nextnews: Elektro-Rekord, BMW i4, Tesla startet GigaBerlin, JUCR Kündigung, Polestar 3, Opel Astra-e

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Erste BMW i4 an Kunden ausgeliefert

Nicht in Autohäusern, sondern in der Zentrale in München hat Bernhard Kuhnt, Verkaufsleiter für Deutschland, in einer feierlichen Übergabe die ersten Autos an Kunden aus ganz Deutschland übergeben. Zur Übergabe sagte er: „Mit dem BMW i4 haben wir absolut den Nerv getroffen. Dies spiegelt sich in seiner sehr hohen Nachfrage wider. Wir freuen uns, zur richtigen Zeit mit einem vollelektrischen sportlichen Gran Coupé unser elektrifiziertes Produktangebot zu erweitern und heute die ersten Fahrzeuge – drei Monate früher als geplant – zu übergeben.“

BMW i4 an einer Ladestation

Insgesamt hat BMW nun 5 reine Elektroautos auf dem Markt. Und natürlich gibt es viele BMW-Fans, die auf dieses Auto gewartet haben, um nun auf die Elektromobilität umzusteigen. Es wird spannend zu beobachten, wie sich die Absatzzahlen des I4 im Vergleich zum 3er BMW entwickeln. Der 3er ist in Deutschland der meisterverkaufte BMW: Von Januar bis Oktober wurden 38.000 zugelassen.

Aber natürlich werden die Augen sowohl BMW-intern als auch bei uns auf den Vergleich zum Tesla Model 3 gerichtet sein, denn der i4 ist das erste Auto eines deutschen Herstellers, dass in der Fahrzeugklasse des Tesla Model 3 antritt. Bis Oktober wurden 25.300 Model 3 zugelassen und die Monate November und Dezember werden sicher wieder Rekordmonate für Tesla werden. In den kommenden Jahren folgen vollelektrische Versionen des BMW 7er, BMW X1, sowie der volumenstarke BMW 5er.  Aus jedem deutschen Werk wird es 2022 vollelektrische Modelle geben.  2023 will die BMW Group in rund 90 Prozent ihrer heutigen Marktsegmente jeweils mindestens ein vollelektrisches Modell im Angebot haben. Für 2030 plant das Unternehmen mit mindestens 50% Anteil an vollelektrischen Fahrzeugen weltweit.

Wir gehen davon aus, dass der i4 sehr gut im Markt ankommen wird und Kunden anspricht, für die bisher noch nicht das passende Auto dabei war. Auch Nextmove wird den BMW i4 in die Flotte aufnehmen. Derzeit haben wir noch kein Auslieferungsdatum. Wir gehen momentan davon aus, dass wir euch im ersten Quartal die Autos anbieten können. Wie die meisten Kunden haben wir blind bestellt, ohne das Auto vorher probezufahren.

BMW i4 Elektroauto mieten (nextmove.de)

 

Kündigungswelle bei JUCR

Tarife für öffentliches Laden sind ein spannendes Thema für E-Auto-Nutzer die regelmäßig an öffentlichen Ladestationen laden. Teuer, kompliziert, preislich intransparent, teilweise inkompatibel. Das sind die Vorurteile die vielen Fahrstromangeboten anhängen. 2021 sind zwei Startups angetreten, um öffentliches Laden deutlich zu vereinfachen. Eines davon ist JUCR. Keine Karten mehr, nur eine App für alles, keine undurchsichtigen Preise, einfach zu bedienen, monatlich kündbar, europaweit nutzbar. Ein fester Monatspreis und alles ist drin. Also eine sogenannte Flatrate fürs Laden. An fossilen Tankstellen für Diesel und Benzin wäre sowas undenkbar. Bei JUCR gibt es zwei Tarife für Privatkunden:

