Neuer Opel Astra kommt elektrisch
Wegen Abwesenheit auf der IAA hat Opel die Woche davor genutzt, um den neuen Astra in der sechsten Generation vorzustellen. Erstmals öffentlich wurde auch eine vollelektrische Variante bestätigt. Die kommt allerdings noch nicht zum Marktstart, sondern erst 2023. Die EMP2 genannte Plattform des Astra ist nämlich keine elektrische Plattform, weshalb Opel wohl noch einige Zeit für die Anpassung benötigt. Eckdaten zu Antrieb, Leistung, Reichweite sind noch nicht bekannt.
Eine oder eher zwei Nummern kleiner startet Opel schon dieses Jahr mit dem Rocks-e. Die Basis bildet hier ein zweisitziges Leichtfahrzeug mit Elektroantrieb und einem 5,5 kWh Akku. Damit sollen in der Stadt immerhin 75 km Reichweite möglich sein. Für Überlandfahrten ist das Auto nicht nur wegen der geringen Reichweite, sondernauch der auf 45 km/h limitierten Geschwindigkeit eher ungeeignet. Marktstart des Rocks-e ist im Herbst, zum Preis schweigt Opel noch. Der gesetzliche Umweltbonus mit 6000 Euro Staatsanteil gilt für hierfür übrigens nicht, da der Rocks-e nicht als klassischer PKW gilt.
Neues zum Model Y
Seit August liefert Tesla die ersten Model Y in Deutschland aus. Diese stammen aus China, was sich auch an der guten Verarbeitungsqualität erkennen lässt. Doch bei den technischen Eckdaten gab es für einige Nutzer ein böses Erwachen. Der Grund ist die geringe Zuladung von nur maximal 315 kg. Das ist natürlich absolut grenzwertig, um es noch positiv auszudrücken. Selbst ein VW eUp als 4-Sitzer erlaubt mit 275 kg ähnlich viel. Der Hyundai IONIQ5 schafft immerhin noch 365 kg und im VW ID.4 GTX 419 kg. Auch das ist nicht sonderlich viel, aber immerhin etwas mehr als beim Model Y.
Eine potenzielle Falle gibt es noch bei der Rechnungsstellung. Laut Nutzerberichten wird dort mit zwei verschiedenen Vorlagen gearbeitet. Einmal mit einer Basis “Tesla Model Y 2021” – so wie es auch auf der Bafa-Liste steht. Andere Kunden hatten an dieser Stelle nur “Tesla Model Y” stehen, was unter Umständen zur Ablehnung des BAFA-Bescheids führen kann. Zuletzt gibt es noch neue Infos zum Model Y Basismodell: Erwartet wird eine neue Generation mit LFP-Akku von 60kWh für 455km Reichweite, welche in den kommenden Monaten an den Start gehen könnte.
Tesla verpetzt eigenen Fahrer
Eine weitere Meldung wirft ebenfalls kein allzu positives Licht auf das Unternehmen. Nach einem Unfall in Berlin konnte ein Tesla-Fahrer aufgrund von aufgezeichneten Fahrdaten seines eigenen Autos überführt werden. So soll der Fahrer mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit gegen einen Ampelmasten geprallt und anschließend geflüchtet sein. Sein Tesla hatte diese wilde Fahrt und den anschließenden Unfall jedoch genau aufgezeichnet und auf dem Server gespeichert. Auf Nachfrage der Polizei hat der Hersteller das komplette Videomaterial und alle verfügbaren Fahrdaten, wie z.B. Geschwindigkeit, Pedalstellung, Beschleunigungswerte oder Bremsbetätigung zur Verfügung gestellt. Tesla erklärte, dass man sich solche Möglichkeiten vorbehält, obgleich dies mit dem deutschen und europäischen Recht wohl kaum vereinbar ist. Vielleicht wird die Datensammlerei schon bald die entsprechenden Gerichte beschäftigen.
