nextmove nextnews #139 Tesla Yoke Steering

Tesla Yoke Steering im Check - nextnews #139

Tesla hat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zwei neue Fahrzeuge vorgestellt: Sowohl das Model S als auch das Model X erhielten eine Runderneuerung insbesondere des Innenraumes mit dem Lenkrad Yoke Steering. Dazu sind drei Versionen des Plaid-Antriebes bestellbar. Zur Vorstellung der Neuerungen nutzte Tesla die Bekanntgabe der Jahreszahlen für 2020.

Trotz Produktionsstopp konnte zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte ein Jahresgewinn erwirtschaftet werden: 720 Mio US-Dollar. Allerdings fiel der Gewinn im vierten Quartal mit 270 Millionen Dollar niedriger aus als erwartet.

Zu den neuen Fahrzeugen: Von außen ist relativ wenig passiert. Neben Chrome Delete - wie schon beim Model 3 und Model Y - wurden die Felgen und einige Konturen leicht überarbeitet - also eher ein Facelift. Aber die Technik, die darunter steckt und der Innenraum wurden stark verändert.

Wie beim Model 3 und Y haben nun auch S und X einen Bildschirm im Querformat. Das Fahrerdisplay hinter dem Lenkrad bleibt erhalten. Zusätzlich gibt es ein drittes Display für die Passagiere hinten. Für YouTube, Netflix und Spiele stehen Rechenleistung mit bis zu 10 Teraflops zur Verfügung - vergleichbar mit einer aktuellen Playstation.

Für Aufregung sorgt das Lenkrad, bzw. Elon bezeichnet es als das Joch ("Yoke Steering") - wobei sich dahinter auch ein Wortspiel mit dem gleichlautenden Wort "Joke" verbergen dürfte. Im US-Konfigurator heißt es: Das Joch macht das Auto zum besten, um darin selbst zu fahren oder sich fahren zu lassen. Hinter dem Joch gibt es auch keine Wählhebel für Blinker, Licht, Autopilot und Fahrstufe mehr. Stattdessen wird es neben den Scroll-Rädern entsprechende Touch-Elemente für diese Funktionen geben. Das zeigt klar wohin die Reise bei Tesla geht. Die Hälfte des Lenkrades und wichtige Funktionen sind schon weg.

Im nächsten Schritt könnte dann das sogenannte Yoke Steering-Lenkrad ein aufpreispflichtiges Extra werden, für Leute die unbedingt noch selbst fahren wollen.  Ob dieses Lenkrad überhaupt zulassungsfähig ist, wird sich bald zeigen. In Deutschland sollen die Auslieferungen im September starten. Im Netz kursieren bereits Bilder von einem konventionellen Lenkrad, dass wohl versteckt im Tesla-Konfigurator bereits hinterlegt ist.

Weitere Neuerungen wie etwa das Sound System sind im nextnews Video ausführlich beschrieben: 

https://youtu.be/3c81hQ7mF10

Das Model S ist damit das schnellste Serienauto, das es je gab – und laut Elon unabhängig vom Preis das Beste, das man heute kaufen kann. Braucht es solche Autos? - natürlich nicht. Aber wenn man sich anschaut, was etablierte Hersteller und Startups an Elektroautos ankündigen, dann vermutlich schon.

Hyundai IONIQ5 - Weltpremiere abgesagt

Hyundais neuer Alleskönner wird mit Spannung erwartet, aber bisher werden die Kunden nur mit Info-Häppchen bei Laune gehalten. Das gelang bisher nur teilweise, wir hatten schon öfter hier berichtet, auch darüber, dass technische Daten auf der Webseite von Hyundai Österreich wieder gelöscht werden mussten.

Diese Pannenserie setzt sich nun fort, denn eigentlich sollte am kommenden Dienstag um 8 Uhr Weltpremiere für den IONIQ5 sein. In der digitalen Vorstellung des Auto sollten wir eigentlich mehr zu den finalen Eckdaten, der Ausstattung und dem Zeitplan der Markteinführung erfahren. Der Termin selbst wurde bisher nicht groß angekündigt, war aber Bestandteil eines Video Teasers von Hyundai auf Youtube.

Dieses Video wurde nun gelöscht und erneut leicht verändert hoch geladen, jetzt heißt es dort: terminoffen Mitte Februar. Die Hintergründe kennen wir nicht. Technische Probleme beim Auto sind eher unwahrscheinlich - dann hätte man wohl deutlicher nach hinten geschoben. Wir bleiben dran für Euch.

Rückkehr der Volkswagen-Drillinge

Die drei Kleinwagen aus dem VW Konzern, konkret der eUp, der Seat Mi und der Skoda Citigo waren 2019 und 20 so erfolgreich, dass sie Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden sind und alle drei Marken die Bestellbücher schießen mussten.

Rote Liste 2021 Elektroautos nextmove

Teilweise wurde das Modell sogar komplett mit allen Infos von der Homepage gestrichen. Wir hatten hier auf dem Kanal frühzeitig vorgewarnt und die drei auf unsere Rote Liste der für 2021 vom Ausverkauf bedrohten Autos gesetzt. Viele von euch konnten noch zuschlagen, bevor die Ampel auf Rot ging.

Nach unserer Einschätzung wurden die Autos zur Erfüllung der CO2-Flottenziele SEHR attraktiv bepreist und die Verdopplung der Prämie hat den Autos sozusagen den Rest gegeben. In unserem insider-Postfach gab es viele Beschwerden von Kunden. Beim VW eUp wurden deutlich verzögerte Liefertermine beklagt. Bei Skoda und Seat gingen die Beschwerden in Richtung Konditionsverschlechterung im Leasing. Über Zinssatz und Restwert hatten die Hersteller-Banken den Vorteil der gestiegenen Prämien teilweise zum Nachteil der Kunden kompensiert.

Diese Woche hieß es nun in einer internen Mitteilung an die VW-Händler: “Voraussichtlich wird Mitte 2021 die Bestellbarkeit für den eUp wieder geöffnet.”

Einen Schritt weiter ist schon Seat. Dort ist das Auto seit gestern wieder im Konfigurator. Wobei Konfigurator relativ ist, denn er funktioniert noch nicht. Ist auch nicht so schlimm, denn außer der Farbe wird es wohl nichts zu konfigurieren geben.

Haken Nr. 1: Es gibt ein neues Sondermodell und der Kunde muss zwangsweise die Vollausstattung für 24.650€ kaufen. Das sind immerhin 4000€ über dem alten Einstiegspreis. Das ausschließliche Angebot einer Vollausstattung ist die Reaktion der Hersteller auf die hohe Nachfrage und die hohe Förderung in Deutschland. So wird durch die Hintertür beim Preis nachgefasst, denn mehr Ausstattung heißt auch - mehr Marge.

