Tesla hat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zwei neue Fahrzeuge vorgestellt: Sowohl das Model S als auch das Model X erhielten eine Runderneuerung insbesondere des Innenraumes mit dem Lenkrad Yoke Steering. Dazu sind drei Versionen des Plaid-Antriebes bestellbar. Zur Vorstellung der Neuerungen nutzte Tesla die Bekanntgabe der Jahreszahlen für 2020.
Trotz Produktionsstopp konnte zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte ein Jahresgewinn erwirtschaftet werden: 720 Mio US-Dollar. Allerdings fiel der Gewinn im vierten Quartal mit 270 Millionen Dollar niedriger aus als erwartet.
Zu den neuen Fahrzeugen: Von außen ist relativ wenig passiert. Neben Chrome Delete – wie schon beim Model 3 und Model Y – wurden die Felgen und einige Konturen leicht überarbeitet – also eher ein Facelift. Aber die Technik, die darunter steckt und der Innenraum wurden stark verändert.
Wie beim Model 3 und Y haben nun auch S und X einen Bildschirm im Querformat. Das Fahrerdisplay hinter dem Lenkrad bleibt erhalten. Zusätzlich gibt es ein drittes Display für die Passagiere hinten. Für YouTube, Netflix und Spiele stehen Rechenleistung mit bis zu 10 Teraflops zur Verfügung – vergleichbar mit einer aktuellen Playstation.
Für Aufregung sorgt das Lenkrad, bzw. Elon bezeichnet es als das Joch („Yoke Steering“) – wobei sich dahinter auch ein Wortspiel mit dem gleichlautenden Wort „Joke“ verbergen dürfte. Im US-Konfigurator heißt es: Das Joch macht das Auto zum besten, um darin selbst zu fahren oder sich fahren zu lassen. Hinter dem Joch gibt es auch keine Wählhebel für Blinker, Licht, Autopilot und Fahrstufe mehr. Stattdessen wird es neben den Scroll-Rädern entsprechende Touch-Elemente für diese Funktionen geben. Das zeigt klar wohin die Reise bei Tesla geht. Die Hälfte des Lenkrades und wichtige Funktionen sind schon weg.
Im nächsten Schritt könnte dann das sogenannte Yoke Steering-Lenkrad ein aufpreispflichtiges Extra werden, für Leute die unbedingt noch selbst fahren wollen. Ob dieses Lenkrad überhaupt zulassungsfähig ist, wird sich bald zeigen. In Deutschland sollen die Auslieferungen im September starten. Im Netz kursieren bereits Bilder von einem konventionellen Lenkrad, dass wohl versteckt im Tesla-Konfigurator bereits hinterlegt ist.
Weitere Neuerungen wie etwa das Sound System sind im nextnews Video ausführlich beschrieben:
Das Model S ist damit das schnellste Serienauto, das es je gab – und laut Elon unabhängig vom Preis das Beste, das man heute kaufen kann. Braucht es solche Autos? – natürlich nicht. Aber wenn man sich anschaut, was etablierte Hersteller und Startups an Elektroautos ankündigen, dann vermutlich schon.
Hyundai IONIQ5 – Weltpremiere abgesagt
Hyundais neuer Alleskönner wird mit Spannung erwartet, aber bisher werden die Kunden nur mit Info-Häppchen bei Laune gehalten. Das gelang bisher nur teilweise, wir hatten schon öfter hier berichtet, auch darüber, dass technische Daten auf der Webseite von Hyundai Österreich wieder gelöscht werden mussten.
Diese Pannenserie setzt sich nun fort, denn eigentlich sollte am kommenden Dienstag um 8 Uhr Weltpremiere für den IONIQ5 sein. In der digitalen Vorstellung des Auto sollten wir eigentlich mehr zu den finalen Eckdaten, der Ausstattung und dem Zeitplan der Markteinführung erfahren. Der Termin selbst wurde bisher nicht groß angekündigt, war aber Bestandteil eines Video Teasers von Hyundai auf Youtube.
