VW ID.6, Mercedes EQS, Tesla akzeptiert Bitcoin - nextnews #147

VW ID.6, Mercedes EQS, Tesla akzeptiert Bitcoin - nextnews #147

In den neuesten nextnews auf Youtube zeigen wir exklusive Bilder vom neuen Mercedes EQS als Erlkönig. Derzeit sickern immer mehr Informationen zum Elektroauto durch: Das Fahrzeug nutzt die neue Modulare Elektro-Architektur (MEA). In der Topversion sorgt eine Batterie mit 108 Kilowattstunden für eine WLTP-Reichweite von ca. 700 Kilometern.

Produktionsstart für die Akkus war bereits diese Woche am Standort Untertürkheim im Werksteil Hedelfingen. Die Produktionslinie für die Akkus ist 300 Meter lang, und ist in 70 Produktionsschritte unterteilt. Der Zulieferer für die Zellen ist der chinesische Hersteller CATL. In der Basis soll die Batterie zirka 90 Kilowattstunden Kapazität bieten.

Der EQS bietet optional versenkbare Türgriffe, die Scheiben in den Türen sind rahmenlos. Was die Reichweite von 700 Kilometern angeht, setzt sich das Fahrzeug zumindest vorübergehend an die Spitze. Das neue Tesla Model S ist mit 663 Kilometern angekündigt. Aber mit dem neuen Topmodell Plaid+ wird Tesla mit dann ca. 837 Kilometer Reichweite wieder an Mercedes vorbeiziehen.

Nach unserer Wahrnehmung konkurrieren Model S und EQS nicht um die gleichen Käufer. Der EQS wird natürlich bei Materialauswahl, Verarbeitungsqualität und Fahrkomfort punkten. Gepaart mit dem Premium-Service-Versprechen wird er Käufer überzeugen, die sich von einem Tesla derzeit nicht angesprochen fühlen. Ob die Testwagen jetzt schon das zum Marktstart angekündigte Plug & Charge beherrschen wissen wir noch nicht, aber zumindest die Ladeleistung ist schon relativ klar. Wir haben eine Reihe von Einsendungen mit Ladeleistungen um die 200 Kilowatt Leistung.

Die Daten zeigen, dass der Mercedes EQS das 400-Volt-System beim Laden voll ausreizt, denn das Limit der Stecker und Ladesäulen liegt aktuell bei 500 Ampere und multipliziert mit den 400 Volt der Akkus ergibt dass eben jene 200 Kilowatt. 

Tesla akzeptiert Bitcoin - zumindest in den USA

Anfang Februar wurde bekannt, dass Tesla Bitcoins im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar erworben hat. Die Webseite Teslarati hat berechnet, dass Tesla mit dieser Investition zwischen 400 Millionen und 1,1 Milliarden Dollar Gewinn gemacht hat. Derzeit sind es nur Buchgewinne. Aber diese sind höher, als das Unternehmen 2020 mit dem Verkauf von Autos verdient hat. Insbesondere, wenn man die Einnahmen durch das CO2-Pooling berücksichtigt.

Seit dieser Woche akzeptiert Tesla nun in den USA Bitcoin beim Kauf von Tesla Fahrzeugen. Und der erste Kunde hat seine Anzahlung für ein Model Y bereits in Bitcoin getätigt. Allerdings erfolgt die Abrechnung in fester Relation zum Dollar. Wer Bitcoin auswählt, hat 30 Minuten Zeit die Transaktion zum festgelegten Kurs abzuschließen. In den AGBs steht zudem, dass im Falle einer Rückzahlung – zum Beispiel weil das Auto vom Kunden nicht abgenommen wird –Tesla das Recht hat, den Betrag nicht in Bitcoin sondern in Dollar zurückzuzahlen. Und nicht zum dann gültigen Wechselkurs, sondern nur zum USD-Wert, der in der Verkaufsrechnung aufgeführt ist.

Tesla wird zudem auch dafür kritisiert, dass der Energieverbrauch, der mit dem Mining der Kryptowährung, der Aufrechterhaltung der Blockchain und der Durchführung von Transaktionen verbunden ist, zu hoch ist. Die Diskussion um den Stromverbrauch beim Bitcoin wird dabei ähnlich emotional geführt wie bei Elektroautos. Derzeit verbrauchen nur 30 Länder weltweit mehr Strom als Bitcoin. Bitcoin zieht mehr Strom im Jahr, als die Niederlande, Österreich oder Argentinien. Tendenz weiter steil steigend.