Bei JUCR gibt es für Privatkunden zwei Tarife zur Auswahl. Quelle: JUCR

Den Tarif CITY für 49 € monatlich für normales Laden mit Wechselstrom. Und den Tarif “Freedom” für monatlich 99 € für alle verfügbaren Ladestationen, d.h. auch für schnelles Laden an Autobahnen. Soweit, so einfach. Die Besonderheiten liegen aber in den AGB. Dort wurde vor einigen Wochen eine “Fair-Use-Klausel” eingeführt. “Sollte eine Nutzung des JUCR-Abonnements für mehr als eine Person oder ein unverhältnismäßig hoher bzw. unplausibler Energieverbrauch detektiert werden, behalten wir uns das Recht vor, Deinen Vertrag und das jeweilige Abonnement mit sofortiger Wirkung zu kündigen.”

Doch was bedeutet “unverhältnismäßig”? Auch dazu gibt es auch eine Definition. “Ein unverhältnismäßig hoher Ladeumfang entspricht beispielsweise einer monatlich hochgerechneten jährlichen Fahrleistung von über 30.000km pro Jahr und ist damit nicht vertragskonform.” Man bezieht sich dabei auf die doppelte Fahrleistung des Statistischen Durchschnitts für Deutschland.

Aber wie viel kWh sind das nun? Hier wird ein Durchschnittsverbrauch inkl. Ladeverlusten von 18kWh pro 100km angesetzt und eine Obergrenze von 450 kWh angegeben. Für uns klingt das eher nach einem Paketangebot und nicht nach einer echten Flatrate. In der Angebotsbeschreibung wurde zwischenzeitlich auch “Soft-fair-Use” als Ergänzung zu Flatrate hinzugefügt. Zum Start gab es eine echte Flatrate, die natürlich auch viele Power-User angezogen hat. Die AGB-Änderung war also möglicherweise eine Art Notbremse, um solche Nutzer wieder ausschließen zu können. Zur Veranschaulichung legen wir eine Fahrleistung von 3000km im Monat mit 25 kWh pro 100km zu Grunde. Dann ergibt sich folgende Rechnung: 3000 km mtl. x 25 kWh/ 100 km = 750 kWh  –> 750 kWh x 0,50 € (Schätzpreis DC Laden) = 375 €

Der Einkaufspreis für JUCR für schnelles Laden wird vermutlich bei mindestens 50 cent pro kwh liegen. Damit wären wäre man bei knapp 400€ Kosten – der Nutzer zahlt aber nur 99€. Insofern ist das  natürlich wirtschaftlich untragbar. Und dazu bekennt man sich jetzt auch und hat am Wochenende zahlreiche Kündigungen verschickt. “Nachdem wir Dein Ladeverhalten analysiert haben, müssen wir leider feststellen, dass auch Dein Mobilitätsbedarf nicht zu unserem Angebot passt. Deshalb sehen wir uns leider gezwungen, Dein Abonnement mit sofortiger Wirkung zu kündigen.”Es gab keine Vorwarnung oder Dialog mit dem Kunden, der Vertrag wurde “von heute auf morgen” gekündigt. In den Sozialen Medien beschwerten sich viele Kunden über den “harten Rauswurf” und führten an, dass die Ladeumsätze deutlich unter der genannten Obergrenze lagen, was natürlich für Außenstehende nicht nachprüfbar ist.

Wir haben bei JUCR nachgefragt und folgende Antworten erhalten: Wie viele Nutzer sind von der Kündigung betroffen? “Wir haben die Abos von weniger als 3% unserer Kunden vorzeitig beendet.” Warum wurden die Kündigungen fristlos ausgesprochen? Dazu JUCR: “Wir verstehen, dass fristlose Kündigungen zu Unmut und auch Enttäuschung führen. Am Ende des Tages müssen wir immer noch wirtschaftlich handeln und haben uns deshalb in den AGB für diese Regelung entschieden. Um Entgegenkommen zu signalisieren haben wir die offenen Beträge für die verbleibende Laufzeit eines jeden Abos auch sofort erstattet.”

