Winter-Performance von Elektroautos - Youtube-Banner

Winter-Performance: nextmove testet Batterie, Schnellladen, Heizung und Co.

Der Winter ist für alle Arten von Autos eine Herausforderung. Verbrenner springen nicht an. Es dauert ewig bis es im Auto warm wird. Der Verbrauch ist deutlich erhöht. Und im Winter stinkt es auf den Straßen intensiver als im Rest des Jahres. Bei den meisten Autos wird bei unter 10 Grad die Abgasreinigung zum Schutz des Motors heruntergefahren.

Auch bei Elektroautos gibt es im Winter einige technische Herausforderungen. Im aktuellen nextmove-Video geht es um die Winter-Performance von Elektroautos im Allgemeinen und um die Wintertauglichkeit, die Heizung, die Hochvoltbatterie und das schnelle Laden bei kalten Temperaturen.

Hierzu haben wir mit dem VW ID3 verschiedene Tests mit mehreren Fahrzeugen durchgeführt. Die Ergebnisse haben uns sehr überrascht. Konkret gehen wir diesen Fragen auf den Grund:

  • Braucht man zwingend die Wärmepumpe?
  • Wie arbeitet die Akkuheizung des ID.3 im Winter?
  • Kann ich den Akku über die App vorwärmen?
  • Warum ist der Verbrauch im Winter auf der Kurzstrecke doppelt so hoch wie im Sommer?
  • Warum lädt das Auto im Winter langsamer?
  • Was muss ich tun, um volle Ladeleistung zu bekommen?
  • Wo liegen die Knackpunkte beim E-Auto im Winter und wo die Vorteile?

https://youtu.be/Zf-ikz0wrls

 

Beim E-Auto liegt der Winter-Knackpunkt nicht im Motor, sondern im Akku. Ein kalter Akku bietet weniger Leistung, weniger Reichweite, er altert schneller und kann niThermalmanagement - magisches Viereckcht so schnell geladen werden. Die Herausforderung für die Hersteller ist es, die Zielkonflikte in diesem magischen Viereck bestmöglich auszubalancieren.

Nicht nur Passagiere haben Komfort-Bedürfnisse und wollen bei Wohlfühltemperatur chauffiert werden, sondern auch der Akku. Gleichzeitig soll der Verbrauch nicht zu stark steigen, bzw. die Reichweite sinken. Das ist die Aufgabe des sogenannten Thermal-Managements, das die meisten aktuellen Elektroautos an Bord haben. Die Außen-Temperaturen lagen bei allen Tests zwischen -2 und +3 °C.

Test Nr. 1:  Der Kaltstart eines E-Autos

Man will früh losfahren, der ID.3 stand nachts draußen, es war Frost, der Akku ist kalt, der Innenraum ist kalt. Das Auto wurde nicht vorgeheizt und auch keine Abfahrtszeit programmiert. Bei Fahrten auf der Kurzstrecke kommt es dann zu einem Durchschnittsverbrauch von 30-40 kWh pro 100 Kilometer, während im Sommer unter 15 kWh nötig sind. Woher kommt das?

Natürlich ist der Innenraum komplett durchgefroren und es kostet ordentlich Energie diesen aufzuheizen. Aber, der ID.3 wärmt auch den Akku (Thermomanagement). Wir haben die Werte mitgelesen und zeigen, was passiert.

Winter-Performance Test 1 Temperatur vs Zeit

Die Grafik zeigt das Kaltstartverhalten des ID.3 im Bereich des Hochvolt-Akkus. Neben der Innenraumheizung gibt es einen zweiten Heizkreislauf - eine Fußbodenheizung für den Akku sozusagen. Die Werte dieser Akkuheizung sehen wir nach dem Start relativ schnell auf fast 30 °C hochlaufen. Der Akku wiegt aber ca. 400 kg, den muss man erstmal durchheizen und das dauert.

Demzufolge steigt die Akkutemperatur nur langsam und zeitlich verzögert. Nach ca. 10 min schaltet die Fußbodenheizung ab, aber die Restwärme heizt den Akku weiter auf. Die Zieltemperatur für den Akku liegt bei 13 °C und wurde im Test nach ca. 17 min erreicht.

Warum macht der ID.3 das? Einerseits um die Zellchemie im Akku zu schützen - also vorzeitige Akku-Alterung zu verhindern. Andererseits, um optimale Leistung zu ermöglichen - sowohl bei der Entnahme (Beschleunigen), als auch bei der Energie-Rückgewinnung (Rekuperation). Und genau das macht der ID.3 immer, wenn man mit kaltem Akku losfährt. Deshalb ist der Verbrauch auf den ersten Kilometern auch so hoch. Die magischen 13 Grad haben wir relativ konstant in allen Tests erreicht - das scheint also der Zielwert zu sein.

Test Nr. 2: Vorheizen via App

Aber es gibt ja für fast alle E-Autos eine schlaue App zum Vorheizen oder im Auto eine Vorprogrammierung für die Abfahrtszeit. Warum also nicht den Akku heizen vor der Abfahrt? Gesagt getan. Auch dazu liefern wir eine Grafik.

Winter-Performance ID.3 Akku

Beim Start der Heizung hatte der Akku 4,5 °C und es passiert genau das gleiche wie beim Losfahren. Die Einschaltschwelle liegt übrigens ca. bei 8 °C, d.h. wenn der Akku am Start noch Restwärme hat und über diesem Wert liegt, dann wird er nicht nochmal hochgeheizt.

Aber was kostet das denn nun, den Akku einmal "Hochzuheizen"? Auch das wurde analysiert.

Winter-Performance Hochheizen Akku Energieverbrauch

Die Grafik zeigt Spannung und Stromstärke, multipliziert ergibt sich die Leistung und damit indirekt der Energieverbrauch für die Heizung im entsprechenden Zeitfenster.

Wir haben zuvor gezeigt, dass der ID.3 nach ca. 10 min seine Akku-Fußbodenheizung abschaltet. Und beim Energiebedarf sehen wir in den ersten 10 min das Gleiche, also einen deutlich erhöhten Verbrauch. Der Verbrauch im Stand liegt bei ca. 9 kW Leistung in den ersten 10 min. Zum Vergleich: 9 kW - das reicht, um ein E-Auto mit konstant Tempo 50 dahin rollen zu lassen, und hier verballern wir diesen Strom für Abwärme!

Man könnte auch sagen: Wir investieren ihn. Denn ein warmer Akku fährt auch entsprechend sparsamer, lädt schneller und hält länger. Nach 10 min springen die Werte und das Auto heizt dann nur noch den Innenraum mit ca. 3 kW Leistung. Grob gesagt kostet dieser kombinierte Komfort einen Euro, davon ⅔ für die Insassen und ⅓ für den Akku.

Kritisch gesprochen, könnte man auch sagen, dass 30 Cent in der Garantie-Kasse des Herstellers landen, denn der geheizte Akku kommt natürlich besser über die Jahre und wird hoffentlich kein Garantiefall. Der unbeheizte Akku würde etwas schneller altern und über die Jahre mehr Kapazität verlieren.

Das Ganze hängt natürlich immer von den Außentemperaturen ab, wie lange das Auto zuvor gestanden hat und natürlich wurde die Heizleistung dann später beim Fahren auch niedriger. Ob man das Auto über die App vorheizt oder kalt losfährt, macht eigentlich keinen großen Unterschied beim Gesamtverbrauch, denn das Auto verhält sich in beiden Fällen gleich. Vorheizen ist natürlich komfortabler.

Aber das Vorheizen kostet uns aber auch immer paar Prozentpunkte an Ladestand und damit auch Reichweite. Deswegen ist es ja viel cleverer, sofern möglich, den Strom gleich noch vorm Start aus der Wallbox mitzunehmen. Auch das wurde getestet und der ID.3 überrascht, denn er kann es nicht. Das zeigen auch die Daten.

Winter-Performance ID.3 direkt von Wallbox vorheizen

Beim Vorheizen am Ladekabel verändert sich der Ladestand nicht, der Innenraum wird mit dem Strom aus der Wallbox geheizt, aber der Akku bleibt auf 4,5 °C. Das war sehr überraschend. Der Test wurde wiederholt: Türen geöffnet, das Auto eine Stunde gelüftet, Ladekabel getrennt. Dann Türen zu, Auto zu und nochmal via App die Heizung gestartet.

 Winter-Performance ID.3 offene Türen

Und siehe da: Anders als zuvor heizt er den Akku - mit dem Strom aus dem eigenen Akku, zu sehen rechts im Diagramm, der Ladestand geht nach unten und Akkutemperatur steigt.

Wir haben VW damit konfrontiert - was sagt der Hersteller? Zitat: “Das Thema ist bekannt – eine Lösung kommt im Rahmen des anstehenden Softwareupdates.” Also Entwarnung an dieser Stelle, wobei VW nicht schreibt, welches Update gemeint ist. Ob und wann der Akku geheizt wird, ist natürlich von Hersteller zu Hersteller verschieden, ein zweites Beispiel folgt später.

Winter-Vorteile der Elektroautos

E-Autos haben natürlich auch Vorteile im Winter, die aus unserer Sicht die Nachteile mehr als kompensieren: Eine Standheizung ist bei fast allen Modellen Serie, kostet also nichts extra. Vorheizen ist über die App oder Zeitprogrammierung möglich.

Wenn nicht vorgeheizt, sind E-Autos innen trotzdem schneller warm als Verbrenner. Die Heizung darf im Auto sitzend beim Parken laufen gelassen werden, der Motor eines Verbrenners dagegen nicht. Das kostet 80 € Strafe z.B. beim Eiskratzen, was ja aber beim E-Auto dank Klimatisierung per App sowieso wegfällt.

Die untere Betriebstemperatur-Schwelle liegt für das E-Auto unter dem Diesel. Bei normalen Dieselkraftstoff liegt die Schwelle meist bei -22 °C, beim ID.3 sagt VW “nicht länger als 24 h unter -30 °C abstellen”, d.h. Fahren geht auch noch bei -40 °C.

Nochmal zur Erinnerung: Ein Auto mit Verbrennungsmotor ist energetisch gesehen überhaupt kein “Automobil”, sondern eigentlich eine fahrende Heizung. Denn ca. 2/3 der eingebrachten Energie geht zur Wärmeerzeugung drauf und nur ein kleiner Teil für Fortbewegung, energetisch gesehen ist das Fahren also ein Nebeneffekt.

Wintertauglichkeit & Wärmepumpe

Zu kaum einem Thema rund um das E-Auto gibt es mehr Mythen und Meinungen. Der ID.3 hat sie, aber nicht in Serie, sondern der Nutzer hat die Qual der Wahl, denn billig ist die Baugruppe nicht. Das Feature ist VWs besondere Empfehlung im Konfigurator für ca. 1250 Euro. VW verspricht bis zu 30 Prozent mehr Reichweite im Winter! … also nicht 30 Prozent weniger Heizung, sondern 30 Prozent mehr Reichweite, dank 30 Prozent weniger Gesamtverbrauch.

Wie soll das funktionieren? VW schreibt dazu:

“Ein hocheffizientes Wärmepumpensystem verdichtet Kältemittel unter hohem Druck. Die dabei entstehende Wärme wird genutzt, um durchströmende Kaltluft zu erhitzen. Dadurch wird weniger Energie aus der Batterie für die Hochvoltheizung genutzt, und es ergibt sich ein Reichweitenvorteil gegenüber Elektrofahrzeugen ohne Wärmepumpe.”

Im Bereich um 0 °C legen VW-Dokumente einen Vorteil von 20 Prozent mehr Reichweite nahe.

Als wir die VW-Ankündigungen zur Wärmepumpe gesehen hatten, wussten wir, dass dies eine sehr ambitionierte Ansage ist, die es sich lohnt in der Praxis zu überprüfen.

Verbrauchstest Wärmepumpe

Um die Effizienz zu testen, wurden zunächst zwei ID.3 mit und ohne Wärmepumpe sowie ein KIA eNiro mit Wärmepumpe als Referenz über Nacht neun Stunden statisch betrieben, und der Innenraum dauerhaft auf 23 Grad geheizt, soweit möglich in allen Autos identische Einstellungen gewählt.

Standtest Verbrauch Winter Wärmepumpe

Auf Basis der entnehmbaren Kapazität vorangegangener Tests wurde die durchschnittliche, dauerhafte Heizleistung berechnet.

Der ID.3 mit Wärmepumpe hatte dabei den höchsten Verbrauch der getesteten Fahrzeuge. Eigentlich sollte das Auto ja sparsamer sein, als das Vergleichsfahrzeug ohne Wärmepumpe. Aber, es sind ja Fahrzeuge und keine Stehzeuge. So ein Standtest ist nur die halbe Wahrheit. Denn so ein E-Auto hat ja auch ein bisschen Abwärme aus dem Antrieb und bei einigen Herstellern ist bekannt, dass man diese Verluste im Wärmepumpensystem mit auffängt und nutzt.

Hyundai Kona Wärmepumpe Kreislauf Detail
Bilder: Hyundai (2)

Hyundai Kona Wärmepumpe 1 So verspricht Hyundai in einer Pressemeldung vom Juni diesen Jahres wörtlich: “Beheizung des Fahrzeuginnenraums ohne Energieverlust”, und weiter: “Die Wärmepumpe der Hyundai Motor Group ist eine Innovation im Wärmemanagement, die aus einem Kompressor, einem Verdampfer und einem Kondensator besteht. Die Abwärme der elektrischen Komponenten des Fahrzeugs wird von der Wärmepumpe aufgenommen und zur Beheizung des Innenraums genutzt, ohne die elektrische Reichweite wesentlich zu beeinflussen.”

Am Folgetag wurde ein Test über knapp 300 km in Synchronfahrt mit beiden ID.3 gefahren. Die Grafik zeigt die Verbräuche der beiden Fahrzeuge lt. Bordcomputer.

Verbrauch Fahrtest Wärmepumpe

Die Werte des Fahrzeuges ohne Wärmepumpe liegen im Schnitt sogar leicht unter denen des ID.3 mit Wärmepumpe. Die Kontrolle über die Abnahme im Ladestand bestätigte das Wertebild. Das Fahrzeug ohne Wärmepumpe hatte nach den ersten beiden und auch nach der dritten Runde immer ein Prozent mehr Ladestand. Am Start waren beide Autos immer gleich voll geladen.

Auch diese Ergebnisse haben wir VW gesendet und Antwort bekommen:

“Ohne Nennung weiterer Randbedingungen (Außentemperaturen, Vorkonditionierung der Fzg., Einstellungen, …) ist das beschriebene Problem aus Sicht unserer Techniker leider nicht hinreichend analysierbar. Eventuell war die Wärmepumpe noch nicht im Wärmemodus, sondern im Modus „Entfeuchten“ (Klima)? Grundsätzlich halten wir an unserer Zielsetzung fest, durch den Einsatz der Wärmepumpentechnik einen signifikanten Reichweitenvorteil erzielen zu können.”

Diese Antwort ist natürlich etwas ausweichend. Keine Bestätigung unserer Zahlen, aber auch kein klares Dementi. Die Randbedingungen hatte ich natürlich detailliert geschildert und bei neunstündigem Dauertest, fällt auch die Akkuheizung der ersten 10 min ja nicht mehr ins Gewicht. Sehr spannend aber ein Wort in der Antwort, nämlich das Wort “Zielsetzung”, regelmäßige Zuschauer unserer Videos bei nextmove wissen natürlich, so richtig fertig ist der ID.3 noch nicht. In der Antwort von VW stand am Ende noch dieser spannende Satz:

“Unabhängig davon arbeiten wir grundsätzlich an einer kontinuierlichen Steigerung der Klimaeffizienz unserer Modelle.”

In dieser Richtung gingen auch unsere Vermutungen nach den Testergebnissen. VW hat mit dem ID.3 zwar in vielen Punkten ein sehr gutes Gesamtpaket geliefert. Aber vor dem Hintergrund der zahlreichen Probleme im Bereich Software und Zeitverlust durch Corona, hat man sich sich vermutlich zunächst darauf konzentriert, dass die Autos einigermaßen störungsfrei laufen und Effizienz-Themen in der Priorisierung hinten angestellt. Beim ID.3 ist ganz sicher in vielen Bereichen noch viel Luft nach oben. Natürlich müssen zunächst Bugs abgestellt werden und dann kann können die Themen nacheinander angegangen werden. Ehrlicherweise müssten natürlich die Werbeaussagen auf der Homepage zur Wärmepumpe anpassen, z.B. so: “Bis zu 20 Prozent mehr Reichweite. Die Energiesparfunktion wird bis Jahresende im Update nachgeliefert.”

Ist die Wärmepumpe nun empfehlenswert oder nicht?

Stand heute können wir die Frage für den ID.3 noch nicht abschließend beantworten. Wenn VW die Effizienz noch steigert, dann sehen wir die Zielgruppen in etwa so:

  • JA: für Vielfahrer, Langstreckenfahrer, Nutzer aus kälteren Regionen, für die der Anschaffungspreis nicht so relevant ist
  • NEIN: für Wenigfahrer mit limitiertem Budget aus Gebieten in denen Schnee eher die Ausnahme ist.

Winter-Performance ID.3 Wärmepumpempe empfehlenswertAußerdem klären wir noch eine offene Frage: Wenn der ID.3 den Akku einmal auf 13 °C hoch heizt, wie lange hält diese Temperatur dann, wenn ich nicht fahre? … z.B. also im Winter tagsüber am Arbeitsplatz oder über Nacht. Die passende Grafik zeigt: Nach der neunstündigen Standzeit war der Akku auf 9 °C abgekühlt, ohne das das Auto in dieser Zeit versucht hat, ihn nochmal nachzuheizen.

Winter-Performance Betriebstemperatur Hochvolakkut

Und gleich noch eine Frage hinter: Erwärmt sich der Akku nicht auch passiv, beim normalen Aufladen an einer Wallbox? Ja, das tut er. Auch das wurde getestet und wir zeigen die Werte für einen Ladevorgang mit 11 kW Leistung. Der Akku ist in einer Stunde ca. 1 Grad wärmer geworden. Diesen Effekt kann man natürlich nutzen, um im Winter passgenau auf die Abfahrtszeit das Auto vollzuladen, wobei ja VW im Alltagsbetrieb nicht empfiehlt auf 100 Prozent zu laden. Aber ihr habt ja den Effekt, auch wenn das Auto nur bis 80 Prozent geladen wird.

Schnelles Laden des ID.3 im Winter?

Oder die Frage von vielen neuen Besitzern des ID3 oder anderer E-Autos: “Mein Auto lädt nur XY kW. Ich dachte der kann das Doppelte. Ist mein Auto kaputt? Ist die Ladesäule schuld?” Das sind die Fragen, die dann gestellt werden.

Der aktuelle Stand der Batterietechnik in all unseren E-Autos ist, das der Akku bei Kälte nicht so viel Strom verträgt und deshalb die Ladeleistung reduziert ist. Die Hersteller gehen auch mit dieser Herausforderung sehr unterschiedlich um. Natürlich kann der Hersteller über die Wahl des Zellherstellers und der verwendeten Zell-Chemie hier schon in der Produktentwicklung bzw. im Einkauf Prioritäten setzen, wie wichtig die Wintereigenschaften sind. Oder/und der Hersteller löst es über ein aktives Thermalmanagement.

Schnelles Laden im WintertFakt ist, wer im Winter schneller Laden will als andere, muss meist auch höhere Verluste durch zusätzliche Akkuheizung in Kauf nehmen und über den Verbrauch mit bezahlen. Aber, der Akku hat ja auch eine Eigenerwärmung beim Fahren. Aber wie lange muss man denn fahren, um den Akku warm zu kriegen und wie schnell?

Wir zeigen die Werte für einen der beiden ID.3 im Testablauf, das Verhalten der beiden Autos war nahezu identisch.

Unsere kommentierte Rohdaten-Grafik zeigt über vier Stunden den Verlauf des Ladestandes der Batterie und den Temperaturverlauf des Akkus, zwischen 10 und 44 °C. Vor dem gezeigten Testzyklus haben wir ein paar Minuten geladen um beide Autos auf 75 Prozent zu bringen. Zum Start hatten beide Autos den bekannten Wert von 13 °C Batterietemperatur und wurden dann über 190 km mit Tempo 90 km/h gefahren. Dabei erwärmte sich der Akku nicht. Der Fahrtwind kühlt den Akku sogar etwas aus.

Bei Ankunft am ersten Ladestopp mit unter 20 Prozent Ladestand lag die Ladeleistung im Bereich 55-65 kW. Das Fahrzeug hat dabei nicht aktiv zusätzlich die Batterie geheizt, dies zeigt Temperatur aus dem Heizkreis.

Heizkreis Daten ID.3

Wir sehen die Akku-Temperatur hochlaufen, aber der Heizkreis verändert sich in den ersten Minuten der Ladung überhaupt nicht. Erst bei ca. 25 °C  Akkutemperatur wirft der ID.3 den Kreislauf an, aber nicht um zu heizen, sondern um die Akkutemperatur bei ca. 30 °C abzufangen. Der ID.3 begnügt sich sozusagen mit Ladeleistungen im Bereich 60 kW. Dadurch das er nicht heizt, steht der Nutzer ein paar Minuten länger, hat aber weniger Verluste. Ob wir demnächst bei VW eine navigations-basierte intelligente Vorheizung des Akkus in der Vorschau auf so einen Schnellladevorgang wie bei Tesla oder Porsche erleben, wissen wir noch nicht.

Im weiteren Verlauf der Testfahrt über 95 km bei 150 km/h bleibt der Akku warm bzw. wurde sogar trotz Fahrtwind noch wärmer. Die Wellenbewegung in der Grafik ist durch das Arbeiten des Thermalmanagment bedingt.

Thermalmanagement ID.3 Winter-Testfahrt

Zur Ankunft am zweiten Ladestopp hatte der Akku 28°C und beide Autos konnten mit maximaler Leistung von 101 und 104kW geladen werden. Die Temperatur stieg beim Laden weiter an. In der Grafik sehen wir, dass die Temperatur auch beim zweiten Ladevorgang wieder steil nach oben läuft. Maximum liegt bei 44°C. Das Thermalmanagment erlaubt also höhere Temperaturen als beim Ladestopp zuvor.

Unser Fazit in dieser Disziplin: Die Software priorisiert aktuell Effizienz vor maximaler Ladeleistung, aber ab dem zweiten Ladestopp solltet kann der ID3 auch im Winter volle Leistung am Schnelllader bekommen. Nutzer sollten die Ladestopps so planen, dass man möglichst im Bereich 10-20% Ladestand am Schnelllader ankommen. Vielleicht übernimmt ja demnächst auch das Auto diese Planung.

Winterverhalten Kia im Vergleich

Wie hält es der Wettbewerb aus Korea mit dem Thema Winter-Effizienz, Vorheizen, Akkuheizung und Schnelles Laden. Stellvertretend für die aktuellen Fahrzeuge von Hyundai und Kia mit dem 64 kWh-Akku, die sich vermutlich alle gleich verhalten, zeigen wir den Testdurchlauf eines KIA e-Niro.

Thermalmanagement Kia um Vergleich zu ID.3

Vorheizen via App: Der Akku bleibt kalt und das obwohl er nur ca. 1 °C hatte. Losfahren mit fast gefrorenem Akku ist dem Auto egal. Der Akku wird nicht geheizt. Der Verbrauch bleibt niedrig auf der Kurzstrecke. Der sogenannte Wintermodus war übrigens aktiviert.

Bei Ankunft am Schnelllader lädt das Auto auf den 2 °C kalten Akku immerhin mit 25 kW Leistung. Das klingt wenig, aber ein Tesla-Akku hätte vermutlich gar nicht geladen, sondern erstmal nur kräftig geheizt. Kräftig geheizt wird jetzt auch beim Kia.

Nach ca. 14 min hat das System den Akku auf 5 °C, das reicht für den nächsten Sprung dann 44 kW Lade-Leistung. Die Ladeleistung seht ihr übrigens nicht in der Grafik, da immer nur zwei Werte angezeigt werden können. Daher wurde diese parallel ermittelt und in der Grafik eingetragen. Nach weiteren 16 min ist der Akku auf 15 °C und die Ladeleistung springt hoch auf  58 kW und liegt damit relativ nah am technisch möglichen Optimum für diese Plattform von 72 kW Leistung.

Der Heizkreis war voraus geeilt und hat zu diesem Zeitpunkt bereits 34 °C und beschließt zugleich, dass genug geheizt ist. 58 kW Ladeleistung muss reichen, die Koreaner sind ja schließlich sparsame Autos. Der zeitliche Versatz zeigt aber auch nochmal die Trägheit der Systeme. Wegen der hohen Masse des Akkus bedarf es sicher einiges an Tests durch die Hersteller um die richtigen Schwellenwerte und Schaltpunkte zu finden. Kia macht es also anders als VW. VW heizt den Akku bei Kälte bei jedem Start und am Schnelllader muss der Akku dann selbst auf Temperatur kommen. KIA lässt den Akku im Alltag kalt und heizt erst am Schnelllader.

VW ist ja zukünftig auch in der Lage, via Software-Update nachzusteuern und die Fahrzeuge des neuen Baukastens in der Flotte fortlaufend zu optimieren. Wir sind gespannt, wie sich VW in dieser Disziplin schlägt.


Astongate nextnews #132

Astongate, November-Zulassungen, ID.4-Start Deutschland - nextnews #132

ASTONGATE ist das Titelthema unserer nextnews. Wir werfen einen Blick in den schmutzigen Maschinenraum der Verbrennerlobby, in dem nicht mehr alles läuft wie geschmiert. Es wurde mal wieder eine neue Studie zum Thema Elektroautos veröffentlicht. Viele große Medien griffen darauf zu. Tenor: Ein Elektroauto schleppt 78.000 Kilometer lang einen CO2-Rucksack mit sich herum, und ist erst dann dem Verbrenner gegenüber überlegen. Doch Achtung: Bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass die Studie direkt von Aston Martin und vermutlich auch Bosch geschrieben wurde - versteckt über die Kommunikationsagentur der Frau des Cheflobbyisten von Aston Martin. Echte Experten haben auf Astongate mittlerweile reagiert, und kommen zu ganz anderen Ergebnissen. Während in Großbritannien Astongate Schlagzeilen füllt, herrscht in deutschen Medien lautes Schweigen.

Astongate: Medien fallen auf fehlerhafte Studie herein

Aufgedeckt wurde der Skandal von Michael Liebreich, dem Gründer von Bloomberg New Energy Finance. Auke Hoekstra, von der Universität Eindhoven, veröffentlichte kurz nach Erscheinen der Studie eine Stellungnahme und zeigt die Stellschrauben auf, an denen gedreht wurde, um das Elektroauto schlecht zu rechnen. Hoekstra ist übrigens einer der führenden Experten für Lebenszyklus-Emissionen von Fahrzeugen mit unterschiedlichen Antriebsarten: also Elektro, Diesel, Benzin, eFuels und Wasserstoff.

Hier seine Abrechnung:

  • Der Bericht verwendete WLTP-Normverbräuche, die bekanntermaßen nichts mit dem Realverbrauch zu tun haben. Beim Verbrenner fällt das stärker ins Gewicht, weil die gleiche prozentuale Abweichung in absoluten Zahlen mehr CO2 bedeutet.
  • Während die CO2-Emissionen der Batterieherstellung berücksichtigt werden, werden die vorgelagerten Emissionen bei der Kraftstoffherstellung ausgeblendet – Benzin kommt also CO2-arm aus der Zapfsäule.
  • Zukünftige Verbesserungen im britischen Strommix werden nicht angenommen. Das ist natürlich abwegig – genau wie in jedem anderen Land der Welt steigt der Anteil von Wind und Solarenergie in Zukunft weiter an.
  • Weiter identifizierte er diverse Ungereimtheiten bei den CO2-Zahlen für den Rest des Autos – also alles was nicht dem Antriebsstrang zuzuordnen ist.

Laut diesen Berechnungen schneidet das Elektroauto also nicht erst nach 78.000 Kilometern besser ab, sondern nach gut 2 Jahren - ein Wert, der sich mit vielen anderen, seriösen Studien deckt.

