nextnews: Tesla teurer, Flatrates, Preise Nissan Ariya & Renault Megane, VW Updates, ZOE-Gate, Toyota

 

Bestellstart Nissan Ariya

Der Nissan Ariya ist der neue Hoffnungsträger der Marke und ab sofort reservierbar - leider vorerst nur in Großbritannien. Die Preise starten bei 41.845 Pfund, das sind umgerechnet knapp 49.500€. Dafür bekommt man dann den 63 kWh Akku mit der Ausstattungslinie Advance.  Die Version mit dem 87 kWh Akku kostet umgerechnet knapp über 60.000€. Für die Bestellung sind dann 99 Pfund Anzahlung fällig. Diese wird im Falle einer verbindlichen Bestellung oder Stornierung der Online-Reservierung aber zurückerstattet. In Deutschland kann man derzeit nur den Ariya-Newsletter abonnieren.

Konfigurator des Nissan Ariya in Großbritannien. Quelle: Nissan

 

Preise für Renault Megane E-Tech

Gestern gab es Preise für den neuen Megane E-Tech. In der Basis kostet das Auto 35.200€ und damit gerade mal 260€ weiniger als der aktuelle VW ID.3 in der Basis - wobei der ID.3 mit 58 kWh gegenüber 40kWh den größeren Akku bietet und in der Basis bereits einen CCS-Anschluss hat. Die Motorisierungen wurden auch umgestellt. Mit dem kleinen Akku ist jetzt auch eine Schnellladeoption mit bis 85kW Leistung verfügbar. Die Variante mit der großen Batterie und dem einphasigen Onboardlader entfällt.

Konfigurator des Renault Megane E-Tech. Quelle: Renault

Die 47.500€ sind aber noch nicht das obere Ende der Preistabelle, denn auch für diese Variante sind noch zwei technische Pakete und Designoptionen zubuchbar, sodass voll ausgestattet ganz sicher die Marke von 50.000€ erreicht wird. Der Umweltbonus von 9570€ geht natürlich bei allen Preisen noch ab. Die kommunizierte Leasingrate für den Einstieg liegt bei 230€ pro Monat. Reservierer können das Fahrzeug bereits bestellen. Für alle anderen öffnet Renault am 1. Februar die Bestellbücher. Bekannt ist inzwischen auch, dass Renault eine Anhängerkupplung für bis zu 900kg Zuglast anbieten will.

 

Toyota geht in die Offensive

Toyota hat in dieser Woche seine umfangreichen Elektro-Pläne vorgestellt.  Nachdem es bei den Japanern ja lange sehr ruhig war in Sachen Elektromobilität - zumindest was rein batterie-elektrisch betriebene Fahrzeuge angeht - hatte der Hersteller vor einigen Wochen zumindest den bZ4x vorgestellt. Das soll aber offenbar nur der Anfang einer umfangreichen Modelloffensive sein. Bis 2030 will der aktuell größte Automobilhersteller der Welt insgesamt 30 reine Elektroautos auf den Markt bringen.

Allerdings will sich Toyota auch in Zukunft technologisch nicht festlegen. “Wir leben in einer diversifizierten Welt und in einer Zeit, in der die Zukunft schwer vorhersehbar ist. Daher ist es schwierig, mit einer Einheitslösung alle zufriedenzustellen. Deshalb möchte Toyota seinen Kunden auf der ganzen Welt so viele Optionen wie möglich anbieten.“ Neben Batterieelektrischen Autos will Toyota auch Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Modelle und auch Wasserstoff-Autos anbieten.

Die neue "beyond zero" Modellplatette von Toyota. Foto: Toyota

Das bZ steht dabei für “beyond zero” - in den nächsten Jahren sollen diesem Motto noch weitere Fahrzeuge folgen. Einige relativ konkrete Studien dazu waren während der Präsentation von Toyota-Präsident Akio Toyoda höchstpersönlich schon zu sehen. Darunter befinden sich natürlich einige SUV’s und SUV-Coupe’s, sowie ein Pick-Up. Dazu soll aber auch eine Art Mittelklasse-Limousine angeboten werden.

Besonders interessant finden wir den “bZ Small Crossover”. Ein Kleinwagen der natürlich ebenfalls ganz zeitgemäß im SUV-Look daherkommt. Aber wie wir schon letztes Mal thematisiert haben, ist das eine Fahrzeugklasse, die im Elektro-Segment aktuell noch viel zu wenig vertreten ist. Das Auto soll mit einem möglichst kleinen Akku und einem sehr effizienten Antrieb ausgestattet werden. Zur Kapazität des Akkus gibt es aber noch keine Informationen. Aber eines wissen wir aus der Vergangenheit: Günstige und gute Kleinwagen bauen - das kann Toyota eigentlich sehr gut.

