Sorgenfrei mit dem E-Auto durch den Winter: Das kannst du machen für mehr Reichweite und Ladeleistung!

Der erste Schnee ist gefallen und die Temperaturen erreichen Minusgrade. Das kann auch an der Akkuleistung eines E-Autos zerren und dementsprechend auch zu geringeren Reichweiten führen. Gängige Vorurteile sind noch immer, dass dann nur noch die halbe Reichweite möglich sei, die Ladeleistung sehr gering sei und man im Stau auf der Autobahn erfrieren könnte. Ganz so schlimm sieht es in der Realität allerdings nicht aus. Aber der Energieverbrauch ist im Winter tatsächlich höher und somit führt das auch zu geringeren Reichweiten als gewohnt. Vor rund zehn Jahren hat ein E-Auto keine 100 Kilometer geschafft, ohne geladen zu werden. Bei deutlich weniger verfügbaren Ladesäulen war das ein richtiges Problem. Inzwischen sind auch E-Autos im Winter Langstreckentauglich. Trotzdem haben wir ein paar Tipps, die das meiste aus einem E-Auto herausholen können.

Weshalb kommt es zu einer geringeren Effizienz im Winter?

Bevor wir darauf eingehen, wie man im Winter energiesparend fährt, sollte man die Gründe verstehen, warum es zu einer niedrigeren Effizienz kommt. In der kalten Jahreszeit kommen einige Faktoren zusammen, die dafür sorgen, dass mehr Energie verbraucht wird. Zum einen gibt es einen höheren Luftwiderstand, durch den mehr Energie aufgewendet werden muss. Denn sowohl kalte als auch trockene Luft haben eine höhere Dichte. Wenn es dann doch mal feucht wird durch Schnee oder Regen, haben Reifen einen höheren Rollwiderstand. Auch Winterreifen an sich haften besser an der Straße und haben deshalb einen höheren Verbrauch. Der Einfluss dieser Faktoren ist allerdings relativ gering.

Deutlich mehr Einfluss nimmt eine kalte Batterie. Bei niedrigen Temperaturen verändert sich die Zellchemie und es kann weniger nutzbare Kapazität entnommen werden. Es steht also weniger Energie zur Verfügung und das wirkt sich direkt auf eine geringere Reichweite aus. Innerhalb von wenigen Stunden kann die Batterie vollständig auskühlen. Ein kalter Akku kann auch nicht so schnell geladen werden wie üblich. Es könnte sogar zu einer schnelleren Degradation der Batterie kommen. Um den Akku möglichst zu schonen, setzt das Batteriemanagementsystem ein und reduziert die Ladeleistung. Ein kalter Akku beeinträchtigt auch die Rekuperation.

Laut ADAC ist es allerdings das Heizsystem Grund Nummer eins, weshalb es zu einem höheren Energieverbrauch und damit auch zu geringeren Reichweiten kommt. Besonders auf kurzen Strecken mit längeren Stehzeiten ist das spürbar. Denn es benötigt wesentlich mehr Energie, das Auto immer wieder aufzuheizen, als es auf einer Temperatur zu halten.

Mit diesen Tipps holst du das beste aus Reichweite und Ladeleistung raus!

Die meisten Tipps beziehen sich auf längere Strecken, hier ist es eher möglich Energie einzusparen. Es gibt aber auch ein paar Allgemeine Tipps, die man im Winter berücksichtigen sollte.

Schon bevor die Fahrt überhaupt losgeht, sollte man auf die Wahl der Winterreifen achten. Am effizientesten und auch am billigsten ist die am kleinsten eingetragene Reifengröße. Auch der richtige Reifendruck ist entscheidend. Lieber etwas mehr Luftdruck einstellen, als im Sommer und diesen regelmäßig überprüfen. Wer mit zu wenig Reifendruck fährt, hat mehr Kontakt mit der Fahrbahn und erhöht somit wiederum den Verbrauch.

