BYD-Wechselprämie
Bereits vor zwei Woche hatte BYD in Deutschland die Listenpreise für die Modelle Atto 3 und Dolphin um 7.000 Euro beziehungsweise 3.000 Euro dauerhaft reduziert. Die eigentliche Preissenkung beim Dolphin lag aber eigentlich nur im Bereich von 300 Euro, da zuvor noch der Herstelleranteil zum Umweltbonus gewährt wurde. Insofern überrascht es nicht, dass jetzt der Preis nochmals angepasst wird und es jetzt eine Rabattaktion mit dem Titel „Wechselprämie“ gibt. Diesmal erfolgte die Kommunikation auf der Seite der Importeurgesellschaft – die Hedin Electric Mobility GmbH. Für den Atto 3 und Dolphin geht es nochmals um 3.000 Euro nach unten. Damit startet der Dolphin mit der großen Batterie bei 29.990 Euro.
Die Rabattaktion wurde auch auf die anderen Modelle ausgeweitet. Beim Seal sind es ebenfalls 3.000 Euro weniger. Bei den Premium-Modellen Han und Tang sind es sogar ungefähr 14.000 Euro und 17.000 Euro. Die Aktion gilt für Bestellungen bis Ende März, sofern die Zulassung und Auslieferung bis zum 30. Juni erfolgt. Jedoch gibt es die Wechselprämie nur bei Barkäufen und Finanzierungen. Das bedeutet, dass der Kunde ein gewisses Restwertrisiko trägt.
Toyota Vertrauensgarantie
Bei BYD ist es die Wechselprämie, bei Toyota die Vertrauensgarantie. Und diese soll Toyota-Kunden bei Bestellungen bis zum 31. März 4.500 Euro Umweltbonus sichern. Inzwischen ist aber auch bereits bekannt, dass 4.500 Euro auf die hohen Listenpreise nicht ausreichen, um den Kunden eine attraktive Rate anzubieten. Daher legt Toyota im gleichen Angebot nochmals nach. Insgesamt wird ein Preisvorteil von 12.600 Euro für den Stromer Bz4x beworben. Die beworbene Leasingrate von 329 Euro bezieht sich auf 48 Monate Laufzeit und 10.000 Kilometer pro Jahr.
Nissan Angebotspreis
Die höchsten Rabatte gibt es aktuell für Modelle, die etwas in die Jahre gekommen sind. Beispielsweise 10.000 Euro beim Dacia Spring. Beim Tesla Model Y sind in Kombination von Preissenkung und Null-Prozent-Aktion sogar noch höhere Nachlässe möglich. Etwas in die Jahre gekommen ist auch der Nissan Leaf. Deswegen hat auch hier Nissan preislich reagiert und bewirbt das Auto zum Angebotspreis ab 27.687 Euro. Hierbei sind auch die Überführungskosten mit einberechnet. Gemessen am Listenpreis sind das also 9.000 Euro Nachlass. Im Kleingedruckten heißt es: nur bei teilnehmenden Nissan-Händlern und nur gültig für Kaufverträge und Zulassungen bis zum 14. April 2024. Also geht es auch hier hauptsächlich um den Lagerbestand. Rabattfähig sind aber auch Leasingverträge. Aktuell wird eine Rate von 219 Euro beworben. Hinzu kommen allerdings noch Überführungskosten und eine Leasingsonderzahlung.
Stellantis teilt aus
Bereits im November sagte Stellantis-Chef Carlos Tavares im Spiegel-Interview: E-Autos sind in der Produktion um 40 Prozent teurer als konventionelle Autos mit Verbrennungsmotor. Viele Konsumenten können aber einen entsprechend höheren Preis nicht bezahlen. Also müssen die Autokonzerne reagieren – mit dem härtesten Wettbewerb, den wir in der Geschichte der Industrie erlebt haben”. Er beschreibt das Dilemma der etablierten Hersteller zwischen margenstarken Verbrennern und politischen Vorgaben hin zum E-Auto. „Die EU-Kommission hat sich für eine sehr kostspielige Technologie entschieden: die E-Mobilität, die sich nur einige Kundinnen und Kunden leisten können“. Im Dezember führte er mit Blick auf das Wachstum von E-Autos fort und prophezeite, dass diejenigen, die mit E-Autos kein Geld verdienen würden, bald in Schwierigkeiten geraten werden. Wen genau er damit meint, sagte er nicht. Gegenüber der Financial Times meinte er sogar: „Ich kenne ein Unternehmen, das die Preise brutal gesenkt hat und dessen Rentabilität brutal eingebrochen ist”. Stellantis selbst will sich nicht in den aktuellen Preiskampf hineinziehen lassen. Daher gibt es auch von den meisten Konzernmarken keine Rabattaktion. Stellantis selbst ist nach eigenen Aussagen gut aufgestellt. Die Umsatzrendite sei höher als bei vielen anderen Herstellern.
