E-Auto-Rekord, neue Förderung, mehr ID.3 Bugs & mehr – nextnews #124

Die Woche war vollgepackt mit interessanten News aus der Welt der Elektroautos. Wir haben in der Folge #124 der nextnews auch in dieser Woche die Highlights, die wichtigsten Informationen zusammengestellt. Wie immer präsentiert hier in Textform oder als Video auf unserem Youtube-Kanal (Video ist unten eingebettet). Los geht es mit dem E-Auto-Rekord im Monat September.

E-Auto-Rekord: Die Zulassungen im September

Vor einem Monat hatten wir für September die Zahl von 20.000 bis 22.000 vollelektrische Neuzulassungen prognostiziert. Tatsächlich wurden im September in Deutschland 21.188 reine Elektroautos neu zugelassen. Mit diesem neuen Allzeithoch kommen Elektroautos auf einen Marktanteil von acht Prozent. Im August waren es noch 6,4 Prozent.

Das dynamische Wachstum bei den Zulassungen hält also weiter an: Mit einem Plus von 260 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Jeder 13. Neuwagen ist aktuell ein Elektroauto.

Schaut man sich die E-Auto-Charts an, sticht sofort der Renault Zoe mit 3.603 Einheiten ins Auge. Verfolger ist das Tesla Model 3 mit 2.776 Zulassungen. Rund tausend Fahrzeuge weniger wurden vom ID.3 zugelassen, nämlich 1.071. Das reichte für Platz 3. Seit dem 11. September laufen die Auslieferungen in Deutschland. Wir gehen von einer deutlichen Steigerung im Oktober auf 3.000 ID.3 aus.

Weitere Auffälligkeiten:

  • Hyundai Kona seit Juli auf konstant hohem Niveau.
  • Opel Corsa-e fährt weiter kontinuierlich hoch, aktuell 834
  • Auch der Mazda MX-30 startet mit 548 Autos in den Markt
  • Nicht mehr in den Top 20: Der Polestar 2 knickt auf 147 ein.

Wir erwarten dass Zoe, Model 3 und ID.3 für den Rest des Jahres um den ersten Platz in den Monatszulassungen kämpfen werden.
Im Gesamtjahr wird vermutlich Renault Zoe das meistzugelassene Elektroauto.

Rückrufe bei Kona und Polestar 2

Wir hatten letzte Woche von den massiven Software und Hardware-Problemen beim Polestar 2 berichtet. Seit dieser Woche werden die Kunden in Deutschland informiert, dass alle bisher ausgelieferten Fahrzeuge zurückgerufen werden. Laut dem Unternehmen kann ein Software-Problem in der Batteriesteuerung zu einem „Antriebsverlust“ führen, bei dem das Auto ohne Vorwarnung stehen bleibt. Das Unternehmen hatte vorab im Polestar Club über den Rückruf informiert.

Auch beim Hyundai Kona droht ein Rückruf: In Südkorea ruft Hyundai ab dem 16. Oktober über 25.000 Kona zurück wegen eines potenziellen Fehlers an den Batteriezellen. Laut Reuters waren insgesamt 13 Kona von Bränden betroffen, darunter auch ein Fahrzeug in Österreich.

Die Zellen für den Kona werden von dem koreanischen LG-Konzern geliefert.
Laut LG haben erste Experimente ergeben, dass die Feuer nicht auf fehlerhafte Zellen zurückgeführt werden können. Es bleibt also spannend.

Der freiwillige Rückruf betrifft Konas die zwischen September 2017 und März 2020 gebaut wurden. Ob auch europäische Fahrzeuge zurückgerufen werden, ist derzeit unklar.

ID.3 Bugs: 22 Fehler im Video

In dieser Woche berichteten wir in diesem Video über 22 Software-Bugs beim VW ID.3. Das Video sorgt für herausragendes Interesse, ist bereits 67.000 mal aufgerufen worden:

Übrigens: Trotz der Softwarefehler genießt Volkswagen bei uns bis Weihnachten noch Welpenschutz. Wir haben diese Woche elf VW ID.3 eingeflottet – und von Erfurt aus teilweise direkt an Langzeitmieter übergeben. Darüber hat auch das Thüringen-Journal, 24Auto und autohaus.de berichtet.

Bundesregierung fördert Wallboxen

Zusätzlich zum Umweltbonus für die Autos werden ab dem 24. November auch Ladestationen an Privatgebäuden gefördert. Und zwar mit pauschal 900 Euro pro Ladepunkt.  Gefördert werden der Kaufpreis sowie Kosten für Einbau und An­schluss der Lade­station, inklusive aller Installations­arbeiten. Dafür müssen insgesamt mindestens 900 Euro Kosten anfallen.

Das Programm der KfW bezieht sich ausschließlich Ladestationen an privat genutzten Stell­plätzen von Wohngebäuden – also nicht öffentlich zugänglich und nicht an gewerblichen Gebäuden. Wer wird gefördert? Eigentümer und Wohnungs­eigentümer­gemein­schaften, also Mieter oder Vermieter.

Die Wallbox muss von einer Fachfirma stationär installiert werden und mindestens ein Jahr in Betrieb bleiben. Wichtig: Genau 11 kW muss die Ladestation pro Ladepunkt aufweisen. Also nicht 7 oder 22 kW sondern 11 kW pro Ladepunkt.

Förderfähig sind ausschließlich Ladestation die netzdienlich – also durch den Netzbetreiber steuerbar sind. So können mit zunehmender Verbreitung von Elektroautos die Netze geschont werden.

Im November 2020 veröffent­licht die KfW eine Liste der förderfähigen Ladestationen. Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Ladestation ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien nutzt – zum Beispiel direkt aus der eigenen Photovoltaik-Anlage oder über dem Energieversorger.

Die Anlage ist beim Netzbetreiber anzumelden – das gilt bisher auch für 11 kW-Anlagen. Der Fördertopf umfasst zunächst 200 Mio Euro  – das reicht also für 220.000 Ladepunkte. Ganz wichtig: Die Antragstellung ist ab dem 24. November möglich und der Antrag muss vor der Bestellung gestellt werden.

Größter Schnellladepark eröffnet

Wer schließlich aus NRW kommt oder durch NRW reist, findet künftig in Hilden eine wichtige Anlaufstelle für Elektroautos: Dort eröffnete jetzt der größte Schnellladepark mit Ladesäulen von Tesla, aber auch von Fastned. Die Besonderheit: Gebaut hat den Ladepark Bäckermeister Roland Schüren – natürlich gibt es am Standort auch frisch zubereitete Speisen. Alles Weitere dazu im Video.

nextnews #124 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:43 Zulassungszahlen im September

04:01 Rückrufe bei Elektroautos

05:37 Bug Report VW ID.3

08:44 Großer Vermieter flottet ID.3 ein

10:41 Förderung für private Ladestationen

12:48 Deutschlands größter Schnelllade-Park eröffnet

19:03 Neues Tarif-Modell bei Plugsurfing

20:14 Erlkönig-Schau

21:01 Neues vom E-Auto-Markt

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