nextnews: Tesla Preisfalle, Supercharger offen, ID.3-Fighter, BMW spioniert, Dacia Spring,Tankrabatt

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MG zeigt ID.3-Konkurrent 

Die Marke MG als Teil des chinesischen SAIC-Konzerns bietet seit letztem Jahr auch Fahrzeuge in Deutschland an. Inzwischen ist man sogar mit drei Fahrzeugen auf dem Markt. Zum einen mit dem Kombi MG5 aber auch dem Marvel R sowie dem ZS EV. In den ersten Monaten des Jahres wurden davon zusammen 1225 Fahrzeuge hierzulande zugelassen. Jetzt aber wirft ein weiteres spannendes Model seinen Schatten voraus – der in China vorgestellte “Mulan”. Der Kompakt-Stromer erinnert im äußeren Auftritt durchaus an den Cupra Born, platziert sich also im ID.3-Segment. Laut Auto Motor Sport basiert das Auto auf der Konzernplattform Nebula.  

MG Mulan
Bild: MG Motors

Der Hersteller spricht von unter 4 Sekunden auf 100 km/h und der Markteintritt in Europa gilt allgemein als sicher. Das Modell könnte im europäischem Markt den Namen MG4 bekommen. In Großbritannien soll er bereits ab dem vierten Quartal diesen Jahres bestellbar sein. Welche exklusiven Bilder wir aus den Niederlanden zugesendet bekommen haben und wie unsere Wunschliste für das Auto aussieht, erfahrt Ihr in unseren Nextnews auf YouTube.

 

Tesla Preiserhöhung

Am Freitagvormittag ging es in Deutschland für mehrere Varianten bei Tesla um 1500-2500 € nach oben. Die jeweilig günstigste Variante bei Model 3 und Y bleiben dabei unangetastet. Grund ist die Abhängigkeit der Förderfähigkeit von diesen Basispreisen. Damit gehen auch Kuriositäten einher. So kostet aktuell ein Tesla Model Y mit Allrad sogar 2500 € weniger als ein identisch ausgestattetes Model 3. 

Das Kleingedruckte solltet Ihr beim lesen eurer Verträge auch nicht zu kurz kommen lassen. Besonders dann, wenn euer neuer Tesla an der 65.000 € Schwelle liegt und die Möglichkeit besteht, dass das Auto dieses Jahr nicht mehr kommt. Bei Überschreitung des Kaufpreises von 65.000 € (inklusive der Bearbeitungskosten von 980 €) droht euch nämlich nicht nur ein Verlust des staatlichen Umweltbonus – voraussichtlich 4000 € für 2023. Tesla hat auch das Recht, den Preis nachträglich um genau 2975 € zu erhöhen, “wenn … die Förderungsberechtigung nachträglich wegfällt”.  

Ab heute sind davon sehr wahrscheinlich alle Neubestellungen des Model Y Performance betroffen. Bei den anderen Varianten solltet Ihr auf die Konfiguration achten. Es zählt voraussichtlich der Rechnungsbetrag inklusive der Bearbeitungsgebühren. Natürlich werden in den nächsten Wochen auch andere Hersteller ihren Pflichtrabatt für den Umweltbonus entsprechend streichen – fraglich ist dabei nur, ob das auch für bestehende Bestellungen möglich ist. 

 

Tankrabatt und Energiewechsel 

Seit Anfang Juni gibt es in Deutschland einen fossilen Tankrabatt von 17 bzw. 35 Cent pro Liter. So richtig gesunken sind die Preise für Endkunden trotzdem nicht. Je nach Analyse wird aktuell der Schluss gezogen, dass der Tankrabatt entweder nicht an den Kunden weitergegeben wird, oder dies doch nahezu vollständig passiert. Letztere Analysen basieren meist auf dem Vergleich zu internationalen Preissteigerungen. Es zeichnet sich ab, dass die Mineralölkonzerne erkannt haben, dass die kriegsbedingten Preis-Turbulenzen nicht zu einem Absatz-Einbruch führten und man die hohen Preise jetzt zum Geschäftsmodell macht. 

Für die Gesellschaft ist das natürlich ein sozialer Sprengstoff, bei dem 35 Cent Rabatt als Gegenmaßnahme verpuffen. Das Wirtschaftsministerium möchte nun rechtliche Voraussetzungen schaffen, damit die Gesellschaft im Notfall aus dem Würgegriff der Ölindustrie befreit werden kann. Diese Woche wurde zudem bekannt, dass Russland jetzt auch die Gaslieferungen direkt nach Deutschland deutlich drosselt.  