Seitdem Astongate nun international breiter diskutiert wird, hat bei Aston Martin offenbar ein Nachdenken stattgefunden, es gibt so etwas wie eine Entschuldigung:

Aston Martin Entschuldigung

Auffällig ist, dass deutsche Medien den Fall ASTONGATE und insbesondere die Rolle von Bosch bisher komplett ignorieren. Das laute Schweigen wirft Fragen auf, denn die Story ist eigentlich gut. Einer der ältesten und renommiertesten deutschen Konzerne lässt über eine Schattenfirma Studien verbreiten, um die öffentliche Meinung zur Elektromobilität zu manipulieren. Auf Anfrage des Guardian sagte eine Bosch-Sprecherin sinngemäß: Das Unternehmen unterstützt den Bericht, der auf unabhängigen, referenzierten Daten beruht voll und ganz und fordert zu mehr Transparenz bei der CO2-Bilanz von Fahrzeugen auf.

November-Zulassungen: Erstmals 10 Prozent E-Autos

Jeder zehnte Neuwagen in Deutschland war im November ein Elektroauto. Insgesamt wurden 28.965 voll elektrische Autos zugelassen - nochmal 25 Prozent mehr als im Oktober. Im November alleine wurden damit fast so viele E-Autos zugelassen, wie im gesamten Jahr 2018. Im Vergleich zu November 2019 ist das ein Plus von 523 Prozent, während Benziner um 32 Prozent und Diesel um 25 Prozent zurückgehen.

Im Dezember erwarten wir nun einen starken Jahresendspurt, weil Volkswagen weiterhin um die Flottenemissionen kämpft, weil mehrere Tesla-Schiffe zur Quartals-Endrallye unterwegs sind, und weil die auslaufende Mehrwertsteuersenkung letztmalig genutzt werden kann.

ID.4 startet in Deutschland

10 Wochen nach der Weltpremiere des ID.4, startet das vollelektrische SUV, das zu Volkswagens Weltauto werden soll, endlich durch. Hier gibt es Einblicke in die Produktion in Zwickau:

https://youtu.be/IcmdBAkT2hk?t=129

Aus verlässlicher Quelle haben wir erfahren, dass VW im Dezember über 4.000 ausliefern und auch zulassen will, damit sie noch auf dem CO2-Guthabenkonto landen. Die Niederlande und Deutschland machen den Anfang. Der ID.4 könnte sich also vom Start weg eine Top-Platzierung sichern und ist in unserer Marktprognose für Dezember berücksichtigt.

Die meisten Fahrzeuge sind für die Erstausstattung der Händler eingeplant, aber auch erste Kunden sollen bedient werden. Wir hoffen, dass auch ein paar für nextmove dabei sind, die wir dann natürlich sofort für euren persönlichen Test zur Verfügung stellen. Ausgeliefert werden zunächst die beiden Varianten der First Edition, also 1st und 1st Max, beide mit Heckantrieb und knapp 500 Kilometer Normreichweite.

https://youtu.be/RhFCgy5R2r4

nextnews #132 Themenübersicht:

00:00 Intro

01:07 Astongate - aus dem Maschinenraum der fossilen Lobby

08:01 Zulassungs-Rekord im November

09:26 Elon Musk und Atomkraft

11:04 Tesla Model 3 Akku-Lotterie

12:35 Bafa-Falle: Es geht um 1.000€ für alle Model 3 Käufer

14:05 Get Charge gibt auf - Zeit für einen Nachruf

16:55 Wohin steuert VW?

19:37 ID.4 Auslieferungen starten im Dezember

20:40 Erlkönig-Schau

23:09 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck und Kauftipps

24:15 Neues von nextmove


nextnews: arte Umweltsünde Reaktion, Tesla Model 3 billiger, KFW Wallbox, Skoda Enyaq nextnews #131

Seit Dienstag gibt es den Zuschuss von 900 Euro der Kreditanstalt für Wiederaufbau: Theoretisch. Denn Serverprobleme über Stunden waren die Folge eines Ansturm, mit dem die KfW offenbar nicht gerechnet hatte. Doch wie ist die Lage eine Tage später? Wir haben nochmal nachgehakt.

KfW-Wallbox: Ist die Antragsstellung wieder möglich?

Dazu die KfW: “Das Zuschussprogramm für private Ladeinfrastruktur stößt auf hohen Zuspruch und verzeichnet eine Nachfrage, die über unseren Erwartungen liegt. Innerhalb der ersten 24 Stunden haben uns rund 16.000 Zuschussanträge erreicht. Neuere Zahlen liegen mir nicht vor.”

Und weiter: “Es kann vorübergehend zu technischen Problemen beim Zugriff auf das Zuschussportal kommen, an deren Lösung intensiv gearbeitet wird. Wir verstehen und bedauern, wenn betroffene Nutzer/innen darüber verärgert sind. In diesem Fall bitten wir um etwas Geduld und versichern, dass wir alles daran setzen, die Probleme so schnell wie möglich zu beheben.

Es bleibt also nur eines: Geduld...  Ideal, um in der Zwischenzeit unser Video anzuschauen:

https://youtu.be/M-emiylwG7s

Skoda Enyaq: Produktionsstart

Der Skoda Enyaq basiert auf dem neuen VW MEB Baukasten und ist das Schwestermodell zum ID.4. Dieser wird seit einigen Wochen in Zwickau vorproduziert. Jetzt startet auch Skoda mit der Produktion.

Der Enyaq ist dabei das bisher erste MEB-Fahrzeug, dass nicht in Zwickau gebaut wird und noch dazu in einer gemischten Produktion mit dem Octavia in Mlada Boleslav übers Band läuft.

Das Ziel ist es, demnächst 350 Enyaq täglich am Standort zu produzieren.
Auch wir haben einige Enyaq für die nextmove-Flotte bestellt.

Wir sind gespannt,, wann die ersten Skoda-Elektroautos nach Deutschland kommen!

Tesla dreht an der Preisschraube - in beide Richtung

Zur Jahresend-Rallye dreht Tesla an der Preisschraube - und zwar in beide Richtungen. Das Model S mit maximaler Reichweite kostet jetzt 81.990 Euro. Der Preis des Model X stieg auf 90.990€. Erhöhungen um jeweils 5.000 Euro. Doch es gibt auch positive Nachrichten von der Preisfront: Zahlreiche Model 3 - hier geht es um Fahrzeuge mit Standard Range Plus, die offenbar kurzfristig verfügbar sind. Aktuell gibt es 1.000 Euro Rabatt (damit insgesamt 3.000 Euro).

Umweltsünder E-Auto? Reaktion auf die Arte-Dokumentation

In dieser Woche sorgt die Arte-Dokumentation "Umweltsünder E-Auto" für Aufregung. Leider wurden dabei veraltete Studien zitiert, aktuelle Entwicklungen wie kobaltfreie Akkus ausgeblendet - und behauptet, kein Elektroauto käme ohne einen der Rohstoffe namens Neodym aus.

Wir haben eine ganz klare Meinung: Rohstoffabbau ist nie ohne ökologischen Fußabdruck. Entscheidend ist aber, eine faire Einordnung: Schließlich wollen wir ein erheblich schmutzigeres System, basierend auf Öl, mittelfristig ersetzen. Und: Die Anstrengungen der Branche im Hinblick auf Recycling (Redwood Materials, Duesenfeld) und beispielsweise kobaltfreie Zellen, sollten einbezogen werden.

In den Nextnews #131 reagiert Stefan Moeller ausführlich auf Arte - einfach reinschauen und gern im Netz teilen.

https://youtu.be/A6PiYvmIpSw

nextnews #131 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:49 KFW Wallbox Förderung

03:24 Skoda Enyaq-Produktion gestartet

04:01 Rückrufe für E-Autos wegen Brandgefahr

07:19 Tesla Preisupdate

09:23 Umweltsünder E-Auto? nextmove reagiert auf arte Doku

14:29 Erlkönigschau

17:45 E-Auto Gesellschaftsspiel

18:48 Neues von nextmove


Wie lange reicht das Geld für die BAFA-Förderung? nextnews #130

Die nextnews #129 bringen wieder die wichtigsten E-Auto-Nachrichten der Woche: Heute geht es u.a. um den Hyundai Kona Facelift, das Tesla-Übergewicht und das große ID.3-Software-Update.

Renault beendet Akku-Miete

Es war eine Hassliebe, weil Renault die Akku-Miete jahrelang zum Zwang machte. Doch jetzt wird alles anders: Renault beendet die Batterie-Miete. Neubestellungen mit Mietbatterie sind für Renault Zoe und Kangoo ZE noch bis Samstag 21.11. möglich, danach können Kunden nur noch auf Lagerfahrzeuge mit Mietbatterie zugreifen.

Wir glauben, dass dieser Schritt richtig ist. Das Mietmodell für Batterien hat sich am Markt nicht durchgesetzt und wirkte schon länger aus der Zeit gefallen. Der Preis für den Akku lag übrigens bei ca. 8000 Euro. Wir haben aktuell knapp 30 Renault Zoe in unserer Flotte, die meisten laufen in unserem langfristigen nextmove E-Auto Abo.

VW stellt erstmals Elektro-Kombi vor

Viele unserer Zuschauer und Mieter wünschen sich einen elektrischen Kombi, am liebsten noch mit Anhängerkupplung. VW hatte für 2021 den ersten Volks-Kombi angekündigt. Diese Woche gab es dazu Neuigkeiten. Aero B ist der neue Name der Studie und soll ab 2023 im VW Werk in Emden produziert werden, die dortige Passat-Produktion ablösen.

VW Aero B

Damit kommt der Kombi leider 2 Jahre später als bisher angekündigt. Im Vergleich zu den bis dahin verfügbaren VW-Modellen verspricht der Autobauer von allem ein bisschen mehr: Platz, Reichweite, Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit.

Der Name verrät es: der Aero B soll eine Top-Aerodynamik haben und 700 Kilometer weit kommen, die weiteren Eckdaten bleiben aber noch unklar. Erwartet wird eine Kombilimousine mit mehr Platzangebot als beim Passat.  VW-Markenchef Brandstetter teasert das Auto wie folgt an: „Edel und geräumig wie ein Phaeton, dazu riesiges Kofferraumvolumen.”

So einen richtigen flach gebauten Elektro-Kombi finden wir tatsächlich sehr cool, Marktstart 2023 ist aber leider doch recht uncool.

Wie lange reicht das Geld für die BAFA-Förderung?

Der Umweltbonus ist immer wieder Thema in den Kommentaren unter unseren Videos. Dabei stehen folgende Fragen oft im Mittelpunkt:

  • Wie lange muss ich auf mein Geld warten? Was läuft alles schlief? Wie lange reicht das Geld?
  • Wie lange muss ich auf mein Geld warten?
  • Was läuft alles schlief?
  • Wie lange reicht das Geld überhaupt noch und kann ich jetzt überhaupt noch sorglos ein Auto bestellen?

Die Anträge für den Umweltbonus werden beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, bearbeitet. Die Behörde untersteht dem Wirtschaftsministerium. Den Umweltbonus gibt es seit 2016.

Für Elektroautos unterhalb von 40.000 Euro Netto-Basislistenpreis gibt es mindestens 3.000 Euro Netto-Rabatt vom Hersteller und 6.000 Euro vom Staat.
Für Autos mit einem Listenpreis von 40.000 bis 65.000 Euro gibt es 2.500 Euro vom Hersteller und 5.000 Euro vom Staat.

Wie lange muss ich auf mein Geld warten? Die Nachfrage zieht seit Sommer spürbar an und das führt zu Wachstumsschmerzen, nicht nur an den Ladesäulen sondern auch beim  BAFA. Immer mehr E-Autos werden zugelassen und damit landen immer mehr Anträge, die die Behörde bearbeiten muss, teilweise auch mehrfach. Allein im Oktober wurden mehr Anträge gestellt als im gesamten Jahr 2018.

Die Behörde ist telefonisch fast nicht erreichbar und Nachfragen per Email bleiben meist unbeantwortet. Insofern muss man klar von einer Überlastung der Strukturen ausgehen. Zuletzt lag die Wartezeit bei ca. 3 Monaten, aber das waren ja Anträge aus der Zeit, bevor der Boom so richtig losging.
Eine Wartezeit von 6 Monaten bis zur Auszahlung des Umweltbonus halten wir für aktuelle Anträge durchaus für denkbar.
Wenn ihr also ein E-Auto kauft, müsst ihr wissen, dass ihr den staatlichen Anteil für diesen Zeitraum puffern müsst.

Nicht jeder hat 6000 Euro auf dem Konto rumliegen, um diese Zeit zu überbrücken.
Für uns bei nextmove ist das aktuell ein 6-stelliger Betrag, der über Monate in der Kasse fehlt.

Was sagt das BAFA dazu? “Das BAFA hat bereits weitere Schritte unternommen, um die Bearbeitungszeit weiter zu verbessern. Beispielsweise wurden die Abläufe weiter optimiert und 40 Prozent mehr Personal für die Bearbeitung der Anträge eingesetzt. Weiterhin hat das BAFA zusammen mit dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) eine elektronische Schnittstelle geschaffen mit der Daten, die dem KBA bereits vorliegen, automatisch abgerufen werden können. Diese ist zum 1. September 2020 in Kraft getretene digitale Zusammenarbeit bedeutet ein schlankeres Antragsverfahren und schnellere Bearbeitungszeiten. Zudem gibt es seit Februar 2020 ein einfacheres einstufiges Verfahren, das effizienter und bürgerfreundlicher gestaltet ist. Statt wie früher zweimal muss der Antragsteller nur noch einmal Kontakt mit dem BAFA aufnehmen.”

Dazu das BAFA: Gründe für die Ablehnung eines Antrags auf Umweltbonus sind beispielsweise folgende:

  • Doppelanträge aufgrund zwischenzeitlich erhöhter Fördersätze (Hinweis von uns: Es gilt der erste Antrag und wenn die Voraussetzungen gegeben sind, wird automatisch nachträglich der höhere Satz gewährt).
  • Antragsteller entspricht nicht dem Fahrzeughalter (Der tatsächliche Halter des Fahrzeugs soll vom Umweltbonus profitieren, nicht unberechtigte Dritte)
  • fehlende Nachweise zu interner Kalkulation bei Leasinggeschäften.

Und weiter: "Das BAFA bietet auf seiner Internetseite eine Vielzahl an Informationen, wie Checklisten, Merkblätter und Schritt-für-Schritt Anleitungen, an. So können sich die Bürgerinnen und Bürger über die richtige und vollständige Antragstellung informieren. Generell gilt, dass das BAFA vollständige Unterlagen von den Antragstellern benötigt, um die Anträge zügig bearbeiten zu können. Dazu gehört beispielsweise auch die Bestätigung der wahrheitsgemäßen Angaben, die nach der Eingangsbestätigung eingereicht werden muss.”

Experten-Tipp von nextmove: Nehmt euch Zeit, und füllt den Antrag ordentlich aus! Wer dabei einen Fehler begeht, wartet mehr als sechs Monate auf sein Geld.

Wie lange reicht denn das Geld überhaupt noch?

Die Lieferzeiten der Autos sind teilweise sehr lang und der Antrag kann ja erst nach Zulassung gestellt werden. Im Gesetz steht dazu: “Sofern die nach dem Wirtschaftsplan des EKF zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft sind, können keine weiteren Fördergelder bewilligt werden.”

Aber wie soll ich denn wissen, ob ich noch was bekomme oder am Ende leer ausgehe? Genau das wollte ich von der BAFA-Pressestelle wissen, aber man wollte mir diese Frage zunächst nicht beantworten. Im Nachfassen habe ich dann ausweichende Antworten bekommen: “Bezüglich des Fördermittel-Volumens kann das BAFA leider keine pauschale Aussage zur Frage treffen, wie viele Fahrzeuge in Zukunft gefördert werden.” Es seien aber aktuell ausreichend Mittel vorhanden.

Also habe ich selbst mal nachgerechnet: Im Topf waren ursprünglich 2,09 Mrd Euro an Staatsmitteln. Im Juni gab es dann nochmal 2 Mrd Euro dazu. Im Ergebnis habe ich dann damit den Restbestand im Fördertopf zum 1. November ermittelt.
Dann hab ich geschaut, was in den vergangenen drei Monaten los war - ihr habt es mitbekommen, ein Rekord jagt den anderen. Wenn wir dann das Oktober-Niveau von 48.000 Neuzulassungen mit Stecker zu Grunde legen, dann würde das Geld noch ca. 13 Monate reichen. Der Topf wäre dann also im November 2021 leer und der Förderbetrag wäre per Gesetz genau 0€ pro Auto.

Wir gehen aber von weiter steigenden Neuzulassungen aus. Insofern wäre nach unserer Rechnung das Geld noch vor der Bundestagswahl im September alle.

So eine massive Unsicherheit ist natürlich Gift für den Markthochlauf von Elektroautos, gerade dann wenn die Lieferzeit lang ist oder der Kauf sowieso erst fürs nächste Jahr geplant ist. Gerade in Krisenzeiten ist aber die Politik bestrebt, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Immerhin: “Um den Hochlauf von Elektrofahrzeugen weiter zu unterstützen und den Unternehmen Planungs- und Investitionssicherheit zu geben, wird die Innovationsprämie bis Ende 2025 verlängert.” Innovationsprämie ist hier das Schlüsselwort für Verdopplung. Der erhöhte Umweltbonus mit maximal 6000€ vom Staat, war bisher auf den 31.12.2021 befristet - nun soll die Innovationsprämie für vier weitere Jahre weiterlaufen - solange die finanziellen Mittel ausreichen.

nextnews #130 Themenübersicht:

00:00 Intro

01:31 Ende der Batteriemiete bei Renault

03:22 VW stellt neuen Elektro-Kombi vor

04:36 Störfall Umweltbonus & wie lange reicht der Fördertopf?

11:39 Großer Autogipfel und was er für Käufer bedeutet?

16:45 BMW beendet Motorenproduktion

9:18 Neuer IONITY-Tarif bei KIA & Hyundai

21:03 Erlkönig-Schau

21:50 Neues von nextmove


VW Id.3 Software-Update, Model 3-Übergewicht und mehr nextnews der Woche

Hyundai Kona Facelift, Tesla-Übergewicht, großes ID.3-Update - nextnews #129

Die nextnews #129 bringen wieder die wichtigsten E-Auto-Nachrichten der Woche: Heute geht es u.a. um den Hyundai Kona Facelift, das Tesla-Übergewicht und das großes ID.3-Software-Update.

Was bringt der Facelift des Hyundai Kona?

Technisch ändert sich nicht viel. Es gibt weiterhin die bekannten beiden Akku-Varianten mit bis zu 484 Kilometer Reichweite nach WLTP. Die Ladezeit an Schnellladern verkürzt sich für den großen Akku um sieben Minuten auf dann 47 Minuten von 10 auf 80 Prozent. Änderungen gibt es dagegen bei den äußeren Werten.

Es kommt ein überarbeitetes Design, ein aufgewerteter Innenraum und erweiterte Sicherheits- und Komfortfunktionen.

Besonders auffällig ist die neue Front, die sich jetzt noch stärker vom Verbrenner-Kona abhebt, und nicht mehr auf einen angedeuteten Kühler setzt, sondern ein noch eigenständigeres Elektrodesign zeigt. Neu ist außerdem, dass der dreiphasige Onboard-Lader mit 11 Kilowatt Ladeleistung jetzt auch in Kombination mit der kleinen Batterie kommen soll.

Preise gibt es noch keine, Bestellstart soll in einigen Wochen sein. Um die Wartezeit zu verkürzen, macht es natürlich Sinn, sich schon einmal an das künftige Auto zu gewöhnen: Mit 20 Hyundai Kona in der Flotte, bietet nextmove ideale Voraussetzungen. 

Gewichtsprobleme beim Tesla Model 3

Lange wurde darüber spekuliert, nun gibt es erste Beweise: Das Hardware Upgrade beim Model 3 umfasst auch ein Batterie-Upgrade. Im Tesla-Fahrer-und-Freunde-Forum ist diese Woche ein Foto von einem Fahrzeugschein aufgetaucht: Die Batterie-Kapazität des Long Range Modells wird mit 82 statt bisher 79 Kilowattstunden angegeben, also eine Steigerung von 4 Prozent. Offenbar sind einige der neu produzierten Model 3 schon mit den neuen Panasonic-Zellen ausgestattet.

Laut Panasonic haben die Zellen nicht nur eine höhere Energiedichte, sondern können auch schneller geladen werden. Vermutlich werden aber nicht alle Fahrzeuge, die in den kommenden Wochen ausgeliefert werden bereits die neuen Akkus an Board haben.

Eine weitere spannende Information haben wir zu den aktuell in Deutschland zur Auslieferung anstehenden Tesla Model 3 Standard Range Plus aus China. Die Fahrzeuge befinden sich derzeit auf zwei Schiffen auf dem Weg nach Europa: Nämlich auf der “Toscana”. Die “Toscana” wird am 25.11. in Zeebrugge in Belgien erwartet und im Dezember soll die Auslieferung der Fahrzeuge in ganz Europa erfolgen. Das Besondere an diesen Fahrzeugen ist, dass sie kobaltfreie Lithium-Eisenphosphat-Akkus enthalten.

Diese sollen ja einige Vorteile bieten. Vor vollem bei den Herstellkosten, der Robustheit und dem Ladeverhalten. Nach uns vorliegenden Dokumente sind die Autos aber offenbar deutlich schwerer, als die aus amerikanischer Produktion. Das Leergewicht liegt mit 1861 kg fast 200 kg höher. Obwohl das zulässige Gesamtgewicht leicht erhöht wurde, liegt die Zuladung für die Varianten aus China gerade mal bei 278 Kilogramm zusätzlich zum Gewicht des Fahrers. Das sind also gerade mal noch 3 kräftige Erwachsene, aber der Kofferraum muss dann bitte leer bleiben.

Großes Software-Update beim VW ID.3

Diese Woche  gab es eine Neuerung in Form eines neuen Basismodells mit dem schlichten Namen “ID.3 Pro” ab 34.113 Euro. Das bedeutet: Weniger Power mit etwas mehr Komfort. Der Akku ist immer noch der mittlere mit 58 Kilowattstunden, aber der Antrieb ist etwas schwächer ausgelegt. Die Leistung beträgt 107 statt bisher 150 Kilowatt in der Basis. Im Sprint auf 100km/h bedeutet das 9,6 statt 7,3 Sekunden. Preislich ging es dafür nochmal knapp 1500 Euro nach unten und es gibt zugleich etwas mehr Basis-Ausstattung als zuvor.

Die finale Software für den ID.3 ist endlich fertig geworden und es ist ja gerade mal Mitte November - wer hätte das gedacht? Laut Nachricht an die Händler, gilt: “Die Software ME2 steht nun für den ID.3 zur Verfügung, so dass die noch zu ergänzenden Funktionen mit diesem Update ausgeglichen werden können.” “Ergänzende Funktionen” heißt also, dass es sich um das angekündigte große Update mit der vorerst finalen Seriensoftware handelt.

Die beiden fehlenden Funktionen sind die volle Funktionalität des Head-Up-Displays im Fernbereich und die Möglichkeit das eigene Smartphone mit dem Fahrzeug zu verbinden, also Apple Car Play und Android Auto. Mit solchen Updates ist aber so wie mit heiß ersehnten Impfstoffen: Nicht alle Bedürftigen können zeitgleich versorgt werden. Ein paar Tage dauert es auch noch.

Zuerst bedient werden aber nicht die Kunden die jetzt schon ID.3 fahren, sondern Fahrzeuge für Kunden, die zur Auslieferung mit finaler Software bestellt und versprochen wurden. Solche Autos werden ja bereits seit einigen Wochen produziert.  

VW ist auf Grund der Vielzahl der Fahrzeuge nicht in der Lage das Update ab Werk oder an den Logistikstandorten bei allen ID3 selbst aufzuspielen. Die Händler müssen also in die Bresche springen, und das Update aufspielen. Dazu heißt es: “Die betroffenen Fahrzeuge sind in den nächsten Tagen bereits zu Ihnen unterwegs. Um sicherzustellen, dass alle Fahrzeuge vor Auslieferung an Kunden geflasht sind und um entstehende Verzögerungen zu reduzieren, möchten wir sie unbedingt in den laufenden Prozess mit einbinden.”

Aber was ist nun mit den ID3 Beta Testern aus dem First Mover Club? Die müssen noch warten! Wir hatten ja letzte Woche berichtet, dass VW noch um die CO2-Ziele kämpft, es geht um das letzte Gramm, sonst drohen Strafzahlungen von mehreren Hundert MIllionen Euro. Die aktuell teilweise leidgeprüften Kunden aus dem First Mover Club, sollen dann im Januar angesprochen und mit dem Update versorgt werden.

Ob alle so viel Geduld aufbringen? VW stimmt die Händler bereits auf entsprechenden Anfragen ein: “Vollumfänglich wird uns diese Entzerrung nicht gelingen, dessen sind wir uns im Klaren. Es werden sich vereinzelt First Mover bei Ihnen melden, die durch unterschiedlichste Medien”... - zum Beispiel den Youtube Kanal von nextmove - … “vom zur Verfügung stehenden Flash erfahren haben. Wir möchten Sie bitten, diesen Kunden im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Update möglichst zeitnah zur Verfügung zu stellen.”

https://youtu.be/uD44gHQn8nw

nextnews #129 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:47 Förderfähige Wallboxen

01:16 Hyundai Kona Facelift

02:38 Tesla Model 3: mehr Akku und leichtes Übergewicht

04:44 Schräger Protestaufruf

08:26 Gigafactory 4 Update

10:40 ID3 News: Die Serien-Software ist fertig und günstigere Modelle verfügbar

18:57 BMW zeigt neues Elektro-SUV

20:02 Erlkönig-Schau mit einem kuriosen Ladevorgang

22:52 Neues von nextmove


nextnews 128 Peter Altmaiers BAFA-Falle

3000€ BAFA Falle, Zoe Rekord, Elon Musk in Grünheide - nextnews #128

E-Autos sind in Deutschland weiter auf Erfolgskurs! 23.158 reine Elektroautos wurden im Oktober neu zugelassen. Das sind rund 2.000 mehr als im Vormonat September und damit einen neues Allzeithoch in Deutschland. Elektroautos kommen nun auf einen Marktanteil von 8,4 Prozent im Gesamtmarkt, auch das ist ein neuer Bestwert. Das Wachstum im Vergleich zum Oktober 2019 beträgt satte 365 Prozent  Zum Vergleich: Benziner sind um 30 Prozent zurückgegangen und Diesel um 19 Prozent. Die neuen Antriebe retten derzeit den deutschen Automarkt, der insgesamt um 4 Prozent zurückging.

Gibt es eine 3.000-Euro-Falle durch die BAFA-Förderung?

Umso bedeutsamer angesichts dieser Zahlen ist unser wichtigstes Thema diese Woche in den nextnews #138: Es gibt eine BAFA-Falle für Käufer von Elektroautos. Es begann am Mittwoch mit einer Pressemeldung aus dem Wirtschaftsministerium, mit der Ankündigung einer geänderten Richtline zum Umweltbonus (Link zur Meldung). Am Donnerstag erfolgte dann die Publikation im Bundesanzeiger, gültig ab dem 16. November.

Doch, was ändert sich? 

Erstens - Und das ist auch der Grund für die Neufassung: Das mit der letzten Richtlinie eingeführte Doppelförderungsverbot wird zurückgenommen und neu geregelt. Davon betroffen waren vor allem Unternehmen, Kommunen und Vereine, die zuvor noch anderweitig öffentliche Förderungen beantragt hatten, z.B. aus dem Programm Saubere Luft oder Programmen einzelner Bundesländer. Denn, diese Zweit-Förderung musste meist VOR einer Bestellung beantragt werden und der Umweltbonus kann dagegen erst NACH Zulassung der Autos beantragt werden.

Dazwischen liegen je nach Fahrzeug also gerne mal 12 Monate - und einen rechtlichen “Ist-Zustand” konnte man sich zwischenzeitlich nicht sichern.  Wenn sich dann plötzlich Gesetze ändern und ein Pflegedienst mal eben 10 E-Autos bestellt hat, und sich wegen Wegfall der BAFA die Leasingrate verdreifacht, dann platzt der Deal. Der Pflegedienst kauft wieder Benziner und der Händler hat 10 Stromer auf Halde stehen.