Verteilt auf alle Bitcoin-Transaktion, ergeben sich für das Jahr 2020 rund 740 Kilowattstunden pro Transaktion. Das entspricht im Stromverbrauch ca. dem, was bei 500.000 Kreditkarten-Zahlungen anfällt. Bezahlt man also ein Model 3 in Bitcoin, so entspricht das dem Stromverbrauch für über 3.000 km.

VW ID.6 - erste Erlkönig-Fotos

Der ID.6 ist ein SUV-Van, nochmal deutlich größer als ID.4 bzw. ID.5. Das Fahrzeug war umfangreich foliert, als es uns vor die Linse kam, um die Marke zu verschleiern. Sogar die Fahrgestellnummer unter der Frontscheibe war abgeklebt und natürlich auch Teile der Außenhülle. Auffällig war das weiße Interieur mit rhomben-förmigen Strukturen der Sitze, vermutlich sogar mit Sitzbelüftung.

Im Dach integriert war ein zweiteiliges Panoramadach, der vordere Teil lässt sich vermutlich öffnen. Aufgezogen waren 19Zoll Winterreifen mit 255er Breite. Wir haben gehört, dass die ersten Autos in Deutschland noch vor Jahresende an Kunden ausgeliefert werden. Das Auto auf den Fotos war sehr wahrscheinlich ein Vorläufer für den chinesischen Markt, erkennbar an der zweigeteilten Ladedose, links für normales Laden und rechts schnelles Laden.

Die Bilder gibt es hier im Video:

https://youtu.be/YnT3mGhpuDw

nextnews #147 Themenübersicht:

00:00 Intro 00:43 Verbrenner-Aus 2030 02:50 Mercedes EQS 05:57 Superzelle von Varta 08:53 Tesla akzeptiert Bitcoin 11:31 Tesla schließt Europa-Montage 13:11 Neues aus Grünheide 14:53 Erlkönigschau 20:27 neues von nextmove


BMW baut Elektroauto-Strategie aus

BMW baut Elektroauto-Strategie aus / Volkswagen & die Zell-Offensive - nextnews #146

Noch im November hatte sich BMW mit der "Power of Choice"-Strategie alle Optionen in Sachen Auto offen gehalten. Jetzt justiert der Autobauer die Aktivitäten neu - eine flexible Plattform, auf der wahlweise Benziner, Diesel, Hybrid oder reines Elektroauto unter identischer Hülle geben kann, wird soft abgeändert.

BMW-CEO Oliver Zipse geht nun konsequenter und schneller in Richtung batterieelektrische Antriebe. Als nächste Modelle kommen der BMW iX und der BMW i4 - letzterer sogar drei Monate früher als ursprünglich vorgesehen. Bis 2023 will BMW ein Dutzend reine Elektroauto-Modelle anbieten, darunter BMW X1, 5er, 7er und weitere Minis.

Und ab 2025 will BMW dann mit einer „Neuen Klasse“ an Fahrzeugen durchstarten, mit neuer Software, neuem Antrieb und neuen Batterien. Außerdem hat sich BMW ein neues Nachhaltigkeits-Ziel über den gesamten Lebenszyklus gesetzt: „Wer die knappen Ressourcen unserer Erde für sein Geschäftsmodell nutzen will, braucht dafür in Zukunft gute Gründe. …Das grünste Elektroauto der Welt wird ein BMW sein".

Auch die Verkaufsziele wurden nach oben gesetzt. Bislang ging BMW von 30 Prozent reinem E-Auto-Anteil in 2030 aus – nun sollen es 50 Prozent werden. Die Marke Mini soll 2025 den letzten Verbrenner auf den Markt bringen. Anfang der 2030er Jahre soll Mini ausschließlich vollelektrische Autos verkaufen.

Wir glauben, dass die neue Strategie ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist. Aber dass es erst 2025 so richtig mit reinen Elektro-Plattformen losgehen soll, erscheint im Vergleich zu anderen Premium-Wettbewerbern noch immer gefährlich spät. Das Ziel von 50 Prozent Verbrenner-Anteil in 2030 wird sicher in regelmäßigen Abständen nachjustiert werden mit entsprechenden Konsequenzen für die Produktions-Kapazitäten.