Der bZ Small Crossover soll die Kleinwagen-Klasse beleben. Foto: Toyota

Der Hersteller nennt jetzt auch ganz konkrete Zahlen zum Verbrennerausstieg - zumindest in Europa. Ab 2035 sollen nur noch emissionsfreie Fahrzeuge verkauft werden. Die Tochter-Marke Lexus soll schon 5 Jahre früher, also 2030 zur reinen Elektromarke in Europa werden. 2035 will Lexus dann auch weltweit keine Verbrenner mehr verkaufen. Deshalb soll es bei Toyotas Premium-Tochter in naher Zukunft auch einige neue Modelle geben. Die Modellpalette reicht hier von den obligatorischen SUV’s bis hin zum Sportwagen.

Auch Lexus hat umfangreiche Pläne zur Elektrifizierung vorgestellt. Foto: Toyota

Lexus spricht dabei zukünftig auch von der Verwendung von Feststoffbatterien. Wann und in welchen Fahrzeugen die dann zum Einsatz kommen ist aber noch nicht bekannt. Wir begrüßen den Sinneswandel bei Toyota.

 

Unfertige Teslas

Tesla schien bisher immun gegen das Thema Chipmangel zu sein und hat weiter große Stückzahlen, vor allem Model 3, mit kurzen Lieferzeiten an die Kunden ausgeliefert. In den letzten Monaten gingen bei Tesla in Deutschland die Preise für das Model um 2000-3.000€ nach oben. Und jetzt auch die Lieferzeiten: März bzw. Mai 2022 lauten die aktuellen Prognosen. Wovon VW aktuell nur träumen kann, das sind für Tesla-Verhältnisse lange Lieferzeiten. Fraglich ist, wo die Ursache liegt. Ist es die hohe Nachfrage oder schlägt der Chipmangel jetzt auch bei Tesla durch?

Die Zulassungszahlen der nächsten Monate werden diese Frage sicher beantworten. Auswirkungen des Chipmangels spüren jetzt auch Neuwagenkunden in Deutschland. Offenbar kommen aktuell alle Model 3 für Deutschland ohne Anhängerkupplung, sofern bestellt. Und sehr viele kommen ohne induktives Laden und USB-Anschlüsse im vorderen Bereich der Mittelkonsole.

Im Zuge einer normalen Übergabe übersieht man so etwas leicht und wundert sich hinterher. Die Mitarbeiter in der Auslieferung hatten offenbar die klare Vorgabe, Kunden nicht proaktiv zu informieren und den Mangel nur auf Nachfrage einzuräumen. Aber, Tesla zeigt sich einsichtig und informiert jetzt Kunden vorab per SMS über die Produktionslücken. Von einem Tesla Delivery Mitarbeiter haben wir die Schätzung bekommen, dass er persönlich aktuell 6 von 10 Fahrzeugen ohne USB übergibt.  Den Kunden wird bei Lieferbarkeit der Teile ein Ranger-Termin zur Nachbesserung in Aussicht gestellt.

 

Premium Laden mit Reservierungsfunktion

Weihnachtsgeschenke gibt es auch für Audi-Kunden. Am 23. Dezember geht in Nürnberg das erste Audi Charging Hub in Betrieb. Auf der Stromseite gibt es 6 Stationen mit maximal 320kW Leistung, also theoretisch bis zu 1800kW Spitzenleistung in Summe. Die Anschlussleistung am Netz liegt aber nur bei 200kW. Das spart kosten und schont das Stromnetz. Außerdem gibt es auf dem Dach eine Photovoltaikanlage mit 30kW Leistung. Netz und PV-Anlage speisen gemeinsam in einen großen Pufferspeicher mit knapp 2,5 MWh. Diese Auslegung reicht derzeit für 80 Ladevorgänge pro Tag. Wenn mehr Autos kommen werden sich vermutlich die Ladezeiten verlängern. Zielgruppe sind vor allem auch Nutzer, die zu Hause oder am Arbeitsplatz keinen sicheren Ladeplatz haben und Audi bietet in mehrenen Punkten ein Ladeerlebnis, fast wie zu Hause:

1. Audi-Kunden können unabhängig vom gewählten Ladetarif für 31 cent pro kWh laden. Entsprechend ausgestattete Fahrzeuge können bereits Plug&Charge laden. Also beides wie zu Hause. Das Angebot ist aber offen für alle Marken. Die Ladestationen sind auch über die mobility+ App freizuschalten.,je nach Tarif für 49 bis 55 Cent oder über den Hyundai Tarif für 60 Cent.

2. Ein angenehmer Aufenthalt, ähnlich dem eigenen Wohnzimmer. Im Obergeschoß befindet sich eine 200 m2 große Lounge mit Dachterasse. Für Audi-Fahrer gibt es einen eigenen Bereich, den Zugangspin verrät die Charging App.

3. Ein sicherer Ladeplatz - auch wie zu Hause. Audi Kunden können sich über die myAudi-App einen Ladepunkt über Book’nPark vorab reservieren. Im Reservierungsportal kann der Nutzer einen individuellen Slot auswählen und bei Verfügbarkeit kostenfrei buchen. Der Slot dauert 45 Minuten, die Reservierung gilt dabei für die ersten 15 Minuten, danach wird der Platz freigegeben.