VW digitalisiert sich
„Das Thema Software ist die große Herausforderung“ – mit diesem Zitat des VW-Chefs lässt sich gut beschreiben, womit das Unternehmen beim Thema Digitalisierung konfrontiert ist. Der Plan: VW will digitaler werden und dabei so weit gehen, dass selbst Leasing-Vertrage bald komplett online abgeschlossen werden können. Auch digitale Zusatzdienste sollen etabliert werden, mit denen langfristig Geld verdient werden kann. Noch hakt an bei der eigenen Software regelmäßig, wir von nextmove haben dies bereits in mehreren Videos ausführlich dokumentiert – unter anderem beim VW ID.3 und VW ID.4, welche sich in unserer Mietflotte befinden.
Wir haben im Insider-Postfach diese Woche außerdem einen sehr interessantenn Hinweis bekommen: Der neue App Store von VW ist da. Dort gibt es keine Apps fürs Smartphone, sondern sogenannte InCar-Apps für die Fahrzeuge der ID-Baureihen, also Apps zur Installation im Fahrzeug. Die erste und bisher einzige App, die man sich aufs das Auto buchen kann, hat den spannenden Namen “Fahrzeugservice”. Viel kann man damit zwar noch nicht anstellen, aber es ist immerhin ein Anfang.
Hängepartie beim Umweltbonus
Laut dem aktuellen Gesetz zum Umweltbonus entfällt in vier Monaten die Innovationsprämie, damit halbieren sich die staatlichen Fördersätze. Für alle, die jetzt einen Neuwagen bestellen, der aber erst im kommenden Jahr ausgeliefert wird, besteht die Gefahr, dass das Auto deutlich teurer wird, als aktuell zugelassene E-Autos. So ist zumindest die Gesetzeslage, denn eigentlich will der Staat den erhöhten Bonus weiterhin gewähren. Bereits im November letzten Jahres, also vor 10 Monaten, hat das Kabinett beschlossen, die Prämien in der aktuellen Höhe weiterzuführen.
Das Problem ist: Es gibt noch kein neues Gesetz und wegen der anstehenden Wahlen ist in unmittelbarer Zeit auch nicht damit zu rechnen. Wir haben mal nachgehakt und vom BMWI bestätigt bekommen, dass die derzeit gültige Prämie bis 2025 gültig sein wird. Eine feste Zusage vom Ministerium gibt es also, jetzt muss nur noch das passende Gesetz folgen. Möglich ist, dass sich hier auch die Förderbedingungen ändern – zum Beispiel die Haltefrist.
Tausende Schnellladesäulen illegal
Das berichtet das Handelsblatt und nennt als Grund Verstöße gegen das Eichrecht. Konkret geht es um die nicht vollzogene Ausstattung oder Nachrüstung von Ladesäulen mit geeichten Zählern für die Abgabe von Gleichstrom. Somit wäre eine Verwendung gar nicht zulässig. Aus Branchenkreisen heißt es, die Behörden wissen um die Problematik, drücken aber derzeit noch ein Auge zu. Der Grund ist wohl, dass die positive Entwicklung der Elektromobilität nicht gefährdet werden soll. Daher heißt es für die Nutzer: Lieber eine ungeeichte Ladesäule als gar keine Ladesäule.
Dacia Spring versagt am Berg
Elektroautos sind für ihr einfaches Handling und das direkt anliegende Drehmoment bekannt. Doch bei einem Dacia Spring, den unser Zuschauer Hartmut aus der Insel Madeira fährt, gab es wenig Grund zur Freude. Denn sein Dacia kam mit der hügeligen Insellandschaft bei bis zu 30 Prozent Steigerung nicht zurecht und versagte mehrmals beim Anfahren am Berg. Laut Bordcomputer überhitzte das Antriebssystem, obwohl Hartmut alleine fuhr und noch 30 Prozent im Akku hatte.
Wir haben mal beim Hersteller nachgefragt und als Antwort bekommen: “Zu dem von Ihnen gefahrenen Fahrzeug und den geschilderten Problemen kann ich nichts sagen, es handelt sich definitiv nicht um die Version des Dacia Spring, die im November in Deutschland auf den Markt kommen wird.” Es bleibt zu hoffen, dass Dacia das Problem bis zum Marktstart im Herbst in den Griff bekommt, wobei ein solches Problem selbst für einen Prototypen ungewöhnlich ist.