Kia, BYD, Renault und Viele mehr: neue Modelle zum Greifen nah!

Diese Woche wurde nicht nur ein neues Elektromodell präsentiert, sondern gleich mehrere von verschiedenen Herstellern. Auch Neuigkeiten zu bereits bekannten Modellen wurden veröffentlicht. Damit könnte 2024 ein interessantes Jahr werden in der Elektromobilität, vor allem, was bezahlbare E-Mobilität angeht.

Kia EV5 kommt!

Wie der EV5 aussieht, wurde bereits im August veröffentlichts. Optisch ähnelt der EV5 sehr dem EV9. Technische Details waren bisher nicht bekannt – bis jetzt. Der EV5 wurde jetzt offiziell auf dem chinesischen Markt eingeführt. Wann er nach Europa kommen soll, ist bisher nicht bekannt. Eine Einführung in den europäischen Markt erscheint allerdings für 2024 sehr realistisch.

Die technische Basis bietet die E-GMP Plattform der Hyundai Motor Group. Der EV5 wird auf dem chinesischen Markt in drei Versionen angeboten. Die Standard-Variante kommt mit Frontantrieb und 160 kW Leistung. Die Batterie hat eine Kapazität von 64 kWh und soll damit bis zu 530 Kilometer weit kommen, laut der chinesischen CLTC-Norm. Die Long Range Variante kommt mit einer 88-kWh-Batterie und kommt wahlweise mit Frontantrieb oder Allradantrieb. Der Motor der Frontantriebsvariante kommt auf 160 kW Leistung. In dieser Variante kommt man nach CLTC-Norm bis zu 720 Kilometer weit. Die Allradversion kommt kombiniert auf 230 kW Leistung. Damit ist eine CLTC-Reichweite von 650 Kilometern drin. Anders als bei den bisherigen Kia-Modellen wurde bei dem EV5 kein Hinterradantrieb verwendet. Später soll auch noch eine GT-Variante auf den Markt kommen. Der Basispreis startet bei 149.800 Yuan und ist damit rund 10.000 Yuan günstiger als zuerst angenommen. Das sind umgerechnet rund 19.000 Euro. Das Fahrzeug wird im Yancheng Werk in China produziert und auch in Korea.

Foto: Kia

Auch für den koreanischen Fahrzeug wurde der EV5 angekündigt. Für diesen wurden allerdings noch ein paar Anpassungen vorgenommen. Die Standard-Version bekommt einen 58-kWh-Akku und die Longe Range Variante eine 61-kWh-Batterie. Die Leistung der Allradversion wird auf 225 kW gedrosselt. Es wird vermutet, dass die Daten auch für den europäischen Markt gelten könnten. Anders als der EV6 und EV9, kommt der EV5 nicht mit der 800-Volt-Technologie. Stattdessen wird eine 400-Volt-Architektur verwendet. Das hat den Hintergrund, dass der Preis möglichst niedrig bleibt. Daher kann auch die Ladeleistung nicht so sehr überzeugen, wie bei den übrigen Modellen. Mit Gleichstrom benötigt der EV5 27 Minuten von 30 Prozent auf 80 Prozent.

BYD bringt nächstes Meeres-Modell auf den Markt

Foto: BYD

Im Rahmen der Guangzhou International Automobile Exhibition hat BYD noch ein Modell für den chinesischen Markt vorgestellt. Das Modell Sea Lion 07 soll bereits im ersten Halbjahr von 2024 auf den Markt kommen. Das neueste Modell ist ein SUV-Coupe und soll vor allem Konkurrenz für das Tesla Model Y und den VW ID. 4 darstellen. Der Sea Lion 07 ist 4,83 Meter lang, 1,93 Meter breit und 1,62 Meter hoch. BYD hat aber auch bekanntgegeben, bereits ein kleineren Sea Lion-Modellen zu arbeiten, die als Sea Lion 05 und Sea Lion 06 auf den Markt kommen werden. Technische Details wurden bisher nicht verraten. Aber es wurde ein Preis genannt. Je nach Ausstattung kostet das Modell in China umgerechnet zwischen 25.000 Euro und 33.000 Euro.

Neues Zeekr Modell und Auslieferungsstart für Deutschland bekannt

Foto: Zeekr

Neben BYD hat auch Zeekr auf der Messe in Guangzhou ein neues Modell vorgestellt. Es handelt sich um den Zeekr 07, eine Limousine der Mittelklasse. Sie schafft es auf eine Länge von 4,86 Metern, ist 1,9 Meter breit und 1,45 Meter hoch. Im Kofferraum sind bis zu 462 Liter Platz. Diese kommt mit Heckantrieb, wahlweise mit 310 kW oder 475 kW Leistung. Zur Auswahl sollen auch zwei Batterievarianten stehen. Damit sollen Reichweiten zwischen 688 und 870 Kilometer nach CLTC-Norm erreicht werden können. Den Sprint auf 100 km/h schafft die Limousine mit dem 475 kW starken Motor in 2,84 Sekunden. Bei der 310 kW Leistungsversion sind es 5,4 Sekunden. Der Zeekr 07 verwendet eine 800-Volt-Architektur und basiert auf der PMAZ+ Konzernplattform. Der Vorverkauf ist in China bereits gestartet. Der Preis beginnt bei 29.500 Euro und die Auslieferung ist bereits für Januar 2024 angekündigt. Bisher ist nicht bekanntgegeben, ob und wann das Modell nach Europa kommt.

Neuigkeiten zu den Auslieferungen des Zeekr 001 und Zeekr X für Deutschland gibt es aber. In Stockholm wurde bereits der erste europäische Showroom eröffnet. Ein zweiter soll noch im Dezember in Amsterdam erfolgen. Im Jahr 2024 sollen dann weitere Standorte folgen, angefangen bei Deutschland. Parallel zur Eröffnung des Showrooms in Deutschland, sollen auch die beiden Modelle ausgeliefert werden.

Renault kommt mit zweifachen Neuigkeiten!