Quasi zeitlich wurde gestern auch die Bafa-Liste aktualisiert und die neue Variante des Seat Mii entsprechend gelistet. Skoda hatte ja bereits mit dem Citigo Best-of schon vor dem Bestellstop nur noch eine ähnlich aufgewertete Vollausstattung verkauft. Wir gehen davon aus, dass auch VW  beim Comeback des eUp nur mit einem Sondermodell in den Verkauf geht.

Haken Nummer 2: Offenbar gibt es pro Händler nur wenige Autos: Deswegen geht unsere Ampel für den Seat Mii zunächst nur auf GELB. Wir haben diese Woche unsere ersten 5 eup für die nextmove Flotte übernommen - viele weitere werden folgen.

Wenn du nicht länger warten willst, dann überbrücke bis zur Auslieferung mit einem eUp im nextmove E-Auto Abo. Los geht es ab 11 Euro am Tag. Natürlich monatlich kündbar - und damit passgenau bis Dein eigener Drilling kommt.

 

nextnews #139 Themenübersicht:

00:00 Intro

01:08 IONIQ5 Weltpremiere abgesagt

02:10 Verbrenner-Aus bei Audi

05:43 Gewerkschaften satteln um

07:03 Faktencheck Anhängerkupplung

11:53 Comeback der Drillinge von VW

14:31 Neue Tesla Model S & X

18:38 Knaller im Tarifdschungel

21:03 Erlkönig-Schau mit neuen Laderekorden

24:09 Blick hinter die Kulissen des nextmove Studios


Reichweitenkiller E-Auto mit Anhänger

Anhänger-Check fürs E-Auto: VW ID.4 Reichweite & Markt-Überblick zu E-Autos mit AHK

In den vergangenen Jahren mussten E-Auto-Kunden bei einer Kaufentscheidung das Kriterium Anhängerkupplung aussparen, da kaum Modelle mit eingetragener Zuglast am Markt verfügbar waren. Seit 2020 ändert sich das Zug um Zug, aber ganz einfach ist es noch nicht. Im folgenden Blogbeitrag zeigen wir, was schon alles möglich ist, wo noch Probleme liegen, und machen zudem den ultimativen Praxistest. Dieser zeigt, wie sich verschiedene Anhänger auf die Reichweite von E-Autos auswirken.

Wer darf denn nun alles einen Anhänger ziehen?

Wir haben für Euch eine Übersicht mit aktuellen Fahrzeugen zusammengestellt. Außerdem haben wir einige kommende Modelle wie IONIQ5, Mercedes EQA und Tesla Model Y mit den erwarteten Eckdaten mit aufgenommen. 

Wir haben die Fahrzeuge von oben nach unten nach Basis-Listenpreis sortiert. Weitere Angaben sind die Anhängelast und der Aufpreis für die Kupplung. Spitzenreiter ist das Tesla Model X mit 2.250kg anhängelast. Damit lassen sich auch größere Wohnwagen ziehen. Besonders auffällig ist die Quote an hochpreisigen Fahrzeugen aus dem SUV-Segment. Neben einigen Vans sind sonst nur der Polestar 2 und das Tesla Model 3 zu finden. Nur zwei Autos liegen unter 40.000€ Listenpreis, wobei der Einstiegspreis beim Skoda Enyaq eher theoretisch ist, weil wie Basis-Ausstattung quasi unkaufbar ist. 

Wenn wir 1500 kg als Schwelle für das Ziehen von leichten Wohnwagen ansetzen, dann kommen ca. sieben Modelle in Frage, von denen derzeit nur 5 am Markt verfügbar sind.

Gibt es Alternativen für andere Fahrzeuge? 

Ja, gibt es, aber nicht viele. Neben dem Tesla Model S gibt es eine AHK-Nachrüstung von Drittanbietern noch für Renault Zoe, soweit bekannt für alle Modellvarianten von 2013 bis heute. Es handelt sich jeweils um fahrzeugspezifische Lösungen mit eigener Zulassung. In beiden Fällen wurde die AHK aber jeweils ohne den Segen der Hersteller entwickelt. Es bestehen gewisse Restrisiken für Streitfälle bei garantie-relevanten Defekten. Das Recht ist sicher in den meisten Fällen auf der Seite der Kunden, aber Recht haben und Recht bekommen ist ja leider nicht immer das Gleiche.

AHK Anbieter für Elektroautos zum nachrüsten - Tesla Renault VW

Darüber hinaus gibt es noch weitere Angebote für den Kupplungsantrieb ausschließlich als Lastträger, z.B. für den Transport von Fahrrädern. Diese haben wir in den Zusammenstellungen nicht berücksichtigt.

Wie sind die Testergebnisse?

Getestet wurden zwei ähnliche Anhänger, die sich im wesentlichen in der Höhe des Spriegelaufbaus unterscheiden. Das Zugfahrzeug war ein VW ID.4 1st Max. Ein Anhänger war flach und ein Anhänger hoch aufgebaut und den ID.4 überragend. 

Spezifikationen des Anhängers: 750 kg zul. Gesamtgewicht (im Test auf ca. 450kg beladen), 250x120cm Ladefläche, ungebremst, auf 80 km/h limitiert.

Gefahren wurden mit beiden Aufbauten  nacheinander je eine Testrunde von knapp 94 km auf der Autobahn rund um Leipzig bei nasser Straße und winterlichen Witterungsbedingungen mit jeweils 80 km/h. Als Referenz diente eine Normalfahrt über die gleiche Distanz ohne Anhänger bei maximal. 120 km/h, im Schnitt wurden 107 km/h erreicht.

Der flache Anhänger rollt im Windschatten des ID.4 und erhöht den Luftwiderstand kaum. Was bedeutet das für die Reichweite? Die Autobahnreichweite wird mit einem flachen Anhänger gegenüber der Fahrt ohne Anhänger nicht reduziert, sondern steigt sogar. Das lag natürlich am Speed. Der Luftwiderstand steigt mit der Geschwindigkeit nicht linear, sondern im Quadrat. Im Resultat verbraucht das Gespann bei 80 km/h ca. 9% weniger als der ID.4 allein bei 120 km/h. 

https://youtu.be/lSH-n7VzoHg

Reichweitenvergleich VW ID.4 Anhängerbetrieb

Die resultierenden Autobahnreichweiten für den ID.4 liegen im Winter also bei 310 bzw. 340 km Testfahrt im Januar 2021, 0-3°C, leicht windig, Straße nass, VW ID.4 1st Max 77 kWh 150 kW, 19 Zoll Winterräder, Heizung 21 °C, Anhänger WM Meyer: 1-achsig, ungebremst, 80 km/h-Zulassung, 750 kg zul. Gg., Ladefläche 250x125cm, ca. 200 kg Zuladung, flache Plane und Spiegelaufbau, Gesamtreichweite geschätzt auf Basis 75 kWh Entnahme bis Anzeige 0 km

Im Stadtverkehr, könnte sich ein anderes Bild ergeben, da der Luftwiderstand nahezu egal ist, sich aber die Masse stärker auswirkt - auch wenn das E-Auto dank Rekuperation viel Energie zurückgewinnt. Aber auf der Autobahn dominiert der Luftwiderstand. Das zeigt sich im Test mit der hohen Plane – denn ihr ahnt es schon, das sieht nicht sehr windschlüpfrig aus. Der ID.4 hat einen Strömungswiderstandsbeiwert - kurz CW-Wert - von 0,28. Das ist jetzt nicht atemberaubend niedrig für ein Elektro-SUV - aber immer noch besser als beim Tiguan mit seinen 0,32.

