ID.Buzz Vorschau
Am 9. März findet nach langem Warten die Weltpremiere des VW ID.Buzz statt. Nextmove erwartet zum Start nur eine Motorisierung, und zwar den bekannten Heckantrieb mit 150 kW Leistung und dem Akku mit einer Kapazität von 77 kWh. Beim Cargo wird es Varianten mit jeweils zwei oder drei Sitzplätzen geben. Bei der sogenannten „People-Variante“ kommt zum Start ein Fünfsitzer. Das Auto ist mit 4,70 Metern Länge und einem Radstand von 3 Metern in diesem Segment vergleichsweise kompakt und daher nur 12cm länger als ein ID.4.
Beim Preis hatten Medien letzte Woche zunächst die Marke von 60.000€ zum Einstieg vermeldet. Nextmove hat erfahren, dass der Einstiegspreis im Bereich von 55.000€ Listenpreis liegen wird. Beim Cargo kann von einem einem Preis von um die 47.000€ ausgegangen werden. Außerdem platziert sich das Auto damit im Netto-Basispreis unterhalb der 40.000€- Marke und qualifiziert sich daher für den vollen staatlichen Umweltbonus. Die ersten Kunden können so den Cargo nach Abzug des Umweltbonus zumindest dieses Jahr für unter 38.000€ kaufen. Nächstes Jahr wird die Förderung aller Voraussicht nach abgeschmolzen.
Aus der Sicht von Nextmove differenziert sich VW mit dem Buzz klar von den Wettbewerbern, die aktuell vor allem aus dem Stellantis-Konzern kommen und in der Gesamtbetrachtung des Marktes momentan eher als Exoten eingeordnet werden müssen. Der ID. Buzz wird in den Zulassungszahlen wahrscheinlich eine ganz andere Rolle spielen, als die bisherigen Wettbewerber. Der frische Auftritt wird unterstützt von einer mutigen Farbpalette. Weiß, Grau und Schwarz sind nicht mehr zeitgemäß. Der ID.Buzz kommt zum Start in sechs Farben, darunter auch ein Limonengelb, Orange Metallic und ein helles Grün Metallic. Außerdem sind vier verschiedene Kombilackierungen mit weiß verfügbar. Auch eine schwenkbare Anhängerkupplung ist zum Verkaufsstart optional erhältlich, zur Zuladung gibt es noch keine näheren Informationen.
Als Ersatz für den Langstrecken-Familienvan ist ist das Auto mit dem 77 kWh Akku gerade in Deutschland allerdings nur bedingt geeignet. Auch wenn die WLTP-Reichweite über 400 Kilometer beträgt, bedeutet das im Realbetrieb auf der Autobahn, dass man Etappen von maximal 200 Kilometern zwischen den Ladestops fahren kann. Allerdings könnte VW in naher Zukunft beim Akku noch aufrüsten, da das Fahrzeug auf der MEB-Plattform basiert und somit bei Akku und Motorisierung flexibel ausgelegt ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt noch ein kleinerer und ein größerer Akku, der dann ca. 100kWh bieten wird und voraussichtlich über 500 Kilometer WLTP-Reichweite ermöglicht. Dazu wird es auch einen Allradantrieb im Angebot geben.
Zulassungszahlen im Januar
Nach dem starken Dezember wurden im Januar nur vergleichsweise wenige Elektroautos zugelassen. 20.892 Neuzulassungen sind zwar ein Plus von 28% gegenüber Januar 2020 aber dennnoch deutlich weniger als im Durchschnitt des Jahres 2021. Auf den vorderen Plätzen gab es in diesem Monat trotzdem große Überraschungen. Zum ersten Mal auf Platz 1 befindet sich der Fiat 500 und damit ein Vertreter der Kleinstwagenklasse. 1261 Fahrzeuge hätten im Dezember gerade mal für Platz 12 gereicht. Ebenfalls zum ersten Mal auf einen vorderen Platz schafft es der Kleinwagen Opel Corsa mit 1051 Neuzulassungen. Im Jahr 2021 hat es für den Corsa nur für Platz 11 gereicht.