Foto: Renault

Renaults Nutzfahrzeug der E-Master geht in die vierte Generation. Und mit dem Facelift kommen auch einige Verbesserungen. Neu ist das sogenannte „Aerovan“-Design. Dieses soll windschnittiger sein als bisher und dementsprechend auch für eine gesteigerte Energieeffizienz sorgen, sodass der Verbrauch nur noch 21 kWh pro 100 Kilometer beträgt. Der Luftwiderstandsindex, bestehend aus Cw-Wert und der Stirnfläche, soll 20 Prozent unterhalb der Vorgängerversion liegen. Der E-Master wird in zwei Ausführungen kommen. Es wird eine Version mit einem 96 kW starken Motor geben und einer 40-kWh-Batterie. Damit sind 170 Kilometer WLTP-Reichweite möglich. Außerdem wird es eine 105 kW starke Version geben. Diese hat einen 87-kWh-Akku und schafft sogar bis zu 410 Kilometer nach WLTP. Das entspricht der doppelten Reichweite der aktuellen Version. Mit 57 kW Leistung und einer 52-kWh-Batterie werden hier nur 200 reale Kilometer versprochen. Die Nutzlast beläuft sich auf bis zu 1,625 Tonnen und eine Anhängelast bis zu 2,5 Tonnen ist ebenfalls möglich. Die Ladeleistung für Gleichstrom liegt bei 130 kW. In 30 Minuten können somit 229 Kilometer nachgeladen werden. Beim Wechselstrom sind es 22 kW. Das ist ein enormer Sprung zur bisherigen Technik. 22 kW Ladeleistung waren gerade einmal beim DC-Laden möglich. Außerdem ist der E-Master neben Vehicle-To-Load jetzt auch Vehicle-To-Grid fähig. Die große Auswahl der aufbauvarianten wollen sie beibehalten. Damit liegt die Ladekapazität zwischen elf und 22 Kubikmetern. Neu ist außerdem ein verkürzter Radstand und ein anderthalb Meter kleinerer Wendekreis. Die Neuauflage des E-Masters kommt mit 20 Fahrassistenzsystemen und hat jetzt auch das Multimediasystem OpenR Link mit Apple CarPlay und Android Auto. Der Marktstart findet im Frühjahr 2024 statt.

Foto: Renault Trucks E-Tech T

Bei den Renault-Nutzfahrzeugen hat sich noch etwas getan. Allerdings ein paar Gewichtsklassen darüber. Der Start der Serienproduktion der beiden Schwerlast-Lkw E-Tech T und E-Tech C hat begonnen. Der E-Tech T wurde für den regionalen verteilerverkehr entworfen. Der E-Tech C soll im baustellenverkehr zum Einsatz kommen. Die beiden Lkw sollen in Frankreich im Werk Bourg-en-Bresse zusammen mit den Diesel-Modellen auf einer Linie produziert werden. Die Batteriezellen und -module stammen von Samsung SDI. Abhängig vom Fahrzeug, sollen vier bis sechs Batteriepacks zur Verfügung stehen, die auf eine Batteriekapazität von 390 bis 540 kWh kommen. Maximal soll eine Reichweite von 300 Kilometern möglich sein. Innerhalb von 9,5 Stunden kann mit einer AC-Ladeleistung von 43 kW die Fahrzeuge wieder aufgeladen werden. Sie sind auch schnellladefähig. Die DC-Ladeleistung liegt bei 250 kW. Damit sind sie in 2,5 Stunden aufgeladen. Die Gesamtleistung liegt bei maximal 490 kW. 44 Tonnen Gesamtzuggewicht sind möglich.

Bestellstart des Peugeot e-3008

Foto: Peugeot

Die nächste Generation des Peugeot 3008 wird rein elektrisch und ausschließlich als SUV-Coupe gebaut. Es kommt auf 4,54 Meter Länge, 1,89 Meter Breite und 1,64 Meter Höhe.  Bisher kann nur die Allure-Ausstattungsvariante bestellt werden. Die beginnt bei einem Preis von 48.650 Euro. Sie kommt mit Front- und Allradantrieb. Es gibt eine Frontantriebsvariante mit 157 kW Leistung und einer 64-kWh-Batterie. Diese kommt auf eine WLTP-Reichweite von 525 Kilometern. Außerdem gibt es eine Long Range Variante mit Fronantrieb. Diese bietet 170 kW Leistung und hat einen 98-kWh-Akku- Damit sind 700 Kilometer WLTP-Reichweite drin. Bei der Allradvariante sind es 240 kW Leistung mit einer 73-kWh-Batterie. Auch hier kommt man auf eine Reichweite bis zu 525 Kilometer. Verwendet wird eine Lithium-Ionen-Zellchemie. Die maximale Ladeleistung liegt bei 160 kW, wodurch innerhalb von 30 Minuten das Fahrzeug aufgeladen sein soll. Die Long Range und Allradversion sind allerdings noch nicht bestellbar.

Zum ersten Mal wird auch das neue Panorama i-Cockpit verbaut. In der Allure-Version sind es zwei Bildschirme, die je 10 Zoll groß sind. Bei den höheren Ausstattungsversionen ist es ein gebogener Panoramabildschirm, der insgesamt 21 Zoll groß ist. Neu ist auch ein überarbeitetes Lenkrad mit haptischen Bedienelementen. Auch teilautonomes Fahren ist möglich. Das Fahrzeug steuert Geschwindigkeit und lenkt selbstständig. Es liest Geschwindigkeitsschilder, passt diese allerdings nicht selbst an, sondern benachrichtigt nur den Fahrer. Das e-3008 wird das erste Modell auf der neuen STLA-Plattform sein.

Preise für den Fiat Topolino bekannt

Foto: Fiat

Ab sofort kann der Topolino auch in Deutschland bestellt werden. Der Zweisitzer kann entweder als geschlossener Zweitürer bestellt werden oder als offenes Fahrzeug ohne Türen und mit Rollverdeck. Der Kaufpreis liegt bei 9.890 Euro. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 45 km/h. Damit können auch schon 15-Jährige das kleine E-Auto fahren. Die Batterie hat eine Kapazität von 5,4 kWh und schafft eine Reichweite von 75 Kilometern. Zum Aufladen soll eine 220-Volt-Steckdose genügen.


Umweltbonus nach Urteil, HU für Teslas, VW drosselt Produktion, Lade-Flatrate, Polestar 4

Neuer Volvo-Van

Volvo: EM90

Volvo hat ihre erste Großlimousine vorgestellt, den EM90. Bis zu sechs Personen haben Platz. Sie selbst beschreiben es als „skandinavisches Wohnzimmer auf Rädern“. Zunächst kommt das Fahrzeug nur auf den chinesischen Markt. Ob er auch in Europa erhältlich sein wird, ist noch unklar. Die Basis des EM90 bildet der 009 der Schwestermarke Zeekr. 200 kW Leistung sollen drin sein und eine 116-kWh-Batterie. Der Sprint auf 100 km/h soll in 8,3 Sekunden möglich sein. Die Reichweite wird mit 738 Kilometern angegeben. Allerdings ist das nach dem chinesischen CLTC-Testzyklus berechnet. In weniger als 30 Minuten ist der EM90 von 10 Prozent auf 80 Prozent geladen. Auch bidirektionales Laden ist möglich. Auch die Preise sind bisher nicht bekannt. Allerdings kann man bereits sagen, dass er EM90 im Luxussegment einreiht.

Polestar 4 Produktionsstart

Diese Woche erfolgte der Produktionsstart des Polestar 4. Auch die Auslieferung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Allerdings nicht für den europäischen Markt, sondern vorerst nur für China. Das Auto wird in einer Fabrik von Geely produziert in Hangzhou Bay, China. Die Fabrik wird ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben. Das führt auch dazu, dass der Polestar 4 den kleinsten CO2-Rucksack aller Polestar-Fahrzeuge hat. Für alle Fahrzeuge veröffentlichen sie eine Lebenszyklusanalyse. Der Polestar 4 mit Heckantrieb und der kleineren Batterie wird mit 19,4 Tonnen CO2 bei Markteinführung angegeben. Beim Allradantrieb sind es 21,4 Tonnen CO2. Die Allradvariante kommt auf 400 kW Leistung und hat eine 102-kWh-Batterie. Damit kommt man auf 560 Kilometer WLTP-Reichweite. Die Heckantriebsvariante hat 200 kW Leistung und kommt mit zwei Batterievarianten. Die große Batterie hat ebenfalls 102 kWh. Damit sind 600 Kilometer nach WLTP-Reichweite drin. Daten zur kleinen Batterie gibt es noch nicht. Aber alle Fahrzeuge haben bis zu 200 kW DC-Ladeleistung und 22 kW AC-Ladeleistung.

