Nutzfahrzeuge als Stromer: Notwendigkeit und Herausforderungen der Elektrifizierung

Der Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen steigt immer weiter an. Zuletzt kamen sie auf einen Anteil von 18,4 Prozent im Jahr 2023. Während der Elektro-Antrieb im Pkw-Bereich inzwischen beliebter ist als Diesel, sieht es im Nutzfahrzeug-Segment anders aus. Der Anteil elektrischer Nutzfahrzeuge an den Neuzulassungen liegt noch im einstelligen Bereich. Die beliebteste Antriebsart hier ist weiterhin Diesel. Aber auch hier gibt es immer mehr Fortschritte und inzwischen können beispielsweise auch Elektro-Transporter genauso vielfältig konfiguriert werden wie ihre Diesel-Ableger.

Foto: Siemens

Bereits 1882 gab es die ersten technischen Errungenschaften zu elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen. Siemens stellte den Elektromote vor. Das war das erste elektrisch betriebene Nutzfahrzeug und das zweite Elektro-Fahrzeug überhaupt. Das Nutzfahrzeug stellt einen Vorläufer des Oberleitungsbusses dar. Im 20. Jahrhundert ging man allerdings nicht weiter auf diese Technologie ein, da Verbrenner-Fahrzeuge billiger waren. Inzwischen forscht man wieder intensiver an Elektro-Fahrzeugen und es gibt bereits unterschiedlichste Modelle auf dem Markt, vom Pkw bis hin zum Schwerlaster. Aktuell sind in der EU Nutzfahrzeuge für 25 Prozent der im Verkehr entstehenden CO2-Emissionen verantwortlich. Damit sorgen sie für fünf Prozent aller Emissionen. Daher stellen Elektro-Nutzfahrzeuge eine Chance dar, die Werte zu senken. Das wird vor allem in Form von Elektrobussen in Städten umgesetzt. Hier stellt China einen Vorreiter dar. Dort fährt fast jeder fünfte Bus elektrisch. 99 Prozent der weltweiten elektrischen Busse sind in China unterwegs. Die Stadt Shenzhen hat sogar die komplette Busflotte elektrifiziert. Damit sollen 1,35 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Foto: Leipziger Verkehrsbetriebe

Vorteile elektrischer Nutzfahrzeuge

Der Einsatz von Elektro-Nutzfahrzeugen hat natürlich auch einige Vorteile zu bieten. Am offensichtlichsten ist, dass sie lokal emissionsfrei Fahren und keine Schadstoffe ausstoßen. Das führt dazu, dass die Luftqualität vor allem in Städten verbessert wird. Die Gefahr für Gesundheitsprobleme wie Atemwegserkrankungen wird somit reduziert. Auch der Lärm kann reduziert werden. Davon profitieren Anwohner und die Natur. Aber auch für Unternehmen ergeben sich wirtschaftliche Vorteile. Es kommt immer häufiger vor, dass Städte den Zugang zu ihren Innenstädten begrenzen. Man versucht damit Fahrzeuge mit hohen CO2-Ausstößen fernzuhalten. Durch ein elektrisches Nutzfahrzeug könnte der Zugang zu den Innenstädten weiterhin gesichert werden. Außerdem könnte auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden. Schließlich befürworten immer mehr Städte und Länder die Umstellung auf die E-Mobilität. Das spiegelt sich auch in Steuererleichterungen wider. In manchen Ländern wird der Kauf eines elektrischen Nutzfahrzeuges auch noch gefördert. In Deutschland ist das aber nicht mehr der Fall. Zuletzt wurde vom Verkehrsministerium bestätigt, dass auch das Förderprogramm für klimaschonende Nutzfahrzeuge und für alternative Antriebe von Bussen im Personenverkehr eingestellt wird.

Aktuell sind Elektrische Nutzfahrzeuge noch teurer als Dieselbetriebene, aber es verbergen sich erhebliche Einsparungspotenziale. Strom kostet bei weitem weniger als Kraftstoff. Dadurch reduzieren sich schon allein die Kosten pro 100 Kilometer. Noch dazu besteht ein Elektroantrieb aus weniger Teilen als ein Verbrennungsmotor. Vor allem bewegliche Teile kommen nicht so oft vor. Das führt zu selteneren Kosten und weniger Wartungen. Die Betriebskosten eines elektrischen Fahrzeuges sind dementsprechend wesentlich geringer und könnten im Laufe des Lebens sogar die Preisdifferenz zwischen Elektro und Diesel wett machen.

