Antworten zum IONIQ 5 / Daimlers Elektro-Offensive in Gefahr? nextnews #143

Hyundai Ioniq 5 Der Auserwählte nextnews #143

Am vergangenen Dienstag war ein besonderer Moment für die Elektromobilität: Um 8 Uhr in der Früh gab es die digitale Weltpremiere des IONIQ 5, der neuen Submarke von Hyundai. Die Spannung war groß, schließlich gelang Hyundai zuvor mit dem Ioniq und dem Kona bereits zwei Mal eine große, positive Überraschung – obwohl beide Fahrzeuge „nur“ Elektroautos auf einer Verbrennerplattform waren. Jetzt also die Premiere des Auserwählten: Das erste Hyundai-Elektroauto auf der speziellen eMobility-Plattform.

Schon am Dienstag berichteten wir über die wichtigsten Fakten zum IONIQ 5 im Youtube-Channel:

Unter den Videos gab es reichlich Fragen, die wir an dieser Stelle beantworten wollen.

  • Ist die Wärmepumpe Grundausstattung? Nein, ist sie nicht. Die Basis für 41.900€ hat sie noch nicht. Auch ein Batterie-Heizung ist in dieser Version wohl noch nicht enthalten.
  • Ab wann kann ich bestellen? Wir gehen davon aus, dass im April verbindliche Bestellungen beim Händler möglich sein werden, evtl. etwas früher.
  • Kann ich das Auto zur Rückspeisung an mein Hausnetz anschließen? Die sogenannte V2L-Schnittstelle erlaubt ja bis zu 3,6kW Leistung für eine Entnahme aus dem Auto. Ein sogenannter Netzparallelbetrieb oder Einspeisung ins Hausnetz ist aber technisch nicht vorgesehen und in Deutschland auch unzulässig. Aber, wer zum Beispiel tagsüber auf Arbeit jede Menge Solarstrom in den Akku zieht, kann dann nachts zu Hause das Auto des Partners laden.
  • Was macht das mit dem Kona Preis? Wird der Kona fallen? Stellt Hyundai ihn zeitnah ein? Der Kona läuft weiter, er hat ja gerade auch ein Facelift bekommen. Aber natürlich ist der IONIQ5 auch eine Konkurrenz für den Kona, wobei der Kona ja deutlich kompakter ist. Mögliche Preisanpassungen werden sich aus unserer Sicht nicht im Listenpreise des Kona, sondern vorrangig in den Leasingkonditionen zeigen.
  • Wird 800 V künftig teurer werden als 400 V an der Ladestation? Was kostet Laden bei Ionity? Aktuell gibt es nur selten Preis-Differenzierung zwischen 400 und 800V-Stationen, der IONIQ kann ja an beiden Systemen laden. Hyundai ist zwar an IONITY beteiligt, hat aber bisher in Deutschland auf eine Partnerschaft zu EnBW gesetzt, d.h. mit einer Hyundai-Ladekarte kann man aktuell überhaupt nicht bei IONITY laden. Mit dem IONIQ5 ändert sich das. Der IONITY-Tarif kostet 13 Euro monatliche Grundgebühr. Den Rest gibt es dann zum gleichen Preis wie an der Steckdose zu Hause, d.h. 29 Cent/kWh.
  • Wieso und wann klappt diese Klappe an der Front auf? Das sind die Lüftungsklappen. Die sind im Normalzustand geschlossen, um die Aerodynamik zu verbessern. Sie öffnen sich, wenn der Lüfter anspringt, um den Akku zu kühlen, z.B. bei Hitze oder bei schneller Fahrt oder beim Schnellladen.
  • Warum bewertet nextmove den IONIQ5 als so vielversprechend? Zum einen bringt das Auto die 800V-Technik in die Mittelklasse. Zum anderen bietet das Fahrzeug eine Fülle an neuen Features, die in Kombination so bei den Wettbewerbern nicht verfügbar sind: V2L, Solardach, HUD oder die auf Schienen verstellbare Rückbank.

