Neuer Volvo-Van
Volvo hat ihre erste Großlimousine vorgestellt, den EM90. Bis zu sechs Personen haben Platz. Sie selbst beschreiben es als „skandinavisches Wohnzimmer auf Rädern“. Zunächst kommt das Fahrzeug nur auf den chinesischen Markt. Ob er auch in Europa erhältlich sein wird, ist noch unklar. Die Basis des EM90 bildet der 009 der Schwestermarke Zeekr. 200 kW Leistung sollen drin sein und eine 116-kWh-Batterie. Der Sprint auf 100 km/h soll in 8,3 Sekunden möglich sein. Die Reichweite wird mit 738 Kilometern angegeben. Allerdings ist das nach dem chinesischen CLTC-Testzyklus berechnet. In weniger als 30 Minuten ist der EM90 von 10 Prozent auf 80 Prozent geladen. Auch bidirektionales Laden ist möglich. Auch die Preise sind bisher nicht bekannt. Allerdings kann man bereits sagen, dass er EM90 im Luxussegment einreiht.
Polestar 4 Produktionsstart
Diese Woche erfolgte der Produktionsstart des Polestar 4. Auch die Auslieferung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Allerdings nicht für den europäischen Markt, sondern vorerst nur für China. Das Auto wird in einer Fabrik von Geely produziert in Hangzhou Bay, China. Die Fabrik wird ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben. Das führt auch dazu, dass der Polestar 4 den kleinsten CO2-Rucksack aller Polestar-Fahrzeuge hat. Für alle Fahrzeuge veröffentlichen sie eine Lebenszyklusanalyse. Der Polestar 4 mit Heckantrieb und der kleineren Batterie wird mit 19,4 Tonnen CO2 bei Markteinführung angegeben. Beim Allradantrieb sind es 21,4 Tonnen CO2. Die Allradvariante kommt auf 400 kW Leistung und hat eine 102-kWh-Batterie. Damit kommt man auf 560 Kilometer WLTP-Reichweite. Die Heckantriebsvariante hat 200 kW Leistung und kommt mit zwei Batterievarianten. Die große Batterie hat ebenfalls 102 kWh. Damit sind 600 Kilometer nach WLTP-Reichweite drin. Daten zur kleinen Batterie gibt es noch nicht. Aber alle Fahrzeuge haben bis zu 200 kW DC-Ladeleistung und 22 kW AC-Ladeleistung.
Bisher gab es in Europa noch keinen Verkaufsstart für den Polestar 4. Das könnte sich Anfang 2024 ändern und auch die ersten Auslieferungen werden 2024 erfolgen. Preislich soll das Modell zwischen Polestar 2 und 3 liegen. In einer Pressemitteilung vom April 2023 wurden Einführungspreise ab 60.000 Euro kommuniziert. Diese allerdings nur unter Vorbehalt. In der zweiten Hälfte von 2025 wird der Polestar 4 zusätzlich noch in Busan in Südkorea produziert für den eigenen und nordamerikanischen Markt.
Automarkt im Sinkflug
Aktuell geht es dem Autohandel so schlecht, wie seit Langem nicht mehr. Das entspricht zumindest unserer Wahrnehmung. Betroffen sind Pkw in allen Segmenten, vor allem aber Elektroautos. In nur einem Jahr hat sich die Situation um 180 Grad gedreht. 2022 gab es einen Teilemangel. Das führte zu einem knappen Angebot bei hoher Nachfrage. Und trotz hoher Preise gab es einen hohen Auftragseingang. Auch der Gebrauchtwagenmarkt war hochpreisig und knapp besetzt. Seit dem Jahreswechsel gehen die Preise zurück. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt kommen zwei Effekte zusammen. Zum einen die seit Januar sinkenden Preise für Neuwagen. Diese drücken auch die Preise für Gebrauchtwaagen. Zum anderen gibt es auch mehr Angebot.