Aber die Plane steht natürlich wie eine Wand im Fahrtwind und ruiniert erstens den cW-Wert und vergrößert zweitens die Stirnfläche. Dies zeigen die Schnee-Ablagerungen auf dem Foto mit Anhänger. Diese weiße Fläche ist Schuld, dass der ID.4 deutlich mehr Energie aufwenden muss, um den Anhänger zu ziehen und die Geschwindigkeit zu halten. Der Motor zieht bei 80 km/h sage und schreibe 37% mehr Energie aus dem Akku, als bei der Fahrt mit flacher Plane. Und das lässt die Reichweite von 340 km auf 250 km kollabieren.

Was heißt das jetzt für Elektroautos als Zugmaschinen und für wen sind sie geeignet?

Wer häufig lange Strecken mit einem großen Anhänger, Pferdeanhänger oder einem Wohnwagen fahren will, für den ist ein Elektroauto derzeit vermutlich derzeit ein zu großer Kompromiss. In der Oberklasse kann man von Reichweiten mit großen Anhängern im Bereich 200-250km ausgehen. Natürlich gibt es Menschen, die auch heute vollkommen entspannt alle 2-3 Stunden eine Pause einlegen. Aber das dürfte für die große Mehrheit derzeit keine Option sein - muss es ja auch nicht.  Die Anhängelasten werden mit jeder Fahrzeuggeneration weiter steigen. Aktuell ist das Model X Spitzenreiter mit  2.250kg Anhängelasten.

Tesla mit Anhänger nextmove

Aber da soll ja noch der Tesla Cybertruck mit 6,3 Tonnen Zuglast kommen. Ob der Pickup-Truck auch nach Europa kommt, wissen wir noch nicht.  So oder so werden andere Hersteller mal wieder nachziehen müssen.

Oft noch unpassend ist die Anordnung der Ladestationen für Gespanne. Mancherorts gibt es aber schon gute Lösungen, an denen für Gespanne 3 Wünsche erfüllt werden: Nicht rückwärts rangieren müssen, nicht abkuppeln müssen und keine anderen Ladestationen blockieren, so zum Beispiel auch an den Fastned-Stationen im neuen Ladepark am Kreuz Hilden.

Und wer einen Anhänger nur ganz selten braucht, der findet bestimmt noch lange einen Bekannten mit einer Zugmaschine und fossile Autovermietungen gibt es ja schließlich auch noch. Für diese wenigen Stunden im Jahr würde ich zumindest, nicht auf die vielen Vorteile des Elektroautos verzichten wollen.

Tesla mit AHK Anhängerkupplung von oben

Ich selbst bin mit dem Anhänger aus dem Video früher zu fossilen Zeiten schon mehrfach Touren über 400km gefahren und unser Video hat gezeigt, dass sowas mit etwas mehr Zeitaufwand möglich ist. Auch im gewerblichen Bereich könnte dieses Einsatzprofil interessant sein.

Wer den Anhänger aber auf Strecken bis maximal 150 km braucht, z.B. für die Fahrt zum Baumarkt oder um Grünschnitt zu entsorgen für den ist die Reichweite eigentlich egal - Hauptsache das Lieblings-E-Auto darf auch was ziehen!

Wir würden uns wünschen, dass mehr Hersteller und vor allem auch im Segment Kompaktklasse eine AHK für E-Autos anbieten. Viele Nutzer würden sich auch mit Zuglasten von 500-750kg begnügen und eine Leistungsdrosselung im Anhängerbetrieb wäre sicher zumutbar. 

Wir bedanken uns für die Bereitstellung von Bildern bei unseren Zuschauern Nicole, Miguel, Steven und Stefan.


nextnews #138

Mercedes EQA, Elektroauto-Preiskampf, CO2-Strafen für Volkswagen - nextnews #138

Es gibt Neues von Mercedes-Benz: Eines unserer wichtigen Themen der Woche aus der Elektromobilität in den nextnews #138. Daimler hat den EQA präsentiert: Das Fahrzeug teilt sich die gleiche Plattform mit dem Mercedes GLA. Zum Start kommt der EQA 250 mit Frontantrieb und 140 Kilowatt Leistung. Das reicht, um die zwei Tonnen in knapp neun Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen. Bei 160 km/h ist das Auto abgeregelt. Der Akku hat eine nutzbare Kapazität von 66,5 kWh für 426 Kilometer Reichweite nach WLTP. Schnellladen kann er mit bis zu 100 Kilowatt Leistung. Diese Leistung soll laut Mercedes über einen längeren Zeitraum gehalten werden, und das Auto so in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent nachgeladen werden können.

Später soll es optional auch noch eine Allrad-Variante geben und eine größere Batterie mit über 500 Kilometer Reichweite. Der Kofferraum fasst 340 Liter und damit fast 100 Liter weniger als bei der Benziner-Variante. Das ist vergleichsweise wenig und nahezu identisch mit dem Hyundai Kona. Mercedes verkauft das so: “Der EQA beweist, dass bei Nutzung einer bewährten Architektur ein hervorragender Kompromiss zwischen Leistungsfähigkeit, Kosten und Time-to-market möglich ist.“ Dem könnte man entgegenhalten, dass die Zeit für Kompromisse und Verzicht eigentlich vorbei ist.

Preislich startet das Auto bei ca. 47.500 Euro brutto und damit punktgenau unterhalb der Schwelle, die das Auto zum maximalen Umweltbonus von 9570 Euro qualifiziert: 3.570 Euro vom Hersteller + 6.000 Euro vom Staat. Das ist natürlich nicht günstig, aber es war noch nie günstig einen Mercedes zu fahren. Das wird sich auch bei Elektroautos nicht ändern. Nach Förderung ist der Preis aber nur etwas höher als der Mercedes GLA, in der kleinsten Motorisierung. Der startet bei 36.000 Euro.