Und trotz des Fokusses auf Elektroautos halten die Münchener weiterhin am Mantra der “Technologieoffenheit” fest, obwohl der Branchentrend klar gedreht hat. Chef Zipse will „im nächsten Jahr eine Kleinserie des BMW i Hydrogen NEXT auf den Markt bringen. Wir könnten ihn uns auch als Serienfahrzeug vorstellen.“ Sich etwas vorstellen können, klingt nicht mehr so überzeugt, wie noch vor wenigen Monaten. Aber BMW wird weiterhin die begrenzten Entwicklungs-Ressourcen auch in Wasserstoff investieren. Und das ohne eigene LKW-Sparte, mit der man vielleicht noch Synergien realisieren könnte.

Volkswagen baut sechs Gigafactories für Batteriezellen - alleine in Europa

Volkswagen hat am VW Power Day in einer 2 stündigen Präsentation sehr konkrete Einblicke in die Elektro-Strategie für die nächsten zehn Jahre geboten. Insgesamt war es aber sehr beeindruckend, wie offen und konkret VW die Pläne bis hin zu technischen Details gezeigt hat. VW hat erkannt, dass man sich beim Thema Zellfertigung nicht von Zulieferern abhängig machen kann und will in Europa 6 Gigafactories bauen, teilweise mit Partnern, wie z.B. Northvolt in Schweden.

Der Standort Salzgitter soll in Eigenregie von VW übergehen. Die Jahreskapazität pro Werk soll bei 40 Gigawattstunden liegen. VW will die sauberste Batterie der Welt bauen und setzt auf Erneuerbare Energien und transparente nachhaltige Lieferketten. Nach dem zweiten Leben als stationäre Speicher sollen die Akkus fast komplett recycelt werden, um die Rohstoffe im Kreislauf zu halten. Die Pilotanlage läuft schon.

VW setzt ab 2023 in 80 Prozent des Volumens auf eine prismatische (also kastenförmige) Einheitszelle. Einheitszelle heißt: außen die gleiche Hülle und innen, je nach Anwendung und Entwicklungsstand die zum Auto passende Zellchemie. Die Zellen sollen dann nicht mehr wie bisher in Modulbauweise paketweise ins Fahrzeug integriert werden, sondern “cell to Car” oder “cell to Pack”. Beide Begriffe beschreiben das gleiche: Die Einheitszellen landen also ohne weitere bauliche Zusammenfassung in Modulen direkt im Auto. Das ist weniger komplex und spart weitere Kosten.

Im Bereich Kleinwagen sollen die Kosten schon bis 2023 im Vergleich zu heute auf die Hälfte sinken und es sollen Lithium-Eisenphosphat-Zellen zum Einsatz kommen. Die besonderen Herausforderungen von LFP-Zellen, zum Beispiel bei Kälte, haben wir jüngst in einem Video im Detail besprochen. In anderen Segmenten sollen die Kosten zunächst um 30% sinken. Hier setzt VW auf verschiedene Zellchemien:

Zum einen Nickel-Manganzellen, also ohne Kobalt. Und natürlich die aktuell verwendeten Nickel Mangan Kobalt Zellen. Nach 2025 will man mit Feststoffbatterien die Ladezeiten halbieren und durch ein geringeres Gewicht die Reichweite um 30% erhöhen. In Nordamerika, China und Europa will man mit Partnern die Schnellladenetze weiter ausbauen. In Europa soll der aktuelle Stand in den kommenden 4 Jahren verfünffacht werden - auf dann 18.000 Schnellladepunkte.

Elektroautos sollen als mobile Stromspeicher dienen und im Zuge der Energiewende die Stromnetze stabilisieren - und das nicht erst irgendwann...  Was heute in Deutschland noch regulatorisch verboten ist, soll schon nächstes Jahr über VWs bidirektionale CCS-Wallbox Wirklichkeit werden. Die Volkswagen Aktie quittierte die Ankündigungen mit dem größten Kurssprung der letzten 12 Jahre. Im Dax überholte VW sogar SAP als wertvollstes Unternehmen in Deutschland.

