nextnews: Gratis Laden, Akkutausch Tesla, Probleme Model 3, VW ID.3 Performance, Preiskampf BYD

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Ladesäulen-Offensive bei IKEA

IKEA bietet ihren Kunden in Deutschland noch immer kostenfreies Laden an ihren Standorten an. Aber an mindestens einem Standort wurde eine kuriose mechanische Ladesperre installiert, sodass nur noch ausgewählte Personen ihre Fahrzeuge Laden könnten. Außerdem wurde uns von zahlreichen Zuschauern berichtet, dass es dauerhaft defekte Ladestationen an zahlreichen Standorten gebe. Das zeigt, dass das von IKEA angebotene Ladeangebot aktuell eher unbrauchbar ist. Das scheint das Möbelunternehmen ähnlich zu sehen. Diese Woche berichtete zuerst die „BILD am Sonntag“ über die anstehende Überarbeitung des Ladeangebots.

Foto: IKEA

In den nächsten vier Jahren will man in Deutschland mehr als 1.000 Ladepunkte errichten. Im Statement heißt es: „Wir wollen helfen, dass sich die Elektromobilität noch schneller und stärker in Deutschland durchsetzt“. Die ersten Ladesäulen sollen nächstes Jahr an den Standorten Bielefeld, Bremen, Chemnitz, Freiburg, Kaarst und Mannheim errichtet werden. Die geplanten Schnelllader sollen dann Leistungen zwischen 50 kW und 400 kW ermöglichen. Auch die Nutzung außerhalb der Öffnungszeiten sollen ermöglicht werden. Mit dem Bau der neuen Ladesäulen entfällt aber auch das kostenfreie Laden.

Gratis Laden mit Ansage

Grafik: schnellladepark.app

Die Pfalzwerke sind einer der aufstrebenden Anbieter für schnelles Laden in Deutschland. Sie investieren deutschlandweit in den Aufbau von Ladeinfrastruktur. Gemessen an der Anzahl der Schnellladeparks sind die Pfalzwerke auf Platz sieben in Deutschland. Gemessen an den CCS-Anschlüssen sind die sogar auf Platz sechs in Deutschland und damit noch vor IONITY. Die Pfalzwerke gehen verschiedene Kooperationen mit Einzelhandelsketten wie beispielsweise Hornbach, Globus oder REWE ein. Damit sind die Standorte auch für Kunden interessant, die keinen Zugriff auf eine private Ladeinfrastruktur haben und somit das Laden im Alltag integrieren können.

Nun gehen sie strategisch den nächsten Schritt und verkündeten diese Woche die Übernahme von 23 Prozent der Anteile an der EnerCharge GmbH. EnerCharge sitzt in Österreich und entwickelt und produziert Schnellladetechnik für Pkw, Lkw und Busse. An den insgesamt 16 Standorten für schnelles Laden in Österreich setzen die Pfalzwerke schon heute auf Stationen von EnerCharge.

Übersichtskarte Pfalzwerke

Wer zu den Top-Betreibern gehören will, der sollte sich auch bei potentiellen Kunden ins Gespräch bringen. Bereits vor einigen Wochen gab es zum 111-jährigen Bestand der Pfalzwerke eine Gratis-Ladeaktion. Jetzt kommt es zu einer Neuauflage – diesmal allerdings mit einer längeren Vorlaufszeit. Die Osteraktion findet am 23. März an 123 Standorten Statt. Aber nicht an allen Standorten ist das Laden kostenlos. Die Übersichtskarte zeigt, dass die Standorte über ganz Deutschland verteilt sind. Diesmal ist auch Österreich mit zehn Standorten dabei. Unter den 123 Stationen werden 23 „Ostereier“ versteckt – daher der Name Osteraktion. An diesen 23 Ladeparks, an deinen ein „Osterei“ versteckt ist, ist das Laden kostenlos. An den anderen 100 Standorten kostet es zu Laden. Aber auch hier lohnt es sich, denn es werden nur 23 Cent pro kWh berechnet. Die Aktion läuft am 23. März von zehn Uhr bis 19 Uhr. Maßgeblich für den Preis ist der Startzeitpunkt des Ladevorgangs innerhalb des Aktionszeitfensters. Ob die Ladung gratis ist, sieht man beim Start des Ladevorgangs. Das Ganze funktioniert allerdings nur über einen Adhoc-Zugang. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: entweder über einen QR-Code oder über die „Pfalzwerke Charge“-App. Bei der App ist es nicht erforderlich einen Nutzer-Account anzulegen. Es müssen lediglich die Kreditkartendaten hinterlegt werden. In beiden Fällen ist die Zahlung ausschließlich über eine Kredit- oder Debit-Karte möglich. Für den Start des Ladevorgangs werden systemseitig immer 35 Euro auf der Karte reserviert. Berechnet werden aber nur die anfallenden Kosten. Der nicht verbrauchte Kautionsbetrag wird zeitnah storniert.

