nextnews: neue Rabatte, Dacia Spring, VW ID.7 Tourer, Laden für 29 ct/kWh

VW zeigt ID.7 Tourer

Foto: VW

VW hat diese Woche seinen ersten elektrischen Kombi präsentiert – den ID.7 Tourer. Die Maße entsprechen denen der Schräghecklimousine ID.7. Aber die hintere Karosserie unterscheidet sich. Der Tourer hat ein längeres Dach und eine steilere Heckklappe, weshalb der Kombi im Vergleich zur Limousine mehr Ladevolumen bietet. Der Kofferraum bietet 605 Liter Ladevolumen. Das sind 73 Liter mehr als die Limousine bietet. Bei umgeklappter Rückbank sind es sogar 1.714 Liter. Der ID.7 hat nur maximal 1.586 Liter. Den Tourer gibt es zunächst in den Versionen „Pro“ und „Pro S“. Beide Versionen sind Heckantriebsvarianten und haben eine Leistung von 210 kW. Die „Pro S“-Version kommt mit einer größeren 86-kWh-Batterie. Diese soll für Reichweiten von 685 Kilometer sorgen. Das sind aber vorerst nur Richtwerte. Diese Batterie wird auch bei dem iD.7 folgen. Die „Pro“-Version kommt mit der bereits bekannten 77-kWh-Batterie. Diese hat eine DC-Ladeleistung von 175 kW. Damit ist das Fahrzeug innerhalb von 28 Minuten von zehn Prozent auf 80 Prozent geladen. Die größere Batterie hat eine maximale Ladeleistung von 200 kW. Auch hier sollen Ladezeiten von unter 30 Minuten für zehn Prozent auf 80 Prozent möglich sein.

Foto: VW

Das Sprachassistenzsystem IDA wurde verbessert und kann nun auch auf ChatGPT zugreifen. Für den Tourer gibt es eine schwenkbare Anhängerkupplung. Die Stützlast beträgt 75 Kilogramm. Wie viel der Kombi ziehen darf, wurde nicht genannt. Aber der ID.7 Pro darf beispielsweise maximal 1.470 Kilogramm ziehen. Offen bleibt, ob mit der großen Batterie noch höhere Anhängelasten möglich sind. Der Tourer soll genauso wie der ID.4 und ID.7 im Werk in Emden produziert werden. Wie viel das Modell kosten soll und wann offizieller Marktstart ist, wurde auch nicht genannt.

Neuer Dacia Spring

Foto: Dacia

2021 kam der Dacia Spring auf den Markt und wurde seitdem jedes Jahr überarbeitet- so auch 2024. Bei dem diesjährigen Facelift wurde hauptsächlich Außen- und Innendesign verändert. Technisch hat sich nicht viel getan. Das Kofferraumvolumen ist minimal auf 308 Liter angestiegen. Optional gibt es jetzt auch einen 35 Liter Frunk. Im Spring kommt weiterhin die 26,8-kWh-Batterie zum Einsatz mit wahlweise 33 kW oder 48 kW Leistung. Bisher war es so, dass es das Ausstattungspaket „Essential“ nur mit dem leistungsschwächeren Motor und das Paket „Extreme“ nur mit dem leistungsstärkeren Motor gab. Inzwischen gibt es ein drittes Ausstattungspaket „Expression“. Für dieses isst sowohl der 33 kW-Motor als auch 48-kW-Motor möglich.

Foto: Dacia

Die Reichweite für alle Versionen soll bei über 220 Kilometern liegen. Die Homologation steht allerdings noch aus. Auch die Ladeleistung ist gleichgeblieben. Die AC-Leistung beträgt sieben kW, die DC-Leistung beträgt 30 kW. Damit braucht der Spring 45 Minuten, um von 20 Prozent auf 80 Prozent zu laden. Bessere Werte brauche es aber nicht, meint Dacia. Denn der Durchschnittskunde des Springs fahre 37 Kilometer pro Tag und lade zu 75 Prozent das Fahrzeug zuhause. Eine Neuerung gibt es allerdings. Der Spring ist nun Vehicle to Load (V2L) fähig. Auch das regenerative Bremssystem wurde verbessert.

Foto: Dacia

Im Innenraum gibt es jetzt für alle Versionen ein digitales sieben-Zoll-Display. Die beiden höheren Ausstattungsvarianten haben außerdem ein zehn-Zoll-Multimedia-Display. Das Lenkrad kann jetzt in der Höhe verstellt werden und optional gibt es für den Spring 15-Zoll-Räder. Dacia bewirbt außerdem ihr neues „YouClip“-System. An drei Punkten im Spring können Smartphone-Halterungen oder beispielsweise auch Taschen befestigt werden. Der Preis wurde aktuell noch nicht genannt. Ende März will den Dacia aber verkünden, bevor Anfang April die Bestellbücher geöffnet werden. Im Juni kommen dann die ersten Probewagen zum Händler.

 Rabattschlacht geht weiter

Aktuell verkaufen sich E-Autos nicht so gut, wie in den vergangenen beiden Jahren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Unter anderem der Wegfall des Umweltbonus. Das einfachste Mittel die Verkäufe wieder anzukurbeln, sind finanzielle Kaufanreize. Und davon machen viele Hersteller Gebrauch. Die Umsetzung ist dabei vielfältig. Beispielsweise gab es bereits Senkungen der Listenpreise, zeitlich befristete Rabatte, Zinsaktionen beim Leasing oder auch Gratis-Kilometer an der Ladesäule zusätzlich zum Neuwagen.

So bewirbt MG beispielsweise 6.000 Euro Ladeguthaben für umgerechnet 45.000 Kilometer. Die Aktion gilt allerdings nicht bei Leasing oder Finanzierung. Dort gibt es andere Angebote. So ist beispielsweise der MG5 oder MG ZS EV ab 199 Euro verfügbar für eine Laufzeit von 48 Monaten bei 10.000 Kilometern pro Jahr ohne Anzahlung. Auch VW hatte in den vergangenen Tagen eine Leasing-Aktion für den ID.3. Die beworbene Rate lag bei 222 Euro inklusive Wartung und Inspektion. In verschiedenen Online-Portalen waren auch Monatsraten unterhalb von 200 Euro verfügbar. Ein optisches Facelift gab es bereits für den ID.3. Die technische Modellpflege wird für Mitte des Jahres erwartet. Vermutlich gab es hier noch eine Lücke im Vertrieb zu schließen.

Nachgelegt hat dann nochmal Kia. Nachdem sie zum Jahresbeginn mit einem Umweltbonus von 4.785 Euro gestartet sind, legte man jetzt nochmal mit einer Leasingaktion nach. Die beworbenen Leasingraten liegen für den Niro EV bei 299 Euro und beim EV6 bei 359 Euro. Die Rate bezieht sich auf eine Laufzeit von drei Jahren und einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 Kilometern. Und auch Hyundai schließt sich einer Rabattaktion an. Unter dem Namen „Frühlingswochen“ gibt es bis zum 31. März 2024 7.000 Euro „Umweltprämie“ beim Abschluss eines Kauf- oder Leasingvertrags für die Modelle Kona, IONIQ 5 und IONIQ 6. Die Rede ist hierbei von mindestens 7.000 Euro mit dem Hinweis: „Die Hyundai Umweltprämie wird in entsprechender Höhe beim Hyundai Partner von seinem Hauspreis abgezogen“. Es ist also nicht von den Listenpreisen die Rede. Die Aktion gilt nur bei teilnehmenden Händlern.

