nextnews: Gratis Laden, Akkutausch Tesla, Probleme Model 3, VW ID.3 Performance, Preiskampf BYD

Ladesäulen-Offensive bei IKEA

IKEA bietet ihren Kunden in Deutschland noch immer kostenfreies Laden an ihren Standorten an. Aber an mindestens einem Standort wurde eine kuriose mechanische Ladesperre installiert, sodass nur noch ausgewählte Personen ihre Fahrzeuge Laden könnten. Außerdem wurde uns von zahlreichen Zuschauern berichtet, dass es dauerhaft defekte Ladestationen an zahlreichen Standorten gebe. Das zeigt, dass das von IKEA angebotene Ladeangebot aktuell eher unbrauchbar ist. Das scheint das Möbelunternehmen ähnlich zu sehen. Diese Woche berichtete zuerst die „BILD am Sonntag“ über die anstehende Überarbeitung des Ladeangebots.

Foto: IKEA

In den nächsten vier Jahren will man in Deutschland mehr als 1.000 Ladepunkte errichten. Im Statement heißt es: „Wir wollen helfen, dass sich die Elektromobilität noch schneller und stärker in Deutschland durchsetzt“. Die ersten Ladesäulen sollen nächstes Jahr an den Standorten Bielefeld, Bremen, Chemnitz, Freiburg, Kaarst und Mannheim errichtet werden. Die geplanten Schnelllader sollen dann Leistungen zwischen 50 kW und 400 kW ermöglichen. Auch die Nutzung außerhalb der Öffnungszeiten sollen ermöglicht werden. Mit dem Bau der neuen Ladesäulen entfällt aber auch das kostenfreie Laden.

Gratis Laden mit Ansage

Grafik: schnellladepark.app

Die Pfalzwerke sind einer der aufstrebenden Anbieter für schnelles Laden in Deutschland. Sie investieren deutschlandweit in den Aufbau von Ladeinfrastruktur. Gemessen an der Anzahl der Schnellladeparks sind die Pfalzwerke auf Platz sieben in Deutschland. Gemessen an den CCS-Anschlüssen sind die sogar auf Platz sechs in Deutschland und damit noch vor IONITY. Die Pfalzwerke gehen verschiedene Kooperationen mit Einzelhandelsketten wie beispielsweise Hornbach, Globus oder REWE ein. Damit sind die Standorte auch für Kunden interessant, die keinen Zugriff auf eine private Ladeinfrastruktur haben und somit das Laden im Alltag integrieren können.

Nun gehen sie strategisch den nächsten Schritt und verkündeten diese Woche die Übernahme von 23 Prozent der Anteile an der EnerCharge GmbH. EnerCharge sitzt in Österreich und entwickelt und produziert Schnellladetechnik für Pkw, Lkw und Busse. An den insgesamt 16 Standorten für schnelles Laden in Österreich setzen die Pfalzwerke schon heute auf Stationen von EnerCharge.

Übersichtskarte Pfalzwerke

Wer zu den Top-Betreibern gehören will, der sollte sich auch bei potentiellen Kunden ins Gespräch bringen. Bereits vor einigen Wochen gab es zum 111-jährigen Bestand der Pfalzwerke eine Gratis-Ladeaktion. Jetzt kommt es zu einer Neuauflage – diesmal allerdings mit einer längeren Vorlaufszeit. Die Osteraktion findet am 23. März an 123 Standorten Statt. Aber nicht an allen Standorten ist das Laden kostenlos. Die Übersichtskarte zeigt, dass die Standorte über ganz Deutschland verteilt sind. Diesmal ist auch Österreich mit zehn Standorten dabei. Unter den 123 Stationen werden 23 „Ostereier“ versteckt – daher der Name Osteraktion. An diesen 23 Ladeparks, an deinen ein „Osterei“ versteckt ist, ist das Laden kostenlos. An den anderen 100 Standorten kostet es zu Laden. Aber auch hier lohnt es sich, denn es werden nur 23 Cent pro kWh berechnet. Die Aktion läuft am 23. März von zehn Uhr bis 19 Uhr. Maßgeblich für den Preis ist der Startzeitpunkt des Ladevorgangs innerhalb des Aktionszeitfensters. Ob die Ladung gratis ist, sieht man beim Start des Ladevorgangs. Das Ganze funktioniert allerdings nur über einen Adhoc-Zugang. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: entweder über einen QR-Code oder über die „Pfalzwerke Charge“-App. Bei der App ist es nicht erforderlich einen Nutzer-Account anzulegen. Es müssen lediglich die Kreditkartendaten hinterlegt werden. In beiden Fällen ist die Zahlung ausschließlich über eine Kredit- oder Debit-Karte möglich. Für den Start des Ladevorgangs werden systemseitig immer 35 Euro auf der Karte reserviert. Berechnet werden aber nur die anfallenden Kosten. Der nicht verbrauchte Kautionsbetrag wird zeitnah storniert.

Hier kommt ihr zur Aktionsseite!

Neuer Super-Porsche

Vor einigen Wochen wurde der neue Porsche Taycan vorgestellt. Das Modell wurde umfangreich verbessert. Die Effizienz wurde gesteigert und das Facelift bietet bis zu 35 Prozent mehr Reichweite bei zugleich kürzeren Ladezeiten. Jetzt kommen noch zwei weitere Varianten des Taycan: Der Taycan Turbo GT und dass gleiche Auto mit dem sogenannten Weissach-Paket. Mit Letzterem holte sich Porsche auch den Rundenrekord für Serien-Elektrofahrzeuge auf der Nordschleife. Mit sieben Minuten und knapp acht Sekunden überbot man den vorherigen Rekord des Modell S Plaid um 18 Sekunden.

Foto: Porsche (Links: Turbo GT mit Weissach-Paket; Rechts: Turbo GT)

Beide Taycan-Varianten bieten 580 kW Leistung. Bei launch Control sind bis zu 760 kW Overboost-Leistung möglich. Für zwei Sekunden sind auch 815 kW möglich. Die Beschleunigung auf 100 km/h ist mit 2,2 Sekunden beziehungsweise 2,3 Sekunden angegeben. Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 305 km/h. Der Turbo GT ist 75 Kilogramm leichter als der Turbo S. Mit Weissach-Paket sind es als Zweisitzer nochmals 70 Kilogramm weniger. Der Preis beginnt bei 240.000 Euro. Die Auslieferungen sollen im Frühjahr starten.

ID.3 GTX Performance

Foto: Volkswagen

Der Elektroantrieb ermöglicht auch hohe Beschleunigungen in der Kompaktklasse im Bereich von unter vier Sekunden für den Sprint auf 100 km/h. Die meisten Modelle kommen aus China, wie beispielsweise der MG4 XPower oder Fahrzeuge auf der Geely-Plattform wie Smart Brabus-Varianten oder der Volvo EX30. Alle Modelle werden mit Alllrad angetrieben. Auch der Zusatz GTX stand bei VW bisher bei den MEB-Modellen für einen sportlichen Allrader. Der neue ID.3 GTX kommt aber mit einem Heckantrieb und leistet 210 kW. Außerdem gibt es noch eine Performance-Variante mit 240 kW Leistung. Das ist der bisher stärkste Einzelmotor in einem E-Auto bei Volkswagen. Es ist auch VWs schnellstes E-Auto mit maximal 200 km/h. Auch hier kommt der neue APP550 Motor zum Einsatz. Der Sprint auf 100 km/h gelingt in 5,6 Sekunden – eine halbe Sekunde schneller als Teslas Model 3 mit Hinterradantrieb.