Im Grunde war VWs Power Day eine Kopie von Teslas Battery Day, aber ganz sicher keine schlechte. Herbert Diess, weiß wo er hinschauen muss und er tut es auch. 

Im Tagesgeschäft kämpft VW weiter mit Problemen bei den Fahrzeugen der neuen ID-Baureihen - mehr dazu im Video der nextnews:

https://youtu.be/ECdWVLNzDig

nextnews #146 Themenübersicht:

00:00 Intro 00:36 Endlich Elektro Kombi 03:21 KIA EV6 gezeigt 04:18 VW Offensive 09:53 Glücksrad für Tesla-Käufer 17:21 Autopilot Glücksrad 20:09 BMW justiert Strategie nach 22:42 BMW i4 und iX 25:15 Erlkönigschau 26:14 Dacia Spring Preisschock 27:45 Faktencheck und Umfrage 29:04 Neues von nextmove


Geheimer Tesla-Fighter von Genesis

Wer ist der geheime Tesla-Fighter? - nextnews #145

In dieser Woche stellen wir Euch einen geheimen Tesla-Fighter vor. Es handelt sich um ein Fahrzeug aus der Hyundai Motor Group, das diese Woche erstmalig an deutschen Ladestationen gesichtet wurde. Das Bild eines Zuschauers zeigt eine stark verhüllte Limousine mit Interieur im Oberklasse-Stil. Aber welches Modell verbirgt sich dahinter?

Genesis G80 als Tesla-Fighter?

Die Indizien sind klar: Auffällige Schlitze bei Scheinwerfer und Kotflügel. Dazu: Kennzeichen Offenbach. Ladeverhalten ähnlich wie bei aktuellen KIA-Modellen. Ist es ein Fahrzeug, das auf der neuen Plattform e-GMP basiert? Das wissen wir nicht. Aber: Wir vermuten eine Antriebsbatterie mit 58 Kilowattstunden.

Und damit kommt ein Auto in Frage, das Genesis G80 heißt - Genesis ist die Luxusmarke des Konzerns. Offenbar kommt jetzt auch ein vollelektrische Variante nach Europa. Wir dürfen gespannt sein auf den Tesla-Fighter aus Südkorea!

Dacia Spring: Neuer Preisknaller im Anflug

Dacia hat jetzt Preise zum Dacia Spring genannt: Das Auto startet in Frankreich in den Markt. Das kompakte CITY-SUV kommt als 4-Sitzer mit 230 Kilometer Reichweite (WLTP).  Das Auto kommt in drei Varianten: für normale Kunden in zwei Ausstattungslinien, eine Business-Edition fürs Carsharing und kommendes Jahr noch eine Cargo-Version, vermutlich dann als 1- oder 2- Sitzer.

Die Preise beginnen in Frankreich bei ca. 17.000 Euro inkl. MwSt. Die Ausstattung ist natürlich sehr spartanisch, aber eine manuelle Klimaanlage ist immerhin schon dabei.  CCS mit 30kW Ladeleistung ist optional gegen 600 Euro Aufpreis verfügbar, jedoch nicht für die Basis-Variante. Die Aufpreisliste ist aber absolut überschaubar und das obere Ende der Preisliste liegt tatsächlich unter 20.000 Euro.#

Wenn das Auto so nach Deutschland käme, dann würden die Preise nach Abzug der Förderung unter 8.000 Euro beginnen. In Frankreich sind ab dem 20. März Vorbestellungen möglich. Die ersten Kunden sollen dann im Herbst ihre Autos bekommen.

Das Design erinnert schon ein wenig an die Billigkonkurrenz aus China: Kompaktes SUV, etwas hochbeinig, kleine Räder… und der Spring wird ja auch tatsächlich in China gebaut, um diese Preise zu ermöglichen.

Elektroauto-Zulassungszahlen im Februar 2021

124 Prozent Marktwachstum im Vergleich zum Vorjahr sind ein deutliches Ausrufezeichen für die Elektromobilität in Deutschland, Im Februar machten Elektroautos rund 9 Prozent der Neuzulassungen aus. Heute schauen wir uns die Modelle an, die für das Wachstum verantwortlich sind.