Auch bei Citroën wird am Preis geschraubt. Erst kürzlich hat Citroën die Bestellbücher für den ë-C3 geöffnet. Ein neues günstiges Modell und damit der Hoffnungsträger im Konzern.  Rein rechnerisch sind besonders günstige E-Autos vom Wegfall des Umweltbonus betroffen. Und gerade bei neu eingeführten Modellen tun sich Handel und Hersteller besonders schwer mit Rabatten. Citroën wagt nun den ersten schüchternen Schritt. Kunden, die ein Fahrzeug reserviert haben, aber noch nicht verbindlich bestellt haben, erhielten per E-Mail ein Angebot. Diejenigen, die den ë-C3 vorbestellt haben, bekommen ein Prozent Nachlass auf den UVP des ë-C3 MAX. Dafür muss nur ein Code beim Bestellvorgang eingegeben werden. Die Differenz in der Leasingrate liegt bei sieben Euro und der Aktionscode ist nur auf die Variante MAX anwendbar.

Renault R5

Betrachtet man die Verkäufe von E-Autos bei Renault 2023, kann man von einem Rückgang sprechen. In den Charts der meistzugelassenen E-Autos spielten die Modelle nur noch eine untergeordnete Rolle. Der Twingo ist auf Platz 28, Megane E-tech auf Platz 30 und Renault ZOE nur noch auf Platz 42. Gemessen am Gesamtverkaufsvolumen der Marke gab es beim Anteil von E-Autos einen Einbruch von 35 Prozent auf 23 Prozent. Auch die Tochtermarke Dacia konnte diese Lücke nicht mit dem Spring schließen. Zwar lag der Dacia Spring auf Platz 15 in Deutschland, aber innerhalb der Marke sank der Elektroanteil von 24 Prozent auf 18 Prozent. Auch Renault will mit einer Modelloffensive zurück zu alter Stärke auf den E-Auto-Markt. Bereits vorgestellt wurde der Scenic mit optional über 600 Kilometer und einem familientauglichen Platzangebot. Auch im unteren Preissegment will Renault angreifen. Der R5 soll dafür das passende Modell sein. Dieser wird am Montag offiziell vorgestellt.

Vollbremsung bei Wasserstoff-Förderung

Das Bundesverkehrsministerium hat vorerst alle Fördermittel für Wasserstoff-Projekte gestoppt. Grund dafür ist die Affäre um die fragwürdige Rolle des Abteilungsleiters Klaus Bonhoff bei der Fördermittelvergabe. Das Anti-Korruptions-Netzwerk LobbyControl zeigt das Wasserstoff-Geflecht rund um das Verkehrsministerium.

Grafik: LobbyControl

Bonhoff soll enge persönliche Beziehungen zu Werner Diwald, einem Vertreter des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbands gehabt haben und diesem Fördermittel in Millionenhöhe zugeschrieben haben. Beide kennen sich gut, duzen sich und waren auch schon gemeinsam im Urlaub.Infolge von Medienberichten leitete das Ministerium eine interne Untersuchung ein, deren Ergebnis zunächst keinen Verdacht auf Vetternwirtschaft bestätigte. Jedoch wurde der Abteilungsleiter von seinen Aufgaben entbunden, nachdem durch einen SPIEGEL-Bericht vertrauliche E-Mails zwischen den beiden bekannt wurden. Inzwischen wurde auch ein weiterer Verdachtsfall bekannt. Ein bayerischer Unternehmer und seine Lebensgefährtin sollen ebenfalls in engem Kontakt zu Bonhoff gestanden haben. Auch sie wurden mit 72 Millionen Euro für den Bau einer Wasserstofffabrik bezuschusst. Wasserstoff wird auch weiterhin aufgrund des schlechten Wirkungsgrades keine Rolle bei Autos und Nutzfahrzeugen spielen.


Nutzfahrzeuge als Stromer: Notwendigkeit und Herausforderungen der Elektrifizierung

Der Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen steigt immer weiter an. Zuletzt kamen sie auf einen Anteil von 18,4 Prozent im Jahr 2023. Während der Elektro-Antrieb im Pkw-Bereich inzwischen beliebter ist als Diesel, sieht es im Nutzfahrzeug-Segment anders aus. Der Anteil elektrischer Nutzfahrzeuge an den Neuzulassungen liegt noch im einstelligen Bereich. Die beliebteste Antriebsart hier ist weiterhin Diesel. Aber auch hier gibt es immer mehr Fortschritte und inzwischen können beispielsweise auch Elektro-Transporter genauso vielfältig konfiguriert werden wie ihre Diesel-Ableger.

Foto: Siemens

Bereits 1882 gab es die ersten technischen Errungenschaften zu elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen. Siemens stellte den Elektromote vor. Das war das erste elektrisch betriebene Nutzfahrzeug und das zweite Elektro-Fahrzeug überhaupt. Das Nutzfahrzeug stellt einen Vorläufer des Oberleitungsbusses dar. Im 20. Jahrhundert ging man allerdings nicht weiter auf diese Technologie ein, da Verbrenner-Fahrzeuge billiger waren. Inzwischen forscht man wieder intensiver an Elektro-Fahrzeugen und es gibt bereits unterschiedlichste Modelle auf dem Markt, vom Pkw bis hin zum Schwerlaster. Aktuell sind in der EU Nutzfahrzeuge für 25 Prozent der im Verkehr entstehenden CO2-Emissionen verantwortlich. Damit sorgen sie für fünf Prozent aller Emissionen. Daher stellen Elektro-Nutzfahrzeuge eine Chance dar, die Werte zu senken. Das wird vor allem in Form von Elektrobussen in Städten umgesetzt. Hier stellt China einen Vorreiter dar. Dort fährt fast jeder fünfte Bus elektrisch. 99 Prozent der weltweiten elektrischen Busse sind in China unterwegs. Die Stadt Shenzhen hat sogar die komplette Busflotte elektrifiziert. Damit sollen 1,35 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Foto: Leipziger Verkehrsbetriebe

Vorteile elektrischer Nutzfahrzeuge

Der Einsatz von Elektro-Nutzfahrzeugen hat natürlich auch einige Vorteile zu bieten. Am offensichtlichsten ist, dass sie lokal emissionsfrei Fahren und keine Schadstoffe ausstoßen. Das führt dazu, dass die Luftqualität vor allem in Städten verbessert wird. Die Gefahr für Gesundheitsprobleme wie Atemwegserkrankungen wird somit reduziert. Auch der Lärm kann reduziert werden. Davon profitieren Anwohner und die Natur. Aber auch für Unternehmen ergeben sich wirtschaftliche Vorteile. Es kommt immer häufiger vor, dass Städte den Zugang zu ihren Innenstädten begrenzen. Man versucht damit Fahrzeuge mit hohen CO2-Ausstößen fernzuhalten. Durch ein elektrisches Nutzfahrzeug könnte der Zugang zu den Innenstädten weiterhin gesichert werden. Außerdem könnte auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden. Schließlich befürworten immer mehr Städte und Länder die Umstellung auf die E-Mobilität. Das spiegelt sich auch in Steuererleichterungen wider. In manchen Ländern wird der Kauf eines elektrischen Nutzfahrzeuges auch noch gefördert. In Deutschland ist das aber nicht mehr der Fall. Zuletzt wurde vom Verkehrsministerium bestätigt, dass auch das Förderprogramm für klimaschonende Nutzfahrzeuge und für alternative Antriebe von Bussen im Personenverkehr eingestellt wird.

Aktuell sind Elektrische Nutzfahrzeuge noch teurer als Dieselbetriebene, aber es verbergen sich erhebliche Einsparungspotenziale. Strom kostet bei weitem weniger als Kraftstoff. Dadurch reduzieren sich schon allein die Kosten pro 100 Kilometer. Noch dazu besteht ein Elektroantrieb aus weniger Teilen als ein Verbrennungsmotor. Vor allem bewegliche Teile kommen nicht so oft vor. Das führt zu selteneren Kosten und weniger Wartungen. Die Betriebskosten eines elektrischen Fahrzeuges sind dementsprechend wesentlich geringer und könnten im Laufe des Lebens sogar die Preisdifferenz zwischen Elektro und Diesel wett machen.