Bei einem E-Auto dreht sich alles um Aerodynamik, daher ist es wichtig, den Schnee vom kompletten Fahrzeug zu entfernen. Wenn Schnee auf dem Dach oder der Fronthaube ist, dann erhöht sich die Stirnfläche und es muss mehr Energie aufgewendet werden, um voranzukommen. Das gilt insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten. Am einfachsten ist es natürlich, das Fahrzeug in die Garage zu stellen, wenn eine vorhanden ist. Neben dem Kratzen, das entfällt, bietet das auch noch mehr Vorteile. Das Auto steht trocken und in der Regel ist es in einer Garage auch wärmer als in der Umgebungstemperatur. Das bedeutet, dass die Batterie nicht all zu kalt geworden ist und somit mehr Ladeleistung und auch Reichweite bietet.

Egal, wo das E-Auto abgestellt wird, es sollte sichergegangen werden, dass die Batterie nicht fast leer ist. Wir empfehlen mindestens 20 Prozent Restkapazität. Denn bei niedrigen Temperaturen altern die Zellen schneller. Manche Hersteller empfehlen sogar einen höheren Ladestand. Dies sollte in der Bedienungsanleitung stehen.

Wenn es möglich ist, empfiehlt es sich, das Fahrzeug bereits zehn bis 15 Minuten vor Abfahrt vorzuheizen. Wenn das E-Auto dann noch am Ladekabel hängt, beeinträchtigt das Vorheizen nicht die Reichweite. Somit steigt man nicht nur in ein warmes Auto ein, sondern der Schnee auf dem Fahrzeug ist auch bereits geschmolzen. Standheizung ist bei allen Elektroautos Serie, anders als bei Verbrennern. Wenn es einmal aufgeheizt ist, benötigt es nicht mehr so viel Energie die Wärme zu halten. Daher sollten Fenster und Türen nicht länger als nötigt geöffnet bleiben. Viel Energie kann auch eingespart werden, indem man smart heizt. Wenn man beispielsweise allein unterwegs ist und es eine „Drivers only“-Funktion gibt, dann sollte man diese auch nutzen. Das bedeutet, dass die warme Luft nur auf den Fahrer gerichtet wird. Das spart Energie. Hilfreich ist es auch, die Wärme direkt am Körper zu platzieren. Beispielsweise, wenn man Sitz- und Lenkradheizung aktiviert. Dadurch dreht man intuitiv die Innenraumlüftung herunter. Jedes Grad, das weniger geheizt wird, bedeutet gleichzeitig mehr Reichweite. Daher empfiehlt es sich auch, mit einem dicken Pullover anstelle eines T-Shirts zu fahren. Wenn eine Frontscheibenheizung vorhanden ist, sollte man diese auch nutzen. Die verbraucht einige hunderte Watt. Die Enteiser-Funktion des Gebläses verbraucht hingegen vier bis fünf kW. Zusätzlich sollte man bei der Innenraumlüftung auf Umluft stellen. Das wärmt den Innenraum schneller auf. Zudem sollte der Innenraum möglichst Schnee und Wasserfrei bleiben. Die Schuhe sollten vor Einstieg abgeschüttelt und nasse Jacken im Kofferraum aufbewahrt werden. Andernfalls könnten die Scheiben schneller beschlagen. Häufig wird auch eine Wärmepumpe empfohlen. Allerdings ist der Reichweitengewinn nicht so groß, wie man vielleicht denkt. Daher macht es aus unserer Sicht nur Sinn für Viel- und Langstreckenfahrer und diejenigen, die in einer Region wohnen, in der regelmäßig richtiger kalter Winter herrscht.

Im Winter kann auch die Ladeleistung des Fahrzeuges nachlassen. Das liegt, wie bereits erwähnt, an einer kalten Batterie. Wenn man eine lange Strecke mit mehreren Ladestopps fährt, sollte man die ersten ein bis zwei Stunden mit höherer Geschwindigkeit fahren. Das bewirkt, dass sich der Akku bereits um zehn bis 20 Grad Celsius erwärmt und somit eine bessere Ladeleistung hat. Einige E-Autos heizen auch die Batterie eigenständig vor. Dafür muss man nur den Ladepunkt in die Navigation einfügen. Bei einer verminderten Ladeleistung hilft es auch, den ersten Ladestopp mit einem geringen Ladestand einzulegen. Umso niedriger der Ladestand ist, umso höher ist anfangs die Ladeleistung.