Polestar: Lebenszyklusanalyse Polestar 4

Bisher gab es in Europa noch keinen Verkaufsstart für den Polestar 4. Das könnte sich Anfang 2024 ändern und auch die ersten Auslieferungen werden 2024 erfolgen. Preislich soll das Modell zwischen Polestar 2 und 3 liegen. In einer Pressemitteilung vom April 2023 wurden Einführungspreise ab 60.000 Euro kommuniziert. Diese allerdings nur unter Vorbehalt. In der zweiten Hälfte von 2025 wird der Polestar 4 zusätzlich noch in Busan in Südkorea produziert für den eigenen und nordamerikanischen Markt.

Automarkt im Sinkflug

Aktuell geht es dem Autohandel so schlecht, wie seit Langem nicht mehr. Das entspricht zumindest unserer Wahrnehmung. Betroffen sind Pkw in allen Segmenten, vor allem aber Elektroautos. In nur einem Jahr hat sich die Situation um 180 Grad gedreht. 2022 gab es einen Teilemangel. Das führte zu einem knappen Angebot bei hoher Nachfrage. Und trotz hoher Preise gab es einen hohen Auftragseingang. Auch der Gebrauchtwagenmarkt war hochpreisig und knapp besetzt. Seit dem Jahreswechsel gehen die Preise zurück. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt kommen zwei Effekte zusammen. Zum einen die seit Januar sinkenden Preise für Neuwagen. Diese drücken auch die Preise für Gebrauchtwaagen. Zum anderen gibt es auch mehr Angebot.

Wenn wir uns den Markthochlauf der Neuzulassungen in Deutschland ansehen, dann wurden erst 2020 und 2021 nennenswerte Stückzahlen zugelassen. Viele dieser Fahrzeuge wurden geleast und landen dann zwei bis vier Jahre später als junge Gebrauchte auf dem Markt. Daher werden Gebrauchtwagen wieder zu fairen Preisen angeboten. Viele große Flottenbetreiber und Leasinggesellschaften haben aber offenbar mit höheren Restwerten kalkuliert und müssen jetzt Verluste realisieren. Laut einem Insider sollen aktuell dreijährige Gebrauchte eines koreanischen Modells rund 6.000 Euro unterhalb des kalkulierten Restwerts angeboten werden. Die Leasinggesellschaft zahlt drauf, aber für Handel und Kunden ergeben sich dadurch neue Chancen. Möglicherweise haben auch große Autovermietungen, die mit kurzen Haltedauern arbeiten, die Marktentwicklung falsch eingeschätzt. So gab es letzte Woche einen Beitrag in einem Mietwagen-Forum mit dem Titel: „Tesla Model Y nicht mehr buchbar bei SIXT“. Wie viel daran dran ist, wissen wir allerdings nicht. Es wäre plausibel, denn ein anderer großer Autovermieter geht etwas offener mit dem Problem um. Hertz verkündete noch vor zwei Jahren die 100.000. Bestellung bei Tesla, verbunden mit entsprechenden Hochlaufplänen für den Elektroanteil an der Flotte. Jetzt sagte Firmenchef Stephen Scherr, man wolle den Anteil an Elektroautos langsamer ausbauen als erwartet. “Ein Problem sei, dass die wiederholten Preissenkungen von Tesla auch den Wiederverkaufswert der zuvor gekauften Flotten-Fahrzeuge gesenkt hätten“.

VW drosselt Produktion

Die Kaufzurückhaltung schlägt auch bei den Herstellern durch. Bereits vor einer Woche gab es Meldungen von VW zur Drosselung der Produktion bei E-Autos in den Werken Zwickau und Emden. Grund dafür war zunächst eine gestörte Lieferkette in der Motorenproduktion im VW-Komponentenwerk in Kassel. Zunächst sollte nur der Standort in Zwickau betroffen sein. Damit wollte man den Produktionshochlauf des ID.7 in Emden priorisieren. Für Zwickau bedeutete diese Drosselung einen Produktionsstopp von drei Wochen für ID.4 und 5 sowie die Audi-Modelle. Die Linie für ID.3 und Cupra Born lief weiter. Letztendlich musste auch im Werk in Emden drei Tage pausiert werden.

heise Autos

Diese Woche kam es dann zu weiteren Kürzungen in Zwickau. Die verbliebenen Produktionslinien wurden von einem Drei- auf einen Zweischicht-Betrieb umgestellt. Geschäftsführung und Betriebsrat hätten sich auf eine neue Fahrweise verständigt, hieß es in einer Erklärung.  "Je nach Marktlage können im nächsten Jahr beide Fertigungslinien auf einen klassischen Zwei-Schicht-Betrieb mit Früh- und Spätschicht umgestellt werden". Offenbar stellt man sich auch bei VW auf eine Stagnation bei den Neuzulassungen von E-Autos in den nächsten ein bis zwei Jahren ein. Der Standort Zwickau war mit 10.000 Mitarbeitern das erste VW-Werk, welches ausschließlich E-Autos produziert hat. Inzwischen ist auch bekannt, dass VW das ursprünglich für Wolfsburg vorgesehene Modell Trinity in Zwickau bauen wird.

Umweltbonus in Gefahr?

Deutscher Bundestag


Am Mittwoch kam es zu einem Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts. Dieses könnte auch für die Förderung der Elektromobilität weitreichende Konsequenzen haben. Darunter fällt auch die Förderung des Umweltbonus. Die Regierung hatte 20221 Kreditermächtigungen in Höhe von 60 Millionen Euro in den Klima- und Transformationsfond, kurz KTF, verschoben. Ursprünglich war das Geld für die Bewältigung der Coronakrise gedacht. Dagegen hatte die Unionsfraktion geklagt und schlussendlich auch Recht bekommen. Die Umsetzung des Gerichtsbeschlusses erfolgte innerhalb weniger Stunden.