Langfristig muss das Ziel sein, für unsere Energieversorgung weg von Öl und Gas zu kommen. Kurzfristig hat die Energieeinsparung eine große Bedeutung. Unabhängig davon, was wir uns persönlich leisten können und unabhängig davon, ob wir in unserer persönlichen Lebenssituation schon heute fast ohne CO2-Ausstoß durch´s Leben gehen.   

“80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel” heißt die Überschrift einer Kampagne, die uns durch die zweite Hälfte des Jahres tragen soll. Jeder soll Alltägliches hinterfragen und schauen, wo es individuell möglich ist, Energie zu sparen. Erarbeitet wurde diese Aktion vom Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Getragen wird sie von einem breiten Bündnis von Verbraucherzentralen, Gewerkschaften, Arbeitgebern, dem Handwerk und der Energiewirtschaft. Auf gesamtdeutscher Ebene ist eine Einsparung von 24 % bis 2030 das Ziel. 

 

Neuer Lade-Rekord 

Die Elektromobilität nimmt immer mehr Fahrt auf. Mehr Modelle, mehr Reichweite, mehr Ladeleistung – aber auch neue Segmente werden erobert. Im Bereich schwerer Nutzfahrzeuge hatte man noch vor nicht allzu langer Zeit Wasserstoff favorisiert. Inzwischen schwenken auch hier immer mehr Hersteller und die öffentliche Meinung auf den batterieelektrischen Antrieb um. Passend hierzu haben uns Bilder von Ralf auf Leipzig erreicht. 

Bild von Stefan aus Leipzig

Er hat in der Innenstadt den offenbar ersten Mercedes-Benz eActros der Serienproduktion im Praxiseinsatz gesichtet. Beim 2-Achser liegt das Gesamtgewicht bei 19 Tonnen. Der 3-Acher bringt es mit Anhänger sogar auf 40 Tonnen Gesamtgewicht. Mercedes bietet für das Fahrzeug sogar einen Reichweitenrechner und einen Rechner für die Ladezeiten an.  

Das Auto hat einen normalen CCS-Anschluss und der Akku ein 400V-System – Da ist bei 160kW Schluss. Das heißt über zwei Stunden Ladezeit an den aktuell verfügbaren HPC-Ladestationen entlang der Autobahnen. Für viele Anforderungen reicht das, aber langstreckentauglich ist das nicht. Zum einen ist die Ladezeit zu lang und die Parkplätze sind zu klein. Deshalb braucht es ein eigenes Ladenetz für Lkw´s – und das soll bald kommen. In Oslo wurde diese Woche erstmals das Megawatt Charging System (MCS) als neuer Standard demonstriert. Letztes Jahr wurden die Pläne dafür veröffentlicht, kommendes Jahr sollen erste Pilotprojekte folgen und 2024 dann der Roll out in der Praxis. Die Ladeleistung des neuen Systems, der Name sagt es schon, soll dabei im Megawatt-Bereich liegen, konkret bei bis zu 3,75 MW. Das sind 3750 kW und damit das 10-Fache des maximalen Pkw-Standards. Für so hohe Leistungen gibt es aus unserer Sicht 4 besondere Herausforderungen zu lösen. 

Zum einen gibt es die Ladestationen. Hier sehen wir die geringsten Probleme. In Oslo war Alpitronic der Partner der Präsentation. Bereits im Mai gab es eine Präsentation von MAN gemeinsam mit ABB. In Berlin Tempelhof rollte sogar der 40-Tonner im Beisein von Minister Wissing durch die Halle zum Ladestop. Der zweite Punkt ist der Stecker. In Oslo wurde das Prototyp-Design des Steckers gezeigt. Auch hier muss man natürlich etwas größer Denken. Stefan hat uns Bilder gesendet, die die Dimensionen ganz gut zeigen. 