Foto: Volkswagen

Die Reichweite wird durch eine neue 79-kWh-Batterie auf 600 Kilometer gesteigert. Hierbei handelt es sich allerdings vorerst um einen Prognosewert. Trotz der größeren Batterie verkürzt sich die Ladezeit. Innerhalb von 26 Minuten ist das Modell von zehn Prozent auf 80 Prozent geladen. Gekennzeichnet sich die GTX-Modelle durch ein individualisiertes Ex- und Interieur sowie eine erweiterte Serienausstattung. In der VW-Meldung heißt es weiter: „Zudem startet die Baureihe parallel zum GTX-Debüt mit einer komplett neu entwickelten Infotainmentgeneration durch“. Das klingt so, als würde es sich um eine Weiterentwicklung gegenüber dem ID.7 handeln. Erwartet wird eine Software-Generation 5. Beide Varianten sollen dieses Jahr auf den Markt kommen. Die Serienproduktion startet im Sommer.

Verkaufsstart ID.7 Tourer

Konfigurator VW ID.7 Tourer

Vor einer Woche öffnete VW den Konfigurator für den ID.7 Tourer – die Kombi-Variante des ID.7. Aktuell wird der Tourer im Konfigurator sogar etwas günstiger als die Limousine angeboten. Das liegt daran, dass im Preiss des Kombi weniger Serienausstattung enthalten ist. Zum Verkaufsstart gibt es auch noch VWs Aktionsprämie von 4.760 Euro. Die gibt es allerdings nur noch bis Monatsende. Daher startet der ID.7 Tourer ab rund 50.000 Euro. Bei gleicher Konfiguration wie die Basis der Limousine ergibt sich ein Kombi-Zuschlag von 1.000 Euro.

Foto: Volkswagen

Neben dem ID.3 bekommt auch der ID.7 Tourer eine GTX-Version. Beim Antrieb gibt es die bereits bekannten Plattform-Daten des neuen MEB-Antriebs. Das bedeutet der ID.7 GTX Tourer bietet 250 kW Leistung. Damit ist er immerhin der stärkste aller jemals gebauten Volkswagen Kombis. Für ausreichend Reichwiete sorgt eine neue 86-kWh-Batterie. Die Batterie ist aktuell noch nicht für die Heckantriebsvariante im Konfigurator verfügbar. Eine Reichweitenangabe gibt es allerdings noch nicht.

Gebrauchtwagenpreise im freien Fall

Grafik: DAT-Report

Bereits etliche Studienergebnisse zeigen, dass die Elektromobilität aktuell in Deutschland mit hoher Skepsis begegnet wird. Und dass trotz vieler Ergebnisse, die die Vorteile von E-Autos hervorheben. Bei so wenig Vertrauen in E-Autos entscheiden sich die meisten Kunden zum einen für einen Neuwagen und zum anderen eher für Leasing. Selbst Kunden, die grundsätzlich eher gebrauchte Autos kaufen, würden bei einem E-Auto eher zu einem Neuwagen greifen. Diese Effekte kommen jetzt immer stärker im Gebrauchtwagenmarkt an. Die Unternehmensberatung Berylls hat dazu eine Marktanalyse veröffentlicht und empfiehlt ein radikales Umdenken.

Den hohen Abfluss von jungen Gebrauchten in das Ausland bezeichnet Berylls sogar eher als Segen für den deutschen Gebrauchtwagenmarkt. Rechnerisch sind 25 Prozent der Neuzulassungen nicht im deutschen Fahrzeugbestand geblieben. Einem dreijährigen Gebrauchtwagen bescheinigt man mit 60.000 zurückgelegten Kilometern einen Restwert von 43 Prozent. Für die 524.000 Neuzulassungen des Jahres 2023 bescheinigt die Analyse für die nächsten drei Jahre einen Wertverlust von drei Milliarden Euro. Pro Auto sind das 6.000 Euro. Vermutlich bezieht sich diese Zahl auf die Restwertdifferenz zur ursprünglichen Erwartungshaltung. Die Studie empfiehlt auch eine Lösung: „Hersteller oder Leasingfirmen müssen bestrebt sein, die Fahrzeuge auch in zweiter oder dritter Hand selbst auszulasten“. Die schlechten Restwerte führen dazu, dass es immer schwieriger wird, attraktive Leasingraten darzustellen. Ein hohes Zinsniveau kommt erschwerend hinzu. Hier schließt sich der Neuwagen-Vermarktung.

Preiskampf bei BYD

In China tobt bereits ein Preiskampf bei E-Autos. Marktführer BYD hat nun die nächste Runde eingeläutet. Im neuen Modelljahr gibt es für den Kleinwagen Seagull eine preisreduzierte Glory Edition für umgerechnet unter 9.000 Euro. Laut Medienberichten soll bereits in der kleinen Batterie ein Natrium-Ionen-Akku zum Einsatz kommen. Die Reichweite wird mit 305 Kilometern angegeben. Das Modell soll auch auf andere Märkte kommen. Zunächst allerdings nur auf den mexikanischen und brasilianischen Markt unter der Bezeichnung Dolphin Mini. In Deutschland hat BYD bisher noch keine nennenswerten Stückzahlen verkauft. Zu Jahresbeginn gab es in kurzer Zeit zwei Preissenkungen. Das Ergebnis waren 94 Neuzulassungen im Februar über alle Modelle hinweg. Das sind sogar noch weniger Neuzulassungen als im Januar. Um hohe Stückzahlen unters Volk zu bringen, müssen aktuell bei Kleinen oder kompakten eine Leasingrate von 199 Euro angeboten werden – ohne Anzahlung und mit 10.000 Kilometern pro Jahr.

KBA

Auch BYD bietet auf der Seite des deutschen Importeurs aktuell eine Rate von 199 Euro an für den Dolphin Comfort. Die Rate entsteht durch einen rabattierten Zinssatz von 2,99 Prozent. Es wird aber noch eine Anzahlung von 4.670 Euro fällig und es handelt sich nicht um ein Leasingangebot, sondern eine Finanzierung. Damit trägt der Kunde das Restwertrisiko. Die 3.000 Euro Wechselprämie aus der zweiten Rabattrunde vom Januar wurde nun auf 4.320 Euro aufgestockt. Bei vier Jahren Laufzeit mit jährlich 5.000 Kilometer wird als Schlussrate ein Restwert von 17.105 Euro angenommen. Das entspricht nach vier Jahren noch rund 60 Prozent des rabattierten Kaufpreises.

In diesem Beispiel sind es 7.000 Euro Rabatt in Stufen. Zusätzlich gibt es einen internen Zinsrabatt, der den Herstellern vermutlich 3.000 Euro kostet. Hinzu kommen 4.670 Euro Anzahlung, die der Kunde eigentlich nicht zahlen möchte. Eine Rate ohne Anzahlung wäre also nur mit zusätzlichen 4.670 Euro Rabatt möglich. Der Restwert ist zudem so hoch, sodass die Santander Bank lieber eine Finanzierung anbietet. So liegt das Restwertrisiko nicht bei der Leasinggesellschaft oder dem Hersteller.

Tauschakkus für alte Teslas

Aus unserer Erfahrung sind Garantiefälle von Antriebsbatterien selten. Wenn es doch zu solchen Fällen kommt, erfolgt der Tausch meistens wegen technischer Defekte oder mangelhafter Zellen. Es kommt also eher zu Störungen wegen Produktionsfehlern. Die Unterschreitung der Mindestkapazität ist oftmals nicht der Grund. Die Ersatzteileverfügbarkeit bei Pkw ist seit 2019 EU-weit geregelt. Man hatte sich damals auf einen Zeitraum von sieben Jahren festgelegt. Deutsche Hersteller garantieren ihren Kunden eine Verfügbarkeit von zehn Jahren. Das entspricht dem deutschen Durchschnittsalter eines Pkw. Besonders bei auslaufenden Modellen oder Batterie-Varianten ist es für die Hersteller teuer und aufwändig passende Akkus über mehrere Jahre vorzuhalten. Man weiß auch nicht im Vorfeld, wie viele Ersatzbatterien gebraucht werden. Daher wäre es theoretisch einfacher, wenn man im Garantiefall in ältere Fahrzeuge einen Akku der neuesten Generation einbauen könnte.

