Wer weite Strecken mit seinem E-Auto zurücklegen möchte, der muss auch mal schnellladen. Davor schrecken aber immer noch Einige zurück, aus Angst damit die Batterie langfristig zu schädigen. Diesem Thema haben sich auch schon etliche Studien gewidmet. Erst im Frühjahr des Jahres wurde medial über die Ergebnisse einer Studie berichtet.
Aviloo untersuchte die Korrelation zwischen der Batteriegesundheit (SOH) und dem Schnellladeanteil. Sie konnten einen Zusammenhang zwischen dem SOH und wie oft das Auto DC-geladen wurde, feststellen. E-Autos mit einer Laufleistung von 180.000 bis 200.000 km und einem hohen Schnellladeanteil hatten rund 17 Prozentpunkte weniger Restkapazität als E-Autos mit einem geringen Schnellladeanteil. Bei Laufleistungen von 80.000 bis 100.000 km hatten Stromer mit einem hohen DC-Anteil rund 7,5 Prozentpunkte weniger Restkapazität der Batterie als Fahrzeuge mit einem geringen Anteil. In die Analyse sind ungefähr 160 E-Autos einbezogen wurden, die von verschiedenen Herstellern waren.
Schadet Schnellladen doch nicht der Batterie?
Das, was also lange angenommen wurde und auch als erwiesen galt, könnte aber nicht die vollständige Wahrheit sein. Recurrent hat kürzlich ebenfalls eine Studie zum Schnellladen veröffentlicht. Sie wollten herausfinden, ob die Software und die Sicherheitsmechanismen in den Batterie Management Systemen den Akku vor Schäden schützen. Für die Analyse stand die Datenbasis von 12.500 Fahrzeugen der Marke Tesla in den USA zur Verfügung.
Mit einer verminderten Batteriekapazität sinkt auch die Reichweite. Recurrent kam allerdings zu einem überraschenden Ergebnis. Sie konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen häufigen und seltenen schnellladen beim Reichweitenverlust feststellen. Dafür haben sie sich Teslas angesehen, die mindestens 90 Prozent der Zeit schnellladen und Fahrzeuge, die weniger als 10 Prozent der Zeit schnellladen.
Die Datenbasis bezieht sich auf Tesla Model 3 und Y. Auf der Y-Achse ist die Prozentzahl der Originalreichweite zu sehen, so wie sie auch vom Dashboard angezeigt wird. Die unterschiedet sich allerdings von der Realreichweite. Die ist schließlich noch von Temperatur, Fahrstil und Umwelt abhängig. Recurrent geht sogar davon aus, dass die Ergebnisse auf andere Tesla Modelle und sogar andere E-Auto-Hersteller übertragen werden können.
Tipps, um einer Schädigung der Batterie beim Schnellladen vorzubeugen
Recurrent geben aber trotzdem ein paar Hinweise, wie man die Batterie möglichst schont. Auch wenn sie Hinweise feststellen konnten, dass häufiges Schnellladen zu einer verminderten Reichweite führt. Im Allgemeinen braucht man keine Angst haben ein E-Auto an einer DC-Säule zu laden. Sie sagen „anlassbedingtes Schnellladen ist in Ordnung“.
Wenn aber die Batterie nicht vorklimatisiert ist und eine große Hitze besteht, sollte man es doch eher vermeiden. Wenn der Akku vorgekühlt ist, kann er mehr Energie aufnehmen, ohne zu überhitzen. In der Regel wird aber der Akku automatisch vorklimatisiert, wenn man die Schnellladesäule ins Navi eingibt. Dasselbe gilt auch bei extremer Kälte. Außerdem sollte man es vermeiden, dass Auto bei sehr geringen oder hohen Akkuständen schnellzuladen.