Hier kommt ihr zur Aktionsseite!

Neuer Super-Porsche

Vor einigen Wochen wurde der neue Porsche Taycan vorgestellt. Das Modell wurde umfangreich verbessert. Die Effizienz wurde gesteigert und das Facelift bietet bis zu 35 Prozent mehr Reichweite bei zugleich kürzeren Ladezeiten. Jetzt kommen noch zwei weitere Varianten des Taycan: Der Taycan Turbo GT und dass gleiche Auto mit dem sogenannten Weissach-Paket. Mit Letzterem holte sich Porsche auch den Rundenrekord für Serien-Elektrofahrzeuge auf der Nordschleife. Mit sieben Minuten und knapp acht Sekunden überbot man den vorherigen Rekord des Modell S Plaid um 18 Sekunden.

Foto: Porsche (Links: Turbo GT mit Weissach-Paket; Rechts: Turbo GT)

Beide Taycan-Varianten bieten 580 kW Leistung. Bei launch Control sind bis zu 760 kW Overboost-Leistung möglich. Für zwei Sekunden sind auch 815 kW möglich. Die Beschleunigung auf 100 km/h ist mit 2,2 Sekunden beziehungsweise 2,3 Sekunden angegeben. Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 305 km/h. Der Turbo GT ist 75 Kilogramm leichter als der Turbo S. Mit Weissach-Paket sind es als Zweisitzer nochmals 70 Kilogramm weniger. Der Preis beginnt bei 240.000 Euro. Die Auslieferungen sollen im Frühjahr starten.

ID.3 GTX Performance

Foto: Volkswagen

Der Elektroantrieb ermöglicht auch hohe Beschleunigungen in der Kompaktklasse im Bereich von unter vier Sekunden für den Sprint auf 100 km/h. Die meisten Modelle kommen aus China, wie beispielsweise der MG4 XPower oder Fahrzeuge auf der Geely-Plattform wie Smart Brabus-Varianten oder der Volvo EX30. Alle Modelle werden mit Alllrad angetrieben. Auch der Zusatz GTX stand bei VW bisher bei den MEB-Modellen für einen sportlichen Allrader. Der neue ID.3 GTX kommt aber mit einem Heckantrieb und leistet 210 kW. Außerdem gibt es noch eine Performance-Variante mit 240 kW Leistung. Das ist der bisher stärkste Einzelmotor in einem E-Auto bei Volkswagen. Es ist auch VWs schnellstes E-Auto mit maximal 200 km/h. Auch hier kommt der neue APP550 Motor zum Einsatz. Der Sprint auf 100 km/h gelingt in 5,6 Sekunden – eine halbe Sekunde schneller als Teslas Model 3 mit Hinterradantrieb.

Foto: Volkswagen

Die Reichweite wird durch eine neue 79-kWh-Batterie auf 600 Kilometer gesteigert. Hierbei handelt es sich allerdings vorerst um einen Prognosewert. Trotz der größeren Batterie verkürzt sich die Ladezeit. Innerhalb von 26 Minuten ist das Modell von zehn Prozent auf 80 Prozent geladen. Gekennzeichnet sich die GTX-Modelle durch ein individualisiertes Ex- und Interieur sowie eine erweiterte Serienausstattung. In der VW-Meldung heißt es weiter: „Zudem startet die Baureihe parallel zum GTX-Debüt mit einer komplett neu entwickelten Infotainmentgeneration durch“. Das klingt so, als würde es sich um eine Weiterentwicklung gegenüber dem ID.7 handeln. Erwartet wird eine Software-Generation 5. Beide Varianten sollen dieses Jahr auf den Markt kommen. Die Serienproduktion startet im Sommer.

Verkaufsstart ID.7 Tourer

Konfigurator VW ID.7 Tourer

Vor einer Woche öffnete VW den Konfigurator für den ID.7 Tourer – die Kombi-Variante des ID.7. Aktuell wird der Tourer im Konfigurator sogar etwas günstiger als die Limousine angeboten. Das liegt daran, dass im Preiss des Kombi weniger Serienausstattung enthalten ist. Zum Verkaufsstart gibt es auch noch VWs Aktionsprämie von 4.760 Euro. Die gibt es allerdings nur noch bis Monatsende. Daher startet der ID.7 Tourer ab rund 50.000 Euro. Bei gleicher Konfiguration wie die Basis der Limousine ergibt sich ein Kombi-Zuschlag von 1.000 Euro.