Wenn wir uns den Markthochlauf der Neuzulassungen in Deutschland ansehen, dann wurden erst 2020 und 2021 nennenswerte Stückzahlen zugelassen. Viele dieser Fahrzeuge wurden geleast und landen dann zwei bis vier Jahre später als junge Gebrauchte auf dem Markt. Daher werden Gebrauchtwagen wieder zu fairen Preisen angeboten. Viele große Flottenbetreiber und Leasinggesellschaften haben aber offenbar mit höheren Restwerten kalkuliert und müssen jetzt Verluste realisieren. Laut einem Insider sollen aktuell dreijährige Gebrauchte eines koreanischen Modells rund 6.000 Euro unterhalb des kalkulierten Restwerts angeboten werden. Die Leasinggesellschaft zahlt drauf, aber für Handel und Kunden ergeben sich dadurch neue Chancen. Möglicherweise haben auch große Autovermietungen, die mit kurzen Haltedauern arbeiten, die Marktentwicklung falsch eingeschätzt. So gab es letzte Woche einen Beitrag in einem Mietwagen-Forum mit dem Titel: „Tesla Model Y nicht mehr buchbar bei SIXT“. Wie viel daran dran ist, wissen wir allerdings nicht. Es wäre plausibel, denn ein anderer großer Autovermieter geht etwas offener mit dem Problem um. Hertz verkündete noch vor zwei Jahren die 100.000. Bestellung bei Tesla, verbunden mit entsprechenden Hochlaufplänen für den Elektroanteil an der Flotte. Jetzt sagte Firmenchef Stephen Scherr, man wolle den Anteil an Elektroautos langsamer ausbauen als erwartet. “Ein Problem sei, dass die wiederholten Preissenkungen von Tesla auch den Wiederverkaufswert der zuvor gekauften Flotten-Fahrzeuge gesenkt hätten“.
VW drosselt Produktion
Die Kaufzurückhaltung schlägt auch bei den Herstellern durch. Bereits vor einer Woche gab es Meldungen von VW zur Drosselung der Produktion bei E-Autos in den Werken Zwickau und Emden. Grund dafür war zunächst eine gestörte Lieferkette in der Motorenproduktion im VW-Komponentenwerk in Kassel. Zunächst sollte nur der Standort in Zwickau betroffen sein. Damit wollte man den Produktionshochlauf des ID.7 in Emden priorisieren. Für Zwickau bedeutete diese Drosselung einen Produktionsstopp von drei Wochen für ID.4 und 5 sowie die Audi-Modelle. Die Linie für ID.3 und Cupra Born lief weiter. Letztendlich musste auch im Werk in Emden drei Tage pausiert werden.
Diese Woche kam es dann zu weiteren Kürzungen in Zwickau. Die verbliebenen Produktionslinien wurden von einem Drei- auf einen Zweischicht-Betrieb umgestellt. Geschäftsführung und Betriebsrat hätten sich auf eine neue Fahrweise verständigt, hieß es in einer Erklärung. „Je nach Marktlage können im nächsten Jahr beide Fertigungslinien auf einen klassischen Zwei-Schicht-Betrieb mit Früh- und Spätschicht umgestellt werden“. Offenbar stellt man sich auch bei VW auf eine Stagnation bei den Neuzulassungen von E-Autos in den nächsten ein bis zwei Jahren ein. Der Standort Zwickau war mit 10.000 Mitarbeitern das erste VW-Werk, welches ausschließlich E-Autos produziert hat. Inzwischen ist auch bekannt, dass VW das ursprünglich für Wolfsburg vorgesehene Modell Trinity in Zwickau bauen wird.
Umweltbonus in Gefahr?