Erst im August hatte sich das Bundekabinett die Finanzierung des KTF für die Jahre 2024 bis 2027 verständigt und dafür knapp 212 Milliarden Euro eingeplant. Nun fehlen davon rund 30 Prozent. Allein 2024 wurden 4,7 Milliarden Euro aus dem KTF für die Förderung der Elektromobilität eingeplant. Beispielsweise für die Ladeinfrastruktur oder auch den Umweltbonus. Jetzt soll ein neuer Wirtschaftsplan für den KTF aufgestellt werden. Wirtschaftsminister Habeck sagt, dass alle „zugesagten Verpflichtungen“ eingehalten werden sollen. Was diese genau sind, wurde nicht erläutert. In der Förderrichtlinie heißt es: „Ein Rechtsanspruch der Antragstellerin/des Antragstellers auf Gewährung der Zuwendung besteht nicht. … Die Gewährung der Zuwendung steht unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit der veranschlagten Haushaltsmittel“. Das würde bedeuten, dass ein eingereichter, aber bisher noch nicht bewilligter Antrag noch keine „zugesagte Verpflichtung“ ist. Wir haben auch beim Bafa nachgefragt, wie es weiter geht und dabei uns lediglich auf das laufende Jahr beschränkt. Sie haben uns an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) verwiesen. Auch an sie haben wir unsere Frage gerichtet. Inhaltlich verweist man auf die Pressestatements der Minister. Weiter heißt es: “... bitte haben Sie Verständnis, dass wir aktuell keine Aussagen zu spezifischen Fragen und Programmen machen können". Das veranschaulicht, dass die Herausforderung groß ist, die fehlenden 60 Milliarden Euro einzusparen oder anderweitig aufzutreiben. Die nächsten Wochen bringen hoffentlich Klarheit darüber, wie es weiter geht. Wir sind allerdings optimistisch, dass für die letzten sechs Wochen des Jahres keine Probleme auftreten werden. In der Förderrichtlinie in Punkt acht zur Geltungsdauer steht: “Sofern die nach dem Wirtschaftsplan des KTF zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft sind, können keine weiteren Fördergelder bewilligt werden". Weiter steht geschrieben, dass die Bewilligungsbehörde berechtigt sei, einen Antragsstopp auszuschreiben. Das ist bisher noch nicht passiert. Das könnte bedeuten, solange Anträge gestellt werden können, sind die entsprechenden Fördermittel auch da.

Förderrichtlinie

 

Tesla Model 3 versagt beim TÜV-Report

Alle paar Jahre erscheint bei der Autobild ein exklusives Sonderheft zum TÜV-Report. Ausgewertet werden Millionen an Hauptuntersuchungen mit detaillierten Auflistungen der Schwächen einzelner Modelle. Fahrzeuge mit „erheblichen Mängeln“ fallen bekanntermaßen durch und bekommen zunächst keine Plakette, sondern müssen technisch nachgebessert werden. In dem aktuellen Report sind auch Elektroautos dabei. Allerdings nur drei Modelle. Die Ergebnisse müssen statistisch abgesichert sein, das heißt die Autos müssen seit mehreren Jahren in nennenswerten Stückzahlen im Markt vertreten sein.

Autobild

Die Durchfallquote bei zwei- bis dreijährigen Fahrzeugen liegt im Mittel bei 5,7 Prozent. Auf Platz 44 von 110 liegt Renault ZOE mit einem Wert von 5,1 Prozent. Auch der eGolf wurde getestet und hat es auf Platz vier mit einer Durchfallquote von 2,6 Prozent geschafft. Auch Teslas Model 3 wurde in dem Report berücksichtigt. Es hatte eine Durchfallquote von 14,7 Prozent und landet somit auf dem letzten Platz. Damit ist jedes siebte Fahrzeug im TÜV durchgefallen. Die durchschnittliche Laufleistung liegt somit bei 55.000 Kilometern. Die häufigsten Schwachpunkte sind Achsaufhäufung und die Bremsscheiben, konkret Rost an den Bremsen. Im Fall von Tesla kommt vermutlich erschwerend hinzu, dass viele Besitzer ihre Autos für wartungsfrei halten und daher in jungen Jahren Werkstätten meiden. Grund ist, dass es keine fest definierten Wartungsintervalle gibt. Bei Tesla sind Wartungsarbeiten keine Voraussetzung für den Erhalt der Garantie. Trotzdem gibt es klare Empfehlungen.

Tesla: Bedienungsanleitung

Die Bremsflüssigkeit sollte beispielsweise alle vier Jahre überprüft werden. Das Reinigen und Schmieren der Bremssättel sollte jährlich erfolgen oder alle 20.000 Kilometer, sofern die Fahrzeuge im Winter auf gesalzenen Straßen bewegt werden. Darüber hinaus werden dem Besitzer täglich Prüfungen empfohlen, wie beispielsweise die Funktion von Hupe, Blinker und Scheibenwischer, aber auch die Funktionsfähigkeit der Bremsen. “Tesla empfiehlt, das Bremspedal häufig zu betätigen, um die mechanischen Bremsen zu aktivieren und so die Bremsbeläge und Bremsscheiben zu trocknen, wodurch die Bildung von Rost und Ablagerungen vermieden wird“. Abgesehen von Fahrwerkmängel, gehen wir davon aus, dass ein nennenswerter Teil der Durchgefallenen, auf die Nichtbeachtung dieses Hinweises zurückzuführen ist. Daher vergesst nicht, regelmäßig eure Bremsen zu betätigen. Egal ob ihr ein Fahrzeug von Tesla oder eines anderen Herstellers fahrt. Vor allem im Winterhalbjahr, wenn die Straßen häufiger nass sind.

Flatrate nur für Auserwählte

FlatCharge

Vor einigen Wochen hatten wir über den vermeintlichen Marktstart eines neuen Ladetarif-Anbieters berichtet. Stand dieser Woche, konnte bisher noch kein einziger Ladevorgang vollzogen werden. Direkt nach dem Start des Angebotes, wurde die Bestellmöglichkeit für Neukunden wieder von der Seite genommen. Es gab einen Verweis, man könne nach dem Marktstart im September noch einmal vorbeischauen. Kartenbesteller der ersten Stunde wurden seitdem immer wieder vertröstet. Diese Woche wurde dann tatsächlich die erste Ladekarte verschickt, die aber erst noch aktiviert werden müssen. Im selben Zuge wurden en ersten Kunden das Ende der Flatrate angekündigt, noch bevor es überhaupt richtig losging. „Einstellung der FlatCharge-Ladekarte“ hieß die Überschrift. „Nach intensiver Überlegung sehen wir uns nun dazu veranlasst, die Herausgabe der FlatCharge-Ladekarte einzustellen und unseren Fokus voll auf die in Kürze erscheinende FlatCharge-App zu richten“. Nicht nur die Ladekarte soll entfallen, sondern auch die 79-Euro-Flatrate. „Da sich die Preisgestaltung und die Abo-Modelle der FlatCharge-App von unserem derzeitigen Angebot unterscheiden werden, erstatten wir alle getätigten Zahlungen für die Ladekarte sowie bereits getätigte Abonnement-Zahlungen, sofern die Ladekarte noch nicht aktiviert wurde“. Bereits aktivierte Ladekarten sollen zum 15. Dezember auslaufen.


nextnews: Zulassungsüberraschung im Oktober, Tesla-News, E-Mobilität im Autohandel, Neue Dienstwagenbesteuerung?

Tesla Supercharger - wirklich offen für alle?