Auch wenn man sich als Kunde innerhalb, aber an der Obergrenze der der Fair-Use bewegt, ist man ganz klar ein Kunde, bei dem JUCR draufzahlt. Daher unsere Nachfrage, ob demnächst vielleicht eine Preiserhöhung ansteht: “Wir glauben weiterhin, einen sehr fairen Preis in unseren Tarifen zu haben. Nichtsdestotrotz stehen wir nicht auf der Stelle und beobachten die Marktdynamik, um uns stetig zu verbessern.” Grundsätzlich funktionieren solche Tarif nur, wenn man auch Kunden hat, die deutlich weniger als die Obergrenze laden und das Produkt aus Gründen der Einfachheit und Zuverlässigkeit nutzen.

Auch bei der Kommunikation gab es in der Vergangenheit aus unserer Sicht Defizite. Zum Beispiel bei der Begründung für die Streichung des ehemaligen Travel-Tarifs, der für 69€ ausschließlich schnelles Laden ermöglichte. Dort hieß es, dass er u.a. wegen zu geringer Nachfrage gestrichen worden sei – wir glauben eher an das Gegenteil. Zum Thema Kundenkommunikation schrieb mir JUCR: “Da wir um ein Vielfaches schneller wachsen als angedacht, hat das operative Geschäft in allen Bereichen des Unternehmens die gesamte Zeit beansprucht. Dadurch ist das Thema Kommunikation in den letzten Wochen leider unglücklich gelaufen. Es war von unserer Seite aus nie beabsichtigt, den Eindruck einer nicht offenen und ehrlichen Kommunikation zu erwecken. Wir, die Geschäftsführung von JUCR, entschuldigen uns für diese unglückliche Kommunikation. Als noch junges Unternehmen, müssen wir stetig aus unseren Fehler lernen und nehmen dies jetzt zum Anlass, das ganze Thema in Zukunft besser zu machen.”

Abgesehen davon, dass die Kündigung ohne Vorwarnung und ohne persönliche Anrede erfolgte, war die Kommunikation aber aus unserer Sicht ganz okay und auch begründet: “Aber wir bitten Dich um Verständnis dafür, dass wir unser Angebot für die große Community der Elektromobilisten nur aufrecht erhalten können, wenn wir derartige Einschränkungen unseres Angebotes vornehmen.” Das bedeutet konkret: Entweder 3% der Kunden kündigen oder für 100% der Kunden den Preis erhöhen. Alles gesagte bezieht sich wohlgemerkt auf Privatkunden. Für Gewerbekunden gibt es abweichende Tarifangebote, die deutlich teurer sind.

Wir sind gespannt, ob sich Paket- oder Flaterateanbieter im Markt durchsetzen können. Grundsätzlich ist der Ansatz natürlich positiv zu bewerten, da es das öffentliche Laden deutlich vereinfacht. Die unterschiedlich intensive Nutzung der Kunden wird aber immer ein Problem bleiben. Es gibt eigentlich nur zwei Zustände: Entweder der Flatrate-Anbieter zahlt drauf oder der Kunde zahlt drauf.

 

Produktionsstart in Grünheide

Tesla baut eine der größten Autofabriken weltweit vor den Toren der Hauptstadt. Agilität, Flexibilität und hohes Tempo von Tesla treffen auf deutsche Gründlichkeit. Eigentlich wollte Tesla schon im Mai mit der Produktion der ersten Model Y beginnen. Trotzdem läuft der Bau der Fabrik für deutsche Verhältnisse in rasantem Tempo und es wurden jetzt tatsächlich die ersten Autos gebaut. Mit einer Kapazität von 500.000 Elektroautos hat das Werk eine große Bedeutung für die weitere Entwicklung der Elektromobilität in Europa. Deswegen berichten wir seit Beginn der Baumaßnahmen regelmäßig über den Baufortschritt in Grünheide.