Am Mittwoch kam es zu einem Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts. Dieses könnte auch für die Förderung der Elektromobilität weitreichende Konsequenzen haben. Darunter fällt auch die Förderung des Umweltbonus. Die Regierung hatte 20221 Kreditermächtigungen in Höhe von 60 Millionen Euro in den Klima- und Transformationsfond, kurz KTF, verschoben. Ursprünglich war das Geld für die Bewältigung der Coronakrise gedacht. Dagegen hatte die Unionsfraktion geklagt und schlussendlich auch Recht bekommen. Die Umsetzung des Gerichtsbeschlusses erfolgte innerhalb weniger Stunden.
Erst im August hatte sich das Bundekabinett die Finanzierung des KTF für die Jahre 2024 bis 2027 verständigt und dafür knapp 212 Milliarden Euro eingeplant. Nun fehlen davon rund 30 Prozent. Allein 2024 wurden 4,7 Milliarden Euro aus dem KTF für die Förderung der Elektromobilität eingeplant. Beispielsweise für die Ladeinfrastruktur oder auch den Umweltbonus. Jetzt soll ein neuer Wirtschaftsplan für den KTF aufgestellt werden. Wirtschaftsminister Habeck sagt, dass alle „zugesagten Verpflichtungen“ eingehalten werden sollen. Was diese genau sind, wurde nicht erläutert. In der Förderrichtlinie heißt es: „Ein Rechtsanspruch der Antragstellerin/des Antragstellers auf Gewährung der Zuwendung besteht nicht. … Die Gewährung der Zuwendung steht unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit der veranschlagten Haushaltsmittel“. Das würde bedeuten, dass ein eingereichter, aber bisher noch nicht bewilligter Antrag noch keine „zugesagte Verpflichtung“ ist. Wir haben auch beim Bafa nachgefragt, wie es weiter geht und dabei uns lediglich auf das laufende Jahr beschränkt. Sie haben uns an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) verwiesen. Auch an sie haben wir unsere Frage gerichtet. Inhaltlich verweist man auf die Pressestatements der Minister. Weiter heißt es: “… bitte haben Sie Verständnis, dass wir aktuell keine Aussagen zu spezifischen Fragen und Programmen machen können“. Das veranschaulicht, dass die Herausforderung groß ist, die fehlenden 60 Milliarden Euro einzusparen oder anderweitig aufzutreiben. Die nächsten Wochen bringen hoffentlich Klarheit darüber, wie es weiter geht. Wir sind allerdings optimistisch, dass für die letzten sechs Wochen des Jahres keine Probleme auftreten werden. In der Förderrichtlinie in Punkt acht zur Geltungsdauer steht: “Sofern die nach dem Wirtschaftsplan des KTF zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft sind, können keine weiteren Fördergelder bewilligt werden“. Weiter steht geschrieben, dass die Bewilligungsbehörde berechtigt sei, einen Antragsstopp auszuschreiben. Das ist bisher noch nicht passiert. Das könnte bedeuten, solange Anträge gestellt werden können, sind die entsprechenden Fördermittel auch da.
Tesla Model 3 versagt beim TÜV-Report
Alle paar Jahre erscheint bei der Autobild ein exklusives Sonderheft zum TÜV-Report. Ausgewertet werden Millionen an Hauptuntersuchungen mit detaillierten Auflistungen der Schwächen einzelner Modelle. Fahrzeuge mit „erheblichen Mängeln“ fallen bekanntermaßen durch und bekommen zunächst keine Plakette, sondern müssen technisch nachgebessert werden. In dem aktuellen Report sind auch Elektroautos dabei. Allerdings nur drei Modelle. Die Ergebnisse müssen statistisch abgesichert sein, das heißt die Autos müssen seit mehreren Jahren in nennenswerten Stückzahlen im Markt vertreten sein.