Foto: BorgWarner (Elektro-Motor für Nutzfahrzeuge)

Ein weiterer Vorteil von batterieelektrischen Nutzfahrzeugen ist, dass sie wesentlich effizienter sind als ihre Verbrenner-Versionen. Das führt auch dazu, dass der Einsatz von beispielsweise Elektro-Lkw den Endenergieverbrauch im Straßenverkehr senken würde. Weil sie eben effizienter fahren, können sie auch schneller beschleunigen. Vor allem schwere Nutzfahrzeuge wären nicht mehr so träge wie bisher. Letztendlich bedeuten Elektronutzfahrzeuge auch mehr Unabhängigkeit. Denn sie können mit erneuerbaren Energien geladen werden, weshalb man nicht mehr auf importierte Rohstoffe angewiesen ist.

Die Elektrifizierung der Nutzfahrzeuge steht noch vor Herausforderungen

Foto: Heineken

In der Theorie mag es einfach klingen. Aber in der Praxis steht man hier noch vor einiges Herausforderungen. Momentan werden elektrische Nutzfahrzeuge eher im Nahverkehr eingesetzt. Beispielsweise setzt nun die Brauerei Heineken fünf schwere E-Lkw ein, um ihr Bier von der Brauerei in Den Bosch zum Zentrallager in Duisburg zu bringen. Das ist eine Strecke von 135 Kilometern. Insgesamt sollen die Lkw täglich 540 Kilometer fahren. Allerdings muss dafür mindestens eine Ladepause eingelegt werden. Denn die meisten elektrischen Nutzfahrzeuge kommen nur 200 bis 300 Kilometer weit mit einer Batterieladung. Denn bisher sind die Akkus noch zu groß und schwer. Es müssen erst noch kompaktere und leichtere Batterien entwickelt werden, welche trotz dessen für ausreichend Reichweite sorgen. Auch die Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge muss weiter ausgebaut werden. Es braucht ausreichend Ladestationen in angemessenen Abständen, die auch eine hohe Leistung bieten. Außerdem müssen die Ladezeiten verkürzt werden. Vor allem Busse, die im Dauerbetrieb sind, können nicht längere Ladepausen einlegen. Aber auch Lkws müssten nach 45 Minuten vollständig aufgeladen sein. Schließlich müssen Lkw-Fahrer nach 4,5-stündiger Fahrt eine 45-minütige Pause einlegen. In der Zeit sollte das Fahrzeug vollgeladen werden. Die Leistungen müssen zwar besser werden, gleichzeitig müssen die Fahrzeuge auch im Anschaffungspreis günstiger werden. Aktuell ist beispielsweise ein elektrischer Sprinter von Mercedes fast preisgleich mit einem vergleichbaren Diesel. Das liegt aber an aktuellen Rabatten und ist noch nicht die Regel im Markt.

Foto: Mercedes-Benz

Ob ein elektrisches Nutzfahrzeug für den Betrieb in Frage kommt, lässt sich meist erst wirklich in der Praxis sagen. Eine Möglichkeit das zu testen ist die Anmietung eines solchen Fahrzeuges. Wir haben einige Transporter im Angebot in unterschiedlichen Ausführungen. Beispielsweise den Maxus EV80 mit rund 900 Kilogramm Nutzlast und 11,6 m^3 Ladevolumen. Auch kleinere Transporter wie der VW ID.Buzz Cargo sind in unserer Flotte.


Doppelte Preiserhöhung bei Tesla – jetzt wird’s wieder 8.000 € teurer!

Seit dem Wegfall des Umweltbonus wird ein Elektro-Modell nach dem anderen reduziert. Damit erhoffen sich die Hersteller, die Absätze zu erhöhen. Als einer der Ersten war auch Tesla mit dabei. Mitte Januar haben sie unter anderem die Listenpreise reduziert. Für das Model Y ging es in der Basis 1.900 Euro nach unten und für die Allrad-Versionen 5.000 Euro. Damit fiel die Preisanpassung zunächst enttäuschend aus, denn zuvor konnte man mit Umweltbonus und Tesla-Dauerrabatt das Model Y weitaus billiger erwerben. In der Leasingrate hat sich allerdings noch ein Rabatt versteckt. Der Zins wurde auf 0,00 Prozent abgesenkt. Damit lag die monatliche Rate im Januar bei 421 Euro und die Ersparnis bei 195 Euro pro Monat. Kurze Zeit später ist die Leasingrate bereits auf 450 Euro angestiegen. In Kombination aus Listenpreis und Null-Prozent-Aktion erhielt man dadurch teilweise über 10.000 Euro Nachlass.

Model Y Basismodell (Mitte Januar)

Der allgemeine Trend liegt aktuell eher bei Preisreduktion und auch Tesla hat sich zunächst darangehalten. Umso überraschender ist die neueste preisliche Anpassung von Tesla. Denn Tesla hat die Preise für alle drei Model Y Varianten wieder erhöht! Zum einen wurden die Listenpreise erneut angepasst. Das Basismodell des Model Y wurde um 2.000 Euro erhöht und ist somit sogar 100 Euro teurer als Anfang Januar vor der ersten Preisreduzierung. Die Preise der beiden Allrader wurden um 2.500 Euro angehoben.

Noch stärker als die Listenpreise wirkt sich allerdings die Null-Prozent-Aktion für Leasing und Finanzierung aus. Und diese Entwicklung halten wir auch seit Jahresbeginn im Blick. Alle Beispielrechnungen beziehen sich auf die Basisversion des Model Y mit 48 Monaten Laufzeit und 10.000 Kilometern pro Jahr bei Null Euro Anzahlung. Mit der Erhöhung der Listenpreise ging auch eine Erhöhung des Zinssatzes einher. Der Zins für das Model Y in der Basisversion wurde auf 2,99 Prozent angehoben. Bei der Long Range und Performance Variante sind es nur 0,99 Prozent. Auch hier gilt weiterhin nur solange der Vorrat reicht und sofern das Fahrzeug bis zum 31. März ausgeliefert wird. Für das Basismodell ergibt sich eine monatliche Rate von 592 Euro. Damit ist das Fahrzeug über die gesamte Laufzeit um 8.208 Euro teurer geworden verglichen mit den Januar-Preisen. Bei teureren Ausstattungen und höheren Kilometerleistungen würden sich vermutlich noch höhere Differenzen ergeben. Noch spannender ist die aktuelle Differenz zum Model Y Long Range. Die monatliche Rate liegt hier bei 621 Euro bei gleichen Daten. Damit ergibt sich für die gesamte Laufzeit von 48 Monaten eine Differenz von 1.392 Euro zum Model Y Basismodell. Wie auch zuvor, gab es keine Änderungen bei den Konfigurator-Preisen des Model 3.

Model Y Long Range (Mitte Februar)

Jetzt ist auch der im Konfigurator gelistete Herstelleranteil zum Umweltbonus von 2.250 Euro entfallen. Dieser hatte zuletzt noch die Bruttolistenpreise einiger Varianten über die 60.000 Euro Marke in der 0,25 Prozent Dienstwagenbesteuerung gehoben. Es gibt noch eine weitere Neuerung im Online-Bestellprozess. Vor Abschluss der Konfiguration des Wunschfahrzeuges werden dem Kunden sofort verfügbare Fahrzeuge angezeigt – jeweils mit Standort und abweichenden Ausstattungsmerkmalen. Damit versucht Tesla die Performance im Vertrieb zu steigern und den Zeitraum zwischen Produktion und Vertrieb zu verkürzen.


nextnews: Tesla Cash-Back, hohe Rabatte eSprinter, Zulassungszahlen, Leistungsdrosselung beim Smart #1

Zulassungszahlen

Immer wieder wird in den Medien von einer rückläufigen Nachfrage gesprochen. Wir sehen es allerdings anders. Es ist vielmehr so, dass die Zulassungszahlen für den Januar typisch waren. Auch für den Gesamtmarkt ist der Januar normalerweise ein eher schlechter Monat. Im Vergleich dazu war der Januar 2024 aber überraschend stark mit 213.553 Neuzulassungen. Das ist ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Januar 2023. E-Autos waren von diesem Aufschwung allerdings nicht betroffen. 22.474 E-Autos wurden im Januar neu zugelassen. Das sind zwar 24 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber mit einem Anteil von 10,5 Prozent am Gesamtmarkt erzielen E-Autos eher ein schwaches Ergebnis. Benziner kommen auf einen Anteil von 38,3 Prozent, Diesel erzielt 19,2 Prozent. Hybride ohne Stecker haben einen Anteil von 24,4 Prozent. Hybride mit Stecker liegen bei 6,7 Prozent.

