nextnews: VW teurer, Strom billiger, Tesla Autopilot, Rückruf KIA & Hyundai, Umweltbonus-Kampf, THG

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Preiserhöhung bei VW 

Bereits in der letzten Woche haben wir im Zuge der Einordnung der Einführungspreise des ID. Buzz am Rande die Preiserhöhung bei VW erwähnt. In der kommenden Woche werden wahrscheinlich sehr viele VW-Modelle teurer – konkret am 1. Juni.  Diesmal gibt es aber eine Besonderheit. VW hat zum Umfang der Erhöhung bisher gegenüber den Händlern, anders als sonst üblich, vorab noch keine Höhe des Aufschlags genannt. Wir vermuten, dass es deutlich nach oben gehen wird, besonders für E-Fahrzeuge, denkbar ist eine Erhöhung von über 5%. Die Vorstellung der Faceliftmodelle ID. 3 und 4 wird aber erst für das erste Quartal 2023 erwartet. 

Um endlich auch mehr E-Autos liefern zu können, braucht es natürlich nicht nur Teile, sondern auch Produktionskapazitäten. Dafür hat VW letzte Woche im Werk in Emden die Produktion des ID. 4 gestartet. Emden ist der zweite europäische Standort für die ID-Pkws und soll schrittweise auf 100% Elektroautos umgestellt werden. Bereits vollzogen wurde diese Umstellung ja in Zwickau, wo sich die Produktionskapazität aber auch auf den Cupra Born und den Audi Q4 e-tron mit verteilen.  

 

Zwischenstand THG-Quote  

Aktuell gibt es bereits über 100 größere und kleinere Anbieter, die beim Handel um die THG Quote von Elektrofahrzeugen mitspielen wollen. Für Endkunden winken aktuell bis zu 410€, je nach Anbieter und je nachdem ob Festbetrag oder flexible Vermarktung. Vor zwei Wochen berichteten wir bereits, dass die Einnahmen für Privatkunden, entgegen vorherigen Einschätzungen, jetzt doch komplett steuerfrei sind. Daraufhin haben es verschiedene Medien aufgegriffen und die Anbieter haben ihre Kunden informiert.  

Das Magazin Elektroauto-News hat jetzt einen ersten Zwischenbericht zur Marktlage veröffentlich. Interessant ist zum einen, dass es auch Bestrebungen der Mineralölunternehmen gibt, direkt in den Markt einzutreten und Fahrzeugscheine bei Haltern einzusammeln. Aktuell sind knapp 750.000 E-Autos in Deutschland zugelassen. Die Marktteilnehmer schätzen, dass aktuell aber nur 30-45% der Halter ihre Quoten vermarktet haben. Alleine diese Tatsache birgt natürlich das Risiko von fallenden Preisen, da noch deutlich mehr Quoten auf den Markt kommen könnten. Auch ein insgesamt nachlassender Spritverbrauch und zugleich steigende Neuzulassungen von E-Autos können in den kommenden Jahren vermutlich zu fallenden Vergütungen führen. Die aktuelle Regelung ist noch bis ins Jahr 2030 angelegt. Eine Erschwernis in der Dynamik der Marktentwicklung ist auch die aktuell noch sehr lange Bearbeitungszeit für die Zertifizierung beim Umweltbundesamt von bis zu 3 Monaten.   

 

Tesla Auslieferungsstopp

Diese Woche erreichten uns Hinweise zu abgesagten Auslieferungen für Neuwagen von Tesla – betroffen sind Model 3 und Y. Diese Absagen kamen, sehr kurzfristig, einen Tag vor Auslieferung mit Verweis auf eine europaweit entzogene Zulassung für den Autopiloten. Betroffen sind aber nur Fahrzeuge, die mehr als den Basis-Autopilot konfiguriert haben, was eher eine geringere Anzahl ist.  

Laut Nutzertabellen im Tesla-Forum liegt die Kauf-Quote für diese Autopilot-Funktion für die günstigen Varianten deutlich unter 10%, bei teuren Varianten wie dem Model Y Performance befindet sich diese Quote im Bereich von 20%. Insidern zufolge muss im Nutzungsumfang, des erweiterten Autopiloten und volles Potenzial für autonomes Fahren, eine Funktion deaktiviert werden – das kann natürlich über ein passendes Software-Update erfolgen. Die Datenlage ist aktuell noch dünn. Wenn Ihr in diesen Tagen euren Tesla Neuwagen mit einem der beiden Autopilot-Pakete zur Auslieferung erwartet, dann schreibt uns gerne den aktuellen Status an insider@nextmove.de. Wenn die Informationen für Neuwagen zutreffend sind, dann würde es natürlich auch die Bestandsflotte betreffen. Für Bestandsfahrzeuge waren die Autopilot-Pakete Stand Mittwoch aber weiterhin buchbar.  

