Die Elektroauto-Vermietung nextmove hat die drei Premium-Elektro-SUV Audi e-tron, Tesla Model X 90D und Jaguar I-Pace in einem direkten Verbrauchstest gegeneinander getestet. Hierzu wurden die „Big Three“ der Elektromobilität parallel unter Alltagsbedingungen auf der Autobahn gefahren. Der Verbrauch des Audi e-tron und Jaguar I-Pace war dabei um ein Viertel höher als beim Tesla Model X.
Autor: Stefan Moeller
Test unter realen Alltags-Bedingungen
Beim getesteten Audi e-tron (95-kWh-Batterie) handelt es sich um ein Vorserien-Fahrzeug, das Audi für die Testfahrt zur Verfügung gestellt hat. Das Tesla Model X 90D (90 kWh) und der Jaguar I-Pace (90 kWh) sind Fahrzeuge aus der Flotte von Deutschlands führender Elektroauto-Vermietung nextmove. Alle drei Elektroautos waren mit Winterreifen ausgerüstet. Das Model X und der I-Pace waren mit 20-Zoll-Felgen unterwegs; der e-tron mit 21-Zoll-Felgen.
Die Außentemperatur betrug 8 °C. Die Innenraumtemperatur war bei allen drei Fahrzeugen auf 20 °C gestellt. Die Verbrauchsfahrt führte von München nach Landshut und zurück. Der Verbrauch wurde ausschließlich auf der Autobahn auf einer Strecke von 87 km gemessen. In allen drei Fahrzeugen erfolgte ein zeitgleicher Reset der Bordcomputer. Die Testfahrer hatten Funkgeräte für Absprachen dabei. Auf eine Messung des Verbrauchs über das Aufladen der Fahrzeuge wurde bewusst verzichtet, da dies sehr aufwendig ist und unter Umständen verzerrte Ergebnisse liefert. Das Batterie-Management startet bei manchen Ladevorgängen ein sogenanntes Balancing des Akkus. Daraus ergibt sich, dass einzelne Ladevorgänge eine höhere Stromaufnahme erfordern als andere unter gleichen Testbedingungen.
Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 130 km/h. Die durchschnittliche Geschwindigkeit auf der Teststrecke betrug 120 km/h. Alle drei Fahrzeuge sind in Kolonne gefahren. Die Abstände wurden hinreichend groß gewählt, um Windschatten-Effekte auszuschließen. Bei den Fahrern handelte es sich um erfahrene Elektroauto-Fahrer. Zudem fand auf halber Strecke ein Fahrerwechsel statt, um etwaige Einflüsse in der Fahrweise zu minimieren.
Audi und Jaguar verbrauchen ein Viertel mehr als Tesla
Im direkten Vergleich schnitt das Tesla Model X (cW-Wert: 0.25) am Besten ab. Der Verbrauch betrug 24,8 kWh auf 100 km. Der Audi e-tron (cW-Wert: 0.27) zeigte einen 23 % höheren Verbrauch von 30,5 kWh. Der Jaguar I-Pace (cW-Wert: 0.29) wies mit 31,3 kWh den höchsten Verbrauch auf und benötigte 26 % mehr als das Model X. Der deutlich höhere Verbrauch des I-Pace gegenüber dem Model X bestätigt vorhergehende nextmove Tests auf der Autobahn.
Tesla mit signifikantem Vorsprung bei Reichweite
In Bezug auf die Reichweite mit einer kompletten Ladung ergeben sich folgende Werte. Der Jaguar I-Pace schafft mit einer Ladung unter den gegebenen Bedingungen eine Strecke von 272 km. Der Audi e-tron schafft 2 km mehr und somit 274 km. Das Tesla Model X 90D würde 65 km weiter als der e-tron fahren und 339 km erreichen. Wäre der Audi ebenfalls mit 20-Zoll-Bereifung unterwegs, würde der Vorsprung des Model X geschätzt 50 km betragen.