Dieses schwache Ergebnis kommt aber keineswegs unerwartet. Es gibt schließlich einen Grund, weshalb die ganzen Hersteller mit hohen Rabatten werben. Fraglich ist bisher, ob und wie sich die Rabatte mit Blick auf die einzelnen Modelle bereits im Januar wiederfinden. Die meisten Neuzulassungen bei E-Autos fiel auf das Tesla Model Y. Hier zeigt sicherlich schon die Null-Zins-Aktion ihre Wirkung. Auf Platz zwei liegt der Skoda Enyaq, gefolgt vom Audi Q4 e-tron. Danach wurden die Zahlen bereits dreistellig und das niedrige Niveau sorgte für eine komplette Neuplatzierung. Auffällig ist insgesamt ein starkes Abschneiden der deutschen Premium-Marken. Audi belegt sowohl Platz drei als auch Platz sieben. Mercedes und BMW haben sogar jeweils drei Modelle in den Top 20. Teslas Model 3 ist auf dem zehnten Platz. Neu in den Top 20 ist der Volvo EX30 auf Platz 13. Auffällig schwach war die Marke VW mit insgesamt 1.735 Fahrzeugen. ID. 4/5 liegt nur auf Platz acht, der ID. 3 sogar nur auf Platz zwölf. Der Cupra Born liegt sogar nur auf Platz 35.

Aktuell ist es allerdings schwierig Prognosen für das Gesamtjahr vorauszusagen. Wir erwarten eine Stagnation, plus oder minus zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Etwas genauer hat sich der VDA positioniert. Für 2023 lag die Prognose für E-Autos ziemlich gut. Der VDA rechnet bei den BEVs mit einem Rückgang von 14 Prozent auf 451.000 Einheiten. Das wäre sogar noch unterhalb des Niveaus von 2022.

Cash-Back für Tesla-Fahrer

Wir haben diese Woche einige „Kummerkasten-Zuschriften“ von besorgten Besitzern erhalten. Alle fanden aber ein gutes Ende. Nämlich über 1.000 Euro Cash-Back für Tesla Bestandskunden.

Bereits im September haben wir in den nextnews über abgelehnte Anträge zum Umweltbonus berichtet. Bei der Bearbeitung der eingereichten Anträge war aufgefallen, dass die Leasinggesellschaft Tesla Financial Services den herstellerseitig erforderlichen Umweltbonus nicht in voller Höhe gewährte. Daraus folgten etliche Ablehnungsbescheide des Bafa. Erst nach der medialen Berichterstattung ging man dem nach und realisierte nachträglich die fehlenden Gutschriften. Bereits damals war klar, dass es noch Altfälle gibt, bei denen Kunden bei gleicher Sachlage positive Bescheide bekommen hatten. Grund dafür war eine mangelnde Prüfung. Jetzt wo es in der Sachbearbeitung des Bafa etwas ruhiger zugehen dürfte, rollt man diese Altfälle wieder auf.

Mehrere Betroffene haben uns angeschrieben, es geht um zunächst bewilligte Anträge aus dem Zeitraum April bis Herbst. Das Bafa fordert die Besitzer auf, den Fehlbetrag bei Tesla einzufordern und innerhalb von zwei Wochen einen entsprechenden Nachweis der Nachzahlung beim Bafa einzureichen. Damit wären auch die 4.500 Euro staatlicher Umweltbonus in Gefahr. Da das Problem nicht neu ist, reagiert Tesla diesmal sehr schnell. Bereits zwei Tage nach der entsprechenden Anfrage bei Tesla Financial Services erhielt ein Betroffener diese Antwort: „… um Ihnen eine unkomplizierte Lösung anzubieten, haben wir uns entschlossen – ohne Präjudiz für die Sach- und Rechtslage – die von dem Bafa geforderte Gutschrift anzuweisen. Hiermit möchten wir Ihnen bestätigen, dass die Gutschrift verbucht und zur Rückzahlung, auf das bei uns hinterlegte Bankkonto, angewiesen wurde“.

Tesla News

Handelsblatt

Der IT-Konzern SAP hat laut dem Handelsblatt Tesla von der Beschaffungsliste für seine Dienstwagenflotte gestrichen. Die Flotte umfasst derzeit rund 29.000 Fahrzeuge. Zur Begründung verweist man wie Sixt und Hertz auf schwankende Listenpreise. Außerdem heißt es, dass Fahrzeuge oft früher als vereinbart geliefert würden, was Schwierigkeiten bei Lagerung und Logistik bereite.

Schlechte Nachrichten gibt es auch aus den USA. Dort berichtete Bloomberg über eine Ausweitung der Untersuchungen der Verkehrssicherheitsbehörde zu den Unregelmäßigkeiten im Bereich Raster-Lenkung. Im Fokus stehen Zahnstangengetriebe bei über 2.000 untersuchten Fällen, in denen Nutzer über ein gestörtes Lenkverhalten berichten. Ein Austausch der Baugruppe behob das Problem. Bisher lässt der Bericht offen, ob auch Fahrzeuge in Deutschland betroffen sind.

Mercedes eSprinter startet mit hohen Rabatten

Foto: Mercedes-Benz

Im Nutzfahrzeug-Segment gibt es aktuell eine sehr hohe Dynamik. Sowohl was neue Modelle angeht als auch preislich. So hatte auch Stellantis erst kürzlich ein umfangreiches Update seiner Transporter in allen Konzernmarken angekündigt. Auch Renault überarbeitet seine Modelle. Namensgeber und auch Marktführer in der Klasse bis zu 3,5 Tonnen und auch teilweise auch etwas darüber, ist der Mercedes Sprinter.

Inoffizieller Verkaufsstart war bereits schon vor wenigen Wochen, aber da waren noch nicht alle Eckdaten bekannt und es wurde auch nur der Preiss der Basisversion mit kleiner Batterie von 59.990 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer genannt. Inzwischen ist auch der Preis der großen Batterie bekannt. Die Basisversion mit der 113-kWh-Batterie kostet inklusive Mehrwertsteuer rund 104.000 Euro. Für Viele immer noch zu teuer. Und das scheint auch Mercedes bewusst zu sein, denn sie haben im Konfigurator mit gleich zwei Korrekturmaßnahmen eingegriffen. Sie geben einen Pauschalrabatt von 24 Prozent als Barnachlass. Obendrauf gibt es nochmals 5.000 Euro netto Rabatt. Für diesen gilt allerdings eine Einschränkung: „Der Barbonus gilt nur für Barkäufe für private und gewerbliche Einzelkunden mit bis zu acht Fahrzeugen und nicht in Verbindung mit Finanzierung, Leasing oder Dienstleistungsleasing“. Die Rabatte werden aktuell für alle Versionen in gleicher Höhe ausgewiesen. Prozentual ergibt sich für die Basis damit ein Rabatt von in Summe 33 Prozent. Damit ist der neue eSprinter zumindest mit der kleinen Batterie fast preisgleich zu einem vergleichbaren Diesel. Bei etwas geringerer Fahrleistung wird dort ein Preis von etwas über 38.000 Euro netto angezeigt, wobei auch dort beide Rabattpositionen bereits abgezogen wurden.