Ein offizielles Statement von Tesla selbst gibt es nicht dazu. Ein sehr klares Statement gab es vor einigen Wochen aber bereits vom Kraftfahrt-Bundesamt im Bezug auf Tesla.  Man hatte dem Unternehmen auf offener Bühne das Misstrauen ausgesprochen. Soweit uns bekannt, ist das KBA aber nicht für die Typen-Genehmigung bei Tesla Neuwagen zuständig, diese erfolgt in den Niederlanden. Sehr wohl liegt aber die Überwachung der Versorgung des Fahrzeugbestandes mit Softwareupdates in der Zuständigkeit des KBA. Offenbar will man die Fehler aus dem Abgas-Skandal nicht wiederholen und in Sachen Software den Herstellern genauer auf die Finger schauen.  

 

Rückruf bei Kia und Hyundai 

Diese Woche gab es Medienberichte zu einem sicherheitskritischen Rückruf für den Hyundai IONIQ 5 und den KIA EV6, also die beiden Konzernfahrzeuge auf der neuen E-GMP-Plattform. Die Fahrzeuge könnten sich trotz aktiver Parksperre selbstständig in Bewegung setzen, wenn sie beispielsweise am Hang abgestellt werden. Die Ursache ist ein fehlerhaftes Lösen der elektronischen Parksperre, ausgelöst durch Spannungsschwankungen – gemeint ist natürlich nicht das 800V-System, sondern Schwankungen im 12V-Bordnetz. “Stromspitzen” sollen dabei fehlerhaft als Befehlssignal erkannt werden.

Wenn Autos einfach losrollen, kann das natürlich nicht nur zu Sachschäden führen, sondern auch Leib und Leben sind in Gefahr. Deshalb ruft Hyundai in den USA jetzt gut 20.000 betroffene Fahrzeuge in die Werkstatt – ein Software-Update soll Abhilfe schaffen.  Eine Zuschrift von unserem Zuschauer Stefan in unserm Insider-Postfach belegt den vermutlich ersten bekannt gewordenen Fall in Deutschland.  

IONIQ 5 beim Unfall

Vor ca. 4 Wochen setzte sich der abgestellte IONIQ 5 seines Schwiegervaters auf einem Parkplatz ohne Fremdeinwirkung in Bewegung. Auffällig war eine rote Batterie-Warnmeldung in der Bluelink-App. Der Vorfall wurde vom Händler über die Deutschlandzentrale auch nach Korea gemeldet. Wenn Ihr eines der beiden Modelle besitzt, dann schaut gerne bei unseren next news auf YouTube vorbei. Dort zeigt euch Stefan was Ihr tun könnt, damit euer Auto auch ohne Bremskeil nicht wegrollt.   

Hyundai Deutschland gab am 27.05. folgendes Statement dazu ab:

„Hyundai Motor ruft aus Sicherheitsgründen bestimmte Fahrzeuge des Hyundai IONIQ 5 im Modelljahr 2022 zurück, um das Parkhilfesystem des IONIQ 5 entsprechend anzupassen. In den betroffenen Fahrzeugen kann das Parkhilfesystem die Parkstellung („P“) während oder nach dem Einparken deaktivieren. Das unbeabsichtigte Auslösen der Parkstellung erhöht das Risiko, dass das Fahrzeug nach dem Einparken wegrollt. Die betroffenen Fahrzeuge wurden zwischen dem 10. September 2020 und dem 03. Mai 2022 produziert.

Betroffene Kunden werden im Juni schriftlich durch das Kraftfahrtbundesamt benachrichtigt und erhalten beim Hyundai Vertragshändler ein kostenloses Software-Update. Hyundai empfiehlt in der Zwischenzeit allen betroffenen Fahrzeughaltern, beim Abstellen des Fahrzeugs die elektronische Parkbremse (EPB“) zu betätigen, um die Gefahr des Wegrollens des Fahrzeugs zu verringern.

Wie viele Fahrzeuge in Deutschland vom Rückruf betroffen sind, wird derzeit noch in Zusammenarbeit mit dem KBA ermittelt.“

 

Strom wird günstiger 

Zuletzt kannte der Strompreis nur eine Richtung, vor allem um den Jahreswechsel ging es heiß her. Zum Teil stellen Anbieter rechtswidrig sogar die Versorgung ein und Kunden landeten in Grundversorgung für bis zu 1€ pro kWh. Der Stromanbieter “Naturstrom” hatte die Preise für Bestandskunden zuletzt im Versorgungsgebiet Leipzig auf 34,9 Cent angehoben – mit dem Verweis, man habe sich vor dem Hintergrund der unkalkulierbaren Preisentwicklung vorsorglich fürs Gesamtjahr entsprechend mit Strom eingedeckt. 

Diese Woche dann gute Nachrichten. Die Absenkung der EEG-Umlage auf 0 wird komplett an die Kunden durchgereicht. Grundsätzlich sind die meisten Anbieter vertraglich zu dieser Maßnahme verpflichtet – es sei denn, sie kombinieren mit einer Preisanpassung. Die EEG-Umlage wird zukünftig aus dem Staatshaushalt beglichen. Zumindest für E-Auto-Nutzer, die ihr Auto zu hause laden können, wird es also deutlich günstiger.  