Da es das Tesla Model X 90D nicht mehr neu zu kaufen gibt, ist der Vergleich zum aktuellen Model X 100D relevant. Ein Tesla Model X 100D mit 100-kWh-Batterie würde auf 389 km kommen und somit 115 km beziehungsweise 42 % weiter fahren als der Audi e-tron mit 95-kWh-Batterie.
Stromkosten an Heimsteckdose: Audi und Jaguar um ein Viertel teurer als Tesla
Der höhere Verbrauch schlägt sich unmittelbar in höheren Stromkosten nieder. Zu Haushalts-Strompreisen von 28 Cent pro kWh unter Berücksichtigung von Ladeverlusten in Höhe von 10 % ergeben sich folgende Kosten auf 100 km. Die Autobahnfahrt mit dem Audi und Jaguar ist etwa um ein Viertel teurer als die mit einem Tesla.
Zum Marktstart: Model X kostenlos, e-tron und I-Pace deutlich günstiger als Diesel
Auf Langstreckenfahrten sind vor allem die Kosten an Schnell-Ladesäulen relevant. Hierfür wurden Ladevorgänge von 0 auf 80 % Ladestand für die Berechnung zugrunde gelegt, also der Bereich, in dem die Fahrzeuge besonders schnell laden können. Bei Tesla sind Markteinführungs-Angebote kostenfrei in Form einer zeitlich auf einige Monate begrenzten Tesla-Supercharger-Flatrate. Viele Gebrauchtfahrzeuge können zudem dauerhaft kostenlos an den Superchargern laden. Eine Fahrt durch Europa ist mit einem solchen Tesla derzeit kostenfrei, was den Energieverbrauch für die gefahrene Strecke betrifft.
Audi bietet in Deutschland zum Marktstart ebenfalls Einführungspreise an. Nutzer des e-tron-Charging-Service müssen einen monatlichen Grundpreis zahlen. Dieser beträgt 4,95 Euro im City-Tarif sowie 17,95 Euro im Transit-Tarif im Monat. Für Deutschland wird das Aufladen pauschal pro Ladevorgang abgerechnet. Der Ladevorgang kostet beim städtischen AC-Laden 7,95 Euro und beim DC-Laden an Schnellladern 9,95 Euro. Beim Laden an einer Ionity-Station werden 8 Euro (Transit) abgerechnet. Dieser Betrag wurde für die Vergleichsrechnung angesetzt. Die Grundgebühr wurde nicht berücksichtigt. So ergeben sich beim Audi e-tron 3,66 Euro auf 100 km.
Auch Jaguar bietet in Kooperation mit PlugSurfing einen Ladetarif an. Beim Laden an Ionity-Ladesäulen werden pro Ladevorgang pauschal 8,80 Euro berechnet. Somit ergeben sich Kosten von 4,07 Euro pro 100 km.
Tesla bietet für den Einstieg ein konkurrenzlos günstiges Angebot. Im Audi und Jaguar fährt man auf 100 km zumindest deutlich günstiger als mit einem vergleichbaren SUV, wie dem Audi Q5 mit konventionellem Diesel-Antrieb und 6 Liter Verbrauch bei 120 km/h.
Langfristige Stromkosten: Audi und Jaguar 50% teurer als Tesla
Für den Vergleich der Fahrkosten sind die Kosten nach Ablauf der Markteinführungs-Preise relevant. Das Laden von Tesla-Neufahrzeugen an Superchargern wird mit einem gestaffelten Zeit-Tarif abgerechnet. Dabei werden 40 Cent pro Minute bei hoher Ladeleistung und 20 Cent bei niedriger Ladeleistung berechnet. Auf einen exemplarischen Ladevorgang von 0 auf 80 % ergeben sich Stromkosten von 27 Cent pro kWh.
