nextnews #115 Teaser mit Tesla, Volkswagen und Polestar 2

ID.3-Verkaufsstart gelingt, Tesla als Starthelfer und mehr Elektroauto-News - nextnews #115

Die nextnews kennen kein Sommerloch: Die Folge #115 ist vollgepackt mit Informationen rund um Tesla, den Polestar 2 und den VW ID.3 einen Monat vor der Auslieferung.

nextnews #115 Teaser mit Tesla, Volkswagen und Polestar 2

Gute Nachfrage: ID.3-Verkaufsstart gelingt

Ende August sollen bei den VW-Händlern die Vorführwagen eintreffen. Offizielle Markteinführungsveranstaltungen sollen ab dem 21. September stattfinden. Erste Probefahrten starten ab dem 11. September. Möglichst am selben Tag wollen wir auch bei nextmove mit den ersten ID.3 in der Flotte starten, die Verteilung auf die Standorte wird dann natürlich noch etwas dauern.

Die aktuelle Zeitplan zeigt: VW hat aufs Tempo gedrückt und die bisherigen Zeitpläne noch etwas vorgezogen. An den Logistik-Standorten der vorproduzierten 1ST Edition Fahrzeuge werden offenbar bereits die Software-Updates zur Auslieferung aufgespielt.

Dazu gab es diese Woche einen interessanten Bericht in der Kreiszeitung aus Niedersachsen. Allein an einem Standort in Rehden bei Vechta wird man 11.500 VW ID3 mit Updates versorgen. 120 Fahrzeuge können dort in einer großen Halle parallel mit Updates bespielt werden. Das erste große Update dauert ca. 7 Stunden. Anschließend bekommen die Fahrzeuge weitere Informationen vom Laptop. Die Kreiszeitung zeigt in ihrer Online-Ausgabe sogar ein Foto aus der Halle von aufgereihten ID3 die mit den Laptops verbunden sind.

Mehr dazu auch hier in der KreiszeitungAktuell wird der ID.3 neben Rehden im VW-Werk in Zwickau sowie in Emden geflasht. Offenbar gelingt es VW, mit dem ID.3 neue Kunden anzuziehen: Laut VW-Vertriebschef Jürgen Stackmann haben etwa 85 Prozent der ID.3 Probooker, zuvor noch keinen VW gekauft. „Der ID.3 kommt bei Leuten gut an, die etwa zehn Jahre jünger sind als das durchschnittliche Alter unserer Kunden, welches in Europa bei 58 Jahren liegt“, so Stackmann

 

Tesla als Starthelfer für etablierte Autobauer?

Wird Tesla zum Starthelfer etablierter Konzerne? Klar ist: Die Experten sind sich einig, dass Tesla in Sachen Software-Architektur einen Vorsprung um Jahre hat. Autopapst Dudenhöfer spricht von fünf Jahren, der Audi-Chef Duesmann gibt 2 Jahre zu, VW-Chef Diess will mit dem ID.3 die Aufholjagd auf Tesla starten.

Aber sind die deutschen Konzerne so aufgestellt, Software von Außen, also von Tesla, einzukaufen? Elon Musk regt erneut dazu an: "Tesla ist offen für die Lizenzierung von Software und die Lieferung von Antriebssträngen und Batterien. Wir versuchen nur, nachhaltige Energie zu beschleunigen, nicht Konkurrenten zu vernichten!", twitterte der Tesla-Chef zuletzt.

Die Ansage ist nicht neu: 2014 hatte Tesla seine Patente offengelegt und Kooperationen angeboten. Auch beim Supercharger-Netz hat Tesla wiederholt erklärt, dass man es auch für andere Marken öffnen würde. Bisher allerdings nicht zu einer entsprechenden Vereinbarung mit anderen Autobauern gekommen.

Für VW stellt Teslas Angebot sicher keine valide Option dar. Mit dem MEB-Baukasten hat man ja bereits eine eigene Plattform, die man auch andere Hersteller lizenzieren möchte. So plant zum Beispiel Ford künftige Stromer auf der MEB-Plattform, um die Kosten für eine eigene Entwicklung zu sparen. "Tesla inside" - das war der Slogan, mit dem Mercedes-Entwicklungsvorstand Thomas Weber 2013 stolz die elektrische B-Klasse auf der IAA  präsentierte - in Zeiten, als es noch schick war, mit dem kleinen Tesla zu kooperieren.