Der Ausbau des Supercharger-Netzwerkes schreitet voran. Unter besonderer Beobachtung standen dabei die neuen Stationen der vierten Generation. Zuletzt gab es teilweise monatelangen Stillstand fertig gebauter Standorte, wie in Peine oder Grünheide. In Peine gab es sogar vor vier Wochen eine Eröffnungsparty. Strom gab es aber keinen. Die Medien berichteten über vermutlich ausstehende Genehmigungen. Ende der letzten Woche war es so weit und die ersten V4-Supercharger gingen offiziell in Betrieb. Die neuen Ladepunkte haben ein Display mit einer Preisanzeige für Fremdkunden und ein Kartenlesegerät für eine Kreditkartenzahlung. Zudem haben die V4-Stationen längere Kabel. Das erleichtert die Nutzung für Fahrzeuge anderer Marken.

Tesla

Momentan sind in Deutschland mindestens sechs Standorte aktiv oder im Bau. Ob Tesla mit den neuen Stationen auch die Vorgabe des Eichrechts erfüllt, ist aktuell noch nicht bekannt. In der Außerbetrachtung ist allerdings auffällig, dass die sogenannten Kompatibilitäts-Kennzeichen in Form eines wabenförmigen Labels mit entsprechenden Buchstaben fehlen. Konkret also die “Kennzeichnung für elektrisch wiederaufladbare Straßenfahrzeuge und Ladeinfrastruktur”. Diese Kennzeichnungspflicht geht auf eine EU-regelung aus dem Jahr 2014 zurück. Seit dem 20. Marz 2021 muss die sogar verbindlich eingehalten werden, bei Ladestationen auch mit rückwirkender Kennzeichnung im Bestand.

Das gilt für alle 27 Mitgliedsstaaten der europäischen Union, die EWR-Länder (Island, Lichtenstein und Norwegen) sowie Mazedonien, Serbien, der Schweiz und der Türkei. Diese Regelung erfüllt Tesla auf der Fahrzeugseite über kleine Symbole neben dem Ladeanschluss. An den V4-Superchargern haben wir bisher keine solcher Kennzeichnungen gesehen. Das kann im Einzelfall bedeutungsvoll werden, wenn beispielsweise Fahrzeuge trotz passendem Stecker nicht kompatibel sind. Nach wie vor ist es so, dass Fahrzeuge des Typs Honda-e einen Ladevorgang am Tesla Supercharger nach Abschluss mit einer Fehlermeldung quittieren und danach nicht mehr ladefähig sind. Weder per Schnellladung noch normales Laden an Wallboxen. Der anschließende Werkstattbesuch ist dann teilweise kostenpflichtig. Man beruft sich hier zum Teil auf Verstöße gegen die Bedienungsanleitung durch den Nutzer. Konkret die Nutzung nicht kompatibler Ladestationen. Falls jemand Hintergründe zur fehlenden Kennzeichnung bei Tesla oder auch zum aktuellen Stand bezüglich Eichrecht kennt, schreibt uns gerne an insider@nextmove.de.

Mehr Tesla-News

Bei der Öffnung für Dritte geht Tesla jetzt den nächsten Schritt. Der Verkauf der Hardware an andere Betreiber von Ladestationen. Der Mineralölkonzern BP meldete kürzlich, für 100 Millionen Dollar Tesla-Stationen für den Ausbau des eigenen Ladenetzes bestellt zu haben. Die Meldung bezieht sich zunächst nur für Nordamerika. Ausgestattet sind die Stationen mit Tesla-Steckern nach dem neu definierten NACS. In den letzten Monaten haben immer mehr Autohersteller erklärt, für die eigenen Fahrzeuge zukünftig auf den neuen Ladeanschluss zu wechseln. Entsprechende Adapter sind ebenfalls verfügbar.

Tesla: Gigafactory in Grünheide

Tesla-Chef Elon Musk war letzte Woche erneut zu Besuch in Deutschland und hatte einige Ankündigungen. Zum einen soll der Standort in Grünheide auf ein Produktionsvolumen von einer Million Fahrzeuge pro Jahr ausgeweitet werden. In dieser Zahl enthalten ist auch das neue 25.000 Euro teure Einstiegsmodell. Bisher war noch unklar, ob es auch in Grünheide gebaut werden soll. Das Fahrzeug befindet sich bereits in der Entwicklung.

Außerdem verkündete Musk Lohnerhöhungen von vier Prozent ab November. Mitarbeiter in der Produktion bekommen dann ab Februar nochmal eine deutliche Erhöhung um 2.500 Euro. Die Preise für die Modelle gingen hingegen diese Woche wieder nach unten. Tesla steuert Preissenkungen häufig über Neufahrzeugs-Inserate im verfügbaren Bestand. Das Model Y Basis mit Heckantrieb wurde dort diese Woche rund 1.800 Euro günstiger angeboten. Bei Allradfahrzeugen waren es knapp 6.000 Euro zusätzlicher Nachlass.

Elektromobilität im Autohandel

Mobile.de ist Deutschlands größte Plattform im Autohandel. Jeder zweite Gebrauchtwagen wird über mobile.de verkauft, darunter auch immer häufiger E-Autos. Stand heute gibt es 74.000 Angebote. Und auch wir sind seit fünf Jahren registrierter Händler auf dem Portal und bieten in Direktvermarktung E-Autos aus unserer Flotte an. So bekommen wir auch Einblicke ins Marktgeschehen, die wir mit euch teilen können. Wir stellen fest, dass auch mobile.de im Wandel ist und unter anderem tiefe Einblicke in den eigenen Datenschatz gewährt. Wandel bedeutet aber auch, dass sie offenbar dabei sind, die gute Positionierung im Markt auszubauen, indem man die Plattform kontinuierlich weiterentwickelt. Und dabei scheuen sie sich nicht das Thema Elektromobilität zu bohren.

Folgende Daten sind einige aktuelle Daten, aus einer internen Analyse. Im Jahresverlauf stehen Elektroautos bei den Neuzulassungen bei rund 18 Prozent. Im deutschen Pkw-Bestand sind es allerdings nur 2,4 Prozent. Entsprechend sieht auch der Gebrauchtwagenmarkt aus. Nur 3,2 Prozent aller Inserate bei mobile.de waren im Jahresverlauf voll elektrisch. Allerdings gibt es 4,3 Prozent der Suchanfragen einen leichten Überhang in der Nachfrage. Aktuell ist der E-Auto-Markt Neuwagen-dominiert. Die logische Folge dessen ist auch, dass Themen wie Gebrauchtwagenmarkt und Batterie-Lebensdauer dieser Entwicklung zeitlich versetzt folgen.

mobile.de

Dieser zeitliche Nachlauf zeigt sich auch in einer aktuellen Umfrage von mobile.de. Vor wenigen Wochen wurden Geschäftsführer und Verkaufsleiter aus dem Autohandel befragt. Rund 45 Prozent behaupten, dass E-Mobilität nur ein „Hype“ sei und Verbrenner die dominierende Antriebsform bleiben werden. Es gibt also auch neben manchen Kunden auch Autohändler, die Skeptiker sind. 48 Prozent der Autohändler schätzen die Situation anders ein. Sie sind der Meinung, dass E-Mobilität die Zukunft sei. Sie gehen sogar so weit, dass sie sagen: „Nur wer in seinem Bestand überwiegend E-Autos anbietet, wird 2030 noch als Fahrzeughändler existieren“.