Bei Audi soll künftig an Ionity-Schnell-Ladern jede kWh mit 33 Cent abgerechnet werden. Für den Jaguar I-Pace wurde für den Vergleich der gleiche Wert angesetzt.
Für das Tesla Model X 90D ergeben sich Kosten von 6,70 Euro pro 100 km. Für den Audi 10,06 Euro und für den Jaguar 10,32 Euro. Langstreckenfahrten im Audi und Jaguar wären dann ca. 50 % teurer als im Tesla. Dies liegt zum einen am höheren Verbrauch und zum anderen an den höheren Stromkosten je Kilowattstunde. Mit 10 Euro auf 100 km wären beide Fahrzeuge zudem teurer als ein vergleichbares Diesel-SUV bei 120 km/h.
Langstreckenfahrt über 1.000 km – Audi schließt zum Tesla auf
Der höhere Verbrauch des Audi e-tron im Vergleich zum Model X 90D macht sich insbesondere auf der Mittelstrecke auch zeitlich bemerkbar. Auf einer Fahrt über 1.000 km hingegen, wäre der Audi e-tron in der Lage, den höheren Verbrauch durch eine schnellere Ladeleistung zu kompensieren. Beide Autos würden ca. 10,5 Stunden für eine Strecke von 1.000 km benötigen. Auf der selben wäre allerdings das aktuell verfügbare Tesla Model X 100D deutlich schneller am Ziel.
Hinzu kommt, dass es aktuell nur sehr wenige Schnell-Lader in Deutschland und Europa gibt, an denen der Audi seine Schnelligkeit beim Laden voll ausspielen könnte. Aktuell hätte das Tesla Model X 90D auf jeder Strecke einen Vorsprung von 1 bis 2 Stunden auf den Audi e-tron.
Tesla derzeit mit deutlichem Vorsprung durch Technik
Der Test unter realistischen Alltagsbedingungen auf einer deutschen Autobahn zeigt: In Bezug auf die Effizienz fährt Tesla im Segment der Premium-SUVs derzeit in seiner eigenen Klasse. Signifikant niedrigerer Verbrauch, kürzere Gesamtfahrzeiten auf normalen Strecken, zu langfristig halben Stromkosten sprechen derzeit klar für Tesla.
Hinzu kommt, dass das Tesla Model X einer größeren Fahrzeugkategorie angehört. Es bietet Platz für bis zu 7 Personen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h statt 200 km/h beim Audi e-tron. Zudem bietet die um 30 % höhere Systemleistung den schnelleren Spurt auf 100 km/h und mehr Agilität auf der Autobahn.
Über nextmove
nextmove ist mit 350 Fahrzeugen Deutschlands führende Elektroauto-Vermietung und ist in zehn Städten präsent. Zum Fuhrpark zählen alle gängigen Elektroautos wie Tesla Model S, Model X, Model 3, Jaguar I-Pace, Hyundai Ioniq, Hyundai Kona, Kia e-Niro, VW e-Golf, Opel Ampera-e, BMW i3s, Renault Zoe, Renault Kangoo, smart, Nissan Leaf 2 und Nissan e-NV200. Demnächst werden folgende Marktneuheiten hinzukommen: Audi e-tron, , e.Go Life, Mercedes eVito, StreetScooter Work L.
Aus dem Fuhrpark können Kunden verschiedene Modelle ausprobieren, vergleichen und so den eigenen Traumwagen finden. Wer dann nicht mehr lange auf einen Neuwagen warten möchte, kann seinen Mietwagen auch direkt kaufen. Die Langzeitmiete mit flexiblen Kündigungsoptionen ist zudem eine kostengünstige Überbrückungsmöglichkeit, bis das eigene Fahrzeug erhältlich ist. Zusätzlich berät das Unternehmen zu allen Themen rund ums Kaufen, Laden und Fahren von Elektroautos.
Kontakt
Stefan Moeller
Geschäftsführer nextmove
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