Screenshot Artikel autoevolution

Das hat Tesla jetzt offenbar einem Kunden in den USA angeboten. Aus den vorliegenden Informationen geht nicht hervor, ob es sich um einen Garantiefall handelt. Das spielt aber für den Sachverhalt keine Rolle. Die Fahrzeuge der ersten Generation ab Baujahr 2017 waren mit NCA-Zellen – also Nickel-Cobalt-Aluminium im Format 2170 – ausgestattet. Zum Beispiel aus der Produktion von Panasonic oder LG. Als Ersatz wurde dem Kunden aber eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP) aus der aktuellen Produktion angeboten. Für den Kunden bringt das sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Er profitiert von einem neuen Akku, statt eines aufgearbeiteten. Außerdem hat der neue Akku mehr Batteriekapazität und dementsprechend erhöht sich die Reichweite. LFP-Batterien haben eine deutlich höhere Lebenserwartung der Zellchemie. Durch diese ist es auch im Alltag möglich die Batterie regelmäßig auf 100 Prozent laden zu können. Zusätzlich sind Lithium-Eisenphosphat-Batterien billiger, wobei im Falle einer Garantie der Hersteller vom Kostenvorteil profitiert. Jedoch sind LFP-Akkus deutlich schwerer und das Gewicht würde sich um rund 100 Kilogramm erhöhen. Damit geht auch eine deutlich verminderte Zuladung einher. Auch die Beschleunigung auf 100 km/h wir um circa eine halbe Sekunde erhöht.

Tesla hat dem Kunden eine entsprechende Erklärung zur Unterschrift vorgelegt, in der die relevanten Positionen kurz und übersichtlich beschrieben sind. Um das höhere Gewicht und den Fahrkomfort zu halten, werden auch andere Federn und Dämpfer eingebaut. Außerdem soll eine Achsvermessung durchgeführt werden. Zwischen beiden Akkus liegen rund sechs Jahre Bauzeit des Modells. Tesla zeigt sich in diesem Fall erneut hoch flexibel. Seit Jahren nutzen sie schon LFP-Batterien, während viele deutsche Hersteller diese Zellchemie bis heute noch nicht in neuen Modellen anbieten.

Probleme beim Tesla Model 3 Highland

Immer wieder bekommen wir Kummer-Nachrichten, wenn Beschwerden zum Fahrzeug vorliegen. Wir greifen dieses Thema erst auf, wenn es sich um ein serienrelevantes Problem handelt und mehrere Fahrzeuge betroffen sind. Im Falle des Model 3 Highland scheint es tatsächlich einige Fahrzeuge zu betreffen. Es geht um unerwünschte Vibrationen bei höheren Geschwindigkeiten und bisher kann Tesla den betroffenen Kunden im Service keine Abhilfe anbieten. Im Tesla-Forum berichten Dutzende Betroffene über entsprechende Probleme. In einer Model 3 Facebook-Gruppe bestätigen 19 Prozent der Highland-Besitzer von dem Problem betroffen zu sein.

Umfrage im Tesla-Forum

Das Problem ist reproduzierbar ab 80 km/h. Deutlich spürbar wird es ab 120 km/h. Sicherheitskritische Fälle sind bisher nicht bekannt, aber die Besitzer begleitet stets ein Gefühl von Unsicherheit. Ein Nutzer schrieb im Forum: „Heute habe ich eine Strecke von 200 Kilometern mit 120 Stundenkilometern zurückgelegt. Meine Handgelenke schmerzten von den Vibrationen. Ich habe den Eindruck, dass die Vibrationen zunehmen. Mein ganzes Auto vibriert, Sitze, Pedale und Lenkrad“. Das ist sicherlich ein Extremfall, aber auch andere Besitzer bestätigten, dass die Vibrationen nicht nur am Lenkrad spürbar sind. Das Problem tritt in allen Varianten auf.

Screenshot Tesla-Forum

Ein Zuschauer beschrieb uns seine Versuche, das Problem zu beheben. Er besitzt seit Oktober das Fahrzeug. Das ist sein drittes Model 3, weshalb er sich auch sehr gut mit dem Fahrzeug auskennt. Er war bisher dreimal beim Service. Am 26. Oktober 2023 wurden die Räder ausgewuchtet. Die Vibrationen waren unverändert vorhanden. Am 21. November 2023 wurden alle Räder erneut ausgewuchtet. Auch hier bleib die Vibration unverändert. Am 11. Dezember wurde erneut versucht die Räder auszuwuchten. Die Vibrationen waren danach noch immer vorhanden. Anschließend wurden die Räder mit einem Tesla-Vorführwagen getauscht. Auch das hat nicht geholfen. Die Räder wurden danach wieder zurückgetauscht und anschließend fand eine Achsvermessung und Spureinstellung statt. Das hat auch keine Abhilfe geschaffen. Er schrieb: „bei Autobahnfahrten fühle ich mich nicht mehr sicher“. Er hat den Mangel am 11. Februar 2024 auch dem KBA gemeldet. Aber das wird erst aktiv, wenn sicherheitsrelevante Mängel festgestellt werden.

Die Kunden suchen teilweise auch Abhilfe auf eigene Kosten. Zum Beispiel eine Achsvermessung in einer freien Werkstatt. Auffallend ist, dass die Autos vermutlich selbst mitbekommen, dass etwas nicht stimmt. Über den Servicemode lassen sich rückwirkend Fehlermeldungen anzeigen. Viele Kunden haben hier den gleichen Fehlercode. Der Fehler bezieht sich auf ein Lenksäulen-Steuermodul. Tesla konnte trotz mehrerer Versuche keine Abhilfe schaffen. Daher besteht grundsätzlich auch ein Recht der Rückabwicklung. Für Privatpersonen besteht immer ein Recht auf Widerruf für zwei Wochen. Wenn man demnächst also das Model 3 Highland ausgeliefert bekommt, sollte man direkt erstmal auf die Autobahn fahren und schauen, ob alles rund läuft.

Neue Modelle für Grünheide

Foto: Tesla

Am Mittwoch war Elon Musk in der Gigafactory Berlin zu Besuch. Er wollte das Wiederanlaufen der Fertigung nach dem Brandanschlag begleiten. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf die Teilnehmer berichtet, sagte er in seiner Rede an die Mitarbeiter: „Ich denke es ergibt Sinn, den Semi-Lastwagen auch in Europa in der Giga Berlin zu produzieren“. Vermutlich wird der Semi-Truck aber nicht mehr allzu viel mit dem 2017 vorgestellten Modell gemeinsam haben. Tesla arbeitet momentan daran, das Design und die Produktion zu optimieren. Denn der Tesla-Lkw soll zu annähernd gleichen Preisen wie ein Diesel-Lkw angeboten werden. Auch ein weiteres Modell soll „definitiv langfristig nach Berlin“ kommen: das Model 2. Beide Ankündigungen sind zwar noch relativ unverbindlich, aber das Unternehmen braucht. Billige Autos, um mehr Marktanteile zu gewinnen.


Alternative Antriebe in der Umweltbilanzanalyse: Elektrofahrzeuge gehen als Sieger hervor

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist noch immer, dass E-Autos eigentlich umweltschädlicher seien als Verbrenner. Außerdem glaubten laut dem Automobilbarometer 2024 von Consors Finanz 51 Prozent der Befragten nicht daran, dass das E-Auto den Verbrenner komplett ersetzen wird. Um herauszufinden, welchen Einfluss verschiedene Antriebsarten wirklich auf die Umwelt haben und dementsprechend welche Antriebsart in Zukunft am relevantesten ist, hat das Umweltbundesamt eine Studie in Auftrag gegeben. Ziel dieser Studie war es die Umweltbilanz von Kraftfahrzeugen mit alternativen Antrieben zu analysieren. Die Studie wurde durch das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg durchgeführt.