Aber, jetzt kommt die Lösung. Wirtschaftsminister Altmaier sagte jetzt: “Deshalb können für ein elektrisch betriebenes Fahrzeug demnächst neben dem Umweltbonus mit Innovationsprämie auch weitere öffentliche Fördermittel beantragt werden.“ Voraussetzung ist, dass die Fördermittelgeber vorab entsprechende Vereinbarungen untereinander abschließen, die BAFA wird eine entsprechende Liste führen.

Die zweite Änderung ist aber die eigentliche 3.000-Euro-Falle: Für Leasingverträge die weniger als 2 Jahre Laufzeit haben, halbiert bzw. viertelt sich in wenigen Tagen der staatliche Förderbetrag von 6.000 Euro! Genauer zeigt das unsere Tabelle:

Leasingdauer Elektroauto Staatliche Förderung wenn Nettolistenpreis <40.000 € Staatliche Förderung wenn Nettolistenpreis >40.000 €
6 - 11 Monate 6.000 € 1.500 € 5.000 €  1.250 €
12 - 23 Monate 6.000 €  3.000 € 5.000 €  2.500 €
>23 Monate 6.000 € 5.000 €

Wer betroffen ist und vor allem vielleicht in diesen Tagen gerade ein Leasingfahrzeug mit kürzerer Leasingdauer ausgeliefert bekommt, sollte genau aufpassen und schnell handeln. Wenn die Auslieferung jetzt gerade ansteht, dann unbedingt noch vor dem 16. November die staatliche Prämie beantragen, also nach aktueller Rechtslage.

Wenn die Auslieferung nach dem 16. November geplant ist, solltet ihr dringend prüfen, ob sich eine Änderung des Leasingvertrages lohnt. Eine Verlängerung von z.B. 18 auf 24 Monate bringt Euch aktuell 3000€ mehr Förderung, das sind 500€ monatlich für die Verlängerung.

Oder andersherum: Wenn ihr in Eurem Leasingvertrag eine Sonderzahlung in Höhe des aktuellen Umweltbonus von 6000€ vereinbart habt und kürzer als 24 Monate least, müsst ihr 3000€ aus eigener Tasche zahlen. 

Wir gehen Stand heute davon aus, dass ab dem 16. November keine Anträge auf Basis heutiger Rechtslage mehr möglich sind. Bei uns in der Flotte sind 20 offene Bestellungen betroffen. Wir haben die Änderung der Verträge bereits angefragt.

Grundsätzlich ist gegen diese Kürzung natürlich nichts einzuwenden - man muss es halt nur wissen. Und ihr wisst es jetzt. 

Zulassungsfeuerwerk nimmt Fahrt auf

Schauen wir uns die Zulassungszahlen nach Modellen an - wir erleben ein wahres Feuerwerk an Rekord-Zulassungen:

  • Renault Zoe 5.010:Das ist historisch. Das hat noch nie ein E-Auto in Deutschland geschafft.
  • Volkswagen ID.3 mit 2.647, natürlich ein Bestwert, aber die First Edition sollte damit noch nicht ganz durch sein.
  • Hyundai Kona 1.932, Bestwert.
  • Smart Fortwo 1.842, Bestwert - und dazu noch 595 Smart Forfour 
  • BMW i3 1.179, Bestwert
  • Opel Corsa-e 998, Bestwert.
  • Peugeot e-208, 488 Bestwert
  • Mazda Mx30, 453 Bestwert
  • Mercedes EQC 421 Bestwert

Schauen wir auf die anderen Modelle aus dem VW Konzern:

  • eGolf: 1.300
  • eUp 990, Bestwert.
  • Porsche Taycan mit Bestwert 373
  • Audi e-tron mit Bestwert 1.202
  • Skoda Citigo 493
  • seat Mi 269, Bestwert
  • Und, bemerkenswert: 72 VW ID.4
  • Polestar 2 stagniert bei 174 Fahrzeugen.

Das zeigt: Die Hersteller öffnen Richtung Jahresende die Schleusen. Das von uns erwartete Zulassungs-Feuerwerk zum Jahresende zur Einhaltung der CO2 Ziele gewinnt an Fahrt.

Weitere nextnews im Überblick:

  • BMW setzt jetzt doch auf eine eigenständige E-Auto-Plattform: Allerdings erst ab 2025.CEO Zipse sagte dazu: "Wir richten unsere Fahrzeugarchitektur ab Mitte des Jahrzehnts neu aus. Die neue Cluster-Architektur ist auf elektrische Antriebe ausgerichtet. Unser neues Werk in Ungarn spielt hier eine Schlüsselrolle. Dort läuft ab Mitte dieses Jahrzehnts die neue BEV-zentrierte Architektur an. Ziel ist es, mit der neuen Architektur ein Gesamtoptimum zu schaffen.”
  • Elon Musk in Grünheide: Heute hat der Tesla-CEO in Grünheide Bewerbungsgespräche mit Ingenieuren geführt - wie lange der Tesla-Chef in Deutschland bleiben wird, ist nicht bekannt. Möglicherweise wegen Corona weniger als 48 Stunden.

https://youtu.be/OvFwka0K-lQ

nextnews #128 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:48 Neuzulassungen im Oktober

03:23 IONITY zeigt Umsatzkurve

05:25 Bafa-Update mit mehr Förderung und Kostenfalle

10:35 Hoffnungsschimmer bei BMW

13:12 Torschlusspanik beim CO2-Pooling

16:33 Erlkönig-Schau mit neuen Lade-Rekorden

19:25 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck und Kauftipps

24:12 Elon Musk rekrutiert Team

25:07 Neues von nextmove: VW ID.3 Ausfall


Bringt Hyundai das Wunderauto auf den Markt - nextnews #127

Bringt Hyundai das Wunderauto auf den Markt - nextnews #127

Bringt Hyundai das perfekte E-Auto, sozusagen das Wunderauto auf den Markt? Diese Frage steht diesmal im Zentrum der nextnews #127. Dürften sich unsere Kunden das perfekte Elektroauto wünschen, wäre die Liste der Wünsche lang:

  • Ausreichendes Platzangebot für Familien
  • 800-Volt-System für schnelles Laden von 20 auf 80 Prozent in 20 Minuten
  • Effizientes Fahrzeug mit Reichweite >500 Kilometer
  • Optional verfügbarer Allradantrieb
  • Umfangreiche Fahrassistenz
  • OTA Software-Updates
  • automatisches Bezahlsystem für Ladesäulen
  • Anhängerkupplung
  • Ein integriertes Solardach, das im Stand bei Sonne nicht nur den Innenraum kühlen, sondern auch echte Kilometer nachladen kann
  • Lokale Stromversorgung aus dem Akku heraus über eine normale Steckdose für Camping oder Inselbetrieb
  • Attraktiver Preis unterhalb der Modelle im Wettbewerb.

Ganz offenbar hat Hyundai, das mit dem Kona beispielsweise bereits ein sehr gutes Elektroauto gebaut hat, hier ganz genau in den Markt hineingehört - und viele der angesprochenen Punkte umsetzen. Offiziell bestätigt ist indes noch nicht viel, aber klar ist: Hyundai will den Massenmarkt nicht kampflos Renault, Tesla und VW überlassen.

Das neue Modell soll IONIQ 5 heißen (vormals Hyundai 45). IONIQ ist die neue Eigenmarke für mehrere kommende E-Fahrzeuge von Hyundai. Dafür wollen die Südkoreaner den nächsten Schritt mit einer eigenen Elektro-Plattform gehen.

Erwartet werden zwei Batteriegrößen von 58 und 72 Kilowattstunden netto und ein Verkaufsstart vielleicht schon in wenigen Wochen. Ich bin jetzt schon sehr gespannt, ob die genannten Features tatsächlich kommen und auf unseren ersten Test mit dem neuen Wunderauto.

Wenn ihr schon elektrisch fahrt, dann haltet die Augen auf am Schnelllader, ob ihr vielleicht einen der Prototypen erwischt und uns Bilder schicken könnt.

Wie läuft es mit dem ID.3?

Es gibt widersprüchliche Meldungen zu den Absatzzahlen von Volkswagens VW ID.3. VW-Chef Herbert Diess sagte zuletzt, man habe die Absatzziele bei den Elektrofahrzeugen bisher nicht in dem Maße erreicht, wie man sich das vorgenommen hatte. Gleichzeitig stellte Diess sogar die Erreichung der CO2-Flottenziele in Frage - es werde sehr knapp. Insgesamt sieht er VW aber auf dem richtigen Weg. "Spätestens ab 2026 ist das E-Auto das bessere Konzept - ökologisch wie ökonomisch", so Diess.

Ein Konzernsprecher hingegen berichtete gegenüber der dpa, es länge 38.000 Bestellungen vor, 14.000 Fahrzeuge seien ausgeliefert. Einen sehr holprigen Start legt VW auch mit seinen Wallboxen hin, den sogenannten ID Chargern der Tochter Elli. Der Focus berichtete über einen Rückruf für einige hundert Ladestationen. Die internetfähigen Varianten sollen OTA ein Update erhalten. Noch nicht installierte Wallboxen können getauscht werden.

Weitere nextnews im Überblick:

  • Polestar-Rückruf: Durch einen Datenbankfehler kam es bei Polestar zum Eindruck eines falschen, technischen Wertes in den Fahrzeugpapieren. Dieser muss nun schnellstens berichtigt werden. "Hierfür ist Ihre Unterstützung und Zuarbeit notwendig", teilte uns Polestar auf Nachfrage mit. "Wir benötigen zur Korrektur der Daten die Zulassungsbescheinigung Teil1  - den Fahrzeugschein und die Zulassungsbescheinigung Teil 2 - den Fahrzeugbrief.” Mehr dazu im Video.
  • Upgrade für Nissan Leaf: Eines der erfolgreichsten Elektroautos, der Nissan Leaf, erhält ein Upgrade im Modelljahr 2021: 10 Jahre nach dem Launch gibt es für alle Varianten ein tiefenverstellbares Lenkrad. Außerdem eine Haifischantenne ab Ausstattung N-Connecta. Und für die hohe Ausstattung Tekna: ein digitaler Innenspiegel mit Kamerafunktion. Wer den Leaf mag und aktuell noch schönes Winterauto sucht und auf die bahnbrechenden neuen Features verzichten kann, der wird bei uns sicher fündig.

https://youtu.be/JwhayzMuFoo

nextnews #127 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:31 Nissan Leaf wird überarbeitet

03:27 Polestar Rückruf

06:17 VW ID.3 News

08:54 Tesla Service für freie Werkstätten

11:42 Modell-Rotation bei Tesla

14:15 Hyundai Ioniq 5

16:35 Erlkönige

17:25 Neues von nextmove

15:57 Neues von nextmove


Tesla: Rückgaberecht ade? nextnews #126

Tesla schafft 7-Tage-Rückgaberecht ab & zusätzliche Elektroauto-Förderung - nextnews #126

Es wurde schon länger gemunkelt, jetzt ist es offiziell: Nun ist es offiziell: Tesla wird den europäischen Markt mit Model 3 aus dem Werk in Shanghai beliefern. Den Anfang macht wahrscheinlich das Standard Range Plus, also die Version mit dem kleinen Akku. Was das für die zu erwartende Technologie und Qualität bedeutet, ist eines der Themen der #126 der nextnews in dieser Woche.

Tesla streicht 7-Tage-Rückgaberecht

Letzte Woche haben wir über das Hardware-Upgrade beim Model 3 berichtet, und die Frage aufgeworfen, wie Tesla damit umgehen wird, dass viele aktuelle Besteller noch die alte Hardware hingestellt bekommen. In den USA hat Tesla kurz nachdem das Hardware-Upgrade bekannt wurde, das 7-Tage-Rückgaberecht abgeschafft, das unschlüssige Käufer zum Kauf bewegen sollte.

Da seitens Tesla keine Begründung gegeben wurde, wird in Blogs und Foren über die Gründe spekuliert. So wird vermutet, dass damit eine mögliche Rückgabewelle der “alten” Model 3 verhindert werden soll und Käufer einfach das aufgefrischte Model 3 erneut bestellen. Auch die anhaltenden Qualitätsprobleme beim Model Y könnten zu einer zu hohen Rückgabequote geführt haben.

In Deutschland ist das Rückgaberecht aktuell noch gültig und sagt aus, dass binnen 7 Tagen das ausgelieferte Fahrzeug ohne Angaben von Gründen zurückgegeben werden kann. Voraussetzung ist ein Kilometerstand von weniger als 1.600 km, keine Beschädigungen und natürlich keine bereits beantragte BAFA-Förderung.

Unterdessen stellt Tesla aktuell neue Rechnungen für bereits bestellte Model 3 aus. Einige unserer Zuschauer wurden diese Woche informiert, dass sie das Facelift Model 3 zum alten Preis bekommen werden. Manche bereits im November.

Andere berichten, dass sie eine um 2.000 Euro reduzierte Rechnung ausgestellt bekommen haben und demnach das Model 3 mit alter Hardware erhalten.

Model 3 aus Shanghai: Reichweite, Akku und Co.

Die Lieferzeiten für das Model 3 Standard Range Plus sind letzte Woche von November 2020 auf Februar 2021 gesprungen. Seit Anfang Oktober setzt Tesla auf Lithium-Eisenphosphat-Akkus von CATL. Dadurch ist die Norm-Reichweite um rund fünf Prozent gestiegen, während der Preis für das Model 3 in China um acht Prozent sank. Ob dieser Kostenvorteil auch in Europa weitergegeben wird, ist eine spannende Frage.

Die Zellen sollen insgesamt robuster sein – vor allem weniger kälteanfällig als kalifornische Zellen. Und: sehr hilfreich für die Diskussionen bei der nächsten Familienfeier: diese Zellen sind kobaltfrei.

Der Wechsel von „Made in US“ zu „Made in China“ wirft die Frage nach der Fertigungs-Qualität auf. Amerikanische Tesla sind bisher dafür bekannt, dass es eine gewisse Spreizung in der Auslieferungsqualität gibt. Weiße Tesla der letzten Wochen werden beispielsweise als Cloudy White bezeichnet, weil der Lack an den Türen nicht homogen ist.

CEO Elon Musk hat die Qualität der Arbeit des Teams der Gigafactory Shanghai immer wieder gelobt. Das legt die Vermutung nahe, dass auch Elon einen Qualitätsunterschied der beiden Fabriken sieht. Das sieht man auch deutlich in Kundenbefragungen.

Mit 250 Problemen pro 100 Neufahrzeugen schneidet Tesla in den USA am schlechtesten von allen Marken ab (Quelle: JD Power). Eine vergleichbare Umfrage zur Neuwagenqualität in China, sieht Tesla mit großem Abstand an der Spitze. Chinesische Kunden haben offenbar so gut wie nichts auszusetzen an ihrem Model 3.

Zusätzliche Elektroauto-Förderung - Kumulationsverbot

Laut electrive und Handelsblatt wird das Wirtschaftsministerium in Kürze das sogenannte Kumulationsverbot bei der Förderung von Elektroautos abschaffen. Was heißt das: Im Zuge der Verdopplung des staatlichen Umweltbonus für Elektroautos wurde die Kombination des Umweltbonus mit anderen Förderungen der Bundesländer oder Kommunen ausgeschlossen.

Dafür gab es viel Kritik aus den Ländern: „Es kann kaum im Interesse des Bundes sein, dass regionale oder lokale Förderungen von E-Autos eingestellt werden, sobald diese nicht mehr mit der Bundesprämie kombiniert werden können.” sagte zum Beispiel die  Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg.

Aber auch aus dem eigenen Haus gab es Kritik: Das Umweltressort des Bundeswirtschaftsministeriums meldete Gesprächsbedarf an: Dort waren nämlich die bestehenden eigenen Förderprogramme mit einem Mal wertlos. Schnell war klar: Das Kumulationsverbot hatte es auf mysteriösen Wegen in die Richtlinie des Konjunkturpakets geschafft. Weder Wirtschafts- noch Umweltministerium wussten von dieser Passage. Es herrschte schnell Einigkeit, dass dies so nicht gewollt sei.

Die Richtlinie soll „in Kürze“ beschlossen werden. Es dauert aber vermutlich noch etwas. Für alle, deren Elektroauto Zulassung unmittelbar vor der Tür steht, wird es wohl leider zu knapp. Denn eine rückwirkende Förderung ist vermutlich nicht vorgesehen.

Wenn dein Auto aber erst in ein paar Wochen zugelassen werden soll, dann informiere dich jetzt ob es in deinem Bundesland oder deiner Stadt einen zusätzlichen Fördertopf gibt. Das entsprechende Wirtschaftsministerium des Landes oder das Wirtschaftsdezernat der Stadt ist die geeignete Anlaufstelle.

Weitere nextnews im Überblick:

  • Softwareupdate für den VW ID.3: Im First Mover Club bei Facebook hat  hat VW verkündet, das ein erster kleiner Software-Patch zur Verbesserung häufig gemeldeter Probleme zur Verfügung steht. Der Patch soll folgende Probleme beheben: Airbaglampe an, Probleme mit der Rückfahrkamera, schwarzer Bildschirm, Verlust der Auto-Hold-Funktion, Funktion des Sonnenschutzes)
    Wer diese Bugs bereits jetzt abstellen möchte, der kann einen Termin beim Volkswagen Partner vereinbaren
  • Die Formel E ist das elektrische Pendant zur Formel 1. Doch in den kommenden Monaten starten gleich mehrere, weitere Rennserien mit elektrischen Fahrzeugen: So beispielsweise die Offroad-Rennserie “Extreme E” mit 9 Teams. Sie wird von Alejandro Agag gegründet und geführt. Er hat bereits die Formel-E initiiert. Im Jahr 2022 soll die neue internationale Rennserie “SuperCharge” ihr Debüt haben: 16 Crossover-Fahrzeuge aus 8 Teams treten im KO-Verfahren a la Rallycross gegeneinander an.

https://youtu.be/agifR9w-h2Q

nextnews #126 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:31 Zusätzliche Förderung für E-Autos

02:06 Erstes ID.3 Software Patch

03:46 Neue E-Rennsport-Serien

06:15 Tesla streicht Rückgaberecht

08:20 Model 3 Made in China

10:53 Gigafactory 4 Update

13:12 Erlkönig-Schau mit BMW i4

15:57 Neues von nextmove


Söder Räumungsverkauf nextnews

Model 3 Facelift, Tesla-Preisschraube & Söders Gutscheine - nextnews #125

In dieser Woche stehen die nextnews #125 im Zeichen von Tesla. Denn vom kalifornischen Elektroauto-Dominator gab es gleich eine ganze Reihe von interessanten Neuigkeiten. Während Tesla die Preise für das Supercharging erhöht, reduzierte der Autobauer die Preise für das Model S. Außerdem erhielt das Model 3 einen doch deutlicheren Facelift.

Model 3: Facelift mit Wärmepumpe und mehr Reichweite

Heute hat Tesla den Konfigurator für das Model 3 umgestellt - und damit die Details des Modell-Facelifts veröffentlicht. Aus optischer Sicht wurde das Felgendesign überarbeitet, was vor allem beim Performance-Model ins Auge sticht. Dazu ist Chrome Delete etwa an Fensterrahmen, Seitenkameras und Außenspiegel-Halterungen nun schick matt und schwarz. 

Im Innenraum ist die Mittelkonsole leicht verändert und nicht mehr in Klavierlack sondern ebenfalls matt schwarz. Neu sind zwei induktive Ladeschalen für Smartphones. Der Himmel soll ebenfalls etwas dunkler sein. Auf den Bildern nicht zu erkennen, aber das Display soll etwas stärker zum Fahrer geneigt sein.

Das Model 3 bekommt nun eine elektrische Heckklappe spendiert, was für Fahrzeuge in dieser Preisklasse üblich ist. Wer sein altes Model 3 nachrüsten will, kann uns gern via info@nextmove.de kontaktieren.

Über weitere technische Änderungen wurde viel spekuliert. Anhand des Konfigurators lassen sie sich aber noch nicht bestätigen: Dazu zählen Wärmepumpe und Doppelverglasung, was die Reichweite vor allem im Winter erhöhen würde. Die Wärmepumpe wurde zwischenzeitlich telefonisch von Tesla -Mitarbeitern bestätigt. Mit Doppelglas wäre es zudem deutlich leiser – aktuelle Model 3 zählen eher zu den lautesten Elektroautos auf der Autobahn.

Insgesamt hat sich die WLTP Normreichweite für alle drei Varianten erhöht:

  • Beim Standard Range Plus um 21 km auf 430 km.
  • Beim Long Range Allrad um 20 auf 580 km.
  • Beim Performance um 37 auf 567 km.

Gute Nachricht für alle neuen Besteller: der Preis ist trotz diverser Upgrades vorerst gleich geblieben. Zudem ist davon auszugehen, dass es noch einige weitere Verbesserungen gibt, die noch nicht geleakt sind und auch im Konfigurator nicht sichtbar sind. Laut Konfigurator werden die neuen Autos ab Februar 2021 hierzulande ausgeliefert.

Für Besteller, die in den nächsten Wochen und Monaten ihr Model 3 ausgeliefert bekommen stellt sich die spannende Frage: alte Hardware wie bestellt abnehmen oder jetzt stornieren und neu bestellen? Das würde die Kunden 100 Euro kosten. Ist der Facelift das Wert?

Tesla-Preiserhöhung am Supercharger

Schnelles Gleichstromladen ist in diesem Jahr bei vielen Anbietern in mehreren Runden teurer geworden. Tesla hat mehrfach gesagt, dass das Supercharger-Netz nicht als Profitcenter geführt wird, sondern Mittel zum Zweck ist. Nun ist es trotzdem soweit: Tesla erhöht in nahezu allen europäischen Ländern die Preise.

Die Preise steigen von 33 auf 35 Cent pro Kilowattstunde. Das ist eine vergleichsweise moderate Erhöhung. Spontanes Laden mit Fremdmarken kostet bei Ionity aktuell stolze 77 Cent. Wer allerdings ein Auto von einem Ionity-Clubmitglied fährt, lädt ebenfalls günstig. Den VW ID.3 lädt man zum Beispiel für 10 Euro Clubgebühr im Monat auf Langstrecke mit 30 Cent pro Kilowattstunde.

Die Tesla-Supercharger-Preise sind in den allermeisten europäischen Ländern gestiegen:

  • Frankreich von 24 auf 30 Cent.
  • Osterreich von 27 auf 33 Cent
  • Schweiz von 30 Rappen auf 38 bis 40 Rappen - also ein Drittel teurer und damit nun teurer als in Deutschland.
  • In Norwegen bleiben die Preise unverändert und in den Niederlanden wurde sie sogar günstiger. Tesla-Fahrer zahlen nun 2 Cent weniger, nämlich 21-22 Cent pro kWh.

Tesla senkt Preise für Model S

Während die Preise fürs Laden steigen, hat Tesla die Preise für das Model S gesenkt. Diese Woche ging es 3.000 Euro nach unten für alle aktuellen Tesla Model S in Deutschland, aber auch in den USA und anderen Märkten.

Das Model S ist in die Jahre gekommen. Lange Zeit war es das einzige langstreckentaugliche Elektroauto. Mittlerweile gibt es Alternativen. Um die rückläufigen Absatzzahlen anzukurbeln, dreht Tesla nun an der Preisschraube.

Die - wie wir sie gerne nennen- Basis-Vollausstattung mit 652 km Reichweite (42 Kilometer mehr) nach WLTP gibt es jetzt für 76.990 Euro. Tesla rückt damit wieder ganz nah an die Fördergrenze in Deutschland heran die bei 65.000 Euro Netto Basispreis liegt. Nur 1370 Euro netto trennen das Model S noch von einer möglichen BAFA-Listung. Es winken 5000 Euro staatlicher Prämie.

Weitere nextnews im Überblick:

  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sogenannte Transformationsgutscheine ins Spiel gebracht - quasi eine Verbrennerprämie durch die Hintertür. Wer heute einen effizienten Diesel oder Benziner kaufe, solle einen Gutschein für die Anschaffung eines neuen Elektrofahrzeugs in drei bis fünf Jahren bekommen. Wir lassen diese absurde Idee einmal unkommentiert...
  • Renault hat zwei neue Elektroautos vorgestellt: Der neue Dacia Spring soll eine Reichweite von 225 Kilometern nach WLTP bekommen mit einer 28,5-kWh-Batterie. Der Preisknaller soll um die 12.000 Euro kosten - das Fahrzeug startet aber zunächst im Leasing und kann ab Herbst 2021 gekauft werden.
  • Ebenfalls neu kommt der elektrische Renault Megane - er soll ab Ende 2021 in Serie gehen und 450 Kilometer Reichweite bieten.

https://youtu.be/JpjuMoFKgZw

nextnews #125 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:26 Supercharger werden teurer

02:44 Model S Preissenkung

05:24 Model Y Siebensitzer

06:19 Model 3 Facelift

09:28 Söders Transformations-Gutscheine

12:52 Preisknaller von Dacia

14:26 Renault öffnet CO2-Pool

16:47 Erlkönig-Schau

18:33 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck & Kauftipps

21:15 neues von nextmove


E-Auto-Rekord, neue Förderung, mehr ID.3 Bugs & mehr - nextnews #124

Die Woche war vollgepackt mit interessanten News aus der Welt der Elektroautos. Wir haben in der Folge #124 der nextnews auch in dieser Woche die Highlights, die wichtigsten Informationen zusammengestellt. Wie immer präsentiert hier in Textform oder als Video auf unserem Youtube-Kanal (Video ist unten eingebettet). Los geht es mit dem E-Auto-Rekord im Monat September.

E-Auto-Rekord: Die Zulassungen im September

Vor einem Monat hatten wir für September die Zahl von 20.000 bis 22.000 vollelektrische Neuzulassungen prognostiziert. Tatsächlich wurden im September in Deutschland 21.188 reine Elektroautos neu zugelassen. Mit diesem neuen Allzeithoch kommen Elektroautos auf einen Marktanteil von acht Prozent. Im August waren es noch 6,4 Prozent.

Das dynamische Wachstum bei den Zulassungen hält also weiter an: Mit einem Plus von 260 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Jeder 13. Neuwagen ist aktuell ein Elektroauto.

Schaut man sich die E-Auto-Charts an, sticht sofort der Renault Zoe mit 3.603 Einheiten ins Auge. Verfolger ist das Tesla Model 3 mit 2.776 Zulassungen. Rund tausend Fahrzeuge weniger wurden vom ID.3 zugelassen, nämlich 1.071. Das reichte für Platz 3. Seit dem 11. September laufen die Auslieferungen in Deutschland. Wir gehen von einer deutlichen Steigerung im Oktober auf 3.000 ID.3 aus.

Weitere Auffälligkeiten:

  • Hyundai Kona seit Juli auf konstant hohem Niveau.
  • Opel Corsa-e fährt weiter kontinuierlich hoch, aktuell 834
  • Auch der Mazda MX-30 startet mit 548 Autos in den Markt
  • Nicht mehr in den Top 20: Der Polestar 2 knickt auf 147 ein.

Wir erwarten dass Zoe, Model 3 und ID.3 für den Rest des Jahres um den ersten Platz in den Monatszulassungen kämpfen werden.
Im Gesamtjahr wird vermutlich Renault Zoe das meistzugelassene Elektroauto.

https://youtu.be/z6G4aMhap3g

Rückrufe bei Kona und Polestar 2

Wir hatten letzte Woche von den massiven Software und Hardware-Problemen beim Polestar 2 berichtet. Seit dieser Woche werden die Kunden in Deutschland informiert, dass alle bisher ausgelieferten Fahrzeuge zurückgerufen werden. Laut dem Unternehmen kann ein Software-Problem in der Batteriesteuerung zu einem „Antriebsverlust“ führen, bei dem das Auto ohne Vorwarnung stehen bleibt. Das Unternehmen hatte vorab im Polestar Club über den Rückruf informiert.

Auch beim Hyundai Kona droht ein Rückruf: In Südkorea ruft Hyundai ab dem 16. Oktober über 25.000 Kona zurück wegen eines potenziellen Fehlers an den Batteriezellen. Laut Reuters waren insgesamt 13 Kona von Bränden betroffen, darunter auch ein Fahrzeug in Österreich.

