Bereits zum 6. Mal fand vom 05. bis 07. Oktober 2018 die größte eMOBILitäts Veranstaltung Deutschlands „Elektrisch rund um den Ammersee (eRUDA)“ statt.
Die diesjährige Ausgabe erreichte mit ca. 270 Fahrzeugen einen neuen Teilnehmerrekord. Neu in diesem Jahr war sowohl das Freitagsprogramm, bei dem früh anreisende Teilnehmer zwischen einer „Kulturtour“ zur Wieskirche und zum Schloss Neuschwanstein oder der „Energietour“ in die Energiegemeinde Wildpoldsried wählen konnten. Ich entschied mich Aufgrund meines Interesses für die Bürgerenergie für die Ausfahrt nach Wildpoldsried. Hier empfing uns nach einem Mittagessen der Bürgermeister der Gemeinde im Veranstaltungssaal und vermittelte einige interessante Informationen zur Energieerzeugung vor Ort: So verfügt die kleine Gemeinde über ca. 270 PV Anlagen und mehrere Bürgerwindräder. Die Gemeinde erzeugt ca. 270% des eigenen Energiebedarfs, sodass man von einer Energieplusgemeinde sprechen kann. Für die Wärmeversorgung sorgt ein Nahwärmenetz, dass mittels Biogas und BHKW sowie über eine Heizzentrale mit Pelletheizung versorgt wird. Die finanziellen Mittel, die die Gemeinde durch die lokale Wertschöpfung generieren kann, fließen dabei wieder an die Bürger zurück, z.B. in Form von Zuschüssen zu Thermografieaufnahmen oder auch Zuschüssen beim Neubau eines Niedrigenergiehauses.
Bei einem Rundgang in der Gemeinde sahen wir viele Photovoltaikanlagen, das BHKW, Elektroautoladestationen und zwei Speicherbatterien in Schiffscontainern. (2x150kWh Kapazität).
Auch erfuhren wir, dass zu Forschungszwecken regelmäßig einige Straßenzüge autark mit lokal erzeugter Energie betrieben werden und dabei viele Daten zum Energieverbrauchsverhalten in Zusammenwirkung mit Erneuerbarer Energie gesammelt werden können. Auch hat die für PV Batteriespeicher bekannte Firma „Sonnen“ hier ihren Firmensitz.
Am Freitag Abend erwarteten die Teilnehmer im Fahrerlager „Stadthalle Weilheim“ zwei interessante Vorträge, die vor vollem Saal von Otto Schönbach und Laurin Hahn gestaltet worden.
Otto, bekannt vom Bundestwizytreffen, begeisterte das Publikum mit seinem Reisevortrag „Mit dem Twizy zum Nordkap“, der viele Anekdoten zu dieser elektromobilen Wahnsinnstour enthielt. Laurin Hahn, Gründer von SonoMotors, sprach zur Nachhaltigkeitsstrategie seines Unternehmens, die z.B. eine No-Flight Policy enthält.
Am Samstagmorgen gab es eine zweite Neuerung der diesjährigen eRUDA, die traditionelle Challenge wurde in Form einer Fahrt von Weilheim nach Sölden auf den Rettenbachferner (2800m Höhe) auf 360km erweitert. Da die Teilnehmer Engpässe an den DC Ladestationen erwarteten, starteten die ersten Frühaufsteher bereits 4 Uhr auf die Challenge.
Das Hauptfeld verteilte sich wahlweise auf eine Ausfahrt zum ADAC Testzentrum Landsberg am Lech, Bürgerwindpark Fuchstal oder dem Malura Museum Unterdiessen.
Nach den Ausfahrten traf sich das Hauptfeld in Landsberg auf dem Hauptplatz, wo Teilnehmer und Händler alles zum Thema Elektromobilität den Besucher präsentierten.
Der Samstag endete mit der eRUDA Night, die im gemütlichen Ambiente des Gasthofs in Pähl stattfand.
Der Sonntag morgen mit einem Luftbild in Weilheim, zu dem sich alle Fahrzeuge zu einem Stecker aufstellten. Beim anschließenden Fly-In in Bad Tölz präsentierten sich Elektro- Ultraleicht und Drachenflieger den eRUDA Teilnehmern und Besuchern. Elektrische Luftfahrt zum anfassen!
Die diesjährige eRUDA fand ihren Abschluss mit der Fahrzeugpräsentation auf der Gauting eMobil, wo dann auch die Siegerehrung der Teilnehmer stattfand.