Diesen Blogbeitrag widmen wir einem lokalen Energieversorger, der sich seit Jahren für die Elektromobilität im ländlichen Raum einsetzt. Es handelt sich um einen Gastbeitrag von Holger Meinen, Elektroingenieur, Energieberater und seit einigen Jahren begeisterter E-Auto-Fahrer. Holger ist seit Zuschauer auf dem nextmove-Kanal bei YouTube-Kanal. Dort senden wir jeden Freitag Deutschlands meistgesehene Elektroauto-Nachrichten.
Mein Name ist Holger Meinen, ich arbeite bei einem regionalen Versorger, den Stadtwerken Stendal im Herzen der Altmark im Norden Sachsen-Anhalts. Hier darf ich mit meinem Team, teils private Leidenschaft mit dem Berufsleben vereinen. Unter Anderem bauen, betreiben und entwickeln wir Ladelösungen in unserer Region. Von 11 – 300kW im öffentlichen und ländlich geprägten Raum, mit einem rund-um-sorglos Paket mit Ladekarten, regionalen Tarifen und auch passenden Ladelösungen für das Zuhause oder Unternehmen. Laut einer Auswertung der Uni Magdeburg sind wir in Sachsen-Anhalt mit der Anzahl an öffentlichen Ladepunkten auf den 3. Platz gelandet, hinter einer EnBW und Mitnetz. In der Kernstadt Stendal betreiben wir in Sachsen-Anhalt pro Kopf sogar die meisten öffentlichen Ladepunkte.
Wir haben in unserer Region in den letzten Jahren ein grünes Ladenetz errichtet und bauen dieses mit unseren Kooperationspartnern, z. B. in Kombination mit Straßensanierungen weiter aus. Gerade im ländlich geprägten Umland haben wir es geschafft mit unseren Partnern für fast jeden eine Ladelösung zu schaffen, dort wo die großen Anbieter und Versorger eher passiv unterwegs sind, bieten wir verlässliche Infrastruktur vor Ort. Erst so langsam kommen erst jetzt durch Discounter getrieben, große Anbieter wie Aral, EnBW in Fahrt, jedoch spielt hier die Regionalität hier eine untergeordnete Rolle.
Regionalität? Alles, getreu dem Motto aus einer Hand, errichten wir mit regionalen Partnern unsere Infrastruktur, rechnen diese ab, übernehmen die Wartung und versorgen unsere über 160 Ladepunkte aus regional erzeugter Windkraft, made in der Altmark. Unseren Kunden bieten wir das Laden an unseren Säulen sowie im Verbund des Ladenetzes für 41 ct/kWh im AC-Bereich und wenn es mal schneller gehen soll bei DC für 51 ct/kWh an. Weiterhin bieten wir bei gesonderten Partnerschaften oder auch Flottenkunden, speziellere Tarife an.
Warum schreibe ich euch? Im Aufbau des Ladenetztes werden oftmals große Player erwähnt, verglichen oder hervorgehoben. Es sind aber auch die vielen kleineren Versorger, welche eine tragende Rolle im Auf und Ausbau der E-Mobilität einnehmen. Insbesondere im regionalen Kontakt mit dem Endkunden oder der Beratung sowie den örtlichen Gegebenheiten. Wenn wir in der Altmark nicht einen Aufbau vorangetrieben, wären ohne ein Angebot nur sehr wenig elektrifiziert.
Wir erfahren immer wieder, dass ohne uns und mit Aufklärung, auch das Interesse eher spärlich gewesen wäre und nur mit Säulen vor der Haustür das Vertrauen der Kunden wächst. Insbesondere auch einigen Hardlinern, Skeptikern konnten wir eine andere Sichtweise aufzeigen und auch Meinungen bereits ändern! Leider gibt es diese noch immer und oftmals fehlt es besonders regional an Vertrauen sowie Wissen, wie z.B. das man einer Haushaltssteckdose nicht dauerhaft laden sollte und wofür eigentlich Wallboxen erfunden wurden.
Ich finde es sehr schade, persönlich und beruflich das wir, die kleinen Player oftmals herunterfallen oder diese als die bösen Versorger betrachtet werden. Bei den Großen sieht es ja auch nicht anders aus, aber naja…
Dabei gelten bei allen die gleichen Spielregeln, bei gleichem Aufwand und gesetzlichen Anforderungen. Ich denke sogar das viele kleinen Player gerade jetzt in Hinblick auf den §7c EnWG den Kopf in den Sand stecken werden, oder auch die AFIR oder auch dem Laden im Ausland. Das alles nur kleiner, wenigen Leuten, aber mit gleichem Aufwand. Nur gerade hier können die kleinen vor Ort Kunden beraten und Vertrauen in neue Technologien schaffen.
Wie geht es nun bei uns denn weiter? Neben dem Ausbau unserer Marke www.emobil-altmark.de, wollen wir die E-Mobiltät in unserer Region mit weiteren nachhaltigen Lösungen, wie Photovoltaik und Wärmepumpen unter unserer neuen Marke www.nachhaltig-versorgt.de kombinieren und weiter ausbauen.