Den Platz 1 der Neuzulassungen haben in den vergangenen Monaten immer genau drei Modelle unter sich ausgemacht: Renault Zoe, VW ID.3 und Tesla Model 3. Doch im Februar hat ihnen ein Kleinwagen die Show gestohlen, noch dazu einer, der aktuell gar nicht bestellbar ist. Der VW e-up landete auf Platz 1 im Februar und holte zugleich 12% Marktanteil unter den E-Autos in Deutschland.

E-Auto Neuzulassungen 2021 Grafik nextmove

Zählt man die weitestgehend baugleichen Konzernbrüder Skoda Citigo und Seat Mii dazu wären es sogar 15 Prozent. Nur 18 Autos hinter dem Model 3 landet der VW ID.3 auf Platz 3: 1892 Zulassungen. Renault Zoe schwächelt weiter und hat es wie im Januar nicht in die Top 3 geschafft, nachdem das Auto 2020 in allen Monaten einen Podestplatz inne hatte.

Peugeot e-208 zum ersten Mal knapp vor dem Konzernbruder Opel Corsa-e. Mini in etwa in der gleichen Größenordnung. Auf den hinteren Plätzen - nämlich 30 und 31 - rangieren mit dem BMW iX3 und dem Volvo XC40 zwei Premium SUVs.

Wie sehen die Zulassungszahlen im Gesamtjahr 2021 aus? 

VW ID.3 an der Spitze mit 3691 Autos. 30 Wagenlängen dahinter der VW e-up! Platz 3: Renault Zoe mit 2.590 – die Dominanz des Jahres 2020 scheint gebrochen. Smart for2, Hyundai Kona und Model 3 sind alle recht nah beieinander. Zum Quartalsende wird Tesla sicher wieder Vollstrom geben. Mal sehen wer im März das Rennen macht.

Eine interessante Statistik lieferte diese Woche noch das Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung (ZSW). Weltweit stieg der Bestand an Elektroautos auf 10,9 Millionen Fahrzeuge - wohlgemerkt reine Elektroautos und Plugin-Hybride. Die eigentliche Schlagzeile ist aber, dass Deutschland die USA von Platz 2 bei den Neuzulassungen in 2020 verdrängt hat.

https://youtu.be/emvpolZ0nJg

nextnews #145 Themenübersicht:

00:00 Intro 00:33 Modell-Zulassungen im Februar 03:23 Bafa-Betrug: weitere Infos für Euch 05:23 Preisknaller Dacia Spring 07:07 Datenschutz & Tesla: Umfrage und neue Fakten 10:24 Toyota X Prologue 11:52 KIA zeigt neues Modell 14:51 geheimer Tesla-Fighter 17:09 Erlkönig-Schau 18:45 Tarifdschungel


VW reagiert auf BAFA-Betrug, Tesla Verwarnung, BMW i7 - nextnews #144

VW reagiert auf BAFA-Betrug, Tesla Verwarnung, BMW i7 - nextnews #144

In dieser Woche haben wir von nextmove ein echt heißes Eisen angefasst, und eine Betrugsmasche unabhängiger Händler mit VW-Fahrzeugen aufgedeckt. Konkret zeigen wir, wie Kunden die einfach nur ein E-Auto kaufen wollten, von schwarzen Schafen unter den Autohändlern in einen Betrug hineingeführt werden, und am Ende Gefahr laufen, zum Mittäter zu werden - und, die 5.000 Euro Umweltbonus möglicherweise nur auf dem Klageweg erstreiten können.

Erste Emobility Medien haben das Thema noch am Dienstag aufgegriffen, darunter zum Beispiel Electrive.net, elektroauto-news, TeslamagUnd es ist gelungen, auch außerhalb der eMobility-Blase auf den Betrug hinzuweisen: so haben der ADAC, Focus Online und Golem berichtet. Hier gibt es das Video vom Dienstag:

https://youtu.be/-QSFpj_-LAk

 

In den Kommentaren haben wir sehr viel Zuspruch bekommen, dass wir dieses heiße Eisen angepackt haben. Und natürlich gab es auch viele Fragen und Hinweise. Wir wollen heute nochmal einige Punkte aufgreifen:

Seit kurzem gibt es eine neue Entwicklung: Volkswagen hat gestern auf die Vorgänge reagiert. In einem Presse-Statement bezieht sich Volkswagen ausdrücklich auf nextmove und verlinkt unser Video:

Grundsätzlich hat die Volkswagen AG zu freien Händlern keine vertraglichen Beziehungen in Bezug auf den Verkauf von Fahrzeugen. Diese agieren völlig unabhängig von Volkswagen als eigenständige Unternehmer.” Das haben wir natürlich auch so dargestellt, aber wer das Video nicht gesehen hat, sondern nur den ID.3 auf dem Titelbild, konnte vielleicht falsche Schlüsse ziehen.

