2025 startete das renommierte Marktforschungsunternehmen Uscale gemeinsam mit nextmove eine große Nutzerbefragung.
Die Teilnahmekriterien wurden dabei gegenüber den Vorjahren etwas gestrafft, um aktuelle Trends und Entwicklungen besser aufzeigen zu können.
Zum einen waren nur Fahrzeuge jüngerer Baujahre zugelassen, zum anderen gab es für besonders häufige Modelle ein Befragungslimit.
Insgesamt basiert die Studie auf 5000 erfolgreichen Befragungen.
Die Macher der Studie bezeichnen die Datenlage dabei sehr gut.
Konkret sagte Uscale Geschäftsführer Axel Sprenger:
„Die Ergebnisse haben uns begeistert: EV-Fahrer schauen weiterhin genau hin, aber sie sehen auch die positiven Entwicklungen. Ihre Rückmeldungen sind offen, konkret und oft überraschend – und gleichzeitig geprägt von einem starken Gesamtverständnis. Das ergibt ein eindrucksvolles Stimmungsbild zur aktuellen Lage und zur Richtung, in die sich die Elektromobilität aus Nutzersicht entwickelt.“
Im Gesamtergebnis fällt der Blick natürlich zuerst auf den sogenannten Net Promotor Score der einzelnen Marken.
Basis dafür ist die Frage der Weiterempfehlung des eigenen Autos an nahestehende Personen auf einer Skala von 1-10.
Eine Rückmeldung von 0 bis 6 wird dabei als kritisch eingestuft.
Bei einer Abstimmung mit 9 oder 10 wird ein hohes Maß an Überzeugung vom Produkt zugeschrieben, also folglich eine deutliche Weiterempfehlung.
Insgesamt haben immerhin 50% aller Befragten das eigene E-Auto mit 9 oder 10 bewertet, aber die Streuung ist erheblich.
2025 gibt es dabei einen neuen unangefochtenen Spitzenreiter – noch dazu ein chinesischer Hersteller: XPeng!
Zu dieser Marke gab es mit 47 Personen eine belastbare Stichprobe.
Kein einziger Besitzer hat dabei die Frage nach der Weiterempfehlung seines Fahrzeuges mit weniger als 7 Punkten bewertet.
Es folgen mit Porsche, Polestar und BMW drei Marken, die auch letztes Jahr hier sehr gute Ergebnisse hatten.
Leicht abgerutscht ist Tesla, im letzten Jahr noch auf Platz 1 mit nur 5% Kritikern, jetzt 15% Kritikern.
Die Ursache ist aber hier nicht zwingend eine Verschlechterung der Autos.
Es könnte auch sein, dass sich einzelne Besitzer aus anderen Gründen die Weiterempfehlung verweigern.
Deutlich abgerutscht sind KIA und Hyundai, jetztes Jahr noch auf Platz 4 und 5, jetzt nur noch auf 13 und 14.
Im dichten Mittelfeld haben einige wenige Prozentpunkte gereicht, um 9 Plätze nach hinten zu rutschen.
Am unteren Ende platzieren sich die Stellantis-Marken und MG.
Aber auch hier gibt es teilweise deutliche Verbesserungen im Bereich der Weiterempfehlung: Opel stagniert von 10 auf 11%, aber Peugeot steigert sich deutlich von 3 auf 21% und bei MG gibt es eine leichte Steigerung 17 auf 21% Weiterempfehlung.
Auch im Gesamtergebnis bewerten die Kunden ihre Fahrzeuge ansteigend positiv, die Zufriedenheit und Weiterempfehlungsquote steigen von Jahr zu Jahr.
Die Erwartungshaltung der Kunden an die gebotene Reichweite steigt, aber auch in der Praxis bieten die Fahrzeuge zunehmend mehr Reichweite.
Beim Blick auf die Schnellladefähigkeiten der Fahrzeuge ergibt sich ein ähnliches Bild.
Trotz dieser deutlichen Verbesserungen sehen aber viele Besitzer noch Handlungsbedarf in nahezu allen Feldern.
Vor allem Themen wie Ladeleistung, Routenplanung, Softwarequalität und Fahrzeug App stechen hier heraus.
Die Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr sind übrigens nur gering, lediglich bei App und Software gab es ein leichtes Plus mit 3 und 5%.
Der Blick auf die Handlungsbedarfe einzelner Marken liefert weitere details, warum Xpeng-Kunden so besonders zufrieden mit ihren Fahrzeugen sind.
In fast allen Punkten bewerten die Kunden ihre Fahrzeuge deutlich überdurchschnittlich.
Die einzige große Schwäche ist noch das Thema Routenplanung.
Die Studienergbnisse im Bezug auf die Handlungsbedarfe wurden bisher noch nicht veröffentlicht, können aber ab sofort für alle Hersteller mit ausreichend großer Stichprobe hier im Blogbeitrag eingesehen werden.
So zeigt sich bei Tesla ein überdurchschnittliches Abschneiden bei allen E-Auto- und Software-Kompetenzen, während die Qualitäten als Auto schlechter bewertet werden.
Auffällig ist das hohe Maß an Kritik zur Ladeleistung – eigentlich ja eine Kernkompetenz von Tesla.
50% der Besitzer sehen Handlungsbedarf, was einer Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr um 30% entspricht.
Zwar sind die Autos nicht schlechter geworden, aber Tesla stagniert bei den Ladezeiten seit vielen Jahren und viele Wettbewerber haben aufgeschlossen oder bieten kürzere Ladezeiten in Verbindung mit nutzerfreundlicheren Ladekurven. Damit sind höhere Ladeleistungen gemeint, wenn Kunden einen Ladevorgang oberhalb von 40% Ladestand starten.
Bei BMW wünschen sich die Kunden vor allem mehr Reichweite und mehr Ladeleistung – beides Themen, die BMW in der neuen Klasse deutlich verbessern will.
Bei Mercedes zeigt sich ein ähnliches Bild.
Auffällig ist hier, dass die Fahrzeugqualität sogar leicht unterdurchschnittlich bewertet wird.
Für eine Premiummarke ist das ganz sicher kein guter Wert.
Deutschlands meistverkaufte E-Autos der Marke Volkswagen sind mit der größten Stichprobe in der Studie vertreten.
VW bietet weitgehend gutes Mittelmaß, zeigt Schwächen bei Software und App.
Die Besitzer bescheinigen aber zugleich in vielen Bereichen deutliche Verbesserungen.
Beim Blick auf den Modell-Split zeigt sich, dass der ID.7 oft besser abschneidet als die anderen Modelle, aber mit der App sind auch hier die Nutzer unzufrieden.
Die hersteller-individuellen Handlungsbedarfe stehen auch für viele weitere Marken bereit und werden im folgenden hier zur Ansicht bereitgestellt.
Sollten Sie eine eine eigene redaktionelle oder anderweitig Verwendung anstreben, so wenden Sie sich bitte an Uscale.