Die Durchfallquote bei zwei- bis dreijährigen Fahrzeugen liegt im Mittel bei 5,7 Prozent. Auf Platz 44 von 110 liegt Renault ZOE mit einem Wert von 5,1 Prozent. Auch der eGolf wurde getestet und hat es auf Platz vier mit einer Durchfallquote von 2,6 Prozent geschafft. Auch Teslas Model 3 wurde in dem Report berücksichtigt. Es hatte eine Durchfallquote von 14,7 Prozent und landet somit auf dem letzten Platz. Damit ist jedes siebte Fahrzeug im TÜV durchgefallen. Die durchschnittliche Laufleistung liegt somit bei 55.000 Kilometern. Die häufigsten Schwachpunkte sind Achsaufhäufung und die Bremsscheiben, konkret Rost an den Bremsen. Im Fall von Tesla kommt vermutlich erschwerend hinzu, dass viele Besitzer ihre Autos für wartungsfrei halten und daher in jungen Jahren Werkstätten meiden. Grund ist, dass es keine fest definierten Wartungsintervalle gibt. Bei Tesla sind Wartungsarbeiten keine Voraussetzung für den Erhalt der Garantie. Trotzdem gibt es klare Empfehlungen.
Die Bremsflüssigkeit sollte beispielsweise alle vier Jahre überprüft werden. Das Reinigen und Schmieren der Bremssättel sollte jährlich erfolgen oder alle 20.000 Kilometer, sofern die Fahrzeuge im Winter auf gesalzenen Straßen bewegt werden. Darüber hinaus werden dem Besitzer täglich Prüfungen empfohlen, wie beispielsweise die Funktion von Hupe, Blinker und Scheibenwischer, aber auch die Funktionsfähigkeit der Bremsen. “Tesla empfiehlt, das Bremspedal häufig zu betätigen, um die mechanischen Bremsen zu aktivieren und so die Bremsbeläge und Bremsscheiben zu trocknen, wodurch die Bildung von Rost und Ablagerungen vermieden wird“. Abgesehen von Fahrwerkmängel, gehen wir davon aus, dass ein nennenswerter Teil der Durchgefallenen, auf die Nichtbeachtung dieses Hinweises zurückzuführen ist. Daher vergesst nicht, regelmäßig eure Bremsen zu betätigen. Egal ob ihr ein Fahrzeug von Tesla oder eines anderen Herstellers fahrt. Vor allem im Winterhalbjahr, wenn die Straßen häufiger nass sind.
Flatrate nur für Auserwählte
Vor einigen Wochen hatten wir über den vermeintlichen Marktstart eines neuen Ladetarif-Anbieters berichtet. Stand dieser Woche, konnte bisher noch kein einziger Ladevorgang vollzogen werden. Direkt nach dem Start des Angebotes, wurde die Bestellmöglichkeit für Neukunden wieder von der Seite genommen. Es gab einen Verweis, man könne nach dem Marktstart im September noch einmal vorbeischauen. Kartenbesteller der ersten Stunde wurden seitdem immer wieder vertröstet. Diese Woche wurde dann tatsächlich die erste Ladekarte verschickt, die aber erst noch aktiviert werden müssen. Im selben Zuge wurden en ersten Kunden das Ende der Flatrate angekündigt, noch bevor es überhaupt richtig losging. „Einstellung der FlatCharge-Ladekarte“ hieß die Überschrift. „Nach intensiver Überlegung sehen wir uns nun dazu veranlasst, die Herausgabe der FlatCharge-Ladekarte einzustellen und unseren Fokus voll auf die in Kürze erscheinende FlatCharge-App zu richten“. Nicht nur die Ladekarte soll entfallen, sondern auch die 79-Euro-Flatrate. „Da sich die Preisgestaltung und die Abo-Modelle der FlatCharge-App von unserem derzeitigen Angebot unterscheiden werden, erstatten wir alle getätigten Zahlungen für die Ladekarte sowie bereits getätigte Abonnement-Zahlungen, sofern die Ladekarte noch nicht aktiviert wurde“. Bereits aktivierte Ladekarten sollen zum 15. Dezember auslaufen.