Neue Garantien bei Cupra
Für viele Kunden, die jetzt auf die E-Mobilität umsteigen wollen, stellt das E-Auto noch eine Unbekannte dar und man möchte das „Technologie-Risiko“ möglichst absichern. Zum einen über eine Beschaffung im Leasing, um nicht selbst das Restwert-Risiko tragen zu müssen. Zum anderen aber auch über lange Garantiedauern. Für den Akku sind lange Garantiezeiten inzwischen marktüblich und auch gesetzlich abgesichert. Immerhin ist damit das teuerste Bauteil eines E-Autos abgesichert, anders als bei Verbrennern, bei dem der Motor das Teuerste ist und in der Regel nur durch kurze Garantiezeiten abgedeckt wird. Beim Rest des Autos gibt es häufig nicht solche langen Garantiezeiten und es kommt immer wieder zu teuren Einzelfällen.
Um mehr Vertrauen zu schaffen und Neukunden zu gewinnen, bieten einige Hersteller langjährige Garantien an. Bei Tesla beträgt die Garantie beispielsweise 4 Jahre oder 80.000 Kilometer, je nachdem, was zuerst eintrifft. Auch BYD hat gestaffelte, aber lange Garantiezeiten. Beim Akku sind es acht Jahre beziehungsweise 200.000 Kilometer. Beim Antrieb sind es 150.000 Kilometer und acht Jahre. Grundlegend sind aber sechs Jahre und 150.000 Kilometer ausgewiesen. Bei vielen anderen Marken ist jedoch nach zwei Jahren Schluss. So auch bei Volkswagen. Hier sind es zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung.
Die VW Marke Cupra startet jetzt allerdings mit deutlich längeren Garantiezeiten. Das gilt nicht nur auf das gesamte Auto. Es gibt auch eine gestaffelte Batteriegarantie. Für drei Jahre oder 60.000 Kilometer sollten mindestens 78 Prozent der ursprünglichen Kapazität verfügbar sein. Bei fünf Jahren beziehungsweise 100.000 Kilometer sind es 74 Prozent. Und letztendlich bei acht Jahren oder 160.000 Kilometern 70 Prozent.
Weiterhin gelten für Vielfahrer unbegrenzte Kilometer bis zwei Jahre. Neu ist, dass es inzwischen eine Garantie von fünf Jahren beziehungsweise 150.000 Kilometern gibt. Per Stichtag werden konkret Werksbestellungen ab dem 21. Dezember 2023 begünstigt. Bestandsfahrzeuge profitieren also nicht von der neuen Garantie.
IONITY senkt die Preise
IONITY ist einer der größten Anbieter für schnelles Laden mit derzeit 595 Ladeparks europaweit. Der Fokus liegt klar auf Standorten an Fernstraßen, meist Autobahnen. Die meisten Baustellen für neue Ladeparks gibt es aktuell in Polen, Schweden, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland mit 21 neuen Standorten in Bau. Bei den Preismodellen hat man 2023 einen Strategiewechsel vollzogen. In der Vergangenheit gab es preislich sehr attraktive ABO-Modelle für Kunden der an IONITY beteiligten Autohersteller. Die meisten dieser ABO-Deals sind allerdings ausgelaufen oder laufen demnächst aus.
Bereits vor wenigen Monaten gab es eine Preissenkung im Ad-hoc-Preis. In Deutschland lag der Preis bei 69 Cent pro kWh. Jetzt legt IONITY nochmals nach. Im Ad-hoc-Preis gab es Senkungen in Dänemark, Norwegen, Österreich und Schweden. Gleichzeitig haben sie aber auch die Grundgebühr im Passport-Tarif halbiert. Bei nur noch 5,99 Euro pro Monat reduziert sich der kWh-Preis um 20 Cent – in Deutschland liegt der Preis also aktuell bei 49 Cent pro kWh. Der Tarif ist monatlich kündbar. Es kann also auch gezielt für längere Reisen gebucht werden.