Betrachtet wurden Pkw, leichte Nutzfahrzeuge sowie Lkw der Baujahre 2020, 2030 und 2050. In die Analyse ging nicht nur die Fahrzeugherstellung und Nutzung mit ein, sondern auch Fahrzeugwartung und -entsorgung sowie die Bereitstellung von Kraftstoff oder Strom. In der Studie werden zwei Szenarien berücksichtigt: Green Late und Green Supreme. Beide Szenarien nehmen an, dass die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom in 2020 429 Gramm CO2 verursacht hat. Laut dem Klimaschutzgesetz muss Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral werden. Daher geht die Studie ebenfalls in beiden Szenarien im Jahr 2050 von Werten von acht Gramm CO2eq/kWh aus. Beim Szenario Green Supreme wurden der CO2-Ausstoß wesentlich schneller reduziert als bei Green Late. Für 2030 gehen Werte von 113 Gramm CO2eq/kWh in die Berechnung ein. Beim Green Late Szenario sind es 254 Gramm CO2eq/kWh.

So schneiden die einzelnen Antriebe ab!

Quelle: Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg

Das höchste Treibhauspotenzial der Pkw des Baujahres 2020 haben Diesel- und Benziner. Ein Diesel-Kompaktklasse-Pkw kommt auf 239 Gramm Co2eq/km. Beim Benziner ist es ein Gramm weniger. Viele sehen Wasserstoff-Autos als umweltfreundlichere Alternative. So setzt beispielsweise Toyota seit Jahren auf einen Brennstoffzellenantrieb. Auch den Umweltbonus gab es für FCEV-Pkw. Die Studie kommt aber zu dem Ergebnis, dass dieser Antrieb nur geringe Vorteile gegenüber einem Benzin- oder Dieselfahrzeug hat. Hier sind es 199 Gramm CO2eq/km bei einem Kompaktklassse-Pkw. Das liegt daran, dass der Wasserstoff noch aus fossilen Energiequellen wie Erdgas stammt. Diese Bilanz zieht sich bis 2030 fort. Auch in anderen Wirkungskategorien wie Versauerung, aquatische Eutrophierung und der Feinstaubbelastung schneiden FCEV-Fahrzeuge sogar schlechter ab als Verbrenner. Erst in einer treibhausneutralen Welt sind sie mit Benzinern gleich auf. Sogar ein Plug-in-Hybrid hat mit 190 Gramm CO2eq/km einen geringeren CO2-Ausstoß als ein Wasserstoff-Auto. Batterieelektrische Pkw mit einem 55-kWh-Akku haben das geringste Treibhauspotenzial. Pro Kilometer werden hier nur 140 Gramm CO2 verursacht. Damit liegt der CO2-Ausstoß eines BEVs 41 Prozent unter dem eines Benziners.

Quelle: Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg

Bei einer zukünftigen Entwicklung ab 2030 nach dem Green Late Szenario, kann das Elektroauto den Vorsprung noch weiter ausbauen. Auch die Herstellung von BEV wird weniger CO2 verursachen – und dass trotz größer werdenden Batterien. Sofern die Treibhausgasneutralität erreicht worden ist, schneiden BEV in allen Wirkungskategorien besser ab als alle anderen Antriebsarten. Dieser Effekt ist beim Green Supreme Szenario sogar noch größer. Bei Verbrennungsmotoren verursachen die direkten Nutzungsemissionen das größte Treibhauspotenzial. Diese verursachen bei Benzin oder Diesel 147 Gramm CO2eq/km. Die Bereitstellung von Kraftstoff nimmt den zweitgrößten Posten in der CO2-Bilanz ein. Bei alternativen Antrieben ist die Bereitstellung von Strom sogar am CO2-intensivsten. Wartung und Entsorgung hat bei allen Antriebsarten den geringsten Einfluss auf das Treibhauspotenzial.

 

Quelle: Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg

Ein heutiger Diesel-Sattelzug mit 40 Tonnen zulässigen Gesamtgewicht und einer mittleren Beladung verursacht 1.000 Gramm CO2eq/km. Das meiste geht dabei auf die Kraftstoffverbrennung und -bereitstellung zurück. Auch hier sieht die Prognose für Wasserstoff schlecht aus. „Keine Vorteile gegenüber dem Diesel-Sattelzug hat der Brennstoffzellen-Lkw“. Das geringste Treibhauspotenzial haben O-BEV – also Oberleitungs-Sattelzüge - und normale BEV. Im Green Supreme Szenario sind die Vorteile der batterieelektrischen Lkw noch deutlicher. Wobei ein O-BEV sogar noch ein geringeres Treibhauspotenzial hat als ein BEV. Bei Sattelzügen sind die Herstellungsaufwände weniger relevant. Das liegt daran, dass diese wegen der hohen Fahrleistungen stark abgeschrieben werden. Den größten Einfluss haben die Kraftstoffverbrennung sowie die Bereitstellung von Kraftstoff und Strom. Bei einem Verbrenner macht das 90 Prozent des Treibhauspotenzials aus. Bei einem Elektrischen-Lkw sind es 75 Prozent.

BEV – die beste alternative Antriebsart der Zukunft

Quelle: Umweltbundesamt

Batterieelektrische Fahrzeuge waren in jedem Szenario die umweltfreundlichste Variante. Sogar schon zum heutigen Standpunkt lagen sie vor allen anderen Antriebsvarianten. In der Studie heißt es: „alle batterieelektrischen Fahrzeuge haben das Potenzial die Klimawirkungen gegenüber den heute üblichen verbrennungsmotorischen Fahrzeugen deutlich zu verringern, und zwar sowohl kurz- als auch langfristig“. Elektrofahrzeuge waren in allen Segmenten und Baujahren die überlegene Antriebsart bezüglich der Treibhausgaswirkung und des bereitgestellten Energieaufwands. Daher ist ein vermehrter Einsatz alternativer Antriebe im Verkehrs-Sektor zwingend notwendig. Nur so kann das Ziel - bis 2045 in Deutschland treibhausneutral zu sein – erreicht werden.

 

Hier geht es zur vollständigen Studie.


nextnews: Absatzkrise, Strafzoll für E-Autos, Dacia Spring, Hyundai IONIQ 5, FIAT E-Ducato

Fahrzeugbestand in Deutschland

Jedes Jahr zum Jahresanfang veröffentlicht das Kraftfahr-Bundesamt Daten zum aktuellen Fahrzeugbestand in Deutschland. Zum 01. Januar waren 49,1 Millionen Pkw zugelassen. Das ist ein Plus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 88,3 Prozent aller Pkw waren auf Privatpersonen zugelassen. Das durchschnittliche Alter der Pkw lag bei 10,3 Jahren. Das im Vorjahresvergleich am stärksten wachsende Segment sind SUVs mit einem Plus von 11,2 Prozent. Im Bestand waren es damit 12,2 Prozent.

Grafik: KBA

Die im Bestand am stärksten wachsende Antriebsart waren reine Elektroautos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es ein Plus von 39,1 Prozent. Der Anteil am deutschen Pkw-Bestand wuchs damit auf rund 1,4 Millionen E-Autos. Das entspricht einem Anteil von 2,9 Prozent. Vergleicht man die Zahl der Neuzulassungen mit dem Bestandszuwachs, sieht man, dass bei weitem nicht alle neu zugelassenen E-Autos die Zahl des Fahrzeugbestandes erhöht haben. Es wurden 524.000 E-Autos neu zugelassen. Der Bestand erhöhte sich allerdings nur um knapp 396.000 Einheiten. Das bedeutet nur drei von vier E-Autos, die 2023 erstmals zugelassen wurden, erhöhen die Bestandszahl. 25 Prozent wandern also statistisch gesehen aus dem Altbestand ab. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 16 Prozent. Eine Fluktuation ist zwar natürlich, aber in diesem Falle ist die Hohe Differenz beachtlich. Denn das Durchschnittsalter der Pkw liegt bei etwas mehr als zehn Jahren und erst seit fünf Jahren werden nennenswerte E-Autos in Deutschland zugelassen. Wenn wir nun unterstellen, dass ein Teil dieser Abwanderung noch Mitnahmeeffekte durch den Umweltbonus sind, dann bedeutet das, dass diese Autos in den Neuzulassungen dieses Jahr fehlen werden. Der Wegfall des Umweltbonus trifft die deutschen Absatzzahlen also doppelt. Zum einen kommt es seitdem zu einem gebremsten privaten Konsumverhalten. Zum anderen entfallen Neuzulassungen, die mit dem Ziel einer möglichst kurzen Haltedauer angeschafft wurden.