Weiter heißt es: “In den Volkswagen-internen Systemen zum Verkauf von Fahrzeugen an seine Vertriebspartner wird dem Händler die BAFA Förderungsfähigkeit jedes angebotenen e-Fahrzeuges zum Zeitpunkt des Verkaufs schon heute dargestellt.

Aber es sind auch Änderungen geplant:

“Die auf der volkswagen.de eingestellten sofort verfügbaren Neu- und Gebrauchtfahrzeuge des Volkswagen Handels werden voraussichtlich ab Mitte März automatisch systemseitig auf die BAFA-Förderungsfähigkeit geprüft. Diese wird den Kunden für jedes angebotene Fahrzeug ausgewiesen. [...] Der Kunde kann dann über die Suchfunktion auch gezielt nach BAFA-förderfähigen Fahrzeugen suchen."

Was heißt das jetzt genau? Ihr bekommt es vom Händler schwarz auf weiß, dass Euer Auto formal förderfähig ist und die Voraussetzungen erfüllt. Obwohl VW ja nicht mit eigenen Händlern betroffen ist, geht man jetzt offenbar in Vorleistung bei der Kennzeichnung und sorgt für vertragliche Sicherheit.Wir gehen davon aus, dass im Wettbewerb auch andere Marken oder Händler bei Ihren Gebrauchtwagen klar und vor allem rechtsverbindlich kennzeichnen werden, ob das Auto förderfähig ist.

Das ist insofern wichtig, dass der Stoff den wir im Video gezeigt haben echt ein dickes Brett ist, und für Endkunden ist das Gesetz eigentlich zu komplex.

Gelbe Karte für Tesla-Besitzer

Die Konflikte zwischen Tesla und dem deutschen Recht gehen in die nächste Eskalationsstufe. Es geht um Datenschutz und die Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Schauen wir uns konkret den Wächter-Modus an: Bei aktiviertem Wächter-Modus können die Fahrzeuge im Stand die komplette Umgebung des Fahrzeuges über die Kameras überwachen und die Aufnahmen können vom Besitzer gespeichert werden.

Die soll natürlich in erster Linie der Sicherheit des abgestellten Fahrzeuges dienen, denn mögliche Park-Unfallschäden oder mutwillige Beschädigung können über die Aufnahmen später verfolgt werden. Auch Fahrzeugeinbrüche wurden so schon oft aufgeklärt - und das natürlich nur, weil Gesichter der Täter oder Kennzeichen des Fluchtwagens klar zu erkennen waren.

Aber in Deutschland ist das im öffentlichen Bereich ganz offenbar nicht legal. Bereits im letzten Oktober gab es dazu einen Beitrag im ARD-Magazin Kontraste, in dem ein vor dem Bundestag geparktes Tesla Model 3 sogar eine Ministerin samt Delegation filmte. Natürlich ohne vorher zu fragen.

Der Landesdatenschutzbeauftrage BaWü gab im Bericht eine klare Einschätzung: Das dauerhafte Filmen im öffentlichen Bereich ist klar verboten. Aber wen kümmert es, und wer ahndet solche Verstöße, wenn sie denn offensichtlich rechtswidrig sind?

Tesla zumindest wälzt den Datenschutz auf die Kunden ab. In der Bedienungsanleitung bei Tesla heißt es dazu: “ANMERKUNG: Sie sind für die Einhaltung aller örtlich geltenden Gesetze, Vorschriften und Urheberrechtsschutzbeschränkungen in Bezug auf Videoaufzeichnungen verantwortlich.

Bleibt als Schuldiger wohl nur der Kunde. Und ein Tesla-Fahrer hat jetzt Post vom Berliner Beauftragen für Datenschutz und Informatonsfreiheit bekommen. Auf Basis einer Meldung des Ordnungsamtes wurde der Datenschutzbeauftragte über das Fahrzeug mit “Wächter-Modus” im öffentlichen Bereich informiert.