Eine Problemzone bei allen Elektrotransportern ist der Konflikt zwischen Zuladung und zulässigem Gesamtgewicht. Der eSprinter mit der kleinen Batterie ist nur mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen erhältlich. Die Zuladung liegt in der Basis bei 964 Kilogramm. Der Diesel darf 400 Kilogramm mehr. Wenn dann beim eSprinter die Hochdach-Ausführung ausgewählt wird, sind es nur noch 777 Kilogramm Zuladung. Die Alternative ist mehr Zuladung bei mehr Gesamtgewicht. Beispielsweise in der Kombination 1.541 Kilogramm Zuladung bei 4,1 Tonnen Gesamtgewicht. Dann landet das Fahrzeug allerdings auch in einer anderen Führerscheinklasse. Die Variante mit der 113-kWh-Batterie ist ausschließlich als Hochdach verfügbar. Hier sind es immer 4,25 Tonnen Gesamtgewicht bei rund 1.100 Kilogramm Zuladung. Nach Abzug der Rabatte liegt der Preis bei circa 62.000 Euro netto in der Basis. Fraglich ist, weshalb ein Hersteller zum Marktstart mit derartigen überhöhten Listenpreisen startet, um sie dann ab dem ersten Tag für jeden sichtbar so deutlich zu reduzieren. Ab Juli werden Transporter oberhalb von 3,5 Tonnen in Deutschland der Mautpflicht unterworfen. Ausnahmen gibt es unter anderem für Handwerker, aber auch für Elektrotransporter.

Teure Ladetarife

Häufig schreiben uns Zuschauer zum Thema unerwartet teure Ladefallen. Meistens geht es um Ladevorgänge, die im Bereich von einem Euro pro kWh abgerechnet werden. So auch hier in der Rechnung eines Zuschauers.

Alle Ladevorgänge fanden bei EnBW statt und wurden über die Charge My Hyundai im Flextarif bezahlt. Der Nutzer hatte zuvor einen Sondertarif und dachte offenbar, dass es so viel teurer ja nicht sein könnte, wenn man mal woanders lädt. Das war allerdings nicht der Fall. Die Preisangabenverordnung ist erfüllt und der Anbieter wird vermutlich nur den Einkaufspreis mit einem minimalen Aufschlag an den Kunden durchreichen.

Ein weiteres Beispiel ist Freshmile – ein Anbieter aus Frankreich. Bis vor wenigen Wochen war mit diesem Anbieter das Laben bei beispielsweise IONITY sehr günstig möglich, konkret 25 Cent pro kWh. Hinzu kommen 15 Cent pro Minute. Meist sind solche Angebote aber nicht von Dauer und die Tarife können sehr breit streuen und die Preise können sich jederzeit ändern. Daher sollte man zwingend vor jedem Ladevorgang die Preise prüfen. Andernfalls kann es sehr teuer werden.

Ein weiterer Zuschauer hat uns geschrieben und toppt vermutliche alle Ladepreise. Thomas war in Berlin im Kaufland und hat es geschafft in 17 Minuten 3.688 Euro Umsatz zu machen. Und zwar an einer AC-Ladesäule. Sein Account meldete über 12.000 geladene kWh. Auf telefonische Nachfrage erfuhr er, dass das Problem bereits bekannt sei. Hier liegt also ein klarer Abrechnungsfehler vor.

Gedrosselter Fahrspaß bei Smart?

Foto: Smart

Auch von Florian haben wir eine Zuschauernachricht bekommen. Er fährt seit wenigen Wochen die Basisversion des Smart #1 mit LFP-Batterie. Also eines der ersten Fahrzeuge in Deutschland und er hat ein Problem mit dem Auto, welches vermutlich mit dieser LFP-Batterie zusammenhängt. Lithium-Eisenphosphat-Batterien sind günstiger und werden vermutlich in den nächsten Jahren bei E-Autos im Preissegment unter 40.000 Euro dominieren – also genau das Segment, indem Elektromobilität in den Massenmarkt geht. Eine Herausforderung bei LFP-Akkus ist das Kälteverhalten. Eine weitere ist das Batteriemanagementsystem (BMS) und die Prognose der Restreichweite beziehungsweise die Anzeige des momentanen Ladestands. Grund dafür ist die flache Spannungskurve. Diese erschwert es dem BMS sich zu orientieren. Auch Tesla setzt seit drei Jahren diese Zellchemie bei Model 3 und Model Y ein. Auch sie hatten damals zum Start massive Probleme bis hin zu sporadischen Abschaltungen bei 20 Prozent Ladestand.

Screenshot YouTube-Video von FloLubo (https://youtu.be/Rv9_8oa2418?feature=shared)

Florian ist auch zuvor schon E-Autos mit LFP-Akku gefahren, aber was er auf der Fahrt mit seinem Smart erlebte, war neu für ihn. Auf seiner täglichen Pendelstrecke war er bei fünf Grad Celsius mit Tempomat 120 km/h unterwegs. Bei 15 Prozent Akkustand erfolgte ein abruptes Abbremsen beziehungsweise Rekuperieren ausgelöst vom Fahrzeug. Bei nur noch 50 km/h erfolgte keine Annahme des Strompedals mehr. Es gab keine Warnmeldungen und auch kein Schildkrötensymbol. Daher konnte er nur die Warnblinkanlage einschalten und langsam weiterfahren. Für ihn also eine unerwartete und gefährliche Situation. Bei zehn Prozent Ladestand war eine Steigung nur noch mit 25 km/h möglich, auch dann folgte kein Warnhinweis im Display. Vor der Fahrt wurde das Fahrzeug regelmäßig auf 100 Prozent geladen, was bei Tesla ein wichtiger Fixpunkt ist, um dem BMS die nötige Orientierung zu erleichtern. Der erste Ansprechpartner in solch einer Situation ist die Vertragswerkstatt des Herstellers. Die Antworten dort waren: „Das ist normal bei niedrigem Akkustand“ oder „Wir haben mit den chinesischen Smarts noch keine Erfahrung“. Noch dazu war auch dem eigens geschulten Mitarbeiter nicht bekannt, dass Unterschiede in der Zellchemie des Basismodells die Ursache für das Problem sein könnten. Florian ließ aber nicht locker, sodass die Werkstatt letztendlich eine Testfahrt machte. Und auch sie waren nur mit 30 km/h bei niedrigem Akkustand bergauf unterwegs. Trotzdem wurde Florian das Fahrzeug zurückgegeben mit dem Hinweis, er müsse niedrige Akkustände vermeiden. Wir reden hier allerdings über 20 Prozent Ladestand und Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt. Daher empfiehlt es sich in so einer Situation an den KBA Mangelmelder zu richten. Das hat Florian auch getan.

Oft weiß auch Moritz Leicht etwas zu Smart-Themen. Er ist Experte für diese Fahrzeuge. Er hat weiter nachgeforscht und es meldeten sich zwei weitere Betroffene in seinem Blog Smart Emotion. Die Dunkelziffer wird wahrscheinlich noch viel größer sein, schließlich wird das Fahrzeug noch nicht lange ausgeliefert. Von diesem Problem könnten auch Schwestermodelle betroffen sein, wie Smart #3, Zeekr X und Volvo EX30. Das Problem könnte unter anderem über das BMS gelöst werden. Eine andere Methode wäre ein entsprechender Hinweis in der Bedienungsanleitung, verbunden mit entsprechenden Warnmeldungen im Fahrzeug und das bestenfalls vor der Leistungsreduzierung. Der einzig versteckte Hinweis bisher ist eine Farbänderung des Batteriesymbols von Grün auf Gelb.