Ein Comeback dieser Zulieferer-Beziehung ist aufgrund der Größe des Konzerns allerdings schwer vorstellbar. Wer könnte stattdessen zuschlagen? Fiat-Chrysler womöglich? Immerhin kauft man schon seit einer Weile CO2-Zertifikate von Tesla. Von den deutschen Herstellern könnte das Angebot für BMW am attraktivsten sein. BMW ist der kleinste deutsche Hersteller und relativ isoliert in Bezug auf Kooperationen mit anderen OEMs. Zum Konzern gehören nur 3 Marken: BMW, Mini und Rolls Royce.

Derzeit hält sich BMW alle Technologie-Optionen offen. Aber, wenn die Entwicklungs-Ressourcen im Unternehmen derart breit gestreut werden, wird es natürlich schwierig, eine marktführende Elektro-Plattform zu entwickeln. Auch wird es schwieriger die Entwicklungskosten zu amortisieren, wenn parallel andere Fahrzeuge um die Gunst der Käufer buhlen. BMW hätte also mutmaßlich den größten Nutzen, wenn sie keine eigene Plattform entwickeln, sondern die von Tesla oder eines anderen Herstellers einsetzen.

Aber das würde schwer am Selbstverständnis und Image nagen und eine Entscheidung, die wohl überlegt sein will. 

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • Der erste Polestar 2 ist mittlerweile an Kunden ausgeliefert worden: Früher als geplant. Am Hauptsitz in Göteborg wurde jetzt das erste europäische Kundenfahrzeug übergeben. Bereits nächste Woche sind die ersten Kunden in Norwegen dran und ebenfalls im August soll Deutschland folgen.
    Wir gehen davon aus, dass auch nextmove zeitnah den ersten Polestar 2 einflotten wird.
  • “Giga Berlin wird in einer unmöglich erscheinenden Geschwindigkeit gebaut werden. Die Fertigteilbauweise in Deutschland ist äußerst beeindruckend.” Wir zeigen in den nextnews #115 exklusive Bilder vom Baufortschritt aus Grünheide.
  • Beim Corsa-e gibt es neue Informationen zu Lieferzeit und Preisen: Das Unternehmen spricht von "kurzfristiger Lieferfähigkeit. Aber: Wer heute bestellt, bekommt seinen Corsa erst 2021. Einzelne Ausnahmen sind natürlich möglich, aber unsere Elektroauto-Ampel geht komplett auf ROT. Auch preislich soll es zum 1.8. Änderungen geben: Die Listenpreise für das Modelljahr 21 werden voraussichtlich leicht angehoben. Wer also gerade überlegt, einen Corsa-e zu bestellen oder vielleicht schon ein Angebot vorliegen hat, sollte aus unserer Sicht sofort aktiv werden - wenn es denn ein Corsa-e sein soll.

https://youtu.be/IPTCB6xQiiY

nextnews 115 Themenübersicht:

00:00 Intro
00:40 ID3 Software-News und Probefahrten für alle
03:20 Tesla Starthilfe für andere Hersteller
07:01 Gigafactory Update
09:53 Polestar beginnt mit Auslieferungen
10:30 Erlkönig-Schau & Ladepeak-Ranking
14:12 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck & Kauftipps
17:50 Neues von nextmove


Newsnes 114 mit Volkswagen ID.3, Tesla Palladium und Mercedes EQS

ID.3 Konfigurator unter der Lupe, Mercedes-Benz EQS, Teslas Palladium - nextnews #114

Die nextnews #114 haben es in sich: Wir riskieren einen Blick auf das Zukunftsversprechen aus dem Daimler-Konzern: Dort hat man sich mit dem Versprechen, der Mercedes-Benz EQS komme mit 700 Kilometern Reichweite ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt. Dazu beleuchten wir ein geheimes Tesla-Projekt Palladium und nehmen den Konfigurator für den VW ID.3 unter die Lupe.Newsnes 114 mit Volkswagen ID.3, Tesla Palladium und Mercedes EQS

VW ID.3: Welche Varianten gibt es und worauf muss man achten?