Der EQA kommt bereits mit aktivem Spurhalte- und Bremsassistent, LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, elektrische Heckklappe, Ambientebeleuchtung mit 64 Farben, Komfortsitze, Rückfahrkamera und Multifunktions-Sportlenkrad in Leder und einer Wärmepumpe.  Solche Features lässt sich Daimler sonst versilbern. So wird es eine Anhängerkupplung mit 750 Kilogramm Zuglast und 80 Kilogramm Stützlast geben. Für die Allrad-Modelle verspricht Mercedes höhere Werte. Die restliche Ausstattungsliste dürfte aber natürlich lang sein.

Im Leasing dürfte der EQA deutlich attraktiver sein. Zuschauer unseres Kanals wissen, dass die Hersteller über Zinssatz und Restwerte die Verkaufszahlen besonders bei E-Autos steuern, denn auch 2021 gilt es wieder CO2-Ziele einzuhalten und diese wurden zum Vergleich zum Vorjahr nochmal verschärft. Schade finde ich, dass die Basis Version frontgetrieben ist und nicht auf der Hinterachse.

Preiskampf: VW ID.3 und Tesla Model 3 in Basisversion günstiger

Gestern hat VW die…hmmm so ca. 5 Stufe des Marktstarts zum ID.3 gezündet. Der kleine Akku kommt.
Konkret geht es also um die Variante mit Heckantrieb und 45kWh nutzbarer Kapazität für 351 km Reichweite nach WLTP. Das Model heißt Pure Performance, wobei Performance quasi die schnellere langsame Variante mit 110kW Leistung ist.

Der Einstiegspreis in den ID.3 ging mit dem kleinen Akku nochmal um ca. 3500 Euro nach unten und er startet jetzt bei 31.495 Euro. Beim Schnellladen ist jetzt 50 Kilowatt Leistung Serie für den Pure und 100 Kilowatt optional. Bei den Ladezeiten ergibt sich eine Differenz von 11 Minuten, also 31 zu 42 Minuten von 5 auf 80%. Die 100-Kilowatt-Option kostet 650 Euro Aufpreis. Wer einen günstigen Zweitwagen für die Stadt oder fürs Pendeln sucht, der braucht weder einen großen Akku noch schnelles DC-Laden.

Normales Laden ist mit 7,2kW möglich, damit braucht das Auto ca 7h Stunden um vollzuladen. Aber im Alltag ist man ja nie ganz leer.  Damit sind jetzt alle 3 angekündigten Batteriegrößen bestellbar, aber es fehlt noch was. VW geht - wie viele andere Hersteller auch - preislich Schritt für Schritt von oben in den Markt hinein und öffnet den ID.3 jetzt verstärkt für Zweitwagen-Käufer, denn nach Abzug des Umweltbonus liegt das Auto jetzt unter 22.000 Euro.

Bei der Basis-Ausstattung hat VW auch gekürzt. Nicht enthalten sind in der Basis Sitz- und Lenkradheizung sowie der Abstandstempomat, wer diese Features möchte muss für die Variante City ca 3000€ mehr hinlegen, dann auch schon mit 100kW-CCS-Option. Aber geht da noch was beim Preis? Ja, denn VW hatte ja für den ID.3 eine Preisuntergrenze von ca. 30.000€ Listenpreis versprochen, nach Förderung wäre das nur knapp über 20.000 Euro. Bekannt ist, dass noch eine Variante mit nur 93 kW Motorleistung kommt, die dann Pure heißt.

Aber diese Drosselung reicht aus unserer Sicht noch nicht für 1500€ angestrebte Reduktion. Schreibt uns doch mal in die Kommentare, was ihr denkt, wie VW die 30.000€ Marke beim ID3 knacken will. Wenn ihr den ID3 ausprobieren wollt: Wir haben schon 20 in der Flotte, jetzt auch im ABO ohne Laufzeitbindung verfügbar. 20 weitere ID.3 kommen demnächst noch dazu. Schickt uns einfach Eure Anfrage.

Doch die Woche hatte noch eine andere Überraschung parat: Das Tesla Model 3, das in Deutschland ein Nachfrageproblem hat, wird günstiger: Eine erste unauffällige Preissenkung um ca. 1000 Euro gab es am 1. Januar. Tesla hatte die höhere Mwst-Steuer nicht wie andere Hersteller 1:1 auf die Kunden umgelegt.
Am Mittwoch hat Tesla die Preise dann nochmal kräftig gesenkt: In Deutschland um 5-7 Prozent nach unten, das sind je nach Modell ca. 2500-3500 Euro.

Das Basismodell kostet damit nach Abzug der Förderung unter 35.000 Euro und ist ja schon relativ hoch ausgestattet. In anderen Ländern gab es nur kleinere Preisanpassungen. Der Vergleich mit anderen Ländern zeigt klar, dass Tesla in Deutschland besonders aggressiv bepreist, man könnte auch sagen attraktiv. Mehr dazu im nextnews-Video.

CO2-Strafen für den Volkswagen-Konzern

Die Berechnung des CO-Flottenwertes ist hoch komplex. Alle Länder der EU und des EWR fließen mit ein, jede Ausstattungsvariante wird auf Basis seines Gewichts einzeln berechnet. Noch dazu gibt es diverse Sonderfaktoren.… sowas zu rechnen dauert auch bei großen Herstellern. Von Strafzahlungen gefährdet waren vor allem Ford, Daimler und VW.

Zuerst mit Zahlen gemeldet und natürlich in der Meldung die Erfolge in den Vordergrund gestellt:

  • “Marke Volkswagen Pkw übererfüllt europäische CO2-Flottenziele 2020 deutlich.”
  • “Volkswagen verdreifacht Auslieferungen von vollelektrischen Autos in 2020”
  • “CO2-Durchschnittswert der Pkw-Neuwagenflotte liegt in Europa rund sechs Millionen Gramm unter gesetzlichen Zielen”

Der Haken: Auf Konzernebene reicht es noch nicht: Der Zielwert des CO2-Pools mit weiteren Herstellern wird knapp um rund 0,5 g/km verfehlt. Das heißt also rund 50 Euro Strafe pro Auto. Klingt nicht viel. Aber am Ende sollten das zirka 200 Mio. Euro Strafe zu Buche stehen. Volkswagen hatte entsprechende Rückstellungen gebildet.

https://youtu.be/NcvsCMQpNAo

 

nextnews #138 Themenübersicht:

00:00 Intro
00:58 Mercedes EQA vorgestellt
03:31 Preiskampf: Verkaufsstart für ID.3 Basisvariante und...
06:48 Kampfpreis beim Tesla Model 3
12:06 Thomas Ulbrich bleibt jetzt doch
13:41 CO2-Strafe für VW
14:51 ID.4 verzögert sich
16:36 Elektroautos den Saft abdrehen
19:02 weitere Rückrufe bei E-Autos
19:56 Freie Fahrt für saubere Autos
23:51 Erlkönig-Schau
24:43 neues von nextmove


Chartt nextmove 1 von 100 Elektroauto

Elektro-Schock für Deutschland: Durchbruch für Elektromobilität

Im neuesten Video auf unserem Youtube-Kanal, zeigen wir, welche Elektroautos im vergangenen Jahr 2020 am häufigsten zugelassen wurden, welche Hersteller insgesamt die meisten Autos zulassen, und wie sich die Marktanteile in den vergangenen drei Jahren verändert haben. Zentrale Fragen sind: Welche Modelle werden am meisten von Privatpersonen gekauft? Was machen unsere Nachbarn in Europa beim E-Autokauf anders als wir?