Foto: Volkswagen

Neben dem ID.3 bekommt auch der ID.7 Tourer eine GTX-Version. Beim Antrieb gibt es die bereits bekannten Plattform-Daten des neuen MEB-Antriebs. Das bedeutet der ID.7 GTX Tourer bietet 250 kW Leistung. Damit ist er immerhin der stärkste aller jemals gebauten Volkswagen Kombis. Für ausreichend Reichwiete sorgt eine neue 86-kWh-Batterie. Die Batterie ist aktuell noch nicht für die Heckantriebsvariante im Konfigurator verfügbar. Eine Reichweitenangabe gibt es allerdings noch nicht.

Gebrauchtwagenpreise im freien Fall

Grafik: DAT-Report

Bereits etliche Studienergebnisse zeigen, dass die Elektromobilität aktuell in Deutschland mit hoher Skepsis begegnet wird. Und dass trotz vieler Ergebnisse, die die Vorteile von E-Autos hervorheben. Bei so wenig Vertrauen in E-Autos entscheiden sich die meisten Kunden zum einen für einen Neuwagen und zum anderen eher für Leasing. Selbst Kunden, die grundsätzlich eher gebrauchte Autos kaufen, würden bei einem E-Auto eher zu einem Neuwagen greifen. Diese Effekte kommen jetzt immer stärker im Gebrauchtwagenmarkt an. Die Unternehmensberatung Berylls hat dazu eine Marktanalyse veröffentlicht und empfiehlt ein radikales Umdenken.

Den hohen Abfluss von jungen Gebrauchten in das Ausland bezeichnet Berylls sogar eher als Segen für den deutschen Gebrauchtwagenmarkt. Rechnerisch sind 25 Prozent der Neuzulassungen nicht im deutschen Fahrzeugbestand geblieben. Einem dreijährigen Gebrauchtwagen bescheinigt man mit 60.000 zurückgelegten Kilometern einen Restwert von 43 Prozent. Für die 524.000 Neuzulassungen des Jahres 2023 bescheinigt die Analyse für die nächsten drei Jahre einen Wertverlust von drei Milliarden Euro. Pro Auto sind das 6.000 Euro. Vermutlich bezieht sich diese Zahl auf die Restwertdifferenz zur ursprünglichen Erwartungshaltung. Die Studie empfiehlt auch eine Lösung: „Hersteller oder Leasingfirmen müssen bestrebt sein, die Fahrzeuge auch in zweiter oder dritter Hand selbst auszulasten“. Die schlechten Restwerte führen dazu, dass es immer schwieriger wird, attraktive Leasingraten darzustellen. Ein hohes Zinsniveau kommt erschwerend hinzu. Hier schließt sich der Neuwagen-Vermarktung.

Preiskampf bei BYD

In China tobt bereits ein Preiskampf bei E-Autos. Marktführer BYD hat nun die nächste Runde eingeläutet. Im neuen Modelljahr gibt es für den Kleinwagen Seagull eine preisreduzierte Glory Edition für umgerechnet unter 9.000 Euro. Laut Medienberichten soll bereits in der kleinen Batterie ein Natrium-Ionen-Akku zum Einsatz kommen. Die Reichweite wird mit 305 Kilometern angegeben. Das Modell soll auch auf andere Märkte kommen. Zunächst allerdings nur auf den mexikanischen und brasilianischen Markt unter der Bezeichnung Dolphin Mini. In Deutschland hat BYD bisher noch keine nennenswerten Stückzahlen verkauft. Zu Jahresbeginn gab es in kurzer Zeit zwei Preissenkungen. Das Ergebnis waren 94 Neuzulassungen im Februar über alle Modelle hinweg. Das sind sogar noch weniger Neuzulassungen als im Januar. Um hohe Stückzahlen unters Volk zu bringen, müssen aktuell bei Kleinen oder kompakten eine Leasingrate von 199 Euro angeboten werden – ohne Anzahlung und mit 10.000 Kilometern pro Jahr.

KBA

Auch BYD bietet auf der Seite des deutschen Importeurs aktuell eine Rate von 199 Euro an für den Dolphin Comfort. Die Rate entsteht durch einen rabattierten Zinssatz von 2,99 Prozent. Es wird aber noch eine Anzahlung von 4.670 Euro fällig und es handelt sich nicht um ein Leasingangebot, sondern eine Finanzierung. Damit trägt der Kunde das Restwertrisiko. Die 3.000 Euro Wechselprämie aus der zweiten Rabattrunde vom Januar wurde nun auf 4.320 Euro aufgestockt. Bei vier Jahren Laufzeit mit jährlich 5.000 Kilometer wird als Schlussrate ein Restwert von 17.105 Euro angenommen. Das entspricht nach vier Jahren noch rund 60 Prozent des rabattierten Kaufpreises.