Die Zellen für den Kona werden von dem koreanischen LG-Konzern geliefert.
Laut LG haben erste Experimente ergeben, dass die Feuer nicht auf fehlerhafte Zellen zurückgeführt werden können. Es bleibt also spannend.

Der freiwillige Rückruf betrifft Konas die zwischen September 2017 und März 2020 gebaut wurden. Ob auch europäische Fahrzeuge zurückgerufen werden, ist derzeit unklar.

ID.3 Bugs: 22 Fehler im Video

In dieser Woche berichteten wir in diesem Video über 22 Software-Bugs beim VW ID.3. Das Video sorgt für herausragendes Interesse, ist bereits 67.000 mal aufgerufen worden:

https://youtu.be/tcjKnzwZfWY

Übrigens: Trotz der Softwarefehler genießt Volkswagen bei uns bis Weihnachten noch Welpenschutz. Wir haben diese Woche elf VW ID.3 eingeflottet - und von Erfurt aus teilweise direkt an Langzeitmieter übergeben. Darüber hat auch das Thüringen-Journal, 24Auto und autohaus.de berichtet.

Bundesregierung fördert Wallboxen

Zusätzlich zum Umweltbonus für die Autos werden ab dem 24. November auch Ladestationen an Privatgebäuden gefördert. Und zwar mit pauschal 900 Euro pro Ladepunkt.  Gefördert werden der Kaufpreis sowie Kosten für Einbau und An­schluss der Lade­station, inklusive aller Installations­arbeiten. Dafür müssen insgesamt mindestens 900 Euro Kosten anfallen.

Das Programm der KfW bezieht sich ausschließlich Ladestationen an privat genutzten Stell­plätzen von Wohngebäuden – also nicht öffentlich zugänglich und nicht an gewerblichen Gebäuden. Wer wird gefördert? Eigentümer und Wohnungs­eigentümer­gemein­schaften, also Mieter oder Vermieter.

Die Wallbox muss von einer Fachfirma stationär installiert werden und mindestens ein Jahr in Betrieb bleiben. Wichtig: Genau 11 kW muss die Ladestation pro Ladepunkt aufweisen. Also nicht 7 oder 22 kW sondern 11 kW pro Ladepunkt.

Förderfähig sind ausschließlich Ladestation die netzdienlich - also durch den Netzbetreiber steuerbar sind. So können mit zunehmender Verbreitung von Elektroautos die Netze geschont werden.

Im November 2020 veröffent­licht die KfW eine Liste der förderfähigen Ladestationen. Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Ladestation ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien nutzt – zum Beispiel direkt aus der eigenen Photovoltaik-Anlage oder über dem Energieversorger.

Die Anlage ist beim Netzbetreiber anzumelden – das gilt bisher auch für 11 kW-Anlagen. Der Fördertopf umfasst zunächst 200 Mio Euro  - das reicht also für 220.000 Ladepunkte. Ganz wichtig: Die Antragstellung ist ab dem 24. November möglich und der Antrag muss vor der Bestellung gestellt werden.

Größter Schnellladepark eröffnet

Wer schließlich aus NRW kommt oder durch NRW reist, findet künftig in Hilden eine wichtige Anlaufstelle für Elektroautos: Dort eröffnete jetzt der größte Schnellladepark mit Ladesäulen von Tesla, aber auch von Fastned. Die Besonderheit: Gebaut hat den Ladepark Bäckermeister Roland Schüren - natürlich gibt es am Standort auch frisch zubereitete Speisen. Alles Weitere dazu im Video.

nextnews #124 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:43 Zulassungszahlen im September

04:01 Rückrufe bei Elektroautos

05:37 Bug Report VW ID.3

08:44 Großer Vermieter flottet ID.3 ein

10:41 Förderung für private Ladestationen

12:48 Deutschlands größter Schnelllade-Park eröffnet

19:03 Neues Tarif-Modell bei Plugsurfing

20:14 Erlkönig-Schau

21:01 Neues vom E-Auto-Markt


22 Bugs beim ID.3: Software-Fehler von nextmove identifiziert

Der Fehler-Report: 22 Bugs beim VW ID.3

In unserem Youtube-Channel haben wir heute ein neues Video veröffentlicht: "22 Bugs beim VW ID.3" zeigt detailliert, welche Software-Fehler die First Edition des Elektroauto-Hoffnungsträgers aus Wolfsburg zu bieten hat. Die Probleme reichen von sehr langer Ladezeit beim Start des Infotainment-Systems über Schwierigkeiten beim Laden des VW ID.3 bis hin zu einer doch recht eigenwilligen Sprachbedienung und einem Navigationssystem, das "vergisst", dass die elektrische Energie in den Akkus nicht ausreicht, um in einem Rutsch von Leipzig nach München zu kommen.

Hier geht es zum Fehler-Report für den VW ID.3:

https://youtu.be/tcjKnzwZfWY

Die Vorgeschichte: Was davor geschah

Der Diesel sollte eigentlich VWs Lösung sein - für die immer strenger werdenden CO2-Emissions-Vorgaben, insbesondere ab 2020 in der EU. Doch 2015 wurde bekannt, dass VW über illegale Abschalteinrichtungen bei vielen Dieselmodellen einsetzte, und versuchte,, mit möglichst geringen Kosten möglichst sauber dazustehen. Auf dem Prüfstand gelang das – nicht jedoch in der Realität.

Daraufhin brachen die Diesel-Verkäufe weltweit ein - bei allen PKW-Herstellern. Aber mit Benziner- und Diesel-Fahrzeugen ohne Abschalteinrichtung sind die CO2-Flottengrenzwerte in der EU nicht einzuhalten.

2018 wurde Herbert Diess neuer Konzernchef und blies als Konsequenz zur Elektro-Offensive. VW entwickelte den neuen Modularen E-Antriebs Baukasten MEB. Viele Werke weltweit sollen zukünftig für die Produktion entsprechender Fahrzeuge umgerüstet werden: Den Anfang machte das Werk in Zwickau mit dem Anlauf der Produktion für den ID.3 im November 2019. 

Die ersten VW ID.3 sollten dann im Sommer zu den Kunden, denn schließlich gilt es ja möglichst viele E-Autos in diesem Jahr zuzulassen, um die CO2-Flottengrenzwerte einzuhalten. In der Halbjahresbilanz lag VW noch 12 Prozent über der Vorgabe, dass würde saftige Strafen in Milliardenhöhe bedeuten.

Aber, die neue ID-Familie ist nicht irgendeine Fortführung einer Modell-Reihe, sondern komplett neu entwickelt. Und zwar nicht nur das Fahrzeug an sich, sondern insbesondere die Software. Sie kommt nicht mehr von den Zulieferern und wird zentral gesteuert, sondern alle Komponenten werden nun direkt integriert.

Doch das Thema Software war und ist offenbar für den weltweit größten Autokonzern eine ganz besondere Herausforderung. Was macht man, wenn das Auto in seiner Hardware eigentlich fertig, aber die Software noch nicht final entwickelt ist? Den Marktstart zu verschieben ging nicht, denn die Autos müssen 2020 in großer Stückzahl auf die Straße.

Die Lösung: Man produziert die Autos vor und stellt sie auf Halde. Und die Software entwickelt man parallel weiter und spielt sie später auf die Autos auf. Bei einem komplexen VW-typischen Konfigurator geht das natürlich nicht, denn Kunden können oft tausende Varianten eines Modells individuell konfigurieren.

Die Lösung für VW war eine First Edition mit 3 Linien und insgesamt nur ca 15 Ausstattungsvarianten, sozusagen Verkauf aus Regalfächern heraus. Das Pre-Booking für die First Edition begann im September 2019, also ein Jahr vor Auslieferung der ersten Autos. 

So eine First Edition mit wenigen Varianten erleichtert natürlich auch den Produktionshochlauf mit vergleichsweise hohen Stückzahlen und ist in der Branche üblich. Auch Tesla startete ja beim Model 3 in den USA in den ersten Monaten nur mit einer Variante. 

Schon im Dezember 2019 gab es Medienberichte, dass die Software des ID.3 eine besondere Herausforderung darstellt und der Marktstart in Gefahr sei. Im Frühjahr wurde gemunkelt, dass einige Funktionen, wie das Augmented Reality Head-Up-Display die Prozessoren überfordert. VW dementierte lange, zumeist aber nur relativ wortkarg ohne ins Detail zu gehen.

Am 10. Juni wird der First Mover Club gegründet

Aber am 10. Juni lässt man schließlich mit einer Pressemeldung die Katze aus dem Sack und geht beim Thema Software in die Offensive: VW gründete den sogenannten First Mover Club und Start der Auslieferungen am dem 11. September.

„Mit der Öffnung dieser Community bietet Volkswagen einen Erfahrungsaustausch unter allen ID 1st-Movern und auch einen direkten Draht zu Volkswagen. Zum einen wird so direkt auf Kundenfragen eingegangen, zum anderen werden die gesammelten Alltagserfahrungen und Hinweise der ID.3 Erstfahrer für die Weiterentwicklung genutzt.“ 

Kommuniziert wurde ebenfalls der Lastabwurf von zwei Digitalfunktionen zum Marktstart, nämlich App Connect sowie der Fernbereich des Head-up-Displays“. Diese Funktionen will man mit einem Softwareupdate zu Beginn 2021 nachliefern.

Und weiter: „Als Dankeschön fahren alle 1st Mover im Leasing die ersten drei Monate lang ratenfrei“, so Jürgen Stackmann. Barzahler bekommen übrigens die Winterräder gratis.

Wir fassen zusammen: VW schenkt dem Kunden knapp 1000 Euro für zwei fehlende Funktionen und einen zusätzlichen Werkstattbesuch? Hmmm? Wer 1 + 1 zusammenzählen kann, weiß: da steckt mehr dahinter dahinter.

Geschlossene Facebook-Community für First Mover

Der Austausch zwischen VW und den Kunden im First Movers Club findet nicht auf einer VW-Seite, sondern über Facebook statt.

Den erforderlichen Zugangscode zur geschlossenen Facebook-Gruppe bekommen die Kunden vom Händler. Die Gruppensprache ist Englisch, aber die Beiträge werden von Nutzern in vielen Sprachen verfasst. Aktuell hat die Gruppe knapp 2.500 Mitglieder.

Aktuell haben aber viele Kunden ihre Autos noch gar nicht bekommen und obwohl zahlreiche Fehlermeldungen gepostet werden, sind die Leute offenbar heiß auf ihre Autos und beim Thema Lieferverzögerung wird der Ton gerne mal etwas rauer als bei Fehlern. Und das zurecht. In der Zusatzvereinbarung zur Clubmitgliedschaft hieß es: „Zirka 3 Monate vor der breiten Markteinführung können Sie schon im September Ihren ID.3 mit nach Hause nehmen“

Diese Zusage wurde bei vielen Kunden nicht erfüllt.

Guter Austausch in der Gruppe

Der Austausch in der Gruppe läuft aber insgesamt für VW sehr gut. Die Zahl der Mitleser ist beschränkt, und  VW hat als Admin natürlich volle Kontrolle. Nutzer geben sich zudem gegenseitig Hilfestellung bei Problemen. Zensur habe ich bisher nicht gesehen, sogar Übergabechecklisten werden von Mitgliedern zum Download gepostet.

Welcher andere große Hersteller legt schon online der eigenen Kundschaft den kompletten Posteingang an Fehlermeldungen und Beschwerden offen? Außerdem reagiert VW bei häufigen Problemen, zum Beispiel mit einem FAQ die viele Hilfestellungen bei Bugs listet oder einem Erklärvideo zur Einrichtung der App.

 


Kretschmann und Söder diskutieren Verbrenner-Verbot

Europas größter Schnellladepark, Delivery Hell bei Polestar und mehr nextnews #123

Unsere News starten heute ausnahmsweise nicht mit einem Rück-, sondern einem Vorausblick: Kommende Woche geht Europas größter Schnellladepark in Hilden an den Start - initiiert von einem Bäckermeister. Roland Schüren will neben vielen Lademöglichkeiten auch "sektorengekoppelte Gastlichkeit" bieten, und so Elektroauto-Fahrer zum Verweilen motivieren.

Europas größter Schnellladepark öffnet

Schon seit Februar gibt es in Hilden einen provisorisch installierten Tesla-Supercharger mit 16 Ladepunkten. Jetzt geht es so richtig los, denn der 1. Bauabschnitt ist fertig. Eröffnet wird am Freitag ein erstes 150 Quadratmeter "CaféBistro" - zwei große Solardächer sind auch schon fertig.

Tesla startet dort mit Superchargern der dritten Generation. Fastned beginnt mit mehreren HPC-Schnellladestationen mit bis 300 Kilowatt Leistung für sämtliche Marken. Damit entsteht Europas größter Schnellladepark, Bis Ende 2020 gibt es insgesamt 114 Ladeplätze, davon 62 Schnellladeplätze.

Delivery Hell bei Polestar?

In den letzten Tag verdichten sich Meldungen, dass der Start des Polestar 2 nicht so verläuft, wie man sich das erhofft hatte. Sowohl in den Foren als auch in den nextmove-Postfächern häufen sich Problemberichte und Beschwerden von Kunden.

Was geht alles schief? Kunden erhalten oft keine Antwort auf Email-Anfragen. Die Emails werden zwar dem Account zugeordnet, aber offenbar gibt es keine Ressourcen zur Bearbeitung. Der Telefon-Support hört den Kunden zu, aber liefert nur Antworten und Lösungen bei Standard-Anfragen, jedoch nicht bei echten Problemen.

Kunden leisten relativ früh im Prozess eine Komplett-Zahlung für das Auto, warten aber dann sehr lange aus Auslieferung. So beispielsweise unser Zuschauer Günter, der uns geschrieben hat. Bezahlt hatte er am 1. August, bis heute aber kein Auto bekommen.

Letzten Samstag sollte es dann endlich soweit sein, aber die Übergabe platzte vor Ort, da es nicht gelang, die Internetverbindung einzurichten.

Auch in unserem Postfach landete am 6. August eine Zahlungsaufforderung, obwohl laut Anzeige im Account erst eine Auslieferung im Oktober vorgesehen ist.

Weiter konnte Polestar von Beginn an keine BAFA-fähigen Rechnungen stellen.
Das schrieb uns auch unser Zuschauer Lutz, der zudem mit der Betreuung über die Hotline nicht zufrieden ist. Aber immerhin passt es bei ihm mit dem Auto:
“Der Wagen selbst ist großartig. Ich bin mittlerweile die ersten 1.500 Kilometer damit gefahren und sowohl die Qualität der Ausstattung und der Verarbeitung, als auch das Fahren selbst machen einfach nur Spaß und überzeugen.”

Bei vielen ausgelieferten Autos gibt es aber offenbar eine ganze Reihe unterschiedlicher Fehlermeldungen. Besitzer berichten z.B. geringe und schwankende Ladeleistung an HPC-Schnellladern, verlorene Internetverbindungen, liegenbleiben wegen leerer 12-Volt-Batterien, Nicht-Auslieferung wegen defektem Chargeport, plötzlicher Abfall der Ladestandsanzeige beim Fahren und jede Menge verschiedene Software-Bugs.

Viele betroffene Kunden sammeln ihre Erfahrungen im Polestar Club (Link). Wir haben all diese Informationen an Polestar gesendet, und um Rückmeldung zum Stand der Dinge gebeten. Am Mittwoch kam der Anruf: Polestar selbst sieht sich auf einem guten Weg, Probleme gäbe es vereinzelt, aber die große Mehrzahl der Kunden sei glücklich mit den ausgelieferten Fahrzeugen.

Man will gegenüber den Kunden transparent und offen auftreten und Probleme lösen. BAFA-fähige Rechnungen können jetzt erstellt werden und werden aktuell den Kunden nachgeliefert bzw. liegen jetzt zum Download im Account bereit.

Polestar Deutschland steht auch im direkten Austausch mit dem Polestar Club.
Außerdem nimmt man häufig gestellte Fragen fortlaufend mit auf die Support-Seite auf der Polestar Homepage.

Der Wille, die sich häufenden Probleme rasch zu lösen, ist also vorhanden - hoffen wir, dass Polestar die Delivery Hell wird schnell wieder verlassen können. Denn die Kunden haben mit dem herausragenden Auto auch einen reibungslosen Service verdient.

Im Video der nextnews diese Woche blicken wir überdies auf die Chancen der sogenannten E-Fuels, sich gegen die Elektroautos durchzusetzen - dabei geht es auch um das von Söder und Kretschmann zuletzt diskutierte Verbrenner-Verbot in Deutschland - und das mögliche Vorbild Kalifornien. Außerdem schauen wir auf die Krückentechnologie Hybrid - also nix wie reinzappen:

https://youtu.be/kmZvUXhMOww

nextnews #123 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:46 Europas größter Schnellladepark geht in einer Woche ans Netz

01:47 Delivery Hell bei Polestar

05:44 VW ID 3 & 4 News

08:22 Diskussion um Ende des Verbrenners in Deutschland

13:44 Krückentechnologie Hybrid

18:21 Gigafactory 4 Update

20:22 Erlkönig-Schau

21:52 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck & Kauftipps

24:30 Neues von nextmove


Tesla Battery Day in 4 Minuten, ID.4 und EnBW-Blockiergebühr - nextnews #122

Tesla Battery Day in 4 Minuten, ID.4 - nextnews #122

Deutschlands vermutlich derzeit beliebtester Fahrstromanbieter ändert seine Tarifstruktur. Titel der Pressemeldung: Einmal freimachen, bitte: EnBW sorgt für mehr Fairness und maximale Verfügbarkeit an der Ladesäule. Das ist diese Woche ein Thema in den nextnews #122.

Nach Ablauf von 4 Stunden Stand- oder Ladezeit an der Ladesäule, wird eine zusätzliche Preiskomponente eingeführt, nämlich knapp 10 Cent/Minute, also ca. 6 Euro pro Stunde. Der neue Zeitzuschlag heißt zwar Blockiergebühr, wird aber unabhängig davon berechnet, ob mein Fahrzeug zu diesem Zeitpunkt noch lädt oder bereits voll geladen angeschlossen an der Station steht.

Ein sogenannter Kostenairbag begrenzt dabei die maximal anfallenden zusätzlichen Kosten auf 11,70 Euro je Ladevorgang, es werden also grob nur die 5. und 6. Stunde zusätzlich berechnet. Die eigentlichen kWh-Preise der mobility+ Tarife bleiben aber gleich und sind von der Neuregelung nicht betroffen.

EnBW begründet den Schritt u.a. damit, dass 95 Prozent aller aktuellen Ladevorgänge bereits nach drei Stunden beendet sind. Kritiker sagen, Grund sei eher die Kompensation von Nachteilen im Einkauf bei betroffenen Ladevorgängen bei Roamingpartnern.

VW ID.4 Weltpremiere - mit nextmove Video

Am Mittwoch hat VW den ID.4 nun endlich auch offiziell online vorgestellt. Auch wir haben waren mit einem Video am Start - nämlich aus dem Herzen der ID-Produktion in Zwickau.

https://youtu.be/IcmdBAkT2hk

Die Basisvariante des VW ID.4 mit dem großen Akku kostet 43.329 Euro und damit im Netto-Preis wie von uns erwartet deutlich unter 40.000 Euro. Somit sind sehr wahrscheinlich alle aktuellen ID.4 mit 6000 Euro Bafa-fähig. Die finale Listung steht aber noch aus.

Zu konfigurieren gibt es leider aktuell noch nicht allzu viel: In der Basis Pro Performance kann ich neben Farben und Garantiepaketen eigentlich nur das Notladekabel und die AHK konfigurieren, aber keine Pakete, d.h. auch kein Navi, keinen Tempomaten und keine Sitzheizung. Aber die Differenz zur First Edition beträgt ja “nur” ca. 5000€ und da ist dann schon jede Menge drin, u.a. AHK, beide Ladekabel, Climatronic, Rückfahrkamera, Sitzheizung vorn, Lenkradheizung, Wärmepumpe, Aluminium-Räder und so weiter…

https://youtu.be/Jmumy9JC_aQ

Tesla Battery Day in 4 Minuten

Tesla hat am Dienstag beim Battery Day seinen Plan präsentiert, wie der Wandel zu erneuerbaren Energien beschleunigt werden soll. Statt Gigafactories wie mit Panasonic in Nevada will der Technologiekonzern bald eigene Batteriezellen im Terawatt-Maßstab herstellen. Herzstück der Veränderungen ist eine neue Batteriezelle, die wir euch bereits letzte Woche Freitag hier in den nextnews gezeigt haben.

Elon Musk setzt weiterhin auf Rundzellen - viele Konkurrenten vertrauen beispielsweise auf Zellen im Pouch-Format. Durch zahlreiche Prozess-, Fertigungs-, und Material-Innovationen plant Tesla bis 2024/25 die Batterie-Kosten zu halbieren. Gleichzeitig soll die Reichweite der Autos um 50% steigen.

In 12 bis 15 Monaten sollen die ersten Zellen aus der Tesla-eigenen Fertigung ploppen. Innerhalb von drei Jahren sollen alle genannten Vorteile ihre Wirkung entfalten. In Berlin wird übrigens auch eine Zellfertigung entstehen - das hat Tesla nun endgültig bestätigt.

Als konkretes Ergebnis für die Modellpalette hat Tesla insbesondere zwei Ankündigungen gemacht: Einerseits das Model S Plaid, das schon Ende 2021 auf den Markt kommt. Andererseits - noch etwas vage - ein 25.000-Dollar-Modell, das womöglich Model 2 heißen wird. Weitere Informationen gibt es auch im Video und in unserem eigenständigen Beitrag zum Tesla Battery Day.

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • Am Samstag morgen startet der dritte eCannonball in Berlin. 60 E-Autos in einem bunten Modellmix gehen auf eine Verbrauchsvergleichsfahrt quer durch Deutschland, Ziel ist in Moers, am westlichen Rand des Ruhrgebiets
    Wir sind dieses Jahr leider nicht selbst mit einem Team am Start, aber zwei unserer Autos gehen mit auf Tour. Zwei Teams aus dem Teilnehmerfeld haben sich bei uns eingemietet. Zum einen das Team der “Roten Jacken” mit Eric und Oliver, sie starten im Mini Cooper. Und unsere Nachbarn vom Standort München von ChargeX starten mit einem Honda-e von nextmove, der Tobi hat sich aber besser noch einen nextmover mit als Copiloten angeheuert.

nextnews #121 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:42 Weltpremiere ID.4

03:48 VWs Elektro Strategie

07:31 Blockiergebühr im EnBW Fahrstromtarif

09:20 Rauchen verboten

11:46 Tesla Battery Day

16:00 Erlkönig-Schau

17:57 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck & Kauftipps

20:41 eCannonball

22:10 neues von nextmove


Teslas neue Batteriezelle 4680

Battery Day: Tesla stellt 4680er Zelle und Model S Plaid vor

Tesla hat beim Battery Day am 22. September der Öffentlichkeit seinen Plan präsentiert, wie der Wandel zu erneuerbaren Energien beschleunigt werden soll. Statt Gigafactories wie mit Panasonic in Nevada will der Technologiekonzern bald Batteriezellen im Terawatt-Maßstab herstellen. Dazu wollen die Kalifornier die gesamte Wertschöpfungskette - von der Rohstoffgewinnung über den Einsatz im Fahrzeug bis zum Recycling - signifikant verändern.

4680er Zelle tablessHerzstück der Veränderungen ist die Einführung der aus dem Roadrunner-Projekt hervorgegangenen neuen Batteriezelle. Diese hat einen Durchmesser von 46 Millimetern und eine Höhe von 80 Millimetern - wird bei Tesla als 4680er-Zelle bezeichnet. Elon Musk setzt also weiterhin auf Rundzellen - viele Konkurrenten vertrauen beispielsweise auf Zellen im Pouch-Format.

Die größere Rundzelle bringt alleine durch das größere Format 5mal mehr Energiedichte, 16 Prozent mehr Reichweite und fünfmal mehr Leistungsdichte. Zusätzlich verändert Tesla u.a. die Anode und die Kathode der Zelle, um mehrere Schritte in der bislang sehr aufwändigen Zellfertigung eliminieren zu können.

Die wichtigsten Veränderungen der 4680er-Zelle im Überblick:

  • Die neue Zelle wird "Tabless" sein, d.h. der Stromabnehmer bisheriger Rundzellen wird entfernt. Stattdessen erhalten die Elektronen überall "Notausgänge". Dadurch wird die Leistungsdichte verbessert, weil trotz der größeren Zelle die Elektronen viel kürzere Wege zurücklegen müssen.
  • Die Trocken-Elektroden-Technologie von Maxwell macht aufwändige Trockenvorgänge obsolet.
  • Der teuerste Rohstoff Kobalt wird in den neuen Zellen eliminiert, und im Wesentlichen durch Nickel, teilweise in Kombination mit Mangan ersetzt.
  • Semi und Cybertruck sollen eine High-Nickel-Kathode erhalten, die ausschließlich aus Materialien besteht, die im Umfeld der Fabrik in Nevada gefördert werden.
  • Die Anode soll aus Roh-Silizium bestehen, das beschichtet wird. Das ermöglicht höhere Energiedichten, birgt aber die Gefahr, dass Silizium sich bei Beladung ausdehnt und porös wird. Tesla behauptet, das Problem der mangelnden Lebensdauer solcher Anoden gelöst zu haben.

Alle Veränderungen sind hier im Überblick zusammengefasst (Quelle: P3 Instant Analysis):

Zusammenfassung Battery Day
Analyse der P3 Automotive GmbH / electrive

Integration weiterer Geschäftsbereiche

Bemerkenswert ist, wie konsequent Tesla agiert. So entsteht in Nevada eine eigene Recycling-Anlage - man habe sich das, was ein Dienstleister (womöglich Redwood Materials von Tesla-Mitgründer JB Straubel) geleistet habe, und sei zur Erkenntnis gekommen, es effektiver zu können. Auch beim Thema Rohstoffe werden Lieferketten konsequent verkürzt - dazu will Tesla sogar zum Mining-Unternehmen werden und Lithium weltweit bislang einzigartig aus Tonschichten gewinnen. Und zwar in Nevada, also in unmittelbarer Umgebung zur Gigafactory.

In der Summe will Tesla die Kosten für Batterien um 56 Prozent reduzieren - bei gleichzeitiger Steigerung der Reichweite um 54 Prozent. Die Investitionen pro Gigawattstunde sinken so um sagenhafte 69 Prozent. Pro Gigawattstunde wird der Platzbedarf in der Fertigung um den Faktor 10 sinken - das ermöglicht den Bau einer Terafactory auf einem Gelände das kleiner ist als die 150 GWh-Gigafactory in Nevada.

Tesla kündigt Model S Plaid an und verspricht 25.000-Dollar-Fahrzeug

Als konkretes Ergebnis für die Modellpalette hat Tesla insbesondere zwei Ankündigungen gemacht: Ende 2021 kommt das Tesla Model S Plaid auf den Markt, das die 0 auf 96 km/h in 1,9 Sekunden bewältigen soll.  Der Plaid-Antrieb besteht aus drei Elektromotoren. Damit wird das Fahrzeug, das ab 139.000 Dollar bereits bestellbar ist als direkter Konkurrent zu Porsche Taycan und Lucid Air positioniert. Die Reichweite soll leicht höher als beim Air sein - bei ungefähr 838 Kilometern (Air 832 km).

Batteriezelle Tesla Auswirkungen Fahrzeuge

Die angekündigten, bahnbrechenden Veränderungen mit der 4680er-Batteriezelle brauchen noch Zeit bis zur Skalierung. Seit Monaten arbeitet Tesla an der Kato Road in Fremont, unweit der dortigen Fabrik, am Aufbau einer Pilotlinie mit 100 Gigawattstunden Kapazität. Alle drei bis vier Monate liefert die Tochter Grohmann verbesserte Maschinen, um die Prozesse in den Griff zu bekommen. Tesla berichtet, man sei nun bei der vierten Generation - und rechnet damit, dass die siebte Generation dann fehlerfrei funktionieren wird.