Der Konfigurator für den Volkswagen ID.3 ist seit dieser Woche online und bietet sage und schreibe neun vorkonfigurierte Varianten zur Auswahl. Auch hier wirkt das Angebot für Endkunden und Verkäufer erstmal sehr komplex. Das aktuell wählbare Basisfahrzeug ist der “Pro” mit der mittleren 58 kWh-Batterie und Serienausstattung zu 32.094,95 Euro brutto. Der Herstelleranteil des Umweltbonus ist hier bereits abgezogen. Nach Erhalt der staatlichen Prämie liegen wir für den aktuell günstigsten ID.3 unterhalb der 26.000 Euro-Marke, zzgl. Überführungs- & Zulassungkosten.

Wer den mittleren Akku mit maximaler Ausstattung wünscht, wählt “MAX” und legt nach Abzug beider Umweltboni noch rund 36,300 Euro auf den Tisch. Generell lassen sich die vorkonfigurierten Varianten nicht umfangreich durch Sonderausstattungen erweitern. Einzig in der Optik und im Zubehör sind sie individualisierbar.

Ab der Variante “Life” sind die abnehmbare Vorrichtung zur Befestigung eines Fahrradträgers für Anhängevorrichtungen für 380,17 Euro zu haben - und es gibt eine magische Wärmepumpe für sage und schreibe 1.242,86 Euro. Magisch deswegen weil VW bis zu 30 Prozent Reichweitengewinn bei -25°C. verspricht. Unsere eigenen Verbrauchsvergleiche mit anderen Herstellern ergaben Reichweitengewinne von um die 5 Prozent. Wir werden es im kommenden Winter natürlich ausprobieren.

Eine echter nackter Hirsch ist die Variante “Pro S”! Für unter 32.000 Euro erhält man 77 KIlowattstunden Akkukapazität in Verbindung mit Serienausstattung und damit satte 549 Kilometer WLTP-Reichweite! Wer jedoch wert auf den größten Akku,  Abstandstempomat & optional wählbare Wärmepumpe legt, muss schon zur Top-Variante “Tour” für 38.852,44 Euro  nach Abzug der Umweltboni greifen und zahlt damit mal eben 6.000 Euro mehr.

Aber Achtung! Wer den größten Akku wählt, erhält nur einen 4-Sitzer und keine konfigurierbare Vorrichtung für den Fahrradträger. Das liegt mutmaßlich am Gewicht des großen Akkus, der die erlaubte Zuladung limitiert. Im Konfigurator konnten wir hierzu allerdings keinen Hinweis finden.

Daimler-CEO verspricht 700 Kilometer Reichweite

Daimler-CEO Ole Källenius hat in dieser Woche  für Aufsehen gesorgt mit Aussagen zum Mercedes-Benz EQS. Das Fahrzeug soll die erste vollelektrische Oberklassen-Limousine werden. Mit dem neuen Modell soll “nächstes Jahr ein neues Zeitalter bei Mercedes eingeläutet werden." Ausgeliefert wird er also vermutlich erst 2022.

 

 

Gefertigt werden wird die Limousine in Daimlers modernster Fabrik: der „Factory 56“ in Sindelfingen bei Stuttgart. Das Auto soll nicht nur bei Luxus, Komfort und Sicherheit neue Maßstäbe setzen, sondern auch bei der Reichweite. Denn Källenius kündigte eine Reichweite von mehr als 700 Kilometern an - und zwar mit einer Akkukapazität von lediglich 100 Kilowattstunden. Auf Nachfrage von Golem bestätigte ein Daimler-Sprecher, "...dass dies nur mit einer Batterie von mehr als 100 kWh möglich sein wird. Da der EQS auf einer neuen, rein elektrischen Architektur von Mercedes-Benz aufbaut, sind Batteriegrößen in dieser Dimension möglich.”

Pikant: Die Prototypen, die wir in den vergangenen Wochen an Ladesäulen erwischt haben, kommen aktuell nur mit einem 400-Volt-System.

Der Volkswagen Fahrstromtarif We Charge - was steckt dahinter?

 

VW hat sein Elektromobilitätsangebot komplettiert und hat den neuen Fahrstromtarif “We Charge”  mit mehr als 150.000 Ladepunkten europaweit vorgestellt. Angeboten wird der Dienst von dem hauseigenen Stromanbieter “Elli” und ist in die “We Connect ID”-App integriert. Starten soll der Ladedienst mit Markteinführung des ID.3. Nutzer müssen eine eigene, kostenfreie Volkswagen ID anlegen und können dann Ihren Ladetarif frei wählen.