Dieses Video wurde nun gelöscht und erneut leicht verändert hoch geladen, jetzt heißt es dort: terminoffen Mitte Februar. Die Hintergründe kennen wir nicht. Technische Probleme beim Auto sind eher unwahrscheinlich – dann hätte man wohl deutlicher nach hinten geschoben. Wir bleiben dran für Euch.
Rückkehr der Volkswagen-Drillinge
Die drei Kleinwagen aus dem VW Konzern, konkret der eUp, der Seat Mi und der Skoda Citigo waren 2019 und 20 so erfolgreich, dass sie Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden sind und alle drei Marken die Bestellbücher schießen mussten.
Teilweise wurde das Modell sogar komplett mit allen Infos von der Homepage gestrichen. Wir hatten hier auf dem Kanal frühzeitig vorgewarnt und die drei auf unsere Rote Liste der für 2021 vom Ausverkauf bedrohten Autos gesetzt. Viele von euch konnten noch zuschlagen, bevor die Ampel auf Rot ging.
Nach unserer Einschätzung wurden die Autos zur Erfüllung der CO2-Flottenziele SEHR attraktiv bepreist und die Verdopplung der Prämie hat den Autos sozusagen den Rest gegeben. In unserem insider-Postfach gab es viele Beschwerden von Kunden. Beim VW eUp wurden deutlich verzögerte Liefertermine beklagt. Bei Skoda und Seat gingen die Beschwerden in Richtung Konditionsverschlechterung im Leasing. Über Zinssatz und Restwert hatten die Hersteller-Banken den Vorteil der gestiegenen Prämien teilweise zum Nachteil der Kunden kompensiert.
Diese Woche hieß es nun in einer internen Mitteilung an die VW-Händler: “Voraussichtlich wird Mitte 2021 die Bestellbarkeit für den eUp wieder geöffnet.”
Einen Schritt weiter ist schon Seat. Dort ist das Auto seit gestern wieder im Konfigurator. Wobei Konfigurator relativ ist, denn er funktioniert noch nicht. Ist auch nicht so schlimm, denn außer der Farbe wird es wohl nichts zu konfigurieren geben.
Haken Nr. 1: Es gibt ein neues Sondermodell und der Kunde muss zwangsweise die Vollausstattung für 24.650€ kaufen. Das sind immerhin 4000€ über dem alten Einstiegspreis. Das ausschließliche Angebot einer Vollausstattung ist die Reaktion der Hersteller auf die hohe Nachfrage und die hohe Förderung in Deutschland. So wird durch die Hintertür beim Preis nachgefasst, denn mehr Ausstattung heißt auch – mehr Marge.
Quasi zeitlich wurde gestern auch die Bafa-Liste aktualisiert und die neue Variante des Seat Mii entsprechend gelistet. Skoda hatte ja bereits mit dem Citigo Best-of schon vor dem Bestellstop nur noch eine ähnlich aufgewertete Vollausstattung verkauft. Wir gehen davon aus, dass auch VW beim Comeback des eUp nur mit einem Sondermodell in den Verkauf geht.
Haken Nummer 2: Offenbar gibt es pro Händler nur wenige Autos: Deswegen geht unsere Ampel für den Seat Mii zunächst nur auf GELB. Wir haben diese Woche unsere ersten 5 eup für die nextmove Flotte übernommen – viele weitere werden folgen.
Wenn du nicht länger warten willst, dann überbrücke bis zur Auslieferung mit einem eUp im nextmove E-Auto Abo. Los geht es ab 11 Euro am Tag. Natürlich monatlich kündbar – und damit passgenau bis Dein eigener Drilling kommt.
nextnews #139 Themenübersicht:
00:00 Intro
01:08 IONIQ5 Weltpremiere abgesagt
02:10 Verbrenner-Aus bei Audi
05:43 Gewerkschaften satteln um
07:03 Faktencheck Anhängerkupplung
11:53 Comeback der Drillinge von VW
14:31 Neue Tesla Model S & X
18:38 Knaller im Tarifdschungel
21:03 Erlkönig-Schau mit neuen Laderekorden
24:09 Blick hinter die Kulissen des nextmove Studios