In dieser Woche stehen die nextnews #125 im Zeichen von Tesla. Denn vom kalifornischen Elektroauto-Dominator gab es gleich eine ganze Reihe von interessanten Neuigkeiten. Während Tesla die Preise für das Supercharging erhöht, reduzierte der Autobauer die Preise für das Model S. Außerdem erhielt das Model 3 einen doch deutlicheren Facelift.
Model 3: Facelift mit Wärmepumpe und mehr Reichweite
Heute hat Tesla den Konfigurator für das Model 3 umgestellt – und damit die Details des Modell-Facelifts veröffentlicht. Aus optischer Sicht wurde das Felgendesign überarbeitet, was vor allem beim Performance-Model ins Auge sticht. Dazu ist Chrome Delete etwa an Fensterrahmen, Seitenkameras und Außenspiegel-Halterungen nun schick matt und schwarz.
Im Innenraum ist die Mittelkonsole leicht verändert und nicht mehr in Klavierlack sondern ebenfalls matt schwarz. Neu sind zwei induktive Ladeschalen für Smartphones. Der Himmel soll ebenfalls etwas dunkler sein. Auf den Bildern nicht zu erkennen, aber das Display soll etwas stärker zum Fahrer geneigt sein.
Das Model 3 bekommt nun eine elektrische Heckklappe spendiert, was für Fahrzeuge in dieser Preisklasse üblich ist. Wer sein altes Model 3 nachrüsten will, kann uns gern via info@nextmove.de kontaktieren.
Über weitere technische Änderungen wurde viel spekuliert. Anhand des Konfigurators lassen sie sich aber noch nicht bestätigen: Dazu zählen Wärmepumpe und Doppelverglasung, was die Reichweite vor allem im Winter erhöhen würde. Die Wärmepumpe wurde zwischenzeitlich telefonisch von Tesla -Mitarbeitern bestätigt. Mit Doppelglas wäre es zudem deutlich leiser – aktuelle Model 3 zählen eher zu den lautesten Elektroautos auf der Autobahn.
Insgesamt hat sich die WLTP Normreichweite für alle drei Varianten erhöht:
- Beim Standard Range Plus um 21 km auf 430 km.
- Beim Long Range Allrad um 20 auf 580 km.
- Beim Performance um 37 auf 567 km.
Gute Nachricht für alle neuen Besteller: der Preis ist trotz diverser Upgrades vorerst gleich geblieben. Zudem ist davon auszugehen, dass es noch einige weitere Verbesserungen gibt, die noch nicht geleakt sind und auch im Konfigurator nicht sichtbar sind. Laut Konfigurator werden die neuen Autos ab Februar 2021 hierzulande ausgeliefert.
Für Besteller, die in den nächsten Wochen und Monaten ihr Model 3 ausgeliefert bekommen stellt sich die spannende Frage: alte Hardware wie bestellt abnehmen oder jetzt stornieren und neu bestellen? Das würde die Kunden 100 Euro kosten. Ist der Facelift das Wert?
Tesla-Preiserhöhung am Supercharger
Schnelles Gleichstromladen ist in diesem Jahr bei vielen Anbietern in mehreren Runden teurer geworden. Tesla hat mehrfach gesagt, dass das Supercharger-Netz nicht als Profitcenter geführt wird, sondern Mittel zum Zweck ist. Nun ist es trotzdem soweit: Tesla erhöht in nahezu allen europäischen Ländern die Preise.
Die Preise steigen von 33 auf 35 Cent pro Kilowattstunde. Das ist eine vergleichsweise moderate Erhöhung. Spontanes Laden mit Fremdmarken kostet bei Ionity aktuell stolze 77 Cent. Wer allerdings ein Auto von einem Ionity-Clubmitglied fährt, lädt ebenfalls günstig. Den VW ID.3 lädt man zum Beispiel für 10 Euro Clubgebühr im Monat auf Langstrecke mit 30 Cent pro Kilowattstunde.
Die Tesla-Supercharger-Preise sind in den allermeisten europäischen Ländern gestiegen:
- Frankreich von 24 auf 30 Cent.
- Osterreich von 27 auf 33 Cent
- Schweiz von 30 Rappen auf 38 bis 40 Rappen – also ein Drittel teurer und damit nun teurer als in Deutschland.
- In Norwegen bleiben die Preise unverändert und in den Niederlanden wurde sie sogar günstiger. Tesla-Fahrer zahlen nun 2 Cent weniger, nämlich 21-22 Cent pro kWh.
Tesla senkt Preise für Model S
Während die Preise fürs Laden steigen, hat Tesla die Preise für das Model S gesenkt. Diese Woche ging es 3.000 Euro nach unten für alle aktuellen Tesla Model S in Deutschland, aber auch in den USA und anderen Märkten.
Das Model S ist in die Jahre gekommen. Lange Zeit war es das einzige langstreckentaugliche Elektroauto. Mittlerweile gibt es Alternativen. Um die rückläufigen Absatzzahlen anzukurbeln, dreht Tesla nun an der Preisschraube.
Die – wie wir sie gerne nennen- Basis-Vollausstattung mit 652 km Reichweite (42 Kilometer mehr) nach WLTP gibt es jetzt für 76.990 Euro. Tesla rückt damit wieder ganz nah an die Fördergrenze in Deutschland heran die bei 65.000 Euro Netto Basispreis liegt. Nur 1370 Euro netto trennen das Model S noch von einer möglichen BAFA-Listung. Es winken 5000 Euro staatlicher Prämie.
Weitere nextnews im Überblick:
- Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sogenannte Transformationsgutscheine ins Spiel gebracht – quasi eine Verbrennerprämie durch die Hintertür. Wer heute einen effizienten Diesel oder Benziner kaufe, solle einen Gutschein für die Anschaffung eines neuen Elektrofahrzeugs in drei bis fünf Jahren bekommen. Wir lassen diese absurde Idee einmal unkommentiert…
- Renault hat zwei neue Elektroautos vorgestellt: Der neue Dacia Spring soll eine Reichweite von 225 Kilometern nach WLTP bekommen mit einer 28,5-kWh-Batterie. Der Preisknaller soll um die 12.000 Euro kosten – das Fahrzeug startet aber zunächst im Leasing und kann ab Herbst 2021 gekauft werden.
- Ebenfalls neu kommt der elektrische Renault Megane – er soll ab Ende 2021 in Serie gehen und 450 Kilometer Reichweite bieten.
nextnews #125 Themenübersicht:
00:00 Intro
00:26 Supercharger werden teurer
02:44 Model S Preissenkung
05:24 Model Y Siebensitzer
06:19 Model 3 Facelift
09:28 Söders Transformations-Gutscheine
12:52 Preisknaller von Dacia
14:26 Renault öffnet CO2-Pool
16:47 Erlkönig-Schau
18:33 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck & Kauftipps
21:15 neues von nextmove