Ähnliche Probleme werden uns vermutlich noch bei anderen Herstellern beschäftigen, vor allem bei chinesischen Modellen. Björn Nyland beschreibt bei niedrigen Ladeständen im BYD Atto 3 eine sehr abrupte Leistungsreduktion. Auch wir haben es schon im Marvel R erlebt. Trotz warmer Batterie gab es bei fünf Prozent Ladestand einen so starken Leistungseinbruch, dass bergauf auf der Autobahn nur noch 20 km/h möglich waren. Die einzige Lösung war das Ausweichen auf den Standstreifen und das Verlassen der Autobahn über einen Wirtschaftsweg. Bei einer späteren Testfahrt in diesem Bereich zeigten sich Spannungswerte, die eigentlich unterhalb der Abschaltgrenze lagen. Es drängt sich hier der Verdacht auf, dass manche Hersteller zu viel nutzbare Kapazität freigeben, um bessere Datenblatt-Reichweiten auszuweisen. Hierbei trifft man auf rechtliches Neuland in der E-Mobilität. Wie stark dürfen die Einschränkungen in diesem Bereich sein und wie müssen solche Drosselungen dem Nutzer kommuniziert werden?


nextnews: Rabattaktion bei GWM und Polestar, DAT-Report 2024, Citroën ë-C3, Polestar 4, Akkuladung für 300 €

Neuer DAT-Report

Seit mehr als 50 Jahren ist der DAT-Report ein viel beachtetes Branchenbarometer. Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH sammelt bei Herstellern, Werkstätten und Versicherungen alle relevanten Fakten zu Autokauf- und Werkstattverhalten aus Sicht der Endverbrauchers. Diese Woche wurde die Ausgabe für 2024 vorgestellt. Dabei ging es auch um E-Autos. Im Zeitraum von März bis Oktober wurden dafür mehrere tausend private Autokäufer und Pkw-Halter in Deutschland befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ.

Grafik: DAT-Report 2024 (Deutsche Automobil Treuhand GmbH)

Die jährliche Fahrleistung sank erneut leicht auf 12.440 Kilometer. Die Unterschiede zwischen den Antriebsarten sind allerdings groß. 84 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen Autofahren Spaß mache. Für 90 Prozent bedeutet das eigene Auto zudem Freiheit und Unabhängigkeit. Wiederum 80 Prozent der Befragten gaben an, sie fahren das eigene Auto länger, um die Entwicklung der E-Mobilität abzuwarten. Daraus könnte man auch ablesen, dass generell Interesse besteht, man aber noch auf das passende E-Auto wartet.

Grafik: DAT-Report 2024 (Deutsche Automobil Treuhand GmbH)

Aber ganz so weit ist Deutschland dann doch noch nicht, denn nur 39 Prozent der Befragten gaben an, sich einen Umstieg überhaupt vorstellen zu können. Von den 39 Prozent gab die Hälfte einen Zeithorizont von fünf Jahren an. Der genannte Zeithorizont ist allerdings nicht allzu erstaunlich, wenn man sich die Haltedauern der sogenannten „Vorbesitzkäufer“ ansieht. Der Gebrauchtwagenkäufer des Jahres 2023 war mit dem Vorgängerfahrzeug immerhin durchschnittlich 80 Monate und mehr als 153.000 Kilometer unterwegs. Bei Neuwagenkäufern lag die Haltedauer durchschnittlich bei 72 Monaten und 92.000 Kilometern.

Grafik: DAT-Report 2024 (Deutsche Automobil Treuhand GmbH)

Allgemein ist die Skepsis gegenüber E-Autos immer noch groß. Dreiviertel der befragten halten die Technologie immer noch nicht für ausgereift. Für 80 Prozent gilt der Akku als Unsicherheitsfaktor. 87 Prozent geben an, E-Autos seien zu teuer. Das wirft die Frage auf, wie viel die deutschen Neuwagenkunden tatsächlich für ihre Autos bezahlt haben. Der Durchschnittspreis eines Neuwagens lag bei 44.630 Euro. E-Autos waren im Schnitt nur rund 5.000 Euro teurer und lagen damit fast gleichauf mit dem, was Kunden für deutsche Marken bezahlt haben. E-Auto-Käufer haben im Schnitt also nur zwölf Prozent mehr gezahlt als der durchschnittliche Neuwagenkunde. Und dennoch sagen 87 Prozent der Befragten E-Autos seien zu teuer. Grund dafür sind häufig Differenzen zwischen der Selbsteinschätzung und der Realität. Es kann aber auch daran liegen, dass die Werte aus unterschiedlichen Gruppen von Befragten kommen.

Grafik: DAT-Report 2024 (Deutsche Automobil Treuhand GmbH)

Der durchschnittliche Gebrauchtwagenpreis war gegenüber dem Vorjahr nur minimal rückläufig. Er wurde mit 18.620 Euro angegeben. Das sind aber nur 42 Prozent dessen, was für Neuwagen ausgegeben wurde. Kunden, die sich zum ersten Mal im Leben für den Kauf eines Gebrauchten entschieden, haben dagegen nur knapp unter 10.000 Euro ausgegeben. Der Elektroauto-Gebrauchtwagenmarkt hat es dementsprechend schwer sich zu etablieren, obwohl das Angebot deutlich wächst. Hier trifft ein begrenztes Budget auf große Skepsis zur Technologie. Nur 13 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer können sich ein gebrauchtes E-Auto vorstellen. 56 Prozent sagen, wenn sie sich ein E-Auto zulegen, sollte das unbedingt neu sein. Batteriezertifikate können aber helfen, die Akzeptanz von elektrischen Gebrauchten zu steigern. Trotzdem geht der Report noch von einer „Restwertproblematik“ aus.

Grafik: DAT-Report 2024 (Deutsche Automobil Treuhand GmbH)

Obwohl nur Autobesitzer befragt wurden, sehen 16 Prozent Carsharing als mögliche Alternative. Die Nutzung eines Auto-ABOS können sich immerhin 21 Prozent der Pkw-Halter vorstellen. Bei den unter 30-Jährigen liegt die Quote sogar bei 30 Prozent.

Polestar 4 Verkaufsstart

Foto: Polestar

Diese Woche hat Polestar den Verkauf für sein nächstes Modell gestartet und den Konfigurator in Europa und Australien online gestellt. Das Fahrzeug ist oberhalb des Polestar 2 platziert und startet wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb. Beide Varianten haben einen 100 kWh großen Akku in der Bauweise Cell to Pack. Es gibt also keine Gruppierung der Zellen in Module. Schnelles Laden erfolgt mit maximal 200 kW in 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent. Normales Laden erfolgt mit elf kW, optional sind aber auch 22 kW möglich. Die Heckantriebsversion fängt bei einem Preis von 61.900 Euro an und hat eine Leistung von 200 kW. Damit ist der Sprint auf 100 km/h in 7,4 Sekunden möglich. Die Reichweite wird mit maximal 610 Kilometern angegeben und optional darf der Anhänger bis zu 1,5 Tonnen ziehen. Bei der Allradversion sind es sogar zwei Tonnen. Außerdem soll es eine vollautomatisch einklappbare Anhängerkupplung geben. Bei der Allradvariante sind es dann schon 400 kW Leistung und der Sprint kann in 3,8 Sekunden geschafft werden. Der Aufpreis liegt bei 8.000 Euro. Die Reichweite wird mit maximal 580 Kilometern angegeben. Beide Varianten werden bei 200 km/h abgeriegelt. Der Kofferraum bietet einschließlich des 15 Liter Frunks 526 Liter Ladevolumen. Bei umgeklappten Sitzen sind es 1.536 Liter.

Durch den drei Meter langen Radstand und einer Gesamtlänge von 4,84 Metern bietet der Polestar 4 ein großzügiges Platzangebot. Das Panoramadach ist Serie und ist optional mit elektrochromen Glas verfügbar. Das bedeutet man kann per Knopfdruck entscheiden, ob das Panoramadach transparent oder blickdicht sein soll. Beim Polestar 4 hat man zudem auf eine Heckscheibe verzichtet. Die Sicherheits- und Assistenzsysteme sind durchaus umfangreich. Das Modell verfügt über zwölf Ultraschallsensoren, vier Nahbereich-Kameras, sieben HD-Kameras sowie eine Kamera im Innenraum zur Überwachung des Fahrers. Im Konfigurator gibt es vier optionale Ausstattungspakete und noch weitere Möglichkeiten zur Individualisierung des Fahrzeugs. Produktionsbeginn soll Mitte des Jahres beginnen und die ersten Fahrzeuge sollen im August beim Kunden ankommen.