Die Reservierung ist kostenfrei. Sollte der Kunde für einen reservierten Slot verspätet eintreffen, wird der Ladepunkt nach 15 Minuten wieder freigegeben. Damit der Ladeplatz dann auch wirklich frei ist, hat Audi im Boden smarte Parkbügel angebracht. Diese fahren 15 Minuten vor Start der Reservierung nach oben, so dass ein Belegen des Ladeplatzes nicht mehr möglich ist. Die Freischaltung erfolgt dann aus der Reservierungsbestätigung und der Parkbügel fährt automatisch nach unten. Reservierung von Ladeplätzen ist ein Thema zudem wir Euch im Sommer hier auf dem Kanal schon mal befragt hatten. Damals war diese Option mit 91% der abgegebenen Stimmen durchgefallen.

Umfrageergebnis zur Ladesäulen-Reservierung. Quelle: Nextmove

Hintergrund ist eine künstliche Verknappung durch Leerstand der auf dem zeitlichen Puffer der Reservierungen beruht. Bei dem was Audi entwickelt hat, würden wir den Sachverhalt anders bewerten. Denn hier geht es vorrangig nicht um Durchreisende, sondern um Alltagsnutzer, die den Ladestop zu festen Zeiten in den Tagesablauf einplanen wollen. Insofern ist der Ansatz stimmig und Audi selbst will Erfahrungen sammeln und bezeichnet den Standort als Pilotprojekt. Durch die modulare Bauweise und die geringe Netzanschlussleistung ist das System kostengünstig auch an anderen Stellen einsetzbar und erfüllt die meisten Qualitätskriterien, die ja auch das Deutschlandnetz an die Ladeparks der Zukunft stellt. Der Batteriespeicher ist übrigens auch sehr nachhaltig, da es sich um 2nd Life Akkus aus zerlegten Entwicklungsfahrzeugen handelt.

 

 


nextnews: geheimer VW-Deal, Tesla auf 1, Zoe patzt, Autonomes Fahren, Laden beim Fahren, KfW, Rivian

Modellzulassungen im November

Über den Rekord-Anteil von 20% reinen E-Autos hatten wir bereits letzte Woche berichtet. Heute schauen wir uns an, wie die Modelle im einzelnen dazu beigetragen haben. Die erste Überraschung gab es direkt an der Spitze. Der Renault Zoe sichert sich mit sehr starken 4.200 Autos den Platz 1 im November. Das ist bemerkenswert. Wir nennen es bei nextmove “Das Comeback des Jahres”. Der Durschnitt in 2021 betrug bisher 1600 Auto pro Monat, was im Gesamtjahr für Platz 4 reicht.

Wie hat Renault das geschafft? Der Hersteller wirbt mit 10.000€ Elektrobonus und ist bekannt für attraktive Leasing-Angebote. In der Vergangenheit haben aber die hinterlegten Restwerte oft nicht der Realität entsprochen. Das Leasing selbst erfolgte oft über die Renault-Bank, das Restwertrisiko lag aber beim Händler. Die Rücknahme der Autos bei Leasingende erfolgte in der Vergangenheit dann oft oberhalb des Marktwertes. Die Differenz waren häufig mehrere 1000€. Damit die Händler auch weiterhin Elktroautos verkaufen möchten, wurde intern eine Rücknahmekompensation angeboten. Wenn sich der Hersteller unterhalb des Wertverlustes an die Kunden verkauft, ist das natürlich für den Kunden ein gutes Geschäft.

Quelle: KBA. Grafik: Nextmove

 

Heiße Ware nur für Mitarbeiter - VW Werksverkauf e-up!

Der VW e-UP! ist mittlerweile seit über einem Jahr nicht mehr für Endkunden bestellbar. In diesem Jahr werden noch vorbestellte Fahrzeuge ausgeliefert, danach soll Schluss sein. Viele potentielle Kunden sind darüber enttäuscht, da der e-UP! durch sein gutes Preis-Leistungsverhältnis und die alltagstaugliche Reichweite ein sehr attraktives Gesamtpaket ist. Auch nextmove Geschäftsführer Stefan Moeller ist begeistert von dem kleinen Wolfsburger. Seine Familie nutzt aktuell einen e-UP! im nextmove E-Auto-ABO.
Stefan Moeller fährt auch privat einen e-UP! Foto: Nextmove
nextmove hat diese Woche mehrere Meldungen darüber erhalten, dass VW-intern diese Woche über fast 800 der begehrten e-UP!’s für Mitarbeiter ausgeschrieben waren. Das entsprechende Vergabe-System kollabierte mehrfach, obwohl es sich um voll ausgestattete und damit vergleichsweise teure Fahrzeuge handelte. Die Autos waren innerhalb von wenigen Stunden vergeben.