Genau diesem Spannungsfeld widmet sich mobile.de auf einer großen Konferenz im November. Die Konferenz ist prominent und kompetent besetzt. Auch das komplette Management, die Produktentwickler und Datenanalysten von der Plattform werden dabei sein. Die Konferenz findet am 22. Und 23. November in Hannover statt. Die Tickets sind bereits alle vergeben. Es wird aber auch einen Online-Livestream geben. Die Zielgruppe der Konferenz ist der Autohandel. Für die Anmeldung zum Livestream ist aber kein mobile.de-Händleraccount notwendig. Das bedeutet es kann sich jeder kostenlos anmelden und zusehen. Das komplette Programm ist auch bereits online.

Screenshot mobile.de-Webseite

Neue Dienstwagenbesteuerung?

Bisher gibt es keinen Beschluss, aber es deutet darauf hin, dass es demnächst weitere steuerliche Erleichterungen für einen bestimmten Personenkreis gibt. Unter der Dienstwagenbesteuerung nach der sogenannten ein Prozent Regel versteht man eine pauschale Besteuerung des geldwerten Vorteils, der sich aus der privaten Nutzungsmöglichkeit eines vom Arbeitgeber bezahlten Dienstwagens ergibt. Das bedeutet, dass ein Prozent der am Tag der Erstzulassung gültigen Bruttolistenpreises des Fahrzeuges jeden Monat fiktiv auf das gezahlte Einkommen aufgeschlagen und mit versteuert werden. Bei Elektroautos reduziert sich dieser Satz auf 0,25 Prozent, sofern das Fahrzeug nicht mehr als 60.000 Euro Bruttolistenpreis kostet. Die komplette Ausstattung ist dabei mit eingerechnet. Rabatte, Förderungen oder Überführungskosten werden nicht berücksichtigt. Für Elektroautos oberhalb der 60.000 Euro gilt ein ermäßigter Satz von 0,5 Prozent. Diese Schwelle könnte bald nach oben verschoben werden. Zumindest steht dies im Entwurf der Bundesregierung zum „Gesetz zur Stärkung von Wachstumschancen, Investitionen und Innovationen sowie Steuervereinfachung und Steuerfairness“. Kurz genannt „Wachstumschancengesetz“. In dem Entwurf heißt es: „Zur Steigerung der Nachfrage unter Berücksichtigung der Ziele zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität und um die gestiegenen Anschaffungskosten solcher Fahrzeuge praxisgerecht abzubilden, wird der bestehende Höchstbetrag von 60.000 Euro auf 80 000 Euro angehoben“. Geplant ist es für das nächste Jahr, ob es wirklich in Kraft tritt, ist bisher unklar.

Zulassungszahlen im Oktober

218.959 Pkw wurden im Oktober neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat isst das eine marginale Steigerung um rund fünf Prozent. Benziner kommen auf einen Anteil von 33 Prozent. Hybrid-Fahrzeuge ohne Stecker kommen auf 26 Prozent. Elektroautos sind mit 37.334 Fahrzeugen auf Platz drei. Und damit sind sie wieder vor dem Dieselantrieb mit 16 Prozent. Plugin-Hybride haben einen Anteil von acht Prozent. Der November könnte im Vergleich zum Oktober stärker ausfallen, denn im neuen Jahr sinkt der Umweltbonus für Privatkunden.

Bei den Einzelzulassungen gab es so einige Überraschungen. Zum ersten Mal auf dem ersten Platz mit 2.579 Fahrzeugen ist der Skoda Enyaq. Im letzten Jahr hatte er es mit dem 15. Platz nicht einmal in die Top zehn geschafft. Im laufenden Jahr liegt er momentan auf Platz fünf. Diese gestiegenen Platzierungen des Enyaq sind vermutlich auch einer Rabattaktion über die Leasingrate für die Einstiegsvariante geschuldet.

Auf Platz zwei liegt der Plattform-Bruder Audi Q4 e-tron mit 1.867 Einheiten. Im laufenden Jahr ist er auf Platz sechs. Auf dem dritten Platz ist der Kleinwagen Fiat 500e. MG4 ist normalerweise auf dem zehnten Platz. Diesmal liegt er auf dem vierten Platz. Teslas Model Y ist im Jahresverlauf auf dem ersten Platz und hatte durchschnittlich 4.000 Neuzulassungen pro Monat. Diesmal sind es nur 1.649 Fahrzeuge und somit liegt das Model Y auf dem fünften Platz. Damit liegt das Model Y nur 42 Einheiten vor dem Model 3. Nachdem es im September nur 130 Neuzulassungen vom Model 3 gab, startet jetzt das Model 3 Highland sein Comeback.

Auch selten in den Top zehn ist der BMW i4. Diesmal liegt er auf Platz sieben mit 1.444 Einheiten. Neben dem Model Y ist auch der VW ID.4/5 im Ranking abgerutscht. Im Gesamtjahr liegt das Fahrzeug zwar auf dem zweiten Platz, diesen Monat hat es aber nur für den achten Platz gereicht. Und auch der ID.3 ist abgestürzt. Nicht einmal 1.000 Neuzulassungen führen zum 15. Platz. Im Gesamtjahr liegt er momentan noch auf dem dritten Platz. Wenn aber zwei weitere solcher Monate folgen, liegen Fiat 500e und Skoda Enyaq vor ihm.

Auch der Hyundai IONIQ 5 ist zwischen den Plätzen zehn bis 20 auffällig. Es handelt sich um das einzige Auto, welches nicht von einem deutschen Hersteller stammt. Insgesamt werden 13 der 20 Modelle von deutschen Herstellern produziert. Skoda zählen wir mit zu den deutschen Herstellern, da sie zu dem VW-Konzern gehören.


Gratis Laden mit Ansage!

Ich fahre seit Jahren elektrisch, was auch einige Zuschauer von nextmove wissen. 2012 bin ich in die E-Mobilität eingestiegen. Damals waren öffentliche Ladepunkte dünn gesät, dafür aber kostenlos. Und auch ich habe über lange Zeit im Alltag gratis laden können. Es gab früher zu wenig Kundschaft, daher hieß es häufig von Betreibern hinter vorgehaltener Hand: „verschenken ist billiger als abrechnen“. Bis 2020 war es für einige E-Fahrer eine Herausforderung längere Strecken komplett über Gratisangebote abzudecken.