Neustart bei GWM

Als Einzelbuchstaben ausgesprochen ist der Name etwas sperrig. Trotzdem hat man hierzulande die Herstellerkürzel von Great Wall Motors mit in die Modellbezeichnung aufgenommen. Aus dem Ora Funky Cat wurde jetzt GWM Ora 03. Am Auto selbst hat sich aber nichts geändert. Es scheint auch so, als hätte man noch einige Autos in den Lagerbeständen, denn für den GWM Ora 03 gibt es jetzt 12.000 Euro Rabatt. Auch hier gilt es wieder nur bei teilnehmenden Händlern und die Aktion ist bis zum 31. März 2024 gültig. Damit ist die Basisvariante bereits ab 26.990 Euro erhältlich. Der Aktionsrabatt wird auch für die restlichen Varianten in gleicher Höhe gewährt.

Überraschungen zum Bestellstart des Citroën ë-C3

Die Forderungen sind eindeutig: Die E-Mobilität muss bezahlbarer werden und es braucht günstigere Modelle. Daher ist der neue ë-C3 ein Hoffnungsträger in diesem Segment. Relevante Konkurrenten in diesem Segment sind der Dacia Spring, der Renault R5 und VW ID. 2. Letztere beiden wurden aber noch nicht einmal offiziell vorgestellt und der Spring erwartet eine deutliche Modellpflege.

Die Frage ist allerdings, ob der Wegfall des Umweltbonus den Verkaufsstart des ë-C3 beeinflusst. Allerdings sind die 23.300 Euro für die Basis keineswegs ein deutscher Preis. In Frankreich und Österreich kostet das Auto das Gleiche. Insofern scheint der Preis eher langfristig platziert. Seit Donnerstag (01. Februar) gibt es nun die Preisliste und das Modell ist bestellbar. Daher gibt es jetzt auch noch ein paar mehr Details, die durchaus überraschen.

Statt 320 Kilometer stehen nur 300 Kilometer im Datenblatt. Grund dafür ist die bisher fehlende Homologation. Man gibt also die Minimalannahme im Prospekt an, um rechtssicher in den Verkauf starten zu können. Überraschend ist, dass der drei-phasige elf-kW-Onboard-Lader für beide Varianten optional bestellbar ist. Der Aufpreis liegt bei 400 Euro. Ein Typ2-Ladekabel ist Serie und wird passend zum jeweils bestellten Onboard-Lader beigelegt. Die größte Überraschung ist aber vermutlich, dass Stellantis offenbar grünes Licht für eine Anhängerkupplung gegeben hat. 550 Kilogramm können gezogen werden. Die Stützlast liegt bei 61 Kilogramm. Das ist zwar nicht viel, aber in diesem Segment durchaus ungewöhnlich, wobei auch der ID. 2 mit Anhängerkupplung kommen soll. Offen bleibt weiterhin, ob der LFP-Akku auch im Winter annähernd an die Werksangabe von 26 Minuten für 20 Prozent auf 80 Prozent herankommt.

Vollladen für 300 Euro

Uns wurden mehrere Bilder eines Erlkönigs geschickt, welches mit einem Ladevorgang mehr Strom zieht, als die meisten nicht in zwei Monaten verfahren. Das Fahrzeug ist ein Mercedes Truck. Zuerst wurde er von Torsten auf dem Autohof Egestorf an der A7 südlich von Hamburg gesichtet. Das gleiche Auto wurde einige 100 Kilometer südlich von Michael erneut gesehen. Diesmal aber nur als Zugmaschine. Das Display der Ladesäule zeigte 349 kW Ladeleistung und das vermutlich über einen längeren Zeitraum. Insofern stellt es einen echten Belastungstest und zugleich jede Menge Umsatz dar. Der Akku des Mercedes Trucks hat ungefähr 600 kWh Kapazität. Eine Vollladung kostet im IONITY Passsport Tarif ungefähr 300 Euro. Und damit hat das Fahrzeug eine reale Reichweite von rund 500 Kilometern. Grob gesagt liegt der Verbrauch bei etwas mehr als einem kWh pro Kilometer.

X-Bus insolvent

Als neuer Automobil-Hersteller in den Markt zu starten, funktioniert eigentlich nur noch mit E-Autos. Aber auch das ist kein Selbstläufer. Nicht alle, die angetreten sind, waren auch erfolgreich. Prominente Beispiele sind Byton und Sonomotors. Eine Insolvenz kann aber auch eine Chance für einen Neustart darstellen. Um den Marktstart einfacher und günstiger zu machen, meiden viele Hersteller die Pkw-Schwelle und suchen den Erfolg mit sogenannten Leichtfahrzeugen der Klasse L7e. Egal ob es für die Personenbeförderung gedacht ist oder als Nutzfahrzeug. Die maximale Motorenleistung ist auf 15 kW begrenzt und die maximale Leermasse liegt bei 450 Kilogramm für Personenbeförderung und 600 kg für Gütertransport. Ein bekanntes Beispiel ist unteranderem der Renault Twizy.

Daher verwundert es auch nicht, dass auch X-Bus auf ein modulares System auf dieser Basis setzte. Auf zwei verschiedenen Basismodulen konnten die Kunden zwischen Varianten wie Bus, Kipper, Box, Transporter, Pickup, Cabrio oder Camper wählen. Der 15 kW Allrad-Antrieb leistet im Peak bis zu 56 kW. Zur Wahl stehen auch verschiedene Battery-Packs von 15 kWh bis 45 kWh. Besonders ist, dass die mögliche Zuladung von 800 Kilogramm bis 1.100 Kilogramm oberhalb des Leergewichtes liegt. Das liegt nämlich maximal bei 800 Kilogramm.

Screenshot Webseite electricbrands.de

Nach Angaben des Unternehmens haben sie bereits 17.000 Vorbestellungen aus rund 30 Ländern gesammelt. Zur Reservierung ist eine Anzahlung von zehn Prozent notwendig. Die Produktion sollte durch den Auftragsgeber VDL Nedcar in den Niederlanden erfolgen. Doch ob das wirklich so kommt, ist seit dieser Woche unklar. Auf einer Seite der Unternehmensgruppe heißt es: „Die ElectricBrands AG mit Sitz in Eppertshausen hat beim Amtsgericht Darmstadt einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt; die vorläufige Eigenverwaltung wurde am 29.01.2024 vom Gericht antragsgemäß angeordnet. Ziel ist eine vollständige Sanierung der Gesellschaft. Die angeschlossenen Unternehmen ElectricBrands Financial Service GmbH, Evetta GmbH und XBUS GmbH werden in den Restrukturierungsprozess mit einbezogen”. Bisher hatten es Leichtfahrzeuge vor allem in Deutschland schwer, denn sie waren im Sinne des Umweltbonus nicht förderberechtigt. Doch vielleicht könnte der Wegfall des Umweltbonus das ändern.


Lieber E-Auto statt Flieger: Mit dem EQS von Berlin nach Marrakesch

Häufig hört man noch die Vorurteile Elektroautos seien nicht langstreckentauglich. Daher wären gerade längere Fahrten in den Urlaub unpraktisch. Das sieht die fünfköpfige Familie Mentzel vermutlich anders. Sie wollten dem Winter entkommen und wieder wärmere und längere Tage erleben. Daher haben sie sich kurzerhand dazu entschieden sie wollen nach Marrakesch in Marokko. Um dorthin zu kommen, sollte es aber kein Flugzeug werden. Sie haben sich für einen Roadtrip entschieden, und zwar mit ihrem Familienauto Mercedes EQS. Denn sie wollten auch den EQS auf langer Strecke testen, und zwar außerhalb von Europa. Der Ausgang der Reise beweist, dass ein E-Auto nicht nur für solch lange Strecken geeignet ist, sondern auch angenehm und eine weitaus klimafreundlichere Alternative zu Flugzeug oder herkömmlichen Verbrenner.

