nextnews 174: Stellantis Ladenetz, neue Tesla-Infos & das Ende der Förderung

Willkommen zur Zusammenfassung der newsnext 174. Die derzeitige Gesetzeslage rund um die Förderung von E-Autos sorgt zunehmend für Verunsicherung. Außerdem will Stellantis ein eigenes Ladenetz errichten, während Tesla wieder neue Pläne schmiedet. Lucid beginnt indes mit der Auslieferung seines ersten E-Autos, während BMW einen Auslieferungsstopp verhängt.
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Stellantis will eigenes Ladenetz

Tesla macht es vor, die anderen wollen es nachmachen – so auch der Stellantis-Konzern, der aktuell 14 Automarken in sich vereint, darunter Opel, Peugeot, Citroen, Fiat, Lancia, Maserati und Chrysler. Gemeinsam mit dem Unternehmen TheF-Charging will man eigenes Ladenetz mit einem Mix aus schnellen und normalen-Ladestationen aufbauen.

15.000 Standorte soll das neue Netz bis 2025 umfassen, die ersten sollen noch dieses Jahr in Italien entstehen. Bekannt ist bereits, dass jedes Elektroauto Zugriff auf das Ladenetz Zugriff bekommen soll. Für konzerneigene Fahrzeuge wird es jedoch Sonderkonditionen geben, vermutlich also günstigere kWh-Preise.

Reichweitenupgrade für Audi e-tron

Freuen dürfen sich diesmal Bestandskunden von Audi etron 55 quattro der Modelljahre 2019 und 2020 – laut Audi sind dies rund 34.000 Autos. Konkret geht es um den Produktionszeitraum September 2018 bis November 2019. Audi bietet ab sofort für diese Fahrzeuge ein Software-Update, das die Reichweite im realen Betrieb um 5% steigern soll. Das Update ist kostenfrei, erfordert aber einen Werkstattbesuch.

Audi Etron Ionity
Mehr Reichweite zum Nulltarif: Darüber dürfen sich auch Besitzer eines Audi e-tron freuen.

Lucid startet Auslieferung

Am 30. Oktober sollen in den USA die ersten Einheiten des Lucid Air an Kunden ausgeliefert werden. Gestartet wird mit der Topvariante Dream Edition mit rund 1000 PS Leistung und 118-kWh-Akku. Mit einer Reichweite von bis zu 836 km ist der Lucid Air dann der neue Reichweitenkönig unter den Elektroautos. Ähnlich wie Konkurrent Tesla hatte allerdings auch Lucid mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Ob man zumindest bei den beeindruckenden technischen Daten das Wort halten kann, werden sicher erste Tests zeigen.

Großeinkauf bei Tesla

Der Autovermieter Hertz will bis Ende 2022 100.000 Tesla in seine weltweite Fahrzeugflotte aufnehmen. Die ersten Fahrzeuge sollen bereits dieses Jahr in Nordamerika und Europa verfügbar sein. Begründet wird diese große Investition damit, dass das allgemeine Interesse und die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen stark gestiegen ist.

nextmove Tesla Model S grau
Nicht eines, sondern gleich 100.000 Model 3 hat der Autovermieter Hertz bei Tesla bestellt. Ausgeliefert werden sie aber nach und nach.

Trotz der ohnehin steigenden Auslieferungen dürfte dieser Deal auch für Tesla von historischer Bedeutung sein: Denn dank des Großauftrags stieg die Aktie deutlich und damit der Unternehmenswert auf über 1 Billion Dollar.

Neue Akkus fürs Tesla

Wie bereits hier in den nextnews angekündigt startet Tesla im November beim Tesla Model 3 SR+ in die zweite Generation LFP-Akkus. Das Auto bekommt 5kWh mehr, also 60kWh. Die neue Variante heißt E6LR und ist mit 491km WLTP im COC-Papier eingetragen. Nach unserer Einschätzung ist es aber so, dass dieses Jahr zunächst nur wenige sehr Kunden den größeren Akku bekommen. Technologiesprünge und Produktverbesserng bei Tesla sind so schnell, dass man sie oft ohne weitere Beschreibung in die laufenden Prozesse integriert.

Beim Model 3 Long Range macht Tesla ebenfalls den nächsten Schritt. Laut Nutzerberichten wurde diese Woche das erste mit dem neuen 82-kWh-Paket von LG in Europa zugelassen. Bisher stammten Akkus mit dieser Kapazität im Tesla Model 3 von Panasonic. Panasonic wiederum ist aktuell auch der einzige bekannte Zulieferer für Teslas neue 4680-Zellen, die demnächst in vielen Modellen zum Einsatz kommen sollen. Die Testproduktion soll noch im März 2022 in Japan beginnen. Ab wann die Zellen im Auto landen, ist allerdings noch nicht bekannt.

Wallbox-Förderung beendet

Konkret geht es um das Förderprogramm des Bundes für Ladestationen an privaten Stellplätzen von 900€ pro Ladepunkt. Wir hatten zum Start des Programms vor knapp einem Jahr in einem Video alle Details erklärt und hier regelmäßig Updates geliefert. Der Topf wurde zwischenzeitlich mehrfach aufgestockt, aber jetzt ist sehr wahrscheinlich erstmal Schluß. Insgesamt wurden rund 900.000 private Ladepunkte gefördert, von denen bisher aber nur 175.000 in Betrieb sind. Der Rest befindet sich also noch in Planung oder im Aufbau.

Liefersperre beim BMW iX3

BMW hat einen Lieferstop für viele BMW iX3 verhängt, die aktuell eigentlich in diesen Tagen an Kunden ausgeliefert werden sollten. Betroffen ist auch unser Zuschauer Alex. Er hatte sein Auto im Februar einen BMW iX3 bestellt – jetzt kam einen Tag vor der Auslieferung die Nachricht, dass es einen Auslieferungsstop gab und das Auto beim Händler verbleiben muss. In Foren berichten auch andere Nutzer – teilweise sind die Fahrzeuge bereits zugelassen. Grund ist offenbar ein Problem mit dem Akku.

BMW iX3 Bild
Die Kunden sind sauer, aber aus Sicht von BMW ist ein Auslieferungsstopp die einzig sinnvolle Reaktion auf das Akkuproblem.

Umweltbonus in der Warteschleife

Nach heutiger Gesetzeslage halbiert sich für Anträge ab Januar der staatliche Zuschuss bei der Zulassung eines E-Autos. Da stellt sich die Frage, ob das bereits für Juli 2021 angekündigte Gesetz über die Verlängerung des Zuschusses überhaupt noch erscheint. Die Antwort aus dem Wirtschaftsministerium lautet: “Ein Antrag auf Förderung durch die Innovationsprämie ist nach jetzigem Stand bis einschließlich 31. Dezember 2021 möglich.”

Mit anderen Worten: Der erhöhte Umweltbonus ist ab 2022 Geschichte und es gilt nur noch der einfache Zuschuss von 3000 statt 6000 Euro durch den Staat. Im Falle einer Ampel-Regierung ist zudem unklar, wie mit dem Umweltbonus weiter verfahren wird, schließlich finden sich sowohl bei der FDP, als auch bei den Grünen Gegner der derzeitigen Subventionen. Zumindest beu Plugin-Hybriden wäre eine Streichung wohl relativ einfach zu erzielen, FDP und Grüne scheinen sich hier einig zu sein. Bei reinen Elektroautos bleibt aber abzuwarten, mit welchen Prämien in den kommenden Jahren zu rechnen ist.

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