nextnews: weltweit größtes E-Containerschiff, Happy Hour bei Tesla, neue Ladeflatrate

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Happy Hour bei Tesla

Tesla verkündete diese Woche, dass das Laden für jeden Fahrer für einen Tag gratis wäre. Anlass dafür gab das zehnjährige Jubiläum der europäischen Supercharger. Das stellt natürlich auch einen Belastungstest dar, wenn der Andrang so groß ist. Am vollsten war es dann nach unseren Beobachtungen zwischen 17:00 und 19:00 Uhr.

Screenshot aus der Tesla-App, 17:23

Auch wenn in der App noch freie Plätze angezeigt wurden, konnte man davon ausgehen, dass man nicht laden konnte. Grund dafür waren die kurzen Ladekabel der Supercharger. Die führen dazu, dass wenn Fahrzeuge den Ladeanschluss auf der anderen Seite als Teslas haben, die Ladeparks nicht voll ausgelastet werden. Sowas hat dann auch Missverständnissen und Diskussionen geführt.

Längere Kabel wird es dann bei der nächsten Generation V4 geben, wie sie auch an der Gigafactory in Grünheide stehen. Vermutlich wird es bei Tesla auch in den nächsten zwei Jahren in ganz Europa eine Umrüstung geben auf dieses System geben. Und das wahrscheinlich auch für bereits bestehende Standorte. Damit würde nicht nur das Kabelproblem gelöst werden. Es ist zu erwarten, dass die EU für Schnellladestationen ein direct payment über EC- und Kreditkarten beschließt und das ohne Bestandsschutz.

Foto von Tesla: V4 Supercharger

Das Angebot von Tesla hat gezeigt, dass Europas größtes Schnelladenetz der Belastung standgehalten haben und auch die Stromnetze sind nicht zusammengebrochen. Außerdem waren die Wartezeiten meist kurz. Das bedeutet gleichzeitig, dass Europas Stromnetz noch mehr E-Autos problemlos versorgen kann.

Neue Ladeflatrate

2021 starteten mit Jucr und Elvah zwei Startups in den Markt, die beide Flatrateangebote angeboten haben. Ab 49 Euro monatlicher Einmalzahlung wurde europaweites Laden angeboten. Beide Anbieter boten auch eigene Apps an. Dieses Angebot war nicht lange wirtschaftlich sinnvoll, denn für den Aufbau des Kundenstammes und des Unternehmens wurden Millionenbeträge aufgebraucht. Nach Preiserhöhungen und Sonderklauseln in den AGB folgten teilweise Kündigungen von Bestandsverträgen und die Tarife wurden schließlich recht bald eingestellt und durch Angebote mit Paketpreisen für fest definierte Mengen an Ladestrom umgestellt.

Jetzt versucht es ein weiterer Newcomer mit einer Flatrate. Flatcharge verspricht europaweites Laden an 400.000 Stationen für 79 Euro monatlich, ohne Limit, ohne versteckte Kosten und ohne feste Laufzeitbindung.

Das Impressum zeigt eine UG-Haftungsbeschränkung in Köln und aktuell bietet das Unternehmen noch keine App an, sondern ermöglicht die Freischaltung von Ladestationen ausschließlich über eine Ladekarte.

Auch wenn 400.000 Ladepunkte eine hohe Abdeckung aufweist, ist nirgends genannt, welche Ladepunkte das betrifft. Ein Kunde hat das Recht zu erfahren, welche Gegenleistung man genau für das Geld bekommt. Auf die Frage, warum sie so günstig seien, haben sie in ihren FAQ geantwortet, dass sie mit geheimer KI auf ungenutzte Kontingente verschiedener Anbieter zurückgreifen.

Screenshot der FAQ von Flatcharge

Diese Antwort wurde bereits geändert, sie wollen auf sich Aufmerksam machen und richten sich ausschließlich an Privatkunden. Auch das „ohne Limit“ wurde innerhalb weniger Tage auf Privatkunden und eine rechtlich nicht definierte Begrenzung geändert.

Screenshot der FAQ von Flatcharge

Die AGB sind zudem sehr schlank gehalten und regeln nur ein Minimum zu Online-Vertragsabschlüssen, enthalten aber keinerlei einschlägige Regelungen zur Elektromobilität, wie sie marktüblich sind. Auch eine Klausel zur Möglichkeit der Preisanpassung für laufende Verträge ist aktuell nicht geregelt. Dadurch sind Streitfälle wahrscheinlich. Dafür gibt die Zahlungsmethode der Lastschrift dem Kunden eine gewisse Sicherheit.

Die Ladekarte kostet einmalig 9,90 Euro, wobei der Betrag über einen Gutschein bei der ersten ABO-Aktivierung angerechnet wird. Eine Kündigungsfrist ist nicht genau definiert. Es wird lediglich gesagt „zum Ende des jeweiligen Abrechnungszeitraums“.

Ob das Angebot wahrgenommen werden sollte oder nicht, soll jeder selbst entscheiden. Wir denken allerdings, dass so ein Wirtschaftsmodell nicht lange gut gehen kann. Bisher ist der Bestellbutton ohnehin inaktiv, momentan läuft erst eine Testphase.

Weltgrößtest Elektro-Containerschiff sticht in See

Auch auf dem Wasser erfolgt die Umstellung auf Elektroantrieb, wenn auch langsamer. Elektrische Kleinboote gibt es schon länger. Letztes Jahr wurde dann das weltweit erste elektrische Containerschiff in Norwegen zu Wasser gelassen. Das war erst der Anfang, denn jetzt wurde der weltweit größte Elektrofrachter in Betrieb genommen. Das Containerschiff N997 stammt aus einer Werft von Cosco Shipping.

Foto von Cosco Shipping

Das Schiff ist knapp 120 Meter lang und fast 24 Meter breit. Damit kann der 10.000 Tonnen schwere Frachter 700 20-Fuß-Container transportieren. Das Schiff ist zwar wesentlich größer als das Containerschiff aus Norwegen, aber immer noch deutlich kleiner als die Ozeanriesen.

Zwei Motoren mit je 900 kW Leistung treiben das Schiff an. Die Batterien dafür werden in 36 Containern gelagert und können somit bei einem Zwischenstopp ausgetauscht und an Land geladen werden. Der Akku hat eine Gesamtakkukapazität von 50.000 kWh. Damit ist es auch der größte Akku, der jemals in einem Schiff verbaut wurde.

Durch seinen Tiefgang von 5.5 Metern ist der Frachter nur für küstennahe Transporte und Fahrten auf dem Fluss geeignet. Das Containerschiff N997 soll zunächst auf einer 1.000 km langen Strecke getestet werden.

Allein dieses einzige Schiff spart pro Tag 32 Tonnen CO2 ein. Mit 6.000 Containerschiffen, die täglich unterwegs sind, macht das nur einen Bruchteil der Emissionen aus. Problematisch an herkömmlichen Schiffen ist das Schweröl, mit dem sie betrieben werden. Schweröl hat einen deutlich höheren Anteil an Schwefel und anderen Schadstoffen und ist demnach auch gesundheitsgefährdender für Umwelt, Tier und Mensch. Es wird so oft verwendet, weil es billig ist. Elektroantriebe galten lange Zeit als zu aufwendig und teuer. Jetzt findet langsam ein Wandel statt.

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