022 basiert auf vorgezogenen Neuzulassungen wegen der damals anstehenden Kürzung des Umweltbonus, ausgeliefert wurden diese Autos teilweise aber erst im ersten Quartal 2023.

Das hat auch Einfluss auf die CO2-Flottengrenzwerte. Jedes einzelne verkaufte E-Auto kann den etablierten Herstellern zur Zielerreichung dienen und so tausende Euro Strafzahlungen für einen Verbrenner einsparen. Seit geraumer Zeit wurde der Flottengrenzwert nicht mehr angepasst. Das bedeutet gleichzeitig, dass der steigende Verkauf von E-Autos es den Herstellern ermöglicht, mehr Verbrenner zu verkaufen. Vor allem auch die teuren margenstarken, die einen hohen CO2-Ausstoß verursachen. Für die ersten drei Halbjahre 2021, 2022 und 2023 zeigt sich nahezu eine Konstanz bei dem CO2-Ausstoß der Neuzulassungen - man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Hersteller in Summe nicht mehr E-Autos verkaufen (wollen), als nötig.

Grafik von BDEW-Elektromobilitätsmonitor, August 2023

Vollbremsung bei den Zulassungszahlen?

Seit dem 01. September 2023 können gewerbliche Kunden keine Förderanträge zum Umweltbonus mehr stellen. Erwartet wird ein daraus resultierender kurzfristiger Einbruch - sehr wahrscheinlich müssen die Hersteller vor allem im gewerblichen Bereich preislich reagieren, um die stagnierende Nachfrage zu beleben. Wahrscheinlich wird Tesla erneut den Anfang machen und die Preise zu senken. Dort reagiert man am schnellsten auf sich ändernde Rahmenbedingungen. Andere Hersteller werden dann nachziehen, sofern es die eigene Zielsetzung denn erfordert. Mittelfristig scheint aber eine Verschärfung der politischen Vorgaben zu CO2-Flottengrenzwerten eine effektive Lösung, um den CO2-Ausstaoß tatsächlich zu reduzieren und den Markthochlauf der Elektro-Autos zu unterstützen.

„Überangebot an Lademöglichkeiten“

Der BDEW hat sich klar zu dem Angebot an Lademöglichkeiten geäußert. Es gäbe mehr als genug, heißt es. In etlichen Pressemitteilungen stand in den Schlagzeilen „Überangebot an Lademöglichkeiten“.

Wichtig ist dabei zu verstehen, dass der BDEW ein Interessenverband auf der Betreiberseite ist und solche Zahlen auch nutzt, um solche Botschaften im Sinne seiner Mitglieder zu platzieren. Über 80 Prozent der Betreiber von der öffentlichen deutschen Ladeinfrastruktur sind im Verband organisiert. Im Grunde verfolgen die ein Ziel: Mehr E-Autos für mehr Ladevorgänge an ihren Ladesäulen. Damit wird die Wirtschaftlichkeit erhöht.

Quelle von BDEW-Elektromobilitätsmonitor, August 2023

Mit Verweis auf die EU-Vorgaben errechnet der BDEW, dass bereits heute das doppelte an geforderter Ladeleistung verfügbar ist. Nur rund 20 Prozent der Ladepunkte seien in der Regel belegt. Dafür hat man verschiedene Daten und Quellen ausgewertet, darunter die der Bundesnetzagentur und die Live-Daten der Betreiber. Zum 01. Juli gab es knapp 100.000 Ladepunkte. Trotz mehr verfügbarer E-Autos bleibt die Auslastung gering und die Verfügbarkeit hoch. Die Auslastung liegt bei 11 bis 13 Prozent, tagsüber nie über 18 Prozent. Und auch bei den Auslastungen zeigen sich regionale Unterschiede. Während die in Berlin, Erlangen und Potsdam mit 25 Prozent relativ hoch ist, liegt sie in Greiz und Coburg nur bei 2,9 Prozent.

Grafik von BDEW-Elektromobilitätsmonitor, August 2023

Nicht die Anzahl an Lademöglichkeiten sei entscheidend, sondern die Ladeleistung, heißt es. Dahinter steckt, dass einige Betreiber das Betreiben von Normalladesäulen im öffentlichen Bereich als kritisch ansehen. Stattdessen wird im eigenen Geschäftsmodell eher auf Schnellladesäulen gesetzt. Allen voran EnBW, der Betreiber mit den meisten Schnellladepunkten.