VW gibt den offiziellen Startschuss für bidirektionale Laden!

VW ist eine Kooperation mit E3/DC eingegangen. Mit dem System „EDISON V2H“ ist ab sofort erstmals eine bidirektionale Ladelösung auf CCS-Basis verfügbar. Sie selbst schreiben, dass „bidirektionales Laden mit der Funktion Vehicle to Home“ nun möglich ist und das mit vielen Modellen der VW-Familie. Das System ist allerdings an die Nutzung eines E3/DC-Batteriespeichers gekoppelt. Wie viel dieser kosten wird, nennt weder VW noch E3/DC. Wir rechnen mit einem Preis im höheren vierstelligen Bereich für das Wallbox-Modul. In der Anlaufphase sollte mit längeren Lieferzeiten und begrenzter Verfügbarkeiten gerechnet werden. Branchen-Insider nennen für den flächendeckenden Rollout Zielpreise von 2.000 Euro bis 3.000 Euro.

Mit dieser Funktion dienen die Modelle als zusätzlicher Stromspeicher und können den Strom auch an das Haus abgeben. Dadurch soll auch die Stromversorgung mit Solarenergie an bewölkten Tagen oder in der Nacht ermöglicht werden. Laut VW können Kunden „selbst entscheiden, wann sie Energie aus dem öffentlichen Netz beziehen und wann sie auf den selbstproduzierten und in der Fahrzeugbatterie gespeicherten Strom zurückgreifen“. Sobald der Energiespeicher zusätzliche Energie benötigt, aktiviert sich das Fahrzeug und gibt Energie an das Haus ab. Wenn das nicht mehr notwendig ist, wird die Energieübertragung beendet und das Fahrzeug schaltet in den Standby-Modus. Der Ladestand des Autos sollte allerdings nicht unter 20 Prozent fallen. Damit möchten sie uneingeschränkte Mobilität gewährleisten. Zwei Tage soll ein ID.-Modell einen Haushalt von rund 15 kWh pro Tag versorgen können.

Alle wichtigen Details auf einen Blick

Foto: VW

Bidirektionales Laden wird vorerst nur mit einer DC(CCS)-Wallbox der Reihe S10 E COMPACT von E3/DC (Hager Energy) möglich sein. Weitere sollen allerdings folgen. Welche das sind und wann diese kommen sollen, ist bisher unklar. Außerdem ist ein Haus-Batteriespeicher von E3/DC notwendig.  Damit wird stoßweise der Strom an den Hausspeicher übergeben, um fahrzeugseitige Bereitschaftsverluste zu mindern und die Laufzeit der Steuergeräte im Fahrzeug zu begrenzen.

Diese Technik ist kompatibel mit VW ID.-Modellen, Skoda Enyaq sowie Cupra Born, die einen 77-kWh-Akku oder auch mögliche größere Batterien besitzen und die ID.-Software 3.5 haben. Auch bereits ausgelieferte Fahrzeuge können dieses Update bekommen. Mit diesen Fahrzeugen ist Vehicle to Home möglich. Das bedeutet gleichzeitig, dass eine Rückspeisung in das öffentliche Netz zumindest noch nicht verfügbar ist.

Der Vertrieb läuft ausschließlich über E3/DC, also Hager Energy. Zunächst ist das System nur in Deutschland verfügbar. Die Betriebsdauer und abgegebene Energiemengen sind ebenfalls pro Fahrzeug begrenzt. Maximal dürfen rund 10.000 kWh abgegeben werden und 4.000 Betriebsstunden entladen werden. Theoretisch könnte VW diese Limitation nach Ablauf der Garantie aufheben. Maximal können elf kW Leistung in beide Richtungen abgegeben werden. Es bedient sich einem CCS-Anschluss und die Grundlage bildet die ISO-Norm 15118-2.

Der Rollout startet im ersten Quartal des Jahres 2024. Ein konkreter Preis wurde wie bereits erwähnt nicht genannt. E3/DC schreibt allerdings dazu, dass dieser individuell variieren kann. Bereits jetzt können Anfragen abgeschickt werden. Unserer Einschätzung nach könnte der Preis oberhalb von 10.000 Euro liegen – nur für die Wallbox. Für die bidirektionale Ladestation bekommt man 24 Monate Garantie. Die Installation muss dann allerdings von einem E3/DC zertifizierten Fachpartner ausgeführt worden sein.

Ursprünglich hatte VW eine eigene 22-kW-Bidi-Wallbox angekündigt. Diese wurde aufgeschoben, soll aber nicht aufgehoben sein.

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