Das Bestellsystem für Mitarbeiterfahrzeuge bei VW war schnell überlastet. Foto: Insider
Ein VW-Mitarbeiter schrieb nextmove: "Viele in meinem Bekannten- und Verwandten-Kreis haben erkannt wie praktisch der Up ist und würden sich wünschen, ebenfalls einen kaufen zu können."
Auch Moeller fühlt sich in andere Zeiten zurückversetzt: "Das Ganze erinnert mich an meine Kindheit in der DDR. Auch dort waren ja Autos Mangelware und es gab Vorteilsprogramme für die Mitarbeiter in staatseigenen Betrieben. Oft wurde die heiße Ware dann privat weiterverkauft."
Bei dem Blick auf die für 2022 neu angekündigten Modelle fällt auf, dass kein einziger Kleinwagen von etablierten Herstellern kommt. Moellers Fazit: "Aus unserer Sicht ist es ein echtes Desaster. Der Markt schreit nach Kleinwagen - und die Hersteller liefern SUV."
Bei VW scheint ein Comeback des Kleinwagen aussichtslos. Erst 2025 soll es im gesamten VW-Konzern wieder einen elektrischen Kleinwagen geben.

Renault Zoe patzt im Crashtest

Als Renault Zoe 2013 auf den Markt kam galt das Auto mit 5 Sternen im NCAP Crashtest als sehr sicherer Kleinwagen. Beim Insassenschutz für Erwachsene erreichte das Auto damals 89% der möglichen Punkte und auch beim Schutz für die Kinder auf der Rückbank machte er eine gute Figur. Der Fußgängerschutz war allerding mit 66% nur mittelmäßig. 2020 kam das Facelift auf den Markt und feierte im November das Comeback des Jahres. Doch es folgte direkt ein harter Rückschlag. Denn Euro NCAP hat das Fahrzeug jetzt erneut getestet. Das Ergebnis ist besorgniserregend. Das Fahrzeug erhielt 0 von den 5 erreichbaren Sternen im Crashtest und kann jetzt eigentlich nicht mehr als sicheres Elektroauto bezeichnet werden. Doch wie konnte das passieren?

Zunächst muss man berücksichtigen, dass sich die Anforderungen des NCAP ständig weiter entwickeln. Das bedeutet, dass Fahrzeuge die vor 10 Jahren auf den Markt kamen und damals ein sehr gutes Ergebnis erzielt haben bei einem erneuten Test unter derzeitigen Kriterien nicht mehr so gut abschneiden können. Dieser Effekt tritt jetzt auch den Renault Zoe. Die Grundlegende Konstruktion ist ungefähr 10 Jahre alt und wurde durch das Facelift auch nicht erheblich verändert. Das bedeutet, dass das Crashverhalten mit dem “alten” Zoe nahezu identisch ist. Auch in den Bereichen Fußgängerschutz und Fahrerassistenzsysteme verliert er wichtige Punkte und erreicht keine 50% der möglichen Punkte. Für das Marketing sind solche Zahlen natürlich desaströs. Als Sofort-Reaktion auf das schlechte Ergebnis hat Renault eine interne Meldung mit Argumentationshilfen an seine Händler gesendet.

Dort heißt es: “Dieses Ergebnis ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der ZOE in der Einstiegsversion nicht serienmäßig mit dem automatischen Notbremsassistenten ausgestattet (AEBS) ist. Das führt zu 0 Sternen in der aktuell gültigen Euro NCAP Wertungskategorie der Sicherheitsassistenzsysteme (ADAS). Gemäß den in den letzten Jahren mehrfach verschärften Wertungsrichtlinien von Euro NCAP bedeutet dies auch 0 Sterne in der Gesamtbewertung.” Und weiter: “Der Renault ZOE ist ein sicheres Fahrzeug und erfüllt alle gesetzlichen Sicherheitsnormen.”

Also alles nur halb so wild? Aber da waren doch noch die schlechten Werte beim Insassenschutz. Wie kommen die zustande? Der Teufel steckt hier im Detail. Schaut man sich beide ZOE-Modelle beim Seitenaufprall mit einem Pfahl im Vergleich an, erkennt man den Unterschied.

Beim Seitenaufprall des Renault Zoe's ist ein Airbag zu sehen, der den Kopf des Fahrers schützt. Foto: Euro NCAP

Beim Modell von 2013 gibt es einen Airbag, der den Kopf des Fahrers schützt, indem er dafür sorgt, dass er nicht mit der Scheibe oder der B-Säule in Kontakt kommt.

Beim Seitenaufprall des Renault Zoe's gibt es keinen Airbag der den Kopf des Fahrers schützt. Foto: Euro NCAP

Beim Facelift-Modell gibt es diesen Airbag nicht mehr, der Kopf ist nun ungeschützt und schlägt gegen die Fahrzeugteile. Damit steigt das Verletzungsrisiko natürlich erheblich. Damit werden beim Insassenschutz für Erwachsene nur noch 43% erreicht. Wir haben die Ausstattungslisten beider Modelle miteinander verglichen. Dort steht zunächst für beide, dass die Fahrzeuge jeweils über Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer verfügen.

Der Unterschied liegt, zumindest nach Ansicht der Videos, darin, dass der Seitenairbag im Facelift-Modell nun deutlich kleiner ist und damit den Kopf-Bereich nicht mehr mit schützt. Zu den Gründen dieser Änderungen können wir nur spekulieren. Ist es technischer Fortschritt oder eine Sparmaßnahme? Aus früheren Zeiten wissen wir, dass Seiten- oder Kopfairbags oft teure Sonderausstattung waren, auf die in der Serie oft verzichtet wurde.