Im Monat Juni können besonders hohe Neuzulassungen erwartet werden. Hintergrund ist der Stichtag für die Einführung neuer Pflichtausstattungen für alle neu zugelassenen Fahrzeuge ab dem 07. Juli. Das betrifft beispielsweise die Funktionen Abbiegeassistent, ein intelligenter Geschwindigkeitsassistent, Kollisionswarner, Müdigkeitswarner, Notbremsassistent und Notbremslicht, Notfall-Spurhalteassistent und Rückfahrassistent. Auch eine Blackbox im Auto wird Pflicht und eine Schnittstelle für eine alkoholempfindliche Wahrnehmung. Wenn ein Auto diese Systeme nicht hat, muss es bis zum 07. Juli zugelassen sein, um noch vom Bestandsschutz zu profitieren. Ein halbes Jahr später könnte ein gegenteiliger Effekt beobachtbar sein. Fahrzeuge könnten zurückgehalten werden mit dem Ziel, sie nicht im November oder Dezember zuzulassen, sondern im Januar 2025. Grund sind die CO2-Flottenwerte für Europa.

CO2-Flottenwerte für Europa

Seit 2020 beziehungsweise seit 2021 im vollen Umfang gelten in der EU strengere CO2-Flottengrenzwerte. Es gilt eine Grenze von 120 g CO2/km. Es gibt allerdings noch einen Gewichtsfaktor. Schwere Fahrzeuge dürfen etwas mehr ausstoßen und leichtere Fahrzeuge müssen den Wert unterbieten, um straffrei verkauft zu werden. Die Einführung führte bei vielen Herstellern zur Markteinführung neuer Elektro-Modelle, die mit 0 Gramm CO2-Ausstoß in die Berechnung eingehen. Damit können sie Fahrzeuge mit hohen CO2-Emissionen ausgleichen. Jedes Gramm Überschreitung kostet für ein Fahrzeuge 95 Euro Strafe. Gerade bei Herstellern wie VW oder Stellantis könnte sowas in Millionenhöhe gehen. Die Vorgaben blieben bis einschließlich 2024 zunächst konstant. Die Hersteller mussten die Werte also nicht weiter absenken. Im Detail gab es aber kleinere Verschärfungen. So durften noch 2020 die schmutzigsten fünf Prozent außer Acht gelassen werden. 2023 ist auch die Mehrfachanrechnung von E-Autos entfallen, sodass es nun an mehr E-Autos benötigte, um die Werte auszugleichen.

Grafik: ICCT

Wie es den Herstellern 2023 gelang, zeigt das ICCT in einem aktuellen Market Monitor. Im Durchschnitt gelingt es den Herstellern gut ihre Vorgaben einzuhalten. Die Vorgaben 2023 wurden sogar um 12 Prozent unterboten. Die Hersteller im Einzelnen schneiden allerdings sehr unterschiedlich ab. Volvo liegt bei 50 Prozent unter den Vorgaben. Bei BMW inklusive Mini sind es 21 Prozent. Mercedes liegt bei 14 Prozent und Stellantis ungefähr bei zwölf Prozent unterhalb des Limits. Bei den meisten Herstellern beruht die Reduktion der Flottenwerte auf einem steigenden Absatz von Elektroautos.

Grafik: ICCT

Im Durchschnitt wurden 15 Prozent E-Autos 2023 neuzugelassen. Eine Sonderrolle nimmt die Allianz aus Subaru, Suzuki und Toyota ein. Sie schaffen es mit zwei Prozent E-Autos die Vorgaben immerhin um neun Prozent zu unterbinden. Im aktuellen Market Monitor kann man auch sehen in welchen Ländern die meisten E-Autos verkauft werden. In Schweden sind es 39 Prozent, in den Niederlanden 31 Prozent. Dann folgen in ein-Prozent-Schritten Belgien, Österreich, Deutschland und Frankreich. Für die Zielerreichung ist es allerdings egal, in welchem Land welches Auto verkauft wird.

Grafik: ICCT

Das könnte für den Verbraucher auch mit einem gewissen Risiko verbunden sein. Branchenkenner Christoph Schwarzer schreibt in seinem Artikel bei heise Autos: „Der Zwischenerfolg könnte zu weniger Ambitionen beim Verkauf von Elektroautos führen“. Diese Gefahr besteht besonders für das laufende Jahr. 2025 wird der Grenzwert um 15 Prozent abgesenkt. Für die Hersteller, die jetzt schon im Durchschnitt liegen, ist das durchaus machbar. Aber es gibt auch Hersteller, die die Vorgaben nur knapp erfüllen. Ford nur um fünf Prozent und VW um vier Prozent unter dem Durchschnitt. Renault-Nissan-Mitsubishi liegt sogar nur bei zwei Prozent. Hier ist also im nächsten Jahr eine deutliche Steigerung notwendig. Hyundai hat mit dem Casper schon einen Kleinwagen an der Startlinie. Ford kann nur auf die neuen MEB-Fahrzeuge hoffen. Renault hat den R5 und Scenic neu im Programm. VW hat nichts Günstiges für 2025 geplant. Der ID.2 soll erst 2026 kommen. Was das bedeuten könnte, sagte erst kürzlich Markenchef Thomas Schäfer auf einer VW-internen Veranstaltung. VW benötige für 2025 „mehr als eine Verdopplung der E-Autos im Vergleich zu heute“. Die Alternative wäre ein Milliarden-Betrag an Strafe. Hersteller, die schlechter als die 12 Prozent sind, könnten bereits verkaufte Autos zurückhalten. Damit könnten die Fahrzeuge von November und Dezember in die Januar 2025 Zulassung eingehen. Es geht um mehrere Tausend Euro pro Auto und das nur, weil das Fahrzeug ein paar Wochen später zugelassen wird.

Dementsprechend könnte es drei starke Effekte geben, die die Neuzulassungen in Deutschland nach unten beeinflussen – und das unabhängig von der Nachfrageentwicklung. Zum einen der beschriebene „Schiebe-Effekt“ zum Jahresende bei Herstellern mit Flottenproblematik. Hinzu kommt der sinkende Gebrauchtwagenabfluss ins Ausland wegen des Auslaufens des Umweltbonus. Letztlich können Händler und Hersteller seit dem Wegfall des Umweltbonus auch wieder mit taktischen Zulassungen auf den Lagerbestand arbeiten – sogenannte Tageszulassungen. Stand heute gibt es in Deutschland bereits mehrere tausend neue E-Autos, die bereits zugelassen, aber noch nicht verkauft sind. Darunter auch 2023er Erstzulassungen, die die 2023er Zahlen verbessert haben und den Absturz 2024 somit verstärkt haben.

Zulassungszahlen

 

Wie auch schon im Januar wurden auch im Februar mehr Neuwagen zugelassen als in den jeweiligen Vorjahresmonaten. Insgesamt waren es in Deutschland 217.388 Pkw. Der Elektroanteil lag bei 13 Prozent und damit erneut relativ niedrig. 27.479 E-Autos wurden neu zugelassen. Das sind zwar mehr als im Januar, aber man kann noch nicht von einem Anstieg der Nachfrage reden. Gegenüber dem Vorjahresmonat lag der Rückgang bei 15 Prozent. Aber einzelne Monate zeigen wegen hoher Schwankungen keinen Trend auf. Benziner haben im Februar 2024 einen Anteil von 36 Prozent. Diesel kommt auf 19 Prozent. Hybride ohne Stecker haben einen Anteil von 25 Prozent. Bei Plug-in-Hybride sind es sieben Prozent.