Das vollständige Video ist hier zu finden:

https://youtu.be/Fw128eIaOVs

Sämtliche Charts aus dem Video bzw. diesem Beitrag können hier heruntergeladen werden.

Darüber hinaus werfen wir einen Blick in die Glaskugel: Wie geht es mit den Neuzulassungen in 2021 weiter? Für potenzielle E-Auto-Käufer sind die Infos hoch relevant, denn der Markt für E-Autos wird stark von den Herstellern gesteuert: Für Interessenten heißt das, durch die Hintertür ergeben sich immer wieder aussichtsreiche Chancen auf satte Rabatte oder künstlich niedrige Leasingraten.

Trotz weltweiter Pandemie brachte das Jahr 2020 den Durchbruch für Elektromobilität in Deutschland und vielen europäischen Ländern: Während der Gesamtmarkt in Deutschland um 20 Prozent einbrach, legten Elektroautos um 207 Prozent zu. Das bedeutet eine Verdreifachung. Konkret wurden 194.000 neue Elektroautos zugelassen - damit 130.000 mehr als 2019.

Rückblick Neuzulassungen

Die Gründe liegen auf der Hand: 

  • Verdopplung des Umweltbonus: Aktuell gibt es bis zu 9500 Euro geschenkt, und die Erhöhung der Prämie wurde bis 2025 verlängert. 
  • Dienstwagennutzer profitieren von der auf ¼ reduzierten Besteuerung des Geldwerten Vorteils bei Autos bis 60.000 Euro Listenpreis, und das inklusive Zusatzausstattung und vor Abzug von Rabatten.
  • Die Modellvielfalt hat stark zugenommen und es fühlen sich mehr Menschen angesprochen. 
  • Dank CO2-Flottenzielen in der EU sind die Hersteller dazu verdammt, nun endlich auch E-Autos zu verkaufen, um Milliardenstrafen zu vermeiden. 

Und womöglich tragen auch flexiblere Angebote bzw. Möglichkeiten zum Ausprobieren neuer Fahrzeuge dazu bei. Wir bei nextmove vermieten Elektroautos, um einen risikolosen, unverbindlichen Einstieg in die Zukunft der Mobilität zu ermöglichen. Aktuell verfügen wir in der nextmove-Flotte über 400 Fahrzeuge an 12 Standorten. Beim Blick auf die Wachstumsraten der letzten drei Jahre wird klar: Das war eine Exponentialfunktion.

Neuzulassungen Monatsüberblick 2020

2018 machten reine E-Autos noch 1 Prozent der Neuverkäufe aus. 2019 dann zwei Prozent und man sieht schön, wie der Anteil über den Jahresverlauf steigt. Im Jahresdurchschnitt 2020 kommen E-Autos auf 7 Prozent Marktanteil.

Nicht nur in den letzten drei Jahren, sondern auch im Jahr 2020 kann man eine stark ansteigende Kurve nach einer Delle im Frühjahr gut erkennen. Im Dezember waren hatten Elektroautos einen Anteil von 14 Prozent an allen Neuzulassungen.

Zulassungen nach Antrieb

Im Jahresvergleich sieht man, dass die Entwicklung bei reinen E-Autos und Hybriden zu Lasten des Benziners und des Diesels geht. Wasserstoff steht im übrigen bei gerundet zirka 0 Prozent.

Schauen wir präziser auf das Jahr 2020: Wie auch schon 2019 ist auch 2020 der Renault Zoe das beliebteste Elektroauto der Deutschen. Über 30.000 mal wurde dieses Elektroauto an Kunden übergeben. Auf Platz 2 landete der VW e-Golf: Das Fahrzeug ist solide, sehr leise, und das Preis-Leistungs-Verhältnis war durch den Räumungs-Verkauf sehr attraktiv.

Tesla Model 3 wie schon 2019 nur auf Platz 3. Die relativ geringe Stückzahl hat uns - und vermutlich auch viele von euch wirklich überrascht. Wir hatten Anfang des Jahres ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Zoe, Model 3 und ID.3 erwartet und den Golf auf Platz 4 gesehen.

Platz 4: VW ID.3. Aufgrund von Softwareproblemen verzögerte sich der Marktstart vom “Sommer” auf den Spätsommer im September. Einen Monat früher und der ID.3 wäre auf Platz 2 gelandet. Die Software-Probleme der First Mover sind noch nicht vollends behoben und wir haben in mehreren Videos kritisch darüber berichtet.

Neuzulassungen 2020

Der Hyundai Kona hat sich extrem gut verkauft. Großer Akku und niedriger Verbrauch machen den Kona zu einem sehr gefragten E-Auto, wobei auch auch hier günstige Leasingangebote die Basis des Erfolgs waren.

Bei den Kleinwagen bieten aber auch die Drillinge von Volkswagen ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. 260 km Reichweite für ca. 12.000 € nach Förderung führte dazu, dass VW eup, Skoda Citigo und Seat Mii binnen weniger Wochen bis ins Jahr 2021 ausverkauft waren und sogar komplett aus dem Angebot genommen wurden. Wenn man als Hersteller derart ausverkauft ist, dann hat man wohl beim Preis zu tief gestapelt.

Der Smart fortwo bleibt als Stadtauto dank attraktiver Leasing-Angebote beliebt. Gemeinsam mit dem forfour hätten die Stückzahlen für Platz 3 gereicht. Dazu gehört aber auch, dass die VW-Drillingsmodelle mit doppelter Reichweite zum gleichen Preis, nicht mehr bestellbar sind und viele Kunden auf den Smart ausgewichen sind.

Für den BMW i3 gilt: Wer nicht mit der Zeit geht, der GEHT mit der Zeit. Das Auto ist in die Jahre gekommen und verkaufte sich in einem explodierenden Markt sogar schlechter als im Vorjahr. 2019 noch auf Platz 2, erlebte der i3 2020 einen echten Absturz auf Platz 8 und das trotz verbesserter Konditionen im Leasing. Der i3 musste aber auch potenzielle Käufer an den Mini abgeben, der dieses Jahr in den Markt gestartet ist.

Beliebteste E-Autos 2019

Audi e-tron ist das teuerste Auto in den Top 10. Im Vorjahr noch Platz 6, jetzt auf Platz 9. Der Opel Corsa-e schließlich hat sich über das Jahr kontinuierlich gesteigert und konnte sich seinen Platz in den Top 10 sichern.