“Unbeschadet einer umfassenden Prüfung möchten wir hierzu Folgendes mitteilen:” Es folgt dann ein kurze aber klare Erläuterung der Rechtslage im Bezug auf Persönlichkeitsrechte und Datenschutz. Aber es wird auch Verständnis für das Bedürfnis des Besitzers gezeigt. Im Fazit ist das Urteil klar: “...,allerdings überwiegen in diesem Fall die schutzwürdigen Interessen der Betroffenen…”

Der Beauftragte zeigt dem Kunden im Schreiben klar die gelbe Karte: “Der dauerhafte anlasslose Betrieb der Kameras ist jedenfalls datenschutzrechtlich unzulässig.” Aber, wie es im Sport bei guten Schiedsrichtern üblich ist, belässt es der Datenschutz-Beauftragte zunächst bei dieser Ermahnung und verzichtet auf eine Zeitstrafe oder gar die Rote Karte.

In sicherer Erwartung, dass Sie den “Sentry-Mode” nur noch in Umgebungen aktivieren werden, in welcher keine unbeteiligten Passanten aufgenommen werden können, betrachten wir die Angelegenheit damit als abgeschlossen.

Offenbar ist das Ordnungsamt in Berlin für diese neue Herausforderung sensibilisiert und will die Rechtsverstöße nicht weiter hinnehmen. Gratis-Tickets sind übrigens ein übliches Vorgehen von Städten, wenn sich im Bezug auf das Parken die Spielregeln ändern und man die Bürger auf die sanfte Tour zu Verhaltensänderungen animieren möchte. Wir sind gespannt, ob Ordnungsämter in Deutschland zukünftig gezielt auf das Erkennen eines aktivierten Tesla-Wächter-Modus geschult werden. Böse Zungen könnten sagen: Wer überwacht hier eigentlich wen?

Der ruhende Verkehr ist aber nur die halbe Wahrheit. Teslas filmen aber genauso gut während der Fahrt als Voraussetzung für die umfassende Fahrassistenz von Tesla. Autonomes fahren ist politisch gewollt und gefördert. ersteller grundsätzlich unterbunden werden.

BMW i7 als Erlkönig gesichtet

Unsere Leser und Zuschauer sind die Besten: Philipp beispielsweise hat diese Woche einen BMW i7 als Erlkönig "erwischt". Konkret an der A9 Raststätte Abfahrt Greding am EnBW-Hypercharger. Die Ladeleistung war nur mittelmäßig und reicht noch nicht für einen Eintrag ins Ranking. Philipp beschrieb ein großes ca. 1 m breites Display, verbaut als Armatur und Infotainment.

Elektroauto BMW i7 als Erlkönig

Tipp: Jetzt gleich die ganzen nextnews schauen, und weitere i7-Fotos erhalten:

https://youtu.be/WDrtO0eJic0

nextnews #144 Themenübersicht:

00:00 Intro 00:49 Zulassungszahlen im Februar 02:02 Wallbox Wahnsinn 03:01 Bafa-Betrug: VW reagiert & Wir beantworten Eure Fragen 11:48 Gelbe Karte für Tesla-Besitzer 16:40 IONIQ5 Update 19:32 Erlkönig-Schau mit mehreren neuen Modellen 20:53 neues von nextmove


Stefan Moeller deckt den BAFA-Betrug auf

nextmove deckt Betrugsmasche mit VW-Fahrzeugen auf (Presse-Info + Video)

Wir haben heute eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der es um Betrugsmaschen rund um die BAFA-Förderung und unterschiedliche Fahrzeuge aus dem Volkswagen-Konzern geht. Hier gibt es unser Video dazu:

https://youtu.be/-QSFpj_-LAk

Vorsicht Falle: nextmove warnt vor BAFA-Betrug

  • Elektromobilitäts-Experten klären über Betrugsmaschen unabhängiger Autohäuser mit VW-Drillingen und ID.3 auf
  • “Kreative” Rechnungslegung zur Erschleichung von Innovationsprämie bzw. Umweltbonus für Neufahrzeuge oder Tageszulassungen
  • Käufer werden unwissentlich in Subventionsbetrug hineingezogen