Auch Benzin und Diesel sollen ja ab 1. Juni spürbar günstiger werden. Viele Verbrenner-Fahrer warten sehnsüchtig darauf und Fahren die letzten Tage auf Reserve. Es könnte also zu langen Warteschlangen kommen. Und was wohl mit den Preisen an der Tankstelle passiert, wenn hohe Nachfrage auf begrenztes Angebot stößt…

 

Update zur Diebstahlserie bei E-Autos 

Bereits in der letzten Woche hatten wir über vier gestohlene Hyundai Kona Elektro berichtet. Alle Autos wurden im Osten Deutschlands gestohlen und über einen Angriff auf das Funksignal des Schlüssels geöffnet und weggefahren. Warum machen es die Hersteller den Dieben so einfach? Dazu gab es im Posteingang einen Faktencheck von Alex im Insider-Postfach.  

Nicht alle Fahrzeuge mit Funkschlüssel können in dieser Weise angegriffen werden. Viele Hersteller haben reagiert und aufgerüstet – und inzwischen eine sogenannte “UWB-Technologie” verbaut. Mit dieser Technik wird exakt die Reichweite bzw. Signallaufzeit zwischen Schlüssel und Auto gemessen. Eine Verlängerung des Signals ist somit nicht möglich, da das Auto erkennt, dass das Schlüsselsignal gerade eine viel zu weite Strecke zurücklegt. Eine zweite Methode, die teilweise auch in Kombination mit UWB angewendet wird, ist ein Bewegungssensor im Schlüssel, sodass das Signal gar nicht erst gesendet wird, wenn er z.B. ruhig in der Wohnung liegt. Wenn ihr euch gerade vom geparkten Auto mit Schlüssel entfernt, reicht allein der Bewegungssensor natürlich nicht aus, um einen Angriff abzuwehren. Infos dazu liefert u.a. der ADAC auf seiner Webseite. Stand Februar waren 23 von 501 Modellen laut ADAC gut geschützt. Bei 95% haben Diebe also ein leichtes Spiel. Nicht gut geschützt ist übrigens auch Renault ZOE, davon wurde diese Woche ein fast neues Auto aus aktueller Produktion in Süddeutschland gestohlen. Der Besitzer ist uns persönlich bekannt, wollte aber nicht genannt werden.  

 

Tauziehen um dem Umweltbonus 

Bereits vor einigen Wochen hatte das Wirtschaftsministerium Eckdaten zur geplanten Neuregelung der staatlichen Förderung für die Jahre 2023 bis 2025 vorgestellt. Wir hatten mehrfach darüber berichtet und die aus unserer Sicht enthaltenen Schwachstellen aufgezeigt. Was Plug-in-Hybride angeht, klang der vorgestellte Entwurf damals so, als sei der komplette Wegfall der Förderung bereits zum 1.1. schon beschlossene Sache. Hintergrund: Die Im Koalitionsvertrag vereinbarte Kopplung der Förderung an den nachgewiesenen elektrischen Fahranteil ist technisch und regulatorisch natürlich schwer umsetzbar und wäre ein neues Bürokratiemonster. Laut Medienberichten gibt es jetzt intern deutlichen Widerstand aus SPD und FDP.

Spannend ist auch die fragliche Weiterführung der 0,5%-Regel in der Dienstwagenbesteuerung für diese Fahrzeuge. Dies ist das Haupt-Kaufargument für viele Dienstwagenfahrer, die vom Arbeitgeber auch eine Tankkarte bekommen und keinen finanziellen Vorteil haben, nach jeder Fahrt mit dem Ladekabel herumzuhantieren. Auch dort steht im Koalitionsvertrag eine Kopplung an 50% elektrischen Fahranteil. Bis jetzt haben wir noch keine Informationen zur geplanten Umsetzung oder Weiterführung. 

Ausschnitt vom Koalitionsvertrag 2021-2025

Auch bei Thema Reservierbarkeit des Umweltbonus im Zuge immer längerer Lieferzeiten gab es einen politischen Vorstoß. Aktuell kann ja die Förderung erst nach Zulassung des Fahrzeuges beantragt werden. Es zählt die zu diesem Zeitpunkt gültige Förderrichtlinie. Für viele Kunden bedeutet dass weniger Geld vom Staat in Kombination mit einer hohen Unsicherheit über den Förderbetrag. Deshalb hatte die CDU/CSU die Förderung nach einer Reservierbarkeit zur Abstimmung in den deutschen Bundestag eingebracht. Der Antrag wurde jedoch mit den Stimmen aus den Koalitionsfraktionen abgelehnt. Aus unserer Sicht ist der Gedanke dahinter, im Sinne der Kunden, natürlich positiv zu bewerten. Auch der ADAC vertritt diese Position schon länger. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es das ehemals CDU-geführte Wirtschaftsministerium 2021 in 10 Monaten nicht geschafft hat, einen Kabinettsbeschluss vom November 2020 in eine neue Förderrichtlinie umzusetzen.  

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