Das Stuttgarter Lokal-Derby konnte Porsche knapp für sich entscheiden. 48 mehr Taycan als Mercedes EQC. Vermutlich zum letzten Mal, denn Daimler startet in diesem Jahr die Modelloffensive mit dem EQA, EQB, EQE und EQS. Wir zeigen euch nahezu jede Woche freitags verschiedene Testfahrzeuge freier Wildbahn in unserer Erlkönig-Schau.

Mit 2.400 in nur einem Monat hat es der ID.4 aus dem Stand auf Platz 20 der Zulassungszahlen geschafft und dabei zahlreiche andere Newcomer überholt, die schon eher gestartet waren. Aber, kein einziger dieser ID.4 ist bei einem Privatkunden gelandet. Dazu gleich die ganze Wahrheit.

Der Polestar 2 war als Model 3 Wettbewerber gestartet - nahezu jeder YouTube Kanal hat ein Fahrvideo zum Auto gemacht und diesen Vergleich bemüht. Aber Polestar kämpft bis heute mit Startschwierigkeiten und konnte nur etwas mehr als 1.000 Fahrzeuge ausliefern.

Das Tesla Model S hatte 66 Prozent weniger Zulassungen als 2019, Model X 50 Prozent - bei beiden Autos warten potenzielle Käufer schon länger auf die neuen Generation.

Eine Frage die uns immer wieder in den Kommentaren erreicht: Welchen Anteil haben Hersteller- und Händlerzulassungen? Den genauen Anteil können wir euch nicht sagen, aber zumindest den Anteil der gewerblichen Zulassungen? Der deutsche Neuwagenmarkt ist traditionell ein Firmenleasing-Markt. Zwei Drittel aller Neuwagen werden auf Unternehmen oder Leasinggesellschaften zugelassen.

Gewerbliche Neuzulassungen

Bei Elektro funktioniert das Spiel aber anders, denn das Gesetz zum Umweltbonus sagt, dass eine Zulassung von Kundenfahrzeugen auf Leasinggesellschaften nicht förderfähig ist. Der Leasingkunde muss das Auto auf sich zulassen, um Anspruch auf Förderung zu haben. Folgendes Chart zeigt die Zahlen:

Werfen wir nun noch einen Blick auf die Marktanteile der Hersteller und die Entwicklung der letzten drei Jahre.

Man sieht, dass bei VW den großen Worten auch Taten folgen. Zählt man e-Golf, ID.3. ID.4 e-up zusammen so ergibt das einen Marktanteil von 24% - jedes vierte E-Auto ist ein VW. Zählt man alle Konzernmarken dazu, kommt VW sogar auf 33% - also jedes dritte E-Auto. Renault auf Platz 2 mit 16 Prozent. Tesla Platz 3 mit 9 Prozent. 2019 war Tesla mit 17 Prozent noch Marktführer, dank der Einführung des Model 3. Tesla hat natürlich auch in Deutschland eine besondere Bedeutung für die Beschleunigung des Wandels hin zur Elektromobilität. Die Vielfalt an immer attraktiven Modellen der Wettbewerber ist zu einem großen Teil auf Tesla zurückzuführen.

Elektroauto Marktanteile 2018 bis 2020

Was machen unsere Nachbarn? Wir zeigen euch ausgewählte europäische Märkte, in denen die 2020er-Zahlen Zulassungszahlen bereits vorliegen. Deutschland ist der größte Einzelmarkt für Elektroautos in Europa und liegt deutlich vor UK und Frankreich. Alle drei Länder liegen bei rund 7% reine Elektroautos in den Neuzulassungen. Aufgrund der Größe des Landes wird Deutschland die Spitzenposition auch nie wieder abgegeben. 2019 hatte Deutschland Norwegen überholt, zumindest in absoluten Zahlen mit damals 63.000 Neuzulassungen. Aber Deutschland hat natürlich auch 15 Mal mehr Einwohner. Und unsere 7% Elektro Marktanteil wirken etwas mickrig gegenüber Norwegen.  77.000 neue E-Autos reichen in Norwegen für einen Marktanteil von 54% an allen Neuwagen.

Weitere Charts zu einzelnen Ländern wie den Norwegen, den Niederlanden oder die Schweiz sind im Chart-Paket enthalten.

Ihr seht also: 2020 war ein extrem erfolgreiches Jahr für die Elektromobilität. Nicht nur in Deutschland, sondern in zahlreichen europäischen Ländern und auch außerhalb Europas. Besonders spannend ist natürlich die Frage, wie es 2021 weitergehen wird? Es kommen sehr viele neue Modelle auf den Markt, die noch mehr Käufer ansprechen werden. Markentreue ist in Deutschland ein hohes Gut und viele Kunden warten auf mehr elektrische Modelle von ihrer Marke. Mercedes, BMW, Ford greifen endlich so richtig ins Geschehen ein. Aus dem VW-Konzern kommen etliche Modelle auf der MEB-Plattform: also konkret Audi Q4 etron,  Weitere Neufahrzeuge werden u.a. der Skoda Enyaq, das Model Y aus deutscher Produktion, oder der Ioniq 5 von Hyundai sein.

Neuzulassungen E-Auto Ausblick

Wir glauben, dass sich die Zulassungszahlen für E-Autos nach einer kurzen Konsolidierungsphase im ersten Quartal dann weiter dynamisch entwickeln werden. Und wir gehen davon aus, dass die Diesel- und Benziner-Verkäufe in Deutschland nie wieder das Niveau von 2019 erreichen werden. Wie in nahezu allen Branchen wirkte die Pandemie hier als Katalysator und beschleunigt den längst überfälligen Strukturwandel.  Plugin-Hybride und Elektroautos werden weiter Marktanteile hinzugewinnen.

Für reine Elektroautos gehen wir davon aus, dass eine Verdopplung des Marktes auf rund 400.000 Fahrzeuge absolut realistisch erscheint. Je nachdem wie sich die Verkäufe der anderen Antriebsarten entwickeln sehen wir 2021 einen Marktanteil von 12 bis 15 Prozent für E-Autos.


IONITY 39 Cent, Mokka-Storno, Rückruf Tesla & VW, IONIQ5 Features - nextnews #137

Eine kuriose Geschichte liefert Opel dieses Mal für die nextnews #137: Die Rüsselsheimer haben Bestellungen für das Elektroauto Mokka-e storniert. Das Auto ist noch gar nicht bei den Händlern, aber offenbar für 2021 bereits weitgehend ausverkauft. Technisch teilt sich der Mokka-e die neuen PSA-Plattform mit 5 weiteren Pkws aus dem Konzern.