Aus Pilotlinie werden Terafactories

Bedeutet: In 12 bis 15 Monaten ist mit den ersten Zellen der Pilotlinie zu rechnen. Innerhalb von drei Jahren sollen alle genannten Vorteile ihre Wirkung entfalten. In Berlin wird übrigens auch eine Zellfertigung entstehen - das hat Tesla nun endgültig bestätigt.

Greifen alle Maßnahmen könnte 2023 das lange erwartete, für jedermann erschwingliche kleine Elektroauto von Tesla auf den Markt kommen. Das vermutlich "Model 2" heißende Modell soll laut Elon Musk für 25.000 US-Dollar zu haben sein. Wir warten gespannt darauf.

Während Fertigungs- und Batterieexperten wie Sandy Munro oder Andere den Mut und die Entschlossenheit von Tesla gelobt haben, hat die Wall Street zunächst mit Ernüchterung reagiert und die Aktie absacken lassen. Klar ist, dass die sehr technische und schnelle Präsentation beim Battery Day nur für denjenigen verständlich war, der sich vorher damit bereits auseinandergesetzt hat.

Diese Leute haben erkannt, dass Tesla eine Revolution anschiebt, die alle Verbrenner-Fahrzeuge innerhalb weniger Jahre unverkäuflich macht. Gleichzeitig sind die Batteriehersteller unter Druck, ihr Geschäft nicht teilweise an Tesla zu verlieren.

Tesla ruft Wettbewerber zum Nachahmen auf

Trotzdem: Alleine wird Tesla die Beschleunigung des Übergangs zu erneuerbaren Energien nicht schaffen. Bis 2030 ist es das Ziel, drei Terawattstunden Fertigungskapazität zu haben - das reicht für 20 Millionen Fahrzeuge und eine Reihe von stationären Stromspeichern. Werden andere dem Beispiel Teslas folgen?

 


nextnews #119 mit Skoda Enyaq Tesla Model Y und VW ID.4

Tesla-Rabattfalle, neue Batteriezelle, ID.4-Leak und mehr - nextnews #121

Achtung! Wer ein sofort verfügbares Tesla Model 3 aus dem Marktplatz-Angebot des Autobauers kaufen will, der muss genau hinschauen. Denn: Zwischen den Neuwagen verstecken sich auch einige “Schwarze Peter”. Nämlich: Tesla Model 3 Gebrauchtwagen mit Laufleistungen meist im Bereich 2.000-10.000 km, verbunden mit Preisabschlägen von meist 2000-4000 €. Mehr zur Tesla-Rabattfalle und vielen weiteren Elektroauto-News der Woche gibt es hier in den #nextnews oder direkt im Youtube-Channel per Video.

Tesla-Preisfalle: Tipps, wie man nicht hineintappt

Problem an der Sache: Die beschriebenen Autos sind NICHT BAFA-fähig und damit ganz klar ein Angebot zu Ihrem Nachteil der Kunden, weil sie Sie 2.000 bis 4.000 Euro mehr kosten als ein Neuwagen mit staatlichem Umweltbonus.

Viele Käufer gehen davon aus, dass Gebrauchtwagen jetzt auch förderfähig seien. Im Gesetz ist es aber eindeutig geregelt: “Um den maximal förderfähigen Bruttogesamtfahrzeugpreis für Gebrauchtfahrzeuge zu bestimmen, werden wegen des typischen Wertverlusts auf dem Wiederverkaufsmarkt 80 Prozent des Listenpreises des Neufahrzeugs (brutto, inklusive Sonderausstattung) angesetzt und der Bruttoherstelleranteil davon abgezogen. Dies gilt entsprechend für Leasingfahrzeuge.”

Auf unserer nextmove Gebrauchtwagen Angebotsseite steht daher ganz oben, explizit und in fett: Unsere Gebrauchtwagen-Angebote sind nicht BAFA-förderfähig. Bei Tesla fehlt dieser Hinweis. Das Angebot ist nach unserer Einschätzung nicht transparent für die Kunden. Tesla gibt auf gebrauchte Model 3 einen Rabatt von 2000-4000€  - also weit entfernt von den geforderten 20% und damit nicht förderfähig.

Daher gilt: Augen auf beim Fahrzeugkauf - sonst tappt man in die Tesla-Preisfalle.

https://youtu.be/33H1AYJjGHQ

Tesla Battery Day: electrek leaked neues Zell-Design

Kurz vor dem Tesla Battery Day am 22. September zeigt Electrek.co geleakte Bilder vom mutmaßlich neuen Tesla-Zelldesign. Laut Fred Lambert handelt es sich dabei um die von Tesla selbst entwickelten Zellen aus dem lange geheim gehaltenen Roadrunner Projekt. Der Durchmesser der neuen Zelle ist (mindestens) doppelt so groß wie die 2170er Zellen, die derzeit im Model 3 und Y verwendet und von Panasonic in der Gigafactory Nevada hergestellt werden.

Die Verdoppelung des Durchmessers einer Batteriezelle ergibt das vierfache Volumen in der Zelle. Dadurch braucht es weniger Gehäuse und weniger Zellen pro Batterie-Pack, was die Kosten reduziert. Die Zellen sollen ohne den klassischen Elektroden-Leiter auskommen, was die Konstruktion vereinfacht und Material- und Produktionskosten spart. 

Tesla hat hierauf ein Patent beantragt, das Elon Anfang des Jahres als „viel wichtiger als es klingt" bezeichnete. Electrek geht davon aus, dass zum Battery Day noch mehr als nur eine neue Batteriezelle zu enthüllt wird. Unter dem Code-Namen Palladium wird ein großes Update für Model S und X erwartet. Drei Motoren, eine überarbeite Karosserie und signifikante Leistungssteigerung soll es bringen.

Electrek hält es für denkbar, dass für das Model S und X eine weitere spezielle Zelle präsentiert wird, die mehr Reichweite, höhere Ladegeschwindigkeit und ausgesprochene Rennstreckenqualitäten bedeuten. Am Dienstag wissen wir alle mehr und es wird sich zeigen, wie solide Fred Lamberts Quellen sind. In der Vergangenheit lag er meistens richtig.

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • EnBW und Tank & Rast haben einen neuen Schnellladepark an der Raststätte Werratal Süd an der A4 in Hessen eröffnet. Das Besondere: Die Ladestationen befinden sich vereint unter einem Dach direkt neben den Zapfsäulen für fossile Kraftstoffe.
  • VW-Chef Herbert Diess sagte kürzlich, er habe das Modell Y getestet und sehe es als in vielen Aspekten als "Referenzfahrzeug" für die eigenen Elektroautos. Diese Woche sind VW-interne Dokumente aufgetaucht, die zeigen, wie stark man sich im Design am Model Y orientiert hat. Das Bild zeigt den bisher besten Größenvergleich zwischen den beiden elektrischen SUVs. Sofort fällt auf, dass sie sich in der Größe extrem ähnlich sind, nur der Formfaktor an Schnauze und Heck unterscheidet sich geringfügig. Mehr dazu hier.

nextnews #121 Themenübersicht:

00:00 Intro

01:02 Supercharger für alle

02:47 Battery Day Leaks

04:19 Model 3 Upgrade

05:58 Gigafactory 5 Update

08:23 Rabatt Falle

13:13 Alte vs. Neue Welt

15:48 Gewinner E-Auto-Vergleich

17:31 Erlkönig-Schau

18:43 Neues vom E-Auto Markt


nextnews #119 mit Skoda Enyaq Tesla Model Y und VW ID.4

VW ID.4-Preise, Elon Musk in Grünheide, Skoda Enyaq - nextnews #119

Die Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland und Europa steigen. Die nextnews #119 bieten natürlich alle wichtigen Zahlen hierzu. Kleine Vorausschau: Der Anteil der reinen Elektrofahrzeuge an den Neuzulassungen lag im August bei 6,4 Prozent - und Fahrzeuge wie der Volksstromer ID.3, der Herausforderer Polestar 2 und viele weitere werden erst ab September oder danach ausgeliefert. Bedeutet: Der jetzige Rekordwert wird nicht lange Bestand haben. Dazu bieten wir Informationen zum Skoda Enyag, zu einem neuen Tesla-Rekord und Elons Besuch in Grünheide und haben die deutschen Preise für den VW ID.4 für Euch.

https://youtu.be/Ca3uP2V5xUU

Skoda Enyaq und VW ID.4: Auf dem Sprung in den Markt

Aus dem Volkswagen-Konzern kommen diese Woche gleich zwei neue SUVs, die durchaus ähnlich sind. Zuerst feierte der Skoda Enyaq, der in Tschechien auf Basis des MEB-Baukastens hergestellt wird, seine Weltpremiere. Der VW ID.4, wie das Video von Thomas Geiger zeigt, etwas kleiner und etwas teurer, soll am 23. September der Welt präsentiert werden.

Optisch ist der Skoda Enyaq klar ein SUV, aber mit dem steilen Heck eines Kombis und natürlich einem entsprechend großzügigen Platzangebot. Der Kofferraum fasst 585 Liter. In Kombination mit 3 Batteriegrößen ergeben sich vier verschiedene Reichweiten von 340, 390, 510 und 460 km. Der 52 kWh Akku startet bei 33.800 €. Die mittlere Batterie mit 58 kWh startet bei 38.850,00 €. Und der große Akku mit 77 kWh und ebenfalls Heckantrieb kostet ab 43.950 €.

Schauen wir auf den VW ID.4: Als Einstiegsmodell gibt es eine Variante mit 52 kWh nutzbar für unter 37.000 €, bestellbar ab Anfang kommenden Jahres, Leistung 109 kW. Die First Edition kommt mit der großen 77 kWh-Batterie und startet unter 49.000€ bzw. als “1st Max” knapp 59.000 €. Zum Vergleich: Ein Tesla Model Y wird derzeit in Deutschland für ca. 59.000 € angeboten, und damit 10.000 € teurer als die First Edition des ID.4, der noch dazu einige Kilometer mehr Reichweite laut WLTP bietet.

Tesla bietet für den Mehrpreis allerdings einen Allradantrieb, mehr Beschleunigung und ja quasi fast schon volle Ausstattung. Was die Größe angeht, ist das Model Y etwas länger, wobei im Innenraum der ID.4 wohl einige Zentimeter mehr Platz bietet. Da sich die VW-Preise aktuell auf die First Edition beziehen, rechnen wir damit, dass VW die entsprechende Basis-Version Pro Performance mit der großen Batterie netto unterhalb der 40.000 Euro-Grenze platziert und das Auto damit in Deutschland maximal förderfähig wird.

Mehr zum ID.4 in diesem exklusiven Testvideo mit Autojournalist Thomas Geiger:

https://youtu.be/YjpHoiPHZ7U

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • Im August wurden in Deutschland 16.076 reine Elektroautos neu zugelassen. Das liegt nur knapp unter dem Allzeithoch vom Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist es ein stattliches Plus von 222 Prozent. Der Gesamtmarkt für PKW ging dagegen um 20 Prozent zurück und damit leicht erholt gegenüber den Vormonaten. Gegen den Trend steigen Elektroautos weiter stark an und kommen nun auf 6,4 Prozent, was einen neuen Rekord markiert: Jedes 16. neu zugelassene Auto war ein reines Elektroauto.  
  • Strategiewechsel bei Toyota: Auch die Japaner, die bislang eher auf Hybridtechnik zur Überbrückung setzen, bis die Brennstoffzelle so weit ist, bieten schon ab Ende des Jahres über die Luxusmarke Lexus ein rein elektrisches Fahrzeug. Bilder vom Lexus UX 300e gibt es im Video der nextnews #119.
  • Elon Musk, der Tesla-CEO war diese Woche in Grünheide: Was unser Außenreporter hierbei erlebt hat, erfahrt Ihr in den nextnews.

nextnews #119 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:48 Neuzulassungen Deutschland

03:45 Tesla Delivery Berlin

05:48 VW ID.3 News

07:09 Toyota probiert´s elektrisch

11:00 Skoda Enyaq vorgestellt

13:11 VW ID.4 Preise

16:27 Elon Musk besucht Gigafactory

19:38 EnBW machts für die Hälfte

21:55 Erlkönig-Schau

25:39 Neues vom E-Auto-Markt

27:33 Neues von nextmove


BAFA-Umweltbonus Betriebsunfall und Teslas neuer Coup

Betriebsunfall beim Gesetz zum Bafa-Umweltbonus - nextnews #118

Gab es einen Betriebsunfall bei der Gestaltung des Gesetzes zum Bafa-Umweltbonus? Die nextmove-Redaktion hat recherchiert und in der Ausgabe #118 der nextnews in dieser Woche alle Fakten zusammengetragen. Wenn Sie keine News mehr verpassen möchten, dann abonnieren Sie den Youtube-Channel von nextmove und drücken Sie auf die Glocke. Dann erhalten Sie eine Erinnerung, sobald - wie etwa jeden Freitag, 18 Uhr, die nextnews online sind - oder andere spannende Videos wie Insider- und Fahrberichte hochgeladen wurden.

https://youtu.be/a6pA5VwWxkM

Der BAFA-Umweltbonus wurde rückwirkend ab dem 4. Juni erhöht. Der frühere Umweltbonus wurde verdoppelt. Am 7. Juli wurde die entsprechende Neufassung im Bundesanzeiger veröffentlicht. Dabei ist aber ein Passus enthalten, der wichtig ist: “Der Erwerb oder das Leasing eines nach dieser Richtlinie geförderten Fahrzeugs darf nicht zugleich mit anderen öffentlichen Mitteln gefördert werden.”

Das bedeutet: Es gibt ein sogenanntes Doppelförderungsverbot, das es zuvor nicht gegeben hat. Allerdings haben Bund und Länder parallel jeweils eigene Förderprogramme aufgesetzt, die bisher ausdrücklich  als "kombinierbar" mit dem Umweltbonus galten. Betroffen von diesem Passus sind beispielsweise auch kommunale und gewerbliche Fuhrparks des Förderprogramms "Saubere Luft".

Oft wurden die Anträge dafür bereits vor längerer Zeit gestellt, dann irgendwann genehmigt, dann irgendwann Autos bestellt, die nun endlich ausgeliefert werden. Und jetzt der Schreck: Sie sind nicht mehr BAFA-fähig. Via Twitter hieß es dazu vor einer Woche aus dem Wirtschaftsministerium: “Das Zusammenspiel der verschiedenen Förderprogramme im Bereich E-Autos ist aktuell in der Abstimmung noch nicht entschieden.”

Klingt ganz so, als war das nicht alles final abgestimmt und möglicherweise gar nicht so gewollt - aber reingeschrieben hat man es trotzdem. Ein Betriebsunfall? Betroffen sind auch Förderprogramme der Länder, z.B. Berlin, NRW und Hamburg. Nicht betroffen vom ungewollten (?) Doppelförderungsverbot ist kurioserweise ein Förderprogramm des Landes Baden Württemberg, der sog. BW-e-Gutschein. Offenbar ist die Definition der Fördermittel dort anders, denn gefördert wird nicht der Erwerb sondern Betriebs- und Unterhaltskosten.

Ein solcher Fauxpas in den Förderunterlagen macht es der Elektromobilität nicht leichter. Die Folge sind Falschanträge, lange Bearbeitungszeiten. Wir vermuten, dass es bald die nächste Änderung im Gesetzestext geben wird - wir werden berichten, wenn es dazu kommt.

Verdoppelt Tesla die Ladeleistung am Supercharger-Netzwerk?

Tesla baut kräftig weiter das Supercharger-Netzwerk aus - auch in Deutschland.  Dabei erhalten auch existierende Supercharger in ganz Europa nach nur 1,5 Jahren Betriebsdauer kostenintensive Hardware-Nachrüstungen. Das macht aus unserer Sicht nur Sinn, wenn man verdammt große Pläne hat. Wir gehen davon aus, dass Tesla eine völlig neue Generation der Ladeinfrastruktur in Stellung bringt. Sind das Vorboten für das, was am Battery Day am 22. September verkündet wird?

Unser Zuschauer Florian hat ganz genau hingeschaut und liefert ein paar sehr spannende Indizien. Florian fährt Model 3 und lädt natürlich regelmäßig am Supercharger. Die Ladeleistung wird angegeben in Watt -  1000W sind entsprechend 1 Kilowatt. Die Leistung ergibt sich aus der Multiplikation von Stromstärke (Ampere) und Spannung (Volt). Die allermeisten Elektroautos laufen aktuell mit einer Batteriespannung im Bereich um 400 Volt.

Jetzt kommt die Stromstärke ins Spiel: Da entscheidet das Auto wie viel Strom der Akku verträgt. Aber es gibt auch technische Limits, konkret beim Stecker. Für CCS sind das aktuell 500 Ampere. Wenn ich jetzt mit einem Auto, z.B. ein Tesla Model 3, bei IONITY ans Limit gehe, dann lade ich mit diesen 500 Ampere vom Stecker und meinen 400 Volt der Batterie rechnerisch mit bis 200 Kilowatt Leistung.

In der Praxis sind das dann aktuell 193 Kilowatt, weil die Spannung beim leeren Akku noch paar Volt niedriger ist. Zur Erhöhung der Ladeleistung gibt es zwei Optionen: Erhöhung der Bordspannung einerseits (wie beim Porsche Taycan) und Erhöhung der Stromstärke - hier gibt es bei Ionity beispielsweise klare Begrenzungen, weil der genormte CCS-Stecker trotz Wasserkühlung nicht mehr als 500 Ampere erlaubt.

Wenn also das Model 3 mehr Leistung als 193 Kilowatt (bei IONITY) ziehen soll, dann muss Tesla die Stromstärke auf über 500 Ampere erhöhen. Und genau das macht Tesla - nämlich am Supercharger V3. Florian hat bei seinem Auto mal mitgelesen und kommt auf stattliche 680 Ampere, die das Model 3 braucht um 250 Kilowatt Laden zu können. Auf dem Typenschild steht: Nur 425 Ampere, aber Fakt ist, dass deutlich mehr Strom rauskommt.

Noch viel schneller wäre eine dritte Variante: Nämlich wenn man die Standards von Porsche und Tesla kombiniert. Das heißt, ein Auto mit 800-Volt-System (oder etwas mehr) bei zugleich erhöhten Stromstärken des Supercharger V3 Standards.

Und genau das könnte Tesla vorhaben. Denn Florians Foto vom Typenschild des V3 Superchargers zeigt auch 1000 Volt! Und das ist die eigentliche Sensation! Tesla rollt bereits eine Ladetechnologie aus, die die aktuellen Modelle nicht ausnutzen können. Rechnerisch wäre damit mehr als eine Verdopplung der aktuellen Leistung eines Model 3 möglich. Dann wären wir im Bereich 500-600 Kilowatt Ladeleistung und bei über 3000 Kilometer Nachladung pro Stunde.

Bedeutet: ein Ladestopp von 10 auf 70 Prozent könnte sich dann wirklich auf 5 Minuten verkürzen. Denkbar ist: Am 22. September zum Battery Day wird genau das verkündet und eine neue Generation Model S und X angekündigt. Das würde die Konkurrenz im Hinlick auf Reichweite und Schnellladen deklassieren. 

Das ist natürlich alles noch Spekulation, aber die Indizienlage verdichtet sich. Angeblich ist ein komplettes Schiff voller V3 Supercharger für Europa angekommen..

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • Die kurzzeitige Aktion "Gratis Laden bei Ionity" mit einer speziellen App (dazu gab es am Montag ein Video bei nextmove) ist mittlerweile beendet. Die Stadtwerke, die die Gratisaktion angeboten hatten, zogen am Dienstag die Reißleine und haben die Preise entsprechend angepasst.

nextnews 118 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:37 Betriebsunfall im neuen Gesetz zum Bafa-Umweltbonus

03:22 Teslas nächster Schlag gegen die Konkurrenz

09:54 Hintergründe zum Gratis Laden bei IONITY

11:52 Fake News im Sommerloch

13:34 Erlkönig-Schau

17:47 Neues vom E-Auto Markt

18:29 Neues von nextmove


nextnews 117 mit Lob von der Bundesregierung für Tesla und mehr E-Auto-News der Woche

Bundesregierung lobt Tesla-Bautempo und mehr Elektroauto-News der Woche

Nanu? Der Mittelstandsbeauftrage der Bundesregierung und Energie-Staatssekretär Thomas Barreiß hat das Bautempo von Tesla in Grünheide bei der Gigafactory Berlin gelobt: „Tesla zeigt, was möglich ist, wenn politischer Wille sowie effiziente und schnelle Bearbeitungsabläufe bei Verwaltung und Gerichten auf Umsetzungswillen in Wirtschaft und Industrie treffen.“

nextnews 117 Tesla-Lob der Bundesregierung

Neben dieser überraschenden Aussage haben wir in den #nextnews117 wie immer die wichtigsten Elektroauto-News der Woche zusammengefasst - und blicken auch auf die Reaktion von Maingau Energie nach dem Aufreger der Woche.

Aktuelle Situation an Superchargern

Vor zwei Wochen hat Tesla die Leistung an Superchargern in Europa gedrosselt. Grund ist wahrscheinlich auch die Wetterlage - mittlerweile ältere Technik kann die hohen Temperaturen nicht absorbieren. Derzeit ist die Ladung von 150 Kilowatt auf maximal 120 Kilowatt reduziert.

Übrigens setzt Tesla jetzt verstärkt auf die CCS-Technologie. Ältere Model S und X-Modelle können mittlerweile zum reduzierten Preis von 299 Euro entsprechend nachgerüstet werden. Aus Sicht von nextmove-Geschäftsführer Stefan Moeller ist dieser Preis "sehr attraktiv", wenn man bedenkt, was die CCS-Option bei anderen Herstellern kostet. Damit können dann auch ältere Modelle mit 250 Kilowatt laden.

Unterdessen wächst das Supercharger-Netzwerk weiter: Unter anderem in Hilden, Eschborn, am EUREF-Campus in Berlin und am Hermsdorfer Kreuz.

Bundesregierung lobt Tesla-Geschwindigkeit

Über das Lob von beinahe höchster politischer Stelle via Handelsblatt haben wir eingangs schon berichtet. Weiter sagte Barreiß: Tesla könne damit „nicht nur den deutschen Automarkt aufmischen, sondern vielmehr auch unseren Standort Deutschland in Sachen Genehmigungsverfahren für Industrieanlagen revolutionieren.“ Tesla-Chef Elon Musk bedankte sich übrigens artig über Twitter mit "Dankeschön Brandenburg & Grünheide!".

Im Handelsblatt war nicht nur Barreiß zu Wort gekommen, sondern beispielsweise ein Vertreter der Grünen, der die Tesla-Ansiedlung als "Glücksfall für Deutschland" bezeichnete, ein FDP-Mann, der von einem gelungenen Ausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie schwärmte und nicht zuletzt Prof. Ferdinand Dudenhöffer, der Tesla als Segen für Deutschland bezeichnete und davon sprach, der Autobauer leiste "Entwicklungshilfe".

Bleibt zu wünschen, dass die Begeisterung auch anhält, wenn es bei Tesla mal nicht so rund läuft. Denn der ganze Aufwand für den Bau der Gigafactory 4 in Brandenburg kann sich für Deutschland nur lohnen, wenn Tesla nachhaltig an Ort und Stelle bleibt. Neben diesen Infos gibt es in den nextnews #117 übrigens auch wieder neue Bilder von vor Ort - reinschauen lohnt sich also.

Neuzulassungen nach Modellzahlen

Die Neuzulassungen im Juli markierten ein neues Allzeithoch für Elektroautos in Deutschland. Sage und schreibe 16.798 reine Elektroautos wurden zugelassen, was einem Marktanteil von erstmals mehr als fünf Prozent entspricht. Jedes Zwanzigste neu zugelassene Auto war ein Elektroauto.

eGolf und Zoe liefern sich dabei nach wie vor ein heißen Kopf-an-Kopf-Rennen um den ersten Platz mit jeweils neun Prozent Marktanteil. Mit größerem Abstand folgt der Hyundai Kona mit 1.688 Neuwagen - ebenfalls ein neuer Rekord. Der EQC kommen so langsam in Schwung. Einen echten Absturz auf Platz 18 erlebte das Tesla Model 3. Im zweiten Quartal gab es corona-bedingt einen Produktionsstopp in den USA und dies zeigt sich nun in den Zulassungszahlen. Im August wird es sicher wieder für einen Platz in den Top 3 reichen, denn wir kennen sehr viele, die in diesen Tagen ihr Auto bekommen.

Direkt hinter dem Model 3 auf Platz 19 erstmalig auch mit der offiziellen Typenbezeichnung der VW ID3 - bisher lief der ID.3 unter VW Sonstige. Mit 89 Fahrzeugen ein vergleichsweise unauffälliger Einstieg in die Top 20. Aber die Invasion steht unmittelbar bevor und wird im August sicher zu einer höheren Platzierung führen. Wer die nextnews aufmerksam verfolgt, der weiß, dass Zehntausend VW ID3 vorproduziert wurden und auf den Marktstart im September warten.

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • Neuigkeiten zum Aufreger der Woche: Maingau Energie hat die Preise an den Ladesäulen kräftig angehoben, dazu haben wir ein Video gemacht. Jetzt hat der Ladekarten-Anbieter reagiert: Mehr dazu sowie die ganz persönliche Einschätzung von Stefan Moeller gibt es im Video.
  • Drei Teams haben mit dem Hyundai Kona einen Reichweitenrekord aufgestellt: Autobild, Hyundai-Techniker sowie ein Team der Pressestelle fuhren beim Hypermiling über den Lausitzring. Alle drei Autos schafften mehr als 1.000 Kilometer, das beste Auto sogar 1.026.

https://youtu.be/AILS0CBdw1Y

nextnews 117 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:40 Modellzahlen im Rekordmonat Juli

02:20 Tesla gibt Vollstrom in Deutschland

05:21 Gigafactory 4 Update

09:19 Individuelles Pricing für Ladesäulen bei Maingau

12:25 Hyundai Kona Reichweitenrekord

14:09 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck & Kauftipps

16:44 Erlkönig-Schau

18:51 neues von nextmove


nextnews #116 Elektro-Boom, Tesla Model Y

Elektro-Boom in Deutschland & neue Model Y-Version - nextnews #116

Wie sehr kommt im zweiten Halbjahr 2020 der Elektro-Boom nach Deutschland? Die nextnews #116 gehen unter anderem dieser Frage nach. Und: Wir beleuchten die neue Version des Tesla Model Y: Lohnt sich ein näherer Blick?

nextnews #116 Elektro-Boom, Tesla Model Y

Elektro-Boom in Deutschland

Am vergangenen Mittwoch hat das Kraftfahrtbundesamt die Zulassungszahlen für Juli veröffentlicht. Der Gesamtmarkt Pkw ist demzufolge weiterhin schwach, Benziner und Diesel liegen bei einem Rückgang von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Trotzdem gibt es klare Gewinner im Markt: Im Vergleich zum Juli 2019 hat sich die Zulassung-Zahl von Wohnmobilen fast verdoppelt und die der E-Autos nahezu verdreifacht. Bedeutet: Es gibt mal wieder einen neuen Rekordmonat mit 16.798 E-Autos. Die Elektro-Quote bei den Neuzulassungen steigt damit auf 5,3 Prozent. Das heißt jeder 20. Neuwagen war im Juli elektrisch.

In den kommenden Monaten rechnen wir mit ähnlich hohen Zahlen bzw. weiteren Steigerungen. Das hat mehrere Gründe: Opel und Peugeot fangen jetzt erst richtig an, ihre bestellten Kleinwagen auszuliefern. Viele neue Modelle wurden bislang noch überhaupt nicht ausgeliefert und kommen erst noch, z.B. Honda-e, Mazda MX30, Polestar 2 und natürlich ganz viele VW ID.3.

Tesla hat im Juli den zweiten schwachen Monat in Folge hingelegt. Nur 203 Model S, X und 3 wurden zugelassen. Das liegt aber sehr wahrscheinlich nicht an mangelnder Nachfrage, sondern eher am Nachlauf der Corona-Produktionspause. Wir erwarten sehr hohe Verkaufszahlen für das Tesla Model 3 im zweiten Halbjahr.

