ADAC-Studie zeigt: der Wegfall der Umweltprämie hat die Nachfrage nach E-Autos nicht verringert

Seit dem Wegfall des Umweltbonus Ende Dezember 2023 stockt der E-Auto-Absatz. Der Januar fällt bekanntlich immer schwach aus, da dieser immer mit der Reduzierung des Umweltbonus und zuletzt auch mit dem Wegfall des Umweltbonus in Verbinddung stand. Im laufenden Jahr sind die Neuzulassungen zwar in absoluten Zahlen gestiegen, aber der prozentuale Anteil bleibt weiterhin gering. Bedeutet das nun, dass die Nachfrage nach E-Autos durch den Wegfall des Umweltbonus geringer geworden ist? Dieser Frage hat sich auch die aktuelle Studie von ADAC SE gewidmet. Sie haben im Februar und März 3.000 Personen zum Besitz, der Beschaffung und Finanzierung von privaten Elektroautos befragt.

Grafik: ADAC SE 2024

Trotz dessen, dass häufig von einem Absatzrückgang gesprochen wird, hatte der Wegfall des Umweltbonus laut der Studie keinen Einfluss auf die E-Auto-Nachfrage. 22 Prozent der Befragten, die in den kommenden drei Jahren ein Auto beschaffen wollen, wollen sich für einen vollelektrischen Antrieb entscheiden. Dieser Wert liegt auf dem Vorjahresniveau. Auffällig ist auch die Bindung, die Elektroauto-Besitzer zur E-Mobilität haben. E-Auto-Besitzer, die in den nächsten drei Jahren die Anschaffung eines neuen Autos planen, wollen zu 79 Prozent beim vollelektrischen Antrieb bleiben. Nur jeweils zehn Prozent wollen entweder zum Hybrid oder Verbrenner wechseln. Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch die Studie des ICCT. Über 80 Prozent wollten beim Elektroantrieb bleiben. Damit war die Bindung zum E-Auto höher als beim Verbrenner. Denn nur 60 Prozent der Benziner-Fahrer hätten beim nächsten Autokauf wieder einen Benziner gewählt und bei den Diesel-Fahrern lag der Wert sogar nur bei 28 Prozent.

Grafik: ADAC SE 2024

Weiter hat sich die ADAC-Studie mit den Lademöglichkeiten von Elektroauto-Besitzern beschäftigt. Da die meisten E-Auto-Fahrer ihr Fahrzeug zuhause laden, überrascht es nicht, dass 80 Prozent der Elektroauto-Besitzer eine Wallbox besitzen. Weitere acht Prozent haben auch die Installationsmöglichkeiten für eine Wallbox. 70 Prozent derjenigen, die noch keine Wallbox haben, planen die Installation in den nächsten drei Jahren. Außerdem zeigt sich, dass Elektroauto und Photovoltaikanlage eine beliebte Kombination sind. 42 Prozent der E-Auto-Besitzer haben auch eine PV-Anlage. Von denen, die in den nächsten drei Jahren eine E-Auto-Anschaffung planen, haben 24 Prozent bereits eine PV-Anlage.

Grafik: ADAC SE 2024

Die Studie beschäftigt sich auch mit den Finanzierungsmöglichkeiten der Fahrzeuge. Sowohl für E-Autos als auch Verbrenner ist die Barzahlung noch immer die beliebteste Finanzierung. Bei E-Autos ist aber auch die Leasing-Option beliebt. 19 Prozent derjenigen, die die Beschaffung eines E-Autos planen, wollen dieses übers Leasing finanzieren. Das verdeutlicht die Bedeutung vom Leasing und zeigt, weshalb nicht nur der Listenpreis, sondern auch die Leasingraten betrachtet werden müssen. Leasing eines Fahrzeugs ist sogar bei E-Autos beliebter als bei Verbrennern. Da wollen nämlich nur elf Prozent einen Verbrenner übers Leasing finanzieren. In einigen anderen Studien wird sogar davon ausgegangen, dass das Interesse des Leasings bereits das des Barkaufs überstiegen hätte.

Grafik: ADAC SE 2024

Weshalb Leasing für E-Autos so relevant ist

Erst das jüngste Beispiel des MG4 zeigt, dass durch günstige Leasingkonditionen und der anschließende Kauf des Fahrzeugs, die Anschaffungskosten ungefähr halbiert werden können verglichen mit dem Listenpreis. Auch das Model Y ist ein gutes Beispiel für das Interesse am Leasing. Das Basismodell des Model Y ist um 4.000 Euro teurer als das Basismodell des Model 3. Im Leasing zahlt man jedoch für das Model Y durch günstige Leasingkonditionen monatlich 69 Euro weniger. Selbst die Hinterradversion mit maximaler Reichweite und das Allradmodell haben eine geringere Leasingrate als die Basis des Model 3. Somit ist das Model Y für viele interessanter als das Model 3. Leasing ist für viele Kunden deshalb relevant, weil sie kein Restwertrisiko tragen und nach einer bestimmten Vertragslaufzeit auf ein neues Fahrzeug wechseln können, welches vielleicht sogar eine verbesserte Technologie hat. Viele Menschen haben auch Angst davor, dass die Batterie ausgetaucht werden muss. Auch dieses Risiko entfällt aufgrund der zeitlich begrenzten Laufzeit.

Wer sich für Leasing entscheidet, sollte jedoch berücksichtigen, dass vertraglich Serviceintervalle festgeschrieben sind. Diese müssen auch unbedingt eingehalten werden. Wer einmal in einem Leasingvertrag ist, kann diesen auch nur schwer wieder kündigen. Kommt hinzu, dass die jährlich gefahrenen Kilometer vor Vertragsschluss bestimmt werden. An diese ist man dann auch gebunden. Man sollte auch bedenken, dass das Fahrzeug stets Eigentum der Leasinggesellschaft ist. Wenn man das Auto abgibt, könnten dann nochmal Nachzahlungen auf einen zukommen, falls die Gebrauchsspuren nicht der Norm entsprechen.

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