Prototyp-Design des Steckers

Die dritte Herausforderung ist der Akku im Auto. Kann dieser so viel Strom ab? Entscheidend ist hier nicht die Ladeleistung allein, sondern der Bezug zur Akkugröße. Es resultiert der sogenannte Wert einer Laderate. Diese gewichtet die Ladeleistung im Verhältnis zur Batteriegröße. Der Hyundai Kona, welcher einen 64 kWh Akku und ca. 70 kW Ladeleistung besitzt, hat eine Laderate von ca. 1 C. Beim Kia EV6 oder Porsche Taycan geht es etwas schneller, hier sind es in der Spitze schon ca. 3 C. Beim eActros ist der Akku 450 kWh groß. Das wären theoretisch betrachtet, bei voller Ausnutzung des neuen Systems, ca. 8 C. Also schon deutlich mehr Last für den Akku. Das zeigt aber wohin die Reise geht. Das System soll zukunftsfähig für noch größere Akkus aufgestellt sein, die dann nicht mehr aushalten müssten als aktuelle Pkw-Akkus. Auch hier wären dann Ladezeiten im Bereich von unter 20 Minuten möglich.  

Die aus unserer Sicht größte Herausforderung ist die Anschlussleistung. Wenn wir auch hier wieder den Vergleich zum Pkw ziehen, werden die Dimensionen nochmal deutlicher. Die größten Tesla Supercharger in Deutschland stehen aktuell in Oberhonnefeld und Hilden, mit jeweils 40 Stationen. Jeweils vier Stationen teilen sich bei der Generation V3 aber eine Leistung von ca. 300 kW – zumindest spiegeln das Tests von Tesla-Fahrern wieder. Bei 40 Stationen sind das also ca. 3000 kW oder 3 MW. Diese Leistung entspricht ca. dem, was zukünftig genau ein Lkw mit dem neuen Standard laden kann. Das heißt, der 40er Supercharger läuft komplett durch diesen einen Stecker.  

Für den Anschluss solcher Standorte an das Stromnetz ist das natürlich eine extrem hohe Hürde, denn es soll ja nicht nur ein Lkw geladen werden. Sicher müssen hier Puffer-Batterien zum Einsatz kommen und gegebenenfalls auch ein Power-Sharing zwischen den Ladeplätzen, wie ja auch bei Tesla oder EnBW im Einsatz. Der neue Standort soll dann natürlich auch in anderen Bereichen Anwendung finden, z.B. für Schiffe, in der Luftfahrt oder im Bergbau.    

 

BMW spioniert bei Tesla 

Nextnews-Zuschauer Michael hat einen BMW iX1 am Tesla Supercharger in Langkampfen – Tirol gesichtet. Dieser Standort ist bereits für Fremdmarken geöffnet. Das Auto stand etwas verlassen in der zweiten Reihe und die Fahrer haben sich wohl einige Meter weiter an den extern aufgebauten (eigentlichen) Ladeeinheiten umgesehen.  

BMW iX1 am Tesla Supercharger, Bild von Amir

Am gleichen Tag und am gleichen Ort wurde das selbe Auto von Amir wieder gesichtet. Und diesmal hat das Auto geladen, aber nicht normal, wie man es erwarten würde – sondern mit Hilfe einer Art Diagnose Box. Sowas ähnliches kennen wir bereits von Nio-Testfahrzeugen. Dort ist der Grund aber rein technischer Natur, da die Fahrzeuge die Box sozusagen als Adapter nutzen. Die Ladesäule liefert CCS, aber der Stecker passt bei NIO nicht in die Testwagen, da diese nur mit dem chinesischen Schnellladestandart GBT ausgestattet sind. 

 

Nio Testwagen bei IONITY, Bild von Gerhard

So ähnlich hat das BMW in Österreich gemacht, aber die Box war deutlich größer und einen Adapter hat man ganz sicher nicht gebraucht. CCS von Tesla in die Box und CCS aus der Box in den Testwagen. Gut zu sehen ist außerdem noch ein weiteres helles Kabel aus dem Kofferraum des Autos in die Box und ein Laptop zur Datenanalyse. Wir vermuten, dass es bei den Tests nicht darum ging, über eine simulierte Tesla VIN gratis Supercharging abzugreifen. Auch das reibungslose Ladeerlebnis für BMW-Fahrer an Superchargern dürfte für BMW irrelevant sein, denn dafür gibt es ja schließlich den CCS-Standard und wenn es da Probleme geben sollte, dann müsste Tesla die lösen. Wir gehen davon aus, dass es bei BMW ein grundsätzliches Interesse an der Ladeinfrastruktur von Tesla gibt.  

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