Aber optisch zeigt das Kompakt-SUV das neue Opel-Gesicht und hat damit offenbar der Geschmack vieler Kunden getroffen. Noch dazu gab es zum Marktstart bei einigen Händlern attraktive Leasingkonditionen, die zu einem sehr hohen Bestelleingang geführt haben…

Offenbar so hoch, dass die Sache aus dem Ruder gelaufen ist und sich Opel knallhart überbucht hat - Und jetzt sehr hart und unschön die Reißleine ziehen musste. Das heißt, es mussten verbindliche Bestellungen storniert werden. Die Anzahl liegt nach unseren Schätzungen im Bereich 500-1000. Die Kunden haben Ersatzangebote bekommen, die Opel zwar zusätzlich rabattiert hat. Allerdings war man auch so dreist, einigen Kunden Verbrenner-Fahrzeuge anzubieten.

Der Mokka-e war der neue Hoffnungsträger: frisch, modern, elektrisch und offenbar beliebt - und dann können sie wieder nicht liefern. Mokka-Storno? Ein echter Fehlstart für den Autobauer ins Jahr 2021.

IONITY: E-Auto-Laden für 39 Cent

In den nextnews #137 führen wir eine neue Rubrik ein: Das nextmove-Tarifdschungelbuch. Der Grund ist einfach: Es gibt hunderte Anbieter von Ladestationen und hunderte sogenannte Fahrstromanbieter, die diese komplexe Welt in gebündelten Angeboten - also Apps und Ladekarten - den Kunden anbieten.
Und das bereitet Probleme: Welche Karte funktioniert wo, was kostet es, wo brauche ich die App, weil die Ladesäule keinen Kartenleser hat usw. Wir befinden uns noch mitten in der wilden Anfangsphase einer neuen Branche, also ein weitgehend ungeregelter Tarifdschungel.

Das Tarifdschungelbuch soll vor allem Erstnutzern dabei helfen, sich durch das undurchsichtige Dickicht zu schlagen. Wir wollen euch eine kompakte Übersicht geben, welche Fahrstromanbieter aktuell mit festen Strompreisen möglichst reichweitenstark und preisgünstig öffentliches Laden ermöglichen.

Unsere aktuellen Empfehlungen lauten: EWE Go, Plugsurfing, EnBW. Mindestens zwei davon solltet ihr Euch zulegen. Die Anbieter unterscheiden beim Preis zwischen normalen Laden: Also Wechselstrom, sprich AC über Typ2. Und schnellem Gleichstrom-Laden, sprich DC, das ist bei fast allen Fahrzeugen der CCS-Anschluss.

 

Eine Sonderrolle nimmt dabei oft IONITY ein, der wegen des hohen Preises von 79 Cent pro kWh in der Direkt-Abrechnung von Endkunden auch Fahrstromanbieter vor eine schwere Wahl stellt: Entweder IONITY rausschmeißen - oder IONITY extra bepreisen - oder einen einheitlichen Tarif machen und die Verluste aus der eigenen Tasche zahlen. Wir werden unser Dschungelbuch in den nextnews regelmäßig aktualisieren und euch über Änderungen informieren.

Am meisten Bewegung erwarten wir auf Grund der beschriebenen Umstände aktuell bei der Bepreisung von IONITY in den Tarifen der Fahrstromanbieter. Wenn Anbieter IONITY preisgleich zu anderen Anbietern listen und damit im Normalfall auf jeden Ladevorgang draufzahlen, dann halten solche Tarife meist nicht lange.

Für die Profis im Tarifdschungel haben wir heute eine besonders heißen Tipp, der aber wirklich euren vollen Einsatz und etwas Leidensfähigkeit erfordert. Der Anbieter klingt wie ein alter Bekannter, aber es ist so einiges anders. Ich spreche von der EnBW ODR AG oder ausformuliert EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG.

Der Tarif ist nahezu deckungsgleich dem Angebot mobility+ der EnBW, also Festpreise von 39 und 49 Cent pro kWh und im Vorteilstarif gegen 5 Euro monatliche GrunE-mobil mit der EnBW ODR AG Gebühr jeweils 10 Cent günstiger pro kWh. Aber es gibt einen wichtigen Unterschied: Der Tarif funktioniert auch bei IONITY - im Vorteilstarif also für attraktive 39 Cent pro kWh.

Weitere Nachrichten im Überblick:

  • In den USA hat es diese Woche wieder gekracht zwischen Tesla und der Verkehrssicherheitsbehörde.
    Es geht immer noch um Teslas Media Control Unit der ersten Generation, verbaut in Tesla Model S und X bis Anfang. Der integrierte Speicher-Chip ist zu klein und Tesla hat ihn durch mangelhafte Software über Jahre überlastet. Das kann zum Ausfall führen, die Behörde sieht darin ein sicherheitsrelevantes Problem und fordert Tesla zum Rückruf von 158.000 Autos in den USA auf.
    Tesla war zuvor bereits aktiv, um das Problem abzumildern. Tesla muss nun bis Ende Januar reagieren und entweder dem Ersuchen nachkommen und die Autos zurückrufen oder der Behörde antworten und Belege liefern, wenn sie dies nicht tun wollen.
  • Über den Rückruf zum VW e-Up und den Konzerngeschwistern bei Skoda und Seat hatten wir in den letzten beiden Wochen bereits berichtet. Letzte Woche hatten wir auch einen verdächtigen Brandfall eines Skoda Citigo her in den news gezeigt. Die Ursache war unbekannt, ein Zusammenhang zum Rückruf drängte sich natürlich auf. Und es wurden Zahlen genannt: Im Konzern sind insgesamt 122 Autos betroffen, davon 81 e-Up, alle produziert im Mai und Juni. Bei e-Up sind das also unter 1% der Zulassungen von 2020. Offenbar funktioniert der Qualitätskontroll-Prozess, denn das Problem liegt auf der Ebene einzelner Batteriezellen und immerhin konnte man die Kette bis in die Autos nachverfolgen.

https://youtu.be/92a2VIuTxJk

 

 

 

 

nextnews #137 Themenübersicht:

00:00 Intro

04:23 Hyundai Kona Facelift ist da

05:57 Hyundai IONIQ5 Update

09:49 Baufortschritt in Grünheide

12:06 Opel storniert Bestellungen

14:32 neuer Sion von Sonomotors

16:06 Rückruf VW eUp

17:07 Tarifdschungelbuch

22:55 Rückruf bei Tesla

23:58 Erlkönig-Schau

25:28 Q&A


nextnews #136

Deutscher Zulassungs-Rekord, Musk an der Spitze, Futuricum Semi Truck- nextnews #136

Elektroautos haben in Deutschland im Dezember 2020 einen sensationellen Marktanteil von 14 Prozent erreicht - ein deutscher Zulassungs-Rekord. Jeder siebte Neuwagen war ein vollelektrisches Fahrzeug. Allein im Vergleich zum November legten E-Autos um 50 Prozent zu. Natürlich sind der verdoppelte Umweltbonus und die reduzierte Dienstwagenbesteuerung die Haupttreiber für diesen Sprung. E-Autos sind klimapolitisch erwünscht, und die Bevölkerung zieht nun auch mit. Elektromobilität stößt immer mehr und mehr in den Mainstream und es wird sich weiter rumsprechen, dass es tatsächlich bereits heute funktioniert.