Auch das eigene Fahrverhalten hat Einfluss auf die Reichweite. Man kann beispielsweise den Ecomodus aktivieren. Die Heizleistung reduziert sich unteranderem. Bei Glätte drehen aber auch die Räder nicht so schnell durch. Das liegt daran, dass das Strompedal träger als normal reagiert. Der Ecomodus sorgt nicht dafür, dass das Fahrzeug sparsamer unterwegs ist. Aber es stellt dem Fahrer eine Hilfe dar, sparsamer zu fahren. Sollte Jemandem im Fahrzeug kalt werden, dann sollte man allerdings den Ecomodus wieder deaktivieren. Weiter kann man darauf achten, wie man auf der Spur fährt. Bei Regen sowie Schnee bilden sich Spurlinien. Dort ist der Regen beziehungsweise Schnee bereits etwas verdrängt wurden. Daher sollte man in diesen Spuren fahren, denn somit stößt man auf weniger Rollwiderstand. Auch der Bremsweg verkürzt sich.

Das Einsparen von Energie, sollte aber niemals auf Kosten der eigenen Sicherheit geschehen. Auch die Rekuperation ist eingeschränkt. Daher funktioniert One-Pedal-Driving nicht so gut. Am Anfang einer Fahrt sollte man also selbstständig bremsen. Außerdem sollte man für Langstrecken etwas mehr Restreichweite einplanen als üblich.

Diese Tipps solltest du im Alltag beachten!

Benutzerhandbuch Tesla Model 3, Stand Dezember 2023

Die besten Tipps und Hinweise, die es zu beachten gilt, geben immer noch die Hersteller. Daher empfiehlt es sich in die Bedienungsanleitung zu schauen, was dazu geschrieben steht. Aber auch wir haben für euch noch einige hilfreiche Hinweise. Auf die Waschstraße sollte man beispielsweise verzichten, wenn es nicht zwingend notwendig ist. Denn die Gummis frieren schneller ein und können Schaden nehmen. Wenn es doch mal sein muss, sollte man danach die Gummis trockenreiben. Auch die Ladeklappe sollte trocken gehalten werden. Wenn es doch mal dazu kommt, dass sie einfriert, dann leistet nur Enteiserspray Abhilfe. Das sollte am besten nicht im Auto liegen. Schließlich können auch die Türen festfrieren. Auch die Spiegel können vereisen. Wir empfehlen daher das automatische Zuklappen der Spiegel zu deaktivieren. Es könnte sonst zu Schäden kommen.

Wenn das Infotainment über einen längeren Zeitraum genutzt wird, sollte das Fahrzeug komplett angeschaltet werden und im P-Modus stehen. Denn die zwölf-Volt-batterie könnte sich entladen. Das haben auch wir bereits bei einigen Modellen erlebt. Grund dafür ist ein Software-Problem.

Auch im Winter muss das Auto geladen werden. Bei starkem Schneefall muss allerdings der Winterdienst priorisieren, was freigeräumt wird. Es kann also passieren, dass die Schnelllader an den Autobahnen zugeschneit sind. Bei kritischen Lagen kann es helfen, eine Schaufel dabei zu haben. Damit kann man auch notfalls das Auto selbst freischaufeln.

Keine Angst haben vor möglichen Staus

Wir haben damals einen Härtetest mit einem Kia e-Niro gemacht. Wir haben ihn stehen lassen und der Innenraum sollte auf 19 Grad Celsius durchgehend geheizt werden. Ganze drei Tage hat die Batterie gehalten, um den Innenraum zu heizen. Bei einem Drittel Ladestand ist es also immer noch für 24 Stunden warm. Auch der ADAC hat so einen Härtetest durchgeführt. Sie haben einen Renault Zoe und einen VW e-up! getestet. Die Heizung wurde auf 22 Grad Celcius eingestellt und die Fahrzeuge wurden für zwölf Stunden bei minus neun bis minus 14 Grad Celsius abgestellt. Danach hatte der Renault Zoe noch einen Batteriestand von 70 Prozent. Beim VW e-up! waren es sogar 80 Prozent. Solltet ihr also doch einmal in einen Stau kommen, solltet ihr keine Angst davor haben Stehenzubleiben oder frieren zu müssen.

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