Mercedes EQA, Elektroauto-Preiskampf, CO2-Strafen für Volkswagen – nextnews #138

nextnews #138

Es gibt Neues von Mercedes-Benz: Eines unserer wichtigen Themen der Woche aus der Elektromobilität in den nextnews #138. Daimler hat den EQA präsentiert: Das Fahrzeug teilt sich die gleiche Plattform mit dem Mercedes GLA. Zum Start kommt der EQA 250 mit Frontantrieb und 140 Kilowatt Leistung. Das reicht, um die zwei Tonnen in knapp neun Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen. Bei 160 km/h ist das Auto abgeregelt. Der Akku hat eine nutzbare Kapazität von 66,5 kWh für 426 Kilometer Reichweite nach WLTP. Schnellladen kann er mit bis zu 100 Kilowatt Leistung. Diese Leistung soll laut Mercedes über einen längeren Zeitraum gehalten werden, und das Auto so in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent nachgeladen werden können.

Später soll es optional auch noch eine Allrad-Variante geben und eine größere Batterie mit über 500 Kilometer Reichweite. Der Kofferraum fasst 340 Liter und damit fast 100 Liter weniger als bei der Benziner-Variante. Das ist vergleichsweise wenig und nahezu identisch mit dem Hyundai Kona. Mercedes verkauft das so: “Der EQA beweist, dass bei Nutzung einer bewährten Architektur ein hervorragender Kompromiss zwischen Leistungsfähigkeit, Kosten und Time-to-market möglich ist.“ Dem könnte man entgegenhalten, dass die Zeit für Kompromisse und Verzicht eigentlich vorbei ist.

Preislich startet das Auto bei ca. 47.500 Euro brutto und damit punktgenau unterhalb der Schwelle, die das Auto zum maximalen Umweltbonus von 9570 Euro qualifiziert: 3.570 Euro vom Hersteller + 6.000 Euro vom Staat. Das ist natürlich nicht günstig, aber es war noch nie günstig einen Mercedes zu fahren. Das wird sich auch bei Elektroautos nicht ändern. Nach Förderung ist der Preis aber nur etwas höher als der Mercedes GLA, in der kleinsten Motorisierung. Der startet bei 36.000 Euro.

Der EQA kommt bereits mit aktivem Spurhalte- und Bremsassistent, LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, elektrische Heckklappe, Ambientebeleuchtung mit 64 Farben, Komfortsitze, Rückfahrkamera und Multifunktions-Sportlenkrad in Leder und einer Wärmepumpe.  Solche Features lässt sich Daimler sonst versilbern. So wird es eine Anhängerkupplung mit 750 Kilogramm Zuglast und 80 Kilogramm Stützlast geben. Für die Allrad-Modelle verspricht Mercedes höhere Werte. Die restliche Ausstattungsliste dürfte aber natürlich lang sein.

Im Leasing dürfte der EQA deutlich attraktiver sein. Zuschauer unseres Kanals wissen, dass die Hersteller über Zinssatz und Restwerte die Verkaufszahlen besonders bei E-Autos steuern, denn auch 2021 gilt es wieder CO2-Ziele einzuhalten und diese wurden zum Vergleich zum Vorjahr nochmal verschärft. Schade finde ich, dass die Basis Version frontgetrieben ist und nicht auf der Hinterachse.

Preiskampf: VW ID.3 und Tesla Model 3 in Basisversion günstiger

Gestern hat VW die…hmmm so ca. 5 Stufe des Marktstarts zum ID.3 gezündet. Der kleine Akku kommt.
Konkret geht es also um die Variante mit Heckantrieb und 45kWh nutzbarer Kapazität für 351 km Reichweite nach WLTP. Das Model heißt Pure Performance, wobei Performance quasi die schnellere langsame Variante mit 110kW Leistung ist.

Der Einstiegspreis in den ID.3 ging mit dem kleinen Akku nochmal um ca. 3500 Euro nach unten und er startet jetzt bei 31.495 Euro. Beim Schnellladen ist jetzt 50 Kilowatt Leistung Serie für den Pure und 100 Kilowatt optional. Bei den Ladezeiten ergibt sich eine Differenz von 11 Minuten, also 31 zu 42 Minuten von 5 auf 80%. Die 100-Kilowatt-Option kostet 650 Euro Aufpreis. Wer einen günstigen Zweitwagen für die Stadt oder fürs Pendeln sucht, der braucht weder einen großen Akku noch schnelles DC-Laden.