Der Konzern-Bruder Dacia Spring macht im Sicherheits-Check leider auch keine viel bessere Figur. Immerhin erreicht er einen der 5 Sterne. Das liegt daran, dass der Spring serienmäßig einen Notbremsassistenten an Bord hat. Der Insassenschutz ist auch etwas besser, da der Dacia einen Seitenairbag hat, der sowohl den Kopf des Fahrers als auch die der hinteren Beifahrer schützt.

Beim Dacia Spring gibt es einen Airbag der sowohl den Fahrer, als auch die hinteren Beifahrer beim Seitenaufprall schützt. Foto: Euro NCAP

Man muss natürlich auch berücksichtigen, dass der Dacia ein günstiger Kleinstwagen ist, bei denen häufig Kompromisse zwischen Fahrzeuggröße, Preis und Sicherheit gemacht werden müssen. Der Zoe aber spielt aber in einer ganz anderen Fahrzeug- und vor allen Dingen Preisklasse. Trotz der Förderung sind für den Kleinwagen über 20.000 Euro fällig - da sollten die Kunden eine ausreichende Sicherheitsausstattung erwarten dürfen.

Rivian-Werk in Europa

Große Pick-Up’s sind nur etwas für den US-Markt! Es sieht so aus, als wenn Rivian diesen alten Grundsatz durchbrechen möchte. Der Hersteller ist offenbar auf der Suche nach einem Produktionsort in Europa, um auch hier Elektro-Pick-Up’s zu bauen. Bisher galt eine Produktionsstätte in England als mögliche Option. Das niederländische Wirtschaftsministerium gab jetzt bekannt, dass man mit Rivian im Gespräch über einen möglichen Standort in den Niederlanden sei.

Die Elektro-Pick-UP's könnten bald auch aus europäischer Produktion kommen. Foto: Rivian

Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um das Werk von VDL Nedcar. Das Unternehmen ist vor allem für die Produktion von Nutzfahrzeugen bekannt, baut aber auch im Auftrag PKW-Baureihen für BMW. Der große Vorteil für Rivian wäre, dass man kein neues Werk bauen müsste, sondern ein bestehendes Werk inklusive Mitarbeitern übernehmen könnte. Natürlich müsste entsprechend umgebaut werden, aber der Aufwand dürfte deutlich geringer ausfallen.  Die britische Regierung ist natürlich sehr daran interessiert, Rivian für sich zu gewinnen. In einem Brief an den Geschäftsführer wirbt man Medienberichten zufolge mit umfangreichen Anreizen für das Unternehmen. Es wird definitiv spannend, für welche der Möglichkeiten sich Rivian entscheiden wird. Eine bessere Situation kann es für den Hersteller eigentlich gar nicht geben, als wenn potentielle Produktionsländer versuchen, sich mit Anreizen und Zugeständnissen zu überbieten.

Laden beim Fahren

Der Stellantis Konzern hat in Italien eine ungefähr einen Kilometer lange Teststrecke für induktives Laden aufgebaut. E-Autos können hier während der Fahrt praktisch “drahtlos” aufgeladen werden. Unter dem Fahrbahnbelag befinden sich Spulen, die ein elektrisches Feld erzeugen über das die Fahrzeuge dann geladen werden. Die Leistung beträgt ungefähr 1MW.  Momentan wird das sogenannte Dynamic Wireless Power Transfer Sytsem mit einem Fiat 500e als PKW und einem Iveco Bus als Vertreter des Nutzfahrzeug-Segments getestet.

Auf der ca. 1 Kilometer langen Teststrecke in Italien testet Stellantis induktives Laden während der Fahrt. Foto: Stellantis

Induktives Laden bietet natürlich den Vorteil, dass auf längeren Fahrten keine Zeitverluste mehr durch Lade-Stops entstehen. Und auch die Reichweitenangst, die aktuell manch einen noch vom Umstieg abhält, kann dadurch genommen werden. Denn die Ladesäule befindet sich ja praktisch immer unter dem Auto. Außerdem käme man auch mit deutlich kleineren Akkus aus, was sich natürlich positiv auf das Gewicht des Fahrzeugs, den Bedarf an Ressourcen und den Preis auswirkt.

Das zugrundeliegende Prinzip des induktiven Ladens nennt sich Induktion und basiert auf elektromagnetischen Wellen. Dabei kommt eine Kupferspule zum Einsatz, die als Sender fungiert. Ganz neu sind solche Ansätze natürlich nicht. Weltweit sind bereits seit 10 Jahren verschiedene Projekte am Start, bisher jedoch noch nicht serienreif. Auch Enbw betreibt seit 2020 zusammen mit dem israelischen Unternehmen ElectReon eine Teststrecke in Schweden.


nextnews: Elektro-Rekord, BMW i4, Tesla startet GigaBerlin, JUCR Kündigung, Polestar 3, Opel Astra-e