Diese Woche wurde auch bekannt, dass Tesla auf ca. 1,1 Milliarden Euro Fördergeld für die Zellfertigung in Grünheide verzichtet. Obwohl die Förderung im Rahmen eines EU-Großprogramms so gut wie bestätigt war, zog Tesla seinen entsprechenden Antrag jetzt überraschend zurück. Die Gründe liegen vermutlich in den Bedingungen, die an eine Förderung geknüpft waren und für Tesla zu belastend waren. Auf Twitter erklärte Elon Musk dazu mit Bezug auf ein früheres Förderprogramm vor 10 Jahren: “Wir haben unsere Lektion (…) gelernt – belastende Bedingungen übersteigen den Wert des erhaltenen Geldes.”

 

Mehr Reichweite bei Opel

Opel spendiert dem Corsa-e und Opel Mokka-e mehr Reichweite. Der Corsa schafft nun 7% bzw. 22 km mehr, konkret sind das  350 km nach WLTP-Normreichweite. Beim Mokka-e sind auf dem Papier 14 km mehr drin, also 338 km mit einer Ladung. Das war auch zu erwarten, denn bereits letzte Woche hatte der Mutterkonzern Stellantis für die Konzernbrüder Peugeot e-208 und den Peugeot e-2008 mehr Reichweite angekündigt. An der 50 kWh Akkugröße wurde aber nichts geändert.

Opel Corsa-e nextmove-Fuhrpark Elektroauto
Zwei Opel Corsa-e am Nextmove-Standort in Leipzig. Foto: Nextmove

Der Reichweitengewinn ist das Resultat von verschiedenen Effizienz-Optimierungen:

  1. Wechsel der Serienbereifung auf Reifen mit einem besseren Rollwiderstand Klasse A+.
  2. Eine neue Getriebeübersetzung soll die Effizienz bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahnfahrten verbessern. Aus unserer Sicht war das bisher ein Nachteil der Plattform.
  3. Eine neue Wärmepumpe und eine intelligentere Klimatisierung des Autos bei kalten Außentemperaturen sollen den Stromverbrauch der Heizung senken.

Unterm Strich sind diese Maßnahmen für Stellantis natürlich viel günstiger, als 7% mehr Akku zu verbauen. Auch für die Kunden ist es gut, denn die Stromkosten pro Kilometer sinken. Insgesamt bleibt es aber dabei, dass die Elektroautos aus dem Stellantis-Konzern in Bezug auf Initial-Reichweite, Verbrauch und Ladegeschwindigkeit der Konkurrenz derzeit noch hinterherfahren.

 

Mehr Power für Polestar 2

Für die Allradvarianten des Polestar 2 ist jetzt optional mehr Leistung verfügbar. “Das Upgrade steigert die elektrische Leistung der Batterie. Dadurch erhöhen sich das Drehmoment und die Leistungsabgabe der Elektromotoren über den gesamten Drehzahlbereich. Die zertifizierte Gesamtleistung der Motoren steigt dadurch von 300 kW auf 350 kW und das Drehmoment von 660 auf 680 Nm.” Besonders im Bereich 70-130 km/h wird die Beschleunigung gesteigert. Der Sprint auf 100 km/h dauert nur noch 4,4s, statt normal 4,7s. So viel Fahrspaß gibt es natürlich auch bei Polestar nicht gratis. 0,3 Sekunden kosten 1000€, buchbar im online Store. Die Installation erfolgt dann als OTA Software Update.

Die Updates sind bei Polestar direkt über die Webseite buchbar. Quelle: Polestar

Tesla macht sowas bekanntermaßen schon länger. Dort gehören Upgrades per Software schon länger zum Standard. Den Beschleunigungs-Boost von 3,9 statt 4,4 Sekunden beim Model 3 Long Range gibt es als In-App-Kauf. Die 0,5 Sekunden kosten 1800€.

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