Arnstadt, 02. März 2021. Die BAFA-Förderung von neuen Elektroautos oder jungen Gebrauchten sorgt für unseriöse, teilweise bewusst betrügerische Händlerangebote. Vor dieser Falle warnen jetzt die Elektromobilitäts-Experten der E-Auto-Vermietung nextmove. Fahrzeuge wie der Skoda Citigo, Seat Mii oder VW ID.3 werden dabei entweder als Neufahrzeug oder als EU-Reimport mit Tageszulassung (Zweitzulassung) teurer angeboten als es der “Förderfähige Gebrauchtpreis” zulässt - und dennoch mit BAFA-Fähigkeit in Höhe von 5.000 für junge Gebrauchtwagen beschrieben und beworben.

Um den “Förderfähigen Gebrauchtwagenpreis” trotz eines deutlich höheren Verkaufspreises vorzutäuschen, greifen die freien Händler zu unterschiedlichen Tricks:

  • Rechnungssplit mit Zweitrechnung über “Sonderkosten für die Fahrzeugbeschaffung” bis zu ⅓ des Kaufpreises - nur zur Verwendung für den Kunden.
  • Bar-Anzahlungen für das Fahrzeug, die auf der finalen “BAFA-Rechnung” nicht ausgewiesen wird.
  • Händler übernimmt die BAFA-Antragstellung in Eigenregie und lässt das Fahrzeug 6 Monate auf sein Autohaus zu. Er gibt einen entsprechend reduzierten Kaufpreis mit Verweis auf einen “Mietkauf” an.

Dabei wird diese Masche der Rechnungsaufteilung in den von nextmove detailliert beschriebenen Fällen erst nach Unterzeichnung des Kaufvertrages deutlich. “Durchschaubar sind die Tricks nur dann, wenn man sich mit der sehr komplexen Rechtslage auskennt”, erklärt nextmove-Geschäftsführer Stefan Moeller. “Bei der Berechnung des ‘Förderfähigen Gebrauchtwagenpreises” sind einige Faktoren zu berücksichtigen - beispielsweise dürfen nur 80 Prozent des Listenpreises inklusive der kompletten Sonderausstattung angesetzt werden, um dem Wertverlust eines gebrauchten Fahrzeugs gerecht zu werden, während bei Neuwagen-Anträgen nur der Preis der Grundausstattung relevant ist.”

Mit der Betrugsmasche schädigen unseriöse Händler sowohl den Steuerzahler, der die Erschleichung der Subvention bezahlen muss, als auch seriöse Händler, die die Fahrzeuge zu fairen Preisen anbieten. Und, nicht zuletzt auch die Käufer der Fahrzeuge, die den Betrug kaum durchschauen können, deren BAFA-Antrag aber möglicherweise abgelehnt wird. “Wir raten dazu, vor dem Kaufabschluss gezielt beim Händler nachzufragen, und sich im Zweifelsfall vorab eine Musterrechnung schicken zu lassen”, so Moeller weiter.

Denn: Beantragt ein Kunde die BAFA-Förderung mit falschen Angaben, steht auch er im Verdacht des Subventionsbetrugs. Möglicherweise muss er dann beweisen, dass er unschuldig ist.

Ein von solchen Machenschaften Betroffener ist Sebastian B., der gemeinsam mit seinem Vater einen ID.3 kaufte. Bei der Antragstellung zum Umweltbonus passten die Daten aber nicht. "Eigentlich wollten wir mit dem Umstieg aufs E-Auto etwas Gutes für die Umwelt tun. Aber solche Probleme hatte ich echt nicht auf meiner Checkliste beim Autokauf." Das BAFA selbst ist für allgemeine Anfragen von Kunden telefonisch und per E-Mail kaum erreichbar - insofern sind die Kunden auf die Erfahrungen der Autoverkäufer angewiesen, und in den von nextmove gezeigten Fällen ausgeliefert.

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Worauf ist beim Kauf von Gebrauchtfahrzeugen nach Gesetz zu achten? Die Checkliste junge Gebrauchte hilft:

 

Sind Ihnen ähnliche Fälle passiert? Dann schreiben Sie uns an insider@nextmove.de.