Briefvorlage an KBA zum Tesla Autopilot
16.10.2016 Strominator antwortet auf Brief vom Präsidenten des Kraftfahrt-Bundesamtes Ekhard Zinke zur korrekten Anwendung des Tesla Autopiloten
Das Kraftfahrt-Bundesamt hat sich die große Mühe gemacht, alle Tesla-Halter in Deutschland persönlich anzuschreiben und auf die Gefahren des Autopiloten hinzuweisen mit der Anregung, die Bedienungsanleitung zu lesen. Als Vermieter dieser Autos wurde Strominator ebenfalls angeschrieben.
Wir finden, Briefe sollten beantwortet werden! Unserer Meinung nach sollte das KBA dieses Instrument aktiver einsetzen und auch Nutzer anderer Fahrzeuge vor Gefahren warnen. Vor dem Hintergrund der bekannt gewordenen Abweichungen von Abgas-Emissionen im Realbetrieb gegenüber den Herstellerangaben empfehlen wir Hinweisschreiben an die Halter von betroffenen Kraftfahrzeugen. Anbei unser Antwortschreiben an KBA-Präsident Zinke der in Kopie an die Bundesminister Alexander Dobrindt,MdB (BMVI), Hermann Gröhe (BMG) und Barbara Hendricks (BMUB) gesendet wurde.
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Oder Du schreibst selbst dem KBA. Einige Tesla-Owner haben uns gefragt, ob Sie den Brief verwenden können. Unten findest Du eine Textversion des Schreibens mit der Möglichkeit, sie als Vorlage für Deinen persönlichen Brief an das Kraftfahrt Bundesamt zu verwenden.
Antwortschreiben vom 16.10.2016
Strominator Antwortschreiben als pdf
Textvorschlag für Dein Schreiben an das KBA:
Kraftfahrt-Bundesamt
Präsident Ekhard Zinke
Fördestraße 16
24944 Flensburg Stadt, XX. Oktober 2016
431-771/5635/15 – Fahrerassistenzsystem Autopilot Tesla Model S und X
Sehr geehrter Herr Zinke,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom XX.10.2016 mit den Hinweisen zur korrekten Anwendung des Tesla Autopiloten entsprechend der Bedienungsanleitung des Herstellers. Den meisten Fahrern eines Tesla wird bewusst sein, dass es sich um ein reines Assistenzsystem handelt, das zu jeder Zeit die volle Aufmerksamkeit erfordert. Trotzdem ist es zu begrüßen, wenn das Kraftfahrt-Bundesamt seiner besonderen Hinweispflicht nachkommt, um potenzielle Gefahren für Leben und Gesundheit der Menschen in Deutschland abzuwenden.
Ich bin der Meinung, dass Sie dieses Instrument aktiver einsetzen und auch Nutzer anderer Fahrzeuge vor Gefahren warnen sollten. Vor dem Hintergrund der bekannt gewordenen Abweichungen von Abgas-Emissionen im Realbetrieb gegenüber den Herstellerangaben empfehle ich daher Hinweisschreiben an die Halter von betroffenen Kraftfahrzeugen.
Von nahezu allen Fahrzeugen ist bekannt, dass sie deutlich mehr Kraftstoff verbrauchen und folglich mehr Abgase als angegeben emittieren. Viele Fahrzeuge reduzieren zudem bei niedrigen Temperaturen die Abgasreinigung zum Schutz des Motors massiv. Während die Bedienungsanleitungen der Hersteller keine Warnhinweise auf jahreszeitliche Beschränkungen und Systemgrenzen beinhalten, suggerieren Werbebotschaften einen unbedenklichen Einsatz von Verbrennungsmotoren aller Art. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass einigen Haltern bisher nicht bewusst ist, dass von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor eine ernstzunehmende Gesundheitsgefährdung für sie selbst und die Allgemeinheit ausgeht. Der Straßenverkehr gilt in Städten als eine der Hauptursachen für die Luftverschmutzung. Laut Europäischer Umweltagentur sterben in Deutschland jährlich ca. 60.000 Menschen an Atemwegs- und Herzkreislauf-Erkrankungen als mutmaßlich direkte Folge verschmutzter Luft. Zum Schutz der Bevölkerung gibt es Grenzwerte für Feinstaub- und Stickoxid-Belastungen. Vielerorts werden sie jedoch regelmäßig überschritten.
Aufgrund der klimatischen Gegebenheiten in Deutschland erachte ich in einem ersten Schritt folgenden Hinweis Ihres Hauses an Halter der betroffenen Kraftfahrzeuge als angebracht: „Zum Schutz von Gesundheit, Umwelt und des Motors sollten Sie die Benutzung Ihres Fahrzeuges im Winterhalbjahr nach Möglichkeit vermeiden und auf lokal emissionsfreie Transportmittel umsteigen.“
Empfehlenswert erscheint mir die inhaltliche Abstimmung und Klärung von Verantwortlichkeiten mit den Bundesministerien für Verkehr (BMVI), Gesundheit (BMG) und Umwelt (BMUB).
Mit freundlichen Grüßen
Schreiben des KBA vom 14.10.2016
Warum eigentlich elektrisch?