Zulassungszahlen im April
Im April wurden 180.264 PKW neu zugelassen und damit 22% weniger als im Vorjahresmonat. Nahezu alle Hersteller haben zweistellige Rückgänge zu verzeichnen und der Abschwung beschleunigt sich weiter. Gleichzeitig steigt der Trend hin zu größeren und damit margen-stärkeren Fahrzeugen. Während der Anteil an SUV’s nur um 10% sank und mit 28% das anteilsstärkste Segment war, schrumpfte die Kompaktklasse um 37% und Kleinwagen um 22%.
Auch bei Elektroautos sanken die Zulassungszahlen deutlich. Im April wurden 22.175 Elektroautos und damit 7% weiniger neu zugelassen, als im April 2021. Die Gründe hierfür sind natürlich weiterhin die Lieferengpässe durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine.
Sofortprogramm für mehr E-Autos
Die Überschrift ist etwas verkürzt, der Titel müsste eigentlich heißen: “Plattform Klimaschutz in der Mobilität”, gemeint ist ein Klimaschutz-Sofortprogramm der Bundesregierung zur Erreichung der gesetzten Klimaschutzziele im Verkehrssektor. Im Verkehrssektor war bei der CO2-Reduktion in den vergangenen Jahren eher eine Stagnation zu verzeichnen. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die Pläne jetzt in einem Interview mit dem Handelsblatt vorgestellt. Aktuell stößt der Verkehr in Deutschland 146 Mio Tonnen CO2 pro Jahr aus. Dieser Wert soll bis 2030 fast halbiert werden auf 85 Mio Tonnen. Erschwerend hinzu kommt, dass wir aus der Vergangenheit noch 41 Mio Tonnen “Schulden” gemessen an den nicht erreichten Absenkungen mitbringen. Eine wichtige Maßnahme für das Erreichen der Ziele ist die zusätzliche Förderung von elektrischen PKW und Nutzfahrzeugen.
Für die Jahre 2023 bis 2026 soll es bei Neuanschaffung für Gewerbekunden eine Möglichkeit zur Sonderabschreibung von 50% im ersten Jahr geben. Plug-in Hybride sollen dagegen nicht von dieser Regelung profitieren. Noch handelt es sich allerdings nur um einen Entwurf, das Programm soll im Sommer vom Kabinett beschlossen werden. Noch vor dem Sommer will Wissings Ministerium zusätzlich noch einen Masterplan zum Ausbau der Ladeinfrastruktur vorlegen. Außerdem soll wieder mehr Verkehr auf die Schiene verlagert werden. Dafür sollen u.a. Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen in die Mautpflicht einbezogen werden. Ab 2024 soll es zudem einen CO2-Zuschlag in der Maut geben.
Microlino-Produktion steht in den Startlöchern
Der Hersteller des Microlinos hatte den Beginn der Serienproduktion bereits mehrfach nach hinten verschoben. Der Grund waren wohl auch in diesem Fall die globalen Lieferengpässe und die damit fehlenden Teile für die Produktion in großen Stückzahlen. Gleichzeitig betont der Hersteller aber, dass gut 80 Prozent der benötigten Teile für den Microlino in Europa hergestellt werden. Aber bekanntermaßen kann manchmal ein winziges Bauteil die Produktion verhindern, wenn es nicht verfügbar ist.
Nun sollen die Engpässe aber überwunden sein und der Hersteller steht kurz vor der Serienproduktion des elektrischen Leichtkraftfahrzeugs. In einem kürzlich veröffentlichten Video auf dem YouTube-Kanal von Microlino ist zu sehen, wie die letzten Vorserienfahrzeuge im Werk in Turin gebaut werden. Der Microlino wird also ein echter Italiener und könnte damit zum “kleinen Bruder” des Fiat 500e werden. Angeboten wird der Zweisitzer in den Ausstattungslinien “Edition Urban”, Dolce und Competizione. Zur Auswahl stehen dann drei verschiedene Akkugrößen mit Kapazitäten von 6; 10,5 und 14 kWh. Die Top-Version soll eine Reichweite von bis zu 230 Kilometern bieten – sie ist aber erst ab dem dritten Quartal dieses Jahres verfügbar. Die kleine Batterie hat eine Ladelsitung von 1,35 kW und die beiden größeren Akkus können mit bis zu 2,6 kW geladen werden. Damit ist der Microlino an einer normalen Haushaltssteckdose in ca. 3 – 4 Stunden vollständig aufgeladen.
Das Fahrzeug wiegt je nach Größe der verbauten Batterie um die 500 Kilo und ist damit erheblich leichter als andere Elektro-Kleinstwagen. Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass der Microlino nochmal ein ganzes Stück kleiner ist als ein Smart oder ein e-go. Die Länge beträgt knapp über 2,5 Meter und die Breite ungefähr 1,5 Meter. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 90 kmh darf man sogar auf der Autobahn fahren – da bleibt es aber jedem selber überlassen, ob man sich das zutraut… Eine konkrete Preisliste existiert noch nicht, der Basispreis soll aber bei 12.500 € liegen.
Neue Tesla Supercharger Standorte in Deutschland
Tesla hat auf seiner Internetseite die Karte der Supercharger-Standorte aktualisiert. Aktuell sind 125 Standorte verzeichnet, die meisten davon im Süden und Westen des Landes. Allerdings sind zusätzlich zu den aktiven Superchargern 79 weitere Standorte vermerkt, die noch grau unterlegt sind. Das bedeutet, dass diese noch nicht verfügbar sind, aber in naher Zukunft ans Netz gehen werden. Bereits im Frühjahr dieses Jahres ist das Supercharger-Netz im Vergleich zum Jahresbeginn schon um 10% gewachsen. Durch die noch folgenden fast 80 Standorte ist man von einer Verdopplung nicht mehr weit entfernt. Im Hinblick auf die mögliche Öffnung der Supercharger für alle Fremdmarken dürfte dieser rasante Ausbau allerdings dringend notwendig sein, um auch den bisherigen Kunden, also den Tesla-Fahrern, in Zukunft noch den gewohnten Service bieten zu können.
Die neuen Standorte werden sich vor allem an den wichtigen Verkehrsachsen und in der Nähe von Großstädten befinden. Besonders auf der A7 z.B. zwischen Seesen und Bispingen gab es bisher eine relativ große Lücke. Auf diesen Routen werden noch in diesem Jahr nach und nach neue Supercharger eröffnet. In den größten Städten Deutschlands wie z.B. Berlin, Hamburg, Köln und München sollen auch im städtischen Bereich neue Supercharger aufgebaut werden. In der bayerischen Hauptstadt und im direkten Umfeld sollen alleine 7 Standorte entstehen.