Jedes zehnte Model S fällt beim TÜV durch
Die Zahl der Elektroautos auf unseren Straßen ist in den letzten beiden Jahren stark angestiegen. Aber bisher gab es kaum Erfahrungen dazu, wie technisch zuverlässig und vor allen Dingen sicher E-Autos im Alltag eigentlich sind. Das liegt vor allem daran, dass PKWs nach ihrer Neuzulassung erst nach 3 Jahren zum ersten mal zur Hauptuntersuchung müssen. 2021 betraf das erstmalig die Fahrzeuge, die im Jahr 2018 zugelassen wurden. Im Zeitraum von Juni 2020 bis Juni 2021 hat der TÜV über 5000 Elektroautos geprüft und konnte deshalb zum ersten Mal Statistiken für einige Modelle erstellen.
Am besten schneidet bei diesem Vergleich der Smart Fortwo ED mit einer Mängelquote von 3,5% ab. Das bedeutet, dass 3,5% der Fahrzeuge “erhebliche Mängel” hatten und daher keine Plakette bekommen haben. Auf dem 2. Platz befindet sich der BMW i3. 4,7% der Autos hatten “erhebliche Mängel”. Platz 3 belegt mit einer Mängelquote von 5,7% der Bestseller Renault Zoe. Der Zoe hatte überdurchschnittlich häufig Probleme mit der Beleuchtung und den Achsaufhängungen.
Der letzte Platz in diesem Vergleich geht an das Tesla Model S. Mehr als jedes 10. genauer gesagt: 10,7% der Fahrzeuge fallen bei der HU durch und bekommen daher keine Plakette. Schuld an diesem schlechten Ergebnis sind in vielen Fällen defekte Querlenker und Mängel bei der Beleuchtung.
Ein Problem, dass viele Besitzer von Elektroautos haben, sind korrodierte Bremsscheiben. Aufgrund der Rekuperation, die in vielen Fahrsituationen bereits genügend Verzögerung erzeugt, wird die Bremsanlage viel seltener und auch geringer beansprucht. Deshalb rosten die Bremsscheiben teilweise so stark, dass auch kein Freibremsen mehr hilft und die Bremse erneuert werden muss.
Neuer Smart aus China
Bereits im letzten Jahr wurde bekannt, dass der Smart ForTwo und der etwas größere Forfour in naher Zukunft auslaufen und keinen direkten Nachfolger mehr bekommen. Trotzdem will Smart im Segment der elektrischen Kleinwagen stark bleiben bzw. noch stärker werden. Dazu wird die Marke Smart zu einem Gemeinschaftsunternehmen von Mercedes und dem chinesischen Geely-Konzern. Die seriennahe Studie, die noch dieses jahr auf den Markt kommen soll, trägt den Namen #1. Hierbei handelt es sich um einen Kleinwagen im SUV Look, dessen Design etwas an die verwandten aber deutlich größeren Modelle von Mercedes erinnert. Im Vergleich zu den bisherigen Smart-Modellen wird der neue mit einer Länge von knapp 4,3 Metern und einer breite von 1,9 Metern deutlich größer.
Entwickelt und produziert wird das Fahrzeug in China. Dort liefen vor kurzem bereits die ersten Härtetests. Bei Temperaturen von ca. -40 Grad habe das Fahrzeug laut Smart bewiesen, dass das Batterie-Managementsystem auch bei extrem niedrigen Temperaturen für eine optimale Betriebstemperatur des Akkus sorgt. Nähere technische Details zum Akku oder zum Antrieb gibt es allerdings noch nicht. Die Reichweite soll aber deutlich höher ausfallen, als bei den bisherigen Modellen ForTwo oder ForFour.
Mit dem #1 hat Smart natürlich nach wie vor die urbane Zielgruppe im Visier, die Fahrzeuge der Kleinwagenklasse kauft. Und das ist aus Sicht von nextmove auch wichtig, da elektrische Kleinwagen auf dem europäischen Markt immer noch Mangelware sind und von den Kunden daher besonders stark nachgefragt werden. Der #1 könnte also ein richtiger und wichtiger Schritt hin zur Elektrifizierung der Kleinwagenklasse sein.