Bei EnBw zahlt man aktuell 39 Cent pro kWh bei einem monatlichen Beitrag von 17,99 Euro. Bei Tesla liegt der ABO-Preis bei 12,99 Euro monatlich. Dann zahlt man variable Preise, die in Deutschland zwischen 37 Cent und 47 Cent liegen.
Neuer elektrischer Macan
Porsche hat sein zweites Elektroauto präsentiert. Der Macan, der bisher als Verbrenner bekannt war, fährt in der nächsten Generation rein elektrisch vor. Das SUV ist 4,4 Meter lang und basiert als erster Porsche auf der neuen PPE-Plattform. Das Fahrzeug steht auf 22 Zoll großen Rädern und hat einen 540 Liter großen Kofferraum. Zusätzlich gibt es einen 84-Liter-Frunk. Vorerst wird es den Macan in zwei Versionen geben. Beide haben einen zweimotorigen Allradantrieb. Ebenfalls sind beide Versionen mit einer 100 kWh großen Batterie ausgestattet und verfügt über die 800-Volt-Technologie. Maximal 270 kW Ladeleistung sind möglich. In vier Minuten sollen 100 Kilometer nachgeladen werden können.
Die vorübergehende Basisversion hat 408 PS, also 300 kW Leistung. Damit schafft es den Sprint auf 100 km/h in 5,2 Sekunden. Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 220 km/h. Laut WLTP-Reichweite soll das Modell bis zu 613 Kilometer weit kommen. Der Preis startet bei 84.100 Euro. Außerdem ist der Macan noch in einer Turbo-Version erhältlich. Bei dieser steigt die Leistung auf 639 PS beziehungsweise 470 kW. Der Sprint ist dann in 3,3, Sekunden möglich. Die Höchstgeschwindigkeit erhöht sich auf 260 km/h. Die Reichweite ist mit 591 Kilometern etwas geringer. Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch noch eine Heckantriebsvariante folgen.
Tesla Zahlen
Tesla hat seine Jahreszahlen für 2023 veröffentlicht. Das Unternehmen hat 97 Milliarden Dollar Umsatz gemacht. Der Gewinn lag bei 15 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg um 19 Prozent. Tesla lieferte 1,81 Millionen E-Autos aus. Das entspricht einem Wachstum von 38 Prozent. Damit bleibt Tesla jedoch unter dem selbst gestecktem Wachstumsziel von 50 Prozent pro Jahr. Auch für 2024 rechnet das Unternehmen mit einem geringeren Wachstum als 2023. Tesla gibt jedoch keine Prognosen mehr ab – Analysten rechnen jedoch mit 20 Prozent. Der Hersteller nennt als Grund die Einführung der nächsten Fahrzeuggeneration, die signifikante Entwicklungskapazitäten in der Gigafactory Texas bindet. Ende 2025 soll dort die Produktion von Teslas 25.000 Euro Autos anlaufen. Das soll die Art revolutionieren, wie Fahrzeuge gebaut werden.
Das wichtigste Modell im Konzern ist das Model Y. Zwei von drei Teslas waren ein Model Y. Insgesamt wurden davon 1,2 Millionen Autos verkauft. Damit ist es auch das meistverkaufte Auto der Welt über alle Antriebsarten hinweg. Für Tesla ist der Marktanteil wichtiger als die Marge und das ist eine gute Nachricht für Neukäufer. Regelmäßig berichten wir über Rabattaktionen von Tesla. Und diese Strategie schlägt sich auch in den Zahlen nieder. Die operative Marge sank von 17 Prozent im Jahr 2022 auf neun Prozent in 2023.
Dennoch stehen die Zeichen darauf, dass der chinesische Hersteller BYD in diesem Jahr Tesla als Marktführer ablösen könnte. Während einer Analysekonferenz sagte Elon Musk selbst: „Wenn es keine Handelsbarrieren gibt, werden die chinesischen Hersteller die meisten anderen Autohersteller der Welt praktisch zerstören“. In den USA hält ein Importzoll von 25 Prozent chinesische Autohersteller vom Markt. In Europa hat die EU eine Anti-Dumping- und Anti-Subventionsuntersuchung gegen chinesische Elektroauto-Importe erst eingeleitet. Weiterhin hat Tesla verraten, dass das Ramp-Up des Cybertrucks länger dauern soll als bisher angenommen. Die Anzahl an Supercharger-Stationen stieg um 27 Prozent auf 5.952. Diese halten rund 55.000 Ladepunkte bereit. Full Self Driving soll 2024 endgültig Realität werden.