In den Top 20 der Elektro-Modellen im Februar zeigen sich bereits die Preisaktionen der Hersteller. Teslas Model Y ist noch immer auf Platz eins. Die Produktion in Grünheide wird aber zunächst noch bis Ende der nächsten Woche stillstehen. Grund war ein Brandanschlag auf die Gigafactory. Auf dem zweiten Platz ist der MG4. Vermutlich ist auch dieses Modell durch günstige Leasingraten so gut platziert. Der Skoda Enyaq ist auf Platz drei gefolgt von WV ID.4 und 5. Es geht noch weiter mit der MEB-Flotte. Auf Platz fünf ist der Cupra Born. Der Audi Q4 e-tron ist auf Platz sieben. Danach kommt der VW ID.3. Auf den Plätzen dahinter sind mit jeweils zwei Modellen die Marken Hyundai, Mercedes, BMW und Volvo.

Neue Regeln für Führerscheine

Das EU-Parlament hat neue Regelungen für Führerscheine auf den Weg gebracht. Es geht um mehrere Maßnahmen, wie beispielsweise die Befristung von Führerscheinen, den digitalen Führerschein, Probezeiten, begleitetes Fahren ab 17 und auch Gewichtsgrenzen für Fahrzeuge in den Führerscheinklassen. Aktuell liegt das Limit für die Klasse B bei acht Personen und 3.500 Kilogramm zulässigem Gesamtgewicht des Fahrzeugs. Bei Anhängern sind es 750 Kilogramm und auch hier gilt das Zuggesamtgewicht von 3.500 Kilogramm. Von diesen Beschränkungen sind vor allem jüngere Menschen, die ihren Führerschein ab 1999 erworben haben. Diese Gewichtsgrenze möchte das EU-Parlament nun ändern – zumindest für Personen, die die Klasse B bereits seit zwei Jahren besitzen.

Artikel ADAC

Die Gewichtsgrenze der Klasse B soll für Wohnmobile, Krankenwagen und Sonderfahrzeuge wie ein Feuerwehrwagen unabhängig der Antriebsart auf 4.250 Kilogramm anheben. Auch die Gewichtsgrenze aller anderen Fahrzeuge der Klasse B soll auf 4.250 Kilogramm gehoben werden – vorausgesetzt das Fahrzeug wird mit einem alternativen Antrieb betrieben. Das betrifft also vor allem Elektro-Transporter in der „Sprinter-Klasse“. Final beschlossen sind die neuen Regelungen aber noch nicht. Zunächst müssen noch das Parlament, die Kommission und der Ministerrat im sogenannten Trilog auf eine gemeinsame Position eingehen. Das Thema wird erst nach der Europawahl im Juni weiter behandelt. Mit einem Kompromissvorschlag wird im Herbst 2024 gerechnet. Sobald die neue EU-richtlinie beschlossen ist, muss Deutschland sie noch in nationales Recht umsetzen. In Deutschland gibt es bereits die Möglichkeit Elektro-Transporter bis 4,25 Tonnen zu fahren. Dies wurde durch eine gesetzliche Ausnahmeverordnung des Verkehrsministeriums auf den Weg gebracht. Hier waren aber noch „zusätzliche Fahrzeugeinweisungen“ und auch eine Eintragung im Führerschein notwendig.

Screenshot §6 Fahrerlaubnisverordnung

Zwischenzeitlich fand die Regelung auch Einzug in §6 der Fahrerlaubnisverordnung. Die Bedingungen waren, dass der Führerschein seit zwei Jahren im Besitz sein muss, es nur im Inland gilt, das Fahrzeug ganz oder teilweise einen alternativen Antrieb hat und es für die „Güterbeförderung“ gedacht ist. Auch Anhänger waren nicht gestattet. Von einer Pflicht zur Eintragung ist keine Rede mehr. Es ist aktuell noch nicht klar in welcher Form der Nachweis des Vergleichs zum Verbrenner erfolgen soll. Unter „Güterbeförderung“ versteht man im Allgemeinen einen gewerblichen genehmigungspflichtigen Transport von Waren. Handwerker-Fahrzeuge und auch ein privater Umzug fallen da vermutlich nicht rein.

Verkaufsstart Fiat E-Ducato

Fiat

Bereits vor einigen Wochen hatte Stellantis erste Daten für die überarbeiteten Transporter-Modelle vorgestellt. In der Klasse des Sprinters gab es jetzt auch den Verkaufsstart für den Fiat E-Ducato. Bereits bekannt war, dass Stellantis bei den großen Kastenwagen nur noch auf eine 110-kWh-Batterie setzt. Damit sollen bis zu 420 Kilometer nach WLTP möglich sein. Man setzt hier auf die klassische Nickel-Mangan-Cobalt-Zellchemie. Diese ist zwar hochpreisiger und performanter, aber dafür auch leichter. Der allgemeine Trend im Nutzfahrzeugsegment geht eigentlich zu Lithium-Eisenphosphat-Batterien. Diese kommt auch im neuen Mercedes eSprinter zum Einsatz. Die verwendete Zellchemie ist auch entscheidend für die mögliche Zuladung. Beim E-Ducato liegen die Werte zwischen 590 Kilogramm und 635 Kilogramm. Diese Werte können aber je nach gewählter Ausstattung bis zu 225 Kilogramm abweichen. Mercedes verzichtet beim eSprinter bei der großen Batterie auf eine 3,5 Tonnen Variante. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 4,25 Tonnen. Das führt zu knapp 1.100 Kilogramm Zuladung.

Der E-Ducato als 4,25 Tonner bietet bis zu 1.385 Kilogramm Zuladung und damit 25 Prozent mehr als der Mercedes eSprinter mit LFP-Batterie. Der eSprinter kostet in der Basis mit großer Batterie ab rund 62.000 Euro netto. Da sind allerdings schon Online-rabatt und Barbonus abgezogen. Fiat platziert sich in den Listenpreisen deutlich günstiger. Aber auch hier ist damit zu rechnen, dass die Händler noch Rabatte gewähren. Der Frontantrieb des E-Ducato leistet 200 kW. Den Sprint auf 100 km/h schafft er in unter zehn Sekunden und er wird erst ab 130 km/h abgeregelt. Die maximale Anhängelast wird mit 2,4 Tonnen angegeben. Das kombinierte Maximalgewicht des Zuges ist aber noch nicht bekannt. AC-Laden ist mit 11 kW möglich. Es soll aber später noch eine 22-kW-Ladeoption geben. DC-Laden ist mit maximal 150 kW möglich. Damit ist der Akku in 55 Minuten wieder auf 80 Prozent. Das Ladevolumen der Varianten liegt zwischen 13 und 17 Kubikmetern.

Facelift Hyundai IONIQ 5

Foto: Hyundai

Diese Woche hat Hyundai den überarbeiteten IONIQ 5 präsentiert. Der große Akku wächst auf 84 kWh an. Damit sollen rund 570 Kilometer Normreichweite möglich sein. Für die Batterievorkonditionierung wird ein manueller Start verfügbar sein. Außen wird das Fahrzeug um zwei Centimeter länger. Der Heckspoiler wurde deutlich verlängert und am Heck gibt es jetzt einen Scheibenwischer. Auch das Fahrwerk und die Geräuschdämmung wurden verbessert. Neben Äußerlichkeiten wurde Innenraum und Funktionalität überarbeitet. Es gibt jetzt zusätzliche Tasten in der Mittelkonsole für häufig genutzte Funktionen. Die zweite Sitzreihe kann jetzt auch aus dem Kofferraum aus umgeklappt werden. Apple CarPlay und Android Auto sind jetzt kabellos verfügbar. Auch die Scheinwerfer wurden überarbeitet. Es gibt im Konfigurator ein optionales LED-Paket. Das beinhaltet „Voll-LED-Projektionsscheinwerfer im Pixel-Design“. Das ist allerding kein adaptives Matrix-Licht. Neu eingeführt wird außerdem eine neue Designlinie mit der Bezeichnung „N Line“. Die Einführung des neuen IONIQ 5 startet im Heimatmarkt Südkorea. Der europäische Markt soll im Laufe des Jahres folgen. Informationen zum Preis und den Ausstattungsoptionen sollen in Kürze folgen.

