- nextmove hat das neue KW Fahrwerk für Teslas Model 3 getestet.
- >Das Ergebnis: 7% mehr Reichweite auf der Autobahn mit tiefergelegtem Fahrwerk
- Model 3 mit Allradantrieb verbraucht 4% mehr als mit Heckantrieb
nextmove hat zusammen mit dem Fahrwerksspezialisten KW suspensions automotive GmbH ein neues Gewindefahrwerk für das Elektroauto Model 3 Heckantrieb des amerikanischen Autoherstellers Tesla entwickelt. Dieses passt den Wagen, für maximalen Fahrspaß und Komfort, an europäische Straßenverhältnisse an.
Um mögliche Auswirkungen auf die Reichweite abzuklären, wurden zwei Tests unter realen Bedingungen auf der Autobahn durchgeführt.
Hier die Kurzzusammenfassung für die ganz Eiligen:
Bei Autobahngeschwindigkeiten hat Tieferlegen beim Tesla Model 3 mit 7% einen höheren Einfluß auf die Reichweite und Effizienz, als die Tesla Aero Wheels mit 3%.
Das verbessert die Reichweite gegenüber dem Serienmodel von 320 km (199 mi) auf 341 km (212 mi) mit dem KW Gewindefahrwerk. Ein signifikanter Zugewinn von 21 km Reichweite pro Ladung.
Den Test könnt ihr auf Youtube sehen, genau wie unseren vorhergegangenen Test der Aero Wheels. Hier ist der Blog Eintrag zu den Rädern.
Und nun ans Eingemachte:
Test 1: Tesla Model 3 vs. Tesla Model 3
Beide Fahrzeuge waren mit Nokian Winterreifen auf den Tesla Aerowheel Felgen bestückt. Der einzige Unterschied: eines der Model 3 wurde mit dem KW Gewindefahrwerk Variante 3 ausgerüstet, und 3.5 cm tiefer gelegt.
Für die erste Runde auf unserer Hausteststrecke, A9-A14-A38 einmal rund um Leipzig,
haben wir folgende Testparameter festgelegt:
- Reisegeschwindigkeit 150km/h
- Klimaanlage auf 19 Grad
- 3.0 bar Reifendruck
- Fahrverhalten des Tesla auf „Entspannt“ gestellt
- das Fahrerassistenzsystem „Autopilot“ wird nur auf freier Strecke aktiviert
Das serienmäßige Model 3 verbrauchte 227 Wh/km, und das tiefergelegte 217 Wh/km.
Somit kamen wir beim ersten Test auf eine Ersparnis von einer kWh pro 100 km, oder 4.5%, beim tiefergelegten Elektroauto. Allerdings war bei der Testfahrt dichter Verkehr. Es musste häufiger gebremst werden, was die Testergebnisse unter Umständen verfälschte. Daher haben wir einen zweiten Test durchgeführt.
Test 2: Tesla Model 3 vs. Model 3 vs. Model 3 LR AWD
Um mehr Daten zu sammeln, und mögliche Fehler zu minimieren, haben wir einige Zeit später einen weiteren Test durchgeführt. Wir haben uns ein drittes Model 3 mit dazu genommen und zwar in der Variante Long Range Allrad. Alle drei Fahrzeuge wurden zudem auf Sommerreifen gestellt.
Um Störungen durch den Verkehr gering zu halten, sind wir diesmal am frühen Sonntagmorgen gefahren. Die Autobahn war nahezu leer und bot ideale Testbedingungen, um Unterschiede im Verbrauch eineindeutig zu bestimmen. Insgesamt fuhren wir an dem Tag rund 800 km.
Für jedes einzelne Fahrzeug hatten wir, von Runde zu Runde, nur minimale Unterschiede im Verbrauch. Aber es gab signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Fahrzeugen. Das ist ein starker Hinweis darauf, dass unsere Testergebnisse belastbar und aussagekräftig sind.
Hier die Verbrauchsergebnisse aus diesem Testlauf:
Model 3 RWD tiefergelegt mit KW Fahrwerk: 211 Wh/km
Model 3 RWD mit Serienfahrwerk: 225 Wh/km
Und die Allradvariante : 233 Wh/km
Das Model 3 mit Serienfahrwerk verbrauchte 7% mehr als das Fahrzeug mit Tieferlegung. Die Allradvariante verbraucht satte 11% mehr.
Was heißt das für die Langstrecke?
Basierend auf der Annahme, dass uns 72 kWh von der Batterie zur Verfügung stehen, kommen wir, auf folgende Reichweiten für die Testteilnehmer:
Das Allrad-Model 3 kommt auf gute 308 km Reichweite.
Das heckgetriebene Serienfahrzeug durch seine höhere Effizienz
auf beachtliche 320 km>.
Und das heckgetriebene Model 3 mit High-Performance Fahrwerk von KW kommt auf erstaunliche 341 km.
Das sind satte 21 km Differenz zwischen den beiden Hecktrieblern zu Gunsten des tiefergelegten Models.
Wie kommt es dazu?
Eine Tieferlegung sorgt bei einem Auto nicht nur für eine bessere Straßenlage, sondern reduziert auch die Stirnfläche und Verwirbelungen unter dem Fahrzeug, und damit den Gesamtluftwiederstand. Im Rennsport ist das eine altbekannte Tatsache und sorgt in Kombination mit einem glatten Unterboden für eine Druckdifferenz, durch unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten der Luft über und unter dem Fahrzeug. Dadurch „saugt“ sich das Fahrzeug sozusagen an die Straße, und erhöht den Grip deutlich.
Erinnert man sich an den, im Vergleich zu Verbrennern, recht glatten Unterboden des Teslas (kein Auspuff, kein Getriebetunnel, etc.) würde uns ein ähnlicher Effekt beim Model 3 nicht im geringsten Verwundern. Ein ordentlicher Test in einem Windtunnel wäre sehr interessant, und eine großartige Gelegenheit mehr über die Verbrauchsoptimierung von Elektroautos zu erfahren. Von den tollen Bildern und Videos, mal ganz zu schweigen. Also falls ihr zufällig Zugriff auf einen habt, meldet euch. 😉
Wir haben den Test auf den 18“ Aero Felgen durchgeführt. Mit der 19“ oder gar 20“ Performance Bereifung würde der Verbrauch deutlich höher ausfallen. Höhere Geschwindigkeit entspricht höherem Luftwiderstand, und wir haben bei 150 km/h getestet. Somit sollten die Einsparungen mit höherer Geschwindigkeit dramatisch ansteigen.
Zusammenfassung
Neben dem großartigen Look und der verbesserten Straßenlage kann der Wechsel auf ein Gewindefahrwerk die Reichweite des Model 3 erhöhen, Zeit und Geld beim Laden sparen, und eventuell die Lebensdauer des Akkus verlängern, da theoretisch weniger Ladezyklen bei gleicher Kilometerleistung anfallen.
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