Dezember-Verkäufe: Monat geht klar an Volkswagen

Der Dezember geht ganz eindeutig an Volkswagen. VW hat so viele E-Autos zugelassen wie noch bisher kein anderes Unternehmen in einem Monat. Jedes zugelassene Elektroauto erspart Volkswagen bis rund 10.000 Euro an Strafzahlungen. In Summe 13.298 vollelektrische VW und damit 30 Prozent Marktanteil im Dezember.

7.144 davon waren VW ID.3, so viel hat noch nie ein Modell in Deutschland geschafft. Dazu kamen 2.196 e-Up, 1.652 e-Golf und 2.306 ID.4, die überwiegend als Vorführfahrzeuge an die Händler verteilt wurden. 

Aber auch andere Hersteller waren erfolgreich im Dezember und konnten neuen Allzeithochs markieren:

Das sind natürlich nicht alle und es gab ja noch 250 "Sonstige", darunter fallen Aiways U5 oder eGo Life, die vom KBA nicht namentlich gelistet werden.

Tesla ist mit 3.545 Autos, davon 3.293 Model 3, deutlich unter unserer Prognose zurückgeblieben. Für Quartalsende ist das Ergebnis insbesondere mit Blick auf die Performance des Wettbewerbs enttäuschend - das dürfte wohl auch Elon Musk so sehen. Geschlossene Zulassungsstellen kann nicht der Grund sein, denn die viele andere Modelle konnten Allzeithochs vermelden. Und in anderen europäischen Ländern wie Norwegen und Schweiz war das Model 3 im Dezember Spitzenreiter.

Zusammenfassend und zum Weitersagen: E-Autos kommen aktuell auf 14 Prozent Marktanteil. Plug-in-Hybride auf 13 Prozent. In Summe hatte also jeder vierte Neuwagen einen Stecker – wer hätte das vor einem Jahr gedacht.

Musk an der Spitze: Reicher ist keiner

Es ist beeindruckend, wie Tesla-CEO Elon Musk seinen Masterplan durchzieht. Vor fünf Jahren kündigte er in einem Interview eine Produktion von 500.000 Fahrzeugen im Jahr 2020 an - tatsächlich erreichte Tesla exakt dieses Ziel im vergangenen Jahr. Dass Tesla nun mittlerweile zuverlässig liefert, hat auch der Kapitalmarkt verstanden.

2020 avancierte Tesla zum wertvollsten Automobilhersteller der Welt - ist mittlerweile aber auch eher ein Technologiekonzern, der ein breites Spektrum abdeckt. Mit 750 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung ist aktuell natürlich viel Spekulation und vermutlich auch Übertreibung dabei, aber an der Börse wird die Zukunft gehandelt. Und die Marktmeinung scheint zu sein: Verbrenner-Produktions-Kapazitäten werden in diesem Jahrzehnt von einem werthaltigen Vermögensgegenstand zu einem Restrukturierungs-Objekt. 

Elon Musk ist mit 20% größter Anteilseigner des Unternehmens und hält weitere Optionen. Durch die massive Aktien-Rallye hat Elon Musk diese Woche den Amazon-Gründer Jeff Bezos entthront und war per Donnerstag mit 188 Mrd. Dollar der reichste Mensch der Welt.

Sein neues Ziel: Tesla will noch vor 2030 20 Millionen Fahrzeuge im Jahr verkaufen. Und das Unternehmen will viel mehr als nur ein Autohersteller sein: Zell- und Modulhersteller, Solarunternehmen, Energielieferant, Flottenbetreiber autonom fahrender Fahrzeuge und vieles mehr. Ob Tesla auch in zehn Jahren "geliefert" haben wird?

Futuricum Semi-Truck

Wir glauben daran, dass sich der batterieelektrische Antrieb aus Effizienz- und Kostengründen nicht nur bei PKWs, sondern auch bei Nutzfahrzeugen jeder Art durchsetzen wird. Designwerk ist ein Schweizer Hersteller für elektrische Nutzfahrzeuge und zeigt mit der Futuricum Sattelzugmaschine, dass es auch bei 40-Tonnen ohne Wasserstoff geht, nämlich zu 100 Prozent batterieelektrisch.

Der Truck ist das leistungsstärkste Fahrzeug der Schweizer Pioniere, er hat 600 Kilowatt Leistung. Der Akku hat eine Kapazität von 450 Kilowattstunden, möglich sind bis zu 900 Kilowattstunden. Beides – Antriebsstrang und Batterie - sind eine Eigen-Entwicklung des Unternehmens.

Die Reichweite mit der kleineren Batterie liegt bei rund 380 Kilometer, im Betrieb mit Auflieger und voller Beladung sind 250 Kilometer realistisch. Einsatzgebiet ist trotzdem nicht die Langstrecke, sondern die Verteillogistik.

Die Möglichkeit, das Auto schnell zu laden, erhöht natürlich die Flexibilität. Das Fahrzeug reizt die technischen Grenzen des CCS-Schnelllade-Standards voll aus, sowohl bei der Spannung mit bis zu 800 Volt, als auch bei der Stromstärke mit bis zu 500 Ampere. In Summe ergibt sich dann keine echte Ladekurve, sondern eine konstante Linie bei ca. 350 Kilowatt.

Ganz nebenbei ist das natürlich auch ein erster echter Härtetest für die Ladesäule und die vorgelagerte Technik, da PKW derzeit solche Leistungen noch nicht abnehmen können, und schon gar nicht über einen so langen Zeitraum.
Die gezeigte Ladung erfolgte übrigens an einer ABB Terra HP Säule, betrieben von IONITY.

Das Nutzfahrzeug ist übrigens kein Prototyp mehr: Der Sattelschlepper ist seit 2020 erhältlich und kann bei Futuricum bestellt werden. Die Lieferzeit beträgt ca. 6 Monate.

https://youtu.be/HBX7Yji8JCA

nextnews #136 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:31 Neuer E-Auto Rekord im Dezember

05:47 Futuricum Semi Truck

07:47 Supercharger-Offensive

09:33 Tesla Preissenkung in Deutschland

10:39 Elons Weg an die Spitze

13:19 Model Y startet in China

15:19 Künstliche Intelligenz bei Mercedes

16:06 Brennender Skoda Citigo

18:18 Erlkönig-Schau

20:29 Neues von nextmove