In diesem Beispiel sind es 7.000 Euro Rabatt in Stufen. Zusätzlich gibt es einen internen Zinsrabatt, der den Herstellern vermutlich 3.000 Euro kostet. Hinzu kommen 4.670 Euro Anzahlung, die der Kunde eigentlich nicht zahlen möchte. Eine Rate ohne Anzahlung wäre also nur mit zusätzlichen 4.670 Euro Rabatt möglich. Der Restwert ist zudem so hoch, sodass die Santander Bank lieber eine Finanzierung anbietet. So liegt das Restwertrisiko nicht bei der Leasinggesellschaft oder dem Hersteller.

Tauschakkus für alte Teslas

Aus unserer Erfahrung sind Garantiefälle von Antriebsbatterien selten. Wenn es doch zu solchen Fällen kommt, erfolgt der Tausch meistens wegen technischer Defekte oder mangelhafter Zellen. Es kommt also eher zu Störungen wegen Produktionsfehlern. Die Unterschreitung der Mindestkapazität ist oftmals nicht der Grund. Die Ersatzteileverfügbarkeit bei Pkw ist seit 2019 EU-weit geregelt. Man hatte sich damals auf einen Zeitraum von sieben Jahren festgelegt. Deutsche Hersteller garantieren ihren Kunden eine Verfügbarkeit von zehn Jahren. Das entspricht dem deutschen Durchschnittsalter eines Pkw. Besonders bei auslaufenden Modellen oder Batterie-Varianten ist es für die Hersteller teuer und aufwändig passende Akkus über mehrere Jahre vorzuhalten. Man weiß auch nicht im Vorfeld, wie viele Ersatzbatterien gebraucht werden. Daher wäre es theoretisch einfacher, wenn man im Garantiefall in ältere Fahrzeuge einen Akku der neuesten Generation einbauen könnte.

Screenshot Artikel autoevolution

Das hat Tesla jetzt offenbar einem Kunden in den USA angeboten. Aus den vorliegenden Informationen geht nicht hervor, ob es sich um einen Garantiefall handelt. Das spielt aber für den Sachverhalt keine Rolle. Die Fahrzeuge der ersten Generation ab Baujahr 2017 waren mit NCA-Zellen – also Nickel-Cobalt-Aluminium im Format 2170 – ausgestattet. Zum Beispiel aus der Produktion von Panasonic oder LG. Als Ersatz wurde dem Kunden aber eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP) aus der aktuellen Produktion angeboten. Für den Kunden bringt das sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Er profitiert von einem neuen Akku, statt eines aufgearbeiteten. Außerdem hat der neue Akku mehr Batteriekapazität und dementsprechend erhöht sich die Reichweite. LFP-Batterien haben eine deutlich höhere Lebenserwartung der Zellchemie. Durch diese ist es auch im Alltag möglich die Batterie regelmäßig auf 100 Prozent laden zu können. Zusätzlich sind Lithium-Eisenphosphat-Batterien billiger, wobei im Falle einer Garantie der Hersteller vom Kostenvorteil profitiert. Jedoch sind LFP-Akkus deutlich schwerer und das Gewicht würde sich um rund 100 Kilogramm erhöhen. Damit geht auch eine deutlich verminderte Zuladung einher. Auch die Beschleunigung auf 100 km/h wir um circa eine halbe Sekunde erhöht.

Tesla hat dem Kunden eine entsprechende Erklärung zur Unterschrift vorgelegt, in der die relevanten Positionen kurz und übersichtlich beschrieben sind. Um das höhere Gewicht und den Fahrkomfort zu halten, werden auch andere Federn und Dämpfer eingebaut. Außerdem soll eine Achsvermessung durchgeführt werden. Zwischen beiden Akkus liegen rund sechs Jahre Bauzeit des Modells. Tesla zeigt sich in diesem Fall erneut hoch flexibel. Seit Jahren nutzen sie schon LFP-Batterien, während viele deutsche Hersteller diese Zellchemie bis heute noch nicht in neuen Modellen anbieten.