Alle Antworten erfolgten nach unserem Wissensstand, natürlich kann das eine oder andere noch anders kommen. Allerdings war der Start der Reservierungsplattform so wie wir mitbekommen haben ein Fehlstart. Eigentlich wollte Hyundai direkt am Dienstag die Reservierung starten, aber der Server brach sofort zusammen.

Dann kam via Newsletter die Ankündigung: “Am 25. Februar haben Sie ab 10 Uhr die Möglichkeit, sich einen von 3000 IONIQ 5 mit Project 45 Paket zu sichern. Die Interessentenliste ist nur für 24 Stunden geöffnet, also heißt es: schnell sein. Mit etwas Glück, sind Sie dabei!”

Also kein stilles “jetzt läuft es wieder”, sondern ein erneuter Startschuss mit Chancengleichheit für alle, den Server unter Beschuss zu nehmen.

Ist Daimlers Elektro-Offensive wegen der Farasis-Partnerschaft in Gefahr?

Für seine Elektro-Offensive braucht Daimler Batteriezellen. Sehr, sehr, viele Zellen!
2015 beendete Daimler aus Kostengründen die eigene Zellherstellung in Kamenz. Man will stattdessen auf verschiedene Zulieferer setzen. Um den Zugang zu Zellen strategisch abzusichern, beteiligte sich Daimler 2020 an dem chinesischen Hersteller Farasis (Quelle).

Ab 2022 will Farasis in Bitterfeld, in Sachsen-Anhalt, Zellen und Batterien für Daimler produzieren. Das Manager Magazin berichtet nun mit Verweis auf Insider, dass man bei Daimler schockiert ist über die wörtlich „katastrophale Qualität“ der ersten Musterzellen aus China. Außerdem ist man sehr über den Zeitplan des Fabrikbaus besorgt. Laut den Insidern könnte daran die gesamte Kooperation zwischen Daimler und Farasis scheitern.

An dem Werk hängt die geplante Elektro-Offensive. Denn mittelfristig soll das Werk in Bitterfeld rund die Hälfte des Daimler-Bedarfs an Zellen für Europa decken.
Sebastian Wolf, Europa-Chef von Farasis, meldete sich einen Tag später in der Mitteldeutschen Zeitung zu Wort: „Das ist schlicht und einfach nicht korrekt.“

Die technischen Eigenschaften der bisher ausgelieferten Batteriezellen seien geprüft worden und „negative Rückmeldungen aus Qualitätssicht“ sind nicht bekannt.
Es ist nach wie vor der Bau des Batteriewerks in Bitterfeld geplant. Farasis will 600 Millionen Euro investieren und dabei 600 Arbeitsplätze schaffen.

Dass die Produktion 2022 laufen wird, erscheint allerdings sehr unwahrscheinlich. Ich bin gestern vor Ort vorbeigefahren, um mir den Baufortschritt auf dem von Farasis gekauften Grundstück anzusehen. Die Ankündigung für den Neubau ist nun fast 2 Jahre alt. Wir sehen hier einen vollkommen unberührten Acker, auf dem es augenscheinlich auch keine bauvorbereitenden Maßnahmen gibt.

Ein Sprecher der Stadt Bitterfeld bestätigte, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kein Antrag auf Baugenehmigung vorliegt. Farasis hat aber letztes Jahr eine leerstehende Produktionshalle in direkter Nachbarschaft gekauft. Dort will man im ersten Schritt die Zellen aus China zu Batteriemodulen verbauen und diese an Kunden in Europa ausliefern.

Es bleibt spannend, und wir für Euch am Ball, wie es in Bitterfeld weitergehen wird.

Diese und weitere News wie immer in unserem Youtube-Kanal oder direkt hier:

nextnews #143 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:35 Großes VW ID.3 First Mover Update

02:20 Elektrisch übers Meer

03:19 Neues zum IONIQ 5

08:40 In eigener Sache

09:30 (Park-)Häuserkampf

10:41 Daimlers Elektro-Offensive in Gefahr?

12:56 Gigafactory Grünheide

15:15 Tesla bessert bei Model 3 nach

17:50 Tarifdschungel-Update

19:47 Neue Elektro-Kombis

22:02 Erlkönig-Schau

22:25 Neues von nextmove

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