Das Ganze sieht bereits auf den ersten Blick sehr komplex aus, und wird auch beim tieferen Lesen nicht einfacher. Für alle Fahrzeuge steht der sog. WeCharge Free Tarif zur Verfügung ohne feste Vertragslaufzeit und mtl. Grundgebühr, aber mit Session-Fee je Ladevorgang. Laut Pressegrafik sind die Tarife “Charge Go” und “Charge Plus” für ID Besitzer und Besitzer anderer Modelle zu unterschiedlichen Preisen buchbar:

nextnews We Charge Tarif

Im höchsten Tarif “Charge Plus” für rund 10 Euro im Monat in den ersten drei Jahren beträgt der Kilowattstunden-Preis beim Ionity-Schnelllader nur noch 29 Cent mit 16 Prozent Mehrwertsteuer. Für Vielfahrer ist das also ein attraktives Angebot an Ionity Ladesäulen und liegt sogar unter dem Preisen am Supercharger. Zudem bietet der Tarif die Möglichkeit mit einer Ladekarte fast alle Ladesäulen aktivieren zu können.

An allen Ladesäulen gilt allerdings eine individuelle Preisgestaltung, die in der App je Säule in Erfahrung gebracht werden muss. Gemäß dem Kleingedruckten gibt es je nach Betreiber Preise auf Basis von kWh, Zeit, Sitzung oder in beliebiger Kombination dieser drei. Weiterhin können Standgebühren anfallen.

WeCharge und die dazugehörige App kann auch mit den “ID Chargern”, also den hauseigenen Wallboxen verbunden und so Ladevorgänge und Kosten ebenfalls nachvollzogen werden.

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • Der Schweizer Energieversorger Alpiq hat zum 1. Juli den Fahrstromanbieter Get Charge übernommen. Beim ebenfalls zur Gruppe gehörenden E-Auto Abo-Anbieter Juicar haben sie einen Tag vorher den Stecker gezogen. Die Begründung: “Wir haben unsere zukünftige Position auf dem abonnementbasierten Mobilitätsmarkt sorgfältig geprüft und erkannt, dass wir mit einem reinen Elektro-Abonnementmodell unserer Zeit vielleicht zu weit voraus sind.”
  • Tesla arbeitet am Projekt Palladium, wie electrek.co diese Woche berichtet. Dahinter verbirgt sich die Arbeit an einem neuen Fahrwerk, neuen Batteriemodulen sowie neuen Motoren für Model S und Model X. Auch eine neue Karosserie ist im Gespräch. Fred Lambert vermutet zudem, dass auch ein Interieur Design Update ansteht, welches für ihn längst überfällig ist. Mehr Aussagen dazu wird es vermutlich zum Battery Day am 22. September geben.

https://youtu.be/GAc-y1eQI4g

nextnews 114 Themenübersicht:

00:00 Intro
01:10 We Charge Ladetarif vorgestellt
03:02 ID.3 Konfigurator unter die Lupe genommen
05:54 Audi e-tron 55 quattro mit Herstellerrabatt
07:03 Juicar stellt E-Auto-Abo ein
08:46 Mercedes-Benz EQS mit über 700km Reichweite angekündigt
11:40 Tesla Projekt Palladium
12:45 Quartalsgewinn trotz Corona
14:20 Prototypenschau
15:00 Neues von nextmove


Tesla-Autopilot vor Gericht - im Namen des Volkes - nextnews 113

Tesla Autopilot vor Gericht, Nissan, BMW und VW - nextnews #113

Die nextnews #113 drehen sich heute um mehrere neue Fahrzeuge am Markt bzw. Weltpremieren. Und: es geht um Tesla und eine ungemütliche Gerichtsentscheidung. Tesla wurde eine Werbeaussage verboten, obwohl das Unternehmen traditionell gar keine Anzeigen schaltet... Tesla-Autopilot vor Gericht - im Namen des Volkes - nextnews 113

Urteil des Landgerichts München: Autobahn statt Autopilot?