Foto: Hyundai

Preise für neuen Dacia Spring

Foto: Dacia

Vor wenigen Wochen hat Dacia das Facelift des Springs vorgestellt. Die Restbestände des Vorgängers werden aktuell noch mit 10.000 Euro Rabatt abverkauft. Der Verkaufsstart des überarbeiteten Springs wird für Anfang April erwartet. Erste vorläufige Preise sind aber jetzt schon bekannt geworden. Für die Top-Variante Extreme 65 wurde den Händlern ein vorläufiger Listenpreis von 22.000 Euro genannt. Als Optionen enthalten, sind bereits ein Farb-Aufpreis, Einparkhilfe vorn, ein CCS-Anschluss und ein Schuko-Ladekabel.  Das ist beim Spring schon Vollausstattung. Aktuell liegt der Listenpreis für ein ähnlich ausgestattetes Vorgängermodell bei 26.300 Euro. Wobei die Einparkhilfe und die V2L-Funktion bisher nicht verfügbar waren. Ohne Berücksichtigung dieser Mehrausstattung ergibt sich eine Senkung des Listenpreises von rund 4.500 Euro und damit deutlich mehr als der ehemalige Herstelleranteil am Umweltbonus. Für die Basisversion ist somit ein Listenpreis von 19.000 Euro zu erwarten.

Strafzölle für China-Importe

Screenshot Artikel Handelsblatt

Seit Oktober 2023 wird untersucht, ob chinesische Hersteller von unerlaubten Subventionen profitiert haben. Dadurch können sie ihre Fahrzeuge besonders günstig auf dem europäischen Markt anbieten und haben dementsprechend einen Wettbewerbsvorteil. Die EU-Kommission teilte mit, dass bereits jetzt ausreichen Hinweise darauf vorliegen. Daher planen sie die Importe durch den Zoll zu erfassen. Dadurch könnten auch zu einem späteren Zeitpunkt rückwirkend Importzölle erhoben werden. Bereits ab Juli könnten Zölle vorläufig eingeführt werden. Im Januar kamen 20 Prozent der E-Autos für Europa aus China. Gut die Hälfte der Fahrzeuge war von westlichen Marken.


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Akzeptanz von E-Autos

Der Großteil der Europäer glaubt noch immer, Verbrenner seien umweltfreundlicher als E-Autos. Das geht aus den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung Horváth hervor. Hierfür wurden rund 2.000 kaufwillige Autokäufer aus zwölf europäischen Staaten befragt. Vergleicht man die Akzeptanz für E-Autos in den unterschiedlichen Ländern, schneidet Deutschland recht niedrig ab. Nur 17 Prozent der befragten Deutschen würden sich beim nächsten Autokauf „sehr wahrscheinlich“ oder „eher wahrscheinlich“ für einen Stromer entscheiden. Damit liegt Deutschland auf dem neunten Platz. Das Interesse an E-Autos ist in Österreich (15 Prozent), der Schweiz (14 Prozent) und den Niederlanden (elf Prozent) am geringsten. Am größten ist das Interesse in Dänemark mit 77 Prozent, gefolgt von Norwegen mit 75 Prozent.

Grafik: STANDARD ; Daten: Horváth

89 Prozent der Autofahrer, die bereits elektrisch fahren, würden sich beim nächsten Autokauf wieder in E-Auto holen. Unter den Plug-in-Hybrid-Besitzern sind es 81 Prozent, die sich beim nächsten Autokauf für einen reinen Stromer entscheiden würden. Bei Hybriden sind es 40 Prozent. 38 Prozent der Befragten, die einen Verbrenner fahren, würden sich beim nächsten Autokauf für ein E-Auto entscheiden. Es werden auch Gründe gegen den Kauf eines Elektroautos genannt. Vor allem zu hohe Kosten, ein mangelhaftes Angebot und Reichweitenbedenken wurden genannt. Aber der ADAC hat erst kürzlich gezeigt, dass selbst nach dem Aus des Umweltbonus das Elektroauto beim Vergleich der Gesamtkostenabrechnung gut abschneidet. Denn laut dem ADAC ist man mit einem BMW i4 günstiger unterwegs als mit einem vergleichbaren BMW-Verbrenner. Auch einen VW ID.3 kann man günstiger fahren als einen aktuellen Golf. Diese Ergebnisse gelten für Neuwagen.

Grafik: ADAC

Knapp 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie den Verbrenner-Pkw für die nachhaltigste Antriebsart halten, wenn man den gesamten Lebenszyklus betrachtet. Und das obwohl zahlreiche Studien das Gegenteil belegen. Beispielsweise zeigen der ADAC und auch das Umweltbundesamt die Umwelt- und Klimawirkungen von Pkw und Nutzfahrzeugen mit konventionellen und alternativen Antrieben. Der Klimavorteil von Elektroautos beträgt 40 Prozent im Vergleich zu Verbrennern. Aufgrund des starken Ausbaus von Wind- und Solarenergie wird der Vorteil für E-Autos aus dem Jahr 2030 auf 55 Prozent ansteigen.

Probleme in Grünheide

Foto: Tesla

Bereits seit Beginn des Baus der Gigafactory in Grünheide gibt es immer wieder Kritik zum Thema Wasser. Der Wasserverbrauch der Fabrik und die Abwasserentsorgung könnten die regionale Trinkwasserversorgung negativ beeinflussen. Erst kürzlich wurden die Bürger von Grünheide zu einer weiteren Tesla-Erweiterung befragt. Geplant ist ein Güterbahnhof, Lagerhallen und ein betriebskindergarten. Die Beteiligung der Anwohner war mit 70 Prozent relativ hoch. Deutlich war aber auch die Ablehnung. 65 Prozent der Befragten stimmten gegen eine Erweiterung – nicht zuletzt auch wegen der Kritik zum Thema Wasser. Schließlich steht die Gigafactory auch zu Teilen auf einem Wasserschutzgebiet. Die Befragung ist zwar nicht bindend, aber sie zeigt, wie die Stimmung Tesla gegenüber ist. Nun müssen Gemeindevertreter über die Bebauungspläne entscheiden. Auch der Finanzausschuss des Landtages müsste dem Verkauf der Flächen noch zustimmen.

Ausschnitt Artikel rbb24.de

Jetzt steht die Gigafactory erneut in der Kritik. Nach Angaben des Wasserverbandes Straußberg- Erkner (WSE) soll die Fabrik die zulässigen Grenzwerte für wassergefährdende Stoffe um ein sechsfaches überschritten haben und das schon seit zwei Jahren. Das geht aus einem Bericht des Sterns und RTL hervor. Es handelt sich konkret um erhöhte Phosphor- und Stickstoffwerte, die im Abwasser landen. Daraufhin hat das WSE für den Freitag (01. März) eine außerordentliche Sitzung einberufen. Sie fordern Tesla die Abwasserleitungen abzustellen. Das könnte einen erneuten Produktionsstopp bedeuten. Bisher wurden die Messwerte von Tesla nicht dementiert. Eine Sprecherin erklärte allerdings, dass die Gigafactory über eine Kläranlage verfüge. Es würde noch Abwasser der Küchen und Sanitäranlagen in das kommunale Netz eingehen. Es würden sich „keine negativen Auswirkungen“ auf die Kläranlage ergeben. Auch die Berliner Wasserwerke erklärten, dass die erhöhten Phosphor- und Stickstoffwerte „keinen Einfluss auf die Qualität des Berliner Trinkwassers“ hätten. Wasserwissenschaftler Martin Pusch des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei äußert allerdings einige Bedenken. Er ist der Meinung, dass die Werte die Trinkwasserversorgung negativ beeinflussen können. Teile des Abwassers fließen in den Müggelsee. Dessen Uferfiltrat speist eines der größten Wasserwerke Berlins.