Diese Zeiten haben sich geändert und kostenlose Lademöglichkeiten sind die Ausnahme. Das bietet gleichzeitig Unternehmen die Möglichkeit, Gratis-Laden als gezielte Marketing-Aktion einzusetzen. Beispielsweise wie Tesla macht. Bei ihnen gibt es den Sonderfall, dass ältere Fahrzeuge über eine lebenslange fahrzeuggebundene Flatrate für das Laden am Supercharger verfügen. Aktuell bietet Tesla den Besitzern dieser Altfahrzeuge aus den Jahren bis 2016 an, auf ein neues Model S oder X umzusteigen und die Flatrate mitzunehmen. Und auch Ende August sorgten sie für großes Aufsehen, als sie in vielen Ländern Europas für einen Tag kostenloses Laden in großen Teilen des Supercharger Netzwerkes ermöglichten. Und das Angebot galt für alle Marken. Offiziell war es ein Geburtstagsgeschenk zum zehnjährigen Bestehen der ersten Supercharger in Europa. Wir vermuteten damals, dass es damals wohl vielmehr darum ging, Berührungsängste mit der Marke Tesla abzubauen, Neukunden an die Supercharger zu locken und über die App auf dem Handy der Kunden zu landen. Dieses Angebot erfolgte, für Tesla üblich, ohne vorherige Ankündigung.

Tesla auf X

Und auch jetzt gibt es eine Aktion zum gratis Laden und das mit Ansage! Das Angebot startet am 11. November um 11:11 Uhr und endet am selben Abend um 20:11 Uhr. Diesmal nicht bei Tesla, sondern den Pfalzwerken an 111 ausgewählten Standorten. Anders als der Name Pfalzwerke es vielleicht vermuten lässt, handelt es sich dabei aber nicht um ein regional begrenztes Angebot. Gemessen an der Anzahl der installierten CCS-Ladepunkte, sind die Pfalzwerke immerhin Platz sechs in Deutschland und damit sogar noch vor IONITY. Bei den Standorten setzt man häufig auf Partnerschaft mit dem Einzelhandel. Mit dabei sind viele Hornbach-, Globus-, Rewe- und Decathlon-Filialen. Die Übersichtskarte zeigt, dass die Standorte über das gesamte Land verteilt sind.

So kommst du zu deiner Gratisladung!

Pfalzwerke: Standortkarte der 111 ausgewählten Standorte

Um gratis Laden zu können, müssen drei Punkte erfüllt sein. Zuerst gilt es einen passenden Aktionsstandort zu finden. Die Übersichtskarte und Standortliste der ausgewählten Gratis-Stationen haben wir euch hier verlinkt.  Des Weiteren darf der Ladevorgang frühestens 11:11 Uhr und spätestens 20:11 Uhr gestartet werden.  Letztendlich funktioniert die Aktion nur über den Ad-hoc-Zugang. Falls ihr bereits eine Ladekarte oder App besitzt, solltet ihr diese nicht benutzen. Andernfalls wird euch der normale Preis eures Anbieters berechnet. Die Ad-hoc-Freischaltung läuft entweder über einen QR-Code, wie an der Ladesäule beschrieben, oder über die Pfalzwerke Charge App. In beiden Fällen muss eine Karte hinterlegt werden und die Bezahlung ist nur mit einer Kredit- oder Debit-Karte möglich. Bei der App ist es nicht erforderlich einen Nutzer-Account anzulegen. Die Kreditkartendaten reichen aus. Für den Start des Ladevorgangs werden systemseitig 35 Euro auf der Karte reserviert. Die werden aber nicht abgebucht.

Offizieller Anlass ist übrigens der 111. Geburtstag der Pfalzwerke. Vermutlich ist aber auch hier der Hintergrund, mehr Kunden auf das eigene Netzwerk inklusive der Nutzung der ad-hoc-Freischaltung aufmerksam zu machen. Auf der Landingpage deutet einiges darauf hin, dass es keine einmalige Aktion bleiben soll. Angeboten wird eine Registrierung für einen Newsletter mit der Überschrift: “Anmelden und Sparen: Sie möchten künftig über Preisaktionen rund ums E-Laden sowie weitere Angebote der Pfalzwerke informiert werden? Dann melden Sie sich heute noch an.” Auch wenn verschenken aus Anbietersicht vermutlich kein tragfähiges Geschäftsmodell ist, können zukünftige Aktionsangebote von Anbietern auch einen Beitrag für mehr Wettbewerb bei Ladepreisen leisten.


Mythen rund um die E-Mobilität: Wie sieht die Realität aus?

Im Laufe der Jahre haben sich einige Mythen und Zweifel zum Thema E-Mobilität angesammelt. Nicht alle davon sind wahr oder berechtigt.

E-Autos seien umweltschädlicher als Verbrenner

Es ist wahr, dass E-Autos in der Herstellung noch umweltfreundlicher werden müssen. Die Produktion der Akkus erfordert viel Energie und damit hängen auch Treibhausgas-Emissionen zusammen. Dadurch wird zwischen 40 bis 60% mehr CO2 freigesetzt als bei Verbrenner-Motoren. Jedoch sind Elektroautos im Laufe ihres Lebenszyklus für weniger CO2-Ausstoß verantwortlich als Verbrenner. Hinzu kommt, dass E-Autos meist länger gefahren werden können. Da auch in der Herstellung zukünftig noch mehr erneuerbare Energien eingesetzt werden, reduziert sich natürlich auch der "CO2-Rucksack" aus der Produktion. Mehrere Hersteller haben ihre Produktion von Batterien und Autos schon heute auf 100% erneuerbare Energien umgestellt. Studien zum CO2-Ausstoß, die in der Datenanalyse in die Vergangenheit schauen, sind also mit Vorsicht zu genießen.

E-Autos würden in der Anschaffung zu viel kosten

Grafik von mobile.de

Aber stimmt das denn? Fakt ist, dass die Preise für E-Autos nach einem deutlichen Anstieg in den Jahren 2021 und 2022 seit dem Jahreswechsel 2022/23 deutlich sinken. Die Preise für die Batterien sind inzwischen 80% billiger im Vergleich zu denen vor zehn Jahren. Auch in der Gesamtkostenbetrachtung, d.h. inkl. laufender Kosten, ist ein E-Auto preiswerter als ein Verbrenner - zumindest dann, wenn es ausreichend bewegt wird. Das liegt unter anderem an Steuervorteilen oder Förderungen, aber auch an geringen Wartungs- und Servicekosten. Außerdem ist der "Sprit-Preis" pro Kilometer günstiger als bei Verbrenner-Motoren. Wer sein E-Auto zu hause oder beim Arbeitgeber mit lokal erzeugtem Solarstrom aufladen kann, fährt mit Stromkosten von 1,50 € pro 100 km. Auch das aufkommen flexibler Stromtarife kann die Ladekosten senken - im Extremfall kann der Nutzer sogar pro geladene kWh Geld beim Tanken verdienen.