Das Landgericht München 1 hat Tesla verboten, mit dem Begriff Autopilot für seine Fahrzeuge bzw. deren Funktionen zu werben. Man könnte einwenden: Tesla macht doch gar keine Werbung? Doch, argumentieren die Richter, auch die eigene Webseite ist Werbung.

Konkret untersagt hat das Gericht in seinem Urteil Aussagen wie "volles Potenzial für autonomes Fahren", "Autopilot: inklusive" oder "Bis Ende des Jahres: Autonomes Fahren innerorts." Die Aussagen seien für die Verbraucher aus mehreren Gründen irreführend: Weil die Autos technisch nicht fahrerlos fahren können und sie es rechtlich noch nicht dürften.

Das Gericht hat damit der Klage des Vereins Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs stattgegeben. Pikant an der Sache: Der Kläger, die Wettbewerbszentrale, hat angegeben, dass ich öffentliche Stellen sowie Beteiligte aus Forschung Autoindustrie über die Werbeaussagen beschwert hätten.

Zur Ehrenrettung dieser Tesla-Marktbegleiter muss man sagen, dass die Klage sich doch etwas hinzog: Tesla hatte im Juli 2019 auf seiner Webseite noch von Ampel- und Stoppschilder-Erkennung mit Anhalte- und Anfahrautomatik geschrieben - und deren Verfügbarkeit bis Ende 2019 angekündigt. Seitdem wurden Teile der Versprechen zurückgenommen - jetzt steht dort, dass autonomes Fahren "in naher Zukunft" möglich werden solle.

Tesla hat nun einen Monat Zeit, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Es ist davon auszugehen, dass das Unternehmen das Urteil nicht akzeptieren wird. So würde man Zeit gewinnen, um den Autopilot mit seinen Funktionen fertig zu entwickeln. Möglicher Lösungsweg für den Übergang: Umbenennung in "Kein-Autopilot"...

BMW iX3 startet in Deutschland

Diese Woche hat BMW Daten zu Preisen und Ausstattung zum iX3 bekanntgegeben. Das Elektroauto wird in China gebaut und zunächst an chinesische Kunden ausgeliefert. Offenbar kann das Auto ab sofort bestellt werden. Auf der Bafa-Liste der förderfähigen Fahrzeuge steht der BMW aber noch nicht, wird aber sehr wahrscheinlich mit 5000 Euro gefördert.

Der Einstiegspreis liegt bei 69.800 Euro inkl. 19 Prozent Mehrwertsteuer, denn ob dieses Jahr noch Autos in Deutschland ausgeliefert werden, ist noch nicht bekannt. Die wichtigsten Daten des BMW iX3 im Überblick:

  • Akku 80 kWh (nutzbar: 74 kWh)
  • Reichweite bis zu 460 Kilometern im WLTP-Zyklus
  • Maximale Ladeleistung: 150 Kilowatt 
  • In 34 Minuten auf 80 Prozent aufladen
  • In 6,8 Sekunden geht es auf 100 km/h
  • bei 180km/h wird abgeriegelt.
  • Die optionale Anhängerkupplung erlaubt 750kg Zuglast.

Ebenfalls neu am Markt: Nissan Ariya löst Leaf ab

Neben dem BMW iX3 gibt es auch eine Neuvorstellung von Nissan: Der Ariya ist ein Crossover, mit dem der Autobauer den europäischen Markt angreifen will. Vom ehemals weltweit meistverkauften E-Auto der Welt war der Nissan Leaf zuletzt zum Ladenhüter geworden. Der Leaf ist in die Jahre gekommen und rangiert trotz massiver Preissenkung im laufenden Jahr gerade mal auf Platz 11 in Deutschland.

Mit dem Ariya kommt der große technische Rundumschlag und alle Schwachpunkte des Leaf werden abgeräumt. Angekündigt sind 5 Varianten mit Akkus von 63 und 87 kWh nutzbarer Kapazität. Beide Akkus gibt es in Kombination mit einem Frontantrieb oder als Allrad mit Reichweiten von 340 bis 500 km nach WLTP.

Zusätzlich kommt noch eine Performance-Variante die in 5 Sekunden auf 100 km/h sprintet. Geladen werden kann dann endlich am in Europa gängigen CCS-Standard mit bis zu 130 Kilowatt Leistung. Der Akku ist endlich flüssigkeitsgekühlt. Normales AC-Laden funktioniert mit 22kW Leistung für die große Batterie bzw. 7kW beim kleinen Akku.