Erste BMW i4 an Kunden ausgeliefert

Nicht in Autohäusern, sondern in der Zentrale in München hat Bernhard Kuhnt, Verkaufsleiter für Deutschland, in einer feierlichen Übergabe die ersten Autos an Kunden aus ganz Deutschland übergeben. Zur Übergabe sagte er: „Mit dem BMW i4 haben wir absolut den Nerv getroffen. Dies spiegelt sich in seiner sehr hohen Nachfrage wider. Wir freuen uns, zur richtigen Zeit mit einem vollelektrischen sportlichen Gran Coupé unser elektrifiziertes Produktangebot zu erweitern und heute die ersten Fahrzeuge – drei Monate früher als geplant – zu übergeben.“

BMW i4 an einer Ladestation

Insgesamt hat BMW nun 5 reine Elektroautos auf dem Markt. Und natürlich gibt es viele BMW-Fans, die auf dieses Auto gewartet haben, um nun auf die Elektromobilität umzusteigen. Es wird spannend zu beobachten, wie sich die Absatzzahlen des I4 im Vergleich zum 3er BMW entwickeln. Der 3er ist in Deutschland der meisterverkaufte BMW: Von Januar bis Oktober wurden 38.000 zugelassen.

Aber natürlich werden die Augen sowohl BMW-intern als auch bei uns auf den Vergleich zum Tesla Model 3 gerichtet sein, denn der i4 ist das erste Auto eines deutschen Herstellers, dass in der Fahrzeugklasse des Tesla Model 3 antritt. Bis Oktober wurden 25.300 Model 3 zugelassen und die Monate November und Dezember werden sicher wieder Rekordmonate für Tesla werden. In den kommenden Jahren folgen vollelektrische Versionen des BMW 7er, BMW X1, sowie der volumenstarke BMW 5er.  Aus jedem deutschen Werk wird es 2022 vollelektrische Modelle geben.  2023 will die BMW Group in rund 90 Prozent ihrer heutigen Marktsegmente jeweils mindestens ein vollelektrisches Modell im Angebot haben. Für 2030 plant das Unternehmen mit mindestens 50% Anteil an vollelektrischen Fahrzeugen weltweit.

Wir gehen davon aus, dass der i4 sehr gut im Markt ankommen wird und Kunden anspricht, für die bisher noch nicht das passende Auto dabei war. Auch Nextmove wird den BMW i4 in die Flotte aufnehmen. Derzeit haben wir noch kein Auslieferungsdatum. Wir gehen momentan davon aus, dass wir euch im ersten Quartal die Autos anbieten können. Wie die meisten Kunden haben wir blind bestellt, ohne das Auto vorher probezufahren.

BMW i4 Elektroauto mieten (nextmove.de)

 

Kündigungswelle bei JUCR

Tarife für öffentliches Laden sind ein spannendes Thema für E-Auto-Nutzer die regelmäßig an öffentlichen Ladestationen laden. Teuer, kompliziert, preislich intransparent, teilweise inkompatibel. Das sind die Vorurteile die vielen Fahrstromangeboten anhängen. 2021 sind zwei Startups angetreten, um öffentliches Laden deutlich zu vereinfachen. Eines davon ist JUCR. Keine Karten mehr, nur eine App für alles, keine undurchsichtigen Preise, einfach zu bedienen, monatlich kündbar, europaweit nutzbar. Ein fester Monatspreis und alles ist drin. Also eine sogenannte Flatrate fürs Laden. An fossilen Tankstellen für Diesel und Benzin wäre sowas undenkbar. Bei JUCR gibt es zwei Tarife für Privatkunden:

Bei JUCR gibt es für Privatkunden zwei Tarife zur Auswahl. Quelle: JUCR

Den Tarif CITY für 49 € monatlich für normales Laden mit Wechselstrom. Und den Tarif “Freedom” für monatlich 99 € für alle verfügbaren Ladestationen, d.h. auch für schnelles Laden an Autobahnen. Soweit, so einfach. Die Besonderheiten liegen aber in den AGB. Dort wurde vor einigen Wochen eine “Fair-Use-Klausel” eingeführt. “Sollte eine Nutzung des JUCR-Abonnements für mehr als eine Person oder ein unverhältnismäßig hoher bzw. unplausibler Energieverbrauch detektiert werden, behalten wir uns das Recht vor, Deinen Vertrag und das jeweilige Abonnement mit sofortiger Wirkung zu kündigen.”

Doch was bedeutet “unverhältnismäßig”? Auch dazu gibt es auch eine Definition. “Ein unverhältnismäßig hoher Ladeumfang entspricht beispielsweise einer monatlich hochgerechneten jährlichen Fahrleistung von über 30.000km pro Jahr und ist damit nicht vertragskonform.” Man bezieht sich dabei auf die doppelte Fahrleistung des Statistischen Durchschnitts für Deutschland.