Normales Laden ist mit 7,2kW möglich, damit braucht das Auto ca 7h Stunden um vollzuladen. Aber im Alltag ist man ja nie ganz leer.  Damit sind jetzt alle 3 angekündigten Batteriegrößen bestellbar, aber es fehlt noch was. VW geht – wie viele andere Hersteller auch – preislich Schritt für Schritt von oben in den Markt hinein und öffnet den ID.3 jetzt verstärkt für Zweitwagen-Käufer, denn nach Abzug des Umweltbonus liegt das Auto jetzt unter 22.000 Euro.

Bei der Basis-Ausstattung hat VW auch gekürzt. Nicht enthalten sind in der Basis Sitz- und Lenkradheizung sowie der Abstandstempomat, wer diese Features möchte muss für die Variante City ca 3000€ mehr hinlegen, dann auch schon mit 100kW-CCS-Option. Aber geht da noch was beim Preis? Ja, denn VW hatte ja für den ID.3 eine Preisuntergrenze von ca. 30.000€ Listenpreis versprochen, nach Förderung wäre das nur knapp über 20.000 Euro. Bekannt ist, dass noch eine Variante mit nur 93 kW Motorleistung kommt, die dann Pure heißt.

Aber diese Drosselung reicht aus unserer Sicht noch nicht für 1500€ angestrebte Reduktion. Schreibt uns doch mal in die Kommentare, was ihr denkt, wie VW die 30.000€ Marke beim ID3 knacken will. Wenn ihr den ID3 ausprobieren wollt: Wir haben schon 20 in der Flotte, jetzt auch im ABO ohne Laufzeitbindung verfügbar. 20 weitere ID.3 kommen demnächst noch dazu. Schickt uns einfach Eure Anfrage.

Doch die Woche hatte noch eine andere Überraschung parat: Das Tesla Model 3, das in Deutschland ein Nachfrageproblem hat, wird günstiger: Eine erste unauffällige Preissenkung um ca. 1000 Euro gab es am 1. Januar. Tesla hatte die höhere Mwst-Steuer nicht wie andere Hersteller 1:1 auf die Kunden umgelegt.
Am Mittwoch hat Tesla die Preise dann nochmal kräftig gesenkt: In Deutschland um 5-7 Prozent nach unten, das sind je nach Modell ca. 2500-3500 Euro.

Das Basismodell kostet damit nach Abzug der Förderung unter 35.000 Euro und ist ja schon relativ hoch ausgestattet. In anderen Ländern gab es nur kleinere Preisanpassungen. Der Vergleich mit anderen Ländern zeigt klar, dass Tesla in Deutschland besonders aggressiv bepreist, man könnte auch sagen attraktiv. Mehr dazu im nextnews-Video.

CO2-Strafen für den Volkswagen-Konzern

Die Berechnung des CO-Flottenwertes ist hoch komplex. Alle Länder der EU und des EWR fließen mit ein, jede Ausstattungsvariante wird auf Basis seines Gewichts einzeln berechnet. Noch dazu gibt es diverse Sonderfaktoren.… sowas zu rechnen dauert auch bei großen Herstellern. Von Strafzahlungen gefährdet waren vor allem Ford, Daimler und VW.

Zuerst mit Zahlen gemeldet und natürlich in der Meldung die Erfolge in den Vordergrund gestellt:

  • “Marke Volkswagen Pkw übererfüllt europäische CO2-Flottenziele 2020 deutlich.”
  • “Volkswagen verdreifacht Auslieferungen von vollelektrischen Autos in 2020”
  • “CO2-Durchschnittswert der Pkw-Neuwagenflotte liegt in Europa rund sechs Millionen Gramm unter gesetzlichen Zielen”

Der Haken: Auf Konzernebene reicht es noch nicht: Der Zielwert des CO2-Pools mit weiteren Herstellern wird knapp um rund 0,5 g/km verfehlt. Das heißt also rund 50 Euro Strafe pro Auto. Klingt nicht viel. Aber am Ende sollten das zirka 200 Mio. Euro Strafe zu Buche stehen. Volkswagen hatte entsprechende Rückstellungen gebildet.

 

nextnews #138 Themenübersicht:

00:00 Intro
00:58 Mercedes EQA vorgestellt
03:31 Preiskampf: Verkaufsstart für ID.3 Basisvariante und…
06:48 Kampfpreis beim Tesla Model 3
12:06 Thomas Ulbrich bleibt jetzt doch
13:41 CO2-Strafe für VW
14:51 ID.4 verzögert sich
16:36 Elektroautos den Saft abdrehen
19:02 weitere Rückrufe bei E-Autos
19:56 Freie Fahrt für saubere Autos
23:51 Erlkönig-Schau
24:43 neues von nextmove

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