Die Allrad-Varianten bieten optional eine Anhängerkupplung bis 1500 Kilogramm Zuglast. Vorbestellungen sollen ab Anfang 2021 möglich sein, Marktstart dann im Herbst. Zuletzt war über einen Rückzug von Nissan aus Europa spekuliert worden - mit dem Ariya setzt Nissan aus unserer Sicht die Zeichen auf Angriff statt Rückzug. Die Preise werden aber noch bekanntgegeben.

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • Ab kommenden Montag kann der ID.3 verbindlich für alle bestellt werden. Alle Infos hierzu gibt es im unten verlinkten Video "nextnews #113".
  • Zulassungszahlen in Deutschland: Im Juni wurden 8119 Elektroautos in Deutschland zugelassen. Ein sattes Plus von 46 Prozent im Vergleich zum Mai.
    Elektroautos haben nun 3,7 Prozent Marktanteil. Die Welle rollt langsam aber sicher an...

https://youtu.be/bEjPLFiZ8ek

nextnews 113 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:36 Zulassungszahlen in Deutschland

02:01 Polestar 2 im Test

03:47 BMW iX3 startet in Deutschland

05:17 Nissan gibt nicht auf

07:06 ID3 Verkaufsstart für alle

10:12 Tesla News mit Gigafactory 4

12:34 Urteil gegen Tesla Autopilot

15:32 Prototypenschau

16:33 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck & Kauftipps

19:05 Software-Bug Hyundai Kona & Kia e-Niro

20:09 neues von nextmove

23:10 ARD: Der nächste wird ein Elektro - wirklich?


Tesla Fail und Rekord - Ankunft von Polestar 2 - nextnews 112

nextnews #112: Tesla Fail, Polestar 2, Byton & e.Go vor Aus

Tesla Fail und Rekord - Ankunft von Polestar 2 - nextnews 112Die nextnews #112 drehen sich am ersten Juli-Freitag um einen Tesla Fail in Sachen Mehrwertsteuer, um den Polestar 2 auf dem Weg nach Europa, und um das drohende Aus für Byton & e.Go. Als besonders Schmankerl freuen wir uns darüber, dass Bloch nextmove erklärt.

Tesla Fail: Verliert das Model 3 die Umweltprämie?

Am Mittwoch ist Tesla im Zuge der Mehrwertsteuer-Umstellung ein großer Fehler unterlaufen. Dieser passierte beim Kauf eines Tesla Model 3 als Neuwagen. Der Hintergrund: Im Konfigurator gab es neue, auf volle tausend Euro gerundete Preise. Auf den zweiten Blick fällt auf: Tesla hat die Preise leicht angehoben - und lag damit über der Grenze von 40.000 Euro für die Umweltprämie.

Das Resultat: Wir erhielten auf allen Kanälen reichlich Anfragen, ob die Förderung von 6.000 Euro nun auf 5.000 Euro reduziert würde, weil der Nett-Listenpreis der Basisversion ausschlaggebend ist. Aber: Die Tragweite ist noch größer - denn damit hätten sämtliche Model 3 ihre Förderfähigkeit eingebüßt.

Im Gesetz steht:  “Zur Sicherung des Eigenbeitrags der Automobilindustrie wird der Bundesanteil am Umweltbonus nur gezahlt, wenn der Netto-Kaufpreis (exklusive Mehrwertsteuer) des Basismodells für den Endkunden ….. um mindestens 3 000 Euro … unterhalb des dem BAFA vorliegenden Nettolistenpreises des Basismodells in Deutschland (BAFA Listenpreis) liegt.”

Genau diese Bedingungen hatte Tesla durch die Preisanpassung um genau 70 Euro verfehlt. Erst gestern wurde der Preis dann wieder um 100 Euro Brutto reduziert und damit das Problem behoben. Besteller vom Mittwoch haben uns geschrieben, dass ihre Bestellungen korrigiert werden. Als Grund für die Probleme gibt ausgerechnet Tesla übrigens "IT-Schwierigkeiten" an.