Foto: BorgWarner (Elektro-Motor für Nutzfahrzeuge)

Ein weiterer Vorteil von batterieelektrischen Nutzfahrzeugen ist, dass sie wesentlich effizienter sind als ihre Verbrenner-Versionen. Das führt auch dazu, dass der Einsatz von beispielsweise Elektro-Lkw den Endenergieverbrauch im Straßenverkehr senken würde. Weil sie eben effizienter fahren, können sie auch schneller beschleunigen. Vor allem schwere Nutzfahrzeuge wären nicht mehr so träge wie bisher. Letztendlich bedeuten Elektronutzfahrzeuge auch mehr Unabhängigkeit. Denn sie können mit erneuerbaren Energien geladen werden, weshalb man nicht mehr auf importierte Rohstoffe angewiesen ist.

Die Elektrifizierung der Nutzfahrzeuge steht noch vor Herausforderungen

Foto: Heineken

In der Theorie mag es einfach klingen. Aber in der Praxis steht man hier noch vor einiges Herausforderungen. Momentan werden elektrische Nutzfahrzeuge eher im Nahverkehr eingesetzt. Beispielsweise setzt nun die Brauerei Heineken fünf schwere E-Lkw ein, um ihr Bier von der Brauerei in Den Bosch zum Zentrallager in Duisburg zu bringen. Das ist eine Strecke von 135 Kilometern. Insgesamt sollen die Lkw täglich 540 Kilometer fahren. Allerdings muss dafür mindestens eine Ladepause eingelegt werden. Denn die meisten elektrischen Nutzfahrzeuge kommen nur 200 bis 300 Kilometer weit mit einer Batterieladung. Denn bisher sind die Akkus noch zu groß und schwer. Es müssen erst noch kompaktere und leichtere Batterien entwickelt werden, welche trotz dessen für ausreichend Reichweite sorgen. Auch die Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge muss weiter ausgebaut werden. Es braucht ausreichend Ladestationen in angemessenen Abständen, die auch eine hohe Leistung bieten. Außerdem müssen die Ladezeiten verkürzt werden. Vor allem Busse, die im Dauerbetrieb sind, können nicht längere Ladepausen einlegen. Aber auch Lkws müssten nach 45 Minuten vollständig aufgeladen sein. Schließlich müssen Lkw-Fahrer nach 4,5-stündiger Fahrt eine 45-minütige Pause einlegen. In der Zeit sollte das Fahrzeug vollgeladen werden. Die Leistungen müssen zwar besser werden, gleichzeitig müssen die Fahrzeuge auch im Anschaffungspreis günstiger werden. Aktuell ist beispielsweise ein elektrischer Sprinter von Mercedes fast preisgleich mit einem vergleichbaren Diesel. Das liegt aber an aktuellen Rabatten und ist noch nicht die Regel im Markt.

Foto: Mercedes-Benz

Ob ein elektrisches Nutzfahrzeug für den Betrieb in Frage kommt, lässt sich meist erst wirklich in der Praxis sagen. Eine Möglichkeit das zu testen ist die Anmietung eines solchen Fahrzeuges. Wir haben einige Transporter im Angebot in unterschiedlichen Ausführungen. Beispielsweise den Maxus EV80 mit rund 900 Kilogramm Nutzlast und 11,6 m^3 Ladevolumen. Auch kleinere Transporter wie der VW ID.Buzz Cargo sind in unserer Flotte.

Privacy Preference Center

Maxus eDeliver 3 Seitenansicht
Über 50%
Rabatt
Maxus eDeliver 3 im ABO mit mehr als 50% Rabatt für gewerbliche Neukunden - jetzt individuelles Angebot anfordern.
Last-Minute-Angebote
Sind Sie flexibel? Sparen Sie auf den normalen Mietpreis mit unseren Last Minute Angeboten an ausgewählten Standorten.
bis zu
50%