Probleme beim Tesla Model 3 Highland

Immer wieder bekommen wir Kummer-Nachrichten, wenn Beschwerden zum Fahrzeug vorliegen. Wir greifen dieses Thema erst auf, wenn es sich um ein serienrelevantes Problem handelt und mehrere Fahrzeuge betroffen sind. Im Falle des Model 3 Highland scheint es tatsächlich einige Fahrzeuge zu betreffen. Es geht um unerwünschte Vibrationen bei höheren Geschwindigkeiten und bisher kann Tesla den betroffenen Kunden im Service keine Abhilfe anbieten. Im Tesla-Forum berichten Dutzende Betroffene über entsprechende Probleme. In einer Model 3 Facebook-Gruppe bestätigen 19 Prozent der Highland-Besitzer von dem Problem betroffen zu sein.

Umfrage im Tesla-Forum

Das Problem ist reproduzierbar ab 80 km/h. Deutlich spürbar wird es ab 120 km/h. Sicherheitskritische Fälle sind bisher nicht bekannt, aber die Besitzer begleitet stets ein Gefühl von Unsicherheit. Ein Nutzer schrieb im Forum: „Heute habe ich eine Strecke von 200 Kilometern mit 120 Stundenkilometern zurückgelegt. Meine Handgelenke schmerzten von den Vibrationen. Ich habe den Eindruck, dass die Vibrationen zunehmen. Mein ganzes Auto vibriert, Sitze, Pedale und Lenkrad“. Das ist sicherlich ein Extremfall, aber auch andere Besitzer bestätigten, dass die Vibrationen nicht nur am Lenkrad spürbar sind. Das Problem tritt in allen Varianten auf.

Screenshot Tesla-Forum

Ein Zuschauer beschrieb uns seine Versuche, das Problem zu beheben. Er besitzt seit Oktober das Fahrzeug. Das ist sein drittes Model 3, weshalb er sich auch sehr gut mit dem Fahrzeug auskennt. Er war bisher dreimal beim Service. Am 26. Oktober 2023 wurden die Räder ausgewuchtet. Die Vibrationen waren unverändert vorhanden. Am 21. November 2023 wurden alle Räder erneut ausgewuchtet. Auch hier bleib die Vibration unverändert. Am 11. Dezember wurde erneut versucht die Räder auszuwuchten. Die Vibrationen waren danach noch immer vorhanden. Anschließend wurden die Räder mit einem Tesla-Vorführwagen getauscht. Auch das hat nicht geholfen. Die Räder wurden danach wieder zurückgetauscht und anschließend fand eine Achsvermessung und Spureinstellung statt. Das hat auch keine Abhilfe geschaffen. Er schrieb: „bei Autobahnfahrten fühle ich mich nicht mehr sicher“. Er hat den Mangel am 11. Februar 2024 auch dem KBA gemeldet. Aber das wird erst aktiv, wenn sicherheitsrelevante Mängel festgestellt werden.

Die Kunden suchen teilweise auch Abhilfe auf eigene Kosten. Zum Beispiel eine Achsvermessung in einer freien Werkstatt. Auffallend ist, dass die Autos vermutlich selbst mitbekommen, dass etwas nicht stimmt. Über den Servicemode lassen sich rückwirkend Fehlermeldungen anzeigen. Viele Kunden haben hier den gleichen Fehlercode. Der Fehler bezieht sich auf ein Lenksäulen-Steuermodul. Tesla konnte trotz mehrerer Versuche keine Abhilfe schaffen. Daher besteht grundsätzlich auch ein Recht der Rückabwicklung. Für Privatpersonen besteht immer ein Recht auf Widerruf für zwei Wochen. Wenn man demnächst also das Model 3 Highland ausgeliefert bekommt, sollte man direkt erstmal auf die Autobahn fahren und schauen, ob alles rund läuft.

Neue Modelle für Grünheide

Foto: Tesla

Am Mittwoch war Elon Musk in der Gigafactory Berlin zu Besuch. Er wollte das Wiederanlaufen der Fertigung nach dem Brandanschlag begleiten. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf die Teilnehmer berichtet, sagte er in seiner Rede an die Mitarbeiter: „Ich denke es ergibt Sinn, den Semi-Lastwagen auch in Europa in der Giga Berlin zu produzieren“. Vermutlich wird der Semi-Truck aber nicht mehr allzu viel mit dem 2017 vorgestellten Modell gemeinsam haben. Tesla arbeitet momentan daran, das Design und die Produktion zu optimieren. Denn der Tesla-Lkw soll zu annähernd gleichen Preisen wie ein Diesel-Lkw angeboten werden. Auch ein weiteres Modell soll „definitiv langfristig nach Berlin“ kommen: das Model 2. Beide Ankündigungen sind zwar noch relativ unverbindlich, aber das Unternehmen braucht. Billige Autos, um mehr Marktanteile zu gewinnen.

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