Auch in der Vermietung bei nextmove verspüren wir ein deutlich gestiegenes Interesse am Thema Elektromobilität. Verzögernd wirkt sich derzeit noch aus, dass viele Kfz-Zulassungsstellen derzeit nur mit sehr langen Bearbeitungszeiten von mehreren Wochen agieren können, so z.B. Berlin und Frankfurt. Veröffentlicht wurden wie immer zunächst nur Zahlen auf Segment- und Herstellerebene. Die Modellzahlen für die einzelnen E-Autos liegen aktuell noch nicht vor, die gibt´s in Ausgabe Nr. 117.

Tesla Model Y mit Heckantrieb

Das US-Magazin electrek.co berichtet diese Woche, dass ein Model Y mit Heckantrieb schon in Kürze ausgeliefert werden könnte. Demnach sei eine kleine Serie als Produktionstest gelaufen. Meist ist dies einer der letzten Schritte vor dem Verkaufsstart.

Derzeit gibt es das Fahrzeug nur als Allrad-Version, was natürlich zu einem höheren Preis führt. Elon Musk hatte aber zuletzt die zu hohen Preise seiner Autos beklagt - zumindest in dieser Variante könnte indirekt etwas Abhilfe geschaffen werden.

Für den Heckantrieb wird ein Preis von ca. 48.000 US Dollar erwartet und damit ca. 2000 Dollar unter der Allrad-Version. Wichtig: US-Preisangaben sind ohne MwSt.

Eine ursprünglich geplante Version mit kleinerer Batterie hatte Elon Musk ja kürzlich abgesagt. Wir gehen davon aus, dass Tesla nächstes Jahr in Deutschland von Beginn an die Variante mit Heckantrieb anbieten wird... oder vielleicht auch muss. Denn Konkurrenz belebt das Geschäft und es kommen ständig neue Autos, so auch VW mit dem ID.4.

Wir sind gespannt, ob VW zum Großangriff bläst und den Einstiegspreis vielleicht sogar unter 40.000€ netto in der Basis platziert, um 2021 noch die maximale Förderung von 6000€ zu bekommen. Auch der Konzernbruder Skoda Enyac startet ja bald…

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • Erster Polestar-Space in Düsseldorf: Am 21. August geht es los und bei Polestar heißt es auch nicht Store sondern Space. Insgesamt 50 Polestar Spaces sind bis Ende 2020 geplant, davon 7 in Deutschland.
  • Ford und Daimler scheinen, glaubt man dieser Halbjahres-Bilanz, mit hohen Strafzahlungen durch Nichteinhaltung der CO2-Flottenemissionswerte rechnen zu müssen. Bei Daimler hilft "wohl nur noch ein Wunder", offenbar nimmt der Konzern Strafzahlungen und Imageverlust in Kauf. Ford könnte noch eine Spontanehe mit einem E-Auto-Hersteller retten. Lassen wir uns überraschen.

https://youtu.be/CW6QO0HZqoo

nextnews 116 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:35 Tesla Model Y mit Heckantrieb

02:14 Neuer Tesla Store

03:05 Erster Polestar Store in Düsseldorf

03:47 Elektro-Boom in Deutschland

06:16 Saftige CO2-Strafen für Ford und Daimler?

10:41 Erlkönig-Schau

12:03 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck & Kauftipps

14:43 Neues von nextmove


nextnews #115 Teaser mit Tesla, Volkswagen und Polestar 2

ID.3-Verkaufsstart gelingt, Tesla als Starthelfer und mehr Elektroauto-News - nextnews #115

Die nextnews kennen kein Sommerloch: Die Folge #115 ist vollgepackt mit Informationen rund um Tesla, den Polestar 2 und den VW ID.3 einen Monat vor der Auslieferung.

nextnews #115 Teaser mit Tesla, Volkswagen und Polestar 2

Gute Nachfrage: ID.3-Verkaufsstart gelingt

Ende August sollen bei den VW-Händlern die Vorführwagen eintreffen. Offizielle Markteinführungsveranstaltungen sollen ab dem 21. September stattfinden. Erste Probefahrten starten ab dem 11. September. Möglichst am selben Tag wollen wir auch bei nextmove mit den ersten ID.3 in der Flotte starten, die Verteilung auf die Standorte wird dann natürlich noch etwas dauern.

Die aktuelle Zeitplan zeigt: VW hat aufs Tempo gedrückt und die bisherigen Zeitpläne noch etwas vorgezogen. An den Logistik-Standorten der vorproduzierten 1ST Edition Fahrzeuge werden offenbar bereits die Software-Updates zur Auslieferung aufgespielt.

Dazu gab es diese Woche einen interessanten Bericht in der Kreiszeitung aus Niedersachsen. Allein an einem Standort in Rehden bei Vechta wird man 11.500 VW ID3 mit Updates versorgen. 120 Fahrzeuge können dort in einer großen Halle parallel mit Updates bespielt werden. Das erste große Update dauert ca. 7 Stunden. Anschließend bekommen die Fahrzeuge weitere Informationen vom Laptop. Die Kreiszeitung zeigt in ihrer Online-Ausgabe sogar ein Foto aus der Halle von aufgereihten ID3 die mit den Laptops verbunden sind.

Mehr dazu auch hier in der KreiszeitungAktuell wird der ID.3 neben Rehden im VW-Werk in Zwickau sowie in Emden geflasht. Offenbar gelingt es VW, mit dem ID.3 neue Kunden anzuziehen: Laut VW-Vertriebschef Jürgen Stackmann haben etwa 85 Prozent der ID.3 Probooker, zuvor noch keinen VW gekauft. „Der ID.3 kommt bei Leuten gut an, die etwa zehn Jahre jünger sind als das durchschnittliche Alter unserer Kunden, welches in Europa bei 58 Jahren liegt“, so Stackmann

 

Tesla als Starthelfer für etablierte Autobauer?

Wird Tesla zum Starthelfer etablierter Konzerne? Klar ist: Die Experten sind sich einig, dass Tesla in Sachen Software-Architektur einen Vorsprung um Jahre hat. Autopapst Dudenhöfer spricht von fünf Jahren, der Audi-Chef Duesmann gibt 2 Jahre zu, VW-Chef Diess will mit dem ID.3 die Aufholjagd auf Tesla starten.

Aber sind die deutschen Konzerne so aufgestellt, Software von Außen, also von Tesla, einzukaufen? Elon Musk regt erneut dazu an: "Tesla ist offen für die Lizenzierung von Software und die Lieferung von Antriebssträngen und Batterien. Wir versuchen nur, nachhaltige Energie zu beschleunigen, nicht Konkurrenten zu vernichten!", twitterte der Tesla-Chef zuletzt.

Die Ansage ist nicht neu: 2014 hatte Tesla seine Patente offengelegt und Kooperationen angeboten. Auch beim Supercharger-Netz hat Tesla wiederholt erklärt, dass man es auch für andere Marken öffnen würde. Bisher allerdings nicht zu einer entsprechenden Vereinbarung mit anderen Autobauern gekommen.

Für VW stellt Teslas Angebot sicher keine valide Option dar. Mit dem MEB-Baukasten hat man ja bereits eine eigene Plattform, die man auch andere Hersteller lizenzieren möchte. So plant zum Beispiel Ford künftige Stromer auf der MEB-Plattform, um die Kosten für eine eigene Entwicklung zu sparen. "Tesla inside" - das war der Slogan, mit dem Mercedes-Entwicklungsvorstand Thomas Weber 2013 stolz die elektrische B-Klasse auf der IAA  präsentierte - in Zeiten, als es noch schick war, mit dem kleinen Tesla zu kooperieren.

Ein Comeback dieser Zulieferer-Beziehung ist aufgrund der Größe des Konzerns allerdings schwer vorstellbar. Wer könnte stattdessen zuschlagen? Fiat-Chrysler womöglich? Immerhin kauft man schon seit einer Weile CO2-Zertifikate von Tesla. Von den deutschen Herstellern könnte das Angebot für BMW am attraktivsten sein. BMW ist der kleinste deutsche Hersteller und relativ isoliert in Bezug auf Kooperationen mit anderen OEMs. Zum Konzern gehören nur 3 Marken: BMW, Mini und Rolls Royce.

Derzeit hält sich BMW alle Technologie-Optionen offen. Aber, wenn die Entwicklungs-Ressourcen im Unternehmen derart breit gestreut werden, wird es natürlich schwierig, eine marktführende Elektro-Plattform zu entwickeln. Auch wird es schwieriger die Entwicklungskosten zu amortisieren, wenn parallel andere Fahrzeuge um die Gunst der Käufer buhlen. BMW hätte also mutmaßlich den größten Nutzen, wenn sie keine eigene Plattform entwickeln, sondern die von Tesla oder eines anderen Herstellers einsetzen.

Aber das würde schwer am Selbstverständnis und Image nagen und eine Entscheidung, die wohl überlegt sein will. 

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • Der erste Polestar 2 ist mittlerweile an Kunden ausgeliefert worden: Früher als geplant. Am Hauptsitz in Göteborg wurde jetzt das erste europäische Kundenfahrzeug übergeben. Bereits nächste Woche sind die ersten Kunden in Norwegen dran und ebenfalls im August soll Deutschland folgen.
    Wir gehen davon aus, dass auch nextmove zeitnah den ersten Polestar 2 einflotten wird.
  • “Giga Berlin wird in einer unmöglich erscheinenden Geschwindigkeit gebaut werden. Die Fertigteilbauweise in Deutschland ist äußerst beeindruckend.” Wir zeigen in den nextnews #115 exklusive Bilder vom Baufortschritt aus Grünheide.
  • Beim Corsa-e gibt es neue Informationen zu Lieferzeit und Preisen: Das Unternehmen spricht von "kurzfristiger Lieferfähigkeit. Aber: Wer heute bestellt, bekommt seinen Corsa erst 2021. Einzelne Ausnahmen sind natürlich möglich, aber unsere Elektroauto-Ampel geht komplett auf ROT. Auch preislich soll es zum 1.8. Änderungen geben: Die Listenpreise für das Modelljahr 21 werden voraussichtlich leicht angehoben. Wer also gerade überlegt, einen Corsa-e zu bestellen oder vielleicht schon ein Angebot vorliegen hat, sollte aus unserer Sicht sofort aktiv werden - wenn es denn ein Corsa-e sein soll.

https://youtu.be/IPTCB6xQiiY

nextnews 115 Themenübersicht:

00:00 Intro
00:40 ID3 Software-News und Probefahrten für alle
03:20 Tesla Starthilfe für andere Hersteller
07:01 Gigafactory Update
09:53 Polestar beginnt mit Auslieferungen
10:30 Erlkönig-Schau & Ladepeak-Ranking
14:12 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck & Kauftipps
17:50 Neues von nextmove


Newsnes 114 mit Volkswagen ID.3, Tesla Palladium und Mercedes EQS

ID.3 Konfigurator unter der Lupe, Mercedes-Benz EQS, Teslas Palladium - nextnews #114

Die nextnews #114 haben es in sich: Wir riskieren einen Blick auf das Zukunftsversprechen aus dem Daimler-Konzern: Dort hat man sich mit dem Versprechen, der Mercedes-Benz EQS komme mit 700 Kilometern Reichweite ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt. Dazu beleuchten wir ein geheimes Tesla-Projekt Palladium und nehmen den Konfigurator für den VW ID.3 unter die Lupe.Newsnes 114 mit Volkswagen ID.3, Tesla Palladium und Mercedes EQS

VW ID.3: Welche Varianten gibt es und worauf muss man achten?

Der Konfigurator für den Volkswagen ID.3 ist seit dieser Woche online und bietet sage und schreibe neun vorkonfigurierte Varianten zur Auswahl. Auch hier wirkt das Angebot für Endkunden und Verkäufer erstmal sehr komplex. Das aktuell wählbare Basisfahrzeug ist der “Pro” mit der mittleren 58 kWh-Batterie und Serienausstattung zu 32.094,95 Euro brutto. Der Herstelleranteil des Umweltbonus ist hier bereits abgezogen. Nach Erhalt der staatlichen Prämie liegen wir für den aktuell günstigsten ID.3 unterhalb der 26.000 Euro-Marke, zzgl. Überführungs- & Zulassungkosten.

Wer den mittleren Akku mit maximaler Ausstattung wünscht, wählt “MAX” und legt nach Abzug beider Umweltboni noch rund 36,300 Euro auf den Tisch. Generell lassen sich die vorkonfigurierten Varianten nicht umfangreich durch Sonderausstattungen erweitern. Einzig in der Optik und im Zubehör sind sie individualisierbar.

Ab der Variante “Life” sind die abnehmbare Vorrichtung zur Befestigung eines Fahrradträgers für Anhängevorrichtungen für 380,17 Euro zu haben - und es gibt eine magische Wärmepumpe für sage und schreibe 1.242,86 Euro. Magisch deswegen weil VW bis zu 30 Prozent Reichweitengewinn bei -25°C. verspricht. Unsere eigenen Verbrauchsvergleiche mit anderen Herstellern ergaben Reichweitengewinne von um die 5 Prozent. Wir werden es im kommenden Winter natürlich ausprobieren.

Eine echter nackter Hirsch ist die Variante “Pro S”! Für unter 32.000 Euro erhält man 77 KIlowattstunden Akkukapazität in Verbindung mit Serienausstattung und damit satte 549 Kilometer WLTP-Reichweite! Wer jedoch wert auf den größten Akku,  Abstandstempomat & optional wählbare Wärmepumpe legt, muss schon zur Top-Variante “Tour” für 38.852,44 Euro  nach Abzug der Umweltboni greifen und zahlt damit mal eben 6.000 Euro mehr.

Aber Achtung! Wer den größten Akku wählt, erhält nur einen 4-Sitzer und keine konfigurierbare Vorrichtung für den Fahrradträger. Das liegt mutmaßlich am Gewicht des großen Akkus, der die erlaubte Zuladung limitiert. Im Konfigurator konnten wir hierzu allerdings keinen Hinweis finden.

Daimler-CEO verspricht 700 Kilometer Reichweite

Daimler-CEO Ole Källenius hat in dieser Woche  für Aufsehen gesorgt mit Aussagen zum Mercedes-Benz EQS. Das Fahrzeug soll die erste vollelektrische Oberklassen-Limousine werden. Mit dem neuen Modell soll “nächstes Jahr ein neues Zeitalter bei Mercedes eingeläutet werden." Ausgeliefert wird er also vermutlich erst 2022.

 

 

Gefertigt werden wird die Limousine in Daimlers modernster Fabrik: der „Factory 56“ in Sindelfingen bei Stuttgart. Das Auto soll nicht nur bei Luxus, Komfort und Sicherheit neue Maßstäbe setzen, sondern auch bei der Reichweite. Denn Källenius kündigte eine Reichweite von mehr als 700 Kilometern an - und zwar mit einer Akkukapazität von lediglich 100 Kilowattstunden. Auf Nachfrage von Golem bestätigte ein Daimler-Sprecher, "...dass dies nur mit einer Batterie von mehr als 100 kWh möglich sein wird. Da der EQS auf einer neuen, rein elektrischen Architektur von Mercedes-Benz aufbaut, sind Batteriegrößen in dieser Dimension möglich.”

Pikant: Die Prototypen, die wir in den vergangenen Wochen an Ladesäulen erwischt haben, kommen aktuell nur mit einem 400-Volt-System.

Der Volkswagen Fahrstromtarif We Charge - was steckt dahinter?

 

VW hat sein Elektromobilitätsangebot komplettiert und hat den neuen Fahrstromtarif “We Charge”  mit mehr als 150.000 Ladepunkten europaweit vorgestellt. Angeboten wird der Dienst von dem hauseigenen Stromanbieter “Elli” und ist in die “We Connect ID”-App integriert. Starten soll der Ladedienst mit Markteinführung des ID.3. Nutzer müssen eine eigene, kostenfreie Volkswagen ID anlegen und können dann Ihren Ladetarif frei wählen.

Das Ganze sieht bereits auf den ersten Blick sehr komplex aus, und wird auch beim tieferen Lesen nicht einfacher. Für alle Fahrzeuge steht der sog. WeCharge Free Tarif zur Verfügung ohne feste Vertragslaufzeit und mtl. Grundgebühr, aber mit Session-Fee je Ladevorgang. Laut Pressegrafik sind die Tarife “Charge Go” und “Charge Plus” für ID Besitzer und Besitzer anderer Modelle zu unterschiedlichen Preisen buchbar:

nextnews We Charge Tarif

Im höchsten Tarif “Charge Plus” für rund 10 Euro im Monat in den ersten drei Jahren beträgt der Kilowattstunden-Preis beim Ionity-Schnelllader nur noch 29 Cent mit 16 Prozent Mehrwertsteuer. Für Vielfahrer ist das also ein attraktives Angebot an Ionity Ladesäulen und liegt sogar unter dem Preisen am Supercharger. Zudem bietet der Tarif die Möglichkeit mit einer Ladekarte fast alle Ladesäulen aktivieren zu können.

An allen Ladesäulen gilt allerdings eine individuelle Preisgestaltung, die in der App je Säule in Erfahrung gebracht werden muss. Gemäß dem Kleingedruckten gibt es je nach Betreiber Preise auf Basis von kWh, Zeit, Sitzung oder in beliebiger Kombination dieser drei. Weiterhin können Standgebühren anfallen.

WeCharge und die dazugehörige App kann auch mit den “ID Chargern”, also den hauseigenen Wallboxen verbunden und so Ladevorgänge und Kosten ebenfalls nachvollzogen werden.

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • Der Schweizer Energieversorger Alpiq hat zum 1. Juli den Fahrstromanbieter Get Charge übernommen. Beim ebenfalls zur Gruppe gehörenden E-Auto Abo-Anbieter Juicar haben sie einen Tag vorher den Stecker gezogen. Die Begründung: “Wir haben unsere zukünftige Position auf dem abonnementbasierten Mobilitätsmarkt sorgfältig geprüft und erkannt, dass wir mit einem reinen Elektro-Abonnementmodell unserer Zeit vielleicht zu weit voraus sind.”
  • Tesla arbeitet am Projekt Palladium, wie electrek.co diese Woche berichtet. Dahinter verbirgt sich die Arbeit an einem neuen Fahrwerk, neuen Batteriemodulen sowie neuen Motoren für Model S und Model X. Auch eine neue Karosserie ist im Gespräch. Fred Lambert vermutet zudem, dass auch ein Interieur Design Update ansteht, welches für ihn längst überfällig ist. Mehr Aussagen dazu wird es vermutlich zum Battery Day am 22. September geben.

https://youtu.be/GAc-y1eQI4g

nextnews 114 Themenübersicht:

00:00 Intro
01:10 We Charge Ladetarif vorgestellt
03:02 ID.3 Konfigurator unter die Lupe genommen
05:54 Audi e-tron 55 quattro mit Herstellerrabatt
07:03 Juicar stellt E-Auto-Abo ein
08:46 Mercedes-Benz EQS mit über 700km Reichweite angekündigt
11:40 Tesla Projekt Palladium
12:45 Quartalsgewinn trotz Corona
14:20 Prototypenschau
15:00 Neues von nextmove


Tesla-Autopilot vor Gericht - im Namen des Volkes - nextnews 113

Tesla Autopilot vor Gericht, Nissan, BMW und VW - nextnews #113

Die nextnews #113 drehen sich heute um mehrere neue Fahrzeuge am Markt bzw. Weltpremieren. Und: es geht um Tesla und eine ungemütliche Gerichtsentscheidung. Tesla wurde eine Werbeaussage verboten, obwohl das Unternehmen traditionell gar keine Anzeigen schaltet... Tesla-Autopilot vor Gericht - im Namen des Volkes - nextnews 113

Urteil des Landgerichts München: Autobahn statt Autopilot?

Das Landgericht München 1 hat Tesla verboten, mit dem Begriff Autopilot für seine Fahrzeuge bzw. deren Funktionen zu werben. Man könnte einwenden: Tesla macht doch gar keine Werbung? Doch, argumentieren die Richter, auch die eigene Webseite ist Werbung.

Konkret untersagt hat das Gericht in seinem Urteil Aussagen wie "volles Potenzial für autonomes Fahren", "Autopilot: inklusive" oder "Bis Ende des Jahres: Autonomes Fahren innerorts." Die Aussagen seien für die Verbraucher aus mehreren Gründen irreführend: Weil die Autos technisch nicht fahrerlos fahren können und sie es rechtlich noch nicht dürften.

Das Gericht hat damit der Klage des Vereins Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs stattgegeben. Pikant an der Sache: Der Kläger, die Wettbewerbszentrale, hat angegeben, dass ich öffentliche Stellen sowie Beteiligte aus Forschung Autoindustrie über die Werbeaussagen beschwert hätten.

Zur Ehrenrettung dieser Tesla-Marktbegleiter muss man sagen, dass die Klage sich doch etwas hinzog: Tesla hatte im Juli 2019 auf seiner Webseite noch von Ampel- und Stoppschilder-Erkennung mit Anhalte- und Anfahrautomatik geschrieben - und deren Verfügbarkeit bis Ende 2019 angekündigt. Seitdem wurden Teile der Versprechen zurückgenommen - jetzt steht dort, dass autonomes Fahren "in naher Zukunft" möglich werden solle.

Tesla hat nun einen Monat Zeit, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Es ist davon auszugehen, dass das Unternehmen das Urteil nicht akzeptieren wird. So würde man Zeit gewinnen, um den Autopilot mit seinen Funktionen fertig zu entwickeln. Möglicher Lösungsweg für den Übergang: Umbenennung in "Kein-Autopilot"...

BMW iX3 startet in Deutschland

Diese Woche hat BMW Daten zu Preisen und Ausstattung zum iX3 bekanntgegeben. Das Elektroauto wird in China gebaut und zunächst an chinesische Kunden ausgeliefert. Offenbar kann das Auto ab sofort bestellt werden. Auf der Bafa-Liste der förderfähigen Fahrzeuge steht der BMW aber noch nicht, wird aber sehr wahrscheinlich mit 5000 Euro gefördert.

Der Einstiegspreis liegt bei 69.800 Euro inkl. 19 Prozent Mehrwertsteuer, denn ob dieses Jahr noch Autos in Deutschland ausgeliefert werden, ist noch nicht bekannt. Die wichtigsten Daten des BMW iX3 im Überblick:

  • Akku 80 kWh (nutzbar: 74 kWh)
  • Reichweite bis zu 460 Kilometern im WLTP-Zyklus
  • Maximale Ladeleistung: 150 Kilowatt 
  • In 34 Minuten auf 80 Prozent aufladen
  • In 6,8 Sekunden geht es auf 100 km/h
  • bei 180km/h wird abgeriegelt.
  • Die optionale Anhängerkupplung erlaubt 750kg Zuglast.

Ebenfalls neu am Markt: Nissan Ariya löst Leaf ab

Neben dem BMW iX3 gibt es auch eine Neuvorstellung von Nissan: Der Ariya ist ein Crossover, mit dem der Autobauer den europäischen Markt angreifen will. Vom ehemals weltweit meistverkauften E-Auto der Welt war der Nissan Leaf zuletzt zum Ladenhüter geworden. Der Leaf ist in die Jahre gekommen und rangiert trotz massiver Preissenkung im laufenden Jahr gerade mal auf Platz 11 in Deutschland.

Mit dem Ariya kommt der große technische Rundumschlag und alle Schwachpunkte des Leaf werden abgeräumt. Angekündigt sind 5 Varianten mit Akkus von 63 und 87 kWh nutzbarer Kapazität. Beide Akkus gibt es in Kombination mit einem Frontantrieb oder als Allrad mit Reichweiten von 340 bis 500 km nach WLTP.

Zusätzlich kommt noch eine Performance-Variante die in 5 Sekunden auf 100 km/h sprintet. Geladen werden kann dann endlich am in Europa gängigen CCS-Standard mit bis zu 130 Kilowatt Leistung. Der Akku ist endlich flüssigkeitsgekühlt. Normales AC-Laden funktioniert mit 22kW Leistung für die große Batterie bzw. 7kW beim kleinen Akku.

Die Allrad-Varianten bieten optional eine Anhängerkupplung bis 1500 Kilogramm Zuglast. Vorbestellungen sollen ab Anfang 2021 möglich sein, Marktstart dann im Herbst. Zuletzt war über einen Rückzug von Nissan aus Europa spekuliert worden - mit dem Ariya setzt Nissan aus unserer Sicht die Zeichen auf Angriff statt Rückzug. Die Preise werden aber noch bekanntgegeben.

Weitere Elektroauto-News der Woche:

  • Ab kommenden Montag kann der ID.3 verbindlich für alle bestellt werden. Alle Infos hierzu gibt es im unten verlinkten Video "nextnews #113".
  • Zulassungszahlen in Deutschland: Im Juni wurden 8119 Elektroautos in Deutschland zugelassen. Ein sattes Plus von 46 Prozent im Vergleich zum Mai.
    Elektroautos haben nun 3,7 Prozent Marktanteil. Die Welle rollt langsam aber sicher an...

https://youtu.be/bEjPLFiZ8ek

nextnews 113 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:36 Zulassungszahlen in Deutschland

02:01 Polestar 2 im Test

03:47 BMW iX3 startet in Deutschland

05:17 Nissan gibt nicht auf

07:06 ID3 Verkaufsstart für alle

10:12 Tesla News mit Gigafactory 4

12:34 Urteil gegen Tesla Autopilot

15:32 Prototypenschau

16:33 Neues vom E-Auto-Markt, Faktencheck & Kauftipps

19:05 Software-Bug Hyundai Kona & Kia e-Niro

20:09 neues von nextmove

23:10 ARD: Der nächste wird ein Elektro - wirklich?


Tesla Fail und Rekord - Ankunft von Polestar 2 - nextnews 112

nextnews #112: Tesla Fail, Polestar 2, Byton & e.Go vor Aus

Tesla Fail und Rekord - Ankunft von Polestar 2 - nextnews 112Die nextnews #112 drehen sich am ersten Juli-Freitag um einen Tesla Fail in Sachen Mehrwertsteuer, um den Polestar 2 auf dem Weg nach Europa, und um das drohende Aus für Byton & e.Go. Als besonders Schmankerl freuen wir uns darüber, dass Bloch nextmove erklärt.

Tesla Fail: Verliert das Model 3 die Umweltprämie?

Am Mittwoch ist Tesla im Zuge der Mehrwertsteuer-Umstellung ein großer Fehler unterlaufen. Dieser passierte beim Kauf eines Tesla Model 3 als Neuwagen. Der Hintergrund: Im Konfigurator gab es neue, auf volle tausend Euro gerundete Preise. Auf den zweiten Blick fällt auf: Tesla hat die Preise leicht angehoben - und lag damit über der Grenze von 40.000 Euro für die Umweltprämie.

Das Resultat: Wir erhielten auf allen Kanälen reichlich Anfragen, ob die Förderung von 6.000 Euro nun auf 5.000 Euro reduziert würde, weil der Nett-Listenpreis der Basisversion ausschlaggebend ist. Aber: Die Tragweite ist noch größer - denn damit hätten sämtliche Model 3 ihre Förderfähigkeit eingebüßt.

Im Gesetz steht:  “Zur Sicherung des Eigenbeitrags der Automobilindustrie wird der Bundesanteil am Umweltbonus nur gezahlt, wenn der Netto-Kaufpreis (exklusive Mehrwertsteuer) des Basismodells für den Endkunden ….. um mindestens 3 000 Euro … unterhalb des dem BAFA vorliegenden Nettolistenpreises des Basismodells in Deutschland (BAFA Listenpreis) liegt.”

Genau diese Bedingungen hatte Tesla durch die Preisanpassung um genau 70 Euro verfehlt. Erst gestern wurde der Preis dann wieder um 100 Euro Brutto reduziert und damit das Problem behoben. Besteller vom Mittwoch haben uns geschrieben, dass ihre Bestellungen korrigiert werden. Als Grund für die Probleme gibt ausgerechnet Tesla übrigens "IT-Schwierigkeiten" an.

Aber Tesla hat diese Woche noch mehr Schlagzeilen gemacht: Einerseits überholte der Autobauer Toyota als wertvollsten Autokonzern der Welt mit einem Aktienkurs von zeitweise 1.200 Dollar. In Frankfurt übersprang das Papier die Marke von 1.000 Euro locker, und kratzte an der 1.100 Euro-Marke. Der Grund für den Höhenrausch: Trotz wochenlanger Corona-Pause hat Tesla die Analysten-Erwartungen bei den Auslieferungen und den produzierten Fahrzeugen im 2. Quartal 2020 übertroffen. Es gelang dem Unternehmen, 90.650 Fahrzeuge auszuliefern - und mehr als 80.000 zu produzieren. Analysten waren im Schnitt von 72.000 ausgelieferten Elektroautos ausgegangen.