Aber wie viel kWh sind das nun? Hier wird ein Durchschnittsverbrauch inkl. Ladeverlusten von 18kWh pro 100km angesetzt und eine Obergrenze von 450 kWh angegeben. Für uns klingt das eher nach einem Paketangebot und nicht nach einer echten Flatrate. In der Angebotsbeschreibung wurde zwischenzeitlich auch “Soft-fair-Use” als Ergänzung zu Flatrate hinzugefügt. Zum Start gab es eine echte Flatrate, die natürlich auch viele Power-User angezogen hat. Die AGB-Änderung war also möglicherweise eine Art Notbremse, um solche Nutzer wieder ausschließen zu können. Zur Veranschaulichung legen wir eine Fahrleistung von 3000km im Monat mit 25 kWh pro 100km zu Grunde. Dann ergibt sich folgende Rechnung: 3000 km mtl. x 25 kWh/ 100 km = 750 kWh  --> 750 kWh x 0,50 € (Schätzpreis DC Laden) = 375 €

Der Einkaufspreis für JUCR für schnelles Laden wird vermutlich bei mindestens 50 cent pro kwh liegen. Damit wären wäre man bei knapp 400€ Kosten - der Nutzer zahlt aber nur 99€. Insofern ist das  natürlich wirtschaftlich untragbar. Und dazu bekennt man sich jetzt auch und hat am Wochenende zahlreiche Kündigungen verschickt. “Nachdem wir Dein Ladeverhalten analysiert haben, müssen wir leider feststellen, dass auch Dein Mobilitätsbedarf nicht zu unserem Angebot passt. Deshalb sehen wir uns leider gezwungen, Dein Abonnement mit sofortiger Wirkung zu kündigen.”Es gab keine Vorwarnung oder Dialog mit dem Kunden, der Vertrag wurde “von heute auf morgen” gekündigt. In den Sozialen Medien beschwerten sich viele Kunden über den “harten Rauswurf” und führten an, dass die Ladeumsätze deutlich unter der genannten Obergrenze lagen, was natürlich für Außenstehende nicht nachprüfbar ist.

Wir haben bei JUCR nachgefragt und folgende Antworten erhalten: Wie viele Nutzer sind von der Kündigung betroffen? “Wir haben die Abos von weniger als 3% unserer Kunden vorzeitig beendet.” Warum wurden die Kündigungen fristlos ausgesprochen? Dazu JUCR: “Wir verstehen, dass fristlose Kündigungen zu Unmut und auch Enttäuschung führen. Am Ende des Tages müssen wir immer noch wirtschaftlich handeln und haben uns deshalb in den AGB für diese Regelung entschieden. Um Entgegenkommen zu signalisieren haben wir die offenen Beträge für die verbleibende Laufzeit eines jeden Abos auch sofort erstattet.”

Auch wenn man sich als Kunde innerhalb, aber an der Obergrenze der der Fair-Use bewegt, ist man ganz klar ein Kunde, bei dem JUCR draufzahlt. Daher unsere Nachfrage, ob demnächst vielleicht eine Preiserhöhung ansteht: “Wir glauben weiterhin, einen sehr fairen Preis in unseren Tarifen zu haben. Nichtsdestotrotz stehen wir nicht auf der Stelle und beobachten die Marktdynamik, um uns stetig zu verbessern.” Grundsätzlich funktionieren solche Tarif nur, wenn man auch Kunden hat, die deutlich weniger als die Obergrenze laden und das Produkt aus Gründen der Einfachheit und Zuverlässigkeit nutzen.

Auch bei der Kommunikation gab es in der Vergangenheit aus unserer Sicht Defizite. Zum Beispiel bei der Begründung für die Streichung des ehemaligen Travel-Tarifs, der für 69€ ausschließlich schnelles Laden ermöglichte. Dort hieß es, dass er u.a. wegen zu geringer Nachfrage gestrichen worden sei - wir glauben eher an das Gegenteil. Zum Thema Kundenkommunikation schrieb mir JUCR: “Da wir um ein Vielfaches schneller wachsen als angedacht, hat das operative Geschäft in allen Bereichen des Unternehmens die gesamte Zeit beansprucht. Dadurch ist das Thema Kommunikation in den letzten Wochen leider unglücklich gelaufen. Es war von unserer Seite aus nie beabsichtigt, den Eindruck einer nicht offenen und ehrlichen Kommunikation zu erwecken. Wir, die Geschäftsführung von JUCR, entschuldigen uns für diese unglückliche Kommunikation. Als noch junges Unternehmen, müssen wir stetig aus unseren Fehler lernen und nehmen dies jetzt zum Anlass, das ganze Thema in Zukunft besser zu machen.”

Abgesehen davon, dass die Kündigung ohne Vorwarnung und ohne persönliche Anrede erfolgte, war die Kommunikation aber aus unserer Sicht ganz okay und auch begründet: “Aber wir bitten Dich um Verständnis dafür, dass wir unser Angebot für die große Community der Elektromobilisten nur aufrecht erhalten können, wenn wir derartige Einschränkungen unseres Angebotes vornehmen.” Das bedeutet konkret: Entweder 3% der Kunden kündigen oder für 100% der Kunden den Preis erhöhen. Alles gesagte bezieht sich wohlgemerkt auf Privatkunden. Für Gewerbekunden gibt es abweichende Tarifangebote, die deutlich teurer sind.

