Kartenzahlung an Ladestationen
Wir hatten bereits vor einigen Wochen über die geplante Pflicht eines Kartenzahlterminals bei Ladesäulen berichtet. Vor einer Woche wurde die entsprechende Änderung der Ladesäulenverordnung nun im Bundesrat beschlossen, was verschiedene Reaktionen nach sich zog. Der ADAC etwa lobt die Entscheidung als „Sieg für die Verbraucher“ und auch viele Verbraucher begrüßen den Schritt als einfache Art der Strombeschaffung.
Doch es gibt auch negative Stimmen. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft spricht von einer nicht mehr zeitgemäßen Bezahlmethode und auch der Verband der Automobilindustrie spricht von einem Rückschritt, der steigende Kosten beim Ausbau der Ladeinfrastruktur bedeute.
Plug&Charge für alle
Unter Plug&Charge versteht man das einfache Aufladen, bei dem nur das Ladekabel in das E-Auto gesteckt werden muss und die Abrechnung vollautomatisch passiert. Das geschieht bei Tesla schon seit über 7 Jahren, wo die ersten Supercharger in Betrieb genommen wurden. Bisher ist der Standard aber bei den deutschen Herstelern noch nicht flächendeckend etabliert. Nur an einzelnen Stationen und mit einzelnen Fahrzeugen funktioniert es heute schon, zum Beispiel mit dem Ford Mustang Mach-e und Porsche Taycan, jeweils bei einigen IONITY-Standorten.
Eine sehr wichtige Meldung gab es diese Woche von zwei führenden Dienstleistern im Bereich Laden. Zum einen ist es Smartlab, besser bekannt als Ladenetz, also der Zusammenschluss von 235 Partnern, darunter viele Stadtwerke.
Außerdem ist Smartlab Mitbegründer von e-clearing.net, einer großen europäischen eRoaming-Plattform. Der zweite große Spieler ist Hubject mit dem Intercharge-Netzwerk. Hubject wurde 2012 von führenden Unternehmen BMW Group, Bosch, Daimler, EnBW, innogy, Siemens und der Volkswagen Group gegründet. Aktuell sind dort 300.000 Ladepunkte von knapp 1000 Partnern angeschlossen.
Und diese beiden Big Player kooperation jetzt beim wohl wichtigsten Thema im Bereich öffentliches Laden, nämlich Plug&Charge. Aber nicht irgendwie, sondern nach der einheitlichen norm ISO 15118-20. Nicht unerwähnt wollen wir an dieser Stelle lassen, dass auch Fastned schon einen ähnlichen Dienst namens Autocharge anbietet. Voraussetzung ist aber die Fastned App, das passende Auto und ein einmaliges Anlernen des Autos an einer Ladestation.
Teure E-Auto-Reparaturen
E-Autos sind bekanntlich günstiger im Unrerhalt als Verbrenner und dank der Umweltprämie auch bei der Anschaffung so günstig wie neu. Doch wie es hinsichtlich der Reparaturen von E-Autos aussieht, dazu hat die Allianz diese Woche eine umfangreiche Studie vorgestellt. Die Daten beruhen auf Auswertungen der Jahre 2018 bis 2020 von Deutschlands größtem Versicherer und besagen, dass die Reparaturkosten nach Unfällen und Kollisionen mit reinen Elektroautos um ca. 30% höher liegen als bei Verbrennern.
Betrachtet man die Vollkasko-Schäden insgesamt, sind es immerhin noch 10% höhere Kosten pro Schadensfall.
Als Gründe nennt die Allianz unter anderem Sicherheitsvorgaben der Hersteller, da viele Reparaturen der Hochvoltfahrzeuge nur in qualifizierten Werkstätten durchgeführt werden dürfen. Ein weiterer erheblicher Kostenpunkt sind der teure Akku und andere Hochvoltkomponenten, die umfassende und damit sehr kostspielige Reparaturen erforderlich machen. Entwarnung gibt die Studie allerdings beim allgemeinen Unfallrisiko und Brandrisiko. E-Autos sind weder häufiger in Unfälle verwickelt noch brennen sie statistisch gesehen häufiger als Verbrenner.
Geld verdienen mit dem eigenen E-Auto
Ab 2022 kann jeder mit seinem E-Auto kostenlos Geld generieren. Hintergrund ist die sogenannte THG-Quote, also Treibhausgasminderungsquote. Was verbirgt sich dahinter? Die Quote wurde 2015 eingeführt, um den Ausstoß von Treibhausgasemissionen, vor allem CO2, im Verkehr zu senken. Von der Quote betroffen sind zum Beispiel Mineralölkonzerne, die fossile Kraftstoffe in Deutschland verkaufen. Die Alternative wären Strafzahlungen.
Ab dem nächstem Jahr ist der Handel mit dieser Quote auch für Privatkunden mit dem eigenen E-Auto möglich und die passenden Dienstleister sprießen gerade wie Pilze aus dem Boden. Und genau dort wittern Startups ihre Chance, mit einfach digitalen Abläufen Kunden zu bündeln und so eine Win-Win-Situation zu schaffen. Einer dieser Anbieter ist Geld-für-eAuto.de, den ihr gerne über unseren Ref-Link nutzen könnt. Damit unterstützt ihr unsere tägliche Arbeit bei der Berichterstattung und den nextnews. Lest euch vor der Teilnahme an so einem Programm aber auf jeden Fall die genauen Geschäftsbedingungen durch.
Tesla-Besichtigung Giga-Factory
Am 9. Oktober lädt Tesla in Grünheide zur Baustellenbesichtigung ein. Tesla nennt es County Fair, was soviel wie Jahrmarkt bedeutet. Dazu heißt es: “Erleben Sie die fortschrittlichste Serienproduktionsstätte für Elektrofahrzeuge der Welt hautnah und werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen.” Angesprochen sind Bürger aus der Region, konkret also aus Berlin und Brandenburg nach vorheriger Registrierung. Bis 30.09. kann man sich online um die Gratistickets bewerben.
Tesla Model Y als Hybrid
Ein Tesla Model Y als Hybrid? Wenn es nach dem österreichischen Hersteller Obrist geht, dann ist das nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll. Das Unternehmen hat kürzlich sein umgebautes Tesla Model Y als so genannten HyperHybrid vorgestellt, welcher mit einem Akku sowie Methanol betrieben wird. Letzteres wird in einem Generator verbrannt und der dabei entstehende Strom treibt dann den Elektromotor an. Das gilt aber nur, wenn der Akku leer ist. Und der kann wegen des Methanol-Tanks deutlich kleiner ausfallen, was den Herstellungsprozess wesentlich günstiger und umweltfreundlicher macht – zumindest auf die Batterie bezogen, die eine Reichweite von ca. 50 km bieten soll.
Ganz emissionsfrei ist der Tesla dann genau genommen auch nicht mehr, da bei der Verbrennung von Methanol CO2 entsteht. Das Fahrzeug verbraucht im Verbrenner-Betrieb auf 100 Kilometern ca. 3,3 Liter Methanol, welches in einem relativ aufwendigen Herstellungsprozess aus Wasserstoff und Hüttengas gewonnen wird, was auch der größte Kritikpunkt an dem Konzept ist. Der Vorteil ist allerdings, dass das Methanol so CO2-neutral hergestellt werden kann.