Ob die Auslieferungen für den vierten Quartalsgewinn in Folge reichen, wird sich in einigen Wochen bei der Vermittlung der Quartalszahlen zeigen. Elon Musk hatte vergangene Woche zunächst davon gesprochen, es werde "super knapp". Und anschließend in einer geleakten E-Mail an die Mitarbeiter deren exzellente Arbeit gelobt. Zwischen den Zeilen lässt sich heraushören: Es könnte geklappt haben mit dem vierteln Quartalsgewinn in Folge. Damit könnte Tesla in den wichtigen Index S&P 500 aufsteigen.

Bloch erklärt nextmove

Besonders stolz sind wir auf die folgende Entwicklung: auto-motor-sport-Redakteur Matthias Bloch hat in einem Video unseren Reichweitentest mit dem Tesla Model Y analysiert. Das 45-minütige Reaktions-Video ist hier zu sehen:

<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/cOwoQ5JTxHM" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe>

Wir waren sehr überrascht, weil es zuvor keinen Kontakt mit uns gegeben hat. Die Einladung zum Kaffee hat unser Geschäftsführer Stefan Moeller natürlich gerne angenommen. "Ich freue mich auf den Plausch zur Elektromobilität und hätte auch schon Ideen für ein gemeinsames Vergleichs-Testvideo", so Stefans Kommentar in den nextnews.

Weitere Elektroauto-News:

  • Unterdessen sieht es bei zwei E-Auto-Herstellern nicht so richtig gut aus: Byton hat diese Woche verkündet, den Betrieb für ein halbes Jahr einzustellen. Seit April ist schon die Hälfte der Belegschaft in den USA beurlaubt. Jetzt werden nahezu alle Mitarbeiter weltweit entlassen. Die Chancen, dass es doch noch weitergeht, sind gering. Damit verschwindet ein Hoffnungsträger vom Markt - noch bevor die ersten Bytons in Serie produziert werden konnten.
  •  Wenig Positives gibt es auch vom Aachener Startup e.Go Mobile zu berichten. Das Unternehmen befindet sich in einem Insolvenzverfahren im Schutzschirmverfahren. Das bedeutet: Der bisherige Vorstand bleibt im Amt, er teilt sich die operative Verantwortung mit zwei vom Amtsgericht Aachen eingesetzten Anwälten. 2019 wurden 540 e.Go Life gebaut. Für Juli kündigte der Autobauer an, die Produktion und weitere Entwicklungen auszusetzen. Unternehmensgründer Prof. Schuh bleibt weiter Optimist: Er möchte die vielen erfreulichen Investorengespräche zu einem guten Ende führen. Wir bleiben dran!
  • Erfreulicher sind die Nachrichten von Polestar: Vor einigen Tagen sind die ersten Serienfahrzeuge in Europa angekommen. Weitere Kundenfahrzeuge auch für den deutschen Markt sind per Schiff unterwegs. Polestar garantiert für aktuelle Bestellungen eine Auslieferung noch in 2020 und somit mit 16 Prozent Mehrwertsteuer. Wer vor der Kaufentscheidung eine Probefahrt machen möchte, kann sich auf eine Roadshow freuen. Diese wird in Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München Station machen. 

https://youtu.be/_vT4E5x2oPI

nextnews 112 Themenübersicht:

00:00 Intro

00:40 Erste Polestar 2 für Deutschland

02:33 VW Werk in Zwickau ab jetzt voll-elektrisch

04:49 Byton vor dem Aus

05:45 Insolvenz e.Go

06:51 Update zur Gigafactory 4

08:27 Möglicher Rückruf bei Tesla

09:29 Preis-Fehler beim Model 3

12:53 Tesla auf Alltime High

13:39 Prototypenschau

14:28 Verfügbarkeits-Ampel

16:08 Neues von nextmove


nextnews 111 - Elektroauto-News der Woche Vorschau

nextnews #111: Opel Mokka vorgestellt, bald Lithium aus Deutschland und weitere E-Auto-News der Woche

nextnews 111 - Elektroauto-News der Woche VorschauDie nextnews #111 sind gespickt mit Nachrichten aus der E-Auto-Szene, die derzeit regen Zuspruch erfährt. Wir sind davon überzeugt, dass man das demnächst auch in Zulassungs- und Verkaufszahlen bemerken wird. Der rasante Siegeszug der Elektromobilität hat begonnen. Dieses Mal geht es in den nextnews Nummer 111 unter anderem um den neu vorgestellten Opel Mokka, die Frage, ob es bald Lithium aus Deutschland geben wird - und um weitere E-Auto-News und Fundstücke der Woche.

Opel Mokka: Drittes Elektroauto der Marke vorgestellt

Der Autobauer Opel hat jetzt mit dem Mokka-e ein weiteres Elektroauto vorgestellt. Vergangenen Mittwoch wurde das finale Design des Autos auf dem Youtube-Kanal von Opel präsentiert. Es ist das dritte Elektroauto von Opel - der Mokka-e folgt auf den Corsa-e und den Ampera-e. Allerdings den Corsa und den Mokka gibt es auch weiterhin (noch) als Verbrenner. Hintergrund sind hierfür Kosteneinsparungen durch die Nutzung einer einheitlichen Plattform.

Bei den inneren Werten überzeugt der Mokka-e mit Altbekanntem: Corsa-e, Peugeot e208 & e2008, aber auch DS3 Etens Crossback nutzen die identische Plattform aus dem PSA-Konzern. Bedeutet: 50 Kilowattstunden-Akku, 100 Kilowatt Motorleistung, schnelles Laden an CCS mit bis zu 100 Kilowatt Leistung, Normalladen mit entweder 7 Kilowatt einphasig oder - gegen Aufpreis - mit dreiphasigen 11 Kilowatt. Die Reichweite nach WLTP ist mit vorläufigen 322 Kilometern angegeben.

Das Gesicht des Mokka soll das neue Markendesign zeigen, es gibt ein volldigitales Cockpit, LED-Licht in Serie. Neben dem Abstandstempomat soll es auch einen Autopilot geben, der das Auto mittig in der Spur hält - bei Opel heißt das “aktiver Spurhalte-Assistent”. Bestellstart soll diesen Sommer sein, die ersten Autos kommen dann Anfang 2021 zum Kunden. Zum Preis gab es noch keine Infos. Das Video kann hier angeschaut werden:

https://youtu.be/UFT8-B17qg4

Kommt sauberes Lithium bald aus Deutschland?

Es gibt aktuell einige interessante Projekte, in denen es um sauberes Lithium für Elektroautos geht. Lithium ist derzeit der wichtigste Rohstoff für Elektroautos, weil die Batterien nicht ohne größere Mengen auskommen. Aber: Am kobaltfreien Akku arbeiten Tesla, CATL und andere Batteriehersteller längst. Premieren in Fahrzeugen in Kürze zu erwarten. Über mögliche Probleme im Zusammenhang mit der Förderung in Südamerika wird immer mal wieder berichtet.

Jetzt berichten DIE WELT und Cleanthinking, dass Lithium sogar in Deutschland gewonnen werden könnte. Aber nicht durch das Abbaggern des Erzgebirges, sondern als Nebeneffekt der Geothermie im Oberrheingraben. Das zur Energiegewinnung genutzte Tiefenwasser enthält bis zu 0,4 Gramm Lithium pro Liter. Im Labor funktioniert die Abscheidung bereits recht gut. Bereits in zwei Jahren hält das Unternehmen Vulcan Energie Ressourcen GmbH, Karlsruhe, eine kommerzielle Anlage für möglich, die dann jährlich 2000 Tonnen Lithium bereitstellen könnte. An einer ähnlichen Kopplung mit Geothermie-Projekten arbeitet auch der Energieversorger EnBW - und auch auf französischer Seite gibt es mögliche Projekte.

Weitere Elektroauto-News:

  • Jaguar hat den I-Pace jetzt einem Upgrade unterzogen - einerseits kommt ein 11-Kilowatt-Lader, andererseits ein zeitgemäßes Infotainment-System. Mehr dazu im Video auf unserem Youtube-Kanal.
  • Tesla lädt schneller: Freude bei Model S und Model X-Fahrern, denn beide Elektrofahrzeuge erhielt per Software-Update mehr Ladeleistung spendiert. An V3 Superchargern in den USA sollen Model S und X mit bis zu 225 kW laden und damit 25 kW mehr als bisher.
    Damit wird der Abstand zum Model 3 und Y verkürzt, die bis 250 kW schaffen.

https://youtu.be/DPv8n31JNY0

nextnews 111 Themenübersicht:

00:00 Intro
00:50 Opel Mokka vorgestellt
02:37 Jaguar I-Pace Facelift
04:22 Tesla lädt schneller
05:46 Lithium aus Deutschland 06:53 Prototypenschau
08:15 Neues vom E-Auto-Markt inkl. Verfügbarkeitsampel
12:50 Neues von nextmove


nextnews 110 VW ID.3 Tesla Supercharger Schnellladeparks und mehr Elektroauto-Nachrichten

nextnews #110: ID.3-Preise, 1000 neue Schnellladeparks in Deutschland und mehr E-Auto-News der Woche

nextnews 110 VW ID.3 Tesla Supercharger Schnellladeparks und mehr Elektroauto-NachrichtenDie nextnews #110 sind - wie immer - vollgepackt mit den E-Auto-News der Woche: Wir schauen nochmals auf den ID.3-Preis, beschäftigen uns mit 1.000 neuen Schnellladeparks in Deutschland, einem neuen Suparcharger von Tesla, der Vorstellung des Lucid Air und vielen weitere, relevanten News rund um das rasant an Bedeutung gewinnende Thema Elektromobilität. Wenn Ihr nichts mehr verpassen wollt, dann abonniert unseren Youtube-Kanal.

Seit Mittwoch bestellbar: VW ID.3 1ST

Das lange Warten hat ein Ende: Am Mittwoch bestellte nextmove-Geschäftsführer Stefan Moeller die ersten ID.3 für die nextmove-Flotte. Preislich gab es dabei keine Überraschungen, Preislich gab es keine Überraschungen, die Preise liegen jeweils 5€ unter den vorab angekündigten Obergrenzen und damit auf den Euro genau auf dem Punkt, wie in unseren next news vor zwei Wochen als Beispiel der neuen Fördersätze vorgestellt:

  • Pro 1st 39.995 Euro
  • Pro 1st plus 45.995 Euro
  • Pro 1st max 49.995 Euro

Das günstigste Ausstattungspaket der First Edition kostet mit geringerer Mehrwertsteuer nach Abzug der Förderung dann noch genau 29.407 Euro zzgl. Überführung. Und damit 10.588 Euro weniger als der Listenpreis. Das Volkswagen-Elektroauto überzeugt mit einem 385-Liter-Kofferraum, einem Fassungsvermögen von 1257 Litern beim Umklappen und ein Meter nutzbarer Breite zwischen den Radkästen. Das Gewicht inkl. Fahrer liegt bei mindestens 1.794 Kilogramm und damit ist der VW - zumindest auf dem Papier - ca. 100 Kilogramm schwerer als ein Tesla Model 3 Standard Range Plus mit gleicher Reichweite und identischer Batteriegröße. Dieses Fahrzeug wiegt 1.611 Kilogramm ohne Insassen.

Die Ladezeit des ID3 ist mit 35 min bis 80 Prozent Ladestand angegeben. Eine Motorleistung von 150 Kilowatt  auf der Hinterachse schieben ihn in 7,3 Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 Kilometer pro Stunde begrenzt.

Baut der Bund jetzt Schnellladeparks?

Wie electrive.net berichtet, will der Bund jetzt deutscher Supercharger bauen. Demnach soll die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur der NOW die Errichtung und den Betrieb des größten deutschen Schnall-Ladenetzwerks ausschreiben. Ganz nach dem Motto: Wenn der Markt versagt, richtet es der Staat. Pro Standort sollen mehrere Ladestationen mit mindestens je 150kW Leistung gebaut werden.

Die errichtenden Unternehmen bleiben die Betreiber. Sie schließen einen Vertrag mit dem Bund, in dem klare Qualitätsstandards und Fristen definiert sind.  Derzeit gibt es ja viele DC-Ladesäulen die nicht funktionieren, teilweise auch neue Standorte die über Monate einfach nicht laufen. So etwas soll hoffentlich zukünftig auch finanziell sanktioniert werden können. Der Bund schließt die mittel- oder langfristige Wirtschaftlichkeitslücke der Betreiber, d.h. es wird vermutlich über Jahre viel Geld fließen.

Die Ausschreibung erfolgt in Losen, bei denen attraktive und weniger interessante Standorte zusammengefasst werden. Damit soll eine Versorgung der Peripherie erreicht werden. Teilnehmer des Losverfahrens sind CPOs (also Ladestationsbetreiber). Diese müssen dann allen EMPs (wir nennen sie Fahrstromanbieter) und Ad-hoc-Ladern (also vertragslosen Kunden) einen diskriminierungsfreien Zugang zu gleichen Konditionen ermöglichen. Das B2B-Zugangsentgelt darf nicht in missbräuchlicher Weise nach oben abweichen - sprich: es darf keine Abwehrangebote geben, die aktuell gerade im Ausland nicht unüblich sind.

Die Ausschreibungen sollen noch in diesem Jahr beginnen. Weitere Infos dazu auch hier bei Electrive.

Weitere Elektroauto-News:

  • Apropos Schnellladen: An der A66 bei Eschborn wird derzeit fleißig gebaut. Der Dienstleister GenerationE hat zwar bisher überwiegend für Fastned und ENBW Schnellladestationen gebaut - auf Basis der Fotos, die im Video gezeigt wurden, wird hier aber eine Tesla-Baustelle vermutet.
  • Lucid Motors will die finale Version des Lucid Air am 9. September in einer Online-Präsentation der Welt zeigen. Neben dem finalen Design sollen dann auch alle technischen Details, Konfigurationsmöglichkeiten und natürlich die Preise bekanntgegeben werden. Die Version mit dem größten Akku sollte das erste Elektroauto werden, dass eine EPA-Normreichweite von 400 Meilen, also 644 Kilometer, hat. Auch in anderen Parametern will Lucid offenbar Tesla angreifen: 0 auf 60 Meilen pro Stunde in unter 2,5 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit über 320 Kilometer pro Stunde. Es wird ein Preis von mehr als 100.000 US-Dollar erwartet.

https://youtu.be/9fDG-RYF8Ew

nextnews 110 Themenübersicht:

00:00 Intro
00:51 VW ID.3 Bestellstart
03:32 1000 neue Schnellladeparks in Deutschland
06:13 Neuer Tesla Supercharger
06:58 Update für den Hyundai Kona
08:30 Vorstellung Lucid Air
09:32 Gigafactory News
11:10 Prototypenschau
14:28 Nachlese und Faktencheck zu vergangenen Videos
19:29 Neues von nextmove


VW ID.3 Preis mit Prämie - nextmove

VW ID.3 Preis: First Edition ab 29.407 Euro erhältlich

Exklusiv! Wir haben soeben den VW ID.3 Preis in Erfahrung bringen können. Wie in einem Video vor zehn Tagen auf unserem Youtube-Kanal vorhergesagt, beginnen die Preise bei knapp unter 40.000 Euro - unter Einbeziehung der Umweltprämie sinkt der Preis: Die First Edition ist ab 29.407 Euro erhältlich (günstigste Variante).

Ganz konkret sind dies die (Listen-)Preise für den VW ID.3 Pro 1ST, Pro 1ST Plus und Pro 1ST Max:

  • Pro 1ST - 39.995 Euro
  • Pro 1ST Plus - 45.995 Euro
  • Pro 1ST Max - 49.995 Euro

Das Elektroauto VW ID.3 in der First Edition kann ab morgen verbindlich bestellt werden. Zieht man die neue Umweltprämie der Bundesregierung ab, dann liegt der VW ID.3 Preis mit dem ersten Ausstattungspaket der First Edition noch 29.407 Euro zzgl. Überführungskosten. Das sind exakt 10.588 Euro weniger als der Listenpreis.

VW ID.3 Preis mit Pramie - nextmove Infografik

Die Leasingkonditionen waren bisher noch nicht in Erfahrung zu bringen, werden nachgereicht, sobald sie uns vorliegen.

Bei den Technischen Daten des WV ID.3 der First Edition fällt auf: Die Wärmepumpe ist zwar aktuell nicht gelistet, aber laut Nachricht von VW an uns in der Version MAX enthalten. Damit ist unklar, ob sie überhaupt kommt, oder vielleicht sogar Grundausstattung ist. Wir werden es sicher noch herausfinden. Das vollständige Verkaufsdokument mit allen Details steht hier zum Download zur Verfügung.

nextmove-Einschätzung zum VW ID.3 Preis

Volkswagen hat die Preise - genau wie angekündigt - ans obere Limit gesetzt. Wir haben erwartet, dass VW noch stärker angreift und sich etwas günstiger platziert. Aber offenbar ist der Kostendruck im Unternehmen gerade hoch - sicherlich auch Corona-bedingt. Denn Elektroautos müssen auch Geld verdienen: Beim e-Up hat VW laut Herbert Diess pro Auto wohl 5.000 Euro draufgelegt.

Bestellen können den VW ID.3 in den drei Ausstattungsvarianten Vorbesteller (Prebooker) mit und ohne Reservierungsvereinbarung. In vier Wochen wird es dann zum freien Verkauf der 1ST-Edition kommen. Auf die Preise für die frei konfigurierbaren Versionen des ID.3 werden wir noch warten müssen. Wir haben uns von Volkswagen mehr Offenheit und mehr Selbstbewusstsein gewünscht. So bleibt die Unsicherheit bei vielen Interessenten, die aktuell noch abwarten, was konfigurierte Autos kosten werden.

Unsicherheit rund um den VW ID.3 Preis bedeutet aus unserer Sicht: Bestellt wird nicht kurzfristig, sondern erst dann, wenn alle Rahmenbedingungen feststehen. Weitere Informationen gibt es im Dokument VW Verkaufsprogramm, das Sie hier herunterladen können.

Bei Instagram und Facebook hat nextmove-Geschäftsführer Stefan Moeller auch im Video Stellung zum VW ID.3 Preis bezogen.


E-Auto Prämie: Nextmove-Tipps zum Auto-Kauf

E-Auto Prämie: nextmove-Tipps und Verfügbarkeits-Ampel

Die neue E-Auto Prämie der Bundesregierung ist abgesegnet und kommt. Da unsere nextnews vom 12. Juni mit rund 100.000 Aufrufen sehr viel Aufmerksamkeit bekommen haben, berichten wir in diesem Beitrag und einem ausführlichen Video speziell über das Thema Elektroauto-Kauf in Zeiten hoher Förderungen, aber unklarer Angebotslage. Das Thema Autokauf ist für nextmove als einem der größten Elektroauto-Flottenbetreiber in Europa extrem wichtig. nextmove-Geschäftsführer Stefan Moeller verbringt sehr viel Zeit mit Marktbeobachtung, spricht tagtäglich mit Marktteilnehmern und hält nach Chancen Ausschau, um die Elektroauto-Flotte von nextmove zu erweitern.

Eine Erkenntnis aus dieser ständigen Analyse: In den vergangenen Tagen ist Bewegung in den Markt gekommen. So konnten wir über Händlergespräche innerhalb weniger Stunden interessante Angebote unter Dach und Fach bringen. In diesem Beitrag und dem entsprechendem Video auf dem Youtube-Kanal von nextmove geht es darum, das Wissen zu teilen - und Euch als Elektromobilisten oder künftige E-Auto-Fahrer zur bestmöglichen Kaufentscheidung zu begleiten.

Unter dem letzten nextnews-Video wurden viele Fragen gestellt. Wir sagen Dir, was Du jetzt beachten musst.

  • Wie viel werden die Autos jetzt billiger?
  • Ab wann gilt die neue Prämie?
  • Welche Stichtage gilt es einzuhalten?
  • Was kosten die einzelnen Modelle?
  • Bei welchen Autos muss man jetzt besonders schnell sein?
  • Welche Autos bekommt man kurzfristig?
  • Welche Autos bekommt man dieses Jahr vielleicht überhaupt nicht mehr und muss dann wieder die höhere MwSt zahlen?
  • Wer macht 2020 in Deutschland das Rennen:  Tesla oder VW?
  • Und - Welche fiesen Fallen ihr unbedingt kennen und vermeiden solltet!

Wie viel werden die Autos jetzt billiger?

Für alle Käufer von Autos sinkt die Mehrwertsteuer. Und zwar für Rechnungsdatum (im Normalfall gleich dem Lieferdatum) von Juli bis Dezember um drei Prozent. Drei Prozent klingt nicht viel und ist rechnerisch sogar noch weniger. Konkret lautet die Formel: aktueller Kaufpreis durch 1,19 mal 1,16 gleich neuer Endpreis ab Juli. Das sind ca 2,5 Prozent weniger als vorher.

Ein Auto für 40.000 Euro wird damit 1.008 Euro billiger. Außerdem wird die bisherige E-Auto Prämie verdoppelt: Autos mit einem Nettolistenpreis für die Basisvariante bis 40.000 Euro erhalten dann 6.000 Euro Bonus. Beispiel für die Prämie: Das Tesla Model 3 Standard Range+ kostet derzeit 47.560 inkl. Mehrwertsteuer vor Abzug des Herstelleranteils am Umweltbonus. Der Nettolistenpreis beträgt  39.966,39 Euro und somit bekommt man 6.000 Euro Prämie vom Staat. Auch das Long Range und das Performance Model bekommen 6.000 €, weil dies sozusagen zur optionale Zusatzpakete des bei der BAFA gelisteten Standard Range + sind. Im Konfigurator sieht man das sehr schön.

Beispiel 2: Der Audi e-tron 50 hat einen Nettolistenpreis von 58.057 Euro, damit liegt er über den 40.000 Euro und bekommt nur 5.000 Euro E-Auto Prämie. Der Audi etron 55 mit der großen Batterie ist übrigens ein eigenständiges Fahrzeug mit eigenem Nettolistenpreis von knapp 69.000 Euro. Damit liegt der über den 65.000 Euro Fördergrenze und bekommt keine Kaufprämie.

Bisher galt, dass Hersteller und Staat jeweils die Hälfte beisteuern. Jetzt verdoppelt der Staat den Anteil. Der Herstelleranteil muss sich preislich dafür nicht bewegen, das heißt auch für alte Bestellungen aus 2019 mit 3.000 Euro netto Rabatt von Hersteller und Händler in Summe bekommt ihr 6.000 Euro vom Staat, bzw. 5.000 Euro für die teureren Modelle.

https://youtu.be/lUTCac_1MkM

Wenn du den Kauf eines Elektroautos erwägst, dann abonniere den nextmove YouTube Kanal. In kommenden Videos - vor allem Freitags in den nextnews - werden wir auf die Dos and Donts beim Autokauf eingehen. Als Abonnent bekommst du einen Informationsvorsprung und kannst bares Geld sparen. Diese Woche erreichten uns zahlreiche Emails von dankbaren E-Auto-Käufern, die durch unsere Tipps in den Genuss der höheren Kaufprämie kommen. Wir hatten bereits vor Wochen beim Neuwagenkauf zur Vorsicht geraten. Also, am Besten unseren Youtube-Kanal abonnieren und Benachrichtigungs-Glocke aktivieren. Die besten Tipps gibt es nur hier bei nextmove.

Ab wann gilt die neue Prämie?

Stichtag soll der 4. Juni sein, also rückwirkend für alle Autos die ab diesem Tag zugelassen wurden oder werden. Auch das ist zwar noch nicht beschlossen, aber es gibt ein klares und starkes Signal aus dem Wirtschaftsministerium. Nur die EU muss noch zustimmen aber da erwarten Experten keine Probleme. Bei der letzten Runde gab es noch wochenlang Unsicherheit und jetzt wurde diese Frage mal eben nach einem Tag per Twitter klargestellt.

Was kosten nun die einzelnen Autos?

Die Formel zur Berechnung des neuen Endkundenpreises mit neuer 16 Prozent-Mehrwertsteuer lautet: Aktueller Listenpreis dividiert durch alte Mehrwertsteuer 1,19 , mal neue Mehrwertsteuer 1,16. Dann minus 3480 Euro, das ist der Mindestrabatt des Herstellers für die Preisgünstigen Autos unter 40.000 Euro Netto-Preis für die Basisversion. Rabatt also 3.000 Euro netto + 16 Prozent Mehrwertsteuer ab Juli macht diese 3480 Euro.

Das Auto muss natürlich mit diesem Netto-Basispreis auf der Bafa-Liste aufgeführt sein, Dann geht oft noch weiterer Rabatt vom Händler ab. Überführungskosten kommen dazu. Dann habt ihr den Kaufpreis.

Und dann gibt’s einige Wochen später nochmal 6.000 Euro Zuschuss vom Staat. Für den Fußgänger-Schutz-Sound, kurz AVAS, nochmal zusätzlich 100 Euro. Bei den teureren Autos zwischen 40.000 und 65.000 Euro sind die Sätze etwas niedriger, nämlich 2.500 Euro netto vom Hersteller und 5.000 Euro vom Staat. Als Faustformel könnt ihr Euch für alle Elektroautos merken: rund 10.000 Euro unter altem Listenpreis. So lautete übrigens auch unsere Prognose in den nextnews 101 vor 8 Wochen.

Ein paar Beispiele für Preise mit der E-Auto Prämie

  • Polestar 2 ab 48.440,33 Euro
  • Tesla Model 3 ab 36.881 Euro
  • Hyundai Kona mit der großen Batterie, knapp 500 Kilometer WLTP-Reichweite, 31.215 Euro
  • VW ID.3 1ST Edition Ausstattungslinie 1, maximal 29.704 Euro für die Variante mit 420 Kilometer WLTP. Preise soll es für den ID.3 spätestens am 17. Juni geben.  Vielleicht gibt es ja sogar noch eine positive Überraschung.
  • Renault Zoe ca. 11.768 Euro zzgl. Batteriemiete
  • VW eUp ca. 11.841 Euro

Bei den klassischen Marken hat natürlich oft auch der Händler noch Spielraum für zusätzliche Rabatte. Alle Preise zzgl. Überführung, bei Tesla heißt sie Bearbeitungsgebühr in Höhe von 980 Euro. Noch dazu kommt 10 Jahre Steuerbefreiung.

Wer günstig aufladen kann - etwa zu Hause für 30 Cent oder 10 Cent vom eigenen Dach fährt für 1,50 Euro bis 5 Euro pro 100 Kilometer. Hinzu kommen deutlich geringere Wartungskosten als bei Verbrennern.

Gilt das auch für Gebrauchte?

Theoretisch sind Gebrauchtwagen sogar Bafa-förderfähig, wir bekommen immer wieder Fragen dazu. Aber wir haben noch kein solches Angebot gesehen, da fast alle Autos im Zuge der Erstzulassung gefördert werden und dann nicht nochmal als Gebrauchtwagen förderfähig sind. Die Ausnahme werden Zulassungen für herstellereigene Flotten sein, die dann nächstes Jahr vielleicht auf dem Markt landen. Aber: Die neue Prämie drückt natürlich auf den Gebrauchtmarkt und die Mehrwertsteuer-Senkung sollte natürlich auch hier beim Kunden ankommen.

Wir haben heute nextmove-Gebrauchtwagenangebote auf die neuen Preise mit 16 Prozent Mehrwertsteuer umgestellt, das ganze dann verfügbar ab 01.07.

Verfügbarkeits-Ampel: Welche Autos welcher Hersteller sind zu bekommen?

