Gratis Laden mit Ansage!

Ich fahre seit Jahren elektrisch, was auch einige Zuschauer von nextmove wissen. 2012 bin ich in die E-Mobilität eingestiegen. Damals waren öffentliche Ladepunkte dünn gesät, dafür aber kostenlos. Und auch ich habe über lange Zeit im Alltag gratis laden können. Es gab früher zu wenig Kundschaft, daher hieß es häufig von Betreibern hinter vorgehaltener Hand: „verschenken ist billiger als abrechnen“. Bis 2020 war es für einige E-Fahrer eine Herausforderung längere Strecken komplett über Gratisangebote abzudecken.

Diese Zeiten haben sich geändert und kostenlose Lademöglichkeiten sind die Ausnahme. Das bietet gleichzeitig Unternehmen die Möglichkeit, Gratis-Laden als gezielte Marketing-Aktion einzusetzen. Beispielsweise wie Tesla macht. Bei ihnen gibt es den Sonderfall, dass ältere Fahrzeuge über eine lebenslange fahrzeuggebundene Flatrate für das Laden am Supercharger verfügen. Aktuell bietet Tesla den Besitzern dieser Altfahrzeuge aus den Jahren bis 2016 an, auf ein neues Model S oder X umzusteigen und die Flatrate mitzunehmen. Und auch Ende August sorgten sie für großes Aufsehen, als sie in vielen Ländern Europas für einen Tag kostenloses Laden in großen Teilen des Supercharger Netzwerkes ermöglichten. Und das Angebot galt für alle Marken. Offiziell war es ein Geburtstagsgeschenk zum zehnjährigen Bestehen der ersten Supercharger in Europa. Wir vermuteten damals, dass es damals wohl vielmehr darum ging, Berührungsängste mit der Marke Tesla abzubauen, Neukunden an die Supercharger zu locken und über die App auf dem Handy der Kunden zu landen. Dieses Angebot erfolgte, für Tesla üblich, ohne vorherige Ankündigung.

Tesla auf X

Und auch jetzt gibt es eine Aktion zum gratis Laden und das mit Ansage! Das Angebot startet am 11. November um 11:11 Uhr und endet am selben Abend um 20:11 Uhr. Diesmal nicht bei Tesla, sondern den Pfalzwerken an 111 ausgewählten Standorten. Anders als der Name Pfalzwerke es vielleicht vermuten lässt, handelt es sich dabei aber nicht um ein regional begrenztes Angebot. Gemessen an der Anzahl der installierten CCS-Ladepunkte, sind die Pfalzwerke immerhin Platz sechs in Deutschland und damit sogar noch vor IONITY. Bei den Standorten setzt man häufig auf Partnerschaft mit dem Einzelhandel. Mit dabei sind viele Hornbach-, Globus-, Rewe- und Decathlon-Filialen. Die Übersichtskarte zeigt, dass die Standorte über das gesamte Land verteilt sind.

So kommst du zu deiner Gratisladung!

Pfalzwerke: Standortkarte der 111 ausgewählten Standorte

Um gratis Laden zu können, müssen drei Punkte erfüllt sein. Zuerst gilt es einen passenden Aktionsstandort zu finden. Die Übersichtskarte und Standortliste der ausgewählten Gratis-Stationen haben wir euch hier verlinkt.  Des Weiteren darf der Ladevorgang frühestens 11:11 Uhr und spätestens 20:11 Uhr gestartet werden.  Letztendlich funktioniert die Aktion nur über den Ad-hoc-Zugang. Falls ihr bereits eine Ladekarte oder App besitzt, solltet ihr diese nicht benutzen. Andernfalls wird euch der normale Preis eures Anbieters berechnet. Die Ad-hoc-Freischaltung läuft entweder über einen QR-Code, wie an der Ladesäule beschrieben, oder über die Pfalzwerke Charge App. In beiden Fällen muss eine Karte hinterlegt werden und die Bezahlung ist nur mit einer Kredit- oder Debit-Karte möglich. Bei der App ist es nicht erforderlich einen Nutzer-Account anzulegen. Die Kreditkartendaten reichen aus. Für den Start des Ladevorgangs werden systemseitig 35 Euro auf der Karte reserviert. Die werden aber nicht abgebucht.

Offizieller Anlass ist übrigens der 111. Geburtstag der Pfalzwerke. Vermutlich ist aber auch hier der Hintergrund, mehr Kunden auf das eigene Netzwerk inklusive der Nutzung der ad-hoc-Freischaltung aufmerksam zu machen. Auf der Landingpage deutet einiges darauf hin, dass es keine einmalige Aktion bleiben soll. Angeboten wird eine Registrierung für einen Newsletter mit der Überschrift: “Anmelden und Sparen: Sie möchten künftig über Preisaktionen rund ums E-Laden sowie weitere Angebote der Pfalzwerke informiert werden? Dann melden Sie sich heute noch an.” Auch wenn verschenken aus Anbietersicht vermutlich kein tragfähiges Geschäftsmodell ist, können zukünftige Aktionsangebote von Anbietern auch einen Beitrag für mehr Wettbewerb bei Ladepreisen leisten.

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