Letzte Woche wurde das Produktionsende für den VW e-up! bekannt gegeben. Diese Woche wurde dann der Öffentlichkeit ein legitimer Nachfolger präsentiert, nur nicht von VW. Citroën hat diese Woche den neuen ë-C3 vorgestellt. Und die Preise beginnen bei 23.300 Euro. Das E-Auto soll auch schon im nächsten Frühjahr beim Kunden stehen. In der Basis gibt es bereits einen 44 kWh Akku. Verwendet wird LFP-Zellchemie. Damit kann man dann bis zu 320 km WLTP-Reichweite schaffen.
Im Kofferraum bietet der ë-C3 310 Liter Volumen Platz. Im Vergleich dazu hat der Corsa-e nur 267 Liter und der Dacia Spring 290 Liter Platz. Der Antrieb des elektrischen C3 leistet 83 kW. Angesichts des attraktiven Gesamtpakets ist auch die Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h ausreichend. Serienmäßig bietet das Modell eine Schnellladung mit bis zu 100 kW in 26 Minuten von 20 Prozent auf 80 Prozent. Das traditionelle Kombiinstrument wird durch ein Head-Up-Display ersetzt. Hiermit ist aber keine Scheibenprojektion gemeint, sondern eine neuartige Positionierung der Anzeige im Sichtfeld. Das Erfolgsgeheimnis des niedrigen Preises ist laut Hersteller eine neue Version der hochflexiblen globalen „CMP Smart Car“-Plattform von Stellantis. Trotzdem soll das Auto nicht billig oder unkomfortabel sein. Fünf Sitzplätze gibt es auch.
Der Hersteller will erstmals in einem Kleinwagen seine Advanced Comfort Federung verbauen. Das SUV-Design, minimal vergrößerte Abmessungen und bessere Raumnutzung sollen in allen Dimensionen mehr Platz bieten als die C3-Vorgängermodelle. In der Basisversion „You“ soll es bereits LED-Scheinwerfer vorn, Parksensoren hinten, Tempomat, sechs Airbags und CCS geben. Die Version „Max“ verfügt zusätzlich über 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Außerdem gibt es eine zweifarbige Lackierung, LED-Rückleuchten, ein 10,25-Zoll großen Touchscreen mit kabelloser Anbindung an Apple CarPlay und Android Auto, 3D-Navigation, kabelloses Laden und eine 60/40-klappbare Rücksitzbank. Ein optionales Winterpaket bietet eine beheizbare Windschutzscheibe, beheizbare Vordersitze und ein beheizbares Lenkrad. Der Aufpreis für die „Max“-Version liegt bei 4.500 Euro.
Der ë-C3 wurde auch bereits auf der deutschen Webseite eingeführt. Gezeigt wird auch die vollständige Serienausstattung und es gibt eine Möglichkeit sich unverbindlich vormerken zu lassen. Dieses Modell hat ein großes Potenzial. Der einzige Wettbewerber mit nennenswerten Absatzzahlen im Segment unter 30.000 Euro ist der Dacia Spring. Der Spring hat im Vergleich 230 km Reichweite und kostet mit CCS-Anschluss aktuell mindestens 25.350 Euro Listenpreis. Der e-C3 ist anders als der Spring kein Zukaufprodukt aus China, sondern wird in Europa hergestellt. Der VW e-up! war einmal für 23.000 Eurozu haben. Zuletzt hat er knapp 30.000 Euro gekostet. Die Reichweite lag bei 258 km. 2021 war der e-up! zusammen mit den Schwestermodellen von Seat und Skoda auf Platz eins der deutschen Zulassungszahlen. 2022 waren drei Klein- und Kleinstwagenmodelle in den Top 10: Fiat 500 auf Platz drei, Opel Corsa auf Platz sieben und Dacia Spring auf Platz acht. Die Marke Citroën kann Kleinwagen und ist stark im Segment. Der Verbrenner C3 hatte zuletzt markenintern 29 Prozent der Verkäufe ausgemacht. Es ist in 20 Jahren die vierte Generation jetzt und wurde weltweit 5,6 Millionen Mal verkauft. Der elektrische C3 wird auch neuer Markenbotschafter als erstes Modell mit neuer Designsprache und Markenlogo.
Die genannten Eckdaten sind wegen der bevorstehenden Homologation formal noch vorläufig. Viel wird sich da allerdings nicht mehr tun. Was das Thema normales Laden angeht, war die Pressemitteilung noch ungenau formuliert. Auf der Citroën-Webseite ist aber ein 7 kW-Onboard-Charger gezeigt bei serienmäßig beiden Varianten. An einer 11 kW-Ladestation kann man mit einem einphasigen 7 kW-Onboard-Lader nur 3,7 kW Leistung laden. Über Nacht wäre aber auch so das Auto vollgeladen. Im Hinblick auf den Preis also verkraftbar.
Und das Modell soll 2025 dann in der Einstiegsvariante noch billiger werden. Dan n kommt eine Version mit nur 200 km Reichweite. Kostet dann aber auch nur noch etwas weniger als 20.000 Euro. Aktuell mit den 4.500 Euro Umweltbonus, die es ab nächstem Jahr gibt, bezahlt man für das Basismodell auch mit Überführungskosten weniger als 20.000 Euro.