Zu wenig Ladestationen stünden in Deutschland zur Verfügung

Bundesnetzagentur

Momentan gibt es über 80.000 Normalladepunkte und über 19.000 Schnellladepunkte und die Betreiber bauen ihre Netze weiterhin aus. EnBW ist der Betreiber mit den meisten Ladeparks und zudem bieten sie mit ihrem Hypernetz den größten öffentlichen Zugang zu Schnelllade-Stationen. Aber auch Unternehmen und der Verwaltung von Mehrfamilienhäusern haben die Aufgabe die Ladeinfrastruktur auszubauen. Schließlich werden 70% aller Ladevorgänge Zuhause oder auf Arbeit getätigt. Durch Förderprogramme wurden mehrere Hunderttausend Wallboxen gefördert, sodass es Stand 2023 vermutlich genauso viele nicht-öffentliche Ladepunkte wie E-Autos gibt. Ein Fahrzeug der Kompaktklasse, das monatlich 2000 km bewegt wird, muss pro Woche nur ca. 10 Stunden an einer normalen Station nachgeladen werden

E-Autos hätten zu wenig Reichweite und bräuchten zu lange zum Laden

Es ist wahr, dass die meisten Verbrenner eine höhere Reichweite haben. Aber ein vollgeladenes E-Auto kann rund 450km weit fahren, manche Modelle sogar noch mehr, Kleinwagen etwas weniger. Aber immer noch wesentlich mehr als die durchschnittliche Strecke von 35km, die pro Tag zurückgelegt werden. Solange die mögliche Reichweite eines E-Autos größer ist als die Strecke, die man täglich fährt, sollte man keine Probleme haben. Außerdem sind viele Elektrofahrzeuge innerhalb von 18-50 min (modellabhängig) an einer Schnelllade-Säule wieder vollgeladen. Diese gibt es überall in ganz Deutschland verteilt. Die reine Reichweite ist dabei nur die halbe Wahrheit: die meisten E-Autos können im Stadtverkehr über 20 Stunden gefahren werden, ohne nachladen zu müssen.

Deutschlands Stromnetz sei nicht ausgelegt für so viele E-Autos

Damit haben sich bereits zahlreiche Studien beschäftigt. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass das deutsche Stromnetz auch weitere E-Autos versorgen könnte. Eine Million E-Autos machen nicht mal 1% des Jahresstromverbrauchs aus. Noch dazu sind "steuerbare flexible Verbraucher" ein wichtiger Baustein für die Umstellung auf eine komplett regenerative Stromversorgung. In normalen Nutzungsszenarien muss nur ca. 10 Stunden pro Woche aufgeladen werden. Und das kann dann passieren, wenn der Strom "übrig" und damit günstig ist. Die Alternative wäre, den Strom zu exportieren oder Solaranlagen und Windräder abzuschalten.

E-Autos würden häufiger zu Bränden neigen als Verbrenner

Grafik von AutoinsuranceEZ

Bisher konnte die Forschung diese These nicht bestätigen. Vergleicht man jedoch die Zahlen von Versicherungsunternehmen kommt man zu einem anderen Ergebnis. E-Autos brennen seltener als Verbrenner. Bei diesen kommen Autobrände zwischen zehn und 100-mal häufiger vor. Pro Tag verbrennen in Deutschland ca. 40 (nicht-elektrische) fahrzeuge, ohne das jemand Notiz davon nimmt, weil es als allgemeines Betriebsrisiko anerkannt ist.

Ein Brand bei einem Elektrofahrzeug ist aber schwieriger zu löschen. Das liegt daran, dass die Akkus vor Flüssigkeiten geschützt sind und das Feuer nicht mit CO2 gelöscht werden kann. Die Batterien müssten im Wasser abgekühlt werden. In neuen Fahrzeugen kommen aber immer öfter Batterien zum Einsatz, die als nicht brennbar oder zumindest schwer entflammbar gelten, zum Beispiel Lithium-Eisenphosphat-Akkus oder Natrium-Ionen-Batterien.


So wirkt sich Schnellladen wirklich auf die Batterie aus!

Wer weite Strecken mit seinem E-Auto zurücklegen möchte, der muss auch mal schnellladen. Davor schrecken aber immer noch Einige zurück, aus Angst damit die Batterie langfristig zu schädigen. Diesem Thema haben sich auch schon etliche Studien gewidmet. Erst im Frühjahr des Jahres wurde medial über die Ergebnisse einer Studie berichtet.

Aviloo untersuchte die Korrelation zwischen der Batteriegesundheit (SOH) und dem Schnellladeanteil. Sie konnten einen Zusammenhang zwischen dem SOH und wie oft das Auto DC-geladen wurde, feststellen. E-Autos mit einer Laufleistung von 180.000 bis 200.000 km und einem hohen Schnellladeanteil hatten rund 17 Prozentpunkte weniger Restkapazität als E-Autos mit einem geringen Schnellladeanteil. Bei Laufleistungen von 80.000 bis 100.000 km hatten Stromer mit einem hohen DC-Anteil rund 7,5 Prozentpunkte weniger Restkapazität der Batterie als Fahrzeuge mit einem geringen Anteil. In die Analyse sind ungefähr 160 E-Autos einbezogen wurden, die von verschiedenen Herstellern waren.

Schadet Schnellladen doch nicht der Batterie?

Das, was also lange angenommen wurde und auch als erwiesen galt, könnte aber nicht die vollständige Wahrheit sein. Recurrent hat kürzlich ebenfalls eine Studie zum Schnellladen veröffentlicht. Sie wollten herausfinden, ob die Software und die Sicherheitsmechanismen in den Batterie Management Systemen den Akku vor Schäden schützen. Für die Analyse stand die Datenbasis von 12.500 Fahrzeugen der Marke Tesla in den USA zur Verfügung.

Mit einer verminderten Batteriekapazität sinkt auch die Reichweite. Recurrent kam allerdings zu einem überraschenden Ergebnis. Sie konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen häufigen und seltenen schnellladen beim Reichweitenverlust feststellen. Dafür haben sie sich Teslas angesehen, die mindestens 90 Prozent der Zeit schnellladen und Fahrzeuge, die weniger als 10 Prozent der Zeit schnellladen.

Statistik von Recurrent: Einfluss von Schnellladen beim Tesla Model Y

Die Datenbasis bezieht sich auf Tesla Model 3 und Y. Auf der Y-Achse ist die Prozentzahl der Originalreichweite zu sehen, so wie sie auch vom Dashboard angezeigt wird. Die unterschiedet sich allerdings von der Realreichweite. Die ist schließlich noch von Temperatur, Fahrstil und Umwelt abhängig. Recurrent geht sogar davon aus, dass die Ergebnisse auf andere Tesla Modelle und sogar andere E-Auto-Hersteller übertragen werden können.

Tipps, um einer Schädigung der Batterie beim Schnellladen vorzubeugen

Recurrent geben aber trotzdem ein paar Hinweise, wie man die Batterie möglichst schont. Auch wenn sie Hinweise feststellen konnten, dass häufiges Schnellladen zu einer verminderten Reichweite führt. Im Allgemeinen braucht man keine Angst haben ein E-Auto an einer DC-Säule zu laden. Sie sagen „anlassbedingtes Schnellladen ist in Ordnung“.

Wenn aber die Batterie nicht vorklimatisiert ist und eine große Hitze besteht, sollte man es doch eher vermeiden. Wenn der Akku vorgekühlt ist, kann er mehr Energie aufnehmen, ohne zu überhitzen. In der Regel wird aber der Akku automatisch vorklimatisiert, wenn man die Schnellladesäule ins Navi eingibt. Dasselbe gilt auch bei extremer Kälte. Außerdem sollte man es vermeiden, dass Auto bei sehr geringen oder hohen Akkuständen schnellzuladen.