Rabatt für Opel Corsa

Foto: Opel

Neue finanzielle Anreize für E-Autos werden seit Wochen immer wieder adressiert von uns. Eine neue und gleichzeitig kreative Variante für die praktische Umsetzung zeigt diese Woche Opel. Sie haben ein neues Sondermodell namens Corsa Electric Yes auf den Markt gebracht. Normalerweise bieten solche Sondermodelle eine reichhaltige Ausstattung und kosten dementsprechend auch mehr als das Basismodell. Opel macht da aber eine Ausnahme. Die Limited Edition des elektrischen Corsas startet bei einem Preis von 29.990 Euro. Das Sondermodell liegt somit fast 5.000 Euro unter dem Listenpreis der Basisversion bei zugleich mehr Ausstattung. Zum Ausstattungsumfang zählen verschiedene Designelemente inklusive 16-Zoll-Leichtmetallräder in schwarz und Sportsitzen. Verbaut ist ebenfalls das größere 10-Zoll-Display, welches es eigentlich erst in der höheren Ausstattungsvariante gibt.  Beim Antrieb wurde der etwas schwächere 100 kW-Motor genutzt. Die WLTP-Reichweite liegt bei 357 Kilometern. Wie hoch der Preisvorteil in Wirklichkeit ist, erfährt man allerdings nur beim Opel Händler. Denn vermutlich ist die Möglichkeit für Rabatte bei den frei konfigurierten Fahrzeugen deutlich höher als beim neuen Sondermodell.

Polestar im Umbruch

Foto: Polestar

Einst wurde Polestar als Rennsportteam gegründet und anschließend zur Tuning-Marke für Volvo-Modelle. Seit 2017 ist Polestar eine eigenständige Marke und fokussiert sich auf die Produktion von E-Autos.  Volvo war bisher mit 48 Prozent Polestars größter Anteilseigner. Bereits seit Anfang Februar ist bekannt, dass Volvo sich zurückziehen will. Sie möchten Polestar ab sofort nicht mehr finanziell unterstützen. Ausstehend ist noch ein Wandeldarlehen in Höhe einer Milliarde US-Dollar. Den Kredit hat Volvo allerdings bis 2028 verlängert. Volvo möchte nun Anteile im Wert von 850 Milliarden US-Dollar verkaufen. Der eigene Anteil soll auf 18 Prozent reduziert werden. Die Anteile sollen an Volvos Aktionäre verteilt werden. Vor allem an Geely. Der Aktiensplit soll im Verhältnis 2:1 erfolgen, gefolgt von einem automatischen Aktienrücknahmeprozess. Demnach können die Aktionäre wählen, ob sie als Eigentümer eintreten wollen oder die Rückkaufsaktien veräußern. Der Stichtag wird der 12. April sein. Geely wird damit zum neuen Großaktionär von Polestar und unterstützt das Unternehmen sowohl operativ als auch finanziell. Weitere 39 Prozent der Anteile an Polestar hält das Unternehmen PSD Investment. Das Unternehmen gehört Li Shufu – Vorstandsvorsitzenden von Geely. Volvo wird sich zwar finanziell zurückziehen, will aber weiterhin eng mit Polestar zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit bezieht sich auf Forschung und Entwicklung, Produktion, Kundendienst und Vertrieb.

Apple beendet Auto-Traum

Um ein mögliches Apple-Car haben sich schon immer viele Gerüchte gerungen. Aktuelle Entwicklungsstände zum geplanten Auto wollte Apple allerdings nie geben. 2014 haben sie mit der Entwicklung des Fahrzeuges begonnen. Das Ziel war es ein vollständig autonomes E-Auto schaffen. Apple soll sogar bereits vor Jahren potenziellen Partnern erste Prototypen vorgestellt haben. Laut Medienberichten habe man sich dann allerdings eher auf die Entwicklung einer Software zum autonomen Fahren konzentriert. Ein möglicher Preis hätte bei rund 100.000 US-Dollar gelegen. Bestätigt war zuletzt, dass Apple selbstfahrende Testfahrzeuge auf die Straßen des Silicon Valleys geschickt hat.

Zeitungsartikel von Bloomberg

Um das Multimilliarden-Dollar Projekt „Titan“ stand es allerdings nie richtig gut. Im Apple-Car-Team gab es wiederholt einen Strategien- und Führungswechsel. Jetzt berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg von einem Auslaufen des Projekts. Sie berufen sich auf Insiderinformationen. Die 2.000 Mitarbeiter, die an dem Projekt arbeiten, seien diese Woche darüber informiert worden. Viele Mitarbeiter sollen in die Abteilung für künstliche Intelligenz versetzt werden. Auch interne Bewerbungen auf Stellen in anderen Apple-Teams sollen möglich sein. Aber es wird auch zu Kündigungen kommen. Es ist noch offen, wie viele Mitarbeiter das betreffen wird. Apple selbst wollte dazu noch keine Stellung nehmen.

Apple ist als Elektronik-Hersteller gescheitert an dem Projekt. Sicherlich auch weil die Margen im Autogeschäft nicht so hoch sind, wie es Apple gewohnt ist. Andere Elektronik-Hersteller versuchen sich aber weiterhin an einem E-Auto. Beispielsweise will Sony zusammen mit Honda 2026 einen Stromer auf den Markt bringen. Im nächsten Jahr soll dieser bereits vorgestellt werden. Xiaomi ist sogar noch weiter. Sie haben erst neulich die Limousine SU7 vorgestellt. Marktstart soll noch dieses Jahr auf dem heimischen chinesischen Markt sein. Sie haben ambitionierte Ziele. Xiaomi will in den nächsten 15 bis 20 Jahren zu den fünf größten Automobilherstellern gehören.

Tesla Roadster Reloaded

Foto: Tesla

Elon Musk ist für seine vollmundigen Versprechen bekannt. Der neue Tesla Roadster wurde ursprünglich während der Enthüllung des Tesla Semi Lkw im Jahr 2017 präsentiert. Der Elektro-Sportwagen sollte Teslas neues Aushängeschild sein, um der Marke mehr Prestige zu verleihen. Angepriesen wurde eine Beschleunigung von Null auf 60 Meilen pro Stunde in 1,9 Sekunden. Eine Höchstgeschwindigkeit von über 400 km/h sollten möglich sein. Die Reichweite wurde mit über 1.000 Kilometern in Aussicht gestellt. Ursprünglich sollte der Roadster bereits 2020 für 200.000 Euro bis 250.000 Euro auf den Markt kommen. Ebenso wie bei dem Semi-Truck wurde der Marktstart immer wieder verschoben. Diese Woche gab Musk auf X bekannt, dass Tesla „die Designziele für den neuen Tesla Roadster“ erhöht hat. Der Roadster soll den Sprint auf 60 Meilen pro Stunde in unter einer Sekunde schaffen. Aktuell hält der Rimac Nevera mit 1.97 Sekunden den Rekord für die Beschleunigung auf 100 km/h für „Serienfahrzeuge“. Studenten der ETH Zürich und der Hochschule Luzern halten mit ihrem Elektro-Rennwagen den Beschleunigungs-Weltrekord für elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Sie brauchten nur 0.956 Sekunden für den Sprint auf einer Strecke von 12.3 Metern Sprintstrecke. Für die notwendige Traktion sorgt eine Art Staubsauger im Unterboden des Autos.

Elon Musk auf X

Elon Musk will nun mit einem Serienfahrzeug diese Werte erreichen. Der Schlüssel zu dieser Beschleunigung soll in der Kooperation mit SpaceX liegen. Das Auto wird mutmaßlich mit optionalen Kaltgas-Triebwerken ausgerüstet, die kurze Sprünge ermöglichen sollen. Musk äußert sich dazu: „So ein Auto wird es nie wieder geben, wenn man es überhaupt ein Auto nennen kann“. Diese Beschleunigung wirft allerdings die Frage auf, ob es den Roadster jemals geben wird. Zumindest scheint der Zeitplan fragwürdig. Erst diese Woche wurden die Designziele radikal überarbeitet. Bereits Ende 2024 soll das Auto präsentiert werden und 2025 in Produktion gehen.