Da haben wir genau in den Markt reingehört und für unsere internen Zwecke eine Modell-Ampel erstellt:

 

E-Auto Prämie Verfügbarkeits-Ampel von nextmove

E-Auto Prämie Verfügbarkeits-Ampel von nextmove

Dies ist eine grobe Indikation und hier und da gibt es sicher auch sofort verfügbare Autos, die hier auf Rot stehen. Aber für den Gesamtmarkt sind wir uns ziemlich sicher, dass die Verfügbarkeiten stimmen. Die Modellpalette ist nicht vollständig und nach Relevanz selektiert. Es zeigt sich: Aktuell stehen noch einige spannende Autos auf Grün. Aber das kann sich auch schnell wieder ändern.

Die nextmove-Einschätzung lautet: Die E-Auto-Kaufprämie ist eine Sprinter-Prämie. Es gilt das Windhundprinzip. Bald könnten viele Ampeln für 2020 auf Rot umschalten. Wer den besten Deal mit reduzierter Mehrwertsteuer will, der sollte jetzt handeln. Wir nehmen die Ampel in unsere nextnews auf und liefern euch regelmäßig ein Update.

Wer macht 2020 in Deutschland das Rennen:  Tesla oder VW?

Unsere 3 Favoriten sind: der VW eGolf, der ID.3 und das Tesla Model 3. Außenseiterchancen noch für Renault ZOE. Wir glauben, das Rennen wird im Bereich 10-15.000 Neuzulassungen pro Fahrzeug entschieden. In unseren letzten nextnews haben wir gefragt, welches Auto die nextmove-Community kaufen würde: 60 Prozent haben für das Model 3 gestimmt, 40 Prozent für den ID.3. Falls das so kommt, würde Tesla das Rennen machen. Aber VW hat viele Flottenkunden und attraktive Leasingangebote  – Tesla nicht. Es wird also ein spannendes Rennen.

nextmove wird beim VW ID.3 in der First Edition am 17. Juni nur vorsichtig einsteigen. Für uns ist eine Probefahrt mit dem Auto wichtig, um das Potential für den Markt und für unsere Flotte seriös beurteilen zu können.

Die nextmove-Prognose zum gegenwärtigen Zeitpunkt: Tesla Model 3 vor VW ID.3 vor e-Golf, vor Renault Zoe alle vier über 10.000 Zulassungen. Also Tesla ganz vorn, aber VW in Summe der Modelle ID.3. e-Golf und e-up wahrscheinlich mehr als doppelt so viele Fahrzeuge wie Tesla.

Welche Fallen gibt es? Die Dienstwagen-Falle.

Wenn ihr als Angestellter oder Unternehmer ein Firmenfahrzeug anteilig privat nutzt, dann muss dieser geldwerte Vorteil als Einkommen versteuert werden. Ohne Abrechnung über ein Fahrtenbuch erfolgt dies bei Verbrennern pauschal über monatlich 1 Prozent des Brutto-Listenpreises, also die tatsächlich bestellte Konfiguration inkl. MwSt und ohne Rabatte als Berechnungsgrundlage.

Für E-Autos unter 40.000 Euro lag dieser Satz bereits bei 0,25 statt 1 Prozent, also nur einem Viertel. Die Grenze soll nun auf 60.000 Euro brutto steigen. Beschlossen ist es noch nicht, d.h. wir können hier noch keinen Stichtag nennen. Sobald es hier eine belastbare Aussage gibt, erfahrt ihr es. Maßgeblich ist zum einen das Datum der Anschaffung, egal ob neu oder gebraucht. Und zum anderen, ganz wichtig, der Listenpreis inkl. MwSt in der komplett bestellten Ausstattung und ohne jegliche Rabatte, also der sogenannte Bruttolistenpreis. Rabatte spiele da keine Rolle.

Wo liegt die Falle? Beispiel Polestar: Der kostet aktuell ab 54.925 Euro inkl. Mehrwertsteuer laut Konfigurator. Man könnte meinen: Über 5.000 Euro Luft für Extras bis zur 60.000 Euro-Schwelle. Aber so ist es nicht, denn im Konfigurator ist der Rabatt für die Bafa bereits abgezogen. Das Auto kostet also Liste aktuell 2975 Euro mehr. Das heißt: ihr habt nur noch für ca. 2.000 Euro noch Klicks im Konfigurator, um im Limit zu bleiben.

Genauso beim Tesla Model 3 Allrad: 53790 Euro klingt nach viel Luft für Optionen. Aber auch hier findet ihr im Kleingedruckten, das der herstellerseitige Umweltbonus schon abgezogen wurde und das sind aktuell 3.570 Euro. Das heißt, ihr habt noch 2640 Euro für Optionen, mit Farbe und anderen Rädern wird’s da schon eng. Das Schöne bei Tesla: Das „volle Potenzial für Autonomes Fahren“ für 6300 Euro kann auch später noch quasi im Zubehörhandel als Software-Update kaufen. Auch das Model Y von Tesla passt bei den aktuell bekannten Preisen noch ins 60.000-Euro-Fenster.

Ganz wichtig: Das ist keine Steuerberatung. Wenn Euch die 0,25-Prozent-Regel interessiert, dann fragt Euren Steuerberater.

Falle 2: Die Hersteller fassen heimlich beim Preis nach.

Denn der Listenpreis ist das eine. Aber die etablierten Hersteller haben eine ganze Reihe Möglichkeiten, um mit Preis und Marge je nach Verkaufszahlen, Absatzzielen, Marktlage und Förderumfeld nachzujustieren. Der Listenpreis bleibt dafür meist unverändert. Die Stellschrauben sind Rabatte über Händler, sog. Verkaufsförderung, weiter über Leasingfaktoren oder Finanzierungszinsen der Herstellerbank. Allen voran war hier zuletzt Seat. Wir haben einige Zuschriften von erbosten Kunden bekommen. Im Zuge der letzten Bafa-Runde hatte sich Seat und teilweise auch Skoda für die Kleinwagen über die Leasingrate die 1000 Euro höhere Prämie quasi einverleibt.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Autos wurden offenbar zu billig im Markt platziert und das Jahr 2020 war schnell ausverkauft. Das wird vermutlich nun auch mit anderen Modellen passieren. Mein Tipp: Jetzt schnell sein, wenn die Rate stimmt, bevor die Hersteller erneut nachjustieren. Auch wenn das Auto erst 2021 kommt.

Sonderfall Tesla - Warum Tesla die Preise nicht erhöhen kann?

Schauen wir was passiert, wenn Tesla 500 Euro die Basis anhebt. Damit würden zunächst alle Model 3 komplett ihre Förderfähigkeit verlieren. Tesla müsste zunächst den höheren Preis auf der Bafa-Liste platzieren. Aber auch mit neuer Listung hieße das: 500 Euro teurer, damit fallen alle Model 3 aus der höchsten Förderung. Tesla müsste dann auch 500 Euro weniger Rabatt geben. Und dann nur noch 5.000 statt 6.000 Euro weniger vom Staat. Ganz grob würden also alle Model 3 Varianten damit 2.000 Euro teurer. Wir glauben nicht, dass Tesla diesen Schritt geht, zumindest nicht für das Basis-Modell.

Falle Nummer 3: Händler locken mit unrealistischer Lieferzeit

Das hören wir leider öfter. Es unterschreibt sich für den Kunden manchmal einfacher, wenn man 4 Monate statt 9 Monaten Lieferzeit hört. Manchmal stehen die kurzen Lieferzeiten sogar im Bestellsystem der Hersteller, aber der Händler weiß eigentlich von anderen Kunden-Bestellungen, dass der Termin unrealistisch ist.

Die nextmove-Empfehlung: Ehrlichkeit einfordern. Natürlich hat der Händler kaum Einfluss auf den Termin.

Warum ist der Termin aktuell so wichtig: Die niedrigere MwSt gibt’s ja nur bis 31.12.2020. Wenn der Händler Euch zusagt, dass er dieses Jahr noch liefern kann, dann nagelt ihn drauf fest. Entweder kostenlose Stornierung oder Ausgleich des Mehrpreises für die ab Januar wieder höhere MwSt. Zumindest ein anteiliger Bonus sollte drin sein. Wir haben schon von Händlern gehört, dass sie solche Angebote von sich aus vorbereiten.

Sonderfall Leasing

Da sind zwei Dinge wichtig. Zum einen gilt die MwSt-Senkung nur für die Monatsraten Juli bis Dezember. Zum anderen muss beim Bafa-Antrag die Bestellung mit eingereicht werden, diese ist bei Barkauf oder Finanzierung nicht bafa-relevant ist.

Solltest Du Dir jetzt ein E-Auto kaufen?

Als wir vor 5 Jahren angefangen haben hieß es: E-Autos haben zu wenig Reichweite. Dann gab es mehr Reichweite und es hieß: E-Autos sind zu teuer. Jetzt bekomme ich fast 500 Kilometer für 30.000 Euro und es heißt: Ja aber wo sollen die denn alle Laden?

Natürlich ist öffentliches Laden noch nicht dort, wo es einfach und überall verfügbar ist. Und für viele Haushalte in Mehrfamilienhäuser ist der Umstieg derzeit noch keine echte Option. Hier kann das Lade n beim Arbeitgeber der gesicherte Ladepunkt im Alltag sein. Wenn ihr so einen Stecker schon mal gesehen habt, dann könnt ihr ziemlich gewiss sein… wo der passt, da kann auch ein E-Auto aufgeladen werden. Strom gibt es überall. Gegenargumente und Ausreden wird es auch weiter geben.

Aber aus unserer Sicht ist jetzt der passende Zeitpunkt sich mit E-Autos zu beschäftigen: Wer also einen eigenen Stellplatz mit Stromanschluss hat, für den ist der Umstieg heute eine reale Option. Für die habe ich eine klare Botschaft: So attraktiv wie heute war der Umstieg noch nie. Wer sich noch nicht auf eine Auto festlegen möchte, dem bieten wir bieten wir mit flexiblen Auto-Abos den risikolosen Einstieg.

In diesem Sinne: Krise als Chance nutzen und jetzt den Umstieg angehen! Es wird sich lohnen.


nextnews mit VW ID.Charger, Tesla Quartals-Rallye und mehr Elektroauto-News der Woche

nextnews #109: ID.Charger von VW, Tesla-Quartals-Rallye und mehr

nextnews mit VW ID.Charger, Tesla Quartals-Rallye und mehr Elektroauto-News der Woche

Die nextnews #109 starten heute mit der schon legendären Quartals-Rallye bei Tesla.

Der Grund ist: Im Juli steht ein Resteverkauf der besonderen Art bei Tesla bevor. Zunächst wird Mitte Juni das Schiff mit Model 3-Fahrzeugen in Europa für den Quartals-Endspurt erwartet. Die Termine zur Übergabe, sind bereits zwischen 25. und 30. Juni vereinbart worden. Aber: Zum 1. Juli kommt in Deutschland die Senkung der Mehrwertsteuer auf Autos auf 16 Prozent. Für Privatkunden heißt das, eine Abnahme im Juli macht das Auto je nach Ausstattung ca. 1.500 Euro preiswerter. Dafür bekommt man immerhin eine Tesla-Aktie.

Käufer fragen uns von nextmove nun, ob es möglich ist, die Auslieferung um eine Woche zu verschieben und eine angepasste Rechnung zu erhalten. Allerdings zeigte sich in der Vergangenheit beim Umgang mit Tesla, dass da zwei echte Welten aufeinander prallen. Das börsennotierte Unternehmen wird alles dafür unternehmen, das Quartal mit möglichst vielen Auslieferungen abzuschließen.

In den Tesla AGB heißt es dazu: “Wir setzen Sie über das Datum in Kenntnis, an dem Ihr Fahrzeug voraussichtlich in Ihrem lokalen Tesla Delivery Center oder an einem anderen Ort, den wir ggf. anderweitig vereinbart haben, eintreffen wird. Sie stimmen hiermit zu, dass Sie die Übernahme Ihres Fahrzeugs innerhalb einer Woche nach diesem Datum organisieren und Ihr Fahrzeug entgegennehmen. Sollten Sie nicht in der Lage sein, die Fahrzeugübernahme innerhalb des vorgegebenen Zeitraums zu organisieren, wird Ihr Fahrzeug möglicherweise zum Verkauf an andere Kunden bereitgestellt.”

Betroffene Kunden wurden also diese Woche telefonisch zunächst ultimativ aufgefordert, die Rechnung zu begleichen - natürlich eine Rechnung aus dem Juni mit 19 Prozent Mehrwertsteuer. Es wurden andernfalls Zwangsstornierungen angekündigt und eine Preiserhöhung in Aussicht gestellt.

Aber offenbar gibt es jetzt doch ein Entgegenkommen seitens Tesla: Bei Nichtabnahme im Juni, wird das gebuchte Fahrzeug zunächst anderweitig vergeben, und man will im Juli prüfen, ob dann noch passende Fahrzeuge übrig sind.

Zum Thema Steuern heißt es bei Tesla: “Da sich Steuern und Gebühren ständig verändern und von vielen Faktoren abhängen, wie zum Beispiel vom Ort der Zulassung des Fahrzeugs, werden sie erst mit näher rückendem Auslieferungsdatum berechnet und auf Ihrer Endabrechnung ausgewiesen.”

Nach unserer Rechtsauffassung ist für alle Kunden - egal ob Tesla oder andere Marken - der Nettopreis der bestehenden Bestellung verbindlich. Bei Auslieferung und Rechnungslegung im zweiten Halbjahr muss der Hersteller oder das Autohaus also die günstigere Mehrwertsteuer an den Kunden weitergeben und damit den Kaufpreis senken.

Für Gewerbekunden ist der Sachverhalt natürlich nicht relevant und auch im Leasing wirkt es sich nur in den Monatsraten Juli bis Dezember aus - und damit nur anteilig. Nächste Woche gibt es hier auf dem Youtube-Kanal von nextmove ein ausführliches Video mit vielen Expertentipps zum E-Auto-Kauf im aktuellen Förderumfeld.

ID.Charger: Ärger über Connect-Version der VW-Wallbox

Es gibt Neuigkeiten vom ID.Charger, also der Wallbox von VW. Diese Woche sind viele Kunden mit der Basis-Version beliefert worden. So auch unser Zuschauer Philipp, der uns nähere Informationen geschickt hat. Sein ID.Charger ist bereits installiert, auf den dazu gehörenden e-Golf wartet er noch. Die Ladestation wird von EVBox hergestellt - die Niederländer beliefern auch Total und Allego mit Schnellladern. Allerdings bieten diese im Betrieb oft nur eine mäßige Zuverlässigkeit.

Ein wichtiges Detail in der Ausstattungsliste der teureren Version ID.Charger Connect sorgt nun bereits vor der Auslieferung dieser Version für Ärger: Denn VW hat dort im Shop im Kleingedruckten nachträglich Änderungen im Leistungsumfang vorgenommen. Unser Zuschauer Tom ist negativ betroffen und hat uns darauf aufmerksam gemacht. Konkret geht es um das “Dynamische Lastmanagment”. Das war bei seiner Bestellung im April als Bestandteil der Ausstattung vermerkt - mit dem Verweis auf ein erforderliches “Hardwareupdate Mitte 2020”. Mitte 2020 ist jetzt und Hardwareupdate klingt nach einem Ausstattungsmerkmal innerhalb der Wallbox.

Aber: Stand heute steht im Shop zu dieser Funktion: “Zusätzliche Hardware erforderlich, über Fachhandel verfügbar oder Installationspartner zubuchbar” - ganz offenbar also mit Zusatzkosten verbunden. Der Screenshot der ursprünglichen Beschreibung vom 18.04. steht hier zum Download zur Verfügung:

Elli Download nextmove

Weitere Elektroauto-News:

  • Verbesserung beim Laden I: Einerseits haben sich Audi und IONITY offenbar auf den Weg gemacht, um die Lücke für beim Thema "einfaches Schnellladen" zu Tesla zu schließen. Unser Zuschauer Markus berichtet, dass der Audi e-tron in der Lage sein soll, ans ausgewählten Stationen von plug&charge laden zu können. Ob es heute bereits funktioniert ist uns aber nicht bekannt.
  • Verbesserung beim Laden II: Die Bundesregierung plant im Rahmen des aktuellen Konjunkturpakets auch 500 Millionen Euro in private Ladeinfrastruktur zu investieren - das könnte neben dem Bereich der Parkhäuser auch EFHs und MFHs betreffen.
  • Der Aktienkurs von Tesla hat in dieser Woche einige atemberaubende Kapriolen hinter sich: Am Mittwoch durchbrach der Kurs erstmals die Marke von 1.000 Dollar pro Anteilsschein. Damit wurde Tesla zum wertvollsten Autohersteller der Welt - im letzten Schritt wurde Toyota überholt.
    Es fällt natürlich schwer, Tesla direkt mit anderen Autoherstellern zu vergleichen. Das Unternehmen ist mit dem Solar- & Speichergeschäft eben auch im Energiemarkt aktiv. Der Software- und Datengetriebene Ansatz ist zudem einzigartig im Automobilsektor.
    Man muss aber auch sagen, dass Tesla diesen rapiden Aufstieg in der Rangliste nicht nur durch seine eigene Stärke geschafft hat. Praktisch alle anderen etablierten Automobilhersteller haben in den letzten beiden Jahren empfindliche Bewertungseinbußen hinnehmen müssen.
    Vor einem Monat hat Elon Musk per Twitter mitgeteilt, dass der Aktienkurs zu hoch sei. Damals stand die Aktie bei 760 Dollar...
  • Trotz Corona findet die Vergleichsfahrt e-Cannonball auch dieses Jahr statt. Bewerbungen sind noch bis zum 21. Juni möglich. Weitere Infos auf der Webseite der Veranstaltung.

nextnews 109 Themenübersicht:

00:00 Intro
00:47 Verbesserungen beim Aufladen
01:45 Zulassungen der Modelle im Mai in Deutschland
02:59 Lastabwurf auch beim ID.Charger?
04:24 ID.3 News
06:10 Tesla Quartalsrallye
09:34 Tesla Software
10:14 Tesla Aktie
11:17 Tesla Supercharger
12:27 Prototypenschau
15:06 E-Cannonballl 2020
16:01 Neues von nextmove


Innovationsprämie: Was bringt die Kaufprämie für Elektroauto-Käufer?

nextnews #108: Innovationsprämie, Polestar 2 und mehr Elektroauto-News der Woche

Innovationsprämie: Was bringt die Kaufprämie für Elektroauto-Käufer?

Die nextnews #108 drehen sich heute im Wesentlichen um die Innovationsprämie, die die Bundesregierung im Laufe der Woche beschlossen hat. Was bedeutet diese Kaufprämie für den Elektroauto-Markt, und wie sollten potenzielle Käufer reagieren?

Innovationsprämie: Bis zu 6.000 Euro für ein E-Auto

Die größte Überraschung im Rahmen des Konjunkturpakets der Bundesregierung war zweifelsohne, dass es nicht zu einer größeren Förderung von Verbrennern kommt. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Schattenkanzler Markus Söder konnten sich gegen SPD-Co-Chefin Saskia Esken und den Widerstand der SPD nicht durchsetzen. Die Autobranche, insbesondere Volkswagen, Daimler und BMW, aber auch der VDA als Verband, waren darüber nicht erfreut. Dennoch ist es richtig, auf Zukunftstechnologien, also das Elektroauto, zu setzen.

Was die Mehrwertsteuersenkung bzw. die Innovationsprämie nun für potenzielle Kunden bedeutet, erschließt sich bei genauerer Analyse des Papiers des Koalitionsausschusses. Ein Beispiel: Für einen Neuwagen (egal ob Elektro oder Verbrenner) für 40.000 Euro mit Rechnungslegung ab Juli sinkt der Preis für Privatkunden um ca. 1000 Euro aufgrund der Mehrwertsteuersenkung bis Jahresende auf 16 Prozent.
nextmove-Kunden, die aktuell ein Fahrzeug mit Kaufoption gemietet haben und nach dem 1.7. übernehmen wollen, werden 1:1 von dieser Mehrwertsteuer-Senkung profitieren. Das heißt: Die Gebrauchtwagen von nextmove werden entsprechend billiger, da wir den Vorteil an die Kunden weitergeben.

Der staatliche Anteil zum Umweltbonus für Fahrzeuge mit E-Kennzeichen wird auf 6000 Euro verdoppelt und in Innovationsprämie umbenannt. Das ganze vermutlich in Ergänzung zum bestehenden Bafa-Regelwerk, also 3000 Euro mehr als bisher für E-Autos mit einem Basis-Netto-Listenpreis unter 40.000 Euro. Dieses Regelung ist bis Ende 2021 befristet. Laut aktuellen Medienberichten wird diese erhöhte Prämie bereits rückwirkend ab Zulassung 4.6.2020 gewährt - sofern die EU Kommission der Förderung der Bundesregierung zustimmt.

Doch damit noch lange nicht genug: Die Bundesregierung hat beschlossen, mehr Ladesäulen zu errichten. Das dafür vorgesehene Förderprogramm soll 2,5 Milliarden Euro umfassen. Ziel ist es, dass jede Tankstelle auch eine Elektroauto-Ladestation erhält.

Wer ein E-Auto fährt, kann sich auf stabile Strompreise freuen. Die EEG-Umlage zumindest, wird laut Koalitionsausschuss auf etwas niedrigerem Niveau als heute gedeckelt. Die dafür notwendigen Mittel stammen einerseits aus dem Brennstoffemissionshandel, andererseits und zusätzlich aus dem Bundeshaushalt.

Weitere Hilfen für Elektromobilität sind einerseits günstigere Dienstwagen: Wenn ein Angesteller oder ein Unternehmer ein Firmenfahrzeug anteilig privat nutzt, muss dieser geldwerte Vorteil als Einkommen versteuert werden. Ohne Abrechnung über ein Fahrtenbuch erfolgt dies pauschal über monatlich 1 % des Brutto-Listenpreises, also die tatsächlich bestellte Konfiguraton inkl. Mehrwertsteuer und ohne Rabatt als Berechnungsgrundlage.

Für E-Autos unter 40.000 Euro lag dieser Satz bislang bei 0,25 Prozent statt 1 Prozent für Verbrenner. Die Grenze soll nun laut Koalition auf 60.000 Euro steigen. Damit profitieren zum Beispiel auch viele Varianten des Tesla Model 3 und auch das Y von der Neuregelung. Und schließlich wird die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos verlängert: und zwar bis 2030 (bisher: 2025).

Weitere Elektroauto-News:

  • Polestar 2: Es gibt Neuigkeiten zum Elektroauto der Volvo-Marke aus Schweden. Polestar hat eine Partnerschaft mit Plugsurfing verkündet. Bei der Auslieferung bekommen Kunden einen Chip, um damit europaweit an aktuell 195.000 Ladestationen aufladen zu können. Das heißt: Der geladene Strom wird über einen eigenen Kundenaccount abgerechnet. Los geht es mit der Auslieferung nach Deutschland im Sommer, die Webseite sagt "frühestens August".
  • Elektroauto jetzt kaufen? Aus unserer Sicht kann die Bestellung eines Elektroauto-Neufahrzeuges mit längerer Lieferzeit ab sofort ausgelöst werden, um in den Genuss der Förderung zu kommen.  Laut Bundeswirtschaftsministerium soll die erhöhte Kaufprämie für Neuzulassungen am dem 4. Juni gelten. Wir erwarten, dass die Prämie "on top" ins aktuelle BAFA-Regelwerk eingegliedert wird, d.h. relevant ist die Erstzulassung und nicht das Bestelldatum. Die Bestellung muss nur bei Leasingfahrzeugen mit eingereicht werden. Lediglich den MwSt-Bonus gibt es bei Auslieferung bzw. Rechnungslegung 2021 natürlich nicht mehr.

Weitere Tipps und eine Kaufberatung für Elektroautos in der aktuellen Situation gibt es im Video - übrigens mitsamt eines kleinen Einblicks in den Baufortschritt für die Gigafactory von Tesla in Grünheide.

nextnews 108 Themenübersicht:

00:00 Intro
00:36 Auslieferung Polestar 2
01:39 Zulassungszahlen Mai
02:23 Konjunkturprogramm inkl. höherer Prämie kommt
11:09 Baufortschritt in Grünheide
14:11 Neues vom ID3
18:44 Prototypenschau
19:30 Neues von nextmove


nextnews #107: Teslas Preissenkungen, Gerüchte um Innovationsprämie

nextnews mit Tesla, Polestar 2, VW ID.3 und Herbert Diess

In den nextnews #107 geht es heute um überraschende Preissenkungen bei Tesla - möglicherweise als Vorgriff auf die Neuigkeiten, die es rund um den Battery Day im Juni geben wird -, um neue, förderfähige Elektroautos laut BAFA, um die mögliche Innovationsprämie, über die direkt nach Pfingsten wieder "gegipfelt" wird und einige weitere Neuigkeiten aus der Welt der Elektromobilität.

Teslas Preissenkungen für Model S und X

Der kalifornische Elektroauto-Pionier hat überraschend seine Preise in den wichtigen Märkten USA, China und Europa gesenkt. Die Basispreise für die beiden in Europa erhältlichen Top-Modelle S und X änderten sich wie folgt:

  •  Tesla Model S -3.810 Euro
  •  Tesla Model X -2.710 Euro

Über die Gründe ist nicht so viel bekannt, aber wir vermuten, dass die Preisanreize gesetzt werden, um den schleppenden Abverkauf der in die Jahre gekommenen Fahrzeuge vor dem Battery Day im Juni noch einmal anzufechten. Denn das Model S lag in diesem Jahr bislang mit 305 Neuzulassungen lediglich auf Platz 19 der Liste, während das Model X nur Platz 23 belegte (225 Verkäufe).

Beim Battery Day im Juni (Termin noch nicht final bekannt) dürfte Tesla Neuigkeiten rund um die Batterien für sämtliche Fahrzeuge vorstellen - die Gerüchte reichen von kobaltfreien Batteriezellen, die mit CATL für den chinesischen Markt entwickelt wurden, bis hin zu komplett selbst entwickelten Zellen. Hierzu könnte eine hochautomatisierte Pilotlinie in der Fabrik in Kalifornien vorgestellt werden.

In jedem Fall ist mit technologischen Verbesserungen zu rechnen, die auch die älteren Fahrzeuge betreffen könnten. Denkbar wäre, dass die Preise nach den Ankündigungen dann wieder steigen werden. Warten wir es ab!

Weitere Elektroauto-News:

  • Innovationsprämie: Es gibt viele Gerüchte und Vermutungen rund um die mögliche Kauf- oder Innovationsprämie im Zuge des Programms zur Unterstützung der Wirtschaft nach der Corona-Krise. Am 2. Juni gibt es hierzu den nächsten Gipfel - laut Berliner Zeitung könnte es zusätzliche 4.000 Euro Kaufprämie für Elektroautos vom Staat und 3.000 Euro Kaufprämie für Verbrenner geben, die aber zu 50 Prozent von der Autoindustrie finanziert werden müsste. Beantragen wird man die Förderung aller Voraussicht nach wieder bei der BAFA.
  • Apropos BAFA: Die Zahl der förderfähigen Elektroautos nimmt zu. Neu auf der Liste sind der Mazda MX30, der Honda-e, der Volvo CX40 recharge, der Mercedes EQV und der Jaguar I-Pace sowie der Polestar 2 (nun mit korrektem Preis).
  • Der ID.3 sorgt weiter für Schlagzeilen und insgesamt schlechte Stimmung in Wolfsburg. Bei Volkswagen bzw. in allen relevanten Medien wird über das Zerwürfnis zwischen dem CEO Herbert Diess und der Arbeitnehmerseite berichtet. Sowohl die Software-Probleme beim ID.3 als auch die Probleme mit der Notruffunktion beim Golf 8 werden alleine dem Vorstandschef angelastet. Rund um den ID.3 ist nun davon die Rede, dass es einen Lastabwurf beim Funktionsumfang für den Rollout des ID.3 1ST geben soll - es ist von einem negativen Trend und mangelnden Stabilitätsfortschritten rund um die Softwareplattform die Rede.

nextnews 107 Themenübersicht:

00:00 Intro
00:36 Preissenkung bei Tesla und Ende des Gratis-Supercharging
03:32 Gerüchteküche zur neuen Innovationsprämie
06:37 Bafa-Update: neue Liste veröffentlicht
08:01 Mercedes Elektro-Van EQV startet
09:41 Honda-e Probefahrten
10:21 VW ID.3 News
13:08 Prototypenschau mit BMW iNext
16:22 Neues von nextmove