Am 22. Dezember 2023 ist Eric Mentzel samt Frau und drei Kinder aus Berlin losgefahren. Ohne viel Vorbereitung sollte es in den Süden gehen. Einzig und allein musste eine Ladeapp ein paar Tage vor Abreise freigeschaltet werden. Schließlich wollte Familie Mentzel in Marokko öffentliche Ladepunkte nutzen. Der Anbieter war FastVolt. Von Berlin aus ging es als erstes nach Besançon, Frankreich. Am nächsten Morgen haben sie sich auf nach Barcelona, Spanien, gemacht. Das nächste Ziel war Denia, Spanien. Dort haben sie dann auch Heiligabend gefeiert. Als nächstes haben sie den Badeort Benidorm angesteuert, wo sie auch mehrere Stunden verbracht haben. Schließlich ging es weiter nach Malaga. Am Abend des 25. Dezembers kamen sie an und sie blieben bis zum 27. Dezember. Daher hatte Familie Mentzel auch genügend Zeit um die Festung Alcazaba zu besuchen. Als nächstes wurde Algeciras angesteuert, denn von dort aus überquert die Fähre Balearia die Straße von Gibraltar nach Tanger Med, Marokko. Die Fährfahrt sei mit anderthalb Stunden nicht allzu lang gewesen. Allerdings haben administrative Formalien für die Ausreise aus Europa und Einreise nach Marokko viel Zeit beansprucht. Als sie endlich Tanger Med verlassen konnten, fuhren sie zum 200 Kilometer entfernten Casablanca. Auf ihrer Reise waren sie doch vom Fortschritt des Landes positiv überrascht. Es erinnerte sie an ein „Europa 2.0“ vor 20 Jahren sah es dann doch noch etwas anders aus.

Foto: Eric Mentzel

In Casablanca haben sie dann auch das erste Mal in Marokko geladen. Der Ladepunkt war an einer AFRIQUIA Tankstelle. Zur Verfügung stand eine 50 kW Ladesäule mit CCS, AC Typ2 und Chademo-Stecker. Der Ladevorgang wurde einfach per App gestartet. Das Ladesystem ist allerdings etwas anders in Marokko. Der Verkauf von Strom an Ladesäulen ist verboten. Stattdessen kauft man Parkzeit an einer Ladesäule. Für sieben Tage mit bis zu acht Ladevorgängen pro Tag haben sie umgerechnet 28 Euro gezahlt. Haushaltsstrom würde neun Cent pro kWh kosten. Am 28. Dezember ging es nun endlich nach Marrakesch – dem ursprünglichen Ziel der Familie Mentzel. Dort haben sie die nächsten drei Nächte verbracht. Dem Winter entflohen hatten sie 23 Grad Celsius im Schatten und die Sonne ging erst gegen 19 Uhr unter. Ihren EQS konnten sie während ihres Aufenthaltes an einer Schuko-Steckdose auf dem Gästeparkplatz ihres Hotels laden. Alternativ hätte es aber auch einen 100-kW-DC-Lader am Rande der Stadt gegeben.

Foto: Eric Mentzel

Am 31. Dezember hat Familie Mentzel einen Ausflug zu der Lehmbaustadt Ait Ben Haddou aus dem elften Jahrhundert gemacht – natürlich wieder mit E-Auto. Auf einer Strecke von 100 Kilometern ging es dann von 400 Meter Höhe auf 2.200 Meter Höhe. Innerhalb von 80 Kilometern ging es dann wieder auf 1.300 Meter Höhe runter. Die Gesamtstrecke betrug rund 400 Kilometer. Der Verbrauch lag bei nur 15,3 kWh pro 100 Kilometer – und das trotz voller Besetzung und Reisegepäck. Das führte natürlich dazu, dass nach der Vollladung eine prognostizierte Reichweite von 770 Kilometern angezeigt wurde. Nur zum Vergleich: die WLTP-Reichweite wird beim EQS 450+ mit 748 Kilometern angegeben. Der kombinierte Verbrauch liegt bei 16,6 kWh pro 100 Kilometer.

Am Neujahrstag ging es dann weiter Richtung Westen. Es sollte in die Medina nach Essaouira gehen an den Atlantik. Am nächsten Tag ging es Kentira, denn dort wir unter anderem der Citroen Ami produziert, der in Deutschland schon ab 15 Jahren gefahren werden darf und auch von den beiden älteren Kindern der Mentzels genutzt wird. Danach ging es für sie weitere nach Asilah – dem letzten Übernachtungsort in Marokko. An einer TOTAL Tankstelle gab es sogar kostenlose Lademöglichkeiten, mit einer 50 kW DC-Ladeleistung. Am 03. Januar ging es dann wieder mit der Fähre zurück nach Spanien. Auch hier war wieder der Ausreiseprozess sehr zeitaufwändig. Angekommen in Spanien ging es dann nach Alicante, wo sie auch noch bis zum 06. Januar geblieben sind. Dann ging es 1.400 Kilometer Richtung Norden. Der Winter wurde wieder spürbarer, denn die Tage wurden wieder deutlich kürzer. Am Abend des 07. Januars sind sie wieder in Berlin angekommen. Schließlich mussten die Kinder wieder am nächsten Morgen in die Schule.

Foto: Eric Mentzel

Familie Mentzels Erfahrungen mit dem EQS auf Langstrecke!

Es gab einzig und alleine eine Einschränkung während ihrer Reise. Sie hätten gerne den Rand der Sahara bei Merzouga besucht. Das war allerdings durch mangelnde Ladeinfrastruktur nicht möglich. Sie hätten ihren EQS nur an einem Einphasigen-Stecker an einem Hotel laden können. Ann hätte die Ladezeit aber auch 45 Stunden betragen. Ansonsten hatten sie keine Probleme auch in Marokko Ladesäulen zu finden.

Screenshots von Eric Mentzel

Die gesamte Strecke lag bei 8.500 Kilometern. Er Verbrauch pendelte sich bei 21,5 kWh pro 100 Kilometer ein. Zum Vergleich hätte ein Flugzeug drei bis vier Liter Kerosin pro Person je 100 Kilometer verbraucht. Für Familie Mentzel lässt sich zusammenfassend sagen, dass es eine entspannte Reisemethode war. Fahrten haben sie für Gespräche, Spiele oder auch Reiseplanung genutzt. Eric Mentzel beschreibt die Fahrt als „leise, auf Luft gefedert, nahezu schwebend dahingleitend“.

Bei einer solch langen Fahrt sind aber auch Schwächen beim EQS aufgefallen. Alle fünf Minuten startete auf der Fähre die Alarmanlage des Fahrzeuges, die durch Auf- und Zuschließen immer wieder deaktiviert werden musste. Probleme hat auch Mercedes Infotainment-System MBUX gemacht. In Marokko funktionierte es gar nicht. Es war kein Kartenmaterial verfügbar und auch die Verkehrszeichenerkennung hat nicht funktioniert. Einen online Kartenkauf zur Lösung des Problems hat das Auto nicht vorgeschlagen. Und auch ein Anruf bei Mercedes per Me Button im Fahrzeug war nicht möglich. Wenn eine Ladesäule als Navigationsziel eingegeben wurde, warnte dass MBUX nur bei niedrigem Akkustand anstelle eine Ladesäule aufzusuchen. Auch die hinterlegten Angaben zu den technischen Daten der Ladeinfrastruktur stimmten häufig nicht. Häufig waren an den Säulen weniger Ladeleistung möglich, als im System angegeben.