Aber Tesla hat diese Woche noch mehr Schlagzeilen gemacht: Einerseits überholte der Autobauer Toyota als wertvollsten Autokonzern der Welt mit einem Aktienkurs von zeitweise 1.200 Dollar. In Frankfurt übersprang das Papier die Marke von 1.000 Euro locker, und kratzte an der 1.100 Euro-Marke. Der Grund für den Höhenrausch: Trotz wochenlanger Corona-Pause hat Tesla die Analysten-Erwartungen bei den Auslieferungen und den produzierten Fahrzeugen im 2. Quartal 2020 übertroffen. Es gelang dem Unternehmen, 90.650 Fahrzeuge auszuliefern - und mehr als 80.000 zu produzieren. Analysten waren im Schnitt von 72.000 ausgelieferten Elektroautos ausgegangen.

Ob die Auslieferungen für den vierten Quartalsgewinn in Folge reichen, wird sich in einigen Wochen bei der Vermittlung der Quartalszahlen zeigen. Elon Musk hatte vergangene Woche zunächst davon gesprochen, es werde "super knapp". Und anschließend in einer geleakten E-Mail an die Mitarbeiter deren exzellente Arbeit gelobt. Zwischen den Zeilen lässt sich heraushören: Es könnte geklappt haben mit dem vierteln Quartalsgewinn in Folge. Damit könnte Tesla in den wichtigen Index S&P 500 aufsteigen.

Bloch erklärt nextmove

Besonders stolz sind wir auf die folgende Entwicklung: auto-motor-sport-Redakteur Matthias Bloch hat in einem Video unseren Reichweitentest mit dem Tesla Model Y analysiert. Das 45-minütige Reaktions-Video ist hier zu sehen:

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Wir waren sehr überrascht, weil es zuvor keinen Kontakt mit uns gegeben hat. Die Einladung zum Kaffee hat unser Geschäftsführer Stefan Moeller natürlich gerne angenommen. "Ich freue mich auf den Plausch zur Elektromobilität und hätte auch schon Ideen für ein gemeinsames Vergleichs-Testvideo", so Stefans Kommentar in den nextnews.

Weitere Elektroauto-News:

  • Unterdessen sieht es bei zwei E-Auto-Herstellern nicht so richtig gut aus: Byton hat diese Woche verkündet, den Betrieb für ein halbes Jahr einzustellen. Seit April ist schon die Hälfte der Belegschaft in den USA beurlaubt. Jetzt werden nahezu alle Mitarbeiter weltweit entlassen. Die Chancen, dass es doch noch weitergeht, sind gering. Damit verschwindet ein Hoffnungsträger vom Markt - noch bevor die ersten Bytons in Serie produziert werden konnten.
  •  Wenig Positives gibt es auch vom Aachener Startup e.Go Mobile zu berichten. Das Unternehmen befindet sich in einem Insolvenzverfahren im Schutzschirmverfahren. Das bedeutet: Der bisherige Vorstand bleibt im Amt, er teilt sich die operative Verantwortung mit zwei vom Amtsgericht Aachen eingesetzten Anwälten. 2019 wurden 540 e.Go Life gebaut. Für Juli kündigte der Autobauer an, die Produktion und weitere Entwicklungen auszusetzen. Unternehmensgründer Prof. Schuh bleibt weiter Optimist: Er möchte die vielen erfreulichen Investorengespräche zu einem guten Ende führen. Wir bleiben dran!
  • Erfreulicher sind die Nachrichten von Polestar: Vor einigen Tagen sind die ersten Serienfahrzeuge in Europa angekommen. Weitere Kundenfahrzeuge auch für den deutschen Markt sind per Schiff unterwegs. Polestar garantiert für aktuelle Bestellungen eine Auslieferung noch in 2020 und somit mit 16 Prozent Mehrwertsteuer. Wer vor der Kaufentscheidung eine Probefahrt machen möchte, kann sich auf eine Roadshow freuen. Diese wird in Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München Station machen. 

https://youtu.be/_vT4E5x2oPI

nextnews 112 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:40 Erste Polestar 2 für Deutschland

02:33 VW Werk in Zwickau ab jetzt voll-elektrisch

04:49 Byton vor dem Aus

05:45 Insolvenz e.Go

06:51 Update zur Gigafactory 4

08:27 Möglicher Rückruf bei Tesla

09:29 Preis-Fehler beim Model 3

12:53 Tesla auf Alltime High

13:39 Prototypenschau

14:28 Verfügbarkeits-Ampel

16:08 Neues von nextmove