Wir sind gespannt, ob sich Paket- oder Flaterateanbieter im Markt durchsetzen können. Grundsätzlich ist der Ansatz natürlich positiv zu bewerten, da es das öffentliche Laden deutlich vereinfacht. Die unterschiedlich intensive Nutzung der Kunden wird aber immer ein Problem bleiben. Es gibt eigentlich nur zwei Zustände: Entweder der Flatrate-Anbieter zahlt drauf oder der Kunde zahlt drauf.

 

Produktionsstart in Grünheide

Tesla baut eine der größten Autofabriken weltweit vor den Toren der Hauptstadt. Agilität, Flexibilität und hohes Tempo von Tesla treffen auf deutsche Gründlichkeit. Eigentlich wollte Tesla schon im Mai mit der Produktion der ersten Model Y beginnen. Trotzdem läuft der Bau der Fabrik für deutsche Verhältnisse in rasantem Tempo und es wurden jetzt tatsächlich die ersten Autos gebaut. Mit einer Kapazität von 500.000 Elektroautos hat das Werk eine große Bedeutung für die weitere Entwicklung der Elektromobilität in Europa. Deswegen berichten wir seit Beginn der Baumaßnahmen regelmäßig über den Baufortschritt in Grünheide.

Diese Woche wurde auch bekannt, dass Tesla auf ca. 1,1 Milliarden Euro Fördergeld für die Zellfertigung in Grünheide verzichtet. Obwohl die Förderung im Rahmen eines EU-Großprogramms so gut wie bestätigt war, zog Tesla seinen entsprechenden Antrag jetzt überraschend zurück. Die Gründe liegen vermutlich in den Bedingungen, die an eine Förderung geknüpft waren und für Tesla zu belastend waren. Auf Twitter erklärte Elon Musk dazu mit Bezug auf ein früheres Förderprogramm vor 10 Jahren: “Wir haben unsere Lektion (…) gelernt - belastende Bedingungen übersteigen den Wert des erhaltenen Geldes.”

 

Mehr Reichweite bei Opel

Opel spendiert dem Corsa-e und Opel Mokka-e mehr Reichweite. Der Corsa schafft nun 7% bzw. 22 km mehr, konkret sind das  350 km nach WLTP-Normreichweite. Beim Mokka-e sind auf dem Papier 14 km mehr drin, also 338 km mit einer Ladung. Das war auch zu erwarten, denn bereits letzte Woche hatte der Mutterkonzern Stellantis für die Konzernbrüder Peugeot e-208 und den Peugeot e-2008 mehr Reichweite angekündigt. An der 50 kWh Akkugröße wurde aber nichts geändert.

Opel Corsa-e nextmove-Fuhrpark Elektroauto
Zwei Opel Corsa-e am Nextmove-Standort in Leipzig. Foto: Nextmove

Der Reichweitengewinn ist das Resultat von verschiedenen Effizienz-Optimierungen:

  1. Wechsel der Serienbereifung auf Reifen mit einem besseren Rollwiderstand Klasse A+.
  2. Eine neue Getriebeübersetzung soll die Effizienz bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahnfahrten verbessern. Aus unserer Sicht war das bisher ein Nachteil der Plattform.
  3. Eine neue Wärmepumpe und eine intelligentere Klimatisierung des Autos bei kalten Außentemperaturen sollen den Stromverbrauch der Heizung senken.

Unterm Strich sind diese Maßnahmen für Stellantis natürlich viel günstiger, als 7% mehr Akku zu verbauen. Auch für die Kunden ist es gut, denn die Stromkosten pro Kilometer sinken. Insgesamt bleibt es aber dabei, dass die Elektroautos aus dem Stellantis-Konzern in Bezug auf Initial-Reichweite, Verbrauch und Ladegeschwindigkeit der Konkurrenz derzeit noch hinterherfahren.

 

Mehr Power für Polestar 2

Für die Allradvarianten des Polestar 2 ist jetzt optional mehr Leistung verfügbar. “Das Upgrade steigert die elektrische Leistung der Batterie. Dadurch erhöhen sich das Drehmoment und die Leistungsabgabe der Elektromotoren über den gesamten Drehzahlbereich. Die zertifizierte Gesamtleistung der Motoren steigt dadurch von 300 kW auf 350 kW und das Drehmoment von 660 auf 680 Nm.” Besonders im Bereich 70-130 km/h wird die Beschleunigung gesteigert. Der Sprint auf 100 km/h dauert nur noch 4,4s, statt normal 4,7s. So viel Fahrspaß gibt es natürlich auch bei Polestar nicht gratis. 0,3 Sekunden kosten 1000€, buchbar im online Store. Die Installation erfolgt dann als OTA Software Update.

Die Updates sind bei Polestar direkt über die Webseite buchbar. Quelle: Polestar

Tesla macht sowas bekanntermaßen schon länger. Dort gehören Upgrades per Software schon länger zum Standard. Den Beschleunigungs-Boost von 3,9 statt 4,4 Sekunden beim Model 3 Long Range gibt es als In-App